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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.02.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170203022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917020302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917020302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-03
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
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Gtandpuukt von der uor»«gtschlen Negierung ebensowenig wie von der schwedischen voll anerkannt worden ist. so läßt sich auch die neue Verordn»»»»« ebenso wie die schwedische mit erheblichen NeutratttätSinteressen der beiden so nabe am SerkriegSschauplatze gelegenen Staaten erklären. Die deutsche Regierung bat sich daher der norwegischen Regierung wie -er schwedischen Regierung gegenüber darauf beschränkt, ihre grundsätzliche Ausfassung durch «ine Rechtoverwahrung auf- recht-uerbalten. ohne dieser eine praktische Folge zu geben. Damit dürste der Zwischenfall in einer für beide Teile an nehmbaren Form erledigt sein. IW. T. B.s Die neuestem Meldnn-en lauten: r»e Reutrale» und d«r verschärfte I -Boot-Nrieg. i>. Berli». 2. Febr. tEig. Drahtmrld.s Alle heute nach England und Frankreich bestimmten dänischen Schisse werde» zurückgehalten. Ebenso bleiben die dänischen Schisse in englischen Häfen liegen, die vor dem 4. Februar nicht audsegeln können. Die Kricgsversichcrung nimmt, wie aus Kopenhagen gemeldet wird, vorläufig keine Versicherung an. Der Damvscr .Wellig Olav", der heute von Neuyork abgeden und am 8. ,Februar hier cintreffen sollte, »nutzte liegen bleiben. Der Veschlutz der dänischen Reeder, die zur -usreise nach England bestimmten Schisse vorläufig nicht avgehen zu lassen, wurde gefaßt nach einer Unterredung des deutschen (Gesandten mit den führenden dänischen Reederkreisen. — Der dänische Reichstag hielt gestern eine Gehcimsitzuiig ab. der Beratungen der einzelnen Par teien vorausgingen. Der Minister de» Aeutzern machte über die deutsche Note Mitteilung. Bei sämtlichen Anwesenden herrschte volles Verständnis für die ernste Lage, doch wurde kein Anzeichen non Panik bcmcrkbar. Die Diskussion nach -er Ministcrrrde war nur kurz. Die ganze Sitzung dauerte nur eine gute Stunde. — Man nimmt a». das, auch der norwegische Storthing heute noch in einer Geheim- sibung mit der Regierung die Norwegens vitalste Unter- essen berührende Lage im Zusammenhänge mit der englischen Koblensperre erörtern wird. — Das norwegische Blatt .Dagvlaüet" berichtet, datz die uorwcaische Pvstdamvicrrvute »ach England—Amerika heute eingestellt wurde. — An der Ncuyorkcr Börse »ahn, die Spekulation auf allen Marktgebieten infolge der Ankündigung des uneingeschränl- ten Unterseeboot-Krieges riesige Abgaben vor. so datz außer- geivShnlich hohe Kursverluste zu verzeichnen waren. So verloren leitende Eisenvahnaktie» bis über 4 Dollars. Be deutender noch waren die Rückgänge am Markte der Rüstungswerke. Steel blitzte 1t Dollars. Bethlehem:itt Doll., Kupserivertc über 9 Toll.. America» Cans 17 Dollars ein Zchissahrtswrrtc hatten eine Elnbutze von über 7 Dollars zu verzeichnen. Das Geschäft war aufgeregt und nervös. Die Umsätze betrugen 2060 000 Aktie». Di« Schweiz und der Krieg zur See 8er«. 2. Fcbr. Der Bundesrat hat heute i» z,vei Zitzungen die wirtschaftliche Lage besprochen, die sür die Schweiz durch die Ankündigung der See sperre ent standen ist. Der Bundesrat stellte fest, datz Grund z„r Be unruhigung nicht vorhanden ist. Er wird indessen die durch die neue Lage wünschenSivert gewordenen Matzrcgeln u» gesäumt treffen. Weitere Mitteilungen erfolgen vorauSsicht- lich schon morgen. sW. T. B.s Weitere Erfolge nuferer Unterseeboote. London. 2. Febr. Llonds meldet: Der cnglilche Dan»p- scr „T rcva n" und der belgische Dampfer „Euphratc s", MV Tonnen, sind versenkt worden. Der Schlepper „I d a Dunt.au", 189 Tonnen, ist auf eine Mine gestotzcn und ge sunken. Der norwegische Dampfer ..Tand»," ist gestern durch ein Unterseeboot versenkt worden. Die Besatzung ist bis auf einen Mann gerettet. Ter Segler „T revoun c" ist durch ein Unterseeboot versenkt worden: drei Mann wur den gerettet. Llonds meldet, datz der holländische Dampfer .Epsilon" versenkt und die Mannschaft gerettet wurde. — Die Segler „Hclciig" und „Samuel" sind versenkt worden. sW. T. B.s Der neue Vertreter der Schweiz in Berlin. Bern, 2. Fcbr. lSchwcizcr. Tepeschcn-Agcntur.s Ter Amlöesrot hat als Nachfolger des a»s Alters und Gesund- heitsrücksichtcu zurücktrctendcn Dr. Elaparödc als Gesandten der Schweiz in Berlin bestellt Tr. Robert Ha ab, Gc- neraldircltor der schweizerischen Bundesbahnen. Dr. Haab übernimmt die Vertretung der Schweiz beim Deutschen Reiche, im Königreich Bauern und Königreich Schweden interimistisch. Ter Posten eines Generaldirektors der »chweizcrischcn Vundcsbahncn wird sür ihn offen gehalten. Der neue Gesandte steht im Alter von 52 Jahren. Er gc- HSrte früher dem Zürcher Obcrgerichte und der Zürcher Re giernng an. Seit 1911 war er Mitglied der Generaldirck- tion der schweizerischen Bundesbahnen als Vorsteher des Rcchtsdepartcments. (W. T. B.s Zunahme der Spareinlage» in Oesterreich. Wie». 2. Febr. Den Blätter» zufolge zeigten im Ja nuar die Spareinlage» bei der Postsparkasse und der ersten österreichischen Sparkasse eine stetige Zunahme. Be sonders bei den Sparkassen in Deutsch-Böhmen »vor die Z» nähme.bedeutend großer als im vorigen Jahre. lW. T. B.s der Königlichen Knnstgewcrbeschulc künstlerische Borfüh rungen statt, die mit erlesenem Geschmack ausgewählt und dargeboten wurden. Schon von der heiteren Särönheit des Vrühlschen Saales ging ein starker StimmungSrciz aus, nicht minder, nur ganz andersartig, von dem künstlerischen Rahmen, den Alexander Baranowskn und Adolf Linncbach für dir Tänze von Gertrud Lcistikow und die Sprcchvorträgc von Magdalcne Berlin g geschaffen hatten, dessen Ltoffwand sich im Verlaufe des Abends nur um einige Töne zu dunkel crivieS. Etwas zu gedämpft war mitunter auch die Beleuchtung, die zaube rische Sichter auf die Bühnenbilder warf, zur Erhellung des Mienenspiels aber oft nicht ausreichte. Selbst die Ein trittskarte und Bortragsfolge hatte» in Heinrich Wie unk einen künstlerischen Berater gesunden. Datz die von Gertrud Lcistikow ersonnenen Tanzgewäuder lwarum ,Lostümc"?s in Farbe und Eigenart sich dem Gesamtbilde vorzüglich «tnordncten, bedarf bei einer Meisterin in ihrer Kunst nicht erst besonderer Feststellung. Nur die Ge wandung als „Gottesanbeterin" dünkte uns ehemals glück licher. Ihre Tauzgebildc waren, »vie immer, gröber ut»d ausdrucksvoller im Eharakteristischcn. besonders im Mor- gonlündtschcn, als in natürlicher Anmut und schwebender Leichtigkeit. Neue Züge traten zutage in dem gespensti schen Spiel der Hände an der Wand zu einer Prälude von Chopin und den leidenschaftlichen Sprüngen zu den» H-Moll-Mittclsatz des Schubertschen Impromptu in L«. Bilder von klassischer Schönheit entstanden durch die Mit wirkung von sechs wohlgebildeten »nd anmutigen Schüle- rinnen in der Szene zu Grtegs „Aases Tod". GroteSk in Tracht und Tanz erschienen die sechs zu Schuberts be kanntem Moment Musical in F-Moll. Auf einen ver. halte«««, gedämpften Ton waren die Gedichtvorlrsungen von Magdalen« Berit »g gestimmt. Der geschmeidige Fluß der Sprache, das Fortspinncn der Verse mit langem Atem und singendem Ton war lyrischen Sachen angemesse ner als den Balladen und reichte bei heiterer Lyrik gerade für Gustav Kalke aus. Es schien auch hier vor allem auf Stimmung abgesehen. Nur das schwere Gewand der Dichtkunst oder Muse selbst, das die Künstlerin, »vie aus einem Blld von Tizian oder Veronese herausgestiegc», trug, brückte auf ihr Wesen. Auch die unsichtbare Musik vvn Klavier und Geige »Maria Hölbc und Ernst g Ilgens patzte sich trefflich dem Ganzen an. dem man eher ein Zuviel nicht immer voll zusammengehender Stimmungen nachrühmen kann. Bon der Decke des Saales aber schaute» die lichten, heiteren Götter und Genien Sil- Bulgarischer Kriegsbericht. Lost». 2. Febr. Amtlicher Heeretzbrrtcht vom 1. Febr.: Mazedonische Krönt: Auf der ganzen Krönt schwache Artillerietättgkett. Nur westlich des Dotran-Sees wurde das feindliche Arttllerieseuer am Nachmittag recht lebhaft. Orstlich der Cerna und tm Wardar-Tale Feuer zwischen Patrouillen und Wachtposten. Eine feindliche Kolonne ver suchte westlich deS Doiran -GeeS vorzugehru, wurde aber durch Sperrfeuer angehaltcn. Südlich vvn Sere» gingen feindliche Erkundungsabteilungen vor, wurden aber durch das Feuer türkischer Truppen zerstreut. Der Feind lieb einen Offizier und elf Mann tot zurück. — Rumänische Front: Feuer der Posten auf beiden Usern des St.-Georg- Kanals, östlich Tulcea. Heftige Schneestürmc. lW. T. B.s Die Kriegslage aus dem Balkan. stk. Sofia, 2. Febr. likig. Drahtmcld.s Born rumä nischen Kriegsschauplatz wird gemeldet: An der rumänischen Front herrscht irn allgemeinen ziemlich Ruhe. Die Artillertetättgkcit unserer gegen das Trotul Tal ge richteten Batterien hat. durch das sichtige Wetter begünstigt, zugeuommc». Fm Zentrum unserer Front haben die Russen schüchterne Versuche unternommen, in unsere Stellungen bei Nanestl cinzudringrn, wurden jedoch schon in den Vorfeldstellungen durch wohlgezielteö Feuer unserer Artillerie zum fluchtartigen Rückzüge gezwungen. Immer deutlicher tritt hervor, welche Bedeutung die Eroberung von Nanestl sür unsere Sereth-Linic hat. Es ist dadurch gelungen, einen strategisch hochwichtigen Keil in die russische Brückenkopsstellung Fundcni—Namolosa zu treiben, der die Russen verhindert, kräftigere Borstötze gegen unser Zentrum zu führen. Bei Galatz herrscht andauernd Arttl- leriefcucr. Ein wichtiges Ereignis ist dort in der letzten Zeit nicht vorgekommcn. Auch von der L a l o n i l i s r o n t werden leine Ereignisse von besonderer Bedeutung ge meldet. ES versautet, datz unter den serbischen Soldaten sehr viele epidemische Kianfhcitri» auftreten, und datz sich unter den Serben eine grotzc Unlust gegen die Wetter führung des Krieges zeigt. Türkischer Kriegsbericht. Konstantinopel. 2. Fcbr Amtlicher Bericht des Gene- ralstabes vom 1. F cbrua » : An der Tigrissro » t griff der Feind nach heftigem Artillcrieseuer an» 8V. Januar unsere südlich des Tigris gelegene Stellung an. Er wurde mit beträchtlichen Verlusten für ihn zurückgcschlagen. In der folgenden Nacht versuchte ' eine feindliche Insantcric- Abteilung einen Angrisf, der gleichfalls zum Scheitern ge bracht wurde. Bei einer glücklichen Erkundung nahmen »vir dem Feinde Material und Aombeu ab. An der Fcllahie front nur Artillerictätigkeit. — An der S e r e t li - F r v n t miesen unsere Truppen starke feindliche Aufklärungs- Abteilungen ab. Auf den anderen Fronten kein wichtiges Ereignis. Ter stellvertretende Oberbefehlshaber. lW. T. B.s Sertlicher md Sächsisches. Dresden, 2. Februar. König Friedrich August in München «nd Leipzig. Se. Mas. der König ivurde nach seiner Ankunft in der Münchner Residenz in den reichen Zimmern von der Königin und den Prinzessinnen Hildegard und Wiltrud herzlich will kommen gehettzcn. Bald daraus stattete er dem König non Bauern in dessen Wvhnräumcn einen Besuch ab und überreichte ihn, zuerst das Ritterkreuz, sodann das Grotzkreuz des MilitärSt.-Hclnrichs Ordens. Der König wünschte, mit dieser seltenen Auszeichnung de» König von Bauern als obersten Kriegsherrn der tapferen banrischcu Armee zu ehren. König Ludwig überreichte hierauf, von den gleichen Gesinnungen sür das sächsische Heer beseelt, dem König das Grotzkreuz des Militär Max-Iosephs- OrdenS. König Friedrich August empfing hierauf den Staatsministcr des Königl. Hauses und des Aeutzercn Gra sen Hertling und den banrischcu Kricgsminister von Hclltngrath in Audienz. Dem Kriegsminister über reichte er das Grotzkreuz des Albrechtsordens mit der Kriegsauszeichnung. Während dieser Zeit empfing König L u dwig den sächsischen Kricgsmintstcr v. W »lsdorf in längerer Audienz und überreichte ihm den Militär-Ver dienstorden 1. Klasse mit Schwertern. Dem sächsischen Ge sandten v. Stieglitz verlieh der König vvn Bauern den Verdienstorden des Heiligen Michael 1. Klasse. Um <»l4 Uhr abends fand bet dem Königspaar in den Stcin- zimmern ein Abendessen statt, an den» u. a. die Prin zessinnen Hildegard und Hclmtrud, die Prinzen des König liche» Hauses, der sächsische Kriegsminister, der sächsische Gesandte, dle oberste» Hofchargen, der banrische Minister Präsident und Äricgsministc», Kabinetisches v. Dandl, der sächsische Attache v. Keil, der sächsische Generalkonsul Wil- mcrsdörfer und die beiderseitigen Gefolge teilnahnicn. Um 8 Uhr begab sich König Friedrich August zum sächsische» Gesandten und dessen Gemahlin in die Hohcnstauscnstratze, wohl» ihm später Ser König vvn Bauern folgte. Dort fand et» geselliger Abend statt. Nach 9 Uhr begleitete König Ludwig den König »»ach dein Bahnhöfe. Nach Herz ncstrcs ein wenig überlegen auf unsere schwerblütige, Sunkeltönige deutsche Kunst herab. — c-I,— 7* Josef Wackerle, bisher an der Königl. Porzclla»- nianusaltnr und an der Unterrichtsanstalt des Königl. Kunstgeiverbemuseuiiis in Berlin tätig, hat den Ruf an die Königl. Kunstgeivcrbcschnle München angenommen. Er wird dort als Maler, Bildhauer und Ornamentlkcr tätig sein. s-* Heinrich LUienfei«, der bekannte schiväbischc Dra matiker und Erzähler, der seit Jahresfrist im Felde steht, ist mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden. -s* Der Landschasts«aler Professor Gustav Schönleber. Direktor der Kunstschule in Karlsruhe, ist im 60. Lebeiis- jahre heute früh gestorben. -s* Haus Ziegler Mitdirektor der Wiener Volksbühne. Wie aus Wien gemeldet wird, ist Hans Ziegler, das seinerzeit in der Streitsache Weibe viel genannte Mitglied des Deutschen Bolksthcatcrs, dessen Vertrag Direktor Wall- ncr nicht erneuert hat. Mitdirektor der Wiener Volksbühne geworden. Er wird sich mit Dr. Rnndt in die künstlerische Leitung der Bühne teilen, jedoch auch weiter als Schau spieler tätig sein. 1* Franz Molnar preisgekrönt. Aus Budapest wird gemeldet: Die ungarische Akademie der Wissenschaften hat in ihrer unter dem Borsitz des Geh. Rates Albert von Berzeviczn abgehaltenen Plenarversammlung auf Grund des Vorschlages des Preisrichterkollcaiumö den BofuitS- Preis für 1S1« einstimmig Franz Molnar für sein Schau spiel „Weiße Wolken" verliehen. s* Di« deutsche Musikerschaft «nd der Krieg. Der All gemeine Deutsche Musikcrvcrband hat kürz lich seinen Bericht über die Gimvirkungeu des Krieges auf seinen Mitgliederbestand und auf seine Finanzen er stattet. Daraus ist zu ersehen, datz die deutschen Musiker an dem Opfer für das Vaterland ganz hervorragend be teiligt sind. Weit über die Halste der Mitglieder dieses großen Verbandes leistet Militärdienst. Im Interesse des Durchhaltens und der Fortcrsüllnng seiner weitgehenden sozialen Aufgaben hat der Verband eine Kricgsuntcr- stützungskasse ins Leben gerufen, zu der bisher durch Aus gabe später rückzahlbarer Anteilscheine und andere Zu wendungen freiwillig 76 000 Mk. bcigetragcn »norde» sind. Bis 1. Oktober 1016 leistete diese Kasse über 50000 Mk. an Nothilse. licher Verabschiedung erfolgte um Sk Uhr die Abreste nach Leipzig. Die Ankunst tn Leipzig erfolgte heute vormittag gegen 9 Uhr. Nach Entgegennahme der Meldungen des stellvertretenden kommandierenden «Kenerals v. Schweinitz, des Kreishauptmanns v. Bunrsdorsf. de» Lberbürger Meisters Dr. Dittrich und des Polizeipräsidenten Dr. Wag ler begab sich der König nach den» Königlichen Palais. -* Se. Königl. Hoheit der Kronprinz traf heute vormittag von Leipzig in Ehcmnitz ei», um verschiedene industrielle Unternehmungen »nd städtische Einrichtungen zu besichtigen. Zunächst wurde der Einarinerhandschule und dem Heiinatdank-Lazarctt ein Besuch abgestattrt. Abends fährt der Kronprinz nach Zwickau weiter, wo er mit dein Zuge um I0H9 Uh» cintrifst. Für den Sonnabendvormittaa ist ein Besuch des B tt r g c r s ch a ch t c s 11 des Aktjeuverelns der Zwickaner Bürgergewerkschas» vorgesehen. Der Krön prinz wird die Anlagen über Tage besichtigen und hat de» Wunsch ausgesprochen, die aus dem Felde in die dortigen Reviere beurlaubten Bergleute begrüßen zu lvnncii. Dann wird er den Audi merken eine» Besuch avstatten und auch dort die aus dem Felde beurlaubten Arbeiter sprechen. Nachmittags 448 Uhr findet eine Zusammenkunft mit Zwickaner Bürgern in der Kuppelhalle des König Albcrt-Museums statt. Der Kronprinz wünscht sich dort über die wirtschaftlichen und ionstigcn Verhältnisse de» Stadt und ihrer Bewohner persönlich zu unterrichten, und zwar durch Unterredung mit Angehörigen alle» Vcvölke rungstreisc der Stadt. Es sind deshalb Einladnngc» an eine Reihe von Persünlichtcite» der verschiedenen Veruss stände ergangen. Am Sonntag früh crsolgi die Weiterreise nach Plaue« und Bad Elster. —* bi. Letzte Ehrung eines fürs Batcrland gefalle,»en Helden in einer Landgemeinde. Nach liebe» führung de, Leiche des im Seegefecht in den Hoosdcn an» den» Führer lchiff „> . 09" gefallenen Leutnants zur Lee Faust aus Lübschütz von Anniiden über Bentheim nach Miliitz Roitzschen fand am Mittwoch nachmittag 148 U»> die Bei sctzung auf dem Friedhof zu Krögis statt. Unter Vorantritt des Königl. Lachs. Militärvcrcins Krögis und Umgegend und einer zun» Ehrendienst bei der Leichenfeier vom König!. Bezirkstomniando Mcitzen bestimmten Abordnung des E> satz-Bataillons 100, Meißen, begab sich die Trauerversamm lung in die Kirche, welche bald bis aus den letzten Platz in Schiss und Empore mit andächtigen Teilnehmern von nah »nd fern gefüllt war. U. a. waren Leutnant zur Sce Fischer, der gleichfalls am Teegesecht am Kanal tcilgcnom men hatte, als Abgeordneter des Kommandos und drr Offiziere der Halbslottillc, eine Anzahl aktiver und Rr serveossizicrc, Rittmeister Geheimrai Steiger, Leutewrtz. Oetonomierat Steiger, Löthain, der Rektor der Dreitünig schule Dresden, Professor Dr. Rosenhagri,. Vertreter ücr umliegenden Rittergüter zugegen und ebenso waren vtzle Landwirte des Bezirkes mit den Parochiancn aus allen Dörfern des Kirchspiels erschienen. Ans dem von der „Pietät", Dresden, mit schwarzen Traurrbchängcn würdig ailsgcschmückten und im Kerzenlicht strahlenden Altarplatz stand unter einer Fülle von reichen Blume mp enden der schlichte Eichcnsarg, zu dessen Leite die nächsten Leidtragen den, unter ihnen die Eltern, die Schwestern, sowie der aus dem Felde beurlaubte Bruder des gcsallcncn Helden Platz genommen hatten. Pfarrer Hcndrich hielt die Leichen rede über den Konfirmationsiprnch des jungen Helden: Psalm 145, 20: „Gott behütet alle, die ihn lieben", schilderte die frohe Kindheit und Jugend im Elternhaus, datz wackere ideale Streben und die treue Betätigung der ihm in reichen» Matze vvn Gott verliehenen schönen Gaben in der Schulzeit, sodann seine Auslandsreise auf der „Vineta" »ach Brau- licn »nd den Westindischen Fm'cli» und zuletzt den Kriegs dienst als Fähnrich und Leutnant auf dem Liinenschiss „Helgoland" und den Torpedobooten >. 159, 40 und 09, unter besonderen» Hiniveis aus das kurz vor der Beerdigung cingctrvssene Ehrcnzcugnis des Kapitänleutnants Böhm, Kommandant vvn V. 09", in dem der Gefallene als ein hervorragend tüchtiger Offizier und edler, iympathischer Kamerad bezeichnet ivurde. Tröstend und mahnend tlang die schlichte, aber die Herzen tief ergreifende Rede aus mit dein Hiniveis, daß auch dieses Blutopfer sür das Batcrland nicht »»»sonst gebracht sei. und datz der iunge Heid nun Gottes einiger Hut stehe! Der tresslich geschulte Kirchen- chor unter Leitung des Kirchschullehrers Braune brachte dann weihevoll die Fr. Naglersche „Tvtentlage um die ge fallenen Helden" mit auf diesen besonderen Fall bin um- geändertcm Text zu Gehör, Am Grab vollzog sich dann die Einsegnung der sterblichen Hülle und die Einsenkung »n öle heimatliche Erde, und bemccttcn Herzens zog"' die nach Hunderten zählenden Teilnehmer heim, lies erarisfen von dieser schlichte», aber erhebenden Ehrung eines fürs Vater land gefallenen Helden in einer sächsischen Landgemeinde. —* Geschäftsverkehr bei der Sparkasse der Siadt Dres den. In, Januar wurden »» oOi»oi Posten 7 028 581,88 Ml. eingezahlt und in 28804 Posten 2948210,99 Mk. aus gezahlt; demnach M e I» r c i n z a h l »i n g c n 1 080 870,81 Mark lim Vorjahre 8 588 122,88 Mk ». —* Kricgswohltätigkeit der Dresdner höheren Lehrer schaft. Vvn der städtischen höheren Lehrerschaft Dresdens sind aus freiwilligen Gehaltsabzügen in» November und V* Die Lübecker Oper wird Anfang Mai, nach Schlug der Lübecker Spielzeit, mit dem Opernperional in Lille und Dvuat gastieren. Der Bürgernnsschutz hat zu den Kosten 5«»00 Mk. bewilligt. z* tzk. Künstlerische Lustspiele im Kricgogcdiet. Direktor Maximns RcnO hat als Leiter der künst lerischen Lustspiele im Kricgsgcbiet — Veranstaltung Haupt mann v. Fran>.vis — im Dezember und Januar au de: Westfront in 45 Aufführungen Schnitzlers „Anatol". Schmidts „Nur ein Traum" und Römers ^Frieden im Krieg" gebracht. Tic Aussührungcn, deren Reincrtrag Kricgsfürsorgczwcckeii zuflictzt, fanden zumeist in eigens errichteten Theatern statt, die letzten Vorstellungen etwa 20 Kilometer von Verdun. Vvn der Freude, mit der die Aufführungen von unseren aus dein Graben kommenden Feldgrauen ausgenommen werden, kann man sich schwer einen Begriff machen. Die künstlerischen Lustspiele im Kriegsgebict vvn Rciw und Hauptman» n. F»g»>.ois, Haupt sächlich zur Erheiterung. Anregung und Unterhaltung für die Fronttriippen ins Lebe» gerufen, nehmen weiter Wcrle vvn namhaften Schriststcllern in den Spiclplan ans: zu « nächst folgen Aufführungen in Douai, Eambrai. Voten- giennes, Lille «nd St. Amand. Wundt über den Sbauvlvkmus unserer Seinde. Der Leipziger Philosoph Wilhelm Wund», dcr soeben seinen Entschlutz kundgcqcvcn bat, zum 1. Oktober von seinem Lehramt zu scheiden, spricht sich in der nächsten Nummer der „Leipz. Illustr. Ztg." über Chauvin is mus und Militarismus wie folgt aus: Uns Deut scheu ist in diesem Krieg oft genug dcr Vorwurf des Mili tarismuS gemacht worden. Datz man uns auch des Ehau viniömus beschuldigt hätte, ist mir kaum zu Ohren ge kommen. Vielleicht haben sich unsere Feinde in diesem Punkt selbst allzu schuldig gefühlt, als datz sic sich dazu hätten cntschlictzcn können. In dcr Tat. wenn mir diese beiden an die in diesem Krieg so gewaltig hervorgetrctcncn nationalen Gegensätze gebundenen Begriffe in ihrer Bei brcitung über die Nationen Europas »ns vergegenwärtigen, so müssen wir den Borwurf des Militarismus wohl auf »ns nehmen, wenn damit auch nicht ohne weiteres zugcstandei» ist, datz die enge Verbindung von Boltswehr und Kriegs Heer, die dieses Wort bedeutet, an sich eigentlich ein Vorwurf genannt werden kann, sondern wohl eher das Gegenteil. -reiner Nachrichten Nr.ZL
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