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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.07.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090714025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909071402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909071402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-14
-
Monat
1909-07
-
Jahr
1909
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M! «k- s 8-» nach der Türkei gewährte. Das Blatt liebt ebenfalls den uiipolitischen Charakter der Mission de- Freiherr» vo» der Gvitz hervor u»d sagt: Die Türkei hege den Wunsch. sich die Freundschast Densichtaiids zu erhalten. Freiherr von der Gvltz habe jedoch eine re», militärische Ausgabe, die. wie auch trüber, sich vo» der Politik stets fernä «halten Ixrbe. Saloniki Da die griechischen Bande» täglich ,v» nehmen. lmben die Militärbehörden il re »asten Beseht er lialten. die Baude», die sich nicht erarbeit, rücksichts- Io» zu vernichte n. .et v n st anti » v p e l D>is t ü r k i s ch e G e s ch wa d e r ist nach dem Marinaranieere auSaekause». Das esiel ist anaeblich Saloniki. Halle. Hiestern abend entstand in der Leiber Pa inssui- und Svlaröl-Fabrik in Oiendvrs ei» aröste rer Brand, bei dein zwei Betriebsgebäude. die Mischerei und das KristalUsativnsihanS zerstört wurde». Der ent standen« Sctwden ist durch Versicherung gedeckt. LS i e li. lPriv.-Tel.i Heute srül, ist B a r o » Oska r .Rothschild, der Jüngste von den sechs .hindern mildert Rothsthitds. plötzlich aesloröen. Der 'Baron stand im ,'l. Lebensjahre n»d war erst vor lnrzein von einer Welt reise znrnckgekehrt. Man vernintet Selbstmord. Paris. Der Unterdirekwr der russischen Gelieim- vvlizei in Paris. Bint. erklärt iiii „'.>>> at in" die Behanp- in na Bnrzeivs, dast die russische t'leheiinpolizei Briese ansaesanaen habe, für durchaus salsch. Bnrzew sei in dieser Beziehung vo» dem sranzösischen Detektiv 'Seron, der früher vei der rnssüchen Geheimpolizei anaestellt aeivesen sei, iniistisiziert worden. Calais. Heute moraen machte der 'S ns tsch isser 'Satbam einen Probe st na n»d blieb eine Bieriel- nnnde in der 'Snst. Beim 'Sauden erlitt der Flugapparat eine Beschäüigniig. deren üieparainr mindestens einen Tag in An'vrnch nelnnen dürste. vettlicbe; mW 5äcb5i5cbe5. T re Sben. 13 Juli * Se. Pi'ajestäk der König ivolinte lieute srüb der Regimenlsbesichrigung des N'7. Iinänterie üiegiments ans dem Trnppeuiibniigsplatze in eleisiiain bei und testete mittags mit '.'Intomobil »ach Wachmitz zurück. Der Mon arch wird sicst mit Bst re n .Köiiigi. Holieiten den P r i » z e n - Söstnen moraen Püttwoch st Ustr G Min. nachmittags vom .Hanotstastnstose zit einem eltva l ttagigen Auseitthali nach Leis begebc'n. Ihre König!. Hosteiten die Prin- ze s s i n n e n Töcht e r werden sich in Planen i. B. bezw. in Ptiiiiche» Sr. Majestät anichliesten. —* Beurlaubt ist Herr Generalleittnaitt von S e u d l i tz, iiommandaiu von Tresden, vom Ist. Bull biS >z. Anglist. Die dienstliche Stellvertretting übernimmt vom l >. bis mit -'«i. ^fitti »nd vom Ist. bis mit IX August <9e- neralmajvr n. H e » n i g, stommandenr der Insguterie brigaöe 9>'r. in, und vom 27. Juli bis mit si!. August t^e neralmajvr Wahle, uommandenr der Insanteriebrigade Br. Ist. —* Der seit dem Jahre 18,18 an Iiiesiger Iakobikirche wirkende Herr Pastor I v st a n n e S P ü s ch in a n n ist vom .stirchenvorstand zu Hainichen ein stimm ia zum doriiaen Pfarrer geivählr worden. —* Die Stadtverordneten iverden am nächsten Dvnnerstaa zur lebte» Sitzung vor den t'irvsten Ferien ziiiammenkrete» Die Rnndirnge des Borsteliers liest eilte genügende Beteilianna an die'er Sitzung, die bekanntlich schon in die Schulferien fällt, erwarten. —* Die iveitansgebreitetcn 9>iederiäiläae der lebten Tage liaben der Elbe und deren Ziistüssen abermals aröstere Wassermengen znaesüstrt. so dast der Strom wieder im Drechen begrissen ist. Bür Dvnnerstaa abend ist für Dres den ein H v ch st st a n d v v n l ! st Z> enti m e I e r n liber Null anaekündiat. * Die Abfahrten der Ferienkolonie» des tzsemei» nützigeu Bereins sind wie focht festgesetzt ivorden: Bom smnvttmstnstos fahren am Donnerstaa früh l! Uhr ab die .Kolonien Bürstenwalde, 'Svwcnstain, 'Siebenan. Eirvßröhrs- dvrs und 'Siebstaöt l und ll mit etwa 2«"i Personen: l> Ustr >8 SSt:n. die Kolonie Hansdors soivie die ländliche Bersten pfleae aeaen Bezastlnna Dittersdors mit etwa 79 Perjvnen lalle mir Ileberaana zur Linie Mügeln Htzeisingi. Die .Kolonien Sanda l und II. Friedebach und Dorschemnili imit Ueberaana zur 'Sinie Freiberg—Bienenmuhle bez. Sandal l:li> Personen, Hermsdorf, stieichenau, Brauenstein l und H lmit ileberaana zur 'Sinie ztlinaenbera—Branen- steinl lZll Persvnen und Herrndors, :iä Personen, bennhen 'amtlich den ,stua ti Mir ','5 Min. lim 9 lllir st Min. fahren die sechs für .Ulinaenbera bestimmten ttvlviiien sowie die Abteil» naen Dberkolmniv und IS laus niv, aeaen SÄl Per ionen, ab. Die .Kolonien -freitenan, Amtsliainersdvrf und 'Sichtenhain treten ihre stieise an um «> llhr 24 Min. bez. 7 llhr st iMin., Weifa is Uhr stü Min., die ländlichen Berienpfleacn Dberreichstädt 8 Uhr stO SSt in. und Sanaen- liennerSdvrs 9 Uhr 4st SStin. Mit dem ü Uhr-Dampfschiffe iahren die Mädchenabteilunaen Papstdvrf nnü «oppelsdvrf. —* jLin Bild der Skoaelwiese für den neuen Dresdner Siatskeller. Die diesjällistae Bvaelwiese tvird dauernd im Bilde sestaehalten werden. Unter der 'Seitiina des Herrn -:tadlralS .'iändler, der bekanntlich BorstandsmitaUed der Prioileaierten Bvaenschnvenailde ist, werden von dem alt- berühmten Dresdner Bvlksseste pbokoaraphische Anfnahmen von den verschiedenste» Seiten gemacht werden. Diese dlnfnahmrn sollen alt» UnterUrg« für ein große» Wand gemälde die»««, welches de» Ratskeller des neuen Dresd ner lllatlmnies schuiütkeit soll. Die Dresdner Bogenschütze»- aesrllschasl hat in ihrer letzten Hieneralversamanlun« die Lumme vo» SOOt) Mk. »ur Herstellung dieses Bildes be willigt. — Keftschrist de» Leipzig Um den Teil »etzmern an der Ende dieses Monat» statrsini»e»>den stUlljäb- rigen ,snbelseier der Leipziger Universität u«ld den B'reun de» dieser Hochschule eine bleibend« Hnnnernngsaade A» biete», gibt, wie üereiks mitgejeilt. de» PrebauÄttzuß der MlbiiaumskommtMon j,„ Austrage der Universität Leipzig eine Best sch eist, sowie eine in vier L>t ummer» erscheinende Bestzeitung heraus. Dies sind, abgesehen von der wns bändige» BMchrift der -Baku!tat dir «tnztgen ussi- zielte» Publikationen -er Universität. Die Oe- denkblätlcr. deren künstlerische Ausstattung die Herren G. Belive uirü D. 9i. Bvssert von der Königl. Akademie für Bnchgoiverbe i» Leipzig übernommen haben, bieten eine stteihe interessanter Aussätze aus der Bieschichte und dem Lebe» der Leipziger Universität. Der stattliche, mit Porträts des Rektors und der Dekane des Jubeljahres, soivie zahlreiche» andere» Abbildungen ge schneitet >e Quarl- band wird ein kostbarer Besitz für jeden sein, der a» dem (äedenktage der Leipziger Universität Anteil nimmt. Die Bestzeitnng wird in Wort und Bild die Vorgänge des TaaeS wiedergeben. Sie wird daS ausführliche iBestprogramni. offizielle Berichte über die Bestlichkeiten und Rede», bildliche Darsiellnna der Bestilätten. die Borgänge während der Beier, sowie die Teilnehmerliste bringe». Die Vachs rage nach beiden Bervisentlichungen ist austerordentlich groß. Da diese nur i» einer beschränkten Auflage hernestellt und nicht wieder gedruckt werde.,, empfiehlt es sich schon jetzt. Hzemplare durch BvranSbeitellniig zu sicher». BiS »zum .'st. d. M. können die brinnernngSggbe und die vier Bum mer» der Bestzeit»»» zum BvrzngSpreise von 2,stll Mk. be zccgen iverden. Bach diesem Termine iverden die Ber- oisenilichniigen nur gesondert und zu einein wesentlich höhe ren Preise geliefert. Bestellungen unter Einsendung deS Betrages nimmt für den Presiansühnst der Berüig Quell» n. Me »er in Leipzig, Licbigstrahe 6, entgegen. Elii Aiuts- und itzenirliidcvrrtretertag fand am 9 d. M. in P i r ii a imter Leitung des AmkShanplmaiiiis v. 'Itoslitz siir sämtliche Gemeinden des Bezirks statt. Nach Beiprechnng einer Reihe kleinerer dienstlicher Angelegenheiten gelangten vo» allgemeineren Gegen ständen insbesondere die 9k onnenbek ä in psung. sowie die Errichtung einer elektrischen N e b e r l a n d z e n t r a l e für den Bezirk und die Errichtung eines H a s t p s l i ch t v e r b a n d cS für die Gemeinde» des Regierungsbezirks der Kreishanptmannichnst Dresden zur Behandlung. Der der Aintshauptmaiinschast ans ihre» Antrag vom Bino»Z>»iiiistelium beigegcbene Sachverständige, Borstreserendar Bogel, legte den gegenwärtigen Stand der Nviriieiwlage dar und empfahl eine energische Bekämpfung durch Baltersaimiieln. Insbesondere wurde vor allzu großer BertranenS- seligkeit in bezug ans das neuerliche Auftreten der Wipfclkrankheit gewarnt. TaS von der Amtsbaiivtmannichast eingeschlagene Ber- sahren. anS einem dazu vom Ministerium besonders bewilligten Bonds an diejenige» Gemeinden Beiträge zu zahlen, welche die einheitliche Drirchsnhrrurg der Abmehrmastregeln aus Kosten der Besitzer riheriiehineii. hat sich auch dieses Jahr durchaus bewährt und sichert nicht bloß den ohnehin genug betroffenen Besitzern einen erheblichen Borleil. sondern zzewährleislet vor allem die wirksame Bekämpfung der Nonne, wie sie von den einzelnen Be sitzern selbständig niemals mit gleichem Erfolge durch- gesuhrt werden kann. Was die geplante Anlage einer großen elektrischen Ueberlandzentrale betrifft, so hat Amtshanptmailii v. Notsitz unter fortgesetzter Kuhlungiiahine mit Gemeinde- Vertretern »nd unter dankenswerter sachverständiger Beratung durch Professor Kübler von der Technischen Hochschule in Dresden seit längerer Zeit bereits mit der Allgemeinen EtektiizitätSgeiellichaft verhandelt. Der Ansgang steht »och nicht fest, es muß »doch im Interesse der Gemeinden, wie nicht minder aller Erwerhsitände, insbesondere der Großindustrie, des Handwerks und nicht minder der Landwirtschaft gehofft werben, daß dieses groß angelegte Unter nehme» auch in dem Bezirke zustande kommt. Was endlich die von der König!. Kreishauptmaiiiischast Dresden eingeleitete Er richtung eines Hastpflichtverbands für sämtliche Gemeinden des Reaterniigsbezlrks betrifft, io zeitigte die Berichterstattung des Ge- ineindevorsinnds BundeSmann-Mngeln eine Erörterung, die manches Bemerkenswerte ergab. Auch von diesem Unternehmen. daS dcm- leiiigeir der KreiShauzstmannichaft Leipzig nachgebildet ist und mit diesem wohl den Vorläufer für einen Landesverband bilden soll, kann nur gehofft werden, daß es baldigst zustande kommt. — Nach dem AmtStage begab sich die Mehrzahl der Erschienenen, weil über siXl Personen, z» einem durch treffliche Lichtbilder erläuterten Vor trag deS Pros. Kubier über Elektrizität im elektrotechnische» In stitute der Technischen Hochschule zu Dresden. Im Anschlüsse hieran wurden noch unter Führung des Herrn Pros. Hundhausen die Maschinensäle mit den in Gang gesetzten elektrischen Motoren und Maschinen besichtigt. Bootshauscinweihung des Dresdner Ruder-Klubs. Der Klub lxu in der letzten Zeit einen derart erfreulichen Ausschwung genommen, dast die Räume, die ihm zur Auf bewahrung der Boote usw. zur Verfügung standen, nicht mehr ausreichten. Um allen Unbeguemlichkeiten und Un annehmlichkeiten ein für allemal ein Ende zu bereiten, fasste man den Entschluß, an Stelle deS alten in Evtta ein neues Bootshaus zu errichten, das nunmehr vollendet ist und am Sonntag seiner Bestimmung übergeben wurde. Bon ansten präsentiert sich das neue Heim, von dem Lunte Wimpel herabgrnstten, in einfacher, geschmackvoller Bau weise: hüb'ch, elegant und doch zweckmäßig sind die inneren Räume ansgestaltet. Zu dem festlichen Ereignis hatte sich eine große Anzahl geladener <tzäste cingesundeii. So tvaren n. a. anwesend Herr Stadtverordneter Merbitz als Vertreter des Stadtverordneten Kollegiums, die Herren Wendichuch s Abgesandter des Dresdner Rudervereins und des Säch sischen Regatta-Vereins, Jeremias von der Dresdner st- Rudergefrllschaft, sowie Abordnungen de» Ruder- und St». laus-Bereint» Aussig, de» Leipziger Rudervereins, der R»vergesellschaft Dresden. deS Meißner Ruderklubs .Rep. tun" ,»stades Berliner Tvureuklubs ^ilrgv". Der «or- sitzenderes Dresdner Ritder^lubs Herr Müller be. grjlßte die Gäste mit einer kurzen Ansprache. Nach ihn, hielt Herr Buttel die Weiherrde, in der er die Gründe dgrlegte. die den Klub bewogen haben, sich ein eigenes Heim zu schasse». Er schloß init einem begeistert ansgenom, menen Hoch aus Sk. Majestät Len König. Dann überbracht, Herr Stadtverordneter Merbitz die Wünsche und Grüße des LlOdtverardneten-KollegiuinS. Di« Vertreter der er schienenen Bereit,« schlossen sich an und überreichten dabei verschieden» Geschenk«, die da» neue Bovisliaus zieren solle». Im Lanse deS Rachmittag» versammelten sich die Iestteilnehmer an dem BovtShauS. um der Tausc de» neuen Restn-Achlers beiznwohnen. Herr Winkler birit die Tanfred« und lauste den Renn-Achter mit Erlaubnis des Herrn Staatsministers a. D. Grasen Hohenthal a»s den Namen .Büras von Hohenthal". Seine Rede klang in ein Hoch auf d«n Schntzherrn des deutschen Wassersports Se. Majestät den Kaißer aus. Da« Boot wurde dann mit anderen ins Stzasser gebracht und in Fahrt vvrgesiihrt. Im Bootshaus selbst vereinigte man sich dann bei vorzüglicher eigner Bewirtung zu Musik und Tanz. — lieber das neue Bootshaus selbst ist noch folgendes zu erwähnen: Das Untergeschoß nehmen die «roßen Bootshallen ein, im Ober geschoß befindet sich ei» großes VereiiiSziinmer, ein Bor- standszunmer, die geräumige Hiardervbe mit zwei Donche». Für künftige Erweiterungen ist hier ebenfalls noch qe- nügend Raum vorhanden. Eine elektrische Belenchtnngs. anlage spendet das nötige Licht. Besondere Erwähnung verdient die nach der Elbseite gelegene, in irischem Grün prangende Veranda, die eine wundervolle Aussicht aus die Elbe und die Höhen der Löbnitz bietet. —* Aus dem internationalen Kongreß für angewandte Photographie in Wissenschaft und Technik wurde» heute vormittag 9 Uhr die Vortrüge in der Aula der Technische» Hochschule fortgesetzt. Hervvrznheben ist ein Vortrag des Organisationskolniteeinltglicdeö Pros. Dr. Schaum- Leipzig über das Thema: „UmkehrungSerscheinunge»". Später sprach Herr W o l s- C z a b e k-Berlin über: „An wendung der Kinematographie in der Wissenschaft und Technik". Heute abend wird de» Teilnehmern am Kongreß bei einigermaßen günstigem Wetter ei» Feuerwerk in der Ausstellung geboten: eine Illumination jedoch findet ent gegen der Ankündigung nicht statt. — Tierlchustpredigt. Dev alte T i e r sch u tz v c r r i n. Angustnsslraße «. beabsichtigt ans Grund einer vorange- gaiigenen. ermntigenden Unterredung mit einer Autorität der hiesigen Geistlichkeit, voraussichtlich im September in einer Kirche, die Ablialtung einer Tierichutzpredigt «uzu- streben. Diese Ticrschntzpredigten. die vorzugsweise in England schon seit Jahren bestehen und bezwecke» sollen, zur Liebe, zum Schutz und znr Schonung der Tiere zu er mahnen, sind neuerdings auch in Berlin mit außerordent lich regem Interesse eingesnhrt worden. — Für die Bismarck-Gedenkstätte in E n g a u s R o t e u. garte» i» Lan begast sind in letzter Zeit wieder zahl reiche Wiümungssleinc mit Inschriften von »ah und fern aenütet worden. So kamen von Herrn Glinicte -Berlin die Büste» Kaiser Wilhelms T und unseres Königs Albert: vom Magistrat in G ötti » gen ein Stein aus dem Hanse, wo Bismarck als Student gewohnt hat. ferner vom KUnst- lerverein „Ma l ka st e n" in Düsseldorf ein Stein mit Widmung: „Seinem größten Ehrenmitglied", aus Jena zwei Steine vom F-uchsturmc und dem Schlachtselde, ferner ein Stein aus Dresden mit der Brviizcinschrist: „Den drei grüßten Männer» Deutschlands: Bismarck, Goethe, Luther gewidmet". Tie Sängerschaft „Erato" der Technischen Hochschule in Dresden brachte am Freitag eine sinnige Stcinjpende. Auf einem mit Tanncnzwetgen und den neuen Farben der Sänger geschmückten Wagen wurde ein großer Huldigungsstein von den „Eratonen" selbst dem „Ehrengartcn Bismarcks" in Laubegast zugeführt. Unter Böllerschüssen und dreimaligem Gesang, sowie einer marki gen Ansprache des Herrn Sind. Arndt-Dresden, welcher Bismarck als Schmied -er germanischen Kaiserkrone feierte, ivgrde der Stein der Stätte cingeweiht, worauf Herr Ingenieur Engau mit dem Wunsche dankte, daß dieser Stein als Wahrzeichen studentischer Bismarck-Verehrung noch den späteren Geschlechtern zur Genugtuung dienen inüge. So ersteht in aller Stille eine Dankstätte ganz eige ner und sinnvoller Art für unseren Bismarck. —» Ucbersahrcu. Gestern nachmittag wurden dem mit Anstretchcrarbeiten an der Niedcrioarkhaer Elbbrücke be schäftigten Malergehilfcn Herrmann aus Weiötropp von einem Eiienbahnzuge beide Oberschenkel überfah ren. Man führte de» Schmerverletzkten dem Krankcnhause in Meißen zu. — Heute vormittag wurde -er Schlosser Arthur Seifert auf dem Allmarkt von einem Wagen der elektrischen Straßenbahn überfahren. Der Mann, der sich innerliche Verletzungen zugczvgen halte, wurde vorläufig nach der stialliausivache gebracht. —* Polizeibericht. 13. Juli. Am Sonnabend vormittag wurde in der Nähe des Pieschcncr Winkels ein Wjähriger Steuermann durch ein infolge starken Windstoßes um schlagendes Segel aus einem Boote in die Elbe geschleudert. Dem schnellen und entschlossenen Eingreifen des Schiffs tapitäns Barthel hat der bereits bewußtlos gewordene Man» s e i n c N e t t u n g zu danke». — In der 'Nähe von Onkel Toms Hütte wurde am Montag nachmittag der Leichnam eines seit 5. Juli vermißten 19jährige» Gewerbsgehilsen aus der Elbe gelandet. Es liegt zweifel los Selbstmord vor. Ein Grund hierzu ist nicht be kannt. — Am Iohannstädtcr Ufer fiel am Donnerstag nach-- der eifrigste» Vorkämpfer der modernen Shatespearebühne, wurde zwar seinerzeit wegen „verstiegener Shake ipenremanie, eigensinniger Marotte», Grillen „nd Schrul len" verlacht: die Entwicklung der Bühttciibestrebnngen hat ihm jedoch recht gegeben, und das Begründete undF-rncht bringende seiner Ideen dargetan. Ebenfalls mit Thcatcr- und Dekorakions-sragen besaßt sich Emil G e » e r s Büch lein V o in P athvs der Z e i t ILeipzig, Haupt und .'dämmeni. Allerdings mir zum geringe» Teil. Denn was der Bcrsasser hier aus wenigen sorgsam gefaßten Seiten gibt, bezieht sich im letzten Grunde immer ans Perionlich- keitskultur. Es ist ein Büchlein für Wenige, ganz Wenige. In die Winkel geheiniste» seelischen Geschehens wird lsineingeleuchtet, der Schmerz der Zeit wird aniziidecken gesucht, und Wege iverden gewiesen, die vielleicht znm Ziele einer harmonischen, svnuenfrolicii Persönlichkeit fuh ren. „Wenn wir einander nahe kommen wollen, so stoßen wir »ns nur einer an dem anderen." Bon diesem Satze MaupassantS nimmt Geher gewissermaßen seine» Ans gang. Die alten Tafeln sind zerbrochen, neue Erlebnisse verlangen neue Wertungen, alte Gefühle müssen in neue Formen Hingegossen iverden. Bon den starken Gewitter», die über eiarathuiiras Hohle niedergegangcn sind, glaubt man hier und dort ein Wetterleuchten wahrznnehmen. Nicht die breite feuilletonistische Weise, wie Max Nvrdan bei spielsweise in seinen Konventionellen Lugen der Kultur- menschheit solche kulturelle Fragen behandelt, sindet man hier wieder, sondern eher wird man an die fein und durch sichtig stilisierte Art der Reden Zarathustras erinnert. Sätze, wie „Der Erkenninisbaum ist kein Lebensbaum, gesteigertes, reicheres Fühlen im Leben, Wollen ist Leben", sind Fruchte der Lehren Zarathustras. Wie auch die Forderung einer neuen, aus dem Dionustsch Orgiastischen geborenen Kunst. Die wenigen Aufsätze des Büchleins sind inr jene wenigen Leier bestimmt, die abieits von der breiten Heerstraße ans eigenen Pfaden ihren Gedanten nachhänge». Von Anton Springers trefflicher, viel benützter Kunstgeschichte liegt der zweit« Band in achter, der innste in sunster Anslage neu vor «Leipzig, Seemanns. De» zweiten Band, der das Mittelalter behandelt, hat der Professor an der Technischen Hochschule in Wien. Tr. N e n w i r t h, neu bearbeitet. Rcuwirth bat das Buch vor allem ans die Höhe der neuesten Forschnngsergebnisse ge bracht, weiterhin namentlich die Profanbanten aus jener Zeit anssührliäzcr bolmndelt. Plastik und Ria lerer in ihren einzelnen Eiiiivicklnngslänften schärfer gegeneinander ab- gegrenzt und vor allem auch das romanische und gotische Knnstgewerbe eingehender berücksichtigt. Daß gerade hier manche neuen charakteristischen Abbildungen dem Teste eingcsiigt worden sind, ist warm zu begrüßen. Max O s b v r n hat den fünften Band ergänzt, dabei vor allem der österreichischen und süddeutschen Kunst sei» gan zes Interesse ziigomandt. und auch die jüngsten und aller- iüiigstcn Bewegungen und Entwicklungslinien soweit in den Kreis seiner Betrachtungen gezogen, als es siir ein Handbuch der Kunstgeschichte angängig ist. Tie rührige Berlagshandliing selbst lgsi keine Kosten gescheut, durch Verbesserung der Ausstattung und Vermehrung der Abbil dungen das Werk abermals zu vervollkommnen. — Von den S tä t t e n der Kultur tÄtinkliardt u. Biernwnn, Leip zig» sind drei weitere l>a»dsauic Bändchen erschienen: Umbrii'chc Städte von P. v. Gerstfeld. 'Neapel von Dr. T. v. S ch e sf e r, A lg c r i c n von Ernst Kühne!. P. v. Gcrstscld behandelt in dem Band die umbrischen Städte Orvieto, Narni und Spoleto. nachdem er zuvor dem iimbrischenLande im allgemeinen ein eigenes Kapitel gewid met ln>t. Thassilo v. Scheffcr, der bekannte Münchner Schriftsteller, der sich sowohl als Lnriker wie als Essayist schon einen Namen gemacht bat, behandelt Neapel und hat seinen reichen Stoff nach geschichtlichen Einschnitten disponiert. Dieie Einteilung schien dem Verfasser wohl vor allem deslmlb empfehlenswert, weil sich die einzelnen Kiinstepochen ziemlich eng an die politische Geschichte Neapels avschließcn: so die Gotik an die Anfcsinen, die Renaissance an die Oragonesen, daS Barock an die Spanier. Algerien hat E. Kühne! bearbeitet und war ebenfalls be strebt, »eben der Darßellnng der geschichtlichen Entwick luiig des Landes die allgemein interessierenden Fragen der Kunst und Kultur nicht aus dem Auge zu verlieren. Die dem hübsch auögestattcten und sauber gedruckten Bändchen bcigegcbenen Abbildungen entspreche» nicht sm mer ganz den Anforderung n. die inan an Illustration zu stellen heutzutage gewohnt und berechtigt ist. Von Herders Jahrbuch der Zeit und Kul turgeschichte ist eben der zweite Band erschienen tHcrdersche Verlagshandlnng. Freiburg i. Br». Ein sprechender Beweis, daß sich der im 'Vorjahre begonnene Versuch der Einführung dieser Iahrbuchseric als wohl- geglückt erwiese» tmt. Diese Publikationen sollen bekannt lich als Gegenstück zu den längst eingebürgerten ^Jahr büchern der 'Naturwissenschaften im gleichen Verlage gel ten und tm Rahmen von weniger als 599 Seiten in vor- zuglicl>cr Ausstattung einen Ueberblick über die kulturellen Fortschritte »nd Neuheiten des verflossenen ,>ahrcs geben. An erster Stelle wird das öffentliche Leben mit allen seinen Absenkern besprochen, das politische, kirchliche, soziale. Volkswirtschaft und Presse folgen dem Unter richts- und Bildung »wesen: sämtliche wissenschaftliche Dis ziplinen finden ausreichende Berücksichtigung. Für schöne Literatur und Kunst sind obensalls eigene Abschnitte Vor behalten, die Lyrik, Epik, Dramatik und Prosa, ebenso wie bildende Kunst, Musik und Theater in gesonderten Kapiteln eingehend und sachgemäß behandeln. Vor dem Register sind noch Chronik und Totenschau etnaefügsi Der grüßte Teil der durchweg klangvollen Mitarvetternamen besteht ans Vertretern des deutschen Hochschulwesens und der deutschen Presse. Mit seinem trotz aller Knappheit doch sehr reichen und vielbrtngcnden Inhalt wird sich dieses Jahrbuch hoffentlich bald nach Verdienst einbürgern in ollen Kreisen, die den kulturellen Strömungen unserer Zeit mit offenem Auge folgen wollen und darin von Zeit zu Zeit von einem s-steu Standort aus Umschau halt:» wollen- 0r. Hugo Dass ne r.
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