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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170822026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917082202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917082202
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-22
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
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^ »-st Vjeten die durch dt« VerörVnuna angH>rossTVnHra- UWU H^MSstz»» Mtzvtzvm ^ fen viel »u hoch, obwohl wir in bezug auf die Höh« an- Oi« «ertreter de« Me»rd«it»tz»rtei«» »«i« ««^kanzler d. B-^i». 21. «ug. (»ig. Drahtmeld.) Di« «civrechun- «a« der MebrbeitSparteien. die gestern im vssi- Ttellen Beisein von Vertretern der Nationallideral«« ge- pflogen wurden, baden dabin geführt, daß sich zunächft beute v»or«<n «in« Vertvetung dieser Parteien zum Reich», kauzl« r begc'ben l»at. um mit il>m Uber d.e Erklärungen, di« er beut« nachmittag im HauptanSschuh abgeben will, Rücksprache zu nehmen. Au beut« vormittag baiien die -Nationalliberalen und da» Zentrum Fraktiontsttzungen weiten Kreiten „egen die Verordnung bestehe. Hoffentlich ld die Kon kr Votiven beut« «abend «ine etnberuseu. ivdchrend - ^ ^ Sitzung adhalten nxrdcn. Durch dt« lang« Dauer der B« sprechungrn der Vertreter der VdehrhettSparteien beim Reichrkanzler verzögert« sich der Beginn der FratttonS- sttzungen. Dl« Sicherstellung der Mar«elade»Bersorgn«g. l>. «erli». 21. August. sEig. Drahtmeld.) Im Sitzung», faale der RcichSstellc sür Obst und Gemüse machte heute vormittag der Letter der Reichsstclle, Geheimer RcgierungS- rat v. Tilln, die Pressevertreter mit den Anordnungen orrtraut. die zur Sicherstellung der Marmelade-Ver sorgung vom 1. Oktober ab getroffen worden sind. Die neuen Bestimmungen haben bereit» die Genehmigung der zuständigen Regierungsstellen gefunden und treten über morgen in Kraft. Die Reichsstelle sür Obst und Gemüse glaubt, durch die jetzt getroffenen Anordnungen in der Lage zu sein, g bis 7 Millionen Pfund Brotaufstrich, und zivar gute Ware, unter strenger Kontrolle der Fabriken Herstellen zu kaffen, die genügen würden, um später der Bevölkerung täglich SO Gramm Marmelade pro Kopf abgebcn zu können. Um alle gestellten Ausgaben erfüllen zu können, sei die Anwendung «Pi Zwangsmassnahmen nicht länger zu ver meiden gewesen. Die Verordnung der Reichsstelle beziehe sich auf Aepfel, Birnen, Pflaumen und Awetschen, während da» übrige Obst von der Regeln«» auSgeschloffen bleibe. Dem Erzeuger wird alles Obst gelassen, das er im eigenen Hau-Halt verbrauchen will. Soll aber Obst abgcstvßcn wer den, gleichgültig von wem, so unterliegt es dem Zugriff durch die dazu berufenen amtlichen Stellen, für die die Mit arbeit de» Handels gesichert ist. ES ist in erster Linie der Abschluff von Kaufverträgen zu den festgesetzten Höchst preisen vorgesehen. Nur wenn sich -er Besitzer von Ware weigert, auf ein solches Geschäft cinzugchen, erfolgt die Uebertragung des Eigentums im Zwangswcge. In diesem Falle wirb ein geringerer Preis gezahlt. Um die Durch führung der getroffenen Massnahmen sicherz«stellen, ist vor geschriebe«. dast im Gebiet des Deutschen Reiches Aepfel, Birnen. Pflaumen und Awetschen nur mit Genehmigung der zuständigen Laudcsprovinzial- oder BczirkSstellen ab- gesetzt werden dürfen. Bulgarischer GencrakstabSbcricht. Sofia, 20. Aug. Mazedonische Front. Auf der ganzen Front schwaches Artilleriescucr und lebhafte Flie- gertätigkeit. Feindliche Flieger warfen Bomben auf Prilcp und auf die Gegend an der unteren Struma. In der Rich tung auf Ieniköt wurden feindliche Erkundungsabtetlun- gen und eine feindliche Infanteriekolonne vertrieben. — Rumänische Front: Nur In einigen Abschnitten Ge- wehrseuer und vereinzelte Kanonenschüsse. lW. T. B.i gedrohter Strafen bereit» ein sehr dicke» Fell bekommen Hütten. Besonders hart seien die angedrohtrn Strafen — .AI Pfg. Aufschlag für jeden zu viel verbrauchten Kubik meter und im Wiederholungsfälle 1 Jahr Gefängnis oder 10 000 Mt. Gelbstrase —, weil der Uebertretcr in Abhängig keit stehe von seiner Ehefrau oder seinen Dienstboten. Er bitte den Minister beS Innern, die vorgebrachlen Beschwer den dem RelchSkommiffar vorzulegen und für Abhilfe be sorgt zu sein, damit sich die grosse Aufregung lege, die in Sächsischer Landtag. Erste Kammer. Das HauS hielt heul« rrtiltag eine weiter« Sitzung ab, auf deren Tagesordnung zunächst zwei Petitionen per sönlichen Inhalts standen. Das Haus beschloss nach der Berichterstattung dos Kaminerherrn Grasen v. K ö n n c r i tz ohne Aussprache, beide Petitionen auf sich beruhen zu lassen. Di« Kammer nahm sodann noch den nickt auf der Tagesordnung stehenden Hanshaltpla» beS staatlichen Elek» trizttätSunternehmenS auf die Jahr« 1910 und 1917 und dl« Vorlage über di« Aufnahme einer Staatsanleihe für dieses Unternehmen z» Beratung. Den Bericht erstattet« Prinz zNr Lkpp«. Er beantragt« die unveränderte Annahme der ganzen Vorlage in Uobercinstimmung mit der Zweiten Klammer. — Oberbürgermeister Keil-Zwickau kam bei dieser Gelegenheit auf die in der Press« mit Recht viel besprochene BerorbnungdesReichSknmmissarsfürElek- trtzität und GaS über die Einschränkung des Gasverbrauchs zu sprechen. Dies« Verordnung habe zuzahlvolche-uBcschwerden Änlaff gegeben. Zunächst sei ausfällig, das, mit der Ausführung der Verordnung nicht die Verwaltungsbehörden, sondern dt« Vertrauensmänner, alfo die Leiter der Gaswerke, be auftragt seien. Diese seien aber städtische Beamt« und kämen in die eigentümliche Lage, ihrer Behörde Wünsche vortragen zu müssen, di« vielleicht gar nicht im Interesse der Bevölkerung lägen und darum von den Verwaltungs behörden abgelehnt werden müssten. Wetter sei dt« den Verwaltungsbehör den zum Erlab der Ans fü hr u„gsbe stim- mungen vorgeschriebe»« Frist von einer Woche viel zu kurz^ Die Interessen, der kleinen und kleinsten GaS- abmchmer würden in der Verordnung viel zu wenig be- rücksichtigt. Berücksichtige aber der Vertrauensmann diese Verhältnisse, so müffe er befürchten, daß der RelchSkommiffar die Ausführung-,bostimlnungon ausser Kraft setze, weil sie mit seiner Verordnung nicht übcreinsttmiuen. ES müsse unbedingt dafür gesorgt werden, dass dt« ärmer« Bevölke rung tu Stadt und Vaud dt« Möglichkeit «rhalt«. ihre Spotten zu bereiten und ihre Wohnungen zu beleuchten. Beschränkungen in dieser Beziehung könnten zu Verhält nissen von nicht Übersehbarer Tragweite führen. Endlich lei eS nicht schon zu spät. — Wirkt. Geh. Rat Professor Dr. Wach führte hierzu au»: Selbstverständlich werbe jeder lvnale Staatsbürger die Ersparnis von Kohlen, soweit sic durch Einschränkung des Gasverbrauches möglich sei, billigen und nach Kräften fördern. Die Verordnung fordere aber den Tadel im höchsten Grade heraus. 8» Prozent des vorjährigen Konsums dars ich verbrauchen. Ich kenne aber diesen Konsum nicht, darum sind mir auch die 80 Pro zent dunkel. Ich bin im Vorjahre verreist gewesen, ein GaSlonsum hat also nicht stattgcfundcn. Von diesem nicht- koninmicrten GaS üars ich nun nur 80 Prozent verbrauchen. tHettcrlett.) Ich als Hausherr bin übriaenS, wie wohl die meisten Herren hier, nicht aus die Gasuhr geeicht. Ich bin also attck nicht imstande, eine Kontrolle über die 80 Pro zent anszultbcn. Nun kömmt diese horrende, empörende Strafandrohung! — Daö Hans tritt hieraus dem Antraac der Deputation bei. — Endlich werden die in Titel 8» des Nachtrags zum ausserordentlichen Staatshaushaltplane auf die Jahre 1910 und 1917 eingestellten 0 282 500 Mk. für Zuschüsse zur Verbilligung der Fleischzulage sür die mindcr- bemtttekte Bevölkerung ohne Aussprache bewilligt. Nächste Sitzung: Donnerstag, 80. August, vor mittag» NIL Uhr. Sertllcher und Sächsischer. Dresden. 21. August. —* Bei der Zweite» Kammer sind folgende Inter pellationen der Fortschrittlichen VollSvartei cin- gcgangcn: Welche Massnahmen hat die Negierung getroffen, um die zugcsagtc Versorgung der Bevölkerung mit Haus- brandkohlen auch rechtzeitig durchzusührcn, und was gedenkt die Negierung zu tun, um den fortwährenden Preistreibereien auf dem Kohlcnmarktc mit Erfolg cnt- gcgcnzuwirken? Und: Obwohl in den letzten Monaten wichtige Fragen der Bolksernährung zu regeln waren, hat die Regierung den von den beiden Ständckammcrn ein stimmig gewählten Ausschuss zur Beratung Uber Ernährungsfragen zur Mitwirkung darüber seit dem 20. April 1917 nicht mehr hinzugczogen. Welche Gründe vermag die Regierung hierfür anzugeben? Wir ersuchen um schnellste Beantwortung dieser Interpellation. —*(M. I.) Beirat der Landcskartosfelstelle. Dir Lande)- kartoffelstelle teilt unS mit. dass sie. um das Hand-in-hand- aehen mit der Landwirtschaft und dem Kartoffelhandel sichcrzustellen, einen besonderen Betrat berufen hat, welcher regelmässig von ihr zur Beratung aller Massnahmen gezogen werden soll. In diesem Beirat sind vertreten: die K o in Mu n a l ve rb ä n d e durch Geh. Ncgicrunasrat v. Hübel, Aintshauptmnnnsch-aft Dresden-Neustadt (Stell vertreter: Amtshamotmann Dr. Streit. Dresden-A.) und Geh. NeglerungSrat v. Pflugk. Bantzen (Stellvertreter: Amtshauptmann Dr. Drcchsel, Döbeln): die Landwirt schaft durch Geh. Oekonomgerat Hähnel-Kuppritz (Stell vertreter: Geh. Ookonomierat Andrä-Braunsdorf) und Hos- rat Schöne, Generalsekretär des Landeskulturrats: die Städte duich Dresden und Leipzig (Stellvertretung: Ehemnitzt: die Verbraucher durch Syndikus Lisske und Anbeitersekretär Hänsel bez. Berndt als Stellvertreter und dex Kartoffelhand«! durch Bernhard Fischer in Leip zig (Stellvertreter Kaufmann Dachsel in Lelvzig), Bittdorf, Dresden (Stellvertreter: Hachenberger, DreSdcnt, und Vaumgärtel. Glauchau (Stellvertreter: Woritz Strauch, Chemnitz). Wetter sollen rvgelnrähig das Kriegswirtschaft» amt und die Gencraldtrektion der Staatselfen bahnen ge laden werden. —* Di« nächste Bntterverteilnng findet vom 28. bis 3 7. Augu st statt. Es wird geliefert auf die angcmeldete« LandeSfettkarten der Stadt Dresden..August Pfund Butter, auf die angemeldeten Butterbezugsscheine 50 Prozent der Wochenmenge in Margarine. Der Klein Handelspreis für 1 Pfund Butter beträgt 2,90 Mk. Bei den jetzigen Kriegsverhältnissen ist es mancher Molkerei nicht mehr möglich, die Ware in derselben Beschaffenheit wie früher herzustellcn: es fehlt an den alten eingerichteten Leuten, bisweilen auch an Eis. Ferner sind die Bcfürdr- inngsmöglichketten nicht mehr so günstig wie früher, und auch die Verpackung kann bet dem Mangel an Tonnen und Pcrgamentpapier nicht mehr so sorgsältig ausgesührt werden, wie sonst. Schliesslich must auch Butter ans kleinen Betrieben mit ergriffen und zur Verteilung gebracht wer den. Ans alledem erklärt es sich, wenn die Butter jetzt nicht mehr von derselben Güte ist, wie wir es von Frie dcnszeitcn her gewöhnt sind. —* Fleischversorgnng in der Stabt Dresden i« der lanfenbeu Woche. Auf die RcichSfleischkarte „P7' werden in dieser Woche, wie bisher, 250 Gramm Frisch fleisch sichrraest-.lll. Sollte infolge vorübergehend ein getretener Stockung <n der Vieh- ober Fleischzufuhr der eine oder andere Fleischer nicht sofort die volle Wochen- mcnge Fletsch geliefert erhalten können und dadurch sich ein: Verzögerung ln der Belieferung einzelner Kunden öllot »Lothringen in der vor- nnd srlih- geschichtliihen Seit. Etz ist während des Kriege» vielfach betont worden, dass bas jetzt so heiss umstrittene deutsche Retchsland Elsass- Lothringen gegenwärtig «ine vorherrschend deutsch« Be völkerung besitzt. Vielleicht verlohnt e» sich, einmal zu unterfachen, inwieweit e» auch i» frühgcschichtltcher Zeit von germanischen Völkerschaften bewohnt gewesen ist. Nach den Feststellungen einheimischer Forscher waren die nachweislich ersten Bewohner des ganzen Lande» die aus den Steinzeitmenschen hcrvorgegangenen Ligurer, die. wie di« auSgegrabenen Bauernfarmen jener Zeit bartnn, be reit» Viehzucht und Ackerbau trieben. Um etwa 100 v. Thr. sind folgende Völkerschaften vorhanden gewesen: die helve tischen Raurtkcr (Rauraker) in den oberen Gegenden am Schweizer Iura, die keltischen Seguaner Im Oberelsaff nahe der Grenze. die belgischen Mebiomatriker im Unterelsaff, die belgischen Stämme -er Birobuner. Trevtrer »s«. in Lothringen. Gleichzeitig war ein grober Teil de» Landes von de« germanischen Stamm der Tribokkcr bewohnt, der al» Zweig des grossen westgermanischen Hauptstammes der Istwäonen zu betrachten ist. UmS Jahr 70 bi» 60 v. Ehr. «st er geschichtlich nachgewiesen: seine Hauptstadt war Broce- mag lvrumath). (Die früher noch genannten Nemeter hat man inzwischen fallen gelassen.) Dt« Mediomatrtker, e-enso wie die Birobuner und Trevtrer rechneten sich zwar poli tisch /»um keltischen Gallien, sie betrachteten sich selbst aber al» Germanen oder al» deren nahe Verwandte. Jedenfalls haben wir e» hier mtj abgesprengtcn Teilen des isdväonisch- germanischen Hauptstammes zu tun. Die Mediomatrtker wurde« später nach Mosel-Lothringen verdrängt, wo sie ihre Hauptstadt Dtvidorum (später Metz genannt, au» Medto- «atrtet» entstanden) gründeten. An rein keltischen Stäm men waren also tn der vorchrtstlichen Zeit lediglich die Sequaner al» Grenzbewohner de» Oberelsaff vorhanden. Um v« v. Ehr. besiegte Täsar de» von den Bewohnern de» Elsaß gegen die römischen Eindringlinge zu Hilfe ge rufenen. mit Markomannen und Sueven erschienene« Ger- manenführer Ariovist bei Scnnheim im Obcrelsatz. Und gerade der Umstand, dass man in diesem Falle an germa nischc Hilfe dachte, beweist den vorwiegend deut schen Charakter der damaligen Bewohner. Die Trlbokker bildeten aber selbst nach etngetretener römi scher Herrschaft die Provinz Germania superior, später Germania prima genannt. Nachdem die Alamannen (Schwaben) bereit» um 8»0 n. Ehr. Versuche zur Nieder lassung im Elsaß gemacht hatten, beginnen dies« um 800 n. Lhr„ da» Land bi» zur Schweiz vollständig zu be siedeln. Hierbei wurde die noch vorhandene gallo-römische Bevölkerung in die Vogesen abgcdrängt. Um 480 besetzten die salischen Franken. r-«tnauf. wärt» ziehend, da» Land bi» zum Srlzbach und dem Hage- nauer Forst, sowie da» ganze Saartal in geschlossener Giedelweise. während das Moseltal bi- Liebenhofrn von den rtpuarischen Kranken eingenommen wurde. Die Feind schaft, die bald darauf zwischen den Alamannen und Franken auSbrach, endigt« damit, dass erster« von den letzteren unter Chlodewig in der Schlacht bei Tolbtacum (Zülpich) im Jahre 490 besiegt wurden. Elsass-Lochringcn bildete seitdem einen Bestandteil des fränkischen Reiches. Elsaß im besonderen ein fränkisches Herzogtum (Dueatu» Alsattae). Einer der ersten Fürsten des Landes war der Herzog Etticho, unter dem das Christentum im Elsaß «tn- aeführt wurde. Da» Land selbst wurde seit dieser Zeit Elsaß, d. t. .da» Land der seßhaften Alamannen, ge. nannt. Die Alamannen waren nun zwar unter die Bor- mäßigteiit der Franken geraten, trotzdem bildeten sie in Zukunft und bi» auf die Gegenwart die Hauptbevölkerung de» ganzen RetchSlande». , Dt« weitere Geschichte de» elsaß-lothringischen Landes ist bekannt. Aus diesen Betrachtungen ergibt sich aber ferner, dass -er Rhein eigentlich »»keiner Zeit ein Grenzfluss für Gallien gewesen ist, denn die ganzen linksrheinischen Stämme waren entweder rein« Urgermanen, wie die Tribokker. Alamannen, Ubier. Franke», oder aöer «» waren abaespreugt« Teile de» west germanischen Hauptstamme« der JsdvLonen. wie die Medio- matriker. Biroduner und Trevtrer. ergebe«, soH,« öoch^it Veftimmthett^aranf gerechnet werben, daß sämtliche Fletschmarken spätesten» An- fang nächster Woche voll mit Frischfleisch belirsert werden. —* Dir bulgarische» Gäste vereinigten sich gestern nach der glänzend verlaufenen Vorstellung im Opernhaus« mit den Dresdner Kollegen zum Abendessen tm »Bellevue* Die Tafel war prächtig mit Blumen. Pflanzen und kleinen Fähnchen in den Farben der verbündeten Mackste geschmückt. Mttanwesend waren die Herren Geh. KrtegSrat Wald« vom Krtegsmtnistertum und Geh. RegterungSrat Dr. Heyn vom ÄultuSmtntstertum. Allgemein bewundert wurde die Büste d«S Zaren Ferdinand, ein Werk des Bild hauers R. M. Kuntze. das Herr Direktor Ronncfeld au» der Kunstausstellung Emil Richter erworben hat. Der Bor- sitzende des LandeSvcrbande» der Sächsischen Presse. Herr Schriftleiter Rudolf Herr lein, entbot den Gästen fol genden Wtllkommcngruss: Mit «roher Freude heiß« ich St« tm Namen be» kandeSver- bände» der Sächsischen Presse und gletchzettig im Auftrag« der Srtltchcn Vertretung de» Verein» deutscher ZettungSverleger herz lich tn der sächsischen Residenz willkommen. Wie mir au» Berlin mttgetellt wurde, wollen Sie sehen und lernen, und gern hätten wir Ihnen die Kunst- und Gartenstadt Dresden, ihren Gewerbe- Ilcts, und ihre vielseitige Industrie an einigen Beispielen gezeigt. Der Krieg und die kurze Zeit Ihre» hiesigen Aufenthalte» legen nii» aber Beschränkungen aus. Auf der anderen Sette gewinnt Ihr Besuch jetzt tm Weltkriege aber eine ganz ander» Bedeutung, al» tn friedlichen Zeitläuften. In treuer BunbeSgenoffenschast kämpfen unsere Brüder und Söhne an der Iront Schulter an Schulter gegen eine Welt von Ietndcn, und sie können de« Steg nur erringen, wenn die Heimat sie nicht im Stich läßt. Dt« heiligste Ausgabe der Press« besteht nun darin, dafür zu sorgen, daß da» nicht geschieht, und ohne Uebcrtretbung dürfen wir sagen, baß sowohl die üeutfche Presse, al« auch ihre bulgarische Schwester diese ihre Ausgabe tn vollstem Maße erfüllt haben. In ehrlicher Ucberzcugung haben die deutsche und die bulgarische Presse die Wankenden in der Heimat gestützt, die Lässigen aufgc- rüttelt, die Ilamm« der Begeisterung immer neu entfacht und den Gedanken t» die Massen getragen, baß sür beSBaterlanbe» Macht und Größe »nd sür eine herrliche Zukunst unserer Bölker kein Opfer de» einzelnen zu groß sein darf. Wir haben mit aufrichtige, Ireudc dle Entwicklung der bulgarischen Presse verfolgt, dt« sich aus den kleinsten Anfänge» heran» zu einem bedeutsamen Kultur- faktor entwickelt und zu einem guten Teil dazu beigetragen Hot. dast der Anschluß Bulgariens an die Zentralmächtc in Ihrem Volke freudig begrüßt worben ist. Und wenn Ihr jetziger Besuch dazu bettragen sollte, den gegenseitigen «»»tausch von Kultur, werte» noch mehr als bisher zu fördern, so würben wir da» al» eine hochbedeutsame Folge Ihrer Deutschlandretse freudig de- grüßen. Sie werde» aus Ihrer Reise sicher überall eine aus. richtige Hochschätzuug des tapferen und sugcnbkräftigen bulgarischen Volke» und seines weisen Herrscher» stnden. Seien Sie. wenn Sie tn Ihre Heimat zurückkehren, di« Dolmetscher dieser her,, ltchc» Gefühle gegenüber Ihrem Volke, und Helsen Sie un«. da« NundcSvcrhältni» beider Länder nach dem Kriege zu einer innigen kulturellen »nd wirtschaftlichen Gemeinschaft zu gestalten. In dieser Hossnung heiße ich Sie nochmal» recht herzlich tn Dresden willkommen. In schlichten Worten dankte hierfür der Vertreter de» Iournalistenvereins in Bulgarien, Herr Christo Ab ra sch eff. Er führte n. a. aus. dass die bulgarischen Gäste glücklich seien, nach Berlin al» erste Stadt Dresden, dt« Stadt der Museen und Wissenschaften, zu sehen. Dt« Waffenbrüderschaft zwischen den eng verbündeten bulgari schen und deutschen Truppen bilde einen mächtigen Faktor auch zur Pflege der kulturellen und wirtschaftlichen Inter essen, dt« nach dem Kriege zwischen beiden Ländern fort- bestehen würden. — Heute. Dienstag, vormittag besichtigten die bulgarischen Gäste, die sich über Dresden un- die ihn«» bereitete Aufnahme höchst erfreut auSsprachen, die Gemälde galerie und das Grüne Gewölbe mit ihren reichen Schätzen. Vrl Uhr nahmen sie tm „Bellevue" ein von der Deutsch- Bulgarischen Gesellschaft. Landesverband Sachsen, gebotenes Krühstück «in. An der Ehrentafel hatten Platz genommen die Herren Iusttzrat Dr. Bondt, Ge- neralkonsul Kommerzienrat Zieh, Geh. Kommerzienrat Dr. Marwitz, Geh. Reg.-Rat Dr. Heyn, Syndikus Dr. Merz,' Schriftsteller Hcrrletn und mehrere bulgarische Gäste. Herr Justizrat Dr. Felix Bondt begrüßte die Tafelrunde mit( einer Ansprache, der wir folgendes entnehmen: Sehr geehrte Herren! Im Namen der Dentsch-Bnlgartsche« Gesellschaft, Landesverband Sachsen, und tn «einer Eigenschaft ak» deren stellvertretender Vorsitzender habe ich dt« Ehre, Sie und insbesondere dt« hier anwesenden Herren Vertreter der bulgari schen Presse herzlich willkommen zu heißen und Ihne« unteren Dank dafür auszusprecheu, baß Sie unserer Einladung zu einem einfachen Frühstück Folge geleistet habe». Wir freuen uns, wieder, einmal bulgarische Freunde in Dresden» Mauern begrüßen zu können. Unsere Gesellschaft ist noch iung an Jahre«, trotzdem sind unsere Beziehungen zu Bulgarien schon jetzt sehr herzlicher und tteundschastlicher Art. Erft kürzlich hatte unser g«schäft»stthrender Vorstand die hohe Ehre, von Sr. Majestät dem König von Bul garien anläßlich seiner hiesigen Anwesenheit empfangen zu werden. Dabet betonte Se. Majestät, welch großes Gewicht er und bi« bul garische Regierung aus freundschaftliche Beziehungen zu Deutsch land legen. Außerdem hatten wir dir Freude, Vertreter der bul garischen Sobranj«, bulgarische Künstler und Gelehrte und den Herrn bulgarischen Gesandten Dr. Rt,oss hier begrüßen zu können. Angesichts der Verschiedenheit dieser Beziehungen hat sich bei uns die Ucbcrzeugung entwickelt, wie stark bet beiden Völkern, dem bulgarischen wie dem deutschen, der Wunsch begründet Ist, bi« be stehende Wassrnbrüderschast zu einem dauernden FreunbschastS- bundc z» gestalten. Deutschland» größter Dichter preist al« höchste» Glück der Erbenkinder die Persönlichkeit. AehnltchcS läßt sich ron einem Volke sagen. Auch dieses muß in erster Linie Persönlich- kctt haben. Und das bulgarische Volk hat eine solch«. Um so größer ist unsere Freude, baß wir mit diesem Volke vollster Per. sönltchkeit ln Freundschaft verbunden sind. Dauernd und voll reichsten Segens soll die Freundschaft der beiden Völker sein. Ich kaffe die Wünsche unserer Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft tn den Ruf zusammen: Da» bulgarische Volk, an der Spitz« Seine Maje stät der König von Bulgarien, da» tapfere bulgarische Heer und insbesondere die hier anwesenden Herren Vertreter der bulgari« scheu Preffe leben hochl Im Namen der bulgarischen Gäste antwortete Herr Ge neralkonsul a. D. Pantsche Dorew, politischer Redakteur von „Utro" und „Dnevnik". Er wies in längerer herzlicher Rede auf die festen, innigen und freundschaftlichen Vc- zlehunaen zwischen Bulgarien und Deutschland hin und leerte sein GlaS auf die deutsch-bulgarische Freundschaft und auf die Deutsch-Bulgarische Gesellschaft, mit Herrn Iustiz- rat Dr. Bondt an der Spitze. Vor der Rundfahrt durch die Stadt, die leider tn geschlossenen Wagen vor sich gehen muß, stattete» die bulgarischen Gäste Herrn Generalkonsul Kom merzienrat Zieh einen Besuch ab. —* Tranerfeier. Im Freiherrltch v. Fletcher- schen Lehrerseminar fand sür den perstoröcnen Herrn Oberlckhvcr Bau mann eine Trouerseicr statt. Herr Dr. Kleyl schilderte den LebenSgang des Verstorbenen, seine Entwicklung aus dem vogtländischen Volkstum, seine pädagogische Wirksamkeit in seiner Heimat un- in Dresden am Seminar, dessen Lehrkörper er fast 80 Jahre angehört hat, seine Tätigkeit als Armen Pfleger und tm freiwilligen v aber ländischen KriegSht-lsAdlenst, seine Studien nnd Forschungen aus dem Gebiete der Schristkunde. Er ent warf ein Li» ins einzeln« liedevoll ausgestaltetes Charakter- btld deS Heimgegangenen und würdigte sein Wohlwollen gegen die Schüler, sein« Freundlichkeit gegen di« Amts- genassen, seine Hilfsbereitschaft gegen Fremde, sein«« Humor, seinen Optimismus, sein« LedenSsreudtgkeit. Orgelvorspiel leitet« die Feier ein. Ernste Gesänge um rahmten di« Trauerrede. —* Infolge eines Schadens i« staatliche« Lvssniffkrast« werk, dessen Beseitigung mehrere Tage dauern wird, ist aus der Straßenbahn nach Hellerau eine erhebliche Be- triebSstürung eingetreten, die wahrscheinlich vor Sonntag nicht behoben werden kann. —* Gewitterschäden. Während eine» gestern Montag früh niedergehenden heftigen Gewitters wurden durch Blitz schlag in Kletn-RvhrSdorf bet Radeberg di« Häuser der Familien Sonntag nnd König vollständig eingeäschert. In BertSdorf bei Zittau schlug der Blitz in da» An- wesen des Gutsbesitzers Karl Müller, zündete und äscherte di« mit Erntevorräten angefüllte Scheune und den an- gebauien Wagenschuppen vollständig ein. Di« Erntevorrät« gingen völlig tn den Klammen verloren, so dass dem Be sitzer «tn schwerer Schaden z»gefügt wurde.
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