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Dresdner Nachrichten : 06.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810806
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-06
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.08.1881
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Diebstahl her. Bei dieser Gelegenheit sei zugleich erwähnt, daß daö van einer gewiffen Klaffe in vaS Publikum gebrachte Gerücht, wonach der Sohn deS ermordeten StratzbuWr der M sein soll, entschieden nur aus Erfindung beruht. Derselbe n allerdings von der hiesigen Staatsanwaltschaft vor mehreren Jahren Sie wegen Unterschlagung steckbrieflich verfolgt, zmd der Steckbrief ist ach, arich, um die Verlühning nicht eintrete» zu lasten, in letzter Zeit wieder erneuert worden, aber der Verfolgte befindet sich schon seit mehreren Jahren in Amerika und ist seit dieser Zeit nicht Witter und de lasten. >irse gestellt worden, das, befunden bat und nach hier zurückgekehrt, wenigstens ist soviel . sich derselbe zur Zeit des Morde- in Amens erst durch Zeitungen und Briefe von dem trauri,re« Schicksal, was seinen Vater betroffen Kat, Kenntnifi erhielt. E- ist bekanimich Tbatsachc, dafi daö Publik»»» bei Vorkommnissen, wo der oder die THaler nickt zu ermitteln waren und die Behörde» sozusagen noch i,n Finstern tappen, immer die den betreffenden Familien nahestehenden Personen zuerst damit in Verbindung zu dringen sucht und auf dieser Manipulation beruht auch diesmal daö erfun dene Gerückt. Aber selbst dann, wenn der »vegen Unterschlagung verfolgte Solm zur Zeit der Tbat in Dresden gewesen wäre, fehlt jeder Grund zu einer solchen Animlunc, denn Strasiburger hatte mir seinem kleinen Vermögen unglücklich speknlirt und den größte» Tbeil desselben dadurch verloren, was den, Sohne bekaimt war und jede Aussicht auf eine uack dein Tode des Vaters anzutrctende Erbschaft vernichtete. - Der Vogelwiesensestplab liegt, wie inan sich auch sofort auf dem Stadtplane von Dresden überzeugen kann, außerhalb des äußeren Droschkenbezirks. Für ,zahlten, welche mit Droschken dahin und zurück nach der Stadt ansgeführt werden, hat datier der Droschkenkutscher den sogenannten O rt > ch a f t s p re i S zu brau- wruchen (siehe den Daris im Dresdner Adreßbuch»' 2. Abtk. S. 381 und :KL). Ta mehrfach Beschwerden über angeblich zu Kobe For- derungen seiten der Kutscher erhoben worden sind, so »st Vorstehen des wohl berücksichligungöwerth. Fm lausenden Monat Augnst werden am Kimme! drei Kometen zugleich sichtbar: der Komet 1881 l», der Komet 188lo und der Encke'scke Komet. Von diesen sind die ersten beiden mit dem bloßen Auge erichnubar, der Encke'scke ist teleskopisch und petto- di'ch. Der Komet t88l b, über dessen Sichtbarkeit am südlichen Kimmei zuerst Gonld Nachricht nach Europa ertheilte, Katrin» Mo na» August seinen Lau» im kleinen Bären. Der von Schäberle entdeckte Komet l88l o sclneitet im Nkonat August an der Grenze zwischen dem Stier und dem Perseus, bis 18. August im Stier »orl und tritt dann in den Perseus. Au» 10. August steht er nahe de» den Plejaden. Der Encke'scke Komet »»streitet im August durch das Sternbild des Wuchses in das Sternbild des großen Bärei», und zwar bei den beiden Hellen Sternen der reckte» Vorderklaue vorüber. Wer von der Kometenfurcht angesteckt ist und meint, daß das säst gleichzeitige Erscheine» von 3 Kometen dock wohl nicht geheuer »ei und aus der» Weltuntergang deute, der macke es wenig ilens wie ein Zeitgenosse Lutber's, der Bürgermeister Kaudorf in Wittenberg IW. Dieser batte sich infolge einer Prophezeiung dcö Magister Steil er in Tübingen, wonach auS dem Zusammentreffen von ! kauptplanelen eine allgemeine Sündstutl» entstehen müsse, aut den Oberboden seines kauicü geflüchtet, und zwar in Gesell- »chast eines Viertelgebräudes „Guckguck" - d»st berühmte» Witte» beiger Bieres! I'iclurtui» ost! (Lüchs. Volksfr.) ' — AuS den» L e i p i i g e r 1l n i v c rs it ä t s l e b e n wird eine lüibsche Geschickte erzählt. Bei der jüngst herrschende» Kiste hatten die Kore» eines Professors im Auditorium die Nocke ausgezogcn. Der Professor schien dies nicht zu bemerken. Erst am Schluffe des Eollegs bemerkte er: „Es ist wahr, meine Herren, es ist heute sehr heiß und ick hätte auch gern meinen Nock ausgezogen. ick habe dies »'doch aus Kochachtung vor Fhncn Unterlasten!" Diese Bemerkung des allgemein verehrten Lehrers wurde von den» Auditorium mit großer Heiterkeit und lebhaftem Beifall aufgenomme». Der seit eirea I s,> Fahren bestellende Verband der Schnei de r K o r v o» a l i o n e n Sachsens, der sack», kerzogtbümcr uud Dbüring.'i», welcher jestt weit über Mitglieder zählt und in >lü Stadien und Ortschaften deS Bcrbandsbczirts vertreten ist, hält am 7. und 8. d. M. im Mo'clla Saale zu Etiemnitz seinen 3. Bei- bandstag ab und zivar beginnen die Verhandlungen Sonntag den 7. d. Nt. 'Nachmittags 3 llbr und Montag den 8. d. Nt., früh t» Ubr. Außer den Delegirter, und VerbauvSmitgliedern bat jeder lelbstüändige Schneider gegen Losung einer Eintrittskarte ä 70 Pf. Zutritt, soweit der Nimm reicht. Die Dresdner selbstständigen Schneider werden voran, sichtlich dabei sich sehr stark betlieiligen. — Vorgesteni Nachmittag in der I. Stunde fand ein Soldat der Stabswache, welche den O rdoniiaindienst bei den Generälen z» versehen haben, eine eigenthümliche Verwendung. Derselbe ritt mit einem mächtigen B l u m e n b o u g u e t in der Nicktung von der EliaSstraße nach der Albertbrücke und niachte bei den Vorüber gehenden dadurch den Eindruck eines 1'oskiIIn» cl'amcnir. - 'Bei der am Donnerstag i» den frühesten Morgenstunden durch die Landgendamierie im Waldparke und Priuzenauc bei Blasewist vermistaltelen Nazzia wurden ca. 13 Strolche nnd einige lüderliebe Frauenzimmer von der Vogelwiese im Freien nächtigend angelroisen und an das König!. Amtsgericht eingclicfert. — Der zu Salzkow in Pommern gebürtige Pastor Adolf Gerlacü verübte vor kurzer Zeit in einer Stadl Sachsens einen Diebstahl von Wertlwavieren, welche die Summe von AM Mark »epräsentirten und flüchtete sich hieraus nach Wie»! er wurde ent deckt und wird jestt ausgeliesert. Um auch armen Familien ein anständiges und dabei billiges Begräbnis» aus dem neuen Fobannessriedhofe bieten zu können, ließ kerr Nobe bei den Wagenbauern Zettle» und Liebicker zwei ge- ickninckvolle, mit reich verziertem Ernamentenscbmuck versehene S ä u I e n io a g e n erbauen, an deren Kintertlieil rin für 0 Per- »one» berechnetes Eoupö angebracht ist, so daß künftighin Wiche und leidtragende in einem Bä »gen 'Beförderung finden. Von der Zweckmäßigkeit dieser Einrichtung überzeugt, bestellte Kerr Stadt »akli Seimarth bei Wagenbaues Köpper für das städtische Leichen- Ivageninüitut einen fast gleichen, bis I. September lieferbaren Wagen. An demselben wird daSEoupö vor dem ganz geschlossenen Leichenwagen angebracht sein, im Uebrigen aber, was die dekorative Ausstattung anbelangt, den erster»'» nicht nachstehen. Ende August wird der Betr ü ger Sa ch s nach Frank 'urt gebracht. Der Prozeß wird ein sehr langer werde», da der Maffenkuralor angesichts der mangelhaften Bnchsührnng im Sacks ichen Geschäft das gelammte Material durckznsprechcn hat und welch' riesiges Material das ist, ergiebt schon Folgendes: IE! Per lenen nehmen bei der l.'.MMi Mark betragenden Passiva ihr Eigentlmm in An'vruck, Ist Absonderungen ans Pfandrechten »verden verlangt nnd 19 > Anmeldungen ans Konknrvtordrriingen sind zu vrüsen. Tie Aktiven sind so zn sagen st»nll. Zn den öffentlichen 'Be»Handlungen wird es al'o vor dem Sommer nächsten Fabrcs nickt kommen. — Der im Mittwochs Polueiberickt erwähnte Brauer, der stcb in einer hiesigen Brauerei schwere Brandwunden »ugezogen Kat, ist nicht in die kochende Würze, sondern in ein Gesäß mit W Etm. heißen Wassers znm Brühen, gestürzt. ^F» der Wolmung des Kem» l)r. kühler, der in Blnie- »vist Sommerlogis genießt, hat am Mittwoch 'Nachmittag ein 'Bursche von der Kauerstraüe aus geschosteii und Fenster und Spiegel zertrümmert. Kurz vorher hatte glücklicherweise Korr 1>r. Kübler mit leinen Kindern Vieles Zimmer verlassen. Der Vertrieb der Loose zu der Lotterie, welche die Würteinbergiszste Landes Geiverbcansstellnng zn Stuttgart ausgicbt, ist für das Königreich Sachsen erlaubt worden. — Ein reckst beSanernswertbcs Ende bat, nach dem ,.Sachs. Volksfr.", vor einigen Dagen ein Neustävter allgemein geachteter Bürger genommen. Derielbe genoß eine Anzahl Kirschen mit den Kerne». Nach kurzer Zeit stellten »ick. jedenfalls infolge V.'rstovstmg des Magen-Ausganges durch die Kerne, die furchtbarsten Schmerzen ein, denen er, trotz ärztlichen Beistandes, in kaum 24 Stunden erlag. Möge dieser Fast eine nenc ahschreckende War nung für aste Fene sein, die mir einer kaum begreiflichen Sorglosig keil die Gepflogenheit haben. Kirschen, Pflaumen re. mit den Kernen zu genießen. Gleichzeitig sc» icbr »ur Vorsicht gemahnt bei dem Genustr neuer Kartoffeln, Gurken und frischen Obstes. Tie An forderungen an den „gntcn Magen" sind vielfach zu große, als daß ne sich cnüsten ließen, und Krankheit, sogar der Dod ist ott die ungiückiicke Folge »'sicher sanitärer Rechenfehler. - Leiv, iq. 4. August. T«e S o»i a l d e m o k» a t c n »ostten sich dock »egen, daß sic durch ihre Demonstrationen ihre Lage nicht rcrbenern. Am Sonntag haben sie dem aus Reudnitz ausgewieienrn Drsckier Stelz«: bei seiner Adrette in einem langen feierlichen Kuoe. da» Kupvfloch mit der ttG« da» G«le«e gegeben und dort . von zwei «deren AuSgeivi-fenri eine»» Fiaker dem Zuge ar VorstadtdSrfem wieder ein ^ an den Srundstuckm «mgeklel au» Altenburg datirt, an sei durch die Dahl, besonders mite» zur Annahme der i eschmückk, nach dem Bahnhof ! Valet gesagt. Die Frauen atten fich m Trauerkleidern in n. Heute Morgen war in d tt auSgektteut. stelb war ein« Aiffpr Klee, worin er d! i» obwaltenden 11 ^ sich bereit erklär^ Vertrauen z«r rechtfertigen verspricht und Mittheilnng von Ansichten, Wünschen und liche Zustände — wenn die Vejchwerdm wirsen« Vertraue» da aus dem Landtag jene» Freunde wie Gegner >m> Beschwerden über öffentliche _ ivnlukeltsgemäß „nd nicht anonnm seien bittet. Es ist eigentlich nicht abziisehen, warum diese Ansp»ack»e auf so gelieimnißvollem Wege i» die Oeffentlichkrit gchracht »vorden ist: denn verfänglich »var ihr Fnhalt nicht. — Wie vor einigen Woche,» dem Buchbinder Famen, so ist jetzt dem Buchdruckereibesitzer Ramm. welckm ebenfalls NrrurS gegen seine Ausweisung eingrwendet liatte, ge stattet »vorden, vrovisoiisch und bis auf Weiteres in Leipzig zu Gewährung von Armen-Ilnterstützung an die Fa- haben mehrere Geineinderäl NrrurS . ^ orisch hlcihen. Bei ^ . milir» de» Ansgelviesenen erätbe dies mit der Reserve gethan, daß sie die AmtShaiiptinaniischaft bez. den Staat »m Uri'tNiakmr dieser Unterstützungen anarhen wollen, weil die AiiSwcisliiigen doch in» StaatSinterrfse geschehen seien. Außer der Polizeidirektorstelle ist jetzt auch die mit einem Fahresgelialt von Mk. dotirte erste Affeffolstelle bei dem Polizeiamt, »velcke seit längerer Zeit varant ist^ und dir neuerrichtete Stelle eines dritten KrimiiialkominissarS mit einem FalneSgehalt von 24«X> 'Mk. ausge- Ichricdcn. Unbemerkt mag es auch nickt bleiben, daß der Kriininal- volizeiwachtmeistc» Döl> ier in Anerkenn»»,» seiner ersprießlichen Dienstleistungen als kilfSbeamter der Staatsanmaltschast das Vrr- dieiistkrem erhalten hat. Döble» , der durch die Abbildung des .Dakeim" eine stadtbekannte Person geworden ist, war vornehmlich auch mit der Uehenvachung der Versammlungen betraut und »»iter allen Polizeibeamtcn der von den Sozialdemokraten am meisten gc- fürchtetste. — Der Offizier des l:!4. Regiments, welche» sich in der vorigen Woche erschossen hat, war aus Preußen gebürtig und erst bei Errichtung dieses Regiments von dort in säckstttche Dienste übergctreten. — Fi» der Brauerei zn T a u r a bei Nocküitz verunglückte am 2. dS. ein Bursche dadurch, daß er mit der Knud in die Schrot mühle kam, wodurch die Hand und der Arni dermaßen verstümmelt wurde, daß er im BurgstädterKrantenkaus amputirt werdrn mußte. Am :i. d. vcrunalücktr au» k iinmelfak»t F undar » be der Doppelhäuer Schenke auS Freibcrg dadurch, daß derseikc vou einer hercingeheiiden größeren Äeslrinwaud (<Klie»isschalc> getroffen wnrde, was einen Dbericheukelbrucb des linken Beins zur Folge hatte. — Vor einigen Tagen Kat fick in Plaue» i. V. — wie von dort gemeldet wird in der Familie eines Färbers eine traurige Szene abgespielt, indem die erwachsenen Kinder ihren alten Vater infolge eines Streites io mißhandelten, daß das Geschrei die Nach barschaft herkeilockte, die denn auch das Aergste verhinderte, denn es soll Ins beinahe zum Erdrosseln des alte» Mannes gekommen sein. Der älteste Solm machtr »ach seiner Verhaftung einen Flncht versuch, wurde aber bald wieder gefaßt. — Aus dem Stalle des Gasthauses „Zur lallen Nnlie" in Pirna Kal ein gewandter Gauner Anfangs dieser Woche des Nachts ei» Pferd gestohlen, dasselbe ohne Sattel und Decke bis in den Planemchen Grund geritten nnd dort glücklich vcl-fanst. Daö Pferd Kat de» Bestohlene inzwischen wieder erlangt, den Dieb aber kennt man noch nicht. Das ist kurios! Fn einem Weißenselser Stadtgute trägt, nste thüringische Blätter berichten, ein K i r i cl> b a »in, der bisher tiesschwnrze Früchte hatte, in diesem Fahre lauter Kelle Kirschen, die einen tienckiwarzen Streitring um die Rundung zeigen. — Am 3. d. ist in Tau ch a ein 3 Monate altes Kind an einein Gummil,ülchen erstickt. Die Großmutter des Kindes, welche dasselbe zn pflegen batte, ist deshalb perliaftet worden. - Am 3. d. ist der 20 Fahre alte kausmann Gotthelf Wetzei in Wald heim am Badeplabe in der Zstkopan beim Baden er trunken. Am 3. d. Ni. sink bat sich der im 27. Lebensjahre stehende ledige Schuhmacher »ud Reservist Aug. Earl Ludwig aus Lößnitz in Niederlößnitz au» der GÜuther'schen Wüste durch einen Revolver schuß getödtet. Als Motiv wird ein unglückliches Liebes verkältliiß vermutbet. - Am 3. d. Nits, ist eines der größere» Guter i» S ch ö n - seid bei Schmiedeberg, daS deS Gutsbesitzers Löwe, abgebrannt. L a ud ge»i ch t. Eluisiiane Wilhelmine verehel. Kühne geb. Sckmidt auS Wermsdorf, eine bereits dreimal wegen Dieb stabls vorbestrnlle Person und Mutter von 7 Kindern, erschien vor Gericht unter der Anklage, am 2->. April dem Spediteur nnd Koffer- träger Gottlieh Zocker in Meißen aus der Geschäfts- bez. Laden- kasse 12 bis !l Mk., sowie dem Fleischermeisle» Lswald Funke in Eö»u am 13. Mai etwa 70 Mk^dem Fleischermeisle» August Wiese in 'Meißen am nächstfolgenden Tage 12» > Mt. und am 8. Funi dem Bäckermeister Kermauu Weiuert ebendaselbst 8 t Mk. gestohlen, sich im letzteren Falle auch eines Nachschlüssels bedient zu habe». Fn der zn Zscheila wohnliaftrn 47iäbrigen Angeklagten batte es der Gerichtshof offenbar mit einem sehr verlogenen Weibe zn thun, wenn man das Verhalten in Erwägung zieht, wodurch sich die K. sofort nach ihrer am io. Funi erfolgten Verhaftung, als auch in der gestrigen Kauptvcrliaudlung zu entlasten suchte. Der zuletzt bestohlene Bäckermeister Weiuert veranlaßte 7 Tage später, nach dem bei ihm die Plünderung der Ladcukasse stnttgesunden batte, die Arretur der dringend verdächtigen, in seinem Laden erschienenen Külmc, und von dem Sladtwachlmeisier zunächst befragt, oh sie Geld bei fick» führe, gab sie eine verneinende Antwort. Bei der nun erfolgten Durchsuchung kamen zwei noch ziemlich neue, zusammeligebuudeue Portemonnaies mit dem stattlichen Fulialt vou iusgesammt 138 N». .70 Pf. zum Vorschein »ud angcsichts dieser imerwarteten Entdeckung rückte nun die K. mit der Behauptung heraus, das bei ilir vor gefundene Geld vou ibren Töchtern, deren Aufenthalt sie allerdings nicht teime, geschenkt bekommen zu haben. Entschieden leugnete jie hieraus die ihr beigemessenen Diebereien und blieb bei ihrem Leug nen auch in der kauplverbaudluug siel»'». Aus Vorhalt des Keren Vorsitzenden, ivober das bei ihr Vorgefundene Geld rühre, hemerkte die Külme. ihrer früheren Behauptung entgegen, eine ihrer Töchter liahe ihr das Geld am zweiten Psingslieierlag geschenkt und diele linde es vorder von einem kerrn gescheiitt erholte». Vor sitzender: Wesliald führten Sie so viel Geld bei sich? Angeklagte: „Wir wollten nach Gröba ziehen und ich beabsichtigte deshalb, wegen des Transportes der Molstlicn mit einem Fuhrmann zu »niterl,andcln". Der kerr Vorsitzende hüll der Külme hierauf vor, daß »dr Vorbringen schon um deswillen ganz uuglauhhast erscheine, weil dock bei einer Fnlirc unter den bewandten Ilm ständen eine derartige Geldsumme nicht in Frage kommen könne »ind weist mit Erfolg auf diverse Widersprüche in den Aussagen der Kühne hin, daß diese selbst schließlich erklärt, die bcregte Ausflucht sei mir auS Unsinn geschehen. Tariiber ins Gebet genommen, warum sie die Portemonnaies zusammen- gebiinden habe, behauptet die Külme, der Verschluß der letzteren sei ganz unvollkommen gewesen, nnd bewies ihr hieraus der kerr Vor sitzende in natura vns direkte Gcgentlieil. Mehrere der vorgelndencn Zeugen tagten aus. daß von ihnen die Angekinate in Begleitung zweier ihrer Kinder zur kritischen Zeit vor den Käufern der Bestoß lenen Funke nnd Wcinert gesehen worden sei, »ud stellt auch die Külme ihre Anwesenheit nicht in Abrede, doch versicherte sie n»ch jetzt noch, cs sei dies keineswegs ans unlauteren Motiven geschehen. Ein zwingender Vridachtsgrnnd ist jedenfalls nu»h der Umstand, daß seit der Verhaftung der Angeklagten die Bewohnerschaft Meißens nicht wieder von einem nlmlichen Diebstähle llcimg»stncl>t worden ist. Tao Erkenntnis! lautete wegen schweren und einfachen Diebstahls unter Ausschluß mildernder Umstände auM3 Fahre 0 Monate Zucht haus , st Fahre Ehrenreckitsverlust und Stellung unter Polizeiaus- ! sicht, in Betreff der bei Zocker und Wiest verübten Diebstähle i wnrde die Angeklagte ficigeiproctien. Der am 23. Avril IM3 bei ! Reichenbcrg in Bobinen geborene, noch iindcstrnNc Fabrilarbcitcr 1 Wenzel Müller machte im Dezember 187st in der kcrbcrge zur Keimath j hier die BckannlüPastseinesLandsmanncr.dcs Tijchlergciellen Weidlich , aus Neukäusei und war damals einvcrsianvcn, die Reise m»t W. ^ gemeinsam sorlzusttzeu. Letzterer halte Morgens seinen „Berliner", I entlmltend Kicibungsstucke, Wasche, Ulir »no Kette >m Gestimmt werthe von über 71 Gulden, bereits zum Abmarsch im geickinolllen , Zustande aui den Tisch gelegt und »ick» nur au» wenige Minuten aus dem Zimmer entternt, als der Wenzel mit Tack uns Pack »t> ^ rückte und seinem Landaminn das reine Nackistben stbcrliele sah «de zu Nunmehr arm wie eine Klrchenmau» genöthigt, schnurstracks nach erst kürzlich gelang eü, dm Müller, der übrigens noch einer 4 Monaten Äesängniß »erlitt len Körperverletzung zu 1 !j lirtc Gendarm Emst Jul«» , gerichtliche Erkenntnis» Berufung eingelegt und war diese insofern von Erfolg, als dir Strafe auf 30 Mk. herabgesetzt witrde. — Landairicht. d«i> a. nuaup. El»>>td»m»tr IV. u Ul,» H-upiverha« ,«»»» dcn Schlrlstr Ernst »UliUm Aichle» au» Pirschen wcaen Kuppele», VV, ge, de, echulk»»»«» Ern» »ru»» Ochlnpeir uud den »artenardcllrr v«c«r tz»n»„,u Sei»«,, wegen Licdliahl«. log. -raen den HaiidardeUcr guedrlch «ugule Wend au, ^Edarn und ,grtednch Oliv INlhIe au» Wackwiv ivcgen itörpernerlrtzuua u I> gcqen tzcn Pxpcdtrni cklemeu« VXae Schnix» au» Polschappkl u>»,r» Unleischla, «ug. >>>/, gegen den Vtuller zraiii v»wal» Ujaischulpla «u» Ncuslrlesen «egen Uuier Ichlagung. sich Weidlich natürlich Hause zurückzukehren und ieb zur Aecheuschaft zu ziehen, ertretuna «geklafft lt. — Der in erster at Gefüngnth venirtheiltr ertel hatte gegen daS schöfse»- ii,gelegt und war diese ins Mk. herabgesetzt wurde. ndiuug «» der deutsch«, lkapenhagrn. si»<rl>oli» . , vaparanda . . S». PelccSdur, M«»»au . . , Meteoroloatfch» «eob<,eh»>»ge» » »«»wort« in Hamdueg a» «. plugiilt u« « Uhr Morgen», emel üar>« . . iilucheii. S'->U» Wien . vreSlau l> Seegang mtibig. Üedcrsichl der Uff 7S4 7LS 7« 7U< iuo 700 77g 77g 77» 708 7W 770 » Dllllsl W t 11 e r u tt »V wuev 8 8W nlczv »>v «>v UW Mäßig slarl lriäp leicht leiste Zu» mäßig tt'lch full ieliv» leim» leiser 5»g »Ml leiser stng »ei««». wailla dcdcäl dkdect« wolkig wolkenlod W.') >>cUd bedeckt wolleiilov >v«INg»> wolkenio» Iiciter wolkig »> »>v I) Dunst. lieber grankreich »nd der EÜMstlc Central europa» Inger« hoher vusldruck mit üillcin. hellerem »nd uockene« «Seiler, während ilbcr Rordcenlralenropa »nlcr dem citnsliisst der acstcrn e>ival„nc« Depression, Welche nach Rordslandinasic» sortgeschriltcn IN. meist mäßige wclUlchc Wlnde del ihells Hel, ierem. »hell» wolkigem dl» irlldei» weNer lvehe». »iever dar AordweNhalN« »runq. lands isl die Tcmpcralnr gesllegcn. sonst wenig veräudcrl. lLrheblichc Stlcdestchlägc lvcrden au» Deutschland midi gemeldet. — Wasserftand der Vlde und Moldau am ü. Aligusi Budweiö — 18, Prag Null. Pardubitz Z- 4. Mclnik — 22. Lcitmeritz — 28, Dresden — 120. — Wasferwärme der Glbe am 4. August: 18 Grad II. Takesgeschichtr. Deutsches Reich. Unter denjenigen Vorlagen, welche dem nächsten Reichstag zuaelien werden, wird sich auch eine solche de finde», welche sich ans Maßregeln bezieht, die ans Reichskostei» zu ergreifen sind, lim unseren ü b ers c cis ch e n Kandel und den deutschen Export, namentlich nach den SUdseeinfel», zu forde»». Diese Vorlage, zu welcher die Vorarbeiten i» dem Rcichsamt des Fmieri» bereits getroffen werden sollen, würde sich auch auf solche Maßregel» beziehen, welche zur kebung der Seeschifffahrt und »amciitlich zur Errichtung hrioiiverer regelmäßiger Dampferlinicn nach diesen Gewässern erforderlich sind. Der Erzbischof von Baden. Dr. Kübel, ist in Ficibllig im Brcisgau gestorbc n. Genichtweise wird gemeldet, daß d>, Regierung Grund zu drm Berdachtr habe, die angeblich für griechisck>r Rechnung in Kiel ge bauten Schiffe feien zu unmittelharcr kriegerischer oder zu verbreche- rischer Verwendung bestimmt: ii, crslcrcr Kmsicht wird die perua uische Regierung, in letzterer werden die Fenier und die Nihilisten als Besteller bezeichnet. Die Regierung batte den beiden Schissen schon vor einigen Tagen das Verbot des Auslaufens notifiziieil lassen als trotzdem bas eine gestern, angeblich zu einer Probefahrt im Hasen, Dampf niachte, wurden beide von der „Areona" aus be setzt und die Maschine» durch A»seinaiider»ehmeii uiibrallchbar ge macht. — 'Nähere Aufklärung über den Gnmd der Maßregel wird wohl alsbald erfolgen. Berlin. (Lrm.-Korresp.) Der Endabschluk der Reichs- hanptkasse auf daS Etatsjalir 1880 81 weist, wie schon mitgethcilt, ein Deficit von weit über 12 Millionen aus. Dieses Resultat sicht recht ungünstig aus, gestaltet sich bei näherer Betrachtung aber wesentlich freundlicher. Bei der Rühenzuckersteucr ergiebt sich näiii- iich allein ein Einiiahmc-AiiSsall von 187, Millionen, wobei indeß zu tzerücksichtige» ist, daß diesem Ausfall ein gegen das Vorjahr um mehr als 10 Millionen höherer Ausstnnd an kreditirtcr Steuer gegenübersteht, die erst in diesem Fahre zur Erhebung gelangt. Rccb nel man diese 10 Millionen dem 1880'8Ier ElKelmiß zu Gute, io bekommt man einen llebcrsclmß von ca. 4 Millionen. Leider haben die Zölle und die Tabaksteuer auch einenMindcrcrtrag ergeben,den die Einzelstanteii zu tragen baben. Dem Reiche ist aus diesen Ei» linlimeauelle» dauernd ein Antbeil von 130 Millionen scslgestell!; was mehr eintommt, wird an die einzelnen Bundesstaaten ver theilt. — Tie Studie, die der frühere Staatüministcr Delbrück im neuesten Hefte des prcuß. statistischen BureauS über die Ver wendung der Ilel'c'ischlisse ans der Post- und Tclegraphenverwaltiing veröffentlicht bat, ist nicht so ohne. Herr I>r. Stephan prunkte seit her immer mit seinen liebe»schüssen, die aber nur aus dem Papier stände». Das hatte seinen Grund darin, daß die Kosten für neue Postgel'ände re. re. nickt aus den Einnahmen der Post- und Tcle- grnphenverwaltimg gedeckt, sondern durch Anleihen aufgebracht wurden. Anleihen für Post- und Telcgraphenzwcckc wurden von unseren Volkatiilmnen immer mit großem Vergnügen bewilligt, während man sich wohl gesträubt linken würde, für andere minder populäre Ausgaben den Weg des Rcichspumpes zu betreten. Aber da just die Nüttel aus den „Ileberschüssen" der Post- und Tele- graphkllverivaltiilig vorhanden waren, so wurden auch jene unpopu lären Ausgaben mit bewilligt. Das ist des Pudels Kern, de» Delbrück als ehemaliger Münster natürlich mir verkapselt giebt. - Die Kaiserzusniiimenfunsl bat ans besonderen Wunsch des Kaisers oon Oesterreich in Gn'lein und nicht wie sonst in Fschl statt- gesiliiden. Kaiser Wilhelm wollte es sich ansangs nicht nehmen lassen, der Kaiserin von Oesterreich in Fschl einen Besuch abzu statten. Schließlich gab er aber den ihm gemachten Vorstellungen nach, die fick vornehmlich aus die Beschwerlichkeit einer Reise im heißen Sommer ilbcr Ausser .»ach Fschl stützten und so fand die Entrevlie in Gastei» statt. Die in E l s a ß Lot li r i n g e n am Sonnabend und Sonntag staltgelinbten Genieindeinthswablen haben in vielen Orten ein für die Dcnlichen cisreuliches Resultat gehabt, insofern sich namentlich in kleineren Orten ein nickt »nerhcbliches Erstarken des deutschen Elements gezeigt hat; so gelang cs in Amanwcilcr, neben 10 Ei»- geborncn 2 Eingewandcrle durchznsetzen. in Sablon neben 0 Ei» >zebornen 0 Deutsche: in Eolmar steht der bisherige Bürgermeister -Lchliiinbeigrr, ein sehr gemäßigter Mann, früher Rath am Obre- landesgericht, an der Spitze der Gewählten, was das ganze Ergeb nis: der Wahl in dieser Stadt hinreichend kennzeichnet. Auch Saar- union. Dnttlenheim, Markirch, Rufach nnd Mühlhausen wählten ihre 'Bürgermeister. Das kauptintereffe konzentrirte sich selbstver ständlich bezüglich des Ausfalls der Wahl in Metz. Der von dort gemeldete Sieg zweier Deutschen in der ersten Sektion stellt einen immerhin ncbtvarcn Erfolg der deutschen Partei dar, der dem Ilm stände ziigeschrieben wird, daß die letztere diesmal jeden Kompromiß mit den Francoien atzgelelmt batte, weil sie bei dcn vorletzten Wahlen infolge des eingegangenen Kompromisses schlecht gefahren war. Die in derselben Sektion nolbwendig gewordenen vier Stiel? wählen werden, wie mit Bcstimmlhcit angenommen wird, zu Gun sten der Tentschen anssallen, vorausgesetzt, daß sich die deutschen Wähler an der Stichwahl mindrstens ebenso eifrig hetbeiligen wie an der kauptwalil. Fn den übrigen Sektionen siegten die Fran zosen durchweg, doch bat die deutsche Partei auch hier eine nam- Kaste Anzahl von Stimmen ans ihre Kandidaten vereinigt »nd da durch dcn Eingebornen klar gemacht, daß die cingewandcrte Partei zu einem Faktor herangewachirn ist, mit den, gerechnet werden muß. Ter katholische Klerus steht in ollen Wahlen unentwegt zn ! der lmrcil L ppositio». Fn Zilliohcim, dem durch die Güte l dcS Statthalters von Elsaß Lothringen wieder licrsteftcllten kleinen j Seminar, wird durch die jungen Almas die Autorität des Staates ivie die dev greisen Bilchcffs tagtäglich in frechster Weise verhöhnt. Tos von dem Papst de» Bischüsen anseilegte und von diesen der Zsjcistlichlcit vorgeichriebenc Gebet für den Kailer wird häufig, wenn nicht durchschnittlich, gar nicht gehalten, oder in einer Form, welche geradezu für die Majestät des Kaisers beleidigend ist. So hat der > Pfarrer von Ol>erehnlienn das Gebet für den Kaiser mit demjenigen für die gefallenen München de» Piaiiei »ultznnden. Gcscheite»t e V e»s ö b » n n g:>»e»s u >h e. Die Königin van Dänemark mar wäfiretM ihres 'AnsevthakteS in Gmunden eifrig bestrebt, einen Kieblingsnmnfch de» Königin Vblmm zn erfüllen »ind d>e Prinzelfin Fltedelite »an kan»,»»» «Baronin Pawel- G'Iianiinincien» mit ihre, Fumlllc »etlölmen. Die Pliiizcsfin
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