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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170325027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917032502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917032502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-25
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
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Dresdner »achrlchterr Iü» -llig- veidersett» von Somme und Oise spselen st» tög- N» G-sschte unserer Sicherungen mit Vortrupve« s«r «Ps-ner ab. di« nach den häufigen verlustreichen Zus«»m«». stößen nur zögernd Vorsicht««. Südlich de« Trotos»l - L «le» wurden dt« russische» Stellungen auf dem Grenzkamm zwischen -Kolnvmtnr. und C»obano»-Tal im Sturm geuourmen und VUV Gefangene «ingebracht. Der russische SuftiMtnister »erenskt tras Ber- sügung«,. dt« Frauen,u den Nahle« für die konstituierend« Bnusowmtuug zuzulasten. Die russische R«vo lution »regt erung hat den Petersburger »rbctterveretn wegen srtedrnssrrundlicher Knndgetungen geschlossen. Ter Stadtrat vv« Moskau verlangte, daß die kon- situierend« Versammlung nach Mölkau zusammenberufen merden solle. Gr oß s ü r st K n r i l l hat das Kommando der Marine- zarde ntedergelegt. Beim Untergänge des französischen PanzerschisseS ..Danton" sind nach amtlicher französischer Meldung 2S6 Mann um« Leben getommen. Ber der Abstimmung über La» Vertrauensvotum für da» Kabinett Ri bot haben fast 20V Abgeordnete der lranzösischsn Kammer gefehlt. Die mexikanische Regierung schickte eine neue Roi« an Wilson, die verhindern soll, daß arncritanische Lander am europäischen Kriege teilnehmen. In Ke !i m a z c d v n i e n ist die Angrissskratt der Franzosen und Italiener vollständig gebrochen: ibre Ver luste betragen «twa SOltNO Mann. König A r redlich Augu st tras heute srül, vom west lichen Kriegsschauplätze wieder in Dresden ein. aas Lch'is ber seiner gefährlichen Ladung und der Explosion iw Maschinenraum sofort in Brand geriet. Der Damoser „Hcaldton" achörtc der Standard Oil-Compano rn 'Reuyork. sW. T. B.t Der Damvskrawler „Ozean IV" hat da» Rettung» noor des amerikanischen Dampfers ..Hcaldton" mitgebracht, da» mit 20 Insassen gekentert war. In dem Boote befand »ich der einzige Uebcrlebcnde der 20 Mann, ein Norweger, dem eS geglückt war, das Boot umzudrehen. Er ist ver wundet und es sind ihm Arme und Beine erfroren. Er wurde ins Rote-Kreuz-Spital gebracht. kW. T B.) Amerikanische Dampfer unterwegs. Dem ..Ncwyvrk Herald" zufolge waren bis 20. März 19 amerikanische Handclsdampfer auf Zährten non und nach dem europäischen Sperrgebiet unterwegs, lieber das Schicksal mehrerer Dampfer, die an ihrem Bc- UiMmvngscrt nicht cingelaufcn sind, herrsche Unruhe. Die bedrohliche Lage in Irland. Rach Berichten von Privatpersonen wird die Lage in Irland von Tag zu Tag ge/ährlicher. Sämt liche Fabriken. die Kriegsmaterial unfertigen, stehen unter 'chärfster militärischer Bewachung, da sich in de» letzten Wochen mehrere Fälle von Sabotage ereignet haben. Die Hafenstädte werden besonders streng bewacht, und den Frem den wird die Zurcise in die Hafenstädte nur mit ganz be- londerer Erlaubnis der obersten Militärbehörde in Irland gestattet. Die irisch« Frage im englische» Unter hau sc. ,N>cuwe Rotterdnmsche Courant" berichtet über die Debatte im Unterhause: Daleicl brachte seinen Antrag zur Erzielung eine» Ausgleiches in der irischen Frage ein und erklärte lick gegen die Ausschreibung von Neu wahlen. Ter Unionist Hills sagte, cs sei notwendig, daß daS Ruch über die Frage des irischen Problem» entscheide. Der Umonist Mae Weilt sagte, daß die Rekrutierung durch «inen Ausgleich nicht gewinnen würde. Man mühe vor allem die 'Nationalisten zu überreden trachten. Bonar Law sagte, er würde Irland morgen Homcrule geben, wenn ein e.lnbeltticher Vorschlag gemacht würde. Man habe beschlossen, aus die eine oder andere Weise aufs neue zu trachten, einen Ausgleich bcrbeizusühren. Hieraus versprach Asquit!) seinerseits jede mögliche Unterstützung. >W. T. B.) Unser EtellunftSwechsel an der Westfront. ^ Der militärische Mitarbeiter des vcrbandssrcundlichcn norwegischen Blattes „Locialdemokraten" schreibt: Der Rückzug habe stets als das Schwcrstc in der Kriegs kunst gegolten. Jetzt habe Hindenvurg sich als Meister im Rückzüge erwiesen: denn trotz seines Rückzuges habe das deutsche Heer die Initiative behalten. <W. T. B.j Die srauzöfischc Meldung über den Untergang des „Danton". In Paris wird amtlich bclanntgegebc»: T>aS Paiizer- chlfs „T a n t o n" ist am IS. März im Mittclmcer torpediert werden und untergcgangen. 2Ssj Mann lind ums Leben getomwen, 806 gerettet worden. kW. T. B > kammer sind, na» Vekanntgabe t IS «»trüge an da« t« Fragen der äußere» der Lebensmittelversorgung, frohlockend, daß bet dem eln- »tnm für Ribvt säst 200 Depu- »tz» «»»nng h^ In d«r französtschen Kam durch den P "" Ministert»» Politik, de» vßerbeseh Sttmeneeau» stimmigen Bi tirrte gefehlt haben Dt« sranzdfischen Finanz««. Lyoner Blätter melden au» Paris: Die Kamme: veaang am Donnerstag die Erörterungen der pro visorischen Vudaetzivvlftel für da« zweite VierteljahrI«U7 in Höhe vo» v t Milliarde» Franken. Nach einer Schätzung eines Abgeordneten übersteigen die rückständigen Ausgaben für Kr ieaszwecke den bewilligten Kredit von S Milliarden um 11 Milliarden. Es müßten sofort Maßnahmen getroffen werden, um neue Einnahme quelle» zu schaffen. Der Berichterstatter des Ersparnis. Ausschusses der Kammer erklärte, man müsse, um Erspar nisse zu erzielen, die Ofstziersbcstände im Landesinnern weiter herabsetzrn und die Rcpräsentantcngcldcr der Par lamcntSprästdenten und der Minister beschränken. Redner wie« darauf hin, daß di« Postkontrolle Briese von Depu tierten üsfnete und photographierte. UntcrftaatSsekretär Besnard erklärte das Oefsnen dieser Briefe für unzulässig. Brousse wie» darauf hin, daß 200Millionen unnittzrrweise für Geschosst ausgrgeben worden seien, die den Bedingun gen de» KrtcgSmtnisteriums nicht entsprochen hätten. Die rückständige Lumme der französischen Renten würde binnen kurzem 3" Milliarden betragen. Redner schlug eine Erb schaftssteuer vor. die alljährlich 2 Milliarden abwersen würde. kW- T. V > «Havas Meldung.) Die Kammer bat mit 187 argen drei Ltlmme» die gesamte Vorlaae der provisorischen Budget zwölftel des 2. Vierteljahres lS17 angenommen. OKTB.j Bolkskundgedungen in Mailand. Reisende aus Mailand berichten an schweizerische Blätter, daß am 17. und 18. März in Mailand große B o l k S ü e m o n st r a t io n e n und Massenumzijge der Arbeiterschaft, besonders der Frauen, gegen die Fortsetzung des Krieges siattgesundcn haben. Bulgarischer Kriegsbericht vom ES. März. Mazedonische Front: Zwischen Ockirida- und Prespa-Lec wurde ein schwächlicher feindlicher Angriff ab geschlagen. In der Gegend von Bitolia von Zeit zu Zeit kurzes feindliches Trommelfeuer. Aus der übrige» Front schwckcheS Artillericfeucr. Im Wardar-Lal nächst der unteren Struma und am Gestade des Aegäischen Meere» F l t e g e r t ä t i g k c i t. Bei Drama hat der deutsche Leut nant v. E'chwcge sein 0. feindliches Flugzeug abge sch Visen. Führer und Beobachter des Flugzeuge», zwei Leutnants, wurden verwundet gesangengcnommen. - Rumänische Front: Nichts zu melden. iW. T. B.s Der Kaiser an den König von Bulgarien. Aus Berlin wird, wie wir einem Teile unserer Leser bereits mitgttcilt haben, vom 2S. März amtlich gemeldet. Le. Majestät der Kaiser sandte an den Zaren der Bulgaren das nachstehende Telegramm: Großes Hauptquartier, 2g. März. Mit Holzer Freude ersülit Mich die Meldung des Fcldniarschalis v. Hindenburg. daß sich die bulgarischen und deutschen Truppen in den Kämpfen bei Mvnastir glänzend geschlagen haben. Ich habe den General v. Bclow an gewiesen, den denlschcn Truppen Meine volle Anerkennung und Meine» Dank auSzuspreche». Inden, Ich Dir zu der vortreff lichen Haltung Deiner tapferen Truppen Meinen Glückwunsch ouSspreche. bitte Ich Dich, durch General v. Belom auch den be teiligten Führern der Truppen Deiner braven Armee die Mel dung des Fcidmarschalls und Meinen Glückwunsch zur Kenntnis bringen zu lasse». Ich weiß, datz unsere braven Truppen stets mit derselben zähen Hingebung und dem gleichen sehen Willen den Feinden stand halten, die ihn angreifen werden, bi« der End sieg unser ist. Das walte Gott! gcz. Wilhelm. >W. T. B.j Umgruppierungen an der Saloniki-Front. Kl. Der Züricher „Tagesanzeigcr" meldet: AndcrSalo- nikisront haben bedeutende Umgruppierungen statt- gesunden. Tic 100 Kilometer lange Front vom Wardar bis zur ägäi scheu Küste ist von den Englän dern allein übernommen worden. Das kleine ita lienische Kontingent scheint gänzlich mcggcnommcn zu sein, auch die Reste der serbischen Armee sind vom Saloniki- schauplatz verschwunden. Der „Bert. Lokal-Anz." berichtet aus Budapest: Der Berichterstatter des „Az Est" in Lofia meldet, die An is riss St rast der Franzosen und Italien er in W c st - M a z e d o n i c n sei endgültig und völlig gebrochen. Lic hätten in den zehntägigen wilde» An griffen an Toten und Verwundeten 00 000 Mann ver loren. Amtlicher türkischer Bericht vom 28. März. Persische und TigriSsront: Tic Lage ist un verändert. — K a u t a s u s f r o n t: Eine unserer Erkun- duttgsablcilungen drang auf dem rechten Flügel in die feindliche Stellung ein und nahm einen Teil der von Jägern besetzten Gräben ein, den sie gegen einen vom Feinde in Ltärkc eines Bataillons ausgesührten Gegen angriff -jette«. Im verlaufe dieser Unternehmung «achten wir einige Äesangene und fügte» dem «etnde schwere Verluste zu, Nur aus einem Abschnitt des linken Flügel» schwache« Arttllertescuer. Et» von ben Russen aus einen Puntt gegen unseren Vorposten gemachter Angriff wurde zurllckgeschlagen. — Sinaifront. 'Nicht» von Bedeutung. — Unsere Truppen, die am 21. März Sei der Abweisung de» feindlichen Angriffes zwischen Lchrida- und Prespa-See zusammengewirkt hatten, eroberten an der mazedonischen Front nach späteren Meldungen die zuvor vom Feinde genommenen Gräben zurück und machten einigo Gefangene, wobei sie «hm zugleich schwere Verlust« zu sügten. Der stellvertretende Oberbefehlshaber. tW. T. B.j Die neuesten Meldnngen leuten: Der Ubt»»ch der deutfch.chi«»stfch»u Bszlehuufteu. Berlin. 21. März. Der hiesige chinesische Ge sa n d t e hat dem Auswärtigen Amte folgendes Telegramm seiner Regierung mitgeleilt: Peking, den 11. März 1S17. Das folgende Dekret des Herrn Präsidenten ist heute veröffentlicht worden: Leit Beginn de» europäischen Krieges bat Ehina strenge Neutralität bewahrt. Zu unserem lebhaften Er- staunen erhielt die chinesische Regierung am 1. Februar d. I. eine Note der deutschen Regierung, ln welcher der Beginn des neuen Unterseeboct-Kriege» angekündigt wurde mit Lperrgeblcten, in denen neutrale Schisse vom obigen Datum an nur auf eigene Gefahr fahren könnten. Nun hat aber der Unterseeboot-Krteg gegen HandelSickisse. nne. er bi« dahin von der deutschen Regierung geführt wurde, bereit» schweren Schaden an chinesischem Leben und Gut angerichtet, und die neue Form des Untcrseeboot-KriegeS wird die Schäden in größtem Maße vergrößern. Von der Absicht bewogen, dem Völkerrecht Geltung zu uerschasseit und das Lebe» und Eigentum der chinesischen StaatSailgeliörigen zu schützen, hat unsere Regierung einen scharfen Protest an die Kaiserlich Deutsche Regierung ge richtet mit dem Bemerken, daß. falls diele ihre Politik nicht aufgeben würde, die chinesische Regierung sich gezwungen sehen würde, die bisherige» diplomatischen Beziehungen mit Deutschland abzubrechen. Wir hatten uns der Hoff nung hingegebe», daß die deutsche Regierung nicht strikte an ihrer Politik sesthalten und ihre freundliche Haltung Ehina gegenüber bclbehaltrn würde. Leit unserem Protest ist nunmehr leider über ein Monat verflossen, ohne daß die deutsche 'Negierung ihre neuen Methoden der Kriegs sührung zur Sec ausgegcbcn hätte. Biele Handelsschtfse sind versenkt worden und zahlreiche chinesische Staatsan gehörige haben bei dieser Gelegenheit ihr Leben eingcbüßl. Bor einigen Tagen, am 11. März, hat die deutsche Regierung uns ihre formelle Antwort zukommen lassen, welche besagt, daß es ihr nicht möglich wäre, den llntersee tivot-Kricg mit Sperrgebieten auizugeveu. Diese Antwort entspricht durchaus nicht unseren Hoffnungen und Wünschen. Ilm unsere Achtung vor dem Völkerrecht zu beweisen und um Leben und Gut unserer Staatsangehörigen zu schützen, verkünde ich hierdurch, daß die chinesische Regie rung vom heutigen Tage an keine diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reiche mehr unter hält. (W.T.B.j Deutscher Reichstag. Berlin. 21. März. «Eig. Drahtmcld. unseres Berliner MitarbeitcrS.j Der Reichstag versagte die „achgesuchte Ge nehmigung zu einer Widerklage dcS Landschaftsdirektors Kapp gegen den Abg. B c h r c n S (D. Fr.). — Ter Gesetz entwurf auf Hcrabsekung der militärischen Miudeststrase«. »ach welchem gewisse im Felde begangene Straftaten milder beurteilt werden sollen, wurde vom Kriegsminister «. Gteiu unter Hinweis auf die Erfahrungen im Kriege begründet. Die Gerichtshcrrcil hätte» es oft schmerzlich empfunden, wenn sic an die hohen Mindeststrascn gebunden waren. lHört, hört!) Er. der Redner, selbst habe oft. wenn sich die geringste Handhabe bot. statt der strafrechtlichen Ahndung eine disziplinäre Slhndung vorgenvmme». Die schleunige Berabschiedung des Gesetzes liege im Interesse aller Be teiligten. namentlich der Beschuldigten. sBeifall.) — Abg. Fehrenbach sZentr.) begrüßte diese kleine Revision des MilitärstrafgesehbucheS, die möglichst noch in nächster Woche verabschiedet werden sollte. Der Krieg habe sich auch hier als Lehrmeister gezeigt. — Abg. Davidsohn iLoz.) meinte, daß der Entwurf noch nicht weit genug gehe, da er noch immer die Todesstrafe beibclialtc. mit der sogar das neue 'Rußland aufräumcn wolle. — Die Abgg. Nehbel ikoiis.), Dr. Haas sPp.) und Tr. van Satter sntl.) traten für möglichst rasche Verabschiedung der Vorlage ein. — Abg. Stadthaqen iLoz. A.-G.) wünschte, datz die Vorlage rückwirkende Ärast erhalte. Der Gesetzentwurf wurde an einen Ausschuß von 2l Mitgliedern verwiesen und darauf die zweite Lesung des Iuftizetat» fortgesetzt. - Abg. Dr. Bell lZ ) äußerte eine längere Reihe von Wünschen zur Iustizresorm. namentlich auch bezüglich des juristischen Studiums nach dem Krieg«. Die Anwälte Sinsollleksnzert im llöoiil. Shernha«. Reihe L, 6 : a IN 23. Mär z. Man wurde dem zweifellos starken und eigenartigen Talent acs Wiener Neutöners FranzSchrcker Unrecht «un. wollte man die Sinfonietta, die gestern ihre lerchsöeutsche Uraufführung erlebte, gedankenlos bedeu tendere.» Werken ihre» Urhebers gleichstellc». Daß Schreker, ..wenn der Geist über ihn kommt", etwas zu sagen Hai. zergte. erst noch jüngst seine an gleicher Stelle aus der Taufe gehobene Tondichtung „Vorspiel zu einem Drama". Daß er. wenn es gefordert wird, auch anständige, abc'r auch nichts werter als anständige moderne Gclegcnheitsmusik zu Treiben versteht, zeigt die von der Wiener Akademie „bc- stkrllte" Llnsonietta. Das Zeichen des Komponisten trägt ia auch sie deutlich an der Stirn: ihre seinen, für das Ver mischte. Schillernde schwärmenden Klangfarben, ihre geist- ' eich rücksichtslose, den Drciklang kaum je ohne große Lept, kirrne Sext oder sonst eine artige dissonante Würze ver wendende Harmonik sind unverkennbar schrckerlich I— maS nicht unbedingt im Sinne eines Komparativs von ..schrecklich" zu verstehen ist —). ebenso wie die etwas rück gratlose. aber doch sensitiv eindringliche Thematik. Also unpersönlich kann man diese Musik nicht schelten. Woran eS ihr aber schlt, das ist die Kraft zur Entwicklung, die Fähigkeit, aus dem Gefundene» etwas zu machen, was von seiner Bedeutung überzeugt. Den schon durch die Gattungs- bez?.lchnung angedeuteten intimen Charakter -cs Werkes hat Schreker in ber Form dadurch zu wahren gesucht, datz er — nach alten und neuen Vorbildern — die herkömm lichen vier Sinsonicsäye zu einem geschlossenen Ganzen zu- ^mmensaßte, das sich in die Untcrameilungen eine» schnellen und langsamen, eines scherzomätzigen und eines finalen Mschnittes gliedert. Das ergibt im einzelnen «ine sehr knappe, alles in allem aber zufolge der Pausenlosigkeit und des steten Forlschreiten» doch auch wieder recht gedehnte Fassung. Den Faden de» musikalischen Geschehens durch alle Gegensätze ungerissen durchzuführen, den auffassenden Sinn des Hörers nicht zu verwirren und doch stets zu kesseln, mußte unter solchen Verhältnissen recht schwierig sein. Schreker hat dieses sich selbst gestellte Problem leider nicht zu lösen gewußt. Der zarten Einleitung und dem nicht ohne melodischen Reiz gestalteten »lesro viv-ce folgt «an mit Interesse, zumal hier der geschilderte Klan«- und Ltssnnanzenzauber noch frisch fesselt. Den pathetischen Adazla- gedankeit läßt man sich auch noch gefallen, aber -an» be ginnt mehr und mehr merklich da» Reich der musikalischen. Phrase. Noch «inen Lichtblick bringt das erste Scherzo- thrma. dcch rasch ist die Srmüduno wieder da. und wenn dann im letzten Abschnitt eine liebevolle Rückschau auf dass Themcngefüge des Allegros und Adagios anhebt, das einer solchen Ausbeutung keinesfalls gewachsen ist, uzen» immer wieder dieselben orchestralen Glitzcressekte. immer wieder dieselben harmonischen Späße kommen, dann wird man vom Zitaterich befallen und spricht etwa mit Siegfried: „Mich dünkt, deS gedachtest du schon", oder noch überzeugter mit Wotan: „'Nur eines will ich noch: — das Ende!!" — Gespielt wurde das Werk unter Kutzichbachs Leitung von unseren prächtigen Künstlern io schön und hingebungs voll. wie das die Dresdner Uebcrliescrung erheischt. Man hatte anstatt der ursprünglich gedachten iämmcrmusikalische» Besetzung eine -verstärkt orchestrale gewählt, was der Klang wirkung im großen Raum entschieden zugute kam. ohne daß darum die Musik den intimen Charakter verlor. Die Ausnahme war kühl, aber immerhin io höflich, wie sic ein Künstler von Rang i» jedem Falle verlangen darf. Der anwesende Komponist konnte sich denn auch einmal dankend zeigen. Als Solist mußte sür den angekündigtcn Cellovirtuosen Földciy, der wegen Paßschivierigkciten nicht kommen konnte, unser heimischer Klaviermeister Professor Walter Bachmann cintretev. Er spielte das Klavierkonzert von Grieg. das Hugo Wolf einmal als „musikähnllches Geräusch" bezeichnet hat, das aber diesmal nach Schreker sehr „abgeklärt" wirkte. Irgendwie in die Tiefe geht es ja bekanntlich nicht, wird im letzten Satz vielmehr recht handgreiflich banal. Hier bältc deshalb ein etwas derberes, temperamentvolles Zugreifcn seitens des Vortragenden nicht geschadet. Sonst aber war der vornehme Grundton von Bachmanns Ausfassung und Technik bestens dazu an getan, das Werk zu heben. Entzückende Feinheiten des Anschlags, duftiges Passagcnspiel, warmes, die Gentlme»- talitäten adelndes Empfinden führten zu einem starten Ein druck nachschasfenden Künstlertums. Bachmann wurde leb haft gefeiert. Das Schlußwort des Abends sprach Richard Straußen» lustiger Schalksnarr Till E u l e n sp j c g>e l. Kuhschbach. dessen Btgabung für das Heitere in der Kunst hier wieder einmal überzeugend offenbar wurde, brachte die unverwüstliche Partitur mit hcrzersrtschendcr Klarheit zum Klingen. Nur den Gassenhauer hätte er seinem Till etwas gemächlicher pfeifen lassen sollen. Daß das klang liche Witzfeuerwerk die volle Wirkung tat. dafür sorgte unser Virtuoscnorchestcr. Man sollte cs aber wirklich auch im neuen Saale gestaffelt anfstellrn. Bei dtr jetzigen Anord nung kommen die Holzbläser, wie gerade der „Eulenspiegel" wieder merken ließ, bedenklich zu kurz. vr. Eugen Schmitz. Kunst Md Wissenschaft. e* Mitteilungen der Königl. Hoftheater. K o n « g l. Opernhaus. Am 26. März „Hossmanns Er zähl u n g e n". Anfang 2-8 Uhr. Am 27. März wird Nicolais komische Over „Die lustigen W c i b c r v o n W i n d s v r" in der neuen Ein stiidirriliig und Inszenierung und in der bekannten Be setzung wiederholt. Anfang 7 Uhr. P a l m s v n n t a g. K o n z c r t im Königl. Opern haus. Zum Beste» des UntcrstütznngSinstituts für Wit wen und Waisen der Königl. musikalischen Kapelle findet am Palmsonntag mit königlicher Genehmigung ein Beethoven-Abend unter Leitung von Hermann Kutzschbach statt. Kviizertordiiung: 1. Ouvertüre zu „Corto- lan", 2. Fantasie für Klavier, Orchester und Chor tWerk 80j, :1. Sinfonie 'Nr. 0. D-Moll, Werk 120, mit Soli und Schluß chor über Schillers Ode: „An die Freude". In der 'Neunten Sinfonie wird Robert Burg zum ersten Male die Baßpartie singen. Magdalena Lcebe hat sich vor ihrem Scheiden aus dem Verband der Hosopcr noch einmal sür den guten Zweck zur Verfügung gestellt. Den Klavicrtcil in der Choi- Fantasie spielt Emil Kronkc. Die anderen Loli singen: Minna Wolf. Henriette Mödlinger, Emil Enderlein und Hanns Lange. Außer -er gesamten Königs. Kapelle wirken noch mit der Sinsoiiiekonzertchor lüber 300 Sänger und Sängcrinnenj und der Königl. Hosopernchor. — Die öfscntkichc Hauptprobe sinöct Sonnabend, abends 148 Uhr, statt. Das Konzert und die Hauptprobe ist das 7. Sinfonie-Konzert im Abonnement der Reihe .V Für das Konzert selbst, sowie sur das Bor-Konzert am Sonnabend gelten die kleinen Opernprcisc. Königl. Schauspielhaus. „Nach Damas- k u S" von Ltrindbcrg iErstaussUhrung am 20. März, An sang 1-7 Uhrj ist folgendermaßen besetzt: Der Unbekannte: Friedrich Lindncr, Tic Dame: Melitta Leithncr. Der Bett ler: Hanns Fischer. Ter Arzt: Lothar Mchncrl, Die Schwester: Allee Verden. Der Alte: Hans Wahlbcrg, Die Mutter: Maximiliane Blcibtreu, Die Acbtissin: Ida Bar- üou-Müllcr. Ter Konfcssvr: Theodor Becker. Der Irre: Erich Ponto, Der Wirt: Alfred Mener, Gäste: Siegfried Lewinsky, Rudolf Schröder, Alfred Richter-Anjchütz. Lju Kellner: Johannes Lchöncberger. Spielleitung: Dr. Karl Aollf. Zu den 15 Bildern de» Werkes sind neue Dekora tionen von Hoftheatcrmalcr Otto Altenkirch und Maschi- neriebircktor Adolf Linncbach geschaffen worden.
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