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Dresdner Nachrichten : 22.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188206222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820622
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-22
-
Monat
1882-06
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.06.1882
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dringendsten Aufgaben, der Gewittcrerscheinungen in Sachsen dle größtmögl Ausmerkiamkeit zu schenken und ivendct sich zu diesem Zwecke an die Mitwirkung der Bevölkerung des Landes. WaS cs verlangt, ist so wenig, daß jeder Einzelne dabei Mitwirken kann. Erwünscht ist, daß in jeder Stadt, in jedem Dorfe wenigstens eine Person (die Herren Lehrer, Pastoren, Förücr!) sich bereit finden könnte, welche tofort nach einer Geivittererscheinung Meldung nach Chemnitz gelangen lassen wollte; vielleicht so: „Heute fand um die und die Stunde ei» Gewitter statt". Dies allein hat jllr das Institut schon groben Werth. Wenn dabei aber noch angegeben wird, woher dar, Gewitter kam, wohin es zog. ob eS stark regnete, blitzte und donnerte, woher der Wind vorher, bei und nach dem Gewitter kam, welche Zerstörungen angerichtet wurden, so wird dies ::>n so dankbarer begrübt werden. Ans einer Poukarte lassen sich diese Angaben leicht anbringen. Ader auch die einfachere Form genügt und wenige Worte, welche das Factum melden, sin!» erwünscht. - Wie heutzutage Alles, so Hader» auch die R e r f e-Ex tra - sahrten von dem Hinzudrängen jüdischcrlMacber zu leiden. Um io »ie!,r inusi man Unlernehmungen völlig solider Art He imwellen, welche die Garantie gewissenhafter Durchführung — FAolerloNS«». 8»1t« > DKM Jahr« «in Somm schen Bades ab und m di' Grenzen viele Freund „ , , auch in diesem in de« Garten und Räumen des Lincke- ist hiruu Mittwoch der 5. Juli bestimmt. Gesang-vorträae deü „OrptzruS* und da- gewählte Programm eine» Jnslrumental-SoncerteS werden anher eurer Lotterie mit sehr be deutenden Gewinnen den Hauptthril de- Feste« auSmachen. Wie alljährlich ist der Ertrag desselben ,u einem wobithätiaen Zweck, diesmal zum Beste» de« Bolkskindergartenü und der Atnderheil- stätte für Neu- und Antonstadt bestimmt. — Nächstens wird daL in der Kö»instraße gelegene Bach'sch« grobe Saal-Restaurant wieder «rönnet werden und »war unter der Leitung de« Herrn Traiteur und Mundkoch Bach, dessen Bewirtbungs-Tüchtigkeit sich ja ichon bisher namentlich in Bezug ans gute Küche bewährt hat. Das Etablissement firmirt ferner: „E. Bach'S Etabliffenicnt." — An dein Gebäude der Knnstgewerbes chule ain An« tvnSplatze beginnt man bereits mit dein Ausitellen der Gerüste für den vorzunehmeudc» Ausbau einer dritten (Munsaldxn«) Etage, wo durch die Uuterrlchtslokalitätc» eilt« ivesciUliche Enveiterung cr- sahrcn werden. — Leipzig, 20. Juni. Mit einem Male sind wir auS der Verlegenheit, in der wir nnS immer noch mit unserem Sieges- neh tragen. Der Nmne Eduard Gcucke Kal ivcil über j denk m a l betäube», errettet! Wie daS Eomils für das Sieges uirtcres Saclisenlandeü hinaus einen guten Klang, l und auch Milredaktenre unseres Blattes, auch solche, deukmai ladt ! anzcigs Leipzigs I . hat ihm die Verwaltung der „Stiftung für die die Zusage gemacht, zur Deckung des Fehlbetrags die irühcr gegen drirnzüge mißtrauisch waren, gaben wiederhvlt den an de» Hcrstcllungskosien in mehreren Jahresraten die Summe von Gericke'tcheir Neuen daS Z.uguisr strenger Necllität, grober ^ 25,OM M. zu bewilligen. AuS dieser Stistuug sind schon früher Venne,ulieiikeit. angeuelniier guter Gesellschaft (nnmeutlich für ein- einmal 5000 Vk. für ^ ° '-eure rn en.e Deiner: w ll/ligr rrrro möglichster Billigkeit. Für alles Hai ?-;r Gerrcke gesorgt und sein neuestes Progranin« zu zwei Extras« brtei» nach der Sanverz, Tirol und Salzburg darf Allen, die reiten k ö n n e n, empfohlen werden. I rr d i e Alpen! Welcher Dchwung, ivelch' lerdenichnstlichcs Sehnen steckt in diesen d ei Werien^l Und w llpver nnd kosts.ielig Nulier die Befriedi gung der Sel-n'uciä nacn den ewigeir Sllniecgiviein, nach den a-:rr -..rrerr Dec:> n.:d ire.rrelie.r Flauen war, so leicht ist daS nun ge'r'vre.'ir. Von DreeVerr nach Lindau. die längste Taur, kostet es mit Geuse Kl. rt«>. 3. Kl. gar irrrr 44 M-, I> > u und zur ü ck. lieber 0.g .. 'uo!:.n vor» Touren, über alle Details und namentlich u er die 'ürnueer der G o l t I> a r d b a l> » giebt das Programm a.ien, welche am Dermal' n) den 15. Juli nnd am en !'>.'An UN trrrh ü» r lil r von Dres.en abgehen, »!>!. D e GoHl'ardürecken-L'egchleibrrng liest sich un- .e, a:ir, da sie alle Angaben mit Filler» und Einzcl- l'elegl. Auch itl diesmal eine recht wohl orienlircndc Routen- ree - geira..^ >;eii:e:n beiten - tg daS Siegcsdenknial bewilligt worden. Was mm etwa nech fehlt, wird sich jedenfalls mit leichter Mühe zu- sniinnenbringen Iahen, das Tcnknial-Comrlö aber gewiß auch sich ernruthrgt tühleii, die Platzsrage wieder vorzunehmen: denn seit nahezu 2 Jaiircn hat diese, ber dem Widerstreit der Meinungen, vollständig gerulit. Auch in den Rcichögerichtsbau scheint ein srischer Zug kommen zu wollen. Wenigstens sind 2 Kommissare deö RerchsjustizarirteS liier gewesen, um eine Besichtigung deS Bau platzes im alten botanischen (Zarten vorzunehmen, und vorn Rath haus ans versichert man, kab dieselben einen durchaus de,riedigendcn Eindruck von dem belrehendcn Areal gewonnen naben und die he hr alle Zwcrsel darüber, in Leipzig haben wird, stimmle Hc'llrmng gciechlsertigt sei, das; nunme ob daS Reichsgericht, destni.lv seinen Sitz i a.r. Lv M V.- Strn v > ll-r a!>o irgend reire» kann, der erkundige sich an G.! Waüe.'harr.sttaüo 7, Palais Gutenberg, nach g grurge.r. zS. Jrrscrat». f'ie Drraßeu'lrichllmic der nach der Praaerslraße durch den ' s cde n Garte n zu verlängernden MaScinsfullraßc ist l >.. r."mcs>en und des »ür die Strobe erforderliche 'Areal an D.ad: abgetrelen worderr. Da die jenige Villa in die Dlraßen- slucht mit einer Ecke brneinragl. io macht sich deren Abbruch erforder lich. l!»r der Dradt leloch dreieS Varnverk, das inan ivobl nicht mir Unre.o: als die bene dinierlaisenschalk Nicolai s bezerchnet, zu erhalten, I-at nci, da. K.'p.'oriimn. welches den Struve'ictien (Zarten er.eoe.c:'. . ar. .„! g-.e-ien. diele Villa rn ihrer jetzigen Gestalt aus einen der halber a ,i ,n Ban,H He an der Wienerstraße wieder in ras ganze grogc '.'irear allerdings noch Sozialisleirpr-dzeß, der vor einigen Mona gespielt bat, lind bekanntlich Dinge zu oranksurter und der Berliner Polizei nie K raitan st r Abend die aus dainS betraruen Arbeirer serlig sind vor: der verbälin.; mäs-ig p.irlDcheö Vroeorrräucr von ausdauernder n u n g haben vorn Freitag früh bis Dienstag wr Ar. »rsiusgraF? mit dem Arrkbrechen des Vtaea- gebracht. Funerhalb jeder Stunde Anne» Zahl Männer nicht weniger ars >. ir!n:b in.talloarien Bcarerials nrüh »in mittelst iatz >era:g stellen. Miiri'terrumS des Innern die der Bürgerwiese bis an den GeorgA — Nachdem nr n Seilen des K. Genehmigung m einer Ki rch ho s s- A n la g c der tlZarochre Drrie'en aur S'.rreseirer Flirr crtiieili worden, wiro in nächster .!eit der Ausführung dieses Projekts begonnen werden. Der Artvater' der Seilränzerkunst. Wilhelm Kolter, Johannistag seinen 91. Geburtstag. Während seiner «""Guten Künsklerlausbalm ist er lünsmal verunglückt. f.'icr! -r ln,-.-,".. Fa>! ar, Nicht. eine Giredmos'en . as .ervj. rgv bat er bemerlt schon über en, nur den Hals als beseitig! gelten können nnd der Van des Ncichsgcrichtügebäudcs in nicht mehr ferner Zeit beginnen wird. Aber wie oft schon hat man diese jrohe Botschaft vom NalhharrS aus verkündigt, und be kanntlich war der Bauvlatz im alten botanischen Garten der erste, der von der Stadt iür daS Reichsgericht osscrrct und „reservirt", aber auch von Berlin alsbald abgelelnn wurde. Mit Äusnalmre des neuen Eoncertharises, wozu die Stadt den Dlrauplatz geschenkt, ist daS ganze große Areal allerdings noch zu verkaufen. — In drin Monaten vor dem Reichsgericht zu Tage gcikommcn, dre der ^ . nicht zu besvnderer Ehre ge reichten und auch von dem Gerichtshöfe nicht gebilligt wurden. Der hiesige Berichlcrstatler der Magdeburger Zeitung, der Rechtsanwalt b)r. Haus Blum, hat sich aber darübcr irr w schürser Weise aus gesprochen, daß »ran rhu fast für einen Sozialdemokraten halten könnte und haben daS Frankfurter wie daS Berliner Polizeiamt Strafantrag gegen ilm gestellt. Airs den Aucgaug des ProzcffeS, der nächslens zur Verhandlung kommt, ist man dairrr lebr gesparont. — Vorgangei'.en Freilag ging die H u n d e sp crre zu Ende und cS l.elen deslralb an diesem Tage viele Hunde, der Leine entledkgt, dagegen mit Blumen »nd Kränzen geschmückt, umhar. In der Regel dauert aber die Huirdesreilieit nicht lange. Denn gewöhnlich ereignet sich bald nach Autiiebung der Huudespcrre wieder dcrs Unglück, oatz ein ivutbkranker Hund arrslrucbl, mcc-ho.Ib die Sr-erre wieder an geordnet rverdcn inusr. — Vorige Woche rst bei der Universität ein rftrlut, die Irren kli nrk, zur Aufn-ihmc von Gcrsres- Sachsen. bcslirnmt, Jahr betrage» rn für Ncbcnbeciürf- ählenweg hinter dem Krankenhaus gelegene Institut ist allen Ersorderuisien der Neu zeit gemäß eingerichtet und an der Spitze desselben steht der Pro fessor Flechsig. Die Stadt Leipzig hat mit der Regierung einen besonderen Vertrag wegen Ausnahme hiesiger Gersreskrankcr, die zerlhcr im GeorgciihauS mit untergebrcrcht waren, gcictüosscn. — Gestern trafen unter Führung deS Gencralstabshauptmann Grasen Vitzthum 12 sächs. ichncidige Rcitcrossiziere in Bischofs werda eirr, um Suarticr zu nelmien. Es sind dies besonders aus gesuchte Dssizicre, welche sich »nt Führung uuo Lerivenduiig größerer 'care Angehörigen Folgendes: Daß Kolter^ Schwiegersohn, Wcitz-i n'ann, leinen Dod durch eincn Dtrrr; vom Der! gernndcn irabo, bc- rulrl auf einer «ätschen Sage: der so überaus i-a'cke kräftige 'Mann w..rde von o.r Ebolera ero.ri'ien, welche er riberitand: aber lnernach' den greisen Künstler und! Kowaleriekörpcr im Terrain bcschäiligcn. i.m rwch der Tn:«'>us, an diesem st.rco Weitzmann in Tlion«. Der alte Kolter lratre sich als der berühmteste Sei!tan,künsilcr so viel Geld verdient, daß er als ein wohlhabender Mann dastand. Früher m Äuochauscn, dann in Eislebcn wobnbast, besaß er nicht mir ein eigenes Haus, sondern auch " -Ar'achen.dc Bank und der . . Sh".»."> ".'v!me und Töchter raubte »rrrd die Last der Verwaisten au« :: n i':', ".rb.'N tl'N zrritt armen Manne gemacht, der aber in u.r-er.w: 'g..:annl.".i ..reichen Dpütcl' eine rrerne trauliche Heim- mitle >ur rein inue i :,ee.'.:e-'. H.rnvt gesunden hat. Dre Kolter'säre Wrnstl.-rsamilie bildete einen starken, vielverzweiuten Slainrn, der D.'d !' k ' b-e'.-m Familiennamin die schörrit-e» Zweige gebrochen, ". I z Decku.rn leben nur noch Zwei: Frau Adelheid Kolter vcrw. W.o.maun und Frau Nrinna Koltcr-Hegelmaun. Einen hochbeinigen Alt der Wolrltliätigkeit hat Herr Dank- direetor Arnstadt hier an der Familie de? verunglückte» Stein- j l-reck-ers Findeiren geübt. Außer einer Spende vor: ICO Mk.. welche! Herr .lro.uädt zur Bescharsimg vor: LcbcnSmiÜeln :c. direkt an die j Wuuve gelangen ließ, trat derselbe noch das stattliche Geschenk von! MO Äk. in die Hände des Herrn AintShauptmann Le Maisire gc-! legt zu dem Zwecke, daß d.w kleine Häuschen der Finderien'schcn Farn o. s wercches ieinerrcit nur eine ganz geringe Anzahlung l gelcis.. ".n roen rrnd jctzt sicherlich verloren gegangen wäre, im Be-1 Otze der r> W er Ireiingeslick.gen Frau verbleibe. - Am Snnabeud erregte hier ein ganz neuer, mit der deistrchen :wd itakienischen Dricolvre geschmückter Güter- wa g - -r ' a nr.rkstimkeit des Publikums. ES war rieS der erste diirchgek ende «Zi leuvagm der Kgl. Säcbs. Staatsbarme», welcher aur >.'i:-,m Tra. - psrte nach Italien den neuen Schienenweg durch den Di. Gottbarot zu passircn hat. Derselbe ging von hier über ' . - ig nach Ei'. -no. - Irr 'W. Durks Buchhandlung (A. Urban) hier ist soeben die bereit-- vi een un'erer Leser bekannte Eisenbau nroutenkarte van E. Winkl-r, Transvonoberinwcktor der sächs. StaatSbabncn. ur neuer Austage ei'chienen. Durch Markirung der normal- und 'chmalspurigeir Dekündärbahrren und Einfügung der EinmündungS- eud Balmliois-S.ruationsLläne in Berlin und Wien ergänzt, ist die Karte ein vorzügliches DrreiCrrrrngsmitte! nicht nur im offiziellen Dienstgebrauch.- der ee-.g g-ni uns öueneichischen Eisenbahnen, son- eern an>h rür alle Gerchäuvlorrte. die sich hier schnell und zuvcr- lässjg Rath holen können. Dre Klarheit der Anordnung sowie der goße deutliche Druck Ionen die Karte auch ganz beionderS für S.'.ulerr als Uiitorrmit: .ur.tei in eer immer grötzere Wichtigkeit ge winnende'; Ei'eirbalnr O-eogra- hie geeignet erscheinen. Für Hotels ist ne ganz uriciitlelirikch. Zu de n im Verhältnisse zu der Größe v w Reichhaltigkeit 2er Karte äußerst billigen Preise von 1M. 50 Pf. ist sie durch alle Buchharrb-nugen zu beziehen. — Eine heftige G a S e rp i o r r o ir erschreckte am Montag die Bewohner der Grrrnaerstraßc. Sie ertönte wie ein Zwölfpiünder- sclnrß. Man vermuthete einen Defekt bei der Flanckette einer Laterne und weilte denselden mittelst Lici-ts arrofinsig machen; statt dessen war an dem Harrvtrobr der von Reick hcreinführenden Gasleitung rin Längsriß entstände!«, durch welche» jene gewaltige Erplosion entrkand. di.' das Erdreich weit Kerum emportrieb und eine Flamme hoch herausschlügen ließ. Gestern war das defekte Rohr bereits ersetzt. — P o l r r e r b e rich t. Nach einer Pause von mehreren Tagen ist vorgestern Abend hier abermals einem Mähr. Knaben von dem — Dre in Bad Elster projekörte Tralstseiibabn, welche znm Hin- und Herschassen des zu den Bädern nürhigen Moores dienen sollte, rvird nun nicht gebaut. Die Abneigung gegen diese wohl gemeinte Anlage war eine zu allgemeine. — Ter erst kürzlich aus Marienberg nach B u ch bol; versetzte Postdirektor Kirrbach bat am 18. d. wegen Geistesstörung in das KrankenbarrS abgcsührt werden müssen. — AuS der» Erzgebirge und dem oberen Voigtlande kommen l, ein schönes Baarvermögen. I viele Klagen über mannigtcrchen Schaden, den dort die letzten er Tod, der ihm die Gattin,! k a l t e n Tage angerick'let haben. In den Tbälern sind die Kartoffeln fast völlig erfroren, sodaß daS Kraut kohlschwarz auSsiebt. Die Roicnknospen rn den Gärten sind zu schwarzen Knollen zu- sammengcschrrimpst. Die jungen Triebe hängen vcuweikt an den Zweigen der Bäume und Sträucbcr. Die nächtlichen .Reis- und EiSbi dringen haben auch den Birnenzüchierrr vielfachen Schaden verursacht. Die Temveralnr ist heute noch immer eine niedrige. Planche Garten- nnd Feldbesitzec sind durch diesen Spätfrost empfindlich geschädigt worden. — Die K o r r c k t i o n S b a u t e n am rechten Elbrner zwischen Kötz'cherrbroda und der Niederwartbaer Brücke geben in oresen Tagen ihrer Vollendung entgegen. Das von den Hochslnthcn zer klüftete Ufer hat eine vollitändige praktische und äußerst sorlide Karl Äottlob Müller in ClauSnth b. Sayda kn dem di gelegenen Elmertschrn Busche an einer Fichte sich erhängt " — Am l^.d. Nachm, wurde der circa 36 Jahre alt« Eigarren- macher Friedrich Hermann Ficker in Niederwürschnttz in de« Bodenkammer seiner Wohnung erhängt aufgesunden. — In Grimma ist am 14. d. der Pachter der kürzlich nieder- gebrannten Restauration zur Terrasse. Böhm», an den beim Retten- seine« KindcS erlittenen Brandwunden verstorben. Die übrigen, tzamilienglieder befinden sich auf dem Wege der Besserung. — In Frankenberg hat ein Schulknab» verschiedene Brtrii-r- gereien anSaeführt und das erschwindelte Geld vernascht. Zu diesen» Zweck» hatte sich der Taugenichts eincn Bettelbrief zurechr gemocht, welcher in den schwärzrsten Farben da« Elend eines mit viele» Kindern gesegneten Familienvaters scbilvert. Leider ließen sich da durch mehrere Personen zu mildern Gaben anregcn. — Sin i» der Strafanstalt Sachsenburg untergebrachter Sträfling hat anS Gewissensbissen einen mit mehreren Genossen in Eliemnitz v. I. auSgesülirten aroßzn Einbruchsdiebstahl mit allen Einzelheiten zur Anzeige gebracht. - Der bei dem Schlanzschwitzer Feuer am 13. Junü verunglückte Feuerwehrmann Tischlermeister Pein in Mügeln ist: vorgestern nach furchtbaren Leiden seinen Brandwunden erlegen, Der Verunglückte war 30 Jahre alt und hinteriaßt eine Franc und 4 Hinder. — Dessentlicke Sitzung der Stadtverordnete,^ heute Abend 7 Uhr. Bericht des RechtS-AusschusseS: daS Regu lativ für die Bebauung deS zwischen der Maxß und der StrstS- straße einerseits und der Sehützenstraße und dem Biaducte anderer-- ieits gelegenen Terrains ; die Ablösung deö Kanons, welchen dic Gemeinde Naundors für die der Stndtgemeinde gehörige, in Erb pacht gegebene Parzelle Himmelsbufch zli zahlen hat; deö Finanz-- ausfchnsseS: die Gewährung einer jährlichen Unterstützung an den z. Zt. dienstunfähige» Lehrer an der AI. Bczirksfchule Otto Maier; die Erhebung der stelle dev OberheizcrS für die städtischen Schulen und 2. Poliers für das Hochbauwescn zu einer siüiidi>zcn, mit Pen sionsberechtigung ausgestattetcn Stelle; die vom -st.-V. Lingke gegen die Schie schc Slifknng für das Henricttenstift auf das Jahr 188l grzogeueir Bronita; dic Vervollständigung des chemischen La boratoriums der Gassnbriken; die auf Grund des diesjährigen Re- visionsprotokolleS in der Hohcnlbal'schcn Versorgansialt vorzuneh» inenden baulichen Herstellungen betreffend. — Landgcrich t. Noch nicht 1t> Jahre alt, entwickelte die bereits einmai vom Schnsfengcrichl Mittweida wegen Diebstahls mit 2 Tagen Geiängiriß vorlcstraste Kellnerin Franziska Anna Klein eine bedenkliche Virtuosität im Stehlen und Schwindeln. Niemand wird dem stattlichen Mädchen, sofern er deren jüngste Vergangenheit noch nicht kennt, die außerordentliche Vorliebe für frcnrdeS Eigentbum Zutrauen, und so erging es namentlich den guten Leuten in Dresden, Meißen, Riesa, Lcsfrr, Kleiirmügeln und Chemnitz, von denen sich dic jugendliche Laiigfiiigcrfranzisia theils heimlich, theils in verblümter Form eins oder mehrere Andenken verschätzt hatte. Vor ihrer Ankunft in Dresden erhielt die Klein unter: dem Vorgehen, sic habe einen freien Tag und wolle sich bei einem Ausgange einmal amüsiren, von einer Kellnerirr ein Jacket und einen Frlzbut „geborgt" und in Dresden verschallte sie sich unter ähniichen Schwmderairgabcn einen Mantel im Wertste von 18 M., während sie wenige Tage vor ihrer Verhaftung, am 15. oder 16. Mai, in Riesa als eine steinreiche, auf Reisen befindliche Damo ans Potsdam mnnövrirtc, auch nicht hinzuzufügen vergaß, daß sic Besitzerin von ein Paar Reitpferden sei, und daraufhin ganz gcm — i. — Strohhu!, eine Brosche und Umgestaltung erfahren. ES indlge ist ein gewaltiges Stück Arbeit wesen. daS in der verhällnißmäßig kurzen Zeit von 2 Jahren voll bracht worden ist. Gr Wildenfels ist der Hoclnvildstand durch schlossciren Hirschen zusetztcn. — Ans dem Wege von Kotzschbar nach Zwenkau gcrielhcn am 17. d. M,, von einer Festlichkeit zirrückkelnend, ei» Soldat und ein Buchbinder nrrS Leipzigs in Streit, bei weichem Erstorer feinem Gegner mit dem blanken -Lcrtcngervchr so erhebliche Verletzungen beitzrack te, daß sich ärztliche Hilfe nothwendig machte. Der Thäter ist in Unlermchnng gezogen worden. — In der Nähe des Bahnhofs S e e l i n g st ä d t auf Brau- nichSwcüdcrer Flur ist vorgcstem Morgen in einem Kornfelds verscharrt der Leichnam eines neugeborenen Kindes ausgefundcn worden, und ist cS auch bald darauf gelungen, die Mutter in der Person der 23iährigcn Tienstmagd Katharrne Wunderlich, aus der Nähe v-)n Hof, zuletzt in Hilbersdorf bcr Ronneburg uns vorher in Stangenr- grün bediensiet, festzunehmen, da deren Treiben im Kornfelde von einem Manne bcol achtet worden rvar. Tie Mutter hat versichert, daß das Kind todt geboren worden. Zeichen äußerer Verletzung waren an dem Leichnam nicht zu bemerken. — Der am Donnerstag verunglückte Arbeiter Kluge in Riesa, welchen! in der Fabrik der Herren Stillkrauth und Hille daselbst durch Zerspringen einer Schmirgclscheibe die Hirnschale Angeschlagen ward, so daß das Gehirn zu Tage trat, ist :m Johannitcrbofpiiale seinen Leiden erlegen. Ter Verstorbene hinterläßt eine Wrttwc und ein Kind. — In der Nacht zum 18. d. brannte in RitterSgrün bet Schwarzenberg die Lcin'sche Mahlmühle mit Nebengebäuden voll ständig nieder. - Am 18. d. Nachm, ging zwischen Oschatz und Schmorkau daS Pferd des Gutsbesitzers Haubold auS Zauschwitz bei Oschatz durch, infolge treffender Wagen umgeworfen und die Insassen, ber geschirrführende Knecht und eine Dienstmagd H„ herausgeschleudert - wurden. Leim Herausslürzen ist lerder der Letzteren vom ans-- schon meln'acki beichrici enen'Allbekannten ein Geldbetrag von 3 Mk. > schlagenden Pferde die Röhre eines Beines in drei Stücke zer- ^ ' schien worden. — An: 19. d. Nachm, wurde am Bahnübergänge beim Logen- ha»S unweit Ernstthal der in der Mitte der 2»cr Jabre stehende Stellvertreter des HilfSwärtcrs, Karl Grünzig ausW ü st e nbrond, . „ ron einem Gülcrzuge überfahren und zwar beim verspäteten in der Hand qc-iiabt, bat denselben auf Verlangen kcrausgcgcben! Schließen der Barrrcre. Der Unglückliche wurde am Kopfe, im 'ich zur W stolrrncf der N-"icker zwei Treppen koch schicken lasten. Rücken und an cinenr Beine schwer verletzt. Als er wiecer aus dre Srraße zurückgekonruren, ist bcr Mann vcr-1 kchwunceir gewesen. a h g e s chwindeIt morden. Der Betrüger hat den Knaben aur eer Sraße angesprochen, in ein Haus gelockt, ihn gebeten, etwas nach Bl.Eewitz r-.r besorgen und rinn eine Mark dafür versprochen, oabci ancp genagt, ob er Geld bei sich habe, um ihm aus 5 Mk. lrerausgegeben -n können. Der Knabe Hal den obgedachten Betrag — Am 19. d. M. Abends hat der im vorigen Jahre in Con- curS verfallene und dem Trünke ergebene ehern. WirtkschaflSbesitzer von ihrer gläubigen LogrSwirthin einen , . . ^ ein Paar Strümpfe „geliehen" erhielt, „um sich bei der Polizei au-- zumelde»". Doch wer nicht wieder kam, war die „PolSdaineriiG und mit ihr gleichzeitig war ein goldenes Ringlein verschwunden. Am 9. Mai hatte sich die Angeklagte bereits in Dresden das, Portemonnaie einer ihr bekannten Viernnrnphe mit 1 M. 90 Psg. Inhalt angceignet nnd drei Tage später fand die Angeklagte einen Sonnenschirm, eine Haarkctte und ein Korset, sowie 2 Mark baareö Geld dcS Mitnehmers wcrth, irackidem sie unter Benutzung erneS salscherr Schlüssels den Inhalt eines verschlossenen Klciderschrairkcs und dergl. Kommode ohne Varmissen der Eigen- thümcrin durchsucht hatte. Am 13. und 15. Mai tauchte die Klein bei einer Frau in dem Dorfe Leffa bei Riesa auf und nahm am ersten Tage einen Untcrrock, am zweücrrvähnlci, Tage ein Lein wandsäckchen und die dann verwahrte Baarfchast von 33 Mark mit fort. Nachdem sic noch in Kleir.mügeln einem Mädchen 3 Mark, eine Brosche und ei» Medaillon crusgciührt l alle, machte sie die oringend nothwendrge Bekanntschaft mit dem Strafrichter und wur den die Missethaten der Angeklagten von der 111. Strafkammer mit O Morratcn Geiängnrß gcMnrt. —Der 25Jahrc alte noch unbestrafte 1 Ciseleur Bruno Kunze bemühte sich vergeblich, seine Hände rn Unschuld zu waschen, als er bezichtig! wurde, ans der Wohnung seines Logis-- tx-rrn, deS ProdutrcnhäildlcrS GanSaugc, am 25. Mürz A' endS ein PLortemonnare mit ca. 100 Mt. Inhalt gestohlen zu haben. Denn die Beweisaufnahme crgav zur Evidenz die Schuld Ks, der rie Narbt nach dem Diclstalilc bei einer Dirne zubrachte, dann nach Berlin dampfte und dort nach kurzem Aufenthalte „injesponnen" wurde. Ueberdrcs hatte der 'Angeklagte noch eincn ihm zur Repa ratur .anvertrauten Ring unterschlagen und verwrrlle er, dein Antrag deS Harrn Staatsanwalt Schaarschmidt gemäß, 5 Mon. 2 Wochen Gefünguih, wovon 2 Wochen durch die erlittene UntcrsuchungShast alS verbüßt zu betrachten sind. — Anna Marie vcrebcl. Probstbahn setzte sich, ehe sie ihrem Arbeitshcrrn mehrere Kleidungsstücke im Wertibe vmr 63 Ä. stahl, mit ihrer Bekannten Anna Nlarie verebel. Wächtlcr ein Wenig ins Eiirvcrirehmcn und wies dabei namentlich aus die Gefahr einer Entdeckung und die damit verbundenen schlimmen Folgen, andererseits aber ans die in Aussicht flehende Milderung ihrer Nalkilage hin. Anstatt nun, wie eS cincS ehr lichen M.-nschcn Pflicht »st, entschieden vor Begehung des Dieb stahls zu warnen, redete die Wächtlcr der Probsilralm zu und mar auch so sremidlich. den Versatz der gestohlenen Gardcrobcslückc bei dem Pfandleiher Schmidt in Löbtau gegen eine Entschädigung von 20 Pf. zu dcmrirken. „Mitgrgangen, mitgesnngen, »ritgchcmgen ll'hieß r . G nach AbwUkclnng deS verbotenen Geschäftes l ei der W-, doch kam >izr„l^ ' f dieselbe als Hehlerin mit 1 Woche Gesang», weg, während die melnsach —a.oe ir.urve>i! wicdcrlwlten Rück- nrildcrndcr Umstände, Agent Karl Fürchtegott ,t »nr in Pirna, son dern «ich in Schandau das Malheur, wegen ruhestörendcn LärmenS und Widerstand gegen» dic Staatsgewalt von zwei Nachtwächtern eingewickelt zu werden. Nachdem er nämlich in der Nacht zum 25. Novcmbcr v. I. dvm Nestaurnlcur Günzcl in S. den Stand punkt tlar gemacht und eine Anzeige bei der Krcishanptmannschaft in Aussicht gestellt hatte, weil G. nicht im Stande war, die An sprüche deS „friedliebenden Staatsbürgers" aiS Gast zu befriedigen, begann T. die Nachtruhe durch überlaute Aeußerungen zu stören und später aus dem Transport nach Zellcnheim warf er sich zur Abwechselung aus die Erde nieder, so daß eS ziemliche Mühe kostete, ehe Lebcrecbt Trauioid vorläufig in Sicherheit gebracht war. Die Herren Richter vorm Schöffengericht in Schandau er mahnte er s. Z. auch gar ernst, keinen „Justizmord" zu begehen und die hierauf erfolgte Äcrurtherlung zu 3 Wachen Gefängnis! und 4 Tagen Haft bchagten dem kuricyen Monn ebenso wenig wie daS i.-vch etwas härtere Urtbeil in Pwna, so baß er cS für unumgäng lich nothwendig fand, ein „höhenes Gericht" entscheiden zu lassen. Die Berufungsinstanz — Strafkammer V. — gelangte zu demsejben Resultate wie das Schöffengericht nnd legte dem hartnäckigen An geklagten, der sich durchaus nickt unterwerfe», sondern nunmehr „Revrsi.in" ciniegcn will, unter Verwerfung der Berufung auch die ncuentsta'ndeircn Gerrchtskostcir auf. — Am 16. März erfchicn der Zimmeracsclle Hernoid in der Wohnung dcS SckmhmachermcisterS Arnold Kar'4 Böhm hier, bei dem er schon mehrfach vergeblich ge wesen war, rrm ein Paar dem Böhm zur Reparatur übergebene Stiefel zu hol.?n. Obwohl nun der Schuster gleich von vornherein dem ÄustraggeblV zugcsichcrt hatte, derselbe könne die Zlickereikosteu ratenweise abzaliEV, io erklärte er diesmal doch, Heinold möge die Stiesel nur hole»', wenn er Geld habe, und nach obligatem Schimpfen geriethen dann Beide in's Hangemenge, wöbe» der Zimmergescllr seinen Gegner Böhm ein wenig an die Wand rammelte. Ter Kamv? hatte bereits auSgetobt und Heinold bückte sich eben, um seiner^ ZU Boden gefallenen und mit den Füßen trakttrten Chapeau anszuhc'ven'da griff Böhm flugS nach einer Kneipzange und versetzte m'it dieser dem Etieselreklmmmten einen Treffer ans den Kopf. Da *»e hierdurch entstandene Verletzung «ine bedeutende nicht war, ncr"hm das Schöffengericht mildernde Umrstände an nnd verurtheiltc dX« Kneipzangenmann zu 1 Woche Gefäiigniß. Böbm glaubte, er hm* im Zustand der Nothwehr gc- h-mdctk und legte diescrlralb Berusuu* cin. doch wurde dieselbe ver- nuwse». - Von der IV. Straslamr.V wurde der
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