Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 13.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187404136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-04
- Tag 1874-04-13
-
Monat
1874-04
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.04.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Blel- »ffen. Myr- orne- . cm- iUisst )lrr, ,-L-vii i. »sseiid, pnr- »II^- ;r «»» ^ X. lll«» joi 1») » l«»n »n at lliizvs. . Näst. Etage ««ttllcke afcl zu nHole' irllcn, g.12,1 , Hcin- hrc alt. intnisie, tstlonS- a. böbe- ndllchen sodann u. gut Intcll- usltr.W iern, höchsten nnenzer- jnsiande von 20 >al'>n ktt, ulanec, ir. stP,. lj 0 Ngr. lNS8, Vr K. chtcr ien, ir.tltk,- gc>m!ten u alsucl't. c «. «. fxplditioli iarilitir u. Nnß- Brüsso- iterkissen )l. zuv r- ». I S» ult, vorge- I» Pflege tcn In der >, Knnst- 2 part. «N< O> !- !> wie neu, kostet bat, sehrprcis- i,. Dcögl. I n als Zab« n. v Part. k, k'risouro. i,rte» Herr» inenBraut- : ailßerhalb rl»tr S> 4. IndlichcNH. »r«d«int «llglllli »krür i Uhr m der Erprdliio» Vankiiftrade II. »«Soll- iiimcinsprel« »l«N«lläl>r- !.ch «>/. Nor.. «lin» dl« Post st» SIgr. Mujklii« Rummrrii > Rar. «luslag«: 24000ikxpl tzilr di« Rliitgabk «Ing«- saudter Momistrtplk machl sich dt« Mrdacllou nicht oerblndllch. Iul«rol,n-»lnnadme au»- loiiilo. ll»»»»i»l»iu uaä v«»>«r In Hamburg. Bei Zn. Wirn, l>«i»»lg. vasri, »rcSlau, granlsurl a. M. ^ Kuck, tll.,,« ,n iSciltu, »rlpjia. Wicn. Hamburg, ssranksurl a. M.. Mün- chrn. — vundo » 0o. tu Üranlsurl a. M. — Vr. Vulgl in Lbemnl«. — llu- «». l-ucktt«. Kolli«, » U». tu Pari«. Tageblatt für Uiiterhaltang und Geschäftsverkehr. Druck und Elgenthum der Herausgeber: Liepsch k Nrichardt in Dresden. Verantlvortk. Redactcur: Julius Neichardt. ^.ll-ss» -dt« Mittag» », uin.ZÜ Ätklchad«: grohc ttlosur. »°ss«üdt»>llachi».ckü»r. »cr «aum rtiur «tu. Ivalttaen Pettt»eile koliit IS Psa. ltingesandl dt« Zell« ii Ng,. Eine Garantie sttr di« ilächsiräatge Eriche, uen der Inserate >oir» nicht gegeben. ÄNSWürtige AnnonkkN- Austräge von uns unbe kannten Firmen u. Per sonen inseriren wir nur gegen Pranumeranbu Zahlung durch «rtes- marlen «der Pon»in»»t>- lang. » Silben koiten »>/, Ngr. Aurioartige lonnen die Zahlung auch aus clne Dreobnerntruia anweisen. Die Exp. Nr. 103. Rk«»;eh«ter Jahrgang. MItredacteur: vr. «n,N Für das Feuilleton: L««Iv>8 Ug«»-»»»»»»». Dresden. Montag. 13t April 1874. Tagcsqesltitchte. Deutsche» Reich. Im Reichstage erstattete Abgeordneter I)r. Bus,! i» la»acrer Rede über die Protcue Bericht. welche i,e,,en die Wabl des 1),-. (sevrgi im 22. sächsischen Wahlkreis cinaelaulen sind und bcantraat, da die Einwenvuns,e» von der Avtheiluns, als nicht stichhaltig und unerhehlich bc,cichnct wur de», die (siltisikclwcrklärniis, des Mandats. AbgeoidnetcrHassel mann sucht nachsuwelien, bas, seitens „rotzer Fabrikanten eine unerlaubte Wahiaäitatlon zu (Yunsien der Oicorai'schc» Wal» stattgciunde» habe, r'irbeitern, namentlich den armen Webern i» den sächsischen Induitrieplähen, werde ihr freies Wahlrecht seitens ihrer Arbcitäebcc vollia liillsorisch »cmacht. Zudem seien die Stimmzettel fiir den sociliidcnwkratijchc» Gegner von denen dcS gewählten vandidalcn in der äufteren Grscheinun» so verschieden gewesen, das, man die Arbeiter, weiche einen solche» Zettel ab- »egehen, hätte erkenne» und veriolsien können. Abgeordneter Löive wiccrieat die Borwiiric des Bvrrcdncrs durch die Bor lc,,l»ts, der bctresienden Stinnnzettcl. welche sich durch »ichtö aiS die verschiedenen Namen von einander uutcrschcldcn lassen. Was die O'inschlichtenlNä der Arbeiter durch die Fabrikanten betresst, ko erinnere er daran, das, an allen Orten, wo ein wciaidenwkra- tischcr (Laiididat aniaestelit woreen sei, seitens der Parteiireunvc desselben ein tcrrvrisirendcr Einflus, »cttbt worden wäre. Ein «Ultra,, Hasieiniann'ö aut Beanstandun» der LLabi deö Äibaeord- nctcn Gevr»i erhält nicht die nöthl»e Untcrstubung und daS Mälidat wirr für gütig erklärt. Bor einiger Zeit, erzähle» die „N. W. M." aus Graudenz, gab ein U»iel0sfizicr unserer Garnison einem Lvltaten eine Ohricige. Wie der Fall zur Kenntnis, der Militärbehörde ge langte , wir wissen cS nicht; eü wurde jedoch gegen den Untcr- oinzicr die Untersuchung cingelcitel und dieser durch slandrccht- lichco Erkenntnis mit icchs Woche» und einem Tage strengen Arrest und Berlust der Tressen bestraft. Wer da weis,, waö „strenger Arrest" bedeutet, wird die Schwere des UrlheiisspruchcS zu würdigen wisse». 'Wenn das Straimas, von iechS Wochen noch mit einem Tage überschritten ist, so ist dies eine fernere Berschäriung in so iern, als dieser eine Tag auch den Berlust des chargegcniäijcn Traktamcnlo ,nährend der Hast nach sich zieht, das dem Eerurtheilten geblieben wäre, hätte er nur sechs Wochen Strafe erhalten. Ei» Erlas, der bairischen SkaatSregierung an den Bischof Dr. Neinkcns erklärt, das, sie sich im Anschlui, an daS von der vetreffcnden Eommiision abgegebene »iechtsgutachien nicht iür be. sugt erachte, vr. NcintcuS im Berwaitungöwcge als aitkatholi scheu Bischof iür Baiern anzucrkcnne». Oesterreich. Das Wiener Herrenhaus sehte In seiner vor- gsftrigen Sipung tw Anwesenheit der.MrchrTMwftewchrtdtchk ge füllten Galerien die Generaldebatte über daö erste consessivnelic Gesch «fort. Gegen die Borlage sprachen unter Anderem Fürst Ezartorhski sowie Gras Leo Thun. Für dieselbe ergriffen Hpe, Hnrtig, Gras Anton Aucröperg lnid als Hauptredner der Partei Baron Lichtenfelö das 2Eork. Da der zuletzt genannte Redner plötzlich ohnmächtig wurde und ans dem Saal getragen werden mußte, wurde die Sitzung geschlossen. — Die nächste Sitzung findet Montag statt. » ^ " - Frankreich. Auf der Börse von Paris wurden, sobald die Flucht Rochcwrtö oifizieil zugcstanden wurde, ^.die zahlreichen Wetten liauidirt, welche in den letzten Tagen für ober gegen Rochciort'S Flucht cingcgangcn waren. Man citirt unter Ande ren den Börscn-Reportcr des radikale» „Rappel", Ernst Blum, der als intimer Freund dev Laterncnmanneö für die Richtigkeit ver Nachricht starke Sunimen, tbeilweiie 1 gegen 5 bis 8 ge wettet und mm einen bedeutende» Gewinn erzielt hat. Australien. Rochcwrt und Genosien haben für de» lI. d. ihre Abreise von Melbourne nach Europa mit dem Dampfer „Eali- sornien" festgesetzt. Locales und Sächsisches. — Die gestern Vormittag abgehaltene, zahlreich besuchte Ver sammlung des deutschen Fortschritts-Vereins im Geiverdehause er freute sich der Gegenioart dreier Reichstags-Abgeordneter: der Herren von Saucken-Tarputschen. Albert Träger iGera) und Schwarz ?). Auch der Vertreter der Altstadt. Vr. Minckwitz. ivar anwesend. Die beiden Erstgenannten rcferirten unter großem Beifall der Versammlung; von Sausten sprach über das Militär gesetz , Träger über resp. gegen das Contractbruch-. Jesuiten- und Preßgcsetz. Die Versammlung, welche Adv. Emil Lehmann leitete, schloß mit einem dreimaligen Hoch auf das deutsche Reich. Wir be halten uns vor, näher auf die trefflichen Reden der beiden Abgeord neten einzugchen. — Eine zum vorigen Sonnabend Abend in die Centralhalle cinberusen gewesene social-demokratische Volksversammlung, auf deren Tagesordnung der Protest stand, welchen der Ausschuß der iocialdemokratischen Arbeiterpartei gegen die im Reichstage jüngst Angebrachte Novelle zum Gewerbcgesetzc wegen Bestrafung des Con- tractbruchs formulirt und in überall abzuhaltenden Volksversamm lungen zu debattiren und durchzusetzen besohlen hatte, ist von dem anwesenden Polizcivertretcr, Polizcicommissar Weller, noch während des Referats über die in allen socialdemokratischcn Blättern bekannt gemachte Resolution, welches Bürger Auer übernommen hatte, auf gelöst worden. Ucber den Verlauf der Versammlung hören wir, !'aß, nachdem dein genannten Redner, der sich während seines Vor- 'rags über den Reichstag in nichts weniger als achtungsvoller Weise -rging, und die Militärvorlage in gleicher Weise mit herein in seine Besprechung zog, deshalb von dem obengenannten Polizeibeamten bereits eininal ein Ordnungsruf crtheilt und als er trotzdem wieder «uf dieses Thema zurüsttam, das Wort entzogen worden war, der Vorsitzende der Versammlung, Bürger Gabler, die Befugniß des Beamten zu dieser Maßnahme laut bestritt und die Anwesende» ihm ^«it lautein Geschrei ihren Beifall wegen dieses Widerspruchs zu cr- Istmneii gaben, worauf der Polizeibeamte zur Wahrung seiner Auto- püät die Auflösung der Versammlung vollzog. Herbcigeholte Gen- ivwmerie bewirkte die Leerung des Saales. - Ueber die Strafbarkeit des Contractbruchs zwischen Arbei tern und Arbeitgebern hat nun auch Geh. Rath vr. v. Wächter sich gutachtlich ausgesprochen. Der erste Criminalist Deutschlands will den willkürlichen Contractbruch der Arbeiter wie der Arbeitgeber mit öffentlicher Strafe belegt wissen und erklärt den darauf gerich teten , beim Reichstag eingebrachlen Antrag für eine „wichtige und nothwendigo Ergänzung des jetzigen gemeinen Strafrechts." — Endlich, so meldet die „Bert. Brg. Ztg.", scheint der lange gehegte und von der Presse so häufig unterstützte Wunsch der Post beamten, daß ihnen alljährlich eine kurze Erholungsreise gewährt werde, in Erfüllung gehen zu sollen. Das Berliner Generalpostamt hat die Bestimmung getroffen, allen Beamten init Ausnahme der nicht angestellten jüngeren in jedem Jahre vom Monat Mai bis Ok tober einen 14tägigen Urlaub zu bewilligen, der ausnahmsweise zun« Gebrauche einer'Hur bis zu 3 Wochen verlängert werden kann. Auch den nicht angestellten älteren Beamten soll diese Vergünstigung zu Thcil werden, wenn sie sich bei der Vertretung beurlaubter Eol- legen besonders willfährig zeigen. Den Urlaub dürsten die Beamten an jedein beliebigen Orte, also auch an ihrem Stationsorte, verleben. Als Grundsatz soll aber scstgehalten werden, daß keine Vertretungs- kostcn entstehen dürfen; die Dienstgeschäfte des Beurlaubten müssen daher von den übrigen Beainten mitbesorgt werden. Diese verlieren deshalb ihre freie Zeit, die ihnen zum Theil auch nach dem "Nacht dienste verkürzt werden muß. Die Anwartschaft auf einen 14tägigen Urlaub würde mithin in vielen Fällen die Verzichtleistung auf die dienstfreie Zeit während eines ganzen Sommers bedingen. — Auf der Winkelniannstraße Nr. 11,3 Treppen, sind zwei Cartonnagearbeiterinnen mit ihrem Vater in ein Dachstübchen ein gezogen, in welchem sich kein Ofen befindet. Als cs am vergangenen Donnerstage gar so kalt und regnerisch war und dem einen armen Mädchen die erstarrten Finger den Dienst zur Weiterarbeit versag ten, wurde ein Topf mit Holzkohlen geholt und in Brand gesteckt. Völlig ununterrichtet von der Thatsache, daß sich aus langsam und unvollkommen verbrennenden Kohlen das sehr gefährliche Äohlen- oxydgas entwickelt, blieben die Beiden trotz immer heftiger austreten den Kopfschmerzes in dem kleinen verschlossenen Raume. Als aber die Jüngere, ein zwanzigjähriges Mädchen, bewußtlos zusammcnsinkt und die ältere Schwester die beängstigenden Beklemmungen kaum mehr zu ertragen vermag, ivankt sie fort, um ihren auf Arbeit ab wesenden Vater zu suchen. Dieser kommt ihr aber zufällig entgegen, geht mit hinauf und jammert wohl händeringend um seine arme Tochter, die mit erschreckender Leichenblasse leblos auf dem Bette liegt; — aber die Ursache erkennen und Fenster oder Thüre öffnen, fällt auch ihm nicht ein. Endlich entschließt er sich, einen Arzt aus- zusucheu — und da »r schon oft- von einem H«rn Doctor Niodner gehört hat, daß dieser nicht nur ein grnndgescheidter, sondern auch seelensguter Mann wäre, der schon tausend Armen liebreich geholfen habe, so läuft er zu diesem. Nun, wer unfern vortrefflichen Be zirtsarzt kennt, wird das Ende errathen. Derselbe war glücklicher weise zu Hause, ging sofort mit und rettete die Vergiftete, weiche er in einem fast hoffnungslosen Zustande antraf. v. — In vorvergangener Nacht 12 Uhr 15 Min. ging der un mittelbar nach der Abendvorstellung abgebrochene Park des Herzog- Schümannschen Circus sammt Künstlern und Pferden vom Central bahnhof auf einen« Extrazuge von 31 Achsen (15 Wagen) nach Leipzig ab. — Vorgestern wurde eine Frau verw. Zeiler aus Hellendorf von einem Reiter auf der Zehistaer Straße umgeritten und gcfähr- >lich verletzt. In dem Reiter hat man den Sohn des Gutsbesitzers Röthig aus Friedrichswalde erkannt. — Im Laufe voriger Woche versuchte ein wegen blutiger Schlägerei im Gasthof zu Rosenchal im Boigtlande verhafteter ita lienischer Eisenbahnarbeiter dadurch aus dem Gefängnis, auszu brechen, daß er den zur Revision der Gefangenenzelle die Thüre öff nenden Amtsdiener zu Boden zu schlagen suchte, ivas jedoch nicht ge lang; auf entstandenen Lärm und Hilferuf kam sofort Succurs. Der Strolch wurde sestgenominen und in sichere Verwahrung ge bracht. — Vor einigen Tagen ist in Schmölln-eine socialdemvkratische Versammlung durch den dortigen Bürgermeister Hase aufgelöst worden, weil der Socialdcmotrat Ufert aus Weimar sich in den gröbsten Schmähungen gegen die Majorität im Reichstag erging. — In den« Kirchortc Schönberg (südlichste Spitze des Voigt landes) sind am Osterheiligenabend in den Abendstunden 24 Ge bäude ein Raub der Flammen geworden. — Während der Oster feiertage wollte ein Knecht vom Rittergute Eubabrunn des Nachts, wahrscheinlich «in benebelten Zustande, an der oberen Seite der Stöß'schen Mühle Vorbeigehen, kam aber zu weit rechts, fiel in den Mühlengraben, wurde unter das Wasserrad getrieben (glücklicher weise aber so, daß er sich mit Händen und Füßen anklammern konntet und muhte den Weg drei- bis viermal um dasselbe herum machen. Durch sein Schreien ausmerksam geworden, ließ man das Werk stehen und befreite denselben aus seiner unerquicklichen Lage, «vorauf er noch, prahlend, äußerte: „Das soll mir einmal Jemand nachmachen." — Einen« Gerücht'zufolge sollen die Wittwe Ritter, sowie der Müllerbursche Birus, beide schon lüngereZeii in Haft befindlich, den an den« Mühlenbesitzer Ritter in der Buchholzmühle bei Uhyst a. T. begangenen Mord eingestanden haben und Seiten der Eriminalbe- hörde, nach vorheriger Angabe der Wwe. Ritter, Blutspuren an« Orte der That vorgesunden worden sein. — Vorbesprechung dcrActioncire der Dresd ner Dünger-Expvrt-Gesellschait, am 0. April 1» „Stadt Petersburg." Herr 1>r. Walter wies nach, das« die Ver waltung in der Hauptsache am die Bestrebungen der Opposition iKIärnng der Gründnngö-VeiPältnisse und Reiormcn in derPci- waltung) Angegangen sei. ilwc» auch in der nächsten Mvnrag, den 13. April stattfindendrn Generalversammlung Rcchnniig tragen wolle. Es wurde velchlossen, die Iusiistcation ver Iadres- Mcchnuiig in der Gencmlvcrsaminlung auszustrcchen, nachdem die anwesende» Verwattangs- und Slufiichtsrätpc über die Un richtigkeiten dcS vorjäbrigeii Rectmungö-AbschluneS berlchigendc Erklärungen abgegeben und die glündlßchc Revision der dies jährigen Rechnung betont batten. Eine längere Besprechung vcranlaßtc die Grünvungs-Slngelegenhclt, die übrigens in der bevorstehenden Generalversammlung zur Ä>«rhandlilng gelangt! und daber am besten i«„dcm Berichte über diese Versammlung; zu reieriren Zein dürste. Für den zu wähtzenben Verwaltung,»-« rath wurden vorgeschlagc» die Herren Privatus Rost. Sattlrr- mcister Stratemeper. PrivatnS Döring, Barbierstubrnbrsitzrr Gutberlet, Fuhrwerköbesitzer Göhler, PrivatnS Lottern,vier, In spector Schmuck und Kaufmann Mysing. AIS Eanvidaten für den Auifichisrath, die Herren: Eassirer Stenz und Ritterguts besitzer Winkler aus Nickern. — Bcrste igcr » ngen den > 4. d. In dein Gerichtsamte r Nadcburg: Johann Schönielder'ö Waldgrundstück ln Tauscha, 4M Thlr. tarirt. — Oenentliche Gerichtssitzung vom l. April. Der «regen kleiner L iebst,ihle schon viermal beim Militär und Eivll bestrafte Trauaott Eduard Graupncr von bier ist beute aber mals der Urkundenfälschung und einfachen Diebstahls angeklagt. Seine letzte Strafe verbüßend, war er in der Gciänantßzelle mit den« Musikus Mattbeö zusaniincngekonunen und hatte dieser Von seinen häuslichen Verhältnissen dein Graupncr Mittheilung ge mncbt. Slm 8. Februar wnrdc Graupncr entlassen. Kurz daran« erschien er nun bei der ans der Schuhmachergasse wohnenden Ehestan des Matches, präsentirtc einen selbstgefcrtigten Brief des Inhalts: „Liede Therese .'c., schicke mir 3 Thlr. Geld. Dein Julius." Allein, die verehelichte Mattheö schickte Juliusen nichts, da er erst Tags vorher Geld in Empfang genommen. Der An geklagte mußke unverrichfeter Sache abtrollen. Er giebt an, er babc Matthcs daö Geld übermitteln «vollen, um eö von ihm dann zu borgen. Einen Tag später stahl er auö einer unverschlossene» Parterrcslube deö Neubaues Falken- «nid Knrzestraßcn - Ecke den dort arbeitenden Maurern 3 IaqncttrS von sebr geringem Werthe« der Zeuge Julius Hennchel äußerte auf die Frage, ob sich das scinige inzwischen verschlechtert: „Nee, cs war schm« schlecht ge- nuck". Daö Schöffengericht veruriheilte den Angeklagten zu 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus, 3 Jahre Verlust der bürgerlichen Ebrcnrechte unv «Stellung unier Polizeiaufsicht. — Die Ein- sprnchSvcrhandiung gegen Hedmann Julius Weber aus Drüben wegen Nöthignng eines Beamten fiel auö. - Der Fcivaufsehcr Köhler a««S Gönödorf hatte schon mcbrmalö bemerkt, daß auö den ausgestellten Weizenpuppcn viele 'Achten Mten. Zur Zeit der Ernte nun bemerkte er zwei grauen »fit großen Körben, welche mit Weizenäbren vollgesüllt «raren. Köhler folgte ihnen durch den Wald, ertappte sie auch, sie baten um Hinnnclöwillen. sie loszulassen. Dies geschah auch, aber am andern Tage Gelt man bei den beiden Frauen in Pappritz: Christ. Henriette Mühle und Auguste Erschel Haussuchung, wobei sich bedeutende O.uanti täten Welzen vorianden. Die Erschel gab noch an, daß mehrere andere Frauen ebenfalls solchen gestohlen hätte». ES «and siet' nun auch bei Amalie Gierth, Johanne Sophie Iäppelt und Io Hanne Christiane Gehre gleichfalls Weizen. Alle fünf Angeklagten leugneten den unehrlichen Erwerb deS vorgctundenen Getreides; sie hätten selbst, rc«p. durch ihre Kinder, denselben geährt. Den« widersprach aber sowohl das Zengniß dcS Köhler als eines Sach verständigen. Das Urtheil erster Instanz lautete für alte 'An geklagten aus Gefängniß, und zwar bei der schon bestraften Mühle aus 4 Monate, bei der Erschel 2 Wochen, der Glerth l2 Tage, der Iäppelt >0 Tage und der Gehre Tage. Herr StaatSain«'. Reiche-Eisrnstnck beantragte heute, daß das erste Erkenntnis« nicht bestätigt, sondern Behufs Ergänzung deö Beweis^ die Sitzung vertagt werden sollte. Dem wnrdc nicht stattgegeben, jedoch vom Gerichtshof die Gierth, Iäppelt und Gehre freigesprochcn. Bei der Mühle und Erschel blieb eS bei rer ersten Strafe. — Der Pollzcilnspector Harter brachte zur 'Anzeige, daß Earl August Uhleinann in der Nacht des 2. November vor. Jahres den Hund, welcher hinter dem Gattcrthor des Hesse'schen Grundstücks, vis-a- vis der polytechnischen Schule, so sehr geneckt habe, daß er laut gebellt und durch diesen Seankal eine 'Anzahl Leute angeloekt worden sei, Er (Harter) habe dies Uhleman» verboten, aber zur Antwort erhalten: „DaS geht sic nichts an!" Frau Uhlemani« sei noch weiter gegangen und habe geäußert: „Sic haben einen Dr— zu sagen!" Damit sieht nun die Angabe UHIemann'ö, daß der Hund schon gebellt, ehe er an jenes Gatter gekommen, er iei dein Inspector nicht entgcgcngctreten, im schroffen Widerspruch, auch Frau Ublemann leugnet die ihr zugeschriebene Beleidigung. DaS Urtheil deS GerichlöamtS lautete für Uhlemann auf 4 Thlr.. iür seine Frau aus 3 Thlr. Strafe. Beide erhoben Einspruch und beantragten die 'Abhörung weiterer Zeugen. Der beute erkennende Gerichtshof sprach Beide wegen Beleidigung frei, verurtheilte den Mann aber wegen rubeslörcnden Lärms zu 1 Thlr. Strafe. - Friedrich Gottheit Schissel in Denken hatte von der verehelichten Therese Kaiser erzählt, daß dieselbe während der Abwesendeil ihres Mannes den Fleischer Niemann eine ganze Nacht bei sich gehabt habe. DaS ließ sich die in ihrer Ebesraueinvnrdc gekrankte Kaiser nicht gefallen, sondern ging nach Döhlen ins Amt klagen. Diese Klage kostet Schifiel lin beiden Instanzen) .'» Thlr. — Die Privatklagsachc dcS Christian Christel Müller wider die Johanne Christine Franzmann fiel ans. — Der Taaearbciter Friedrich Ernst Engel in Volkerstorf bei Radedurg kam eines Tages in sehr angcttuntencn« Zustande in die dortige Sctmnk- wirthscbask, betrug sich sehr unanständig und dctästigtc die Gaste in arger Weise. Der Wirkst Steltzncr forderte Ilm verschiedene Male auf, sei» Local zu verlasse». Da er dicö nicht that, sondern iortsubr zu räsvmilrc», so erfolgte Klage wegen Hausfriedens bruch. Daö erslinfianzUche Erkenntnis« l3 Tage Hast) wurde heute bestätigt. - Angekiindigte GerlchtSverhand 1 u n^e' n: Den 13.'April Vorm, st Uhr, Hauplvcrhantlung witerden Kauf mann Friede. Robert Heymann ans Mittwcida, wegen Betrugs bcz. BetrugSversuchs. De» 14. 'April Vorin. Ilstr, Hauptvcc- handlung «vider de» Dienstknecdt Carl August Kluge aus Groß- Okrylla wegen Diebstahls. Einsprüche: Vormittags Uhr in Privatklagsachen Wilbelmine Louise Wagner «vider Ida Herminc ve«w. Krctzschmar hier. '.)> c- Ustr in Privatklagsachen Earl Hern,. Herschel'ö wider Clara Ottilie Böhme in Denke». 1«> Uhr in Privatklagsachen Friedrich Wilhelm Rädlcr's wider Moritz Grunk- inan» in Kleinnaundoif. I0>,>! Uhr i» Privatklagsachen Heinrich 'August Horkcr's in Nlederpcstcrwitz «vider Johann Trang.Schuster in Gompitz, ll Ubr in Privattlngsach,» der- Gendarm Carsten's «vider Julius Herman» Sündig in Riede«Pesterwitz. — Witterungs-Beobachtung ain 12. April, Mittags. Barometerstand nach Otto m Bösolt hier: 27 Paris. Zoll 5» L. iskit gestern unverändert). — Thermometer nach Reaumur: I.) Grab über Null. — Die Schloßtburmfahne zeigte Ost- Mlnd. .Himmel: beiter. — Elbstöhe in Dresden, IS.April, MItt.: 20Cent, übet0, Feuilleton. I«n Hoitbeater zu Neustadt batte an« Sonnabend-«.von Mosers „Ultimo" eine» völlig durchschlagenden Erfolg.. Trotz der vielen Längen lin Stück nahm daS vollzählig vorhan dene Publikum die neue Gabe des beliebten Autors mit unab lässiger Heiteneit aus und rie, vlclsach nach den, im Theater an- we,enden Dichter, der nach dem zweite» Akte aus der Bühne da». Darstellung war überaus vorzüglich Im Alt,täbter»,ostb«ater fand sich Herr W. Richter, unser geschad» "i - <
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite