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Dresdner Nachrichten : 14.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187503147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750314
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-03
- Tag 1875-03-14
-
Monat
1875-03
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.03.1875
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.Ul» K» Uhr in der »k»e»>U»>« rie»ft»»te I». «tt»»- r«>» »ierUlstdr. »en»»»r ! ,«°rl -»1 >»« iE , . Ilommern ,0 «,N»N! 260O0 »i»l. g«r dl« «»«gäbe «Inge, sondier Manuscridle «acht sich die Lcdaello» »ich, «erdtndlich, - Snseroten.vnnadme »«»- Wiirtii: U»»»en,i«i» vaö )'»»>« i» Hamdurg, ver- li», Wien, ^eiptin, Bohl, Vredlnu, Nroulsurt a. «I. — Vu<i. ««,,, >„ vcrli», Leil^ia, Wien, Homdura, vranisurtM., Miin» gen. — veod« id 0». iir ßror-ffntt a. M. — I-e, -'»>», in cldrimil». — I,»- dM>,li«Ntt«, vul!l,r H 0», t» Pari«. Nr. 73. Zwanzigster Jahrgang. Tageblatt für Politik, Unterhaltung n.GeschWverkchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: litpsch Rtichardt in Dresden. Jnieroi« «erden.»,!«-', > -sirabe ,r angeuomme i di, Ad. »Ulir, Sonnt«,» »,» Witteg» »t UI>r. 2» «euüadt: »rode »loper- aa,Ie d dt»Siochm. «Udr. — Der Moirm einer ein looliize» Pelitzeile tollet »L Pszr. »ingeiondt di» geile Lü hs,e. Eine Borontie liir da» iiächiitägige irrichei» ne» der Jnlerole wird nicht gcseden. AuiwSriine «nnoncen- k!ttllro«e von »», unde- ta.inlen Firmen und Per sonen iulerirc» wir nur siegenPränumerando- gaklunit durch Bvig marke» »der Pcsletujal:« lunz. Nenn Silben losl n I» 'Piae. Inieraie i-r die Montag, - Nummer oder nach einem Feiuaz- dic Peliijeiie Li» PIgc. MItrevacteur: Für da- Feuilleton : vr. L»U Dresden, Sonntag, 14. Miirz 187S «W Politisches. Italien tritt neuerdings in den politischen Vordergrund. Mit dem subalpinen Königreiche freundschaftliche Beziehungen zu pflegen, daran scheint sowohl Oesterreich als Deutschland augenblicklich viel zu liegen. Kaiser Franz Josef rüstet sich zu einer Reise nach Italien, zu einer Begegnung mit Victor Emanuel und gleichzeitig taucht die ostsschon projectirte Reise Kaiser Wilhelm's n«h Italien wieder auf. Ob der deutsche Kaiser seine Nömerfahrt antritt, hängt zunächst von dem Gesundheitszustände des augenblicklich kränkelnden Monarchen ab. Die Begegnung des österreichischen Kaisers aber und des italischen Königs wird bestimmt Anfang April und zwar in Venedig statthaben. Die Wahl gerade dieses Ortes zeigt einen un gewöhnlichen Grad von Selbstverleugnung Seitens Franz Josef's. Ursprünglich sollte die Begegnung in der italienischen Hafenstadt Brindisi vor sich gehen. Daß Franz Josef es über sich gewonnen hat, nach der ehrwürdigen ehemaligen Königin des adriatischen Meeres zu gehen, wird ihm von den Italienern hoch angerechnet werden. Welche schmerzliche Erinnerungen müssen ihn bei dem An blicke der alten Lagunenstadt bewegen, die er emst besaß und nach einem unglücklichen Feldzuge an Napoleon III. in der Gewißheit ab trat, daß dieser sie den zu Wasser und Land von den Oesterreichem geschlagenen Italienern auShändigcn würde! Diese Begegnung der Monarchen Oesterreichs und Italien« an so ungewöhnlichem Orte wird seltsamerweise gleichzeitig mit gewissen Andeutungen gemeldet, daß zwischen Italien und Deutschland nicht mehr das alte freundschaftliche Verhättniß herrsche. Bismarck's Forderungen scheinen in neuerer Zeit dem italienischen Cabinet un bequem geworden zu sein. Der deutsche Gesandte in Nom, v.Keudell, brachte es be» dem Minister des Aeußem, Visconti-Venosta, zur Sprache, daß der Papst in Rom eine Encyklica erlassen habe, welche zum Ungehorsam gegen die preußischen Landesgesetze aufforderte. Darin sei ein Mißbrauch des von Italien dem Papste gewährten Asylrechtes zu erblicken. Herr v. Keudell scheint gefragt zu haben, ob oie italienische Regierung kein Mittel besitze, derartige Kund gebungen zu verhindern. Italien muß dies aber so ausgrfaßt haben, als ob Bismarck die Ergreifung von Maßregeln gegen die Wieder kehr solcher Kundgebungen verlange. Daher ist jetzt eine gewisse Kühle eingetreten. Als ob aber jene Monarchenzusammenkunft nicht schon genug Stoff zu allerhand politischen Kanneaießereien böt«, so überrascht die „N. Fr. Pr." die Welt mit der Meldung einer rrvorstchenden aber maligen Zusammenkunft der Kaiser Deutschlands, Oesterreichs und Rußlands. Die drei Monarchen sollen von ihren Reichskanzlern begleitet sein; es sei nicht unmöglich, daß es sich um Erneuerung der reactionären heiligen Allianz handle, die zur Unterdrückung aller freiheitsfreundlichen Bestrebungen führen werde und ihre- erste Spitze gegen die junge Republik in Frankreich richte. Wir werden ja bald sehen, ob es sich um eine Sensationsnachricht aus Wien oder um ein ernsthaftes Vorhaben handelt. Mit den bis jetzt dem preußischen Landtage vorgelegten Gesetzen kirchlicher Natur wird für die gegenwärtige Sitzung die Reihe der gesetzgeberischen Maßregeln zur Abwehr gegen die Ultramontanen abgeschlossen sein. Weitere Vorlagen dieser Richtung sollen nicht erfolgen. Die Durchführung des bisher Gebotenen und Geplanten erfordert allerdings das Zusammenraffen aller Kräfte des Staates, denn die Gegner sind auch nicht müde. Wir sprechen nicht von den fünfundzwanzig Prcßprocessen, die neulich in einer Tour einer der Nedac^ure der „Germania" wegen Bismarck-Schmähungen und Falk-Kränkungen zu bestehen hatte und mit mehrjähriger Haft büßen müßte, wenn er sich erwische.» ließe — Herrn zu einem Preßproccsse kann bei dem Stande der heutigen Preßfreiheit selbst das ungeborcne Kind kommen —, sondern wir denken an die alle Höhen und Tiefen der katholischen Bevölkerung bearbeitende Propaganda der römischen Priester. Der Adressen an den Papst will cS am Rheine gar kein Ende nehmen, und ivo die Bewegung zu stocken ansängt, flugs ist die scharfe Feder des Bischofs Ketteler von Mainz da, die ermatteir den Herzen anzufeuern. So läßt er nächstens wieder eine Brand schrift erscheinen, deren harmlosen Inhalt man aus dem Titel er- rathen kann: „Der Bruch des Religionsfriedens, der einzige Weg zu seiner Wiederherstellung." Andererseits sehen die Römlinge mit tiefem Verdrusse eine nachhaltige Wirkung auf die Gemüther der Baiern aus der neulichen von uns erwähnten Sepp'schcn Interpellation erstehen. Sepp ge hört, wie wir berichtigen wollen, keineswegs zu den in der Wolle gefärbten Römlingen ; er ist ein gläubiger, gut katholischer Gelehrter, aber kein Jcsuitenfreund. Seine Enthüllungen über die kaum für möglich gehaltene Praxis der Pfarrqx Oberbaierns mit dem Stif tungsvermögen haben blitzartig gemirlt. Was? fragt die einfache Landbevölkerung, unser Pfarrer liest eine Messe und läßt sich für zehn bezahlen? Dabei entgeht uns das Hab und Gut unserer Eltern! So ein Stiftungsbrief einer frommgläubigen Seele hat den Werth eines Spitzeder-Wechselö, wo Mancher froh ist, noch einen Sechser vom Gulden zu erhalten; die kirchliche Leistung beträgt auch nicht mehr. Mag die niit Spannung erwartete Antwort des CultuSministcrs auSfallen wie sie will, jedenfalls werden nach den bereits vorliegenden Eröffnungen nicht mehr so viele Landleute wie Städter den letzten Sparpfennig den Ihrigen entziehen und dazu verwenden, um sich ein kirchliches Andenken zu stiften. Bestätig! es sich, daß die Carlisten und die Königlichen eine allgemeine Auswechselung der Gefangenen vornehmen wollen, be stätigt sich'S ferner, daß den Carlisten die Rechte von Kriegführenden zugcstandcn werden, so dürfte dies der Vorläufer eine» Convenio sein, der dem Bürgerkriege ein Ende setzte. koealkS «nd Sächsisches. — Der Advocat De. Gustav Lohse in Leipzig hat von dem Fürsten Neuß ä. L. da« Prädicqt Hofrath, der vormalige kgl. würt- tembergische Consul Kämmerer zu Dresden von dein Könige von Würtemberg ebenfalls den Titel Hosrath erhalten. — Den RegierungSräthen Königshcim bei der Kreishaupt mannschaft »u Dresden und v. Schönberg bei der Kreishauptnrairn- schaft zu Leipzig wurde der Charakter als Geheime NegierungSräthe verliehen. — Das Gewerbeschiedsgericht, dessen Entscheidungen von jetzt ab alle Streitigkeiten der selbstständigen Ge,verbtreibenden mit ihre» Gesellen, Gehilfen und Lehrlingen nach Maßgabe von 8 108 der Bundesgewerbeordnung unterstehen, besteht nach der ge strigen Bekanntmachung des Stadtraths aus 41 Beisitzern und eben soviel Stellvertretern aus der Klasse der Arbeitnehmer und aus 61 Beisitzern und ebensoviel Stellvertretern aus der Klassx der Arbeit geber. Vorsitzender des Schiedsgerichts ist Herr Stadtrath Carl Hendel, dessen Stellvertreter Herr RathSassessorErnstZimmcrmann. Die Expeditionsstelle befindet sich Altstädter RctthhauS I. Etage, Zimmer Nr. 16. Bis auf Weiteres finden die öffentlichen Sitzun gen des Gewerbeschiedsgerichts im Saale der Dresdner Kaufmann schaft, Ostraallee Nr. 5 statt, sie werden durch Anschlag im Nach hause jedesmal vorher bekannt gemacht. — Im Schmucke seiner herrlichen Flora prangend, fesselt und erquickt jetzt Lüdicke'S Wintergarten täglich Hunderte von Besuchern, DaS menschliche Auge, müde der unendlichen Winterlandschast, ruht mit Entzücken auf dem frischen, saftigen Grün der Blatt- und Baumpflanzen, auf der Farbenpracht der reizenden Kinder des Frühlings. Die Camelien, von denen das Lüdicke'sche Etablissement gegen sechshundert verschiedene Arten besitzt, sind seit acht Tagen in der vollsten Entwickelung begriffen. Hier leuchten sie im glühend sten Roth, dort lauschen sie in blendendem Weiß hervor, dieser Gang umfängt den Besucher mit gesprenkeltem Blüthen, aus jmer Höhe grüßen Hunderte hoffnungsreicher buntfarbiger Knospen hernieder. Azaleen, Rhododendrons vereinigen sich mit den Camelien zu einem wahren Farbenmeere und der Duft zarter Hyacinthen umfängt be rauschend den Besucher. Das Palmenhaus macht bei dem jetzigen Arrangement einen freieren Eindruck ; mehrere der tropischen Riesen gewächse, die nicht mehr Platz für ihre strebenden Kronen halten, sind an die zehn Ellen tief eingesenkt worden. Versäume Niemand, sich in jenem einzigen Etablissement zu erholen, um dessen Besitz uns manche Großstadt beneidet. — Mit dem diesmaligen Winter hatten wir — wie ein Land- wirth schreibt. — Zi» jetzt alle Ursache, zufrieden zu sein. — Nach dem langen Herbst, der ein vollkommenes Ausreisen de- Holzes am Wein und an Obstbäumen bewirkte, was uns eine reiche Obst ernte in sicherer Aussicht hoffen läßt, trat ein anfangs milder, sehr schneereicher Winter ein. Zweimal verwandelte sich die ganze' Schneemosse in Wasser, ohne daß die Flüsse entsprechend gestiegen wären, weil die durstige, frostsreie Erde die Feuchtigkeit gierig auf saugte. So haben wir Heuer euren Schutz in der bedeutenden Menge der Winterfeuchrigkeit erhalten, der uns schon lange abging und wohl auch mit das Umsichgreifen des Borkenkäfers begünstigte. Die anhaltende Kälte, wie sie uns der Februar brachte, dürste zur Vertilgung des Borkenkäfers viel beitragen. Unsere Weinberge haben gewiß noch nirgends Schaden gelitten, vielleicht eher die Reb laus im festgefrorentn Boden. Ganz feine Obstsorten dürfte wohl das Einzige sein, was örtlich geschädigt werden konnte. Die Saaten sind alle unversehrt, wie bei der Einwinterung. Doch mm seufzt Alles nach dem Abschied des Winters, der Landwirth möchte schon gerne anbauen, denn je länger die Vegetationszeit, desto eher ist auf gute Körnerfechsung zu hoffen, die wir auch bis jetzt im Jahre 1875 zu erwarten uns berechtigt glauben. — Mit dem noch immer etwas winterlichen Bilde auf dem Elbstrom contrastirt die Scene an der Elbe in Blasewitz, wo die blanken, frisch geputzten und gescheuerten Schiffe der Sächs.-Böhin. Dampfschifffahrts-Gesellschaft im Begriffe sind, den Dienst energisch wieder aufzunehmen. Merkwürdiger Weise geht gleichzeitig das Gerücht, daß die concurrirende zweite Elbdampfschiff- fahrtS-Gesellschast, welche als Gespenst schon öfter auf- und abgetaucht ist, ihre in Hamburg erbauten Schiffe bis Mai fertig haben und den halbstündigen Dienst Dresden-Pillnitz beginnen werde. Ob einem solchen Unternehmen, bei der großen Transport fähigkeit und Beliebtheit der Sachs.-Böhm. Gesellschaft, die Zeitkäufe günstig sein mögen? — DaS Direktorium der preußischen Bank macht bekannt, daß es der fortgesetzt vorkommenden Falsifikate wegen die preußischen Zehnthalernoten ganz aus dem Verkehr zurückzuziehen beschloß. Die Umwechselung oder Umtauschung erfolgt bis Anfang April bei allen Bankkasscn, später bei der Berliner Hauptbanlkasse. — Repertoire der Königlichen Hoftheater. Alt stadt: Sonntag: Die Jüdin. (Ans. ^7 Uhr). Necha: Frl. Hofmeister a. G. — Montag: Ein Sommernachtstraum. — Dien stag: Fidelio. Leonore: Frl. Hqsmeister a. l. G. — Mittwoch: Clavigo. — Donnerstag: Nigoletto. — Freitag: WallensteinS Tod. (Ans. 1'z7 Uhr). — Neustadt: Sonntag: Wiener in Paris. Der Vater der Debütantin. — Dienstag: Z. 1. M. Die Diplomaten. Lustspiel in 5 Act. von Gottschall. — Mittwoch: Robert und Bertram. ---- Donnerstag: Die Diplomaten. — Sonnabend: Zahn schinerzen. Die Aersucherin. Immer zu Hause. Domestiquenstreiche. — Vorgestern Mittag verursachte in der Neustadt ein betrun kener Handarbeiter großes Aergerniß. So versucht« er u. A. auch am Bischofsweg einen berittenen Offizier aufzuhalten, indem er sich ihm gerade in den Weg stellte. Der Herr war human genug, ihn nicht über den Hausen zu reiten. Als ein Gensdarm gegen ihn cin- schritt, widersetzte er sich seiner Arretur und konnte erst, nachdem ein zweiter als SuccurS hinzugekommen war, und auch mehrere Leute au» dem Publikum, indignirt über da» Benehmen des Strol ches, hilfreiche Hand bei seiner Ueberwältigung und seiner Wegfüh rung leisteten, in Sicherheit gebracht werden. Doch war dies nur tz-durch möglich, daß man ihn in eine Droschke setzte und auf diese Weise nach dem Polizeigebäude brachte, indem er den Transport zu Fuß durch Niederwerfen auf den Erdboden und lautes Schreien aus alle mögliche Weise zu erschweren versucht hatte. ----- Im Circus Myers ist es vorgestern^Abcnd von Seiten des Publikums wieder einmal sehr unruhig zugegangen. Dasselbe ver langte durchaus das Auftreten des Mannes mit der Maske, um sich mit den französischen Athleten iin Ningkampse zu messen. Derselbe erschien aber nicht. Zwei Brauer, welche dafür cintraten, wurden vom Publikum mit Worten ausgereizt, gegen ihre Gegner in un- commentmäßiger Weise vorzugehen und so ging der Lärm fort bis zum Schluß der Vorstellung. — In den letztverggngcnen Tagen sind von einigen Häusern in der inneren Altstadt große Stücken der Abfallrohre herabgerisscn und gestohlen worden und zwar soll dies, wie man uns mittheilt am Hellen lichten Tage geschehen sein. — Vorgestern Nacht in der zweiten Stunde mußten die Nacht-- Wächter in der großen Schießaasse gegen zwei Ningerpaare cin- schreilcn, welche sich daselbst gefaßt hatten und mit Prügeln rcgalir- ten. Es waren, wie sich später ergab, zweiMitglieder deS Myers'schen Circus, die mit einem Schankwirth und einem Schneider zusammcn- gerathen waren, bei welchem Streite freilich die beiden Letzteren ihrem Hilsegeschrei nach am schlechtesten weggekommen zu sein scheinen. — Vorgestern ist im englischen Viertel einem frechen Bettler durch Arretur'daS Handwerk gelegt worden. Es ist ein böhmischer Arbeiter, der mit aus den« Nocke hcrvorgezogenem, seine Hand be deckenden Hemdärmel das Fehlen der Hand simulirte und dadurch das Mitleid für sich rege zu machen suchte. Als er von dem ihn festnehmenden Gendarm überführt wurde, daß er kein Krüppel sci. sondern sich noch des Besitzes und Gebrauches seiner beiden Hand ' erfreue, wurde er auch noch grcb und renitent. Man wird ihn hoffentlich nicht mit dem geringsten Strafmaße entlassen. - Jener Kellner aus einen» Hotel der Neustadt, welcher seinew Herrn eine Summe von gegen 100 Thlrn. unterschlagen hatte und in der Nacht vor dem Tage, an welchem Letzterer Abrechnung hat:» halten wollen, flüchtig geworden war, ist vorgestern in Riesa fest- genommen worden. — Am IS. und 1l>. klcscS sinken in der Mävcher,-Lehr- und Erziehungsanstalt reS Herrn Direktor Form erg kie öffentliche, Prüfungen statt. Am 5. April beginnt ter neue Eursu?. Dicfi Anstalt zählt zu den besten unserer Statt, seit zwan.zigjährigeu- Bestchen wirkt sie in gleich erficuUcbcr Weise unk alle kie Et tern, welche ihre Töchter kort büken ließen, werte», wie kie lrü Heren Schülerinnen, terselben mit Aneikcnnung und Liebe ge- keukcu. Die Zahl der Schülerinnen bctuig nach Inhalt rcS auSgtgebcncn Programms kurchicknilttüch 250 und wuikrn rie selten in 9 Elasten von 16 Lehrern und Lehrerinnen unterrich tet. — Der Prospect der Erziehungs- und Uuterriwteai statt iür Tö ckttcr, gelcitcl von E m m a und 2 hecIa Reinhard« Bür- gcrwicse I5>. trägt a» seiner Stirn wickerum klar ausgesprochen die Hauptausgadc kericitcii: „Eine harmonisä'k, Geist unk Kör per g'eich berücksichtigende Erziehung". Diesem Zie c streben Uc Direciricen crnstiich zu. Mit der Ltiistalt ist zugleich e ii heil« ghmuasti'chcs Institut zur Heilung otcr Besterung gewisser, rer OrthopädieanhcimsallentcrGebrechen unk Krankheiten he«buntcn. Die Prüfung kec Schülerinnen ans der Nntcruchwanstalt finket am 19. dieses statt. — Das Programm tcr Lehr- unk Er ziehungsanstalt für Töchter gebildeter Stänke, verbunken mit Lehrerinnen-Seminar zu Frickrichstakt-Drecken (Löbtancrstr. 20s. liegt uns a S Einlakungkichritt zu den östcutlici en Prüfungen am!8. und!9. März 1875vor. IniolgetcöAbtreters kcs Inzwischen auch verstorbenen Or. l'Ilil. Gärtner watk iür das Directoiiat tcr bisherige Oberlehrer am Bihlhum'schen Gymna sium, Herr 1)n. pliil. Eurt Caspar! aus Amiabcrg, gewönne!'. Am 12. Juni vor. I. fand seine ie erliche Einführung statt. Die bei kein feierlichen Actus gehaltenen Reken sink in kein Pro gramm mit abgckruckt. Das LchrercoUegium besteht gcgcnwär- tig auS 15 verschickenenFachleuten tHcrrcn und Damcns, außer dem erthcllcn 9 Damen den Elavieruiilerricht. Von den au genblicklichen Schülerinnen sind <>I Pcnsiouäriunc», 12 Halb. pensionärinnen. 11 Frclpciisionärlnncn und 187 Tagcsschülcrin- ncn, von tcncn 18 freie» Untcni.i t genieße». Zur Eonfinnc'- tion haben sich 28 Schülerinnen gemeldet. — In der am vorigen'Freitag abgehaltciren MonatSbcr- saminluug teS hiesigen Gastwirthövercinö wurde abermals eine große Anzahl neuangrmcltctcr Mitglieder ausgenommen, tie fast ausschließlich in der Provinz ihren Sitz haben. ES -engt dies reckst ausfallend von dem praktischen Sinn »er Gastwinle, tie sehr schnell erkannt haben, welche Vorthcüe sie im Verein ll r eine vckbältuißmäßia nur geringe Monatssteucr genießen. Vcr Allem erhalten sie tie VercmSzeltung unentgeltlich, sotann steitt ihnen das Dicnstbotenburcau zur Dcriüguna. tieWaarcncemmis- sic» stellt die besten Producte und Handclsarlikcl aus und lheilt alle in daS Fall» einschlagcnden neuen Erfindungen mit. Haupt sächlich aber wählt ter Verein in seiner Gesammtheit mit Ener gie seine und seiner Mitglieder gewerbliche und bürgerliche In- teresscn. ker geselligen Vergnügungen nicht zu gedenke». In dieser Sitzung beschloß ter Verein, auch den am 2. und :i. Juni in Hannover statlfindcndcn Gastwirtlstag zu beschicken, um dort einen wichtigen, später zu bcfprcchcnkcii Antrag zu stellen. — Daß der Aufschwung den der Gartenbau In Deutschland In letzteren Jahren genommen, vom Auölande nicht unbemerkt geblieben und daß die Name» Dcricnigcn, die sich um denselben reich verdient gemacht haben, in das Puch dcS Rickttvcrgesteni'einö ausgezeichnet worden sind, beweist wiederum aui ö Reue, daß tie königl. toscanisck-e Gartciibaii-Gciclisck'ast de» hierorts allgemein bekannten Kunst- und Hgndclögälttiicr G. Adolph Pemttd iRo- senwcg) zu ihrem Ehrennii:g!iekc ernannt hat. Ec. werke» durch dergleichen Ehrenbezeugungen tie tircctcn Verbindungen des Inlandes mit dem Auslände hcrgcstclit und legen somit ein er freuliches Zeichen für den Fortickw tt ab. - Bei ter bevorstehenden Feier der Einweihung dcö neuen Freibcrger Gvmnasial-Gebänteo soll den frühnen Schülern dieser Anstalt eine bleibende Erinnerung an ihre Jugendzeit durch Uebcrgabc eine» „Schüler-AlbumS" verschallt werten. Ilm diesen Zweck In möglichster Vollständigkeit zu erreiche», ist dir hiesige RathSreglstrator Rob.Arnold, Sc'icrgastc i<>, prt., bereit. Anmeldungen derjenigen ehemaligen Schiller, welche mit ihm dem genannten Gymnasium in der Zeit von Ostern 1859 bia Pfingsten 1864 angehört haben, entgegen zu n.hmc» »nd tie selben mit den betr. Angabe» über Vor- und inriame». Go- burtöo.- Aufnahme- und Abgaugötag an de» Loealaussck'nß kes GhwnasflimS zv Freiherr! zu betörter,,.
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