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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060729020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906072902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906072902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-29
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
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»nr: 'r?5 », «»«>«1 NNiI 6?. -kwiniia? « Dresse« dis M.i«e»l gce > <yko mmt. Da» G«oichr der Leitung betragt 4500 Klar oder 80 Zentner Di« eiektr,» jchen, sowie auch die umfangreichen Wasserleitu I-ven. lowie auch v,e umtongreichen «anerlrttunaSaniagrn wurden, wie geuieltzet, von der Firma tzermann LieboN». Grade Kirchgasse 3/5. auSaesührt. — Wie immer, so bt^innt auch schon jetzt ein« hübsche Drucksachen-Industrie sich mit der ^ ' ' l, bei»" - ' ' tth . , , . ^ ^ Bogeliviese zu besstmitigen So liegen zwei Lieder vor, di« im Berlage von E. ?,reger. Gerokstraße 48. erschienen sind. Da« ein/ ist auf die Melodie „O Tannendaum". dg« andere nach der modernen Sinsiveise „Trink m«r noch en Tröppchcn" zu fingen Eine originelle Postkarte, heraestellt in der Litha- grapkijche» 2I>> stall Carl Engelmonn. cssilergasse, und verlegt von Gustav Schulze. Schuorrslraße 45. zeigt einen Adler und »ie Porträt» »friedlich de» Sanftmütigen und König Friedrich August lll; durch einfache Schlossen ist der Karte ein lein- wandarliges Aussehen verliehen worden. —* Von der Borilandichast des Deutschnationale» Haad- tungsgetzilsen-Berbande» ist folgende» A n!'ch r e i b e n an die Ae r z«e k a m in e r n ergangen: S1» neuerer Zeit wird es lnimer mehr Gebrauch, daß kaufmännische Geschäfte ihre An gestellten verpflichten, im Erkrankungssalle die Tatsache ihrer Erkrankung beziv. der etwaige» Erwerbsunfähigkeit, unbe- ichadei der Behandlung des Erkrankten durch einen Prival- ader Kaffenarzt. tzurch den sog. Vertrauensarzt,der Firmen be- chcilügen zu lasten. Häufig findet sich diese Verpflichtung bereit» in de» l^eschäftsordniingen der Firmen ausgesproäien, wobei den Angestellten für die Tage der strankbeitsdauer die Entziehung der Gehaltszahlung angedroht wird, wenn sie dieser Verpflichtung nicht Nachkommen. Wir erblicken in diesen Vor schriften eine unwürdige Schikane der Angestellten, weshalb vir u»S an sie Aerzlekauunern mit der Bitte, un» ein Gut achten darüber abqngeben. ob ein erkrankter Angestellter, der sich bereit» in Behandlung eine» anderen Ar.tcs befindet, ge zwungen werden kann, eine Untersuchung des Vertrauensarztes der Firmen über sich ergehen zu lgsfen. ob nicht vielmehr ein wlches Ansinnen de» guten Sitten zuwiderläufl." — Die A erztekammer BerIi n beantwortete bereits die Frage, ob solche Aerztc berechtigt, eine derartige Unteriuchung vor- zunedinen, dahin, das,, falls sich ein Kranker bereits in der Be handlung eines Arzte» befindet, ein anderer Arzt lVertraucns- arzr der Birmas wohl berechtigt ist. den Kranken zu untersuchen, doch mutz sich der Vertrauensarzt vorder mit dem behandelnden Arzte in Verbindung 'etzen. damit möglichst eine Zusammenkunft beider Aerzle bei dem Kranken slatnüidei. Dieser Entscheid der Berliner Aerztekammer befriedigt den Deutfchnalionalcn Handlungsgehitienverband natürlich nicht, denn er erblickt in dem Verlanaen der Firmen, eine solche Nachuntersuchung des erkrankten Angestellten durch den Vertrauensarzt der Firma vornehmen zu lassen, auch ein nicht geringes Mißtrauen gegen die Diagnoie des behandelnden Privat- oder Kassenarztes, das die Standesehre der Aerzte nachteilig berührt und das Ver trauen zu ihnen zu untergraben geeignet ist. Aus diesem Grund richtet jetzt der Deustchualiouaie Handlungsgehilsen- Verband a» die Aerztekammern die Au'sordcrung. zu dieser .^rage in geeigneter Weste Stellung zu nehmen. — Die Ent- cheidnng der Aerztekammern wird in nachher Zeit erfolgen. —* Ein Lokalverl> aus der M a b e l s p e d i t e u r e von Dresden nnd Umgebung aal sich in diesen Tagen kon stituiert. Sie Dresdner Möbelspediteure haben sich zu einem Vereine zusammeugeschloiseu. >nu durch gemeinsame Bestrebungen die Bernisinteresseu zu tordern. Sie erlassen ein Inserat, in dem es u. a. heißt: .Durch die Steigerung aller das Gewerbe betressenden Unkosten sienc» oieselben 'chou längst nickt mehr in einem angemessenen VerhäliniS zu den erzielten Transport, preise». Unter dem Drucke der Konkurrenz haben sich die letzte ren im Laune der Iabre eher verschlechtert als verbessert. Die enormen Mehrausgaben für Kustcherlvhne, Futter Reparaturen. Naaiüche Arbeiter-Versicherung »iw., welche bereits die Dresd ner Rollfuhrunternehmer nnd Fnhrmerksbesjtzer veranlaßt haben, eine Erhöhung der Preise durchzutühren, treffen die Mobeiwedirenre in gleichem Umfange. Außerdem entsteht den egteren aber noch eine wesentliche Steigerung der Ausgaben .»urck die in Sen letzten Sagen erfolgte Neuregelung der Löhne '.ir hie Möbe'-nacker und Träger. Ser Unterzeichnete Verband .:at i>:b Sahe>. gezwungen geTheu. die Preise für die Möbel- trausvorie einer uias.igeu Erböhi'ng zu unterziehen und dieielbeu bei ösi-'er Gelegeuheii ciukeillich zu gestalten. Dem >i. i. Puuckna werden daher in Zukunft bei Anfragen non allen f'e>u'-nkotlegeii die gleichen Preislisten vorgelegt wer fen nnd hin,:,, wir. die gcwis; berechtigte Erhöhung der Sätze renaolichi! zu bewilligen." - - Gustav Adolf-Festspiel. Der Vorstand des Trutsch Evaugelücheu Volks - FestsPielvercinS hielt an» Freitag abend in..stneisis stiestauraut" eine Sitzung ab. in der unter ck leeichen >nidereu Angelegenlieikcii namentlich über die eiugc- ganacue» Angebote bezüglich des Bübnenaufbaues für das G u st a v A dols Fejpiel Beschlutz gefaßt wurde. Im weiteren w!i auch i» diesem Jahre ein Fesstpielfükrer herans- i gegeben werden, der u. a. den Vv» Herrn G. Irrgaua in Aussicht ' gestellte'! P-vlog niid eine Einsühcuug tu das Festwiel aus der Feder einea Vorstandsmitgliedes enthalten wird. Die Entscheidung wegen Vergebung der pliolvgmvhischcn Einzel- und Gruppeu- ansuahmeu soivie wegen Herstellung eines Erinuertiugsalbums innrde vorläufig auSgeietzt. Uebrigeirs ist von dem hübschen, oulasstich des voisährtgeu Lukherfcstspiels hergestcllteu Album noch eine Aiizabl Eremplare vorhanden. Tic letzteren sind bei A. Zivhlcr. 'Vöeitze Gaste, soivie in der Buchhandlung von Schrcit- müller. Vontznec Straße. verkäuflich. —* Eine technische Studienreise nach Nürnberg, München. Innsbruck. Zürich, und Iulerlakeu unternehmen am Schlüsse ches SommerhalbiahreS die Pro'estoren unserer Tcch- »i'ckeu zaoch'chule, sie Herren Buhle, Görges, K übler, E. Lewicki : ich L. Lewicki. mir etwa 60 Assistenten und Studenten! der Ma-chincn- uns Eleklro-Inaenicur-Avteilung. Seit gesteia i,ck sie S chl o tz t u r ui u h r wieder im 6fangc. ! —* Im Zlr tu »rekt von der Mailänder arokkaner-T etza n i au», di« tats ^ W ^ ^ Gebieee der Akrobatik leistet. In der So stellunq hat »eder Erivachsene wieder da» i re» »rei einzuMren, w l4 Iabi L'L Recht, «in Kind unter rend tveilere Kinder halhc tahlen. Die Nachmitlags-Vorttelluna empsiehlt sich mit l auf die bequeme und zetige Heimkehr namentlich den Umgegend Wohnenden. . .. —* Polissidericht. M Isuii. Amtlicherieits ist bei der Kvnigl. Pvliscidlrektion angrsragl worden, ob in Dresden oder dessen Umgebung etwa eine Frauensverson vermibt wird, die mit einer am 21. v. M bei Zerben. Kreis Ierichow. aus der Elb« gezogenen, zurzeit nvch unbekinnten weiblichen Leicke lm Alter von 30- 86 Üahren, anscheinend dem Arbeiter- stände angehörig. 1.HP Meter grob, von regelmähiaem Aörper- bau, mit guter Muskulatur und reichlichem Fettpolster, identisch sein könnte. Die Kleidung der Unbekannten bestand aus Hemd, roten Röcken, einem schwarzen Rock, wollener Taille, in der Zwei standener Niederkunit wahrnehmbar. Wer an der Hand dieser Angaben über die Persönlichkeit der Toten Auskunst zu geben vermag, wolle sich an die hiesige Polizeidirektion wenden. — Am Dienstag ist in Zschierener Flur die Leiche eine» unge iähr 15 Jahre alten unbekannten Mannes aus der Elbe gezogen und behördlich ausgehoben worden. Er ist 1.75 Meter grob, bat blonde Haare, kleine» blonden Schnurrbart und war be kleidet mit dunkler Hoie und Weste, braunem Jackett. Gummi mantel und Schnürschuhen: auch wurde eine silberne Taschenuhr mit kleiner lanqglicdertger Kette-und kleinem Hirschfänger bei ihm oorgefunSen. Die König!. Polizeidirektion nimmt Nach richten. die zur Feststellung der Persönlichkeit des Toten führen könnte», entgegen. — In einer auf der Kipsdorser Stratze be- sinnlichen Werkzeugsabrik verunglückte gestern nachmittag der Maschinist Wend dadurch tödlicki, dass er v o » e i n e ni T r e i b- riemen ersaht, um die Riemenscheibe berumgesckleudert und in eine Vertiefung eingeguetscht wurde. Die polizeiliche Leichenschau ergab, datz ihm der rechte Unterarm und beide iDber- ichenkel gebrochen und der Schädel vollständig zertrümmert wor den war. Ein Verschulden Dritter liegt nicht vor. — Vor einigen Tagen ist in die Wohnung eines hiesigen Fleischer- meisters ein ged rochen und neben einem ichwarzgrauen Iackettanzug und ztvei dunklen Sportmützen jiber 1800 Mark in barem Gelbe, das sich in einem grauen Leinwandbeutel mit weißem Bügel befand, gestohlen worden. Der vermutliche Dieb ist ein Ajähriger Fleischergeselle von kräftiger Gestalt. 1,60 Meter groß, blond, bartlos: er hat graublaue Augen, links ver krüppelten Zeigefinger und spricht schlesischen Dialekt. Mit teilungen. die zur Erlangung des Gesuchten führen könnten, werden an die Kriminalpolizei erbeten. — Vor einigen Tagen siel ein sechsjähriges Mädchen, das unbefugterweise die an der Friedenskirche in Löbtau befindliche Stangenumplankung er klettert hatte, aus die Straße herab und zog sich einen Ärm - druck zu. — Am 26. d. M. sind im Garten des Grundstücks Maricnitroße 17 15 verschieden« Schlüssel und die Rück- wand eines >iosscrschlosscs verstreut »mherliegend gefunden worden. ES ist nicht ausgeschlossen., daß der Verlust der Schlüssel mit irgend einer strafbaren Handlung in Verbindung zu bringen ist. weshalb die König!. Polizeidicektion um Mit teilung sachdienlicher Wahrnehmungen ersucht. —* Heute mittag nach 11 Nhr ivurde der Leichnam eines in den mittleren Jahren stehenden Mannes durch den Maschinisten des Fährdampfers an der Pieschncr Ueberfabrt gelandet. Da der Tote nur mit Hemd und Hose bekleidet war, ließen sich seine Personalien noch nicht feststellen. —' Dce neu zu «rcichtende Uat> nbosS buchband lung in Lhemnitz Nicolaivorstavt soll vom >. Oktober t006 ab verpochtet weroen Pachtongebote sind dis ,nm IN. August d. I. an di» Königliche <g«n«ralditeklic»i der StaalSdatmen einzulenden. Die Bewerber bleiben dis t?>. September lW8 an ihr Gebot gebunden. Wer bis dahin ketnen Be'cheid erhalt, bat seine Beweibung als abgelebnt zu betrachten. Zeug nisse werden unberücksichtigten Bewerbern ohne Bescheid znrückgesandt. —* Der Gastwirt Joses Prohorka in Icheiba versuchte, seine um 10 Jahre jüngere Gattin zu töten und gab im Gast zimmer zwei Rcvolveri'chüsie auf sie ab. Als die Frau bewußt- los zu Boden stürzte, crtchoß sich der Mörder selbst. —* Der neuernannte Oberlehrer in Scheiba erschoß sich. Vor einem Jahre hatte der Lebensmüde erst geheiratet und war sehr vermögend. —* Das zweijährige Töchterchcn der GärtnerSfamilie Mosel inPlauen i. V. stürzte gestern aus dem 2. Stockwerke ans den gepflasterten Hof und war josorl toi. —* Landgericht. In der PrivatbelerdigungSklaae des Kauf mann» Putsch er gegen Herrn Sladtrat AHIHelm hob heule die zweite StrciZammcr als Berufungsinstanz das Urteil der ersten Instanz auf und verurteilte AHIHelm zu 100 Mark Geldstrafe oder 10 Sagen Haft. Putjcher wegen Beleidigung in ztvei Fällen zu 500 Mark Geldstrafe oder 50 Tage» Ge fängnis. Von den Kosten hat AHIHelm ein sechstel. Putscher fün> sechstel zu tragen. Vom Schöffengericht war AHIHelm zu 250 Mark Geldstrafe verurteilt. Putscher aber srei- gesprochen worden. — Militärgericht. Da» Kriegsgericht der 32. Division ver- handelt gegen den Soldaten und Oekonomiehandwerker von der I. Kompagnie des 178. Jnsanlerie-Regiments Karl Oswald Bormann wegen Gehoriamsverweigeruna und Achtungs- Verletzung. T-er Anklage liegt folgender Vorgang zu gründe: Am 7. d. M. hatte der diensthabende Unterossizier Melzer früh -',1 Uhr sie Mannschaft geweckt: als er nach Ablauf einer Viertelstunde erneut den Schlasiaal betrat, sah er, daß mehrere Leute, darunter auch Ser Angeklagte, noch im Bett lagen. Aus ein- wiederholten Befehle, aufzustehcn, erwiderte Bormann. l könnten. Da» Gericht stellt auch fest, daß der Angeklagte !u rechtigt gewesen sei. länger zu lchlasen, trotzdem hätte er aber ohne weitere» dem Befehle de» Unteroffiziers Folge leisten müssen. Nach längerer Beweisaufnahme wird Bormann wegen ausdrücklicher Gehorsamsverweigerung und Beharrens im Un- genormm, Anreizung zum Ungehorsam und Achtungsoerletzung zu 18 Tagen strengem Arrest verurteilt. — Wege» Unterschla- auna und Urkundenfälschung hat sich ferner der Husar Friedrich Arthur Schwabe, von Berui Kaufmann, von der 1. Eskadron de» 19. Husaren-Regiments in Grimma zu veranlworten. Er war beschuldigt, vor seinem Diensteinlritt in der Zeit vom Januar bis März 1903 bei einer Leipziger Firma, bei welcher er als Kontorist angestellt war. Unterschlagungen im Gesamtwerte von upgeiähr 200 Mark dadurch begangen zu haben, da« er Gelder, die ihm von seiner Firma zur Bestellung übergeben waren, nicht ablieserle, sondern in seinem Nutzen verwendete und aus den Ouitlungen die Untcrlchristcn der Empfänger fälschte. Der Angeklagte ist geständig und jührt nur zu seiner Entschuldigung an. daß er zu jener Zeit in «schulden geraten gewesen sei. weil er seine Mutter zu unterstütze» gehabt und dazu sein geringe» Gehalt nicht gusgereicht habe. Da» Gericht erkennt gegen Schwabe unter Annahme mildernder Umstand^ wegen Unter schlagung und Urkundensälschung in einer einheitlichen -Hand- lung aus 3 Monate Gefängnis, auch wird er sofort in Hast ge- nominell. — Schließlich hat sich wegen Diebstahls zu verant worten der tvegen gleichen Vcrgclzens und wegen Betrugs vo» beslraste Husgr Otto Hermann Waller II von demselben Re- giment, geboren am 19. März 1884. Er ist beschuldigt, am 30. Mai d. I. dem Besitzer des Gasthoss in Kalkreuth, wohin er als Pserdepflcger kommandiert war, aus der Büscttkasse ein Säckchen mit etwa 30 Mark gestohlen zu haben. Er benutzte i» rassinierter Weise die durch eine Bestellung seinerseits be dingte Abwesenheit des Wirts aus dem Lokale dazu, um lein Vorhaben anszusühren, wurde aber vom Wirte bei der Tat ertappt. Das Gericht diktiert dem geständigen Angeklagten 3 Atonale Gefängnis zu: davon gilt 1 Woche alS durch die Untersuchungshaft verbüßt. Au» de« amtlicke« vekan«tmackunge«. Wegen Gasrohrleaungsarbeiten an der Kreuzung der Ostro- Allee und der Große " ' - - - -«... -- - Zwinger st raße, gasse, vom 30. dieses sür den Fahr- und Reitverkehr gesperrt. Zwangsversteigerungen. In» Dresdner AmtsgerichtS- bezirk sollen zwangsweise versteigert werden: das im Grundbuche siir da« von«. Köntgl. Stadtgericht Dresden Blatt »818 aus den Ramm der Svirilus-GlUbticht-Gesellschaft „PboduS", Gesellschaft mit be schränkter Haftung in Dresden, eingetragene Grundstück am N. September, vormittag« 8 Uhr. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« tt>.» Ar groß, aus 18S >00 M. geschätzt, besteht au« Norderwolmaebkude, Fabrikbinter- gebäude, 2 Schuopen und S getrennten Hosräumen nnd liegt in Drettden Jobannsladt. Arnoldftraß« 8. Da« Fabrikhintergebäude >k angeb lich dauernd für Fabrikation von SvirituS-GlüdltchlbeleuchtungSkörpern ein gerichtet. Das Grundstück«zubebör ist aesondert auf 12 MV M. geschätzt worden: — folgend« im Grundbuch« für Naundorf aus den Namen de« Zimmermann« Carl Gvtlb«ls W « tk « rt eingetragen« Grundstück« am 20 September, vormittag« OF Uhr i 1. Blatt 318, nach dem Flurbuch« 12.S Ar grob, ans 8M« M. geschätzt, besteht au» einem Wohnhaus«, einem Seitpngedäud« nebst angebauten Schupven. Garten, Feld und liegt in Naundorf, Schützenstrah«, Branvkataster Nr. 33 O : 2. Blatt Itv. nach dem Flurbuch« 8,1 Ar groß, aus 921 M. geschätzt, bildet Feld un» liegt »n Naundorf, an der S cd ü v e n st r a ß e; — folgende im Gnind- buche sür N i e d » r l ö h n i tz auf den Namen de« Schneidermeisters Aml Albert Maile eingetragenen Bauftcllen-Grundsiücke am 28. September, vormittag« 9 Uhr: 1. Blatt 1M6. nach dem Flurbuch Ib.7 Ar groß, auf 10 SOb M. geschätzt; 2. Blatt 812, nach dem Flurbuch« 11.8 «r groß, aus 9820 M. geschätzt. Beibe Grundstück« liegen an der Lohrnzollern- yraße tn Niederlüknitz. »üterrrchtsrrgister. Eingetragen wurde i daß der Fräser Otto Paul Grimmer hier, SachSdorser Straße l3, da« Neck» seiner Ehefrau Emma Frieda Grimmer ged. Dörschel, innerhalb ihre« häuslichen Wirkungskreise« sein« Geschäfte für ihn zu besorgen und ihn zu vertreten, ausgeschlossen bat. Konkurs«, Zahlungseinstellungen u.s. «v. Im Dresdner A i» I « g « r i ch t s b e z i r k: lieber da« Vermögen de« Kaufmanns Julius Ferdrnand Alexander Heinrich Henkel, Inhaber« einer Tadat- u»d Zigarrenhandlung unter »er Firma „Ferdinand Henkel L E o." in Dresden, Augsburger Straße 78, ist bas Koukursversahren eröffne« und Herr KommisstvnSrai Eanzter in Dresden, Pirnaische Straße 33, zum Kon kursverwalter ernannt worden. Konkurssorberunge,> sind bt« zum 17. August anzumelben. Tanesllcschichte. Die Lage in Rußland läßt sich auch ferner insofern günstig an. als dem neuen MinisteioräsiLenten Stolypin osjenbar die nötige Energie zur Wiederherstellung der Ordnung nicht sehlt. Bedenken muß freilich die Meldung erwecken, daß er im Widerspruch mit dem Gesetz die früheren Duma-Äbgcordneien wegen ihrer in der Reichsduma gehaltenen Reden zur Verantwortung ziehen wolle Serartige reine Willküringßnahmcii tönue» nur allgemein. Erbitterung neue Ktlcrnng Hervorrusen und das Werk der Beruhigung auis in Frage stellen. Völlig nngellärt ist auch vorläufig noch waitiaen Respekt. Er behauptet, sie hätte „die Hosen augehabt". Ihr Wort war maßgebend im Hause, es galt als unwidcv- ii,sl scher, Be fehl für alle, die das schützende Dach der Villa „Wuhusries" barg. Dagegen gab cs leine Einwendungen, und wehe demjenigen, der sich auch nur die kleinste Eigenmachtigkei'. Zn .schulden kommen ließ. Wie weit sich dies auch ans den Meister erstrecken mochte, konnte ich nicht hcrauSvckoininen. Der Erzähler wußte der heiklen Frage stets geschickt auSzuweichen. so oft ich stic auch stellte. Das Schönste aber ist der Kückenklaiich, der natürlich auch in der Villa „Wahn'ried" in voller Blüte stand. Da unten erzählte man sich ganz sonderbare Singe von dem Meister, von !c:nsni Hochmut, von ststner hohen Meinung von sich ielöit von ieineni Verhalten gekrönten Häuptern gegenüber. Mein Gewährsmann glaubt Re Geschichten beute noch io fest wie vor dreißig Jahren und läßt sich kein Iota davon ausredcn. Er hat sich nun einmal seine Wagner-Legende gebildet, er mag nicht von un lasten. «Sagte ich oorhin, daß das Kunst verständnis des .stoche« n, S. >ucht allzu imponierend sei, so muß ich doch gerechiermeise hinzusügen. daß etwas von der überragenden Größe seines Herrn ibm doch zum Bewusstsein gelangt ist. Er ist beule stolz daran', jene große Zeit, wenn auch nur >n 'einem bescheidenen Wirkungskreise, au Ort und Stelle mit'riebt zu haben, und bezeichnet sic als die schönste Erinnerung seines Lebens. Dieses Geiühl muß bei ihm wohl lief iitzen. scnn nur mit wenigen AuScrivahlten spricht er ober den Gegenstand. Ich selbst kenne ihn schon seit einer langen Reibe von Jahren und noch niemals erwähnte er etwas über diesen.Punkt seiner Vergangenheit. Durch Zufall nur kam ich daraus: den» als ich a» jenem Abend, an dein das Interoiew stattsimd. mir Hammelkotelclts mit Bohnen bestellte, warf er so nebenbei hin: „Tic essen die Hammclkoteletts auch so gern w,e .Richard Wagner/' Aus dieser Andeutung entwickelte sich dann das Gespräch, dessen Inhalt ich hier 'wicoergegebcn habe. So ersähe! mau durch ein paar Hamniclkoteletls die inter- ess-in steu Dinge und ißt sich mitten in die merkwürdigsten Er lebnisse „hervorragender" Zeitgenossen hinein. I-. Mehr Nutze in Kur-Hotels! Von ei nein Nervenärzte. Wo.,! jedem, der viele Hotels des In- und Auslandes be st! l i a:. werden die M Sngel fühlbar geworden sein, die ihnen -g-> einst,ugienischer Beziehung eigen sind, so z. B. in bezug ans R '.Vichkest. Ventilation, Kanalisation, Beschissenheit und Zusammenstellung der Speisen, Alkoholzwang uiw. Von diesen Schädlichkeiten soll hier nicht gesprochen werden, obwohl deren Bekämpfung auch dringend notwendig ist. Ich will hier nur die fehlerhaften Einrichtungen be^Ni. Unterlassungen besprechen, die geeignet sind, ous Reroen > ystem der Gä st e direkt zu schädigen oder mindestens seine so heiß ersehnte Erholung und Kräftigung zu verhindern. Die abgehetzten, erschöpften Nerve» des größten Teiles der hier in Betracht kommenden Hotelgäste bedürten vor allem der Ruhe, der Ruhe auf dem Zimmer, im Sgeisesaale. in den Lesc- und Schreibzimmern und vor allem auch der Ruhe bei Nacht. Sehen wir nun einmal zu, wie diese Bedingung in einem «-enommieinen Hotel am Lago maggior« erfüllt wird, das für das erste am Orte gilt und während der Frühjahrs, und Herbst- monate ausichließlich von Angehörigen der sogenannten gebildc- cen Bevolkerungsklassen aller zivilisierten Länder besucht wird. Ein großer Teil dieser Leute befindet sich in der Rckouvalesccuz akuter, vor kurzem überslaudcucr.Krankheiten: ein anderer nicht aeringcrcr aus überarbeiteten Gelehrten. Kansleuten oder Industriellen. Die etwas erhöhte Lage des von der Straße durch einen schönen Garten getrennten Hotels befriedigt den Ankommenden zunächst in hohem Maße. Diese Freude wird aber keuu Betreten des Vestibüls ganz erheblich hcrabgestimmt. und zwar durch die Klänge eine» 2 l r e i ch o r ch e st e r s. die — das Dejeuner ist gerade beendiat - eine Stunde lang das ganze Haus bis in die obersten Etagen erfüllen. Und das geschieht alltäglich. In dem grandiojen Trcppenhause liegen sehr schöne und dicke Teppiche, mogcgeu die aus den Gängen vor den Zimmern an Schwere viel ,zu wünschen übrig lassen, jedenfalls den Schall nur ganz ungenügend dämpfen. Nirgends, auch im ersten Stockwerk nicht, sind Do p pel t üre n vor oder zwischen den Zimmern zu sehen: vereinzelt sind zwischen letzteren Polste- rungen an den Türen angebracht, die aber ihren Zweck völlig verfehlen, da man jedes Wort der Nachbarn zu hören vermag. Doppelfenster sind glücklicherweise vorhanden, aber nur im allen Teile des Hauses: iür den jetzt erst erbauten neuen Trakl Kat man sie sür übersiüssig erachtet. Obwohl uns nun auf unsere Frage die hochcrirculiche Antwort wird, daß auch jeden Abend, und zwar zwei Stunden hindurch. Konzert gemacht wird, versuchen wir es doch einmal, ein uns sonst passendes Zimmer zu nehmen, da wir von Freunden vor den anderen Gasthäusern des Orte» drinaend acwarut wnrden. Nachdem wir nnü bäuSlick eingerichtet, öffnen wir die Dovpclseiister. Ein ohrenbetäubender Lärm, fortwährendes H a m mern und Klopfen, das von zwei Neubauten zu beiden Seiten des Hauses herrührt, tont uns entgegen. Von Bewohnern der nicht mit Doppelfenstern versehenen Zimmer erfuhr ich später, daß sie bereits in aller Frühe durch diesen Lärm geweckt wurden. Beim Durchstreifen des von Baedeker als „ruhig" bezeichneten Ortes an den nächsten Tagen zeigt es sich, daß säst allenthalben dieser Baulärm in störender Weise zu vernehmen ist: nur ein Streifen am See ist wirklich ruhig Bor dem Diner begeben wir uns in die solle <>o loaturo, wo sich auch Schreibtische befinden. Eine, keineswegs leise, Unter haltung niedrerer bereits in lull stress befindlichen Damen erschwert das Bricsschreiben nicht wenig. Im Speisesaale ist wohl eine größere Anzahl kleiner Tische vorhanden, aber samt- lich reserviert für Gäste, die erhöhte Preise zahlen. Wir müssen an einer sehr langen Tafel Platz nehmen, dicht umschwirrt von der lebhaftesten Unterhaltung. Schon beim Eis setzt die uns mit so viel Stolz in Aussicht gestellte Mußik ein: wir entziehe» uns ihr durch einen Spaziergang ins Städtchen; als wir anderthalb Stunden später zuräckkehren, ist sie noch immer nicht zu Ende. Erst kurz vor 10 Uhr verstummt sie. Wir schließen unsere geliebten Doppelfenster und begebe» uns zur Ruhe, oder wir vermeinen vielmehr, uns zur Ruhe zu begeben. Nach einer halben Stunde nämlich werde» wir durch heftiges Gepolter über »nS — wir wohne», »m es möglichst ruhig z» haben, in der dritten Etage — geweckt, das von den ,;n Bett gebenden Kellnern herriihrt. Als es nach Verlauf einer Viertelstunde nicht aufhört, können wir uns nicht anders Helsen, als daß wir dem Portier schellen nnd ihn »m Abstellung dieser Störung bitten. Ter tut dann aust> seine Schuldigkeit. Sonst verläuft sic Nacht für uns ohne Störung. Beim Frühstück erfahre ich von einem Bekannte», der mit einem Zimmer ohne Doppelfenster Halle vorlieb nehmen müssen, daß er bereits um 6 Uhr durch den vereinten Lärm der Zimmerlcnte und zweier Kirchen glocken aus dem süßesten Schlafe auf^eschciicht worden sei. In der Unterhaltung bei Tische und ans Svaziergängen in den nächsten Tagen rügten die anderen Hotelinsassen gleichfalls mit Entrüstung diese Mißstände, besonders die Musik nach dem Frühstück, die vielen das so wohltuende Mittagsschläf chen raubte. Diese Zustände sind nun keineswegs eine Ausnahme; sie sind vielmehr die Regel in den guten Hotels der Kurorte der Schweiz; häufig genug sind sic auch bei uns zu finden. Hn den besten Häusern zweiten Ranges entgeht ma» zwar der täglichen Musik; dasiir erlebt man aber noch interessantere Intermezzi. So fand an drei auseinandersolgcnden Sonntagen der abgelaufcnen Wintersaison in einem sonst ganz guten Hotel eines kleinen.
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