Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 07.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188506071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-06
- Tag 1885-06-07
-
Monat
1885-06
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.06.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r »a» am «n ei schauen, e Zahl mr. etwas kül, >U«r- — Die Anmeldungen »ur Bride iligung Turnfeste mebrrn sich von Tag »u Latz. Zahl 10.000 bereit« überschritten. Da bei der »nl der Frftdritrag von 4 Mark vro Person mit »In auch der Finanz-AuSichuß mit Genugtbung tn ES ist sicher anzurrelimm. bah sich die oben »»»rurvr, doppeln wird, denn der Anmeldetermin war dte«mal _ gesetzt. Es sind also noch weitere Einnahmen zu erwarte«, vingö sieben diesen auch bedeutende Au-goben entgegen, dl» aber voraussichtlich durch Eintrittsgelder und andere Abgaben gedeckt werden. Tie Zeichnungen rum Garantiefond nehmen dabei ilirrn Fortgang. Bezüglich des Garantiefond sei wiederholt bemerkt, daß derselbe lediglich zu Deckung eine- etwaigen DesicttS bestimmt, daß also keineswegs davon die Rede ist. die gezeichneten Beiträge seien auch wirklich zu erlegen. Mit der Garantietondzeichnung verleibt man seinen Snmpathien zur Sach» sowir dem Vertrauen »u einem Unternehmen Ausdruck. daS sa ein nationales Dolt-test rr» groh> artigsten Stulc sein wird, und vvtert eventuell ein«» kleinen Proeend sab des gezeichneten Betrags zu Deckung des etwaigen DesicttS. sall« sich nicht andere Mittel und Wege hierzu finden lasten Im Hin blick auf den hohen sittlichen Werth des Turnen- und auf da« Herannabeir deS Festes darf die Feslleitung, an deren Spitze sich die angesehensten Mitbürger gestellt haben, noch weitere Zeichnungen zum Garanliefonv erwarten, zu deren Entgegennahme die Herren Günther und Rudolph. Seestraße. bereit sind. — Etwa 120 Personen, darunter wohl sämmiliche Größen deS hiesigen Billard-Sports, halten sich vorgestern Abend im großen Saale des Tivoli eingcsunden. um daselbst dem interessanten Wettka m p s aus dem eigens dazu ausgestellten Billard Zwischen dem berühmten Billard-Künstler Herrn A. Penrand-Rudolptic und Herrn Franz El'ctrrr beizuwohnen. Als unparteiischen Schieds richter wählten die Anwesenden aus ihrer Mitte den durch seine hervorragende Wertigkeit irn Karambotageipie! bekannten Herrn Georg Römer, welcher auch in »ewisienhastesrer Weise seiner Pflicht oblag. Kurz nach 8 Mir begann der mit Spannung erwartete Kamps, weicher allerdings erst nach l2 Uhr endete, was dem allgemeinen Interesse etwas Abbruch that. wie aus dem Verschwinden Vieler zu beobachten war. Die Ausgabe war, an diesem Abend eine Partie bis 1000 Points zu spielen. Lange hielten sich die Künstler die Waage, bis ziemlich am Schluß Herr Peuraud-Rudolplic mittels einer Sciie von 2l7, die größte au diesem Abende, als Sieger bervorgtng. Sehr wacker hatte aber auch Herr Elscker gekämptt, denn dessen letzte Serie von llt hätte fast für den Sieg des künst- leriichen Gegners verhängnißvoll werden können: Herr Etscher abtte w, t Points, wieder der Herren kam 20 Mal zum Spiel, bei welchem nicht selten reckt ansehnliche Serien, darunter 0 über 100, > macht wurden Im Groben und Ganzen erregt jedoch für den .tu'chauer ein solches Spiel nicht ein so großes Interesse, die Kunst n!»d diese ist ja groß) liegt einzig und allein im Zusammcnspiclcn, ime sich der Karnmbolagenipicicr auezudrücken pflegt, ist dies er reicht, so beginn! es langweilig zu weiden und inan allmiet förmlich an», wenn lick die Vatle endlich wieder einmal zerstreuen, »in einen Seit« » Nl?»Lii' «,« «u»ta,schwor«« » für dt» !>. Wlvwurgerickte« de« Herrn Fustizrat, Wehnraer ausgeloost: M amtsch au- Hütten» Erbricht« Iraugott rrtbschaftsbrsltz-r Lraugott Lemnitz au« I ntlje» au- Dre«d«n. Lotterte-Kolle eleganten Sic"'' l>ew»ndern zu können, von denen allerdings außer einigen samoien Kopfstößen keiner zu Stande kam. DaS Tourist« wurde gestern Abend m demselben Saale fortgesetzt. — Gm Holz! Seil gestern trüb weilen Deutschlands st egel i ö h i! e in linieren Mauern. Bereits »r der 10. Morgerr- innde enNruckelte sich im Heilngö'cheu Elahlissemeirt ein reges Leben. Au? allen Sladkeii nilieres dermchen Vaterlandes stellten sich da selbst dre Herren .stegler zu einem Rendezvous ein. Insonderheit waren die Stada' Berlin. Hamburg, Breslau. Leipzig, Ehcnimtz. D.ssau. Magdeburg. Halle stark vertrete». Ter Verein „Klapper kasten" arid Hannover war nicht i» Person erschiene», batte aber da>ür -Gm hiesigen ste eltluh „Tie Sandhosen" ein Gruppenbild bedient, am dem -wöst iiruirterc „Klapperer" lagerten. Bereins- zcickien. die das Tresdner Skadlwappeu mit der Iuschrist: „Dresden tt-c-ö" rrnaen urrd au einem schwarz-weiß rothen Bande befestigt sind, desgleichen Berioaues von einem Herrn August Böckel, Gürlier- nieister Grnrrt. wurden »a Helbig'chcn Etahtlsseiiieiit scilgehoten. Bon genanntem Saiiiiiielpnnlie ans, Ivo des Kegelklubs „Radau" ans Tessan. mit-t Kugel» ge chmuc'r stolr in die Gibstulheii wehte, unlernahmen die Mitglieder der einzelnen .ststubs. die bereits gegen Mittag in einer Stärke von 00" st erneu anwesend waren. Streu rüge durch die Stadt und die nächste Umgebung. Am den Straßen tonnte man in Landauern und Troichten, aiii Pierdebahnen und zu Fuße Kegler sehen, die in ihren Abzeichen, besonders Kopfbedeckungen. ost die wunderlichsten «stebiide znc Schau wagen. Abends 7 Uhr sanden irr de» pracht voll und originell dekorirten Lokalilälen des Lincke'schen Bades all gemeine Begrüßung und IestkomiirerS statt, in die sich ein flottes .'.Minen niid humoristische Vorträge mischten. Heute findet Vor mittags der Kongreß stall, dessen Tagesordnung und Berathung des Kegelverbaiidstatuts. Bestimmung des Ortes für das erste deutsche .stegrlverhaudüsest und Wahl des bezüglichen Vorstandes bilden. Hieran reitst sich Nachmittags zwei Uhr die Festtafel und 4 Uhr ein großes Konzert, ausgrstihrt von der vollständigen Ehrlichsclien Kapelle. — Tie hiesige könial. Polizerdirekl>oir verfolgt in den Polrzer- lstättc"» einen Uiibekiimleii. angeblich Ludwig Waltend erg, Rn«'"'.uiuetor ot ll'-anzst-ton-, Opera eeLoncort-Ooiulänatro». La» i'r-rii/.Klcv 1'. 8. .V.. am welche» Raine» er m Dresden Visitenkarte» abgegeben!iat. ribernrirtelaroß. hager. > Ivnd. etivasgcivcllkc.Haare. hohe 2 tn!!, sst'inaie tllaie und Mund, blonden Schnurrbart, länglich blasses Gesicht, oerit'ch und engloch sprechend, ziert sich beim Sprechen, als leime er das Deutsch nur mangelhaft, gut und gewählt gekleidet, idenlocb mit einem vom stl. August 1878 dis lO. Januar 1879 hier wohnhaft gewesene» HandlimgskoinmiS, späteren Pianisten Ludwig Wilhelm Karl Waitcnberg, zu Güstrow 1854 geh. Er hat e st in emcin der reinsten hiesigen Holels und hieraus in einem hie- siaeir Ebambre Garns geivolml und während dieser Zeit mehrere luesige Eiiiwolmer und GcichästSlcule >rm erhebliche Summen Geldes he'chwiiideit Er hatte sich einein Hstügen Restaurateur, deni er vor ! Jahren 27 Mb schuldig geblieben war, zu erkennen gegeben, die 'chnidige Summe bezahlt und erzählt, daß er vor 6 Jahren nach 'Amerika ausgewandert und dort zu einem wohlhabenden Man» » worden sei. er ici nur bernbergekommen, um sich zu erholen, erruge stlc Verbindlichkeiten abziinrachcn und seine Braut mit nach Amerika ..! uc'hincn. Uni den betreffenden Restaurateur noch sicherer zu machen, hak er demselben eine Sniirmc Geld (ca. 1000 Mk.) znr Aus- ! .wahimng übergeben und ihm mrlgctbcill, daß er sein Geld irr der englischen Bank liegen habe, welche er angewiesen habe, ihm monat lich Mk zu nbermittcln, er werde aber nunmehr Anweisung dtstm.r geben, daß diese monatlichen Raicn direkt au den Restaurateur gelangten. Das zur Aufbewahrung übergebene Geld hat er bald wieder zurückgenvmmcn, dazu noch 200 Mk. bcrar von dem Restau rateur geliehen, auch eine Zechlchuld von 263 Mk. kontrahrrt und 'ich unter Zurücklassung einiger werlhioser Kosser heimlich entfernt, .sterncr Hai er während seines hiesigen Aufenthaltes oirers in einem von Proststrurtcn bewohnten Haust verkehrt, daselbst airianglrch viel Geld umgehen lassen, aber schließlich bei der Wirlbschaitsiiihaheri». »er er vorgestiegeit halte, daß ihn eine größere Erhschastsregiilriung. zu welcher er mn, emcn Iuskizralb bcvollnrächtigl habe, hier langer als er gewollt, ansgehalteir habe, für Chamvagner eine Zcchjchuld von 62" Mk koistralurt rmd derselben auch noch 610 Mk. abzu- sthwindeln gewußt, außerdem auch ans diesem Hause eineProstittlirte '.llamenS Caroline Schulz aus Mecklenburg, 26 Jahr, blond, dre er während seines Hierseins an anderen Orten als lerne Braut vor- gestelll hak. mit songenommeri. Einem Lohrrkuticher ist er iür be stellte Wagen 71 Akk >o Psg. schuldig geblieben und andere Gc- 'chästsienre hat er nm Waarcn. die er ans Kredit ciilirommen. be- ' lagen. Da derselbe an anderen Orten in ähnlicher Weise auitreten dürfte, so fordert die sächsische Polizei olle Behörden aus, dcirselben wegen Betrugs restzniiehnicn und ihr davon Mitlhcilung zu machen. — Ter sog. Saatlvrizeir wird öfter zum Schutze gegen Brand und Ungeziefer mit arscniger Säure imprägnirt, was unter Umstände» aber auch verhängnißvoll werden karr». So büßt die luesige T nngerexvortgcsciljchast wahrscheinlich ein pa,rr schöne Pierdr ci». die in einer der vergangenen Nachte bei ihrer Bcrchäi- ngung aui Lein log. Kohlenbahnbofe von den dort freiliegende» Wcizenvorräthcn ein tüchriges Quantum gefressen hatten und am anderen Morgen von derartigen Krankheilserichejnuiigcn befallen wurden, daß daS eine Pferd bereits verendet ist. während ina» das andere auch kaum am Leben erhalten wird. Man hat den Weizen, welchen die Pferde gesressen. allerdings als mit Arsenik im- prägnirten Sacstweizen erkannt. — Tie Gesellschaft „Bürger-Casino" ist bemüht, ou«h in den Sommermonaten ihren Mitgliedern und deren Anaeliürigcn ourch gesellige Zusammenkünfte in Gartenlokalen angenehme und Hohe Stunven zu bercilen, und so sinvet unter Ande»em morgen, Montag Abends, in dem reizend gelegenen Paradic« Gart«, zu Zschertnitz ein Rendezvous, verbunden mu einem Tänzchen, statt. — Aus dem Ieldichlöhchen veranstaltet beute der Dortna» Verein «ln großes Sommersest, da- Punkt 3 Uhr beginnen soll ^ erben. BergwerkSbirektor Bruno Sedretter au- Bergießhllbel, Rentier Clemens Kinderiiiann auü Kötzschen« broda. Rittergut-Pachter Adolph Kam auü Rühr-dors. Fabrikbesitzer Hermann Rvnicki au- Glashütte, Gutsbesitzer August Jaust aus Cossebaude, Gut-b»si-er Julius Merbitz au- NaußUv, Buch- bändler Conrad Wei-ke au« Dresden, K Hostteserant undHolzbändler Eomund Müller aus Löbtau. Ur. pk. Louis Naumann au-Plauen. PnvatuS Heinrich Blumenberacr auS Wasewitz. Rittergutsbesitzer Bar»« Otto v.Wom« au- Dresden. Privat»- Wilhelm Eckeimann au- KStzschenbroda. Hau-befitzer Paul Richter au« Strehlen, Par tikulier Herm. Rost au- Dresden, Gutsbesitzer Gustav Lommatzsch aus BurkliardSwaldr. RmtSniaurermelsier Julius Müller aus Gro- henbain, Ssiitödesitzer Heinrich Beultg au- Großkagen. Aauincister Moritz Große au« KStzschenbroda, Privatu« Conrad v Broitzem auS Dresden, Jabr. Paul Albert au-Dresden, Müblenbesttzer Rein- hold Mai, auS Lichtrnl'ain, Kammergu!Spachter Berubard Odrich auS DirSden. Oberst a. D Franz CaSpari au-Dresden, Gemeinde- Vorstand Traugott Schumann auS Serkowttz und Ingenieur Jricdr. Laut- Schmidt aus Stremen. — DaS diesjährige Kbnigschiehen der vriv. Scheiben« schütze ngesrtlkchast tn dem oräcktla gelegenen Echützcnbofe wird m Folge Generalkonventbeschlusie« Sonntag den 14. d. MtS de,,innen. Nachm. 3 Ulir. beziehentlich »ach dem Sinlrrsten deS Allerböchstverordnrten K. KommiffarS, wird das Schießen und zu gleich auch daS Damenschirßen eröffnet. Montag den 1ü. d. Vorm, von 9 bis 12 Uhr und Nachm, von 2 bis 8 Uhr findet die Fort setzung des Schießens ktn der Zwischenzeit von 12 bis 2 Ub, ge meinschaftliche« Mittagsmahl) statt. Au beiden Tagen wird auch während des Schießens auf dem Festplatzc Coneeit abgelialten. Dienstag den 16. d. Vorm, von 9 bis 12 Ulir und Nachm von 2 Ul,r an Fortsetzung und Schluß des Schießens (in der Zwischenzeit von 12 dis 2 Uhr gemeinschaltlichrü Mittagsmahl). Mittwoch den 17. d. Nackm. 2 Uhr wird bei gleicher Berechtigung zur Erlangung von Würden und Piämien gestochen und Donnerstag den 18. d. findet um 5 Ulir Deklaration deS Schützenkönigs, der Echützen- könlgin, der Ritter, der Ritterdamen. lowie der Prämicnschützen und hierauf Gewinnnertheilung statt und daran reiht sich Abends 7 Ubr daS KönigSmahl und der Ball, womit daS Fest definitiv schließt. — Vorgestern trüb bat sich auS Meinbold's Sälen ein Kell ner-Lehrling entfernt, ohne bis zur Stunde zurückgekehrt zu sein. Der junge, harmlose Flüchtling, auS Zittau stammend, war stark von Heimweb geplagt: er hat blos seine Ziehharmonika mit genommen. was die Möglichkeit nicht auSschttcßt, daß er sich irgend welcher Badekapelle angeschlosien bat. — Heute Nachmittag 4 Ulir findet in Nach'S Etablissement das j IV. Stiftungsfest des Militärvcieinü „Deutsche Cavallerie". bestehend aus Garten-Eoncerl vom Tromveteikorvs des Kgl Sachs. 1. Husareii-Reg aus Großenhain, unter Leitung seines StabS- ckromvclers Herrn A. Müller, und Ball statt. — P o l iz e i v c ri ch t Der am 17. v. M. aus Niedereinsicdel in Böhmen nach Veruntreuung von Postgclvern flüchtig ge wordene Postadministrator Raimund Schorich ist, amtlich auS Prag eingclangter Mitlbeilung zufolge, in New>?sork am Bord des Bremer ^cbisies „Elbe" testgeiiommkn worden. — DcrRPolizcibczirks- wache in Neustadt wurde vorgestern Nachmittag von einen» Herrn eine FraucnSverson zugesübrt, welche unter Vorzeigung eines Zeugnisses als Wittwe eines Musikdirektors in seiner Wohnung um Unterstützung angeiproctien, ans Verlangen weiterer Legitima- , tion nline Weiteres dle Flucht ergriffen balle und von ilun erst nach langem Suchen wieder betroffen worden war. Die von deni j Herrn ausgesprochene Verniuibung, daß das vorgezcigtc Papier ^ «talich und die Perion gar nicht diejenige sei. für welche sie sich aus- eitierolli grün wc'lj;e ,»ahne bestätigte sich durch die darnach angeilcllten Erörterungen l t Kugeln und „alle Nenne' j vollkommen. Die Frau ist ein s Dieners Wittwe. Man fand in ihrem Handkoffer, den sie in einem hiesigen Gaslhaute sieben batte, noch ;wei andere gefälschte Atteste, mehrere Bettelbriefe, Adre>,e»- Verzerchnisie hiesiger Herrschaften, und Schriften, in denen sie der Kuppelei, towie der Unterschlagung beichuldigt war. Obgleich sie leugnet, daß ste hier bereits Personen unter falschen Namen angc- bellelt habe, ist dies doch mehr als wahrscheinlich. Tie Frau ist in Hast genommen. — Heute Nachmittag 4 Uhr veranstaltet der „Allgemeine T »rrrvcrci rr" in der Turiranstall am Scliießbaus ein Sommer» Schauturnen, das in Ausmarsch und Freiübungen, Ricgcnlurncir, Reigen (Iugeiid-Abtliciluirg), Vorturner-Turnen. Kürturnen und Soiele» bestehen wird. Abends 7' - Ubr findet ein geselliges Bei sammensein im großen Saale deS Gerverbelmuses fiatt. — Ter „Dresdner Markts ereln" und der sächsische Hilfsvereiir „ FreundschaftSl>»rrd " iür reisende Geschäitsleutc vcnlilrren in einem heutige» größere» Inserat die setzt mehrfach angeregte Frage: „Sind Jahrmärkte überhaupt iröthig?" — Bor wenigen Tagen beging in aller Stille der in weiteren Kreisen bekannte Herr K a nz l e > ra t h Stnbler den Tag, an welchem er vor 40 Jahren in den Staatsdienst trat. Dieser treff liche Beamte hat bei der» Appellcitiorrsgericht und letzt beim Ober- landcSgcrrchl vorzugsweise dre Ehesachen bearbeitet. — Am 4. drei, wurde «n Zittau der Arnrcnhausbewobner Korichclt bei der Franz'icbcn Papiermühle tobt aus dem Master gezogen, in welchem er freiwillig den Tod geiucht hat. Während er früher bei mehreren dabin gerichteten Versuchen <rll«mal wieder gerettet wurde, gelang es ibm diesmal am trrllen Tage, da rr durch lein Verholten bei den Vorübergehenden die Meinung zu erwecken suchte, daß er sich nur bade. — Ern anderer Lebensmüder, der wahr scheinlich gelegentlich deS FroknieictmamstesteS in Groltau des Guten zu viel getiran und nach dem Stricke gegriffen batte, um fick aut «» V. 7m>1 ,WV «fvlglosem vemüde« autzu- ovrmber ». I. von einer Frau luttraa«. dieselbe revarire» zu ^ „ „ . Gendarmen, der von der brtr. Frau unterrichtet wurde, st« bekäme di« Unr aar nickt zurück. »er- tckiedene Ubrniacker genannt, bei denen er dir Ubr »ur Reparatur angkboten bade. eiur-Ibeil« kannte ihn der betreffende GetckäitS- mann gar nick», der al« Zeuge geladen war. und »weiten« ntstirten die Jirineri weder irn Poltzei-Regtster nock im Adreßbucke. stlack- denr sein Lügengewebe immer durckstckitger wurde, erzählt M. mit treuherziger Nalvetät. die Ubr, welcke ganz sckleckt gewesen sei. wäre gelegentlich einer Auktion aut der A aunstraße auS Versehen nrit verlaust worden. aber auck liier fehlten die Beweise und der sich vergeblick au« der Scklinge zu ziehen Bemühende wird wegen Unterschlagung zu einer Gesänanißstrafe von 3 Tagen verurtherlt. nachdem sich herauSgrstrllt. da« der ursprünglich aus20 M. taritte Werth deS Minuten-AngrberS zu hock gegriffen war. — Lautlos glitt der Danwker „Rhein" in nächtlicher Stunde am 27. Februar durch die Fluthen der Elbe. „Stille ring- und tiekeS Schweigen, plötzlich, horch, rin leite« Flüstern" glaubte der Kapitän Carl Gott lob Heirschrl, der letzt als Lademeister tn Pieschen fungirt. neben der durch eine dünne Wand von ihm getrennien Katüte zu verrieb men Sofort dachte er. cö seien „Frauenzimmer" auf Deck, welches keineswegs gestattet ist. zumal die vrrtielrattreten Södne der Welle» auch erst von der Direction sich die Erlaubniß erwirken müssen, wenn ihre Ehefrauen an einer Fahrt theilnelrinen wollen. Der Kapitän war in dem festen Glauben, daß der als Maschinist thätige Friedrich Carl Kersten zwei Vertreterinnen de« schöne» Geschlechts bei fick beherberge und wollte behüt« näheren Feststellent einer solchen Entdeckung Zeugen hierzu haben und weckte einen Tbeii der Mannschaft aus ihrem angenehmen Traume. Nun ging das Suchen los, aber kein Femininum war aus dem Dampfer zu finde», und da der Kapitän nun seine» Duzfreund bei dieser Gelegenheit beleidigt batte, indem er durch den kritischen Verdacht dessen mora lischen Lebenswandel heziveiselte und von „Bernuffeln" (L l>. Steh len) sprach, strengte der Maschinist eine Privatkiage gegen seinen daiiiaiigcn Vorgesetzten an. Der Privatbeklagte bleibt aber trotzdem bei seiner Behauptung stellen, cs wären Frauen auf dem Schiffe gewesen und seien dieselben durch irgendwelche Gelegenheit vo» demselben verschwunden, jedoch bat keiner der Zeugen irgendwelche Spur hiervor» bemerken können: cS ist kaum aruu »t'Iimcn, daß die „Frauenzimmer" in einer kalten Februar nacht >,, die Elbe gesprungen find, auch per Kahn sei eine Entfernung unmöglich gewesen, dann wäre die Flucht doch sichtbar geworden. Es ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß der Kaprtän durch irgend welche Phantasie irregeleitet wurde und dadurch in dem guten Glauben bandelte, seiner Pflicht Nachkommen zu mttsten, die vermeintliche» verbotswidrigen Personen zu entfernen. Die Ange- gclegeirbeit nimmt aber noch einen befriedigenden Schluß, indem der Maschinist seine» Strafantrag zurückzieht und sich die Parleicn in die Koste» je zur Hälfte thcilen. So endete die romantische Eldsahrt in der Nacht vorn JonaS- zum Vollbrecht-Tage. Fortsetzung de« lokalen Thelte« Seite t». raaeSsteschtchte. Deutsche- Reich. König Wilhelm bat den ordentlichen Pro fessor an der Universität zu Halle, Geh. Med.-Rath Dr. Richard Bolkman ». in de» Avelstand erhoben. Der ausgezeichnete Chi rurg ist der silirtte berühmte deutsche Gelehrte, welchen der König von Preußen aus solche Weise ehrt. Voraus ginge» Ranke, Langen- beck, Helmholtz, Frcrichs. Deutsche- Reich. In Königsberg fuhr der deutsche Kronprinz mit seinem Sohne »ach der Kaserne des Grenadier- Regiments Kronprinz, wo in dem seitlich geschmückte» Hose das Feit der Mannschaft statttaud. In der Mitte deS Platzes war ein offenes Zeit errichtet, unter welchem der Kronprinz Platz nahm. Zu beiden Seiten desselben befanden sich Tanzböden für die Mannschaften, sowie mächtige Sversetaseln mit Banken. Nachdem Se. K. Hoheit dem Tanze der Mannschaften längere Zeit mit Befriedigung zuge- si hcn, nahm derselbe herzlichen Abschied vom Regiment und fuhr sodann, begleitet von dem Hurrah der Mannschaften, zu dem Kom mers der Nickt-Couleur -Studenten in der Bürgerreffource und nahm daselbst mit reiner Begleitung an der Ehrentafel Platz. Dem „Gau deamus", welches die Studenten alsbald anstimiiiteii, folgte ein mit begeistertem Scknvuiiae geriebener Salamander. Hicrrrächst iialnrr der Kronprinz das Wort und sagte, immer ici cS ihr», seit sein königlicher Vnter ibm die in der Familie fast erblicke Wü-de des KönigSbergcr Universitäts-Protektorats verlieben, rin Stolz und eine Freude gewesen, in Mitte des akademischen Geweinwercns von Kö nigsberg zu verweilen : er babe stets der eigenen Studenleirzeit ge dacht, die wie jede Lcbrzeit. schwer gewesen sei. Damals habe das Vaterland auS trüber Gegenwart irr eine unsichere Zukunft geblickt; heute siehe es geeint und stark da. Dem, der Deutschland zu Rulmr und Ehre geführt, gelte rein Spruch und Trunk. Donnernde Hochs brauste» durch den Saal, woraus Siudioius Ur. zur. Brosien ein Hock, auf den Kronprinzen ausbrachte, das von einem kräftigen Salamander begleitet wurde. Nach dem Gesänge eines Festlicdes verließ der Kronprinz den Saal und begab sich zu dem Kommerse der Couleurstudenten in der Börse. Unmrtlclbar, nachdem die eiste Stropbe der Nationalbumrie verklungen war. erbob sich der Kronprinz zu einer Ansprache, i» welcher er sagte: cs gereiche ihm zur Freude, die civoa aeaäomiao begrüßen zu können. So oft er sie sehe unv unter ihnen verweile, rrlülle ilm ganz der Gedanke an seine eigene Fugend und gleichzeitig auch an den. dem er cS verdanke, beute der roctor mazrniÜLontissrmus der Albertina zu sein. An diese Erinnerungen knüpfe sich ferner auch noch die jenige an eine große schwere Zeit, weicve Deutschland bedroht habe, die Namen der Krieger, welche dieselbe zum Abschlüsse gebracht und glorreiche Siege errungen hätte», seien aus ehernen Tafeln verzeich net. Dem aber, der irr der letzten, für Deutschland so erergniß- und toiger,reichen Zeit die Heere gcsiilirt^ dem Kaiser Wilhelm gebühre der Grottauer Chauffce aiiszulrängc». tonnte noch rechtzeitig von: datür die höchste Etire und dann» vordere er dle Bürger der Üni den Paffantcn gerettet und mit erneuter Lebenslust erfüllt werden, veriilät a»t, mit ihm auf daS Wohl des Kaiser« Wrllrelnr eincn Landgericht. Strafkammer IV. Notlr kann tcdensalls ^ kräftige» Salamander zu reiben. Er» Masure koinmairdirte diesen nicht als Tricdtcdcr für die von dem schon dreimal als Dieb vor bestraften Tagelöhner Ernst August Schramm aus Briefing ver übten Verbrechen in Frage konrmen; vielmehr scheint der schwer- beiarlcte Eiiurecker von der Absicht beleclt gewesen zu sein, nur der Gewohnheit halber recht ott zu sicliler, und dabei möglichst viel ru ruinrren. Schramm war schon am 12. Mai d. F. vor die Ge- ichworrrien verwiesen unv wurde damals wegen Brandstiftung und schweren Diebstahls zu 7 Fahren Zuchthau« »cn-rtheilt, weil er nach erfolgtem Einbruch in ein StcinbrucktrauS dazu verschütten war. da« letztere mittelst Pulver in die Luft zu sprengen. .Heute handelte cs sich um weitere ll Einbrüche in eine Reihe von Stein- bruchiiäuschen aut Rottwerndorf«, Kleincotta« und Großcottaer Flur rc., die in den Details idrerAusiülrrunaen nur wenig von einander adweichen und wobei der Spitzbube tn erst« Linie aut die Erlangung von Viktualirn bedacht gewesen ist, aber auch die Mitnahme von Werkzeugen unv Kleidungsstücken nicht verschmähte. Der freche Patron brach in einzelnen Nächten nicht weniger als dreimal ein und ließ bi« und da in den Kcllcrräumen daS Bier auS dein Faste tortiauien, nachdem er den eigenen Bedarf befriedigt hatte. Ad- sichllrch will Schramm srciiich hierbei nicht gehandelt haben, «schützt vielmehr Versehen vor und dann weih er auch nicht recht, warum er an ein« Stelle von nicht weniger al- 5 Käsen Stücke abbiß. Am 24. Februar Morgens wurde der Angeklagte bei dem Garten deS Piarrgutes zu Großkolta, woselbst er im Freien logirte, im be rauschten Zustande vertröstet und bterbet hielt eS der Bursche für rathsam, sich den Namen Tbomaschke auS Kurrewaldr beizulegen. Tie Staatsanwalt'chatt, vertreten von Herrn VikariatSratli Lnsit, fand cS tür angczcigt, den unvrrbesterltchen Dieb aus möglichst lange Zeit sicher zu machen und den gemäß wurde Schramm unter Wegtollstellung des tchwurgerichtlichen Urtbeils zu 11 Fahren Zucht- lraus, 6 Tagen Hast, 10 Fahren Zuchthaus und Stellung »»rler Polizeiaufsicht onurtdeilt. — Der Lktrulknabe Emil Paul Wießner verwirkte wegen talrilästiger Brandstiftung 2 Tage Gefängnis', weil er am 27. März in der Nähe von Deuben tm Freien Heu ange brannt und hierdurch die Fribrandsttzniig von Strauchwerk ver schuldet hatte. — Ter Kutscher Karl Hermann Richter auS Weiß- trovv war der fahrlässigen Gefährdung eines EitenbahntranSvorteS iniofern beschulcigt, als er am 4. Aprrl den Eitcnbahirübergang an der Lcipzigcrstraße mit seinem Geschirr unmittelbar vor dem Heran« nahen eine« in der Richtung von Alt- nach Neustadt fahrenden Zuge« vatrirt haben toll. Die 3. Strafkammer erachtete jedoch in Ruckfickrt darauf, daß di« Entfernung zwischen Zug und dem Wogen R'S noch eine immerhin bedeutende war, die Anklage nicht für ge« deckt und «sonnte demgemäß auf -rcttprcchrmg — Amtsgericht. Eine «ytzerUKe Geschichte, da- Der« schwind«, ein« Taschenuhr betreffend, verrucht der frühere Privat- duchhalt« und tetztgr Markthelt« Larl Gottlob MattdeS. ISüO »u Salamander. Nach Abiingung des Liedes: „Stoßt an, Albertina roll leben!" hielt Siudioius jur. Krüger, ein Lithauer. eine kurze, wirkungsvolle Ansprache au den Kronprinzen, sodann folgt« ein von dem StiidioiuS Gotsiikim ausgebrachtes Hock aus den vor 6 Fahren iminatii'uiirten Prinzen Wilhelm, wobei Redner hervor- hob. daß die Studentenschaft diese hohe Ebre voll zu würdigen wisse. Fn seiner Erwiederung gab Prinz Wilhelm der Hoffnung Ausdruck, daß alle Komililoiren rbr Lebensziel in der ttnnen Mit arbeit am Wollte deS Vaterlandes erblicken möchten. In diesem Sinne bringe er ein Hock auS auf die Albertina. Ein hierauf von dem Prinzen Wilhelm selbst kommandirter Salamander fand exakte Ausführung uno wurde mit stürmischen Hochrufen begleitet. Hier nächst verließ der Kronprinz mit seiner Begleitung da- Fest und subr durch die prächtig illumrnirten Straßen, von der Bevölkerung mit enttrusiaslirchem Fubel begrüßt, nach dem Bahnhöfe. Ter soeben in Regensvurg gestorbene Fürst von Thurn und Tc> xiS war der reichste Großgrundbesitzer in ganz Deutsch land. Sotort nach dem Tode des Fürsten hat dessen Mutter. Herzogin Helene, als Vormünderin des nunmchrigcii Fürsten Albert die Reaienma überirvniincrr »irrd bereits am arideren Morgen wurde Gras Boos. Ehes der sürstl. Gesammtverwaltung. beurlaubt. Graf Boos, ein österreichischer Kavalier, wurde 18,9 Chef der fürstl. Ge'aiiimtverwaltuiig, aber 1882 plötzlich mit Pension entlassen: an seine Stelle kam der Neichstagsabgeordncte Frdr. V. Huene. Am 24. Juni 1883 übernahm der jetzt verstorbene Fürst die Regierung, wenige Wochen daraus wurde v. Huene pciisionirt rmd Gras Hooö wurde El,et der Verwaltung. Es war allgemein bekannt, daß diese Angelegenheit, besonders die Person deS Grasen Boos, eine Span nung zwischen Mutter und Sobn hervvrrics, die bis zur Erkrankung des Fürsten anhielt. Es sollen bereits Verhandlungen mit Frhr. v. Huene wegen Wicderübernahme der Stelle angekrmpst sein; ob sie zum Ziele führe», ist abzuwartcn. seit einer Reihe von Jahren bekannten Gerichts - Berichterstatter müssen sich eine Eintrittskarte auSstcllen lasten. Im Saale wird vor dem Gerichtshof eine Reihe von Berichterstattern Platz erhalten. In der Nähe des Angeklagten und unter den Zuschauern werden zahlreiche Schutzmamrsposten vertheilt sein. Am der Straße wird Militär dgs SchwurgerichtSgebüilde vor anarchistischen Handstreichen zu bewahren hahcn. Das Airklagematcrial wird vollkommen «heim gehalten: verschiedene Berichterstatter, darunter ein Berlin« bekannter Report«, wurden mit ihren Gesuchen um Einsichtnahme der Aswy bchufS Anfertigung von Aeituunsberichten abschlägig bekchieden. AuS Wilhelmshaven kommt folgende Nachricht: Am Mittwoch Nachmittag hat der »um Schutz der deutschen Nordlersischsrei em-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)