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Dresdner Nachrichten : 31.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-31
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.10.1896
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änkuna « n tbrer 0vision »,'ften. e Ver- atwott- »rtreter. Reau- ich nne e t e n« ormbcc. sse sind yloffen. vorigen ständig ich aus tungen, en und /ch ,'iir Stadt- s«. die kr Zeit >i»e im rsamm- verden, Freiiag entlicke r wirb. Idtische ählt - na zu »olo -- e seine i5Pfg. neuer US der d zwar Lauen lHten Diese 'bracht, et und ge» zu erwarb Ödap- dessen u weiß Hufen Aus he das Zur lorocn. Farbe r ver meine, iec im en zu- estner- ^geft^ erbard favrik- cn M. ilaam. tafrtka llnzahl eumvn inende iments rchtigt zum m. ist Volk > Tag. mendc lt im id. der ändert olikche tischen luthe : die dlkiein st als c wird beson- pol- ichof eS als tltung inerlei Herrn Herrn , sein, lt des l nur ehrer. !l der ziede- ter- i dem : den allen k auS Srath edern leister ischlec Geh. euen. aus ächsi- Herr »lrath »erren ichter iitter- unter tglied des asten Sndi- viele h be- Herr ichen von ichen ihm aus. Kon- deten z be- »ltche )ber. » zu l im für - die un fein eien, t «r- eber- führung der Leiche nach dem Bahnhof Elsterberg, vvn wo sie nach der Familiengruft in Canitz gebracht wurde. — Da« gegenwärtig lm umbau begrifsrnr kühne Akademie- >»bände aus der Brühl'ichrn Terrasse ist bei Abtretung de« Brübl'schrn Palai« aus der Augustnsstratze mit in den Besitz der KSnlgl. Civillistr übergegangen Um für dir gegenwärtig noch im arnannlen Palai« untrrgebrachtr Kilpierstichlammsuna und Privatdibliolhek Sr. Mairstät de« Königs aerianeie Räumlichkeiten zu schallen, ist da« Akadenitegebttude in seiner rünstigen Äcstultung zur Aufnahme dieser Taninilunaen bestimmt worden. Da« Gebäude wird durch einen angesugirn Mittelbau räumlich bedeutend ver größert und enthält künftig in dem Mittelbau seinen Hauptringang. Wie die charakteristische neue Kupierdachlorm und die bereit« ersichtliche wiebrlarchilektur zeigen, wird die Neugestaliung dieses Baue« im Barvckiiil durchgeiührt, und sie verlpiicht, die gewohnte Silbouettr der Brühl'iche» Terrasse angenehm zu »nterbrechen. Die Ausführung de« Baues ersoiat durch da« König!. Holbauamt nach de» Plänen der Schloßbau Architekten Hosbaurath Dünger und tzosbauinivektor Fröhlich. — Am heutigen Resoimationstagr, an dem das Pestalozzi- Pi st auf eine schöne Vergangenheit vvn bi) Jahre» ertolgretchster humaner Thättgkril zuiückbuckr» darf, sei nochmals aus das geschmackvoll auSgestattete. inhaltlich reiche Büchlein „Fünfzig Jahre im zweiten Balechause" — das Leben, die Beschäftigung niid die Erziehung der Zöglinge des Pestalozzisliftes dnrgestellt i» Wort und Bild — von Direktor Friedrich Seffftrth iVeilag von Alexander Köhler, Dresden) hi»gcwieien. Dasselbe enthält außer einer Geschichte de« Vereins unter Anderem auch mehrere bildliche Beilagen: die Porträt« der hohen Protetlorinnen des Vereins, eine Abbildung des neuen und des alten Pestalozz'stiftS, die Bildnisse Pestalozzi'«, des Professors Blochmann. des Schuldirektors Retchaidt rc. Ter Reinertrag, den der Ve»ka»i des Buches ergeben wird, ist nach Bestimmungen des Autors und Verlegers für den Pestalozziverein bestimmt. — Die technische Kommission de« deutschen Feuer« wehrauSlch usjeS Hai beichlossen. dir verschiedenen bisher zum Verkauf gebrachten „Meiischenrcllungsapparrate zur Selbsl- rettung für das Publikum in Brandsällen" einer längeren und sachgemäßen Prüfung zu unterwerfen. Diese Prüsung soll in Stuttgart vorgenommen werden, und es ergeht durch obengenannten Ausschuß an alle Fabrikanten bezeichneler Retruiigsapvarale bas Ersuchen, zunächst eine Zeichnung des von ihnen gefertigten Apparats nebst Beschreibung bis zum 15. November an Herrn LandeSseuerlvschiusvekloc Kleber-Stuttgart einzusenden und weitere Zuschrift abzuwarten. — In einer von ungelähr 200 Personen beiuchten Versamm lung der sächsischen S ta a ts e il en b a h n a r b e i i e r. die am 28-VS. MiS. in Leipzig statliand. wmde miigeiheilt. das; ein Bescheid der König!. Generaldireklion aus die Petition wegen Er höhung der Lohne um 20 Proz., Gewährung von drei besonderen, aufeinander iolgenden Urlaudstagen rc. noch nicht ringegongeil sei. Eine Berücksichtigung der Petition iei jedoch in Aussicht gestellt worden. Die Versammelten beichlossen, innerhalb vier Woaen ein zweite« diesbezügliches Gesuch an die Königl. Generaldirekiioii zu richten und zwar ii» Namen sämmilicher sächsischer Bahnarveiler. Zugleich wurde beschlösse», einen Verein der lachsiichcu Slaals- etsenbaonarbeiter für Lrwzig und Umgegend zu begründen. Ein vorgelegter Statuteneiuwurs gelangte zur Annahme. Tagcsgeschichke. Deutsche- Meich. Bei der Reichstags-Ersatzwahl im Wahl« kreile Weithavellaiid-Brandenburg hat nach dem vorliegenden Geiommtergebniß PönS (loz.) 7859 Stimmen, v Loeoell ikonsii 626ti und Blrll (freis. Vp.l 4807 Summen erhalten. ES ist somit Stich wahl zwischen PS»« und v. Loebell erforderlich. (Wiederholt.) Der Ezar hat sich z» mehreren Herren auS den Darmitädter Hofkreisen bestimmt dahin ausgesprochen, daß er nächstes Jahr wicher kommen werde, und zwar für längere Zeit. Bei der Aufstellung des nächstiährigen preußischen Etats sind. Wie die „Frist. Zig." hört, zwischen dem Fmanzminister Miguel und dem Eisenbahnminister Thielen sehr erhebliche Meinungs verschiedenheiten entstanden, welche auszugleichen bisher noch nicht gelungen ist. „Unter aller Reserve" verzeichnet die „Frs. Ztg." das „in sonst autunierrichleren Kreisen" Wiens verbreitete Gerücht, Kotier Wilhelm habe ein eigenhändiges Schreiben an den Kaiier Franz Joses wegen der Enthüllungen der ,Homb. Nachr." gerichtet. Es schweben gegenwärtig kommistnriiche Verhandlungen zwischen der Reichsreaierung und den beiheiltgtcn Staaisiessvrts über die Frage, wie die Schwierigkeilen zu beseitigen sind, welche der Reichs- Teiegraphen-Verwaltuiia nuS der ra>ch statifindcnden Zunahme der Stallstromanlagen in Bezug aus die Sicherheit ihrer Telegraphen- und Fcrn'vrechleituiigen erwachse». Ucber die Stellung der banrischen Regierung zur Handwerker- Vorlage soll der bayrische Minister des Innern dem „Schw M." zufolge erklärt haben, das Geietz enthalte Brauchbares und Nlcht- einwandireies durcheinander, und es bleibe dem Bundesrath eine erhebliche Arbeit erst noch vo behalten. Auch andere Regierungen hätten sich noch nicht bestimmt für oder gegen den Geietzeniwurs auSgelprochen. Tie „Volksztg." konstatirt gegenüber andcrwriten Anzweif lungen nochmals, daß es in der Absicht gelegen habe. dieSmel de» Herren vom Vorstände der Brandenburaischc» Provinz»,liynode, deren erster geistlicher Beisitzer Herr Stöcke, ist. eine Audienz beim Kaiier zu erwirken, ein Vernich, der gescheitert sei. Sic fügt hinzu, daß der Monarch, als ihm im Hinblick auf die Audienz die Name» der Synodal-Vorstandsniikglieder vvrgelegt wurden, bei dem Namen Stöcker einen dicken Stiich gemacht habe. Gelegentlich der in Dortmund abgehalieiien Versammlung des westfälischen Provinzialvereins des evangelischen Bundes wurde auch des Vorkommnisses inTarmsladt gedacht, wo die evangeluche Geistlichkeit sich geweigert har, das Ezarenpaar zu begrüßen, da die Kaiserin vom evangelischen Glauben abaeiallen und zur griechisch-katholischen Kirche übergetreien sei. Pfarrer Thüinmel aus Remscheid nannte diese Haltung der ev Geistlichkeit uiiver- alrichlich, es gebe doch noch Leute, welche auch nach oben hin Rückgrat zeigten. Tie Kaiserin Hobe der Geistlichkeit aber die ab lehnende Haltung nicht übel genommen, sie wäre vielmehr in der Küche in Darmsladt erschienen und Hobe aus derselben Stelle Platz genommen, wo sie sonst immer gescsten habe, als habe sie damit ousdiücken wollen, man möge es ihr nicht verdenken, daß sie ein Opfer von Verhältnissen gewoiden sei, die stärker waren, als ihre Krast Im Herzen wü,de die Kaiserin wohl evangelisch geblieben sei» Die weslpreußsiche Provinziatzynvde beschloß einstimmig fol gende Erklärung: Die Synode leg! rinmulhig Zeugniß ab, daß das Duell wider Gotkcs heiliges Wort und Gebot und daher eine Sünde ist. und ertiärt, daß aus dem Wege der Verbreitung und der Vertiefung der christlichen Erkenniniß und dnrch geeignete gesetzliche und administrative Maßnahme» von den dazu berufenen Stellen aus die Beieitignng des Duells zu erstreben ist. In Schlesien macht sich jetzt eine lebhaftere Bewegung unter den Deutschen gegen die zunehmende polnische Propaganda be merkbar Man erkennt in weiteren Kreisen die nalioiialen Ge fahren. die durch weitere Ausbreitung des Polen humS, das in einzelnen Kreisin OberschlesienS letzt schon überwiest, entstehen und scheint bereit zu sein, den polnischen Bestrebungen eine emste Abwehr entgegenzuntzen Wie die „Post" hört, ist für Sonnabend den 14. November eine allgemeine deutsche Volksversammlung in Glriwitz geplant, für die eine Anzahl sehr hervorragender Männer der Provinz idre Tkeilnahme zugesagt hat. Wie rheinische Blätter berichten, ist das Studium der Panzer- plattenherstelluiia der Zweck der lüngsten Reise des Kaisers gewesen. In einer sozialdemokratische» Parteiversiniimluna iür den 3. Berliner Wahlkreis war der Antrag gestellt. Liebknecht als Leiter des „Vorwärts" ein Vertrauensvotum zu geben; der Antrag wurde mir allen gegen 6 Stimmen adgelehnt. Ein äußerst kunstvoll gearbeitetes Geschenk haben die Mit glieder des Deutschen Reichstages dem Norddeutschen Lloyd zu kommen lassen zur Erinnerung an die Fahrt um Stagen nach den Kieler Kaiwlftstlichkciten. Es besteht aus einer Schale i» Form eines Schiffes, die aus getriebenem Kupfer angcsertigt ist, auf einem ca. 3 Erm. dicken Glassockrl steht unv an dem oberen Theile mehrere reich verzierte, stark vergoldete allegoriichc Flamen tragt. Auf der einen Seile befindet sich die Widmung: „Zur Erinnerung an die Fahrt um Skagen am 23. Juni >895. die Mitglieder des Deutschen NeichsiageS". auf der anderen Seite ist vaS neue ReickskagSaebäude zur Darstellung gebracht. Dos sehr werlhvolle Geschrnk soll demnächst im ersten Salon des Dampfers .Trane" zur Aufstellung gelangen. DaS Reichsgericht hat die in dem Stolper Bernstein Prozeß seiten« dcS Staatsanwalt« und des Nebenklägers eingelegte Revi sion verworfen, da da« Unheil keinerlei Rechlsirrthum enthalte. Demnach veibleibt eS also bei den gerichtlichen Feststellungen über di« BeitechungSverluche de« Herrn Kommerzienralh Becker und die eigenartigen ionstiaen Bekundungen seine« Glauben« an die unbeichränkie Allmacht de« Geldes. Vom MllilS'.bezlrkoaericht ln München wurde ein Soldat der Gornston Kempien sieigelprochen. der einen Brouerknecht ln einem Gasthauie mit dem Seitengewehre nach kurzem Wortwechsel er stochen hatte, weil der Brauerkuecht sich um die Geliebte de« war. Angegriffen wurde der Meinung gewesen zu Soldaten bewarb und ihr nackgegangen der Soldat nicht. Er behauptete aber, sein, er werde angegrifsen. Der Mö der de« Justizratb« Levy in Berlin. Bmno Werner, wurde, wir gemeldet, von dem Gendarmen Wirker in Zellerfeld am Harz vr,bailet lieber die näbrrrn Umstände der Verhattuna wird Folgendes bekannt: Beim Revidtr-n der Vervflraungsstation In Zellerield tras Nachmittags der Gendarm W'cker einen Mann, der sich iür den Handlungsgehilsrn Winter auSgab. Da er einen Klavvkragen und die belchriebene Joppe trug kam er dem Gen darmen nach der amtlich verbreiteten Photographie bekannt vor. Gendarm Wirker ließ den angeblichen Winter die Kopibrdeckung abnehmen und >ah de» Hellen Fleck, den Weiner im Kopshaar hat. Für Wicker schwand letzt jeder Zweifel, und er sagte Werner aus de» Kops zu. daß er der Gesuchte sei. Daiaus gab Werner alles Leugnen auf. wurde blutroth und sagte: „Ich bin es, den Sie iuchen: nicht ick habe den Jusiizratk ermortet. sonder» Grosse ; ich habe die Frau Lev» gestochen. Schmiere Val Niemand gestanden, wir Zwei waren allein." Aus Vieles Geständnis; hin wurde Werner in's Gefängnis; zu Zellerfeld adgeiührt. — Bekanntlich hatte Werner schon früher bei der Trennung vo» Grosse geäußert, er werde aus seiner AllerkvrrsicherungS- und Jiivaliditatsla ie seinen Namen ansrndiren und daiür Handlungsaehtlse Robert Winter aus Berlin. Matthäikirchslrahe, sehen. Er in noch nicht lange gewandert. Der Wanderschein zeigt erst zwei Visa, darunter eins aus Wer nigerode, wo er schon von einem Gendarmen verhört, aber nicht erkannt wurde. Es ist ferner sestgestelli worden, daß Werner zu Grosse des Oesteren erwähnt hat er habe in Nienhagen in Han nover einen Onkel, bei diesem könne er in der Nvth Zuflucht siirben. Seit acht Tagen sind die hannöverichen Behörden von der Möglichkeit denachrichtigt gewesen, das; Werner seinen Weg durch ihre Amtsbezirke aus der Wanderung nach Nienhagen nehme» könne. Ter Onkel ist der Sansier Richard Müller, und Werner twiste, aus dessen Boote sich verborge» halte» zu können. Müller ist gegenwärtig aber aut der Fahrt »ach Hamburg. Dieses Mal scheint man also endlich den Richtigen gefaßt zu habe». Falfche Werner waren schon über 40 außerhalb Bcrtins verhaftet worden Abgesehen von den zahlreichen iuiiche» Ersitzungen in Berlin sind ivlche ln Ebe-swalde. Stettin. Schivelbeiu, Zossen, Erkner. Crossen, Stendal, Lstcrbruck, Wanusre. Lübbe» erfolgt. Man wollte de» Mörder gleichzeitig in Hannover, im Kreise BeeSkvw und in den ho.velländiiche» Kreiicn gewiien haben, wahrend eine Frau zu der selbe» Zeit mit ihm eine Eiienbahnsahrt von Fürstenwaide nach Berlin machte. (Theilwcife wiederholt.) iOestcrreick,. Die Kommission des niederösterreichischen Ge- werbrvereriis bcichlvtz die Abhaltung einer Gewecheausstellung in Wien im Jahre 1898. Ein schweres Verbrechen ist in der Nähe von Klosterneuburg bei Wien an einem Geudarme». der in der Ausübung seines Tirnlies war. verübt worben. Falschmünzer haben den Gen- dormerie-Posiensührer Adolvh Rob! in bestialischer W sie ermordet. Der Gendarm Halle die Unboide offenbar während ibrer ver- brechertzchen Thaligkeit überrascht und dann veihgslet; während der Eskorte durch de» Waid beim Haschhos nächst Kierlrng ist das Verbrechen verübt worben, woraus die Tkiäler flüchsig wurden Eine gerichtliche Kommi'sion begab sich an Ort und Stelle. Ungarn. Im Gödöllöer Bezirke wurden aus Anlaß von Wahiunruben zwei Peiiouc» von der Gendarmerie erickosjen. BIS letz' in das Ergebniß von.MWolilen bekannt. Gewählt sind 2ü6 Liberale, 84 Anhänger der Notionalpartei, 9 Parteilose. 55 Angehörige der Fraition Kossulh. 6 Anhänger Fraktion Ugron und 20 Boiksparteiler. In 3 Bezirken müsten Stichwahlen er folgen. Tie Liberalen haben 74 Bezirke gewonnen und 17 ver loren ; Ihr reiner Gewinn beträgt daher bis jetzt 57 Mandate. Der Fraktionslührer Uaron ist durchgewllen und wirre Fraktion fast vernichtet. Tie Nationalparlei ist bedeutend verringert. Tie Fraktion Koffuth bebauplcl ihren alten Stand. Frankreich. Wie auS Cherbourg gemeldet wird, erhielt der dortige Seepräiekt Befehl, die Panzerschrffe „Requin" und „Fnrieux" sofort in Dienst z» stellen. Ter „Eclair äußert den Wunsch, die französische Regierung möge Deutschland einen günstige» Handelsvertrag mit Tunis offeriren. wenn Deutschland dafür in der egypliichen Frage aus die Seite Frankreichs und Rußlands träte. Italic». Te> Krudina! Fürst Hohenlohe ist in Rom gestorben. Spanien. Unter dem Vorsitze der Königin-Regeniln werde ein Mlnistrirath avgelwlten der sich mit den Finanzangetegen- heilen beschäftigte. Ter Ministerpräsident theilte mit, daß die Verhandlungen niit de» spanische» Bankiers zwecks einer größeren Anleihe, die durch die Zölle garantirt werde, mit günstigem Erfolge geführt seien. Dr Enmsion werde am I. November in Spanien ersolaen unbeschadet der Ausnahme einer beträchtlichen Anleihe mit Betbciiigrmg ausländischen Kapitals im geeigneten Augenblick. Bclgwn. I» der Brüsseler Sparkasse ist eine Berumrenu»g von mehrere» hiiiiderttamend F,cs. entdeckt worden. Die Verhaft ung eines hohen Beamten steht bevor. England. Der frühere englische Botschafter in Paris, Lord Dirfserin, sprach in Belfast über die auswärtigen Beziehungen Großbritanniens. Seine im diplomatischen Dienst gewonnene Er fahrung habe ihn gelehrt, daß Großbritannien, ovwobl seine Be- ziebungen mit fast alle» anderen Mächten srcundftch und ieine Gesinnung gegen sie rin fast unvergleichliches Woblwollen iei, keineswegs beliebt in Europa und in de, Presse der übrige» Länder der unnachgiebigsten Gehassigkeft ausgesetzt sei. Diese ichrwb der Redner lheils der Los! gung Ei glands von den politischen Fragen, welche die meiste» feslländtzchcn Staaten beschäftigen, theils dem plötzliche» Trieb nach kolonialer Ausdehnung zu. der Deutschland und Frankreich i» Widerspruch mit Englands An sprüchen und Interessen an verschiedenen Punkte» gcbiochl habe. Er sei auch wäbicnd «einer langen Berührung mit der Außenwelt zur Ueberzeiiairug gelangt, daß Macht, nicht Recht noch immer der vorwiegende Folior in den menschlichen Angelegenheiten sei Des halb wl die Noihnnnligkeit vorbanden, die für den Schutz Eng lands erforderlichen Vorbereitungen zu Wasser und zu Lande in voller Stärke aufrecht zu hasten. Am Horizont dämmere indeß Die französische Expedition unter Maior Haust, die von Timbuktu den Niger ln Stablbovte» herabgesahren war. ist in Lagos eingetrnffen und bringt die Meldung, daß der Bau der Eisenbab» vom Senegal nach Timbuktu rasche Fortschritte mache. Die Handelsaussichten seien gute; das Klima gesund. Die Ein geborenen hätten der Expedition ans ihrer Neffe keinen Widerstand geleistet. Der Muhamevaner Smay nähere sich dem oberen Niger mit einer bedeutenden Streitmacht. Infolge Ärassirens der Rinderpest haben die Eingeborenen von Besichuanaland von der gewöhnliche,, Milch und Kornnahrung zur getrockneten Flesichnabrung übergehen muffen und leiden des halb in grober Zahl am Skorbut. Der Volks,aad des O>anie- FrelstaatrS hat daher de» Präsidenten ermächtig!, die Zölle auf Brot und Fleisch auszuhebeil, wenn dies als nöthig erachtet werden sollte. ncucstcns die trostbringende Idee empor, den Schiedsgerichtsgrund- satz in ein dauerndes Werkzeug des Friedens und der Versöhnung zu verwandeln. Hoffenllich würden Amerika und England sich sei ner ziiers, bedienen. Türkei. Piivatnachrichten der „Magdeb. Zig." aus Smyrna zufolge tödtelcn kurdische Räuber 19 italienische Bahnarbeiter. Die Botschafter erklärten sich von den Erklärungen der türkischen Regierung über die Angabe des projeklirten Waffen- ankmiss nicht brsriedigt; insoigedessen scheint dieses Proickl crid- giftig ausgegebe» zu werden Tie umlausendrn Gerüchte be- uniuhigeu noch ivitdnuernd die Stimmung: icdoch wird in diplo matischen Kreile» das Bestehen a-n eniswer Beunruhige» bezweifelt. Der Prozeß des Aimeniers Apik Eiendi hat, wie derKonslan- tlnopeler Beiicdkerstatter des „Hamburgischen Korrespondenten" erzählt, im Snltanspaloste ein merkwürdiges Nachspiel gehabt. Der allmächtige ffammerherr Jzzet Bey. der die Freisprechung Apik Efendi s betrieben halte, war ärgerlich über das Urlhcil, das be kanntlich auf drei Jahre Gefänqnitzstrase lautere. I» Folge dessen grrieth er an, rwligeu Donnerstag mit den übrigen Kammecherren in eine hitzige Kontroverse, welche zuletzt zu eine, Schlägerei aus- arlete. Man schließt daraus, baß eine rcsvrnisreundliche Gegen strömung im Nudiz-KioSk sich immer schärfer accenluire. Einer amtlichen Quelle zufolge sind bisher inSgesammt gegen 12.000 Armenier nach Bulgarien geflüchtet und haben dort bereits thesiweise Geschälte errichtet. Sluicrita. Der !» Boulogne eine Zeit lang frstgehaltene Fenier Tyna» ist in New-Iork angekvmmen. Er wurde von den Mitgliedern seiner Familie und einigen Freunden in unauffälliger Weise empfangen. Den Reportern verweigerte er jede nähere Auskunft. Er sagte nur: „Es bestand kein Tynamitanlchlaa. ob gleich ich io stark an Dynamit glaube, wie Washington an Schieß pulver. Meine Msisioii hatte eine» wirbligeren Zweck, als einen Dynaniitanschlag. Sie gelang besser, als ich mir träumen ließ. Worin sie bestand, will ich letzt noch nicht enthüllen. Aber sie be traf das Wohl der gelammten irischen Rosse." Ein großer Auszug zu Gunsten Bryans und „Gesunden Geldes" wi>d in Newyork für heute geplant. Man rechnet auf 160,000 Theilnebmer. Afrika Präsident Krüger ist aus den nördlichen Provinzen der südafrikanischen Republik zurllckgekehrt. Die Leiden und die Hungersnolh der Eingeborenen irien nicht zu beschreiben. Viele Tausende nährten sich von Wurzeln und Beeren. Die Der- beerungrn der Rinderpest leien entsetzlich. Kuust und Wissenschaft. s Im Musenhaule gab vorgestern Frau Maria Therese de Sause! ein Eoncert vo» wenig hervorragendem Eindrücke Im Vorträge einer langen Reihe vo» Liedern liey Frau de Sauset die Errungenschaften einer gute», ernsten Schule erlennen, künst lerische» Streben »ach höheren Zielen, in allem fiebrigen aber dllrb sie doch wehr schuldig, als für ein Eoncert besseien Sills zulässig ist. Die Stimme, stark im Abblüheu begriffen mit etwas heiserem Beiklang, besitzt eigentlich nur noch tn der Mittellage ein bescheidenes Maß vo» Wolülaut und Tragkiast. aber auch mit diesen boaux rvnwn vermag Fra» de Sauset heule nicht mehr nachhaltig zu wirken. Besser gefiel Herr Heinrich Ialcke aus Paris, der sich bereits vor einigen Jahren als eleganlec Pianist hier vorslcllle. Seine Technik ist sauber und korrekt, sein Vonrag vo» salonfähiger Güte. Im Bach-Spiele iDaaeatn^n j>-,noilt zeigte er sich versirt und geichickt in der Behandlung der Stimm- sührung, jedoch ohne Verkiesung in de» Bach'ichen Geist. Einige Stücke von Chopin lErude. i''-w I -Fantasie «vielte Herr Falae getällig und leicht, mit der Geichicklichleit eines guten Piansilen. aber ohne höhere Poesie. Der Besuch war schwach, der Beifall mäßig. 11. 8t. ß W o ch e » s v 1 e lp la n der Königl. Hosoper. Sonn tag: „Die lustige» Weiber von Windsor": Montag: „Nunen- zanbec", „Coppelia"; Dienstag: „Des Teufels Antheil": Mitt woch: „Das Rheingold"; Donnerstag: „Rnnenzauber", „Coppe lia"; Freitag: Zweites Sinsome-Coiicert, Serie Sonnabend: „Die Walküre". Sonntag: „Mignon". Königs. Hosschau - spiel: Sonnloa: „Donna Diana"; Mvniag: „Morituri"; Dienstag, zum ersten Male: „Die goldene Eva"; Mittwoch die selbe Vorstellung. Tonne Stag: „Ein Schritt vom W ge"; Frei tag : „Die goldene Eva"; «Sonnabend: „Othello"; Sonntag : „Die goldene Eva". f Mitiheilung aus dem Bureau des Königs Hostheatcrs. Im Alistädter Hoftheater findet heute, den 3l. Okiober, zu Nunsten des Pensionsfonds der Dcutichen Btthnengenoffemchaft eine Aus- iübrung von Goethe s „Götz von Berlichingen" statt. Diese Vorstellung dürste für alle Kunstfreunde dadurch ei» ganz besonderes Interesse gewinnen, daß sich Herr Prof. Karl Porth in der Titelrolle des Gvethe'schen Dramas von der Dresdner Hosbühne verabschiedet. — Am Monlag den 2 November gelangt, wie schon früher mltgclhcilt, im Altstädter Hoftheater die einaktige Over „ R u n en; a u b e r" des dänischen Komponisten Emil Hartmann zur ersimaliaen Aufführung. Die Oper, welche bisher nur in Hamburg und zwar unter großem Besiall ousgesüdrt wurde, erichcint hier in sotaender Besetzung: Sven Dyring : Herr Schmedes. Guldborg: Frl. Fröhlich. Nanhild: Frau Wittich, Regisse: Frl. Bossenberger, Slig Holde: Herr Bruns. Der Komponist ist bereits in Dresden eingetroffen. — Eine plötzlich eingrtretenc Unpäßlichkeit, welche Herrn W'ecke behindert, eine umsai,gleiche Rolle zu spielen, hat die Absetzung von „Toramfto Tasso veranlaßt. Tie Königl. Generaldirektion hat dafür die Lustspiele . Sv telt nicht mit dem Feuer" und „Kaudels Gardinenpredigten" nngesctzt. — Vom 3. November ab. wird eine Ausgabe vvn Billels, welche für alle 4 Auffübrungsabende des Waaner'ichen Nibelungen- rtnges. — der bekanntlich in der Zeit vom 4. bis 12. November im Königl. Overnhause in Scene geht, — geilen, an der Tageskasse des Altstädter HoftheaterS erfolgen. f Aussteltung von Handzeichnungen in Arnold's Knnstsalon. (Schluß.) Zu den nicht eben zahlreichen Künstlern, die es verstanden haben, die abgewirihschastete Historienmalerei mit modernem Geiste zu durchdringen, gehört als einer der besten auch R. Hang, von dessen Akdiegeiier Arbeitsweise neun prächtige Studien beredtes Zeugniß geben. Was Haug's nusgesiihrte Werke auszeichnet, ist auch ihnen eigen: lebendige Dmchempfindung und glückliches Tressen des Charakters einer vergangenen Zeit; sie sind dazu mir so sichr er flotter Hand niedergeschricve», daß sic auch in dieser Beziehung außerordenilich anziehend wirken. Die feine Vorstudie zu unserem stimmungsvollen Gaiericdtide hat bereits einen beneidens- werihen Besitzer gesunden. Nebenan W. Vvlz. Karlsruhe, bringt auch mancherlei Liebenswürdiges, ohne aber gerade mit einer Arbeit besonders d»,ch;uschiagen. Viel besser gelingt das auf der nächste» Wand einer Dame, Cornelia Paczka. die einen hübschen Frauenkops, mit Weinloub im Haar, ausslcllt, auch eine Mutter mir Kind. Besonders diese letzte ist eine sehr bemerkenswerthe Leistung, die sich eigenartig von anderen abhebt Tie bewuiiderirs- werihe Feinheit der Durchführung — am besten ersichtlich in der Weise, wie der Säugling gezeichnet ist — geht Hand in Hand mit der feinen, fast farbigen Wokung. — Eine ungewöhnliche künst lerische Persönlichkeit ist auch Heinz Heim, von dem nachträglich ein seines Blatt: „Arbeitende Mädchen" ausgestellt ist. Seine Sachen sind mit einer gleichmäßige» Geschicklichkeit gemacht, wel cher beinabe etwas vom Druckverfahren niihaflct Das trifft aber nur das Aeußerlichc; wesentlicher ist die Art der Auffassung, die sich durch höchste Einfachheit und Schlichtheit einprägt. Aber es hat einen Haken mit diesen Vorzügen. Wir sind zur Zeit im höchsten Grade eingenommen gegen Pose in der Kunst, d. h. das was gezeichneten und gemalten Mensche» den Stempel gievt: der hat aber gewußt, daß er gemalt wurde, denn dieses Repräscntations- benehmen ist gewissermaßen eine Form, in welche die vcrlch>even- arligsien Naturen hiiicingevreßt werden, aus Kosten der feineren individuellen lliite>schicde, die wir Lecade besonders schätzen. Aber es giebl eine Schlichtheit, welche uch nicht daraus beschränkt, die Menschen still kür sich zu geben ungezwungen, wie sie ihrem Cha rakter nach erscheinen, sonder» die Schlichtheit in die Tinge hinein trägt. wie jene die Äeußerlichkeil: als ei» Schema für das Ver schiedenartigste. So erscheint cs auch bei Heim ; seine Gestalten sind alle Kinder des gleichen Geistes; stille dumvie Menschen, die man ein- und zwei Mal mit Interesse sicht, aber bald fall kriegt, eine Wirkung, welche durch die einsörmne Technik noch erhöht wird. Eine prächtige Studie Ad. Menzct's und mehrere der strengen Zeichnungen Kamps's bringen uns dann zu den vorwiegend malerisch erfaßten Arbeite» von Habermanns-Mnnchen, die be trächtliche Gcichicklichkeil bekunden und eine» starken Stich in'S Effektvolle. Keller-Reutlingen, der sich anschließt, imponirt nach verschiedenen Richtungen; Nr. 128 „Junge Mädchen im Mond schein" ist bei großer Formengcbuiia außerordentlich poetisch cmp'ünden. Von ganz ande.er Tarsiellungsweije sind die kleinen Bleistiftzeichnungen des Künstlers Nr. 129—:Ä. die unter vielem ähnlich Guten doch wohl das Hervorragendste geben. Die Zeit ist ihnen nicht günstig: der wahre Kunstkenner Wender sich heule ge- iongwetil ab. wo er ein bedeutendes Können wahmimmt. aber das sind gleichwohl Arbeiten, die tauni übertroffen weiden können. Namentlich der Kohlgarten Nr. 129 ist ein Muster vollendeter Bleisliftlechnik und seinmalecischen Schemens, unbeschadet zahl reicher anderer prächtiger Stücke In der mehr ans das Liebens würdige in der Natur gerichicten Auffassungswesie stehen ihnen nahe die ebenfalls vorzüglichen Studien Eug Kirchner'S — der übrigens auch feine figüiliche Sachen da hat, während S. Kamp mann und Hausmann Beide mit Glück nach der Seile slimmungs- ernster Naturpoesie streben. Hans v. Voikmanu steht in dieser Hinsicht etwa zwischen Beiden; er giebt Natur, lhut aber viel von einer vornehmen shiirpathischeli Persönlichkeit hinzu -der Bach im Schnee mit Krähen darüber bringt cs zu last großer Stimmung bei aller Kleinheit- Schlichte, mit wenig Mitteln trefflich nach gebildete Köpft von Fritz Erlcr, zwei hübsche Röthelzcichiiungen Marianne Fiedler's und weiter von heimischen Künstlern O. Zwinrscher'ö flott geschickte Meißner Straßenbilder, auch einige neu ausgestellte pikante Kohlezeichnungen K. Slarke's geben bei vielen Vorzügen zu besondere» Bemerkungen keinen Anlaß. N. Gyft's beide Kinderköpie sind etwas weichlich, sonst aber gut : Lesser-Ury's sieben Bildnißstudien haben in breitmalerlscher Technik viel Gelungenes mit auf den Weg bekommen, aber auch viel Aeußerliches. Mit einigen hübsch und kräftig gezeichneten Skizzen Orlik's und Bürger s wären wir dann am anderen Ufer — will sagen am Ende dieser Besprechungen angekomnien. Wohl ist noch das ganze englische Zimmrrcben da. angetüllt mic ernsten u.d heiteren Werken der Jllustrattonskunst. das viel zu ickaucn Dresdner Nachrichten. -ir. 3VS. Seite 3. »» Sonnabend. 31. Oktbr. 18i>«
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