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Dresdner Nachrichten : 07.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188506071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-06
- Tag 1885-06-07
-
Monat
1885-06
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.06.1885
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Tageblatt für UokiiiK, KMUlmll. HErreMr. MchnlieM. Mi»te»lille. > ck» Wn^niß - verSrilseilt,^ inner L<1ttnalnch»>st. die er >m Zucluponi« »eilernat, t „ Äinmcr u»d iwbe Üieamle unju «er Landlonocn Ocichnidiat, Madrid. Im Dorfe MuittvS Und 13 Clwleraellraiikungen kommen.. London. Der Kwiekvalt im oialisckicn.navinkl daner» sort. DÜk« und iiainberlam !i»d seü ciillchlonen. ihre itnllanmi» »u acl^n. mUS das irilche LtrlnEiiverkütunaS - Geie» inckl ohne dma>oico,nid« Üicwrmcn der irilaien Lolalveuvallniio erneuerl wird. Kair o. DaS Gerücht über den skiisbrnch der tlbolera in Egppien wurde oiimcll denienlirl. Srs.1)LsüLviLlsr US N»r»»»r, 8«p»«otln, s»»»> rwa io roiokor ^usväal ompfisblt S«nwwl Ltslo, Bkasmiherllratze 1?- kUlalor »w alt«» A«8otLä1«r krleädok. 6»»vduke xoxrkUvIot 1820, ^srrsL-^L^iists Io Lliso tträsssn, vo »voll ä 3, 4^>, 6 Alc., nvUvarr I nncl INoKstn 4'/«, 6, 7, 8ve Lllk., Li-»» »«»ov 6, 8,8',» Wt.. »cktzi«»r» 12, 15 K., ckl««a- Joi» vn, Stnndmänlv» ä 8' s bll>. Otzv. L»kmuw, K«l°Wraße Ar. ZI. t IIn In, Ilvtvi t «u« tvt»8tv» «n»vrl»vii,«lvi», »UvII IRVIIU iLr«««« »ui» !V> »»«vldvttvn. eberK»88e 32. Nk. 158. 30.5ahrgaa-. Lulla-t: 40.000 Srpl. West»i«tz mkttlrrer Stärke lei dnrchschutnoq . imctztrschkip^ »Itter. Semerku», : ReitzmiA »nSfichkc» kür de» 7. Ju»«r orrinier »rwälkun« ohne «rsenkk. . . , zu »«k. GeiMt^ttltz^^^v^e^n^S^i^WUirrmi^umsq^r« Dresden, 1885. Sonntag, 7. IHM. vkrantworüickier Redakteur für Politisches vr. Lmik Biere» tu Dresden. Herzerhcbende Worte hatte der deutsche Kronprinz in Königsberg gesprochen. Den Anlaß zu der Reise de» Kronprinzen nach der alten preußischen Krönungsstadt gab ein militärische» Jubiläum. Vor 25 Jabren wurde ihm da» preußische Grenadier-Regiment» da» auf seinen Achselklappen die Ziffer Nr. I trägt, verlieben. In der Zwischenzeit bot sich die Zifferzahl der deutschen Infanterieregiment«! aus I6t vermehrt (einschließlich der preußischen Garde» der bäuerischen» wilrtembergischen und sächsischen Armee-CorpS) und die Jäger» die doch auch »um Fußvolk geboren und 20 Bataillone stellen, sind dabei noch nicht einmal einbegriffen. Als nun der fürstliche Regiments- inliaber mit seinen Grenadieren den Jubeltag der Regimrnts- oerlcihung beging, drängte sich ihm unwillküriich der Vergleich zwischen Sonst und Jetzt auf. Der Kronprinz ist aber nicht blos RegimentSchef» sondern auch (in Folge eines preußischen» für die Freiheit der Wissenschaft aber im Allgemeinen nicht gerade sehr günstigen Herkommens) erblicher Rector der LandeS- llniversttäten. DaS ist natürlich mehr ein Titel; die wirklichen Rectoren der preußischen Universitäten müssen sich mit der Bezeichnung Prorector begnügen. Der Rector der Universität Königsberg, Seine Magnifieenz der Kronprinz» biclt nun in der Aula eine Rede» in welcher er den Gegensatz zwischen der Vergangenheit betonte» da Deutschland nur «in geographischer Begriff war, und der Gegenwart, wo in allen Deutschen das Bewußtsein der Größe und Bedeutung des Reiche» lebt. Nachdem er dies nusgesührt und der Freude: unter dem starken Schutze von Kaiser und Reich im neugeetnten Vaterlande deutschen Geist und deutsche Bildung zu pflegen, «inen frischlebendigen Ausdruck gegeben» sprach er Worte, die mehr al» GelcgenheitS-Arußerungen sind, die man säst al» doS RrgierungSprogramm des künftigen Kaiser» anzuschen sich gedrängt fühlt. Der Kronprinz, als Universitäts- Rcclor» ries der siudirenden Jugend zu, dafür zu sorgen, „daß jede Ueberbebung u«S fern bleibe; solche ist undcutich. Für ihre Betätigung in dem Sinne und Tone, den wir bei fremden Nationen oft bitter getadelt, fehlt uns sogar der Ausdruck» den wir erst einer fremden Sprache entlehnen". Der Kronprinz verwirft also den Chauvinismus al» durchaus undeutsch, das Ruhmredige, das hoble Prahlen, die eitle Renommisterei, die Fansaronnaden. Wobl bekennt er mit Stolz seine Wahrnehmung, wie das deutsche Reick immermehr erstarke; aber das künftige Oberhaupt der deutschen Nation erklärt auch, daß das Reich weder mit seiner Starke sich brüsten oder in seiner Stärke Händel suchen weide. Das sind Grundsätze, die nicht nur in allen deutschen Herzen einen lebhaften Wiederhall finden, sondern jenseits unserer Grenzen, namentlich in Paris, woblbeherzigt zu werden verdienen. Die schlichte, aber sich des inneren WertdeS wohlbewußte und ihrer Kraft erfreuende Art und Weise, wie sich der Kronprinz äußerte, ist das Gegenstück zu den bohlen Deklamationen, in denen sich das französische National- geiühl fetzt bei der Victor Hugo-Feier spreizte. Deutschland wird nicht mehr in die Aschenbrödelstellung seiner Zerrisfenlieit zurück sinken. da» Uebermaß von Bescheidenheit, die schon nicht mehr Bescheidenheit war. sondern in Bcdientenbastigkeit gegen das Aus land unterging, wird nicht wiederkchren; im Ratbe Europa» wird man unsere Stimme hören und beachten und wo man uns unter schätzt oder kränkt, sei eS in internationalen Fragen od/r bei mehr territorialen Streitigkeiten ä In Zanzibar, wird man erfahren, daß man Das nicht ohne Schaden thut; aber Uber eine gleichberechtigte Stellung will Deutschland in der europäischen Familie nicht dinau». Europa weiß fetzt auS berufenem Munde, wie der künftige Kaiser Deutschlands das Reich zu regle, en und nach außen zur Geltung zu bringen entschlossen ist: Furchtlos und treu! Ein schrofferer Gegensatz zu diesem erquicklichen Bilde dcS ge einten starken Vaterlandes läßt sich kaum deuten, als die Spaltungen innerhalb der sozialdemokratischen Partei, von denen man täglich mehr erfährt. Wie schon mitgelbeil«, begannen die Zerwürfnisse noch während dcS Reichstag». Das Gesetz betreffs der überseeischen Postdampser brachte die Gegensätze, die schon lange in der Partei geschlummert holten» zuerst offen zum Ausbruch. Ein Tketl der Sozialdemokraten war einsichtsvoll genug, lm Interesse des Reichs und nickt zum Mindesten auch in dem der Arbeiter selbst für ein Unternehmen zu stimmen, das der deutschen Industrie neue Absatz wcge zu erschließen und den Arbeitern Verdienst zu geben bestimmt ist. Em anderer Tbeil suchte das Zustandekommen des Unterneh men» mit allen Kräften zu bindern. Elfteres that der eine sozial demokratische Vertreter Hamburgs, Dietz. der sich damit offen gegen Bebel, den anderen Vertreter Hamburgs, aufleknte und ihn in der Commission ganz cigenthümlich bebandeltc. Bebel zog sich arg ver stimmt zurück, hat seitdem im Reichstage unseres Erinnernd nicht mehr da» Wort ergriffen und in den letzten Wochen folgte bei Namensaulrufen nach der Nennung Bcbel's nie mehr eine Antwort. Ter Gegensatz zwischen den gemäßigten und den radikalen Sozial demokraten wuid« somit offenkundig. ES kam hinzu» daß die sozial- demokratiiche Fraktion mit ihren positiven Leistungen nicht entfernt den überschwänglichen Hoffnungen, die ikre Parteigenossen an ihre Wahlsiege geknüpft hatten, entsprach. DaS war Master auf die Mühle de« anarchistischen ÄruchtbeilS der sozialdemokratischen Partei. In dem offiziellen Züricher Parteiblatt regnete eS Vorwürfe gegen drc Parteileitung. Darunter zeichnete sich ein Erguß aus Frankfurt durch besondere Heftigkeit aus. Die Abgeordneten wurden wie Schulbuben adgekanzctt. Jeder einzelne Pcntcigenoffe beansprucht (es ist da« echt sozialdemokratisch) für seine wertbe Person ebenso viel Autorität, wie Derienige, den Zebntaustnde durch ihre Ab« stimmung als Vertrauensmann bezeichnet baden und eine kleine Gruppe der beschränktesten Menschen hat das angeborene Menschen recht, die gelammt? Vertretung der Parket alS abtrünnig zu brand marken oder alS schwachsinnig zu verhöhnen. DoS ging non aber dem Aba. Frobme, der, obwohl er Altona im Reichstage vertritt, doch tm Wesentlichen in BockenheimheiFranksnrt lebt,dock überdieHui- schnür ;er kennt die „Freiheitskämpfer"^!« nickt einmal ihre eigenen Er» ' , Frankfurter Genossen einige um wählten schonen, genau und sUtr dm s verblümte Wahrheiten. Ihr Angriff gegen die' unerhörte Anmaßung einer Kratehlerklique. welche, hübsch ! Parteileitung sc >ge r ci „die im Dunkeln verborge,,, erfüllt von echt vehmrlchtrrlichem Hochmuth, ihre vergifteten Pfeile aus Diejenigen schießt, denen die Aufgabe zu- gesallen ist, im offenen, ehrlichen Kampfe für die Prinzipien der Sozialdemokratie einzustrben. Die Kliquc ist klein, sehr klein; ihrer Anmaßung und Niedertracht — die ich an mir selbst zum Oesteren in> reichsten Maße als „Dank" für ISjabrigrs, mühevolles Wirken erfahren mußte — hält ihre Unwissenheit in sozialpolitischen Dingen und »hre absolute geistige Impotenz die Waage. . . Heute öffentlich loben und morgen insgeheim verleumden und beschimpfen in einer und derselben Sache, das ist Taktik, der Inbegriff aller Feigheit und Charakterlosigkeit!' Frvhme zollte seinen bis herigen Frankfurter Freunden in alter Form: „Verachtung". Nun mochte auch Bebel nickt länger schweigen. Er feuerte ebenfalls aus gröbstem Geschütz auf seinen Parteigenossen Frobme, von dessen Behauptungen er sagte, ,,daß sie an überflüssigem Pathos, schul meisterlicher Hochfahrenheit und beleidigendem Inhalt nichts zu wünschen übrig lassen ," jeder Parteigenosse könne ermessen, welche Ebaraktercigcnschastcn Frobme besaß«. Aber für diesen sprang ein Freund aus, der nun wieder Bebcln gehörig vornabm. ES war ein gewisser Zollingcr; derselbe erklärte: Frohme habe ganz recht ge habt; der größte Tbeil der Sozialdemokraten stehe nicht aus dem Boden der „RaLaupolitik" (als deren Beschützer Herr Bebel sich tbatsächlick aufgeworfen hatte). Ein Mißtrauensvotum gegen die Parteileitung im Reichstag sei eine Frivolität ohne Gleichen. Wer sich daran betbeilige, lei entweder ein Dummkops oder ein üMnt provocateur. Frobme habe den Nagel aus den Kops getroffen, nur eine kleine Kliguc tbeils arroganter, theilS hohler Köpfe, die durch Debmgerickte aller A>1 einen Terrorismus ausüde, suche in Veriufs- crklärungen ihre Gesinnung zu belhätiaen. Bebel'S Entgegnung war sehr schwach und siel durchaus nicht zu Gunsten der von ihm verfochtenen Sache aus. Er beschuldigte seine Gegner der gröbsten Beschimpfungen und der stärksten Verdrehung des Sachverhalts. Frobme, immer gereizter werdend, volterte weiter tos. daß er nur seine Pflicht erfülle, wenn er „Front mache gegen das förmliche Sustcm von Terrorismus und Korruption", die in der Sozial demokratie grasslre. Ausdrücke der Art: „Wie kann sich Bebel er- drersteu", sind noch sehr zahm angesichts der schweren Anklagen, die Frohme's Erklärungen zwischen den Zeilen lesen lassen. Herrn Liebknecht ist dieser häusliche Streit unter den Gesinnungsgenossen sehr zuwider, er windet sich um die Sache Kerum offner rückt sein Schwiegersohn. Geiser, mit der Sprache heraus: er bezeichnet die Angriffe Bebel'S als unerhört und bestätigt, daß die Mehrheit der Parteigenossen kür Frobme und gegen Bebel sei. Es scheint, als ob Bebel'S Autoritär nickt ohne schwere Einbußr a»S dem Streite bervorgebt. So siebt setzt der Streit im Lager der Weltverbesserer. Ueberschwänglicke Hoffnungen sollen die Ordnuimsparteicn daran nicht knüpfen; eine Minderung der in dcr sozialistischen Bewegung liegenden Gefahr ergiebt sich nickt aus den öffentlichen Balgereien zwischen Frobme uno Bebel: immerhin ist cs interessant, zu be obachten. wie die besonnenen Elemente unter den Sozialdemo kraten es satt haben, sich von ihren Führern knechten und miß brauchen zu lassen. Keneftk Telearamrne der „Dresdner Nackr." vom 6. Juni. Berlin, lieber das Befinden des Kaisers wird berichtet, daß derselbe vollständig wohl und wieder hergcstell! ist. Der Kaiser wird bereits Ende nächster Woche, vielleicht auch einige Tage später nach Bad Ems gehen. — Der Kaiser hat die Maiinschastcn der „Olga", welche als Ehrenwache vor dem Kaiserlichen Palais kom- mandirl waren, mehrfach ausgezeichnet. Die dem Detachement bei gegebenen Obermatrosen wurde» z» Bootsmannsmaaten befördert. Jedem der Mannschaft wurde ein Geldgeschenk von 200Mark zugeftellt. Berlin. Unter großem Pomp und unter Theilnahmc viclcr- Anverwandten fand heute BoriiiittoL die kirchliche Trauung der Prinzess,» Elisabeth Radziwill mit dem Grasen Roman Potocki durch den päpstliche» Delegirten Probst Achmann itatt. Der Feierlichkeit wohnten die Kronprinzessin mit Töchtern, der Prinz und die Prin zessin Wilhelm, die Prinzessin Friedrich Karl, die Givscherzogin von Baden, die Herzöge Emst und Günther von Lxhlesnng - Holstein, Johann und Albrecht von Mecklenburg bei. Nachmittags reiste das junge Paar zunächst nach Dresden, um sich von dort nach dem Jagdschloß Lemberg zn begeben. Ter Kaiser hakte die Neuver mählten bei der gestrigen Braut-Visite huldvollst beglückwünscht und bedauert, daß dir Unpäßlichkeit seine persönliche Theilnahmc mi der Trauung verhindere. Sigmarinaen. Se. K. und K. Hoheit der Kronprinz ist beute früh mittelst ExtrazugeS hler eingrtroffen und von dem Fürsten Leopold, sowie den übrigen^fürstlichen Personen empfangen worden. von lichtesten niid Regimenter, deren Chei der Verstorbene gewesen, ei .. Nach einem feierlichen Trauergottesdienste in der Stadtkirche setzte sich der Leichenzng nach der Familiengruft in Bewegung. Unmittel bar hinter dem Sarge schritt der Kronprinz, neben ihm der Fürst tzopold von Hoheiizollern und der König Karl von Rumänien. Sodann folgten der Großherzog von Baden, der Herzogvon An halt, die Primen Georg von Sachsen und Wilhelm von Württem berg. der Fürst von Fürstendem und dir übrigen fürstlichen Personen. Der Kronprinz hatte sofort noch seiner Ankunft einen Kranz auf den Sara des Fürsten nieoergclegt. D reSla n. Der Generalmawr Heinrich Xlll. Prinz von Neuß, Kommandeur der 11 Kavaleric-Brigade. ist zum Generalleutnant befördert worden. Als Nachfolger deö Bischofs Dr. Clemens v. Cremenz, dcr zuin Erzbischof von Köln bestimmt ist, wurde der hiesige Kanonikus Lämmer, zun, päpstlichen Nuntius auserschen. Banreuth. Der Bismarck-Attentäter Kullmann wurde wegen 5 Vergehe» verleumderischer und 9 einfacher Berufsbeleidi- guiigen zu 5 Jahren Gesängniß vernrtheilt. W > e n. Der Gesammtverlust der dcutschliberalcn Partei be trägt 12 Mandate. Paris. Der Budgetausschuß verhandelte über den Gchenn- fond des Ministeriums deS Innern, wobei Andrienr Enthüllungen über die Rolle der Hehagenten zur Sprache brachte. Mit fünf gegen zwei Stimmen wurde beschlossen, daß die geheimen Fonds nie wieder zum Unterhalt von Blättcm und politischer Aufwiege lung dienen sollen. — An der italienischen Grenze wird ein neues Alpenfort erbaut. Belgrad. Freitag. 6. Juni. Heute verkehrte zum ersten ale und vollkommen regulär der erste Orientervreßzng bis nach sch unter großer Betheiugung dcr Delegirten aller Anschlußbahnen. London. Weder ans dein auswärtigen noch aus dein indischen Amte ist etwas von der angeblichen Ermordung Abdurchamans bekannt. Die Berliner Börse eröffnet? matt infolge der Gerüchte > von der Ermordung d«S Emirs von Afghanistan, der anfangs er-! liebliche Tragweite beigclegt wurde. Die Meldungen über die Ver breitung der Cholera m Spanien verstimmten. Der Schluß war was besser; spekulative Banlen matt. Bahnen OstP still, die Nachbörse etwas meist weichend, nur Ostpreußen etwas besser. Fremde Reinen schwach, Bergwerke unter dem Einfluß der russischen Zollcrhöungen schwächer. Im Kassenerkehr waren deut'che Bahnen und Stamm Prioritäten fest, Berlin-Dresdner belebt, die Geschäfte m Industrie.! schleppend, österreicheische Prioritäten lustlos. Privat-Tiskvnt 2 Prozent. Kr««rf«r» a. M„ e. Aitni. (skkdlt 2Z6>/>. Ztaalichaitt«-. kom. s»r»en >11-',. GaUzirr «vvvtcr Sl Iproc. Ungar. «Vvldrrnie Galtbarddahn —. Titcoui« —. AMl. est « n , e. Juni. Ercdit L88^st. Ziaatsbahn —. tzombardkn —. Rortnxsita»«-. Marknotrn-, Nngar. Yrrdit-. Ungar. Gold S8,SK Rrnir» —. S«ftrr. » « r««. K. guni. Schluß, oiriiir 41,87. TInlkIde 10S.87. Atalienrr Se>.!> >. SiaalSladn SlZ.Ttz. Lombarden 74SM. do. Prioritäten —. SPanirr b!i , List. Soidrrntc lkghpter 323,M. Lttom-ncn 33»,«1. Bcssrr. » »nd - n . Jaul. Sorm. ll Udr w Min. 0onsol» M 1473» Rniik» N"-. ItaNru» S3',„ Lomdarden U-/,. Türke» >7. > Iproc. sund. -Imkrilanc, 123' ,. 1»r«. Ungar. Goidrenir 81. Orlierr. »oldrente 47»,. Prr»». 0o„solc >01. EadPtrr K1>,>» Ottomandank l2>,. Surz-TIcticn 41. — Stimmung: Ruhig. — »rttrr: «egrn. S « e t t t n , S. Juni. Rachm. 1 Uhr. iGrireidcmarkt,. Weizen »nvkrLndcrk, koc» >«1.»ü. pr. Mai-Iuu» 170.00. pr. Zunt-Juli 167,00, »r. Sedtcmdrr-cclobcr 176.30. Roggen unverändert, loro 110,00. Pr. Mai-Juni 113,00, Pr. Zuni-Inli 112.30, Pr. Septemder-Oetoter >14,00. Nüldol ruhiger, pr. Mgi-tluni 14,70, Pr. Äeptcmder-Lctodcr 10,00. Spiritno ruhig, loeo 14,70, pr. Mai Juni 12,10. pr. Inil-Nuguft 122!0, pr. August-September 11,70. Petroleum loco 1,33. Pret> l , « , 6. Juni, Nachm. -Getreldemarli). Spirltuo Pr. 100 Liier 100 Pr»c. pr. Mai-Juni 12L0, pr. Angnst-Septbr. 13,00, pr. Sevibr.-Letdr. 11,10. Weizen pr. Mai I70M. Roggen pr. Jnui-Juli 111,00, pr. Juli Angnst 113,30, Septbr.-Letaher 130,00. Nüdäl pr. Mai-Jnni 30.30, Pr. Sepidr.-Vetobrr 31,00. — Zink umsatzlos. — Wetter: -ritz. Lokale» nnd Sii<M»es. — Der Ehcf deS Gcneialstabcs, -Herr Oberst Edler von der Planitz hat gestern einen vicrwöchrntlichen Urlaub angekrelen. — Der Oderftlieutenant z D. und Bezirks-Kommandeur Jen ner ist zur Eisenbahn - Abtheilung des großen Gencralstabes in Berlin kommanvirt worden. — In Sigmaringen sind am Freitag Ihre Maf. die Königin und Prinz Georg von Sachsen und der Großherzog von Baden ringetroffrn. — Am Donnerstag Mittag besuchte Se. Königs. .Hol,. Prinz Friedrich August die GewerbeauSstellung in Oschatz. Der Prinz erschien dort unerwaitet und traf auf dem Bahnhof mit Sr. Erc. Vem Minister iwn Nostitz-Wallwitz und dem Ged. Rach von Ein siedel zusammen, mit welchen er auch gemeinsam die Ausstellung besichtigte. Nach der Besichtigung oerabschicvete sich der Prinz mit seinem Begleiter Major v. d. Planitz und d«>ab sich nach der Kaserne, woselbst im Osfiziersbisiiio ihm zu Ehren ein Diner stattsand. — Heute Mittag ' s12 Uhr überreichte eine Deputation der oberlausitzer Militärvereine Sr. Maj. dem König in, hiesigen Rc- sidenzschlvssc eine kunstvoll ausgcarbeitctc Ergebe uheitsadresse. Der zeichnerische Entwurf stammt aus dem Atelier des Artisten Schupp, hier, die elegante Lederkapscl wurde vom Hoflieferanten Pachtman» angesertigt. — Heute vor 70 Jahren, am 7. Juni 1815, erfolgte unter großartigen Feierlichkeiten der Wiedcrcinzug des Königs Friedrich August (des Gerechten) von Sachsen in keine Residenz. Dcr König würbe bekanntlich nach der Schlacht bei Leipzig sistirt und nach Berlin besohlen, wonnre sodann in Friedrichswlde und erhielt erst, nachdem er nach langeni Zögern in die Thciluiig seines Landes gewilligt, die Freiheit des Thuns und LnssenS zurück. Der Empfang des Königs, überhaupt der kgl. Familie, war ein herzlicher an allen Orten des Landes. Hunderte von Ehrenpforten wölbten sich mis seinem Wege. Musik, Gesang. Ansprachen, Bliinieii- spenden.Festznge, Illuminationen und Freudciifcuer begleiteten den selben. Nvch heul,, soll n. A. der ans dem Keulenberg b. Pulsiiil', errichtete Obelisk von jener Feier, bei welcher diesem höchsten Berge des nordwestlichen Sachsens der Name Augustusberg verliehen wurde. Zcugniß geben. Dresden hattesich in sein Festgewand gelegt, beim Großen Garten an mächtigen Ehrenpforten war dcr Empfang. Tie Nationalgarde bildete von hier bis zum Schlöffe Chaine. Nationalgaroe vildete von hier vis zum Schlosse Ehaine. Ter König suhr, wie die Abbildung jenes Empfanges vor Augen führt, in sechsspänniger Equipage am. —Als am Donnerstag Abend Ihre Majestät die Königin und Se. kgl. Hoh. Prinz Georg mit den bereits vorgestern genannten Hofdamen und Kavalieren auf der Fahrt nach Sigmaringen in Reichen back einen kurzen Aufenthalt nahmen, um daselbst iiu KönigSzimmer des Bahnhofs ein voraus bestelltes Souper von sechs Gängen emzunehmen, wäre beinahe eine plötzliche Finsterniß über die hoben Gäste hereingebrochen nnd gerade während des Speisen?-. Das „Reich. Wochenbl. schreibt darüber: Die gewissenhafte Sorg, falt, die man dem Perron und besonders dem KönigSzimmer de, dem Nahen fv erlauchter Gäste widmete, mußte ihnen zeigen, daß man den Aufenthalt so angenehm als möglich zu gestalten bemühr war. Ohne daß eS im Machtbereich der Inspektion oder des Bab»- HMrestaurateurs gelegen hätte, sollte dies aber nicht ganz gelingen: währmd des TouperS, das hinter verschlossenen Fcnsteraardmen °>flamnien d immer sodaA eS als eine glückliche Erlösung aus der beinahe peinlich werdenden Situation betrachtet werden mußte, als dcr Mitreisende Kgl. Betriebs-Inspektor Falkenstrin den hohen Herrschaften meldete, daß die Zeit der Abreise gekommen sei. — AuS Liegnitz wird unS berichtet, daß dortsclbst Freitag Nach mittag die Deputation der Kgl. sächs. Offiziere dev Kaiser Wilhelm-Regiment« angrkommen und am Bahnhöfe vom Offizier Corps deS prenhischen Königs Grenadier-Regiments empfangen worden ist. Die Gäste wurden in ihre Quartiere geleitet unv dinirten, verkheilt. in einigen Rrglmcntöfamilien. Demnächst fand um 6 Ukr tm Cafinogarten an r>er Caserne eine zwanglose Ver einigung der Heiren statt. Die preußische RcgimentskaocUc con- certtrte dabei. Ein deuciöseS Buffet wurde um 10 Ubr eingeschal tet and erst als die Glocken von den altehrwürdigcn Thürmen in der Piastenstadt den Morgen anschlugen, trennten fick die Kame raden, um da» DergnÜgungSprogromni des folgenden Tages, über das wir morgen zu berichten gedenken, mit Frische absolmren zu können. Dieser friedliche Einfall dcr Sachsen in Schlesien ist gewiß geeignet, zur Genugthuong Sr. Majestät unseres Königs und zu de« großen Reiche» Frommen die Rande der Waffenbrüderschaft zwischen den zwei stolzen Regimentern fortgesetzt zu kräftigen und zu erhalten — Die Hitze vom gestrigen Tage war unbestritten die bi» jetzt bedeutendste diese« FnMngs. denn am VertaufSladen des Ovtikus Bösolt, Wallstraße, zeigte das dort im tiefsten Schatten angebrachte große und sorgsältlgst apvroblrte Thermometer Mittag« 12 Ubr 23 und Nachmittags 2 Uhr 23Kr» R. DaS wären 29.5 E. oder 85 Fahrenheit. gi»j>Hosi1r Netrloi', Mmsi-ltl >5. VrcisWe gratis u. frco.
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