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Dresdner Nachrichten : 05.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-05
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.02.1882
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Nr »« Sovut»«! cks» v, k'odnutr M2 ^7^—LittH — Allem Anscheine nach ist da- Ei - der Elbe an mehreren Stellen innerhalb Sachsens und Böhmens zum Stehen gekommen. Die auf dcrHave oberhalb der Albertbrücke von der Fischer-Innung, sowie die auf dem Zwinger- und Großen Garten-Teich« hergestell te» schlittschuhbahnen sind dem Publikum zu unbeschränkter Be nutzung überlasten. Auch auf einer Anzahl künstlich hergestellter und in allen Stadtvierteln befindlichen Eisbahnen wird dem Schlitt schuhsport in hervorragender Weise gehuldigt. - Einen für senie Mitglieder recht erfreulichen Jahresbericht auf sein 13. Vereinöjabr 18B giebt der unter Protektion Sr. Mas. des Königs stehende hiesige Militärverein „Saxonia-DreSden". Es sind in diesem Jahre 08 neue Mitglieder aufgenommen worden und das PereinSvermögen ist sogar um 800 Mk. gestiegen, ein Resultat, welches vorwiegend der geringen Sterblichkeit unter den Mitgliedern zu danken ist. - Der Monat Februar bietet schon einen gröberen Blütbcn- reichthum der Gewächshaus Pflanzen, was wir am Mittwoch den l. d. M. in der Monats-Ausstellung der Gartenbau-Gesellschaft „F e roni a" wohl bemerke» konnlen. Eine Gruppe (vcluinon iew. mit herrlichen groben, regelrechten Blütbe», sowie' rotligrsilllter Uriniula eh>». lgropblumigl von Herrn Maurer - GobliS - Dresden, ivard mit dem I. Preise beehrt, sowie ein Sortiment Huacintbkii in reicher Auswahl, des Hern» Kleber, Neneoscbütz, den 2. Preis er hielt. Herrn Fr. Bleu, Altstriesen, ward für eine gemischte Gruppe Jritlo.» Mil. teel., eint. Primel, ein 3. Preis zuerkannt. Eine Sammlung t z.'laiw'N in vorzüglicher Kultur, des Herrn G. Bener, Dobna, sei rühmend envälmt. und hat nur ein Fehler in der Aus stellung den Preisrichtern 'Veranlassung gegeben, dieselbe nicht ge bührend anzuerkennen. — Daß man nicht nllzuempsindlich sein und nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich mit Strafanträgen Vorgehen soll, zeigt nachfolgen der Fall. In voriger Woche fand vor dem Fieiberger Schöffen gericht eine Perbandlung statt wegen Beleidigung des Gmnnasial- öberlebrers S. seitens eines leipziger Studenten. Sie Beleidigung war bereits am 2". August v. I. erfolgt. Der Rektor des Frei berger Gvmnanums. Profenor I'v. Franke, erachtete die Herrn S. widerfahrene Beleidigung für io wichtig, dab er sofort das Univer ukälSgericht zu Leipzig ersuchte, den betreffenden Studenten zu be strafen; er wurde jedoch abschlägig besäneden. Hieraus berichtete Professor Itt. Franke an daS Knltusministerium. Der Gnmnaffal- oberlrbrer S. er!u'b gegen den Studenten Klage wegen Beleidigung, und aut Betreiben des inehrgedachlen Nektars wurde die Anklage serkens der Staatsanwaltschaft un öffentlichen Interesse erhoben. In der Berbandlung selbst war fast das gelammte Lehrerkollegium erschienen, um Zeuge der Genugtbuung zu sein, welche dem angeb lich schwer beleidigten Kollegen S. durch die Bestrafung deü An geklagten Bruder Studio, welcher ein Ebemniber ist, werden würde. Der Gang der Berbandlung war jedoch derartig, dab dem Be lerdigten S, düngend geratben wurde, seinen Strafantrag zurück zunehmen, »omtt wäre der Angeklagte voi» der gegen ilin erliobenen Anklage wegen 'Beleidigung des Gmnnasialobcrlehrers S. Neige fprochen worden. Diesem guten Natlie folgte der Kläger und über nahm die Kosten, während der Angeklagte vollkommen frei nusging. Dem Beiwiel des Hamburger Kunstgewerbemuseums folgend, hat das hiesige K g l. K u n ft g e»' e r b e m n s c u in begonneid, die neu-'n Erwerbungen, ehe sie der Sainmlung eingereibl iverden, für einige Zeit gewildert zur Ausstellung zu bringen, um dem Publi kum einen leichteren Einblick in die Fortschritte des Instituts zu gewähren. In einem besonderen Tbeile des „Spipeniaales" sind letzt die neuen Ankäufe vereinigt; es sind alte und neue Schlosser arbeiten. Bucheinbände, Materialien zu solchen, Tbongesätze, Schmuck:c. Erläuterungen sind in Zetteln ausgeklebt. >>>. Ehri >! Iich - sozialer B e r e i n. Da in der zu vor gestern Abend in das ..Eldorado" euiberusenen öffentlichen Ver iainmlung der Re'ereul liber das Dlieiiia; „Ter verlierrathete Ar beiter" cl»r. p!i. Pelermanii» aiiiZVorlrage beliinderl war, ersuchte der die Bcrsaminiung eröffnende Schneidermeiffer'Willenbrock. nach dem derselbe die Abhaltung deü Vortrags für einen anderen Abend ruge'agt batte, um Eintritt in den 2. Punkt der Tagesordnung, beir. die Dankadresse an den Fürsten Reichskanzler. Tie in grö berer glnzahl erfchleneiieu Doziaidemokralen forderten jedoch ii» inib- zubilligendcr 'VN'tte die Abhaltung des Vortrags. Ta dem nicht Statt gegeben werden konnie, ko verfcbritr der Vorsitzende zur Ab ülinmung. Tie Versammlung genehmigte nunmehr den Uebergang zum 2. Punkte der Tagesordnung, über welchen Herr Prediger Seidel referirte. Nachdem derselbe ans die Motive zu dem bedeut samen Kaiserlichen Erlab vom 1 Januar d. I. bingewieien. unterzog Referent das Verhalten der Fortschrittspartei diesem Erlasse gegen über bei Gelegenheit der Vewreciinng desselben in letzloeiflossciier Neichütagssession einer kurzen Kniil und gedachte hierbei rühmend der üaaksiiiänniichen Rede des Finffcn Reichskanzler gegen die von der genannlen Partei versuchte Verdunkelung verfassnngsmätziger Rechle. soivie des inannbattcn Einkrekeiis des Kanzlers für das ino- narchifche Staalsprinziv. Dies habe die Veranlassung zur Ab fassung der bekannten Dankadresse an den Reichskanzler gegeben, welche üeü bereits 'elir zahlreich »nt Unterschritten bedecke. Da die anwe'enden Soz'.aideinokralen nicht Rnbe zu lialten vermochten, >o ivnrde die Versammlung vom Vorsitzenden GIO Uhr geschlossen. - Zn den angesehensten und beliebtesten Bällen der Saison zahlt der. alljährlich von den Herren G e b r ü d e r B a ch veian- ffalleke S n b i k r i p l i o n s h a l l. 'Ancli das diesjährige Balltest vereinigte am vergangenen Donnerstag Abend wieder ein sehr zahl reiches. dislingnirles Pul'iiknm. Bei dein erguisiten Souper, das der ausgezeichneten Küche der Herren Bach alle Ehre machte, be- grubte Herr Hosschamvieler Löbcr die Gäste namens der Gastgeber in einein lunnoiistischen Doast, welchem nocli manch anderer heiterer Trinkwrncu aus den Oieiben der Fefftlieiinehmer folgte. Jedem derselben werden die in fröhlichster Slimmnng verlebten Stunden in angenehmer Erinnerung l'leibcn. Der busige Alivwandeinngeverein . H osfn n n g" hält all- sonntägluh in, Rcffanranl „Jinmeranin" Berichterslatlniigslage ah, die >'elu stark heiueht iverben. Kürzlich hielt der Führer der im No vember abgegangenen dritteir AusivanderiiNgSabtheilung von Per- einSmilgliedern einen 'Vortrag über die Situation einer im Staate Arransas, innerhalb bedeutender dem 'Verein gehöriger Ländereien, gegründeten '.'Insiedelmig, die, wie cs scheint, vorwiegend von Dresdnern gebildet wird und am 10. Dceember aus 12 Familien init ^2 .Kov'en bestand. Er erzählte viel über das Lehen der Leute dolt. die durch den 'Verein „Honining" zwar gegen nicht allzuviel Geld <2'0 bis »f Ti'lr. el,va» schönen «Kuindbeiitz erworben haben, i'nn aber ziinächsk zwei bis drei Jahre tüchtig arbeiten muffen, che möglicherweise eine gesicherte Existenz erlangt wird. Umgeben von dichtem Urwald, von der nächsten Gemeinde drei Stunden entfernt, müssen s,e bezüglich aller nothwendigen Anschaffungen viel Be schwertm ertragen. Ent vor Kurzen» habe» diese Ansiedler ihre Zukunns Sladt gelaust und ibr feierlich und in Liebe zu ihrer Hei- math Len Namen . Dresden" gegeben. >Es giebt in Amerrka schon ein Dresden mtt jeut wohl über 2000 Einwohner», welches im Staate Tino am Muskingnmflusse liegt; in der Nähe befinden sich reuhe Eilen und .Kc'blew.'.inben.) In dem neuen Dresden nins, vor wiegend Vaumwoi... üsais lind Löst gebaut werden, auch ent wickelt sich erfolgreich Viebzucbt. Das Fleisch ist sehr billig, aber alles Andere >ebr konwielig. Für Solche, welche über gar keine Baarmiktel verfugen. Et kür jetzt in der Ansiedelung keii» Platz, dieie. wie ancb Unverbeir.ttbete würden der jungen Gemeinde.zu nächst mir zur Last werden. In Summa ging auch ans diesen Mittlieiliingen. die dveb, der Tendenz deS Vereins entsprechend, nicht einmal von Auswanderung abratbend waren, bcrvor, das! da drüben unter allen Umständen eben auch Heise Arbeit und kein fertiges Eldorado winlt. - Dem Vorstand de H a n d w o r ker - Dc r e i n s ist eS ge« langen, den »ühinlichff bekonnten 'Afriknreifeirdcn Gerhard Roblfs zu einem 'Vorträge z» gcivianen, welchen Herr Rolilsü in der mor gigen Veicinsveriaminlnng halten wird. — Auch in Braun s >Mstel findet dieses Jahr und zivar am 7. Februar, ein grotzer öffenllicber M aükenball statt. Der Besuch wird um io reger fein, als diese Maskenbälle immer mir von einem gewählten Publikum betucht werden. — Auch der soeben von der Societätsbranerei znm Wald- s ch l ö tz ch e u -ur Labiu'g der Biertrinker nusgefandte diesjäh rige Bock iiiaclit leincin Erzeuger alle Ehre, und findet in beiden Etablissements, Waldichiötzche» Stadt »nd Waldschlößchen-Land, uuter Fülirnng der Herren Gnbrmüller und Job» feine zahl reichen Verehrer. — Der Turnverein für Neu- und Antonstadt beging am Freitag Abend in Bach's Sälen sein 21. Stiftung-fest mit Concert und Ball. Eine Menge sinniger Uehcrraschungen trugen zum Ge- — S«tt4 » — „ de» schönen, mit Geschick arranairten Festabend» bei. Dem» eiben war rin ländliches Fest in dem tdullisey gelegenen Ditter-bach zu Grunde gelegt, zu tvelchein die sunge Damenwelt in sehr geschmackvollein bäuerlichen FesttagSkleide und die Herren iin Tur ner- oder Touristenbadit erschienen waren und dem durch allerhand Turnkünste buntbewegten Bilde eine höchst reizvolle Staffage verliehen. — Bor einem Schwindler eigener Art, welcher in der Um gegend von Dresden sein Wesen treibt, wollen wir hierdurch war nen. Derselbe gebt nämlich zn denjenigen Restaurateuren und Kaufleutcn, die mit ihren Gesuchen um Ertheilung der Schank- odc» Tanz-Concession von den Kreiü- dez. Bezirksausschüsse» (deren Beschlüsse bekanntlich in öffentlicher Sitzung gefasst werden) abae- wiesen worden sind und schwindelt ihnen vor, er sei ein Beamter der Kreiöbauptmannschast und von seiner Vorgesetzten Behörde be auftragt, mitzutbcilen, dass daS bezügliche Gesuch aus dem oder jenem Grunde batte abgewiesen iverden müssen, er solle sich jedoch die Lokalitäten, in denen das Scbankgewcrbe betrieben würde, an- sehen, sowie über die näheren Umstände eingehend informiren, zu gleich auch ein Recursgesucb an die höhere Instanz, welches alle mal den gewünschten Erfolg hoben würde, ansertigen, wofür er sich gehörig bezahlen labt, »nd bat auch versucht, in Abwesenheit des Betreffenden von dessen Angehörigen Geld zu erschwindeln. Hoffentlich gelingt es bald, diesem frechen Menschen daS Hand werk zu legen. — Polizeibc»i äst. I» einem Hause der gr. Meipnerstrasie ist verwichenen Montag ei» hiesiger Einwohner eine in das Souter rain führende steinerne Treppe binnhgesallen und bat einige schmerz hafte Kopfverletzungen erlitten. — An» l. ds. als der Hauptmaim und Jntendanturrath iin KriegSministcrium, von Bünau. nach Groühenyain kam, zur In- fpirirung des Reserve-Magazins daselbst, timt er einen unglück lichen Sturz mit dein Pferde. Nach de», Befunde der Acrzte liegt eine Scbädelsraktion vor. --Der Maskenball der Gesellschaft „Olnmpia" zeichnete sich bisher dnrcb höchst ansprechende 'Aufzüge aus. Der diesjährige Ball wird nächste Mittwoch in der Tonhalle abgebalten und dabei der Schlittschuhlauf aus dein Propheten zur Darstellung gelangen. — Den, Männergesangvercine unseres freundlichen Nachbar ortes Planen, welcher in gesanglicher Hinsicht schon oft Tüchtiges geleistet hat, »sk vom dortigen Gcmeinderatde ein höchst ehrendes Dankschreiben zngcgangen. lieber I2M Bk. hat der segensreich wirkende, seil li Jahren bestehende Verein für lnnnanltärc Zwecke tbeils enungen, tbeiis ans eimnen Mittel» gespendet. — Heule vcranslattel >s. Ins.) der Verein „Unität" seinen 3. Familien-Ahend «Theater und Ball) im Trianon znm Besten der Ferienkolonien armer Kinder. - Heute z»m ersten Male wieder seit langer Zeit — giebt der Vietoria LaIo n zwei Vorstellungen, die des Nachmittags hei halben Preisen. Die amerikanischen FEchmenschen prodneiren sich in beiden Vorstellungen. -- Strcbla a. d. E. Das Projekt, eine Pferde - Eisenbahn von Strebla nach Niem zn bauen, bat in der Stadt, sowohl in Grölm und Niest» allcntlmlhen grope Freude hervorgerufen. Man erwartet weitere Schritte in der Sache. Nach Mittheilnng »insercS „Wochenblattes" würde die Postverwaltung mindestens 1000 Bi. tu» Betördernng der Postiachcm mittelst der projcktirten Pterde- Ei'enbalm von Niem nach Slreblc» zahlen. - 'Am Donnerstag Vormittag kurz vor 1l llhr kroch ans bis her noch linermttlette Wette in der Scheune des Gntübes. Hermann Meinbold in L b e r st >> tz e i» g r ü » ein Schadenfeuer ans, welches Dank de» Windrichtung und der energischen Hüte der hiesigen und benachlmrlen Fenclivehie» aus die Sctmnnc und daS mit Wohnungen lihelbaule Slallgebäude heichränkl blich; dis aut einige landwirth schatllcche'Bkaschmen konnte Alles gerettet iverden. Der vom Braiid- nnglück Betrottriie »>I ei» Bruder des Gaslhofsl'csitzers Mcinholv in Nolbenkirchen, in dessen Scheune in der Nacht vom ü. zum 0. Januar d. I. senes grösteie Schadens»'»»'»; anSbrach, »velcheS 0 Besitzungen einä'cherle. - Selb sk >n o r d e. Im Polizeigestingnitz in Leipzig er liängte sicl> ein wegen eines erheblichen Gciddiehstahls vcrhasleler Handelsmann ans Gleina», in Schedewitz h. Zwickau der bl jährige Bergivvalid Göttlich Särgel; im oberen Erbgercclilsleiche zu HaU dach l>. Freibcrg erIr ä nkIe sich der 50 Jahre alle Gemeindedicncr Donath «der arme Mann litt seil den» vergangenen Frühjahr, in welchem sich »ein Sob» ertränkte an Schwerin»!!,»; in Nelisalza schnitt sich der Tagearbciter Kalniich infolge drückcnder NahrnngS sorgen die Keble durch. Der Solm eines Gutsbesitzers in Lnstrding bei Teplitz wollte dieser Tage Drosseln iclnesten, aber das Gewehr ging trotz drei maligen Verinches nicht lcm. Der junge Mann ging ärgerlich beim und stellte das Gewehr in die Scheune. Dort fand eü beim Dre'chen ein Ittiähriger Bnrsthe. Er »ahm die Waffe, sagte scherz weise, daä er Vögel schienen wolle, zielte ans eine in der Scheune mit befindliche Magd, der Schutz ging los und das Mädchen stürzte todl znmmmen. Der gleichfalls bedanernsweilhe Mensch ist bereits »in Getängnitz. -- In Burkau bei Bischofswerda brach am Abend des l. d. in dem der Glanbnibmüllerci gehörigen Hause Feuer aus und griff dasselbe so rasch um sich, dah die beiden Nachbarhäuser von Gnenh und Anders auch noch mit niederbraimteii. Neun Familien sind obdachlos geworden. Ein gewisser Nctsche ist bereits als der Brand stiftung dringend verdächtig verhaftet worden. — Ans dem städtischen Krankenlmu'e in Görlitz »vor kürzlich ans Antrag des Aiststencnrtes lo. Becker ein Hilsswärter entlassen worden, da er ncuher mnsterlmst im Dienst) in letzter Zeit nach lässig und pflichtwidrig sich benommen batte. Der Wärter hatte in dessen laut »nid melinach dem l>r. Bester Na che geschworen, daß er ihn niederschietzen oder niederstcchen werde, »vo er ihn treffe. Am 2. dies., als de» Arct übe» den von.Hunderten belebten Wochen markt ging, wurde er von Jenem geschossen ; die Kugel drang in die L bericbenkel. De» betreffende Wärter hat schon früher wegen Todtichlags im Aneel im Zuchthaus gesessen und ivar darnach als Schiveitranker an dem Krantc'iihaufc', wo ihn durch sorgsamste Pflege der Mann das Leben erhielt, dem er cs jetzt aus Rache neh men wollte. In der Per'vii deS Schnlniinchcis W. in Siebenteln» ivard jetzt ein Spitzbube veibatlet, der rin „Spezialist" in der Die berei ivar. Er stab! nämlich im» Schoosilcder von Kntschwagcn »mV Treibriemen ans Mühlen. Er bat bereits eingestanden, etwa über 20 Sstwtzleder und verschiedene Treibriemen gestohlen »n haben. — Eine schreckliche Situation mutzte kürzlich der Schncidc- müllcr K. bei Harten st c i n in der Muide verleben. Er wollte über bei» gefrorenen FIntz. brach in der Mitte ein und hielt sich durch die ausgeipreizlen Arme, mit dein Körper »m eisigen Wasser bongend, etwa 20 Minnlen unter Hilferufen ansrecht. Eine Frau, die zufällig vorüber«»»^». Holle Leute und diesen gelang cs, den armen Mann mitlclsl Stange» an s Land zu bringen. - In Bischofswerda und Umgegend eoursircn falsche Zwei markstücke. Eins derselben trug die Jahreszahl 1877, prcufnschen Gepräges mit Buchstaben Signatur N. Das verwendete Metall ist Zinneoinvosilion. , - Lau g hnstersdd r s b. Neustadl Stolpe». Als Kuriosum dürfte »nttheclenswerth sein, das» am gestrigen Tage der Besitzer des hiesigen Rittergutes, Herr Grat v. W-, Grummet bauen lietz. — Verstcigcr u n g c n in den Amtsgerichten: (>. Feblttiar: Leipzig; Louis Franke'S Grundstück inLindcnan M.OOOMk.; Löbau: Ernst EarloS Wistc'S Grnndsttick in Lbcrcnnncrsdorf MX) Mk.; — 7. Febuiar; Leipzig; Johann Gottfried Riedel's Grundstück das. ->2.00,» Mk.; Nochlitz; Earl Friedrich Wolscbke's Grundstück in Tenlen Mtt Mb-, Pirna: Moritz Albrccht's Grundstück in Neu graupa 3120 Ml. - ». Februar; Tharandt; Ernst Robert Preitzker'S Grundstück da». 11,52!» Mk.; Zwickau: Johann Boigt's Grundstück in ssiiederbaslan !»500 Mk. ; Ehristian Wilh. Hallbauer's Grund stück in Stenn 25,000 Mt.; Dresden: Ernst Riedel'-Grundstück das. 5o,50,> Mk.; Adorf: Johanne Ehristiane Oebm'S Gnindstück in Schönberg 2700 Mk. tarirt. — Landgericht. Friedrich Schweizer ans Bcrnburg, ein noch unbestrafter Handelscommis, verwendete iin vorigen Jahre mehrere von ihm cmkassirte Geldbeträge von 16 Mk., 20 Mk. und fchlictzlich am IO. Teccinber 1!)0 Mk. für fich, anstatt dieselben an seine» Princival abzulieseni, und im Januar d. I. entwendete der leichtsinnige Bienfch nicht nur der Kellnerin Lehmig in dem Köhlcr- schcn Restaurant 1 Mk., sondern stieg auch zur Nachtzeit durch ein Fenster in da« erwähnte Lokal ein und stahl einen Satz Billard bälle im Wertbe von 70 Mk., sowie einen Regulator und ein seidene- Tuch in Werthen von 21 bez. 10 Mk. In Rücksicht auf sein« bi<h«rig« Unbescholtenheit wurde der Angeklagte unter Annahme rvrrmetster Earl Staatsanwalt- 'kn wurde von der Anklage des Betrugs freigesvrochen. — Viehhändler Johann Gottfried Steingräber verklagte den »achter Friedrich Heinrich Kricgsmann auf Grund eine- am mildernder Umstände -u 1 Jahr «Monaten we! Sbrenrecht-verlust verurthetlt. — Eine» Bergel Reichr-üoncurS-Lrdnuna beschuldigt, erschien der ^ Rodert Ferdinand Voigt vor der IV. Strafkammer. schaft und Vertheidigung war von den Herren VicariatSrath Luffi »>nd Rechtsanwalt Schreck vertreten. Der noch unbestrafte Ange klagte ist speziell beschuldigt, als Schuldner, welcher seine Zahlungen eingestellt hatte, einzelne seiner Gläubiger der übrigen Gläubiger, schalt gegenüber bevorzugt zu haben, indem er an den Restaurateur Marschner 200 M.. an seinen Bruder, den Bauverwaiter Voigt tn Löbau, 100 Mark, »nd an das Ladenmädchen Steinmülirr 300 Mark zahlte. Voigt bestritt die ihm beigrmessene rechtswidrige Absicht, indem er unter Anderem ansührte, die Steinmüller habe ihm den erwähnten Geldbetrag seinerzeit nur zur Verwaltung übergeben »nid die seinem Bruder übergebenen 100 Mk. hätten die Zinsen für eine von diesem bei dem Ministe- rinn, hinterlegte Eautron von 2000 Thlr. rcpräsentlrt rc. Der Gerichtshof gelangte zur Verurtheilung Voigt'ü in, Sinne der An klage, erachtete teboch neben der bisherigen Unbescholtenheit Ä'S alS strafmildernd, daß die übrige Gläubigerschast nicht be deutend geschädigt worden sei, und fand deingemäh das Vergeben Voigt'S mit 1 Monat Gefänaiilhstrase gesühnt. — Der Versicherung-»Inspektor Hermann Lskar Schiedlich au» Dresden Der Vi . . Gutöpachter , . 20. August in der sogenannten Bör's« deü Eentralschlachtviehhoser stattgefundeiien Vorganges wegen Beleidigung, indem er ansührte, K. bade zu ihm geäußert, er, St. sei der erste, der auf- Landgericht käme, er se, -war ein ganz hübscher Mann von Ansehen, aber er passe auch in die Hohlwege. Das Schöffengericht de legte den Privatangeklagtcn mit einer Geldstrafe von 20 M. und hiergegen legte nun KnegSniann Berufung ein. Der erivähnten- Aeutzerung ging s. Z. eine Keilerei »nit Schimpsreden voraus, wobei Kriegs»»!»,»» von mehrere» Seiten mit Schlägen tractirt »vorbei» ivar und Steingräber dnrch die wiederholten Zurufe „Haut ibi»! Haut ihn!" sein volle- Sinvrrständniß mit der faustrechtlichen Be Handlung seine- Klaggegner- bewiesen hatte. KriegSmann ver sichert, daß er die Eruirung seiner Gegner nach der Prügelei vorgenommcn und sich zu diesem Bebufc auch an Steingräbe» ciewandt, sowie im Anschluß hieran die gerügte Aeußeruna voin Stapel gelassen bade. Die ihm beigemesscne beleidigende Absicht bestritt der Angeklagte ganz entschieden und es gelangte cmch der Gerichtshof zweiter Instanz zur Freisprechung KricgSmanns. In Nr. 71 der „Deutschen Gerichts - Zeltiing" voin 3. Sept. 1881 befand sich unter der Rubrik „Eivilrechtüvflegc" ein Referat übe» einen zwischen dem Restaurateur Lscar Nenner und den» Restau rateur Adolph Udlnft anhängig gewesenen Eivilprozeß, »vorin Letz terer mit drin Prädikat „Talmi-Renner" zur Unterscheidniig von dem „echten Nenner" bedacht »var und in welchem sich der PassnS befand; „Wollte man ans dem Emdonpoint des Klägers und des Beklagten ans den Geschäftsgang schließen, so würde man dem Pächter die Palme des Sieges zuerkennen müssen." Udlnft fühlte sich hierdurch beleidigt und machte einen Prozeß wegen Beleidigung gegen den verantwortlichen Redakteur Earl Robert Grundig anhängig, u,folge dessen de» Beklagte vom Schöffengericht zu einer Strafe von 25 Bit. und Erstattung der Kosten vernrlhcclt, dem Kläger auch die Besugniß er- llicilt wurde,den verfügendenTbeil deS Erkenntnisses in dcr„D. G.-Z." zn veröffentlichen. G. bestritt schon bei seiner Vernehmung in erste» Instanz die ihm heic^emessene beleidigende Absicht, indem er hervoi- livb, der Ausdruck „Talmi-Renner" decke seiner Ansicht »ach voll ständig das im Publikum übliche Prädikat „unechter Renner" und beziehe sich eigentlich nur aus die früheren Lokalitäten seines Klag- gegnerS. Ebenso sei der erwähnte Passus »nr in ganz harmlosem Sinne von ihm, dem Privatnngeklagten, in dnü Referat eingesloch- ten ivorden. Udlnft jedoch »var aber ganz entgegengesetzter Ansicht und erhob er sowohl »vie der Beklagte gegen das schöffcngcrichtliche Urtbcil Berufung, wobei er nicht nur »ine empfindlichere Bestrafung o»s Grund der ist- GO »,»d G7 «wider besseres Wissen), sondern auch Zncrkcnnnng einer Buße von 2«X«o M. beantragte. In der BernsungSbaiiptverliandluiig blieb Udlnft dabei stellen, er »ei durch den Artikel in der öffentlichen Meinung verächtlich gemacht, soivie anch an seine»» Kredit geschädigt worden, während Grundig wiederum darznlegen bemüht »var, das« ihm jede beleidigende Abiicht fern gelegen habe. Den gutgemeinten 'Vorschlag des Herrn Präsidenten, die Klage zurüstziiziehen, wenn Grundig die Kosten ans sich nehme, lehnte der Kläger ah »nid eö ivmdc schließlich sowohl die von U. als von G. eingelegte Berutnng verworfen. Die Kosten der zweiten Instanz sind von den Parteien gethcilt zu tragen. - Amtsgericht. In einer Privatklagsnstie der Frau Lrtavic gesch. Schroter geh. von Moltkc gegen den Privatuü Emil L tto Horn ans Dresden wegen Beleidigung stand gestern Hanoi Verhandlung vor drin Schöfsrngericht n», »nid befand sich unter drn vorgeladenen Zeugen auch der Hausmann Eberlci». Lctztcrcr fand rs durchailü nicht für nottnvendig, eidlich vernommen zn iverden und weigerte sich daher trotz wieder holter Aufforderung des Herrn 'Vorsitzenden, den vorgc- schri ebenen Zeugcncid zn leisten. Ja er brachte schließlich ein neues Testament der Bibel zin» Vorschein und machte ans eine Llellc aufmerksam, wo es ausdrücklich vermerkt sei „Du sollst nicht schwören". Mit dieser Art einer Auslegung der Bibel kan» selbst verständlich Eberlein nicht durch, denn der Gerichtshof zog »ich in folge de» Eidesverweigerung mitten in der Verhandlung zurück und belegte den niigehoitninen Zeugen auf Grund von 8 «0 der Stras- prozetz-Lrdnnng mit einer strafe von 30 Mark. Tie Verhandlung »elbst wurde hcliutü Vorladung »euer Zeugen vertagt. Meteorologtfche Lz<odacri»unnen der dknNchen Srkwarl« tn Hambin-ci «in 0. Hclmwr um S Uhr V!«rg«r>4. 0r«. korcii!Me.i. . Ll.'cUioli» . . tzavnmndn . . ;>. PclrcSl'lirg MaSknic . . . Laii.i'urz , . Mtmcl . . , Pari« .... Mlimk'ru. . vtipiu» . : . verlN, . . . Wien .... vrcilau . . . i! Pical-c Tee. — s ^ 77>i 77» -r: 77-c 77i> 7uc> - Mei«. kNV cvuiv 8»v kccv vcv »v ti»v s !»cv so W»>». leicht »eich, luatz-.t, leiser Zug leicht «lisch i. jser Zug s'ill «eicht lcsser Zug siNI leicht Weller. Nebel wnlkriilo« wallcnlo« bedeckt heiler halb bedeckt >» Nebel blcbel ivalkenloS«) bcveckt wolkenlos wolkenlos«) - ' ti " s - s — - — k> a' 0- ' k -ii k - «s a> Reis. llcberilcht der Wiltcrung. Tic üSeiiciloge hat sich im Allgemeinen wenig verandccl. 'Net hohe«, „nd gleichingssg venheiUein ieusldcncte hercschl iider iLenlral- cncoha siillce. lcockcnes »nd incisi Iicileccc- clSencr. In Tenlichland. a„l>cr «ns SM »nd «I» «Uhersicn Nordosic». herrsch» iihcroll tzros»; im Binnenlandc. zuinol «IN Sii- de», suengc »Inlic; Miinchcn liiclde, inin»^ IN Grad. Ucdcr der Nordsee isl Erwär mung eingelrelcn. An der Norwcgilchc» »kujic dis liber de» Polarkreis hinan« ist e« UNI inehr ai« 4 Mrad wänner ai« IN Triest und Uesina. Elbhöhe tn Dre-den» 3. Februar,Mittags: 132 Cent. unterO. TageSgeschichtc. Deutsches Reich. Fi» Frankfurt a. M. stand der Feuer werker T ü n g e S angcklagt, die flirchtbarc Katastrophe beim fünften deutschen Tnrnsest in Frankflnt am 25. Jul» 1880 verschuldet zn haben, vor dem Landgericht. Bekanntlich ivnrdcn durch die Explosion eines Mörsers 5 Personen gctödtct und 10 verstümmelt. Trotz ein gebender Untersuchung einer in Mainz veranlaßtcn Prob« und ver schiedener Gutachten von Technikern und Männern der Wissenschaft »st cS bisher nicht möglich gewesen, die eigentliche Ursache dieser verhängnißvollen Erplosion zn ermitteln. Nachdem deshalb der Staatsanwalt selbst von der Stellung eines Strafantrags Abstand genommen und die Freisprechung des Angeklagten beantragt batte, wurde seitens des Gerichlsboses ein sreisprechcndcS Urtbcil gefällt. Düngcs fordert nunmehr von dem Festkomitee den seiner Zeit mit ibm vereinbarten Preis für das Feuerwerk von I5«X) Mk., sowie SchadloShaltung für das ibm zerstörte Material, Handiöerkszeug »c. ^ Der Extrazug, welcher die Kaiserin von Lesterreich zu den ,zuchüjagdcn nach England bringen sollte, erlitt eine,, fünfstün digen Aufenthalt in Eßlingen infolge des JnbrandgeralbeiiS und -Lchmelzcns eines Achsenlagcrs an dem kaiserlichen Salonwagen. (Lr.-Korresp.) Die Stadt Straßbnrg hat sich seit de» II Jahren deutscher Herrschaft so sehr verändert, daß sie gegenwärtig als eine ganz andere erscheint. Dies tritt zunächst in ihrer äußeren die Universttäts- und Bahnhofsgebäude ganze Stadtviertel ent nehmen. In der Stadt selbst sind an Stelle der vielen, während der Belagerung abgebrannten Häuser ansehnliche Neubauten ge-
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