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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.08.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020824029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902082402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902082402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-24
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
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Diese« Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit« al« Abend-Ausgabe zugestellt, während e- die Post.Abonnenten am Morgen in einer ÄcjammtauSgabe erhalten. Serugrgedildr: Urk^iL»-A ooerKvmmu ^ ^ . La» Blatt an Wochentag», a« »WLSLÄrÄ eilmiitn nur mu »futlicker I«uaiiuLd»<.Dn»b Nachrst n, No»trS,Ii<d« t>?nor,r< auivruLk dleidrn unbouckicktiut: unrxcllü««e^ Manuisrwi- »erd» nudt amvewalm « «ch r,l»aram«.>dr«»»» .72 ««» ».,«»«» ^eg^ünSeL L8LV N«rlag von Kiepsrt, L Reieliardt. Anreizen-tanl. iliiiilibme Vv» Aiiluudiguiieen b,s Nackmmaas z Mr Sonn uns Münsas nur Marie,imotze ss von I, bis' -i Ubi Tie! ivaliiucÄrunb ^cile (ca « Läden so 1!»» . :1n tundisuiiaeu aui oer Vuvaiieile L» Vt» die Sipalliac ,^ci!e als »Ein aeianbl ' oder aui Trennte « Via In iiiuininrrrl nach Lv.u,. und tzt'ki tuacn l de-. L'vn.iiiae Krundecile» so. so bki no uno bi. Lia nail> de ionderem Tarü Auswärtiae Äui Imae »»r aeneu Dlirausdreadlune BelezdläNer werden nnz w'tzij. berechn«. Hernivrechonlchlut!: «m, I Rr. ll und Ar. rov«. M ILNI,«««»,««? Ldrv««lS» S rtvLrtot»»t«itt Varrrorlcstr»«. 8 kiüksr k'. ^ llLvllgj-uvrvi a. >L»cdt»LolLdr1!r Zpecisl-fsdi-ilc flin luckot rur kosiedtipuug ckor in uvinnm 11 erß rur »on<-a- nli re os.vni»« loi äivveuäen oeuvareo, woäernstou Llslttnsvkeu LoliüKe mit Irnctilnoiiktsiiienng »m. Nr. LMt. in«««!: D-°»,»--««>.. Hosnachrichten. Vateiländtschc Festlpielr. Verband der Dcurichen Juweliere. Gold« und Lilbelschiniedr. Eine Nacht im Moor. Sonntag, 24. Augnst IW2. Neueste Drahtmeldungeu vonr 23. August. Homburg v. d. Höhe. Ter Kaiser empfing gestern Nach mittag den Oberbürgermeister Marr, den Kurdircktor Frciherrn v. Malpahn und den Baurath Jacobs. Später unternahmen die Majestäten einen Ausflug nach Dreimühlborn. Zur Abendrasel waren geladen: der Oberbürgermeister, der Kurdirektor und Graf Arnim-MuSkau mit Gemahlinnen. Heute Vormittag unternahm der Kaiser einen Ausritt und Halle sodann im Kurnork eine Be- sprechung mit dem Oberbürgermeister, dem Bildhauer Gerth und dem Baurath Jacobi wegen deS Matzes des von ihm gestifteten Denkmals. Später hörte der Kaiser den Vortrag des Generals Grasen v. Hülsen-Häieler. Homburg v. d. Höhe Der Magistrat und die Stadt- verordneten beschlossen in außerordentlicher Sitzung, eine Adresse an den Kaiser zu senden, worin für den hochherzigen Entschluß des Kaisers, dem erloschenen ruhmreichen Geschlecht der Land grasen von Hessen-Homburg ei» Deiikmol zu errichten, demselben der ehrfurchtsvolle Dank der Bürgerschast zum Ausdruck gebracht wird Frankfurt o. d. O>. Gegenüber der in auswärtigen Blättern verbreiteten Meldung, der Rittergutsbesitzer Schul; ans Rosengarten bei Frankstirt beabsichtige seine im Wrescheiicr Kreise gelegenen Güter Kolatzkowv und Wozemborg an die polnische ParzelliruugSbank zu verkäme», ist die „Jianki. Oderztg." zu der Erklärung ermächtigt, das; diese Nachricht in dreier Form vollständig erfunden ist Schulz beabsichtigt zwar, die genanme» Güter zu verkaufen, doch letzie er als erste Bcoingnng feit da» sie nur in die Hände von evangelischen deutschen Käufern übergehen dürfen. Potsdam. Heute Vormittag wurde die vcrwittwcle Anna Jssmar in ihrer hiesigen V'lla ermordet aufgesiindcn. Es wird angenommen, dasr ein Raubmord vorlicgt und daß er bereits am Donnerstage verübt worden ist. Von dem Thälcr fehlt jede Spur. Kulm dach. Bis l2 Uhr Mittags wurden gezählt sür Fader 7948 Stimmen, sür Zöllner 8965 Stimmen Mailand. Heute früh 4 Uhr ist in der Avenue Vigcntina ein heftiges Feuer, welches sich aus mehrere Gebäude aus- dehnre, ausgcorochen und hat c>ne große Panik hervorgcrusen. Der Löschmannschaft gelang es. die Bewohner der von dem Feuer «rgrissenen Häuser zu retten. Ein Gebäude ist durch den Brand, der um 8 Uhr noch fortdaucrte, zerstört worden. London. Die .Dailn News" meldet, daß der Gesundheits- zustand der Königin gegenwärtig zu wünschen übrig lasse. Ihre Nerven leien durch die letzten Ereignisse angegriffen. man hoffe aber, daß die Kreuzfahrt der Königin ihre »rühcre Gesundheit wiedergeben werde Dover. Gestern Abend fand an Bord des deutschen Schulschiffes „Stein" eine von dem Kapitän nnd den Offi zieren des Schiffes zu Ehren der Stadt Dover aus dem seitlich geschmückten Oberdeck veiaiisialteic Weiiduntrrhaltting statt, au der zahlreiche Gäste aus Dover iheilnahmen, unter denen tick auch viele englische Offiziere befanden. Ter Vicepräsident des Hafen amtes William Cmndall checkte hierauf dem Kommandanten des Schulschiffes „Stein" mit. daß binnen Kurzem zu Angeboten sür den Ausbau eines HaiidelSdasens einschliekffch der Errichtung weiterer Ankervlätze für Ozeandampfer ailfgeiordert meiden würde. Der Kostenauswand sür die Baute» würde 300>M Lstr. benagen. Petersburg. „Ruski Invalid" veröffentlicht einen Tages- beseht des Verwesers des Marine Ministeriums vom 15. August, wonach für alle Schisse, ausschließlich Material russischen Nr- iprunges verwendet werden soll Für Schiffe, die im Auslände gebaut sind oder sich auf der Fahrt in fremden Gewässern bc- llnden, sind in gewissen Fällen Abweichungen hiervon zulässig. New-Dorr Der Damvscr .Tabomen" ist von Port Castris hier einactroffeii und berichtet, das; am Donnerstag ein neuer Ausbruch des Mont Pelüe aus der Intel Martiniauc stattgesundcn habe. Ter Dampicr mußte seinen Kurs ändern, um dein Aschenregen zu entrinnen, der in großen Mengen aus das Teck fiel Kapstadt. Die I n dem »itätsbill wurde heule in zweiter Lesung vom Kapporlamcnt angenommen. Kapstadt. In der gesetzgebenden Versammlung erklärte der Premierminister Sprrga, er glaube, daß das Kriegs recht in einer Woche aufgehoben werde. Oerlliches unv Sächsisches. Dresden. 28. August. —* Se. Majestät der König unternahm heute Vormittag in Begleitung des Hausmarschalls Wirkt. Geh. Raths von Earlo- witz-Hortitzsch, Ercellenz. des Obcrhosjägermeistcrs o d Busjche- Streuhorsl und des Flügeiadjulanlcn vom Tienst. Majors von Watzdorf einen Jagdausilug nach dem Langebrücker Revier. Mil Einladungen zu dieser Jagd waren noch der Oberslallmcisier von Hauak und der Kommandeur des Garderciler-Regiwents Oberst Senfft von Piltach ausgezeichnet worden. Das Jagdsruhstück wurde im Walde eingenommen. Der Schluß der Jagd isl auf halb ö Uhr ongesctz,. —* Se. Maieilat der König hat aus Pillnitz dem „Ver bände deutscher K riegs v e tcra n e n" (Sitz Lcivzig) folgende» telegraphischen Dank geiandt aus die anläßlich des in TuiSburg abgehallenen Veibaudstages gesandte ErgcheiihcitS- Dcpeichc: „Ich danke den in Duisburg veriammellcu Delegirte» des Verbandes deutscher Knegsoctcrane» kamcradschaffsichsl sür den Ausdruck treuer Gesinnung. Georg." — Vom Kaffer erhielten die Veteranen folgenden Grüß: „Je. Majestät der Kaiser und König lassen sür das Gclibniß treuer Ergebenheit bestens danken. Schloß Homburg. Aus Allerhöchsten Beseht v Valentin." —* Ihre König!. Hoheiten der Kronprinz Friedrich August und Prinz I oha ii u Georg haben das im Verlag von Max Sinz erschienene Bild des hochfeligen Königs Alben entgrgciigenontmeu und dem Verleger ihren Dant aussprcchen lassen. Se. Excellenz der kommandirendc General des 19. Armee korvs, General der Infanterie v. Treitschke, der gestern hier cingetroffcn und im „Hotel Kronprinz" abgcsliegcn war. ist wieder nach Leipzig znrückgckchrt. ^ —* Wir eihallen folgende Zuschrift: Das zur Zeit in Sachsen giltiac Gesetz über die Tagcgclder und Reisekosten der Eivilslaalsdiener datiri vom l5. Mär; 18M Die in diesem Gesetze festgestclllen »nd noch heute gütigen Gebührensätze sind daher den heutigen Berhältniiicn entivrechciid eher zu niedrig als zu hoch bemessen. Eine Bestimmung enthält dieses Geiey aber, die an sich cigenthümffch, heute kemessalls mehr berechtigt er scheint. nämlich die Bestimmung über die Berechnung der Reise kosten aus Eisenbahnen. Darnach ist der Staatsdiencr berechtigt, bei Dienstreisen mit der Effrubahii. — dafern er nicht freie Fahrt erhält — den Betrag des tarifmäßigen Tourdillet Preises sür die ibm zustebcnde Wogcnklassc anjinetzen. Diese Bestimm ung mochte in früheren Zeiten einen Linn haben, wo cs »ur Rückfahrkarten mit ein- oder zweitägiger Giltigkeit gab, weil hierbei öfters der Fall cintretcn konnte, daß ein solches Retour- dillet nicht benutzt werden konnte. Nachdem aber diele Giltigkeit aus lst Tage und neuerdings sogar aus 45 Tage erweitert worden ist. bat die angezogene Bestimmung keinesfalls mehr eine Be rechtigung Tenn da es Niemand mehr esnhalken wird, zu einer Reffe zwei Toiirbilleis zu lösen, io tritt in der Regel der Fall ein. daß der eine Dienstreise unternehmende Staaisdiener beträchtlich mehr Fahrgeld erhebt, als er thalsächlich auszuwendcn hat. Er erzielt also außer der Reiseanslösung noch eilten Verdienst am Fahrgelde und vieler Zustand dürste für die Tauer um so weniger ausrecht erhalten werden tonen», als der Staat weniger denn >e in der Lage ist. etwas zu verschenken. Wäre sener Verdienst am Fahrgelde aber berufen, die etwa sonst unzureichend bemessenen Gebühren gewissermaßen indirekt aufziibessern. io würde dies schon um der entstehenden Ungleichheiten willen nicht haltbar sein. Auch ist dabei zu bedenken, daß vielfach — z. B. in Bauangclcgen- heitcn — die Reisekosten der Staatsdiencr dem Staatssiskns von den delhesligtcn Privatpersonen wieder zu erstatten sind. —* Ter Mann. Namens ZachoriaS, der sich gestern bei der Beerdigung dcS verstorbenen Kricgsministcrs v. o. Planitz am offenen Grabe in unliebsamer Weise bemerkbar machte, ist ein hiesiger Viktualienhändler, dessen geistige Störung vielfach längst ausgefallen ist. Er leidet an der fixen Idee, die evangeüschc Lehre allem richtig zu vertreten unk ist allen Behörden bekannt durch seine wiederholten Eingaben und schriftlichen Vorstellungen, die in einem Tone gehalten sind, der an seinem krankhaften Zustand keinen Zweifel läßt. Wie gestern, so hat er sich auch früher schon in ähnlicher We'.je bemerkbar gemacht. Als der vor mehreren Jahren vcistorbene hiesige Verlagsbuchhändler Alexander Köcher von der Wetßeaaffe beerdigt wurde. Irak, nachdem verschiedene Redner dem Entschlafenen Nachrufe gewidmet, ein verstöit ausiebender Mann an das offene Grab nnd legte einen großen Kranz nieder inst de» Worten: „Ich. Zacharias, danke Dir Aleiandcr Köhler. Tu Han mich gerettet." Kein Mensch kannte den Sprecher, und ehe seine Persönlichkeit seslgeslcllt werden tonnte, war er von, Friedhof uc>- schtvundcn. Die Aehnlichtcit des Auftretens und der gebrauchte» Worte rechtfertigt die Vermrsthung. dgß man es inst einem und demselben geistig nicht normale» Menschen zu tlnrn Hai. der sich die Friedhöfe zum Schanpiotz seines zwecklosen, störenden Treiben, erwählt hat —* I» der am Dienstag stattgesirndenen Sitzung des reck irischen Ausschusses des Vereins sßr v a! c rl ä n d i I che Fest- spiele konnte sestgcstellt werden, daß auch rn diesem Jahre Fori schritte bezüglich der Zahl der Wettkämpfer gemacht worden sind Ter Aus- und Einmarsch der Vereine in gemeinsamem Zuge wird in Wegfall kommen. Ter Kampfplatz selbst ist die groß, neue Spielwiese vor „Anton's" am Johamrstödter User. Uni kalb tz Uhr werden die Sänger iJulins Ltto-Bunds zuerst ihrc Licdcr erschallen lassen, denen aus dem gleichen Platze die Fechter folgen. Aus deir Wresen nach der Stadt zu werden die Kämpie der Spielcroruppe ausgesochkcn werden, während der Fern marlch von Pirua nach Trcsdcir, dessen Ende die Radrahrbahu ist. schon am Morgen ausgesochlen wird. Aus den Wiesen »ach „Anton-d" spielen die Kinder. Tic Turner werden allgemeine Freiübungen ausstrhren, denen die Enrzettämvse nnd der Drei- lamps folge», getrennt sür Erwachsene und Jugend. Uhr folge» die Freiübungen der Frauenabtheilungen und dann das Geräthiurircn in t«> Riegen. Aus der Radrennbahn an der Pfoten- bauerstraßc werden die Radfahrer rm Reigen-, Schnell- und .vindernißsahren ihre Kräfte messen. Die Elbe wird eine statt liche Zabl von Schwimmern s80 Meldungenj in ihren kühlen Fluthen sich bewegen sehen, und aus ihr werden in vier Rennen 50 Ruderer um den Siegesprcis kämpfen, dem eine Auffahrt der Boote folgen wird. Aus allen Thcilcn des ausgedehnten Kampi plattes wird reges Leben, rührige Bewegung Herrschern heiß wird das Ringen um den Erchenkranr tverden. Tue Sieger- vcrkündunq findet Abends im Gcwerbcyause statt. Der Zutritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Festordnungcn für 10 Pfennige werden auf dem Festplotze Pi haben sein. Der Samaritervcrc>n wird unter Führung des Verrn Dr. Menzel den Sicherheits- dienst aus den Kamvtplätzen übernehmen. —* Mir heute begannen hier drc Verhandlungen und Fest lichkeiten des 2. Vcrbondstagcs des Verbandes Denk- scycr Juweliere, Gold- und Silberschmiede. Als eng mit der Kunst der Goldschmrcderci zusammenhängend, hotte eS sich die Dresdner Innung nicht nehmen lassen, das Dinglinge» schr Haus au> der Fraucnstraße ljetzt Klepperbeins und die Ltatue des berühmte» italienischen Goldschmiedes Bcnvcnulo Cellini am Königlichen Johanneum scsrlich zu schmücken. Schon orn Freitag, als am Vorabend der eigentlichen Verbandstage. halte aus dem Königliche» Belvedere aus der Brühl'schcn Tcrraffe ein von etwa 300 Tbcilnehmern besuchter Begrüßungsabend statt- aesundcn, bei welchem es cn zündenden Ansprachen und Humor i- frischen Vorträgen, besonders seitens des Herrn Boges mir. nicht fehlte und wozu die Dresdner Kollege» echtes Knlmbachcr. Münchner und Pilsener Bier zu freiem Ausschank gestiftet Karten, lim 0 Uhr begänne» im oberen Saale des Belvedere die eigent lichen Arbeiten. In den Nebcnsälen war eine Ausstellung von Schülerarbettcn der Dresdner Fachschule und Gchilienstücken arrangrrt, die sämmtlich als äußerst gelungen bezeichnet werden konnten und von vielem Geschick und Fleiß Zcugmß ablegtcn. Zur Eröffnung der Verhandlungen nahm zunächst der Obermeistcr der Dresdner Goldschmiede-Jnnung, Herr Hermann Eckhardt, dos Wort, begrüßte die aus allen Gegenden und Städten Deutsch- lands berbeigecilten Gäste aus das Herzlichste, dankte den staat lichen »nd städlischcii Behörden und gab dem Wunsche Ausdruck, daß die Arbeiten und Verhandlungen des 2. Goldschmiede-Vei baudstages segnend »nd fruchtbringend für das gcsammte Gewerk- seien und die Stunden deS Genusses eine allgemeine sreunvi'ck c Erinnernng zurückiassen möchten. Daß aber die Arbeiten in Uiui'c und Frieden gefördert könnten, sei Sr. Moicffäi dem Kaiser zu danken, der auch dem Kunsigcwerbe der Goldschmiede stets reges Interesse entgcgcngcbracht. es gefördert und dcmiclbcu reiche Ai rcgung gegeben habe. Die Gefühle der Verehrung uns Liebe für Sc. Maicstäi iatsc er zusammen in dem Nute: Kaffer Wilhelm l! er lebe koch!" Unter Erhebung von den Plätzen stimmlc die Versammiung beacfficrt in den Rui ein. Hieraus ergriff der erste Vorsitzende des Verbandes. Herr Wilhelm Fisch er-Berlin, das Wort, hreß ebenfalls die Tbeilnehmer herzlich willkommen und begrüßte vor Allem unter Worten des Dankes die erschienenen Kinikt «nd Sviftenichaft. 7* Mlttheckung aus dem Bureau der Koni gl. tzos- tKrater. Die König!. Gcneraldirektion hat Max Halbe s „Walpurgistaa". eine Dichtcrromödie in fünf Auszügen, an- genommen. Das Werk wird im Königlichen Schauspielhaus in der kommenden Spielzeit seine erste Ausführung in Deutsch- land erleben. ß* Wockenspielvlan des König!. Opernhauses. Sonn tag: „Der Rattenfänger von Hameln". Montag: „Häusel und Gretel": „Coppelia". Dienstag: „Samson und Talrla". Mittwoch: „Zar und Zimmcrmann". Donnerstag: „Oberon". Freitag: „Die Entführung aus dem Serail". Sonnabend: „Der fliegende Holländer". Sonntag: „Die Zaubcrslöte". — Das Königliche Schauspielhaus bleibt bis mit 6. September geschloffen. f-* Wie schon kurz erwähnt, begeht der Senior der theologi schen Fakultät an der Universität Leipzig Herr Geh Rath und Domherr Prof. v. 0r. Gustav Adolf Fricke beute seinen 8V. Geburtstag Geheimer Rath Fricke. zu Leipzig ge boren. besuchte zunächst die Thomasschule und bezog danach die Universität seiner Vaterstadt. Nach glanzend bestandenem Eramcn habilrrirtr er sich rm Jahre 1816 an der Universität Leipzig und lehne auf theologischem nnd pvlloiovbffchcm Katheder Im Jahre löbl ging er als ordentlicher Professor der Theologie nach Kiel und kehrte im Jahre 1664 »ach Leipzig zurück, wo er bis heute eine ungemein segensreiche Tkätigtcit nicht nur als akademischer Lehrer, sondern auch als Präsident deS Vereins der Gustav Adols- -Ltfftung entfaltet hat. Neben seinem theologischen Lchramtc ver waltete er zugleich das Pfarramt der Pcirikirche. von dem er im Jahre 1887 zurücktrat. Unter ihm entstand die neue Pcirikirche. Im Jahre 1866 begleitete er als Feldpropst die sächsische Armee nach Oeileirrsch. Auch im sächsischen Landtage und bis vor wenigen Jahren in der sächsischen LandeSshnode war er thätig. Fricke' ist seit l8S2 Ehrenbürger der Stadt Leipzig. Im vergangenen Herbste konnte der noch heule geistig uiw körperlich frische Gelclirle da- seltene Fest dcS Sviährtgen Prowssoriubiläums feiern. Ter Rath der Stad» Leipria sandte dem veredrtcn Professor heute Vor mittag ein Glückwunschschreiben. Auch die theolo. a.ische Fakultät, deren erster Proscjsor und Senior Herr Gel». Rath Professor v. Fricke ist, übermittelte ihm hcrzttchc Glückwünsche Eine Rächt im Moor. Im neuesten Heft der Jagdzeilschrist „Wild und Hund" lVer- lag von Paul Pareh, Bcrlrni erzählt Oberförster Ernst Kchrberg ein persönliches Erlebniß, dos wieder einmal beweist, daß die Wirklichkeit oie kühnsten Phantasien der Roman schreiber zu überflügeln weiß. „Dem strenge» und noch einmal heftig einsetzenden Nachwinter in den russischen Ostsee-Provinzen war — so berichtet der jetzt in Ungarn lebende Weidmann — ein ebenso rasch durchbrechender Frühling gefolgt, der schon warme Tage, aber noch emvsmdlich kalte Nächte brachte. Erst im er wähnten Nachwinter Kalte ich die Verwaltung des großen Reviers übernommen: infolgedessen war ich mit ihm noch wenig vertraut. Einige Werft von der Lbcrförstcrci befand sich ein großes Moor, auf dem cs von Enien, Schnepfen und sonstigem Wasser, nnd Sumpsgcflügcl wimmelte, und das auch die Äölsc gern aus- suchten. Für den Jäger, der die Anstrengung des Watcns im Moor nicht scheute, war es ein wahres Dorado. So zog ich denn eines sonnigen Nachmittags in Begleitung meines Vorsteh hundes auf das Moor, um aus Enten nstv. zu jagen. Diana war mir hold, nnd nach einigen Stunden barg meine Jagdtasche eine reiche Beute an Ente». Die Sonne hatte sich westlich geneigt, und ich, der ich mich ungefähr aus halber Breite des mehr lang als breit gestreckten Moores befand, trat den Heimweg an. Hier bei brach Plötzlich mein linker Fuß tiefer als gewöhnlich durch die schwankende Moordccke. und bei den etwas hastigen Bemüh ungen. den Fuß wieder zu befreien, sank auch der rechte Fuß ein, mich dadurch seiner Stütze beraubend. Da ich schnell bis zum Gürtel cinsank in den gurgelnden Schlamm und überall in einiger Entfernung von mir brodelnde Wasserblasen ausslicgcn, sah icki, daß meine Situation nunmehr kritisch war Statt aber ruhig mich zu verhalten und meine Lage und die Mittel, mich ihr zu ent ziehen. zu erwägen, versuchte ich mich mit ollen Kräften zu be treten, dabei mein an und für sich schon ziemlich »msangrciches Organ zu lauten Hilferufen potenzirend. Der Erfolg war aber leider negativ und bestand »ur barm, daß ich mich wie ein Keiler immer rieser cinsuhlte. und meigc bald völlig entzündete Kehle io heiser war. daß sie keinen artikustrtcn Laut von sich zu geben mehr befähigt war. denn ich hatte meine Hilferufe wie ein Brunsthirsth über das Moor binausgeorgest. Traurig saß der treue Hnstd zwei Schritte von mir aus ciuci trockenen Binsenkaupe. mich nut seinen braunen Lichtern wchmüthlg anäugend und dabei ein Winseln auSsioßend. das in einem Icistn Geheul verhallte. Inzwischen war cs Abend geworden, und düstere, graue Nebclschwaden zogen vom User des Moores her zu mir heran. Von den fast schon gelahmten Beinen heraus kroch cö mir eiskalt durch den ganzen Körner bis aus Hcr^, und dabei pressten mir die zähen Schlammmasse» den Brustkorb ziffammcn und er schwerten mir io im Verein mit dem eiskalten, feuchten Nebel das Athmen. Ich hing eigentlich nur noch aus meinem Gewehr, das ich mir quer unter die Achteln gcichoben hatte, und dieie ichwache Stütze allein trennte mich nur noch von dem schauerlichen Grabe Dic durch Elite» beschwerte Jagdtasche Halle sich, bei meinen: Sinken hochgcschobe» und lag lmls von meinem Koche. Von unc selbst waren nur noch der Kons und die Arme, von den Ellbogen au dis zu den Händen, oberhalb der Moordecke, alles Andere hattc dcr gierige Moloch schon in sich geschluckt. Wie lange noch, und auch über dieses Letzte meines Jchs würde der Sumps sich schließen »nd nur einige schmutzige Wassernlastn und em höhnisches Gurgeln würden Zcugmß davon geben, daß hier ein iungcs. hoffende - Mäiincrhcrz soeben den letzten Kamvt gelompst hatte. Von der furchtbaren Kälte und den gemachten fruchtlosen Anstrengungen er- schöpft, ergab ich mich in mein Schicksal Von Kindheit an war mir der Tod des Erstickens als der schrecklichste erschienen, und der Gedanke, dast hinnen kurzer Zeit dieser ekle Schlamm mit seinen cbemo ekelhaften Lebewesen mir durch Mund und Nase dringen und meine» letzten Athen« ,ug ans saugen würde, wirkte derartig aus meine bis zum Zerreißen über reizten Nerven, daß mir die Thrän»« in die Augen traten. Man schelte mich nicht unmännlich deshalb' Ich batte dein Tode schon mehr als einmal ohne Zittern ans bcdeniiichcr N>i>,x in's Angesicht geschaut, das war aber entweder iin Kample Mann gegen Man» oder doch in Sittigtioneii gewest», in denen Muth »nd Entschlossenheit, körperliche Kraft und Gewohnheit in die Waageschale des llcbcrwindens der Gefahr ge,vor«cil werde» konnten, oder aber das Bewußtsein der Gefah kam überhaupt erst noa-träglich zum Ausdruck. Hier aber laa die Situation doch wesentlich emvcrs. Es war ein stnndenlangcs, zollwcffes S'-ird-n
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