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Dresdner Nachrichten : 22.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189606221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-22
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.06.1896
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KirrKIlLIickäb^^^ 2 «. ^urch „ Ksmabmk von «n^indiounok»: Moriknin s« v Borm.s-S Ukr A x konnlao-d. vorn,. tl-'/,l NbrMitt. 8n Nruliadi^ Pr Mosirra s nur an Wochrniaorn b>« oUlirNackimniaar. . Die ilrolliac «ixud^ük lunasmnr e -nkelil. ibLsa! klintimunaen au! Kp Bnvalleitt « DI,, l Dovvel^ «n MMnleAiue nnlerm Elnch" , ^ rvvrlMe ^...„, inaelanbtl «o Via, Anmdml« lur laae oder nach N.lllaaen -0 LI, ^ P,7"n7cdH?t!e'^m'Ärli7^ ilutwart'ae «ukrrtae nur ,e,en vonusbewnluna lindl,unaen nekunen lärnmllickie „ . ambplle -lnnoncenburcaur an Vele,b!attrr ^oer^n ^mit >0 DI,. Ktir Rt!ck,abe ^emoe'-inbler SLrIIt» Micke keine perdindliikkeid L»rnsPr»«t,N»Ue Dir. 1t. «nkii nam 41. Jahrgang. 5 'e «Kr. 8Sr»p,Ä"LL vie»in«r»«e.rg,l »ege»!il> Vsdl888 a17^7i.^ r«nnrpi>se>»t«IIo kio. »7S. tmr > Llvrola« iili-llinll«»^!,,,»,,,! 8nlloll«na> vvlt«n f»iombirun8»n rckmeiilok» L»dn-1 oponationsn er« ? S»»r iileiile kt über Kvtir huiti, tc, o tiir äeo kloeksowruei Linrsl-Vsrlceu/: Dresden, 1896. äs <7oIv^«s> ks tiocktöinvs, kriUtizzsn, viuonon Ilontillict i» ualliuallll'» kstsllt- r; llasedeo wlt Lviorvvllorlc, ü ?I. l All. 8»IoI-Nnti»i»I>»-HI»n«I«n>,»«^r, ü ?! 1,50 Lllc. 1§ I»tv«p«« «tv. Ltoreli-llpotlislcg. llpsslikn. pillnilrsi'rtl'. WW^ I)ro8<1vll dvi siMgM beLlee ^sueebmnn ^ HKttl». »«Isinc ^ D Inbaker: tail I.amprki'Nt rk IuedIiLnälM§, LeLsikölstrALLS 6. Wiläl'liolilE Lerli»«r«tr. >8 E kn/utr- unü II«»»«« »mloll«»». VorrStkix in 8-mtaunuilri. Ainr-nrIv»«8ork»iuUunxoL u. LMkekoiuI^L^»7B^»^«^»r»rr7-»i«!r»«Krri»i,«r^ri.-rrW^riVi»qKMi«^«r7M <iirü»i»l»»»e I.NL« r m ^klit «rnirltnirliei» u ,l«ot«eli» I» kt dsrts ^arlcs von «ein«', ^k^p. vln'lstionjL. LZWVL lLLL »LL, lllNilöfl! ggpn gjnggnomMKN. .'»<» 1'f.. I Aurlc unü I Karlc 7'i 19. unü au^ueceozzon. — Lromptor VvO.UIilt UUCll UU8ivält8. Nr. 171. M«tl: Neunte Drahtnachrichten. Hosnachrichten. Regatta. AnsstellanaSbesnch. Ferienrolonieii. Von der Mode Briefkasten. LüniKl. u«ti»p«tiieitv, viertle», <»eo^xviitIior. Winiin»»»ri Montag, 2r.A»»i. Johnniiestag und Ziebenlchläfer. Kknisckreib- und Atr,,wr4tti-Berichte vom 21. Juni. Kiel. Bei starkem Südwcstwind fand beute Mittag die Segelregatta des „Nordd. RegattavereinS" statt. M Aachie» in vier Klanen nahmen daran Tbeil. Tie groben Nachten, darnnter „Meteor" startete» heute nicht. Ter Kaiser begleitete die Fahrt mit Lord Lonsdale auf dessen Tamoihacht Evangeline". Tie Kaiserin, die Prinzessin Heinrich und die kaiserlichen Prinzen fuhren auf der Dacht „Eipsranee" des Prinzen Heinrich zur Be obachtung der Regatta in See. Prinz Heinrich steuerte perstiulich seine Aacht „Guorude", welche den ersten Preis errang. Um 0 Uhr kehrten „Evangeline" und ^Espi'rance" in den Hasen ziirtirk. Tic Hamburger Aacht „Polluz* rst gekentert, die Beladung wurde gerettet. Kiel. Heute Abend traf Li-Hung-Tschang hier ein und wurde am Bahnhofe von dem Admiral Hvllmann. Piceadnnral Tbvmse», Kapitän Tiedrichsc» und dem Stadtkommandanten v. Hopfner empiangen. Eine überaus zahlreiche Menschenmenge begrüszte den Picekönig mit wiederholten lebhniien .Hurrah- r»ien. Morgen früh wird derselbe S. M. Schiff „Kurfürst Friedrich Wilhelm", die kaiserliche Werst und die Germania-Werft besichtigen. Metz. Bei den heutigen GcmeinderathSwahlen wurden 33 Mitglieder endgiltig gewählt und zwar 2l Alt Meher und 12 Eingewanderte, unter Legeren auch mit großer Mehrheit der bisherige Bürgermeister v Kramer. Jranzensbad. Ihre Kats. u. König!. Hoheit Frau Erz herzogin Jsabella von Oesterreich ist heute srüh hier zum mehr- wöchentlichen Kurgebrauche eingetrosse». Rom. Nach einer Meldung der „Agenzia Stefan!" aus Konstantinopel unternimmt der österreichisch-ungarische Botschafter Freiherr v. Calice Schritte, die auf eine Wiederherstellung der Ruhe in Kreta Hinzielen. R o m. Tem „Mcssagero" zufolge ist durch Bcrmittclring eines in Schoo wohnhaften französischen Staatsangehörigen ein Bries eines bei Menclik gefangenen italienischen Soldaten an dessen Familie i» Turin gelangt, nach welchem sich in Adissababa 150» Gefangene befänden. Ihre Reise dauerte zwei Monate. Sie ernährten sich wachend dieser Zeit von gerösteter oder roher Gerste und kamen sehr mangelhaft bekleidet und mit blutenden Füßen an. Biele in Adissababa wohnende Europäer unterstügten die Gesangenen. Tiefe wurden verständigt, daß sie zur Erbauung einer neuen Königsburg sür Mcnelik verwendet werden solle». Madrid. Tem Kongreß ist heute von der Regierung ein Gesetzentwurf folgenden Inhalts vorgelegt worden : Tic Regierung wird ermächtigt, den Boden- und Jnduslrrc-Er-eugnisse» des Teilt scheu Reiches die Zollsätze des zweiten Tarifs iMinimaltarisss aus dem gegenwärtig für Spanien und Euba sowie Pucrlo-Rico geltenden Zolltarif ohne weitergehcndc Zugeständnisse zu gewähren, wofern Deutschland scinezseits den Erzeugnissen ans Spanien und leinen Kolonien die Zolllätze seines GencrallariiS gewährt ohne die Zuschläge, welchen gegenwärtig einzelne Waarengnttnngcn unterworfen siiw. Belgrad. Neber die Kreisstadt Uschitza ist gestern ein Wolkenbruch niedergegangen, durch welchen ein großer Thcil der selben zerstört wurde. Athen. Die Aufständischen aus Kreta weigern sich, die von der Pforte gestellten Bedingungen anzunehmen Tie Türken zogen sich nach Vukolics zurücr. während die Christen nach Alikianu vorrückten. Zwei Dampfer sind nach Kreta abgegange», um die Frauen und Kinder aufzunehmen, deren Lage als höchst bedauernswerth geschildert wird. Peking. Tie Mutter des Kaisers ist gestern gestorben. OerllicheS „nv Sächsisches. — Beide König!. Maiestäten wohnten gestern Bor mittag dem Gottesdienste in der Kaihol. Hoskirche bei. Nach mittags 5 Uhr fand in der König! Billa Strehlen Familientasel statt, an der die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hanses theilnahmen. — Zur vorgestrigen Königl. Tafel, welche Nachmittags 6 Uhr in Villa Strehlen stattfnnd, waren Se. Exccll. der Staats minister v. Sendewitz und der Kammerherr Geh. Legationsrath Freiherr v. Friesen mit Einladungen ausgezeichnet worden. — Se. Excell. der Kriegsminister v d. Planitz ist bis 30. ds. Mts. beurlaubt. — Das gestrige Ruderwettfahren des sächsischen Regattaveieins auf der Elbstrecke Pirna-Heidenau verlief mit Aus nahme eines Regenschauers während des ersten Rennens bei günstigem Wetter. Es wehte ein kühler Gegenwind. Die Dresdner Besucher fuhren Mittags k2 Uhr mit dem Dampfer „Bodenbach' nach Pirna. Während der Fahrt und auch nachdem sich das Schiff in der Nähe des Zieles verankert hatte, concerlirte die Kapelle des Garderciter-Regiments. Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August hatte den beabsichtigten Besuch nicht ausführen können. Zahlreiches Publikum hakte sich am Elbufer eingefunden. Der Verlauf der einzelnen Rennen war folgender: I. Bierer. Ehrenpreis des deutschen Rnderverbandes. Köpenicker Ruderklub. Köpenick Erster: Fiankfurter Ruderklub von >882, Frankfurt a. O- Zweiter. Die Mannschaft des „Dresdner Rudervereins" stoppte 300 Meter vor dem Ziele ab. — II. Einer für Junioren. Ehren preis des Herrn Otto Brandt. Ruderklub „Sport Borussia" Berlin lHeilmannl Erster: Berliner Rudergesellschaft von 1884 Zweiter. — Hl. Bierer. Ehrenpreis des sächlichen Regattavereins. Rudcrverein „Wratislavia". Breslau, Erster: „Dresdner Ruder- Verein" Zweiter. Sieger war um eine Bootslänge voraus. — IV. Doppel-Zweier ohne Steuermann. Hier starteten nur zwei Boote. Der EhrcnhcrausfordernngspreiS der Stadt Pirna ging durch den Sieg des „Sports Borussia", Berlin, nunmehr in den endailtigen Besitz dieses Vereins über. Der „Dresdner Ruder verein" kam 25 Sekunden später ein. — V. Bierer sür Junioren. Diese? Rennen gestaltete sich zu dem interessantesten, da es sür „Sport Borussia", dem Sieger der beiden letzten Jak»e, galt, nunmehr den Etiren-Heransforderungspreis Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August definitiv zu erwerben. Dieser Verein kam jedoch erst an dritter Stelle an. Erster wurde der Koepentcker Ruderklub, Zweiter der Dresdner Rudcrverein. Ein von „Sport Borussia" angrmeldeter Protest wurde abgelehnt. VI. Einer. Ehrenpreis des Berliner Ruderklubs ^Hellas*. Dieselben vier Boote des zweiten Rennens starteten. Wiederum wurde Ruderklub „Sport Borussia". Berlin <Heilmann> Erster. Berliner Rudergescll- jchaft von 1884 Zweiter. VII. Vierer. Ehrenpreis des vormaligen Internationalen Roving Klub. Dresden. Wanderpreis. Vier Boote fuhren. Ruderklub „Hellas", Berlin. Erster, Dresdner einen Ehrenpreis - i -- össnungsiagc Beuich zu er> Ruderverrin Zweiter. Ter Frnuliurlcr Ruderktub von 1882 stoppte — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Von schon am Ziele ab. Ter Beginn der Einzelnen Rennen hatte sich heute ab werden die Frcibcrgerstraße zwischen der Bauhof- und der Ammonstraße w-gen Vornahme von Rohclegnngsarbeitcn auf der letztgenannten Straße, die Rähnitzgasse zwilchen dem Obergrabcn und der DreilönigSkirche zwecks Vornahme van Schlenscirbanten, die Tornblükhstraße zwilchen der Schandaner- und der Witlen- bcrgerslraße wegen Betchorterung, sowie die Tidonienstraße zwischen der Prager- und der Lüttichantiraße wegen A phaltirung aus die Tauer der Arbeiten sür den Fahr- und Reitverkchr aerperrt. — Tie Vergütung für die militärische Einquartierung im Monat Mai wird in der Stadlkasse II., Attstädter Ralhshaus II., Zimmer 3i, gegen Rückgabe der Ouartierzettel und gegen vorher bei der Ge schäftsstelle des Ouarticramls — Schmelstrcißc O, II. — zu leistende Quittung an den Wochentagen Vormittags von 9—1 und Nach mittags von 4—5 Ilbr aiisgezahlt. — Tnrch die vom BnndeSrathe im Jahre 1892 genehmigte Ausprägung von 30,000.000 Mk. in Kronen und durch Uniplägnng nicht mehr ninlausssähiger Goldmünzen ist der Betrag a» Krone», abzüglich der wieder cingezogencn Stücke, seit Qktober 1892 bis Ende Avril 1890 von 505,170,380 Mt. ans 535.l0l.0l0 Ml., lomit n»i 30,168,200 Mk.. gleich rund 0 Prozent gestiegen. MO Rücksicht aus die gesteigerten Bedülsnisse des Verkehres genügt indessen diese Erhöhung des Betrages nicht und erscheint eine „ abermalige Vermehrung der Kronen in mäßigem Ilmiange ersordcr-I -v ^ >r ?>,'>, s lich. ^os Reichsbankdirckrorium Hai sich bereit erklärt, einen Be- L -- - alsiVt o w >be den --veile, ! "on 20, 0 i.i» > Mk. in wichen Stücken bei Gelegenheit der sür " R'.'-Hnmig der Reichshank staitsindenocn Goidansprägunacn unter der Vedmgn»»heritellen zu lassen, daß das Reich die dadurch er wachsenden Mehrkosten übernimmt. Ter Bundesrath hat daher in- iriner Sitzung am 18- d M. die Ausprägung von 20,000,000 Mk.' in K.onen unter den vom Reichsbankdirektorium gestellten Be-^ dingungen beschlossen. Tie Prägung soll auf sämmtliche deutsch^ Münzstätten veetheilt werden. Tie eiche Nachmittag Königl. Bürgerlich Pilsrner zum Ausschank kommt. I» den Schankränme» : der Kasematten schien das urwüchsige Leben nervenstarker Lands-1r 7!, ov!!7,7 ,77 mtr"o6zru77 knechte und Falstaffs neu erwacht zu sein. — Ter eiste Sonntag ocicgencn .ltlalbm.ntx mir lau ciste mit sicht!.rhec so hinoiic-nezögrrt. daß das VIII. sür Vierer um des Sächsische» RegattavereinS, dessen Beginn auf ' >5 Uhi an- geotzt war. erst ° -0 getahren werde» konnte. Zwei Bovte sichre», von denen das des Koepenicker Rndcrklnhs de» Dresdner Rudcr- vrrein »in etwa drei Längen stach Nach Beendigung dci Rennen begnben sich die Betheiiiglen nach Pirna zu einem geinruischast- lichen Kommers. In den acht Rennen siegte somit der Koepenicker Ruderklub dreimal „Sport Borussia". Berlin, dreimal, „Hellas", Berlin einmal und „WratiSiavia", Breslau, einmal. — Leider war der vorgestrige Abend, nn weichem als am Er der Ausstellung bei schönem Wetter ein stacker erwarten gewesen wäre, in den späteren Stunden vom Wetter gar nicht begünstigt, jg von 8 Uln ab verdichtete sich der fliegen immer mebr, sodaß Tmornde abgebaltrn werden mußten, das heitere lustige Treiben in der „asten Stadt" und dem „wen- di'chrn Torfe' aufznsnchc». I» dem AiisstellnngSpark cvneertirten nichtsdestoweniger die beiden Musikkapelle» mit großer Bravour, aber ein rechter Promenadcnverkcbc vermochte sich natürlich unter wichen Verhältnisse» nicht zu entfalten. Ganz ungetrübt zeigte sich dagegen die Stimmung ans dem Marltplatz und in den um liegenden Schnnsiiälten der „allen Stadl", die sämmllich sehr gut besucht waren und in denen bei Jnstiiimentalvorträgen und Oie sängen die reizendste Lustigkeit herrschte. „NathSlellcr" t» allen seinen Räumen und Weinen wacker ziigcstnochen. Am nnterbattcndsten schäumic der allgemeine Frohsinn in dem von Herr» Neibchvl; vortrefflich: bewirthschniteten „Gewandhaus" bei den .Klängen einer temperament vollen italienischen Sänge,gesellschalt, deren .Banet.a tznciw' d>e! prächtig gelaunte Zuhörerschaft in allen Stimmlage» natürlich mmnng. (Erwähnt iei, daß Herr Reibchol; beim Besuche der z» sein. — Ter elfte führte gestern der Ausstellung rund 10,000 Besucher zu. Unter denselben gewahrte man Jhie Hoheiten die Fra» Herzogin, Herzog Emst Gnncher und Ihre Durchlaucht Prinzen Feodora von Schles- wig-LwIsleiii. Mit vielem Interesse nahmen die hohen Besucher, die in Begleitung des Herrn Obeistcn v. Schiabcrg und der Hof dame v Eerrini erschienen waren, die Ausstellung in Augenschein. Tie Führung hatten die Herren Geh. Hosraih Ackcungnn, Stadl- rath Wetzlich und Patentanwalt Schmidt übernommen. Im R.iIbShcrreiiliübchen des „Ratbskellers" hatte Herr Zschaekcl die Ehre, den hohe» Bcinchern eine Eidbeetbowle ans alldeiisichem Zinnkcng 10. Jahrhundert) ;n kredenzen Herr Patentanwalt Schmidt überreichte der Frau Herwgtn rin Sortiment von An sichtskarten, wobei die Frau Herzogin betonte, sie werde die Aus stellung, die einzig in ihrer Art dattehe, noch ost besiichen. Herzog Ernst legte großes Interesse für das wendische Mnieiim an den Tag. — Als charakieiistisches Merkmal konnte man gestern beobachten, daß vorerst fleißig die reichhaltig beich-ckte Ausstellung, in der die Kapellen des Leibgrenadier-Regiments Nr. 100 und der Fcltcirtillerie (Hcrrmann und BannO brav concertirten, besucht wurde, dann abcr gfna's „in Strömen" in die „alte Stadt", wo ein Jeder bei guter Verpflegung bis zu allerletzt sich zu nmüsiren suchte. — Ter Ausschuß sür Ferienkolonien hat beschlossen, i» Zuknnsi lieber weniger Kindern nach Möglichkeit gründlich, als vielen mir vorübergehend zu nützen. Es werden alw dieicnigen Kinder, welche schon im vorige» Jahre aui dem Lande lintccgebracht waren, am Ende der Winterpslege aber trotzdem als schwächlich und der erneuten Niisiendung bedürftig erschienen und einen er heblichen und dauernden Erfolg von einem abermaligen Land- aufenchalte erhoffen lasse», i» erster Linie berücksichtigt. 25 Kinder der vorjährigen Sommerpflcgen. die im vergangenen Winter besvn- ders leidend waren, bezogen das Klingenberger Sommcrheim schon am II. Mai und verblieben daselbst bis 13, Juni. Gestern wurde dasselbe von lOO Kindern (26 Knaben und 74 Mädchen), für welche ärztlicherseits schon jetzt ein Landaufenthalt dringend . othwcnbig erachtet wurde, abermals bezogen Tiefe Vorpflegcn stehen unter der Leitung der Oberin Frau v. Frieien und der Fräuleins edignng oen trefflichen Vorträgen. Nach Durchführung Programms ließ > zu sich beicheiken Augustin, Bier, und KIccberg, Morgen Nachmittag 5 Ilhc erfolgt j ließ der :e. Königl. Hoheit den Mnsilvirektoc Schröder und sprach ihm seine Anerkennung über die Maniiigsaitigleir des Programms und die vorzüglichen Leistungen der Kavcllc ans. Dem Mnsitdirektor Schröder wurde sodann das: Miliiätverdienstkreuz veilichcn, während die Kapelle ein ansehn-^ lichcS Geidgciche, k erhielt. — Vergangene Nach! in der 2. Stunde entstand in eineh Wohnstube im 3. Stockwerke — Qvpellstraße 3 --Feuer.! Durch dasselbe wurde ziemlich beträchtlicher Schaden an Möbeln, Wäsche, Kleidniigsstücken, Gcbä»detheilcn u. A. ni. cingerichtct. Von Straßcnvassanten zneisl bemerkt, schlugen diese sofort Lärm und gingen dann energisch nn das Lolchen des Brandes Dev , Wvhiiliiigsinliabcr und seine Fra» mußten sich cinS ihrer Schlaf-l j kammcr den Weg durch Ranch und Feuer bahnen, kamen aber ziemlich unverletzt davon. Wahrscheinlich war der Mann beim Nachhauickommen mit der brennenden Eiaarre einer der Jute- Tbürgacdinen zu nahe gekommen diese hatte sich hierdurch entzündet und war nach und nach in Hellen Flammen auigegangcn. Von dem Manne aber, der beim Schlafengehen die Kammcrthür hinter sich zugemackit hatte, war von dem ganzen Vorgänge nichts bemerkt wordrn. Tie zu Hilfe gerufene Feuerwehr fand den Brand bereils gelöscht. — Ein blutiger Vorgang hat sich am Mittwoch, wie der „Pirn. Anz," meldet, in Kleinzschachwitz zligetraczen. In seiner Gartenlaube feierte der dortige Hausbesitzer Grbßlcr seine Verlobung mit einem Mädchen ans Dresden, dessen Eltern eben falls zugegen waren. In der Nähe davon hatte sich der in dem selben Hause wohnende Votenfnhrmami Lantenbach niedergelassen, welcher eine förmliche Lust in sich verspürte, die Vorgenannten auf nur alle mögliche Art zu chicaniren. Später stellte Größter den unangenehmen Störenfried zur Rede, wobei ein heftiger Wort wechsel entstand, welcher schließlich in Thätlichkcitcn ausartctc. Mit den Worten: „Jetzt hole ich die Mistgabel und ersteche Dich!" ergriff Lantenbach eine Tnngergabcl und brachte seinem Gegner drei gefährliche Stiche bei, insolge dessen derselbe wie leb los znr Erde sank. Erst durch das Hinzukommcn einiger Personen in der 7. Bürgerschule die ärztliche Untersuchung der von den Direktoren und Lehrern zur Ausiendung in Ferienkolonie» vorge- schlagenen Korder, — In diese Woche (vom 21. bis 27. während) fallen zwei dem Volke wichtige Tage, und zwar Johanne, den 24, Juni, und der Siebenschläsertaa. den 27. Juni: Elfterer gilt nicht etwa dem Licblingsjünger Jesu, sondern wird dem Täufer Lwhannes zu Ehren gefeiert, während der 3. Weilinachtsfeiertag dem Lieblingsjünger Jestl gewidmet ist. Johannisfesl wird immer den 24. Juni gefeiert und gilt auch als Abschluß des 2. Quartals, weshalb man von Johanneszins :c. spricht. — Ter Sieben schläferlag, ans eine vatikanische Sage .Mückweisend, wonach 7 Brüder in der Chrislcnverfolgung unter DeciuS in eine Höhle einaemauelt wurden und erst unter Theodosius II. (446 n. Ehr.) wieder erwachten, selbst von der katholischen Kirche mehrfach als Fabel erklärt, ist wohl in Wahrheit nur die Erinnerung an 7 ver mauerte. aber (gleich dem Knappen von Falun) sich Jahre lang gut erhalten habende, vertrocknete Chriltenleiber. die unter Theo dosius gefunden wurden. Es soll nach dem thörichten Volksglauben das Regne» 7 Wochen fortdauern, wenn es den 27. Juni regnet, und wenn es auch täglich nur wenig naß macht. Abgclehe» von einer phvsikalifchen Erklärung der sog. Svmmcrregenzeit. die bei einer gewissen Windrichtung zu Ende Juni oft längere Zeit cin- dauert, hat neuere und gründliche Meteorologie bewirten, daß, wenn es den Siebenschläfertag regnete, in der Ucberzahl von Fällen gutes, heiteres, keineswegs aber regneriiches Wetter folgte. Die alte Bauernregel, entweder 7 Wochen Regen oder 7 Wochen Trockenheit, je immer abhängig von dem Wetter dieses bekannten LooStageS. ist also eitel Lug: aber nichts ist zäher als russischer Leim und VolkSaberalaube. Auch die Zeitschrift „Landwirtbschaft »nd Industrie" gab schon vor mehreren Jahren interessanten Auf schluß hierüber. 56 Jahre lang zu Karlsruhe anaestellte Beobacht ungen zeigten, daß es in dieser langen Zeit 26 Mal am Sieben- schlüsertag regnete, aber nur II Mal daraus längeres Regenwctter elntrat. lind Pros. Hosrath Neubcrt in Dresden wie» längst nach, daß auch ans einen trockenen Siebenschläsertag sogar 25,2 Regen tage folgten. Unhold von seinem Opfer ab. Spater wurde er arrctirk und am Sonnabend dem Amtsaciichtsgefängniß in Pirna zugeflihrt. — Während einer häuslichen Scene versuchte am Freitag der Filhrwerksbesitzer Brocz inEbcrsba ch seine Fra» zu erschlugen. Einem zur Hille herbcigecilten Housbcwohnec ging er mit der Tüngergobel zu Leibe, nachdem er bereits vorher rincn Hund er schlagen batte, Ter rabiate Mensch, der möglicherweise einen An fall von Geistesstörung erlitten, wurde schließlich zur Hast gebracht, doch wülhete und tobte er in der Zelle weiter, sodaß ihm schließlich die Zwangsjacke angelegt wurde. — Tie bei der Gasolinc-En'losion im HanSgmndstücke des Mechanikers Map Brommer in Wurzen am schwersten verletzte Waschfrau vcrchcl. Licbcl ist ihren qualvollen Brandwunden er legen. An dem Auskommen der ebenfalls schwer verwundeten Adolf Benndorf und Arno Lentritz wird gezweifelt. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Freitag in dem Grundstücke des Kürschnernieisters Kloß in M eißcn, Tort be findet sich ein Eisenblcchlager des Schlosscrmeistcrs Kloß. Ein 25 Jahre alter Gehilfe desselben war damit beschäftigt, Biechtafeln herauszuziehen, als plötzlich der ganze Stoß umstürzte und dem jungen Manne beide Beine schwer verletzte. Ter eine Unterschenkel wurde an zwei Stellen gebrochen, der andere ebenfalls stark verletzt. — Vorgestern ist in Eölln a E. ein unbekannter männlicher Leichnam oberhalb der Kopprasch'schen Sandstein-Niederlage an- geschwommen. Ter Ertrunkene war etwa 25 Jahre alt und dürfte beim Baden vernnalückt sein Ter Leichnam ist permnthltch mit dem feit 17. ds. Mts. vermißten Schuhmachergesellen Lesck ans Libnatow in Böhmen, welcher in Nadebeul wohnhaft war, identisch. — Amtsgericht. Unter Verschweigen des Umstandes, verheirathet zu sein, erschwindelte sich der Expedient Leberecht Fritich, im 50. Lebensjahre stehend, von einer Wittwe, welcher er die Ehe versprach, Geldbeträge von 50 bez, lOO Mark. Es kam schließlich zwischen Beiden zu lebhaften Auseinandersetz ungen, bei denen die Wittwe mit dem Verbrechen des Todtschlags bedroht wurde. Wegen Betrugs und Bedrohung nins; der Nngc- klaate eine Gefängnißstrasc von 3 Monaten verbüßen. — Am 9. Mai. dem Gcdcnktaac der während der Revolution 1819 ge fallenen Arbeiter, begaben sich die beiden Schänkwirthc Earl
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