Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-20
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.05.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vre«Vvn 1S81. >«,>««»«» 7 U»r „ »« Sla8niftraß« >,. «»«nieme-tAret» dlertellährlich ?. durchNcPoH 4VIarI7LPs°e iri»«,lll« «lumm. >0 Via«. »uflaz, 36000 Sxempl. stür dlrRllikaatrciaaelaiidtkrM«- rulntplc mach, I>ch die Redacil»» lü-i, „erdmdlich. Smerateii. Annahme auiwlirtli H»«I«nft»t» «. v«»>«« in Ham« durg. Berlin. Wien.LeiV»ia.Sm!el. Bredlan. graiitturla, >pi. — »>«». Mail« in Berlin. Leipzig, Wien, Hamlmra. granlluri a.M., Man« men. — Daude L V». intzrankiurt a M. — vureaux d. „Am-all»»«« »«Nt".— u»„«, I »Iite.bnMen L c«. in Pari«. 26. 3adr8»N8. 5i»ierale werden Mariensirahe 13 1»r AaMm » Illn anaenomme». 2l>ni»„ae birMlil.rqS lL ill>r. In Ne^liae, »ll> an WaAkMa^en: !lr. «Uaiieraalie «Ir..-»:- lia-lnii.liUi r. — Der iliaam emer einlvaliigen Pcliijiile kankliä irl>>e.Eiugclandr die gelle :!» Ptz,c. liine Garanlie il:r da« nachll- lagige lLricheinen der Insrnile wird nichl pcizeveu, AuSwäriige Anuancc»- ^luftraiic von un« unliekanillrnäirllien und Perionc» lnlerrrcn >orr nur araen Prä»u>»er»»d»-.Il»il»»a durch Ariesmaricn odcr r-v:lcu»:,ala>al,>. Acht Silben tollen > . tzlge. In serate sllr die Monlagi Aumniec »4«r »acheinemgeiiiar.claege«^ «eile 2a Pl»e. Hiit-Iabrik L. 1.1'ehminik, Uiitkulrrilc Künisrliclivr Uuttiotoruut, 8i jUr. L^k, Vom Vater im ckaiiru 181t», mit sic>r Ulbert kost vviviui>;t 1873. 1l. 8ellleiikiitv. fllrkllts, Uniform-, lagit-, l-Ivrostiüte, 8troti-, 8toff-, Panama-, palmiilllo, Xnadenkilts, bittren. Holoi LUM lirul in ilmriUttll, licrilljoli8tor, Mi»oiwlim8tvl I.iit'c!Ntliull in I liairmckt, i inptii lilt ^ iioeliMelirtei, Ileiivdialtou, Vonäili». ll'uu>Ü8tvu ele. 8olr«n jj: lulliiiicliolr mölilirio >Vuiiumikvu »>i> mlar vinut 1'i»,8i»ll, 8u- r>- rvio Elutun, 8aal, 1to8tlrurativu umi IH:z-> Ist»!,,,. LtoE ti ibdu: V Il'uielli il, voi'-MMdro ißlloiiv, liiglvi' »,„> ttcitivilUil^. A .<U88iial>i»iiit;. Hoeliaeiitiiilonvoil K U HV. I>«»««»< i , Uo8it/> r. jij ftiiier clcgiinlcr Wiriicr LriniüHtZl >'lll>iti< litt i» 8i'u88ton Iu8»u>il ^ kL rt 8 i < k vr, X« . t» I ri,„t„lnt, r»n>8i«« . t». ^ , Witternng vom IN. Mai: Baromcicr nach Oskar Bvsold, Walls,rasic 15 <AbdS. a N.> l > /» >> l 78» MM., seit aesler» n Will, aesallc». Tvermomelroar. » iUcaunr.: l» » w., nicdr. M.^V» ^ Te ny. » " zr>„ höchsic Tcmv- W. Arsl-Wind. Wolkenlos. ! vluöslchtcn ss>r den 20. Mai: Wolkia bis trfit'k, ziemlich warm, ctwao Rcaen. Arcitaa, 2V. Mai. Ncranlworllicher Rcdaclcur sllr PüljljschkA 0r. Emil Bicrcli in Trr.dcn ^roc>> iibcr daü Pslligsisr'st hinaus in Berlin tagen, ticratiim, kilnlimmciid ausstche», llnliimelspringcn, Bravo rufen, zischen und sonstige Abgeordnetenthntigkeit auüüdcn zu miissen — unerträglicher Olcdankc! Ter Reichstag ist zwar keine Votoslilume, aber er würde sich doch in der Pracht der Berliner riunisonne ängstigen. Weg von Berlin — in diesem Wosungüworte finden sich einträchtig ztonscrvative und Hortschrittlcr, jilcrikalc und Sozialdemokraten einlnüthig zusammen. Tic allgemeine Abneigung, nach dem Psingstfeste noch über eine ganze Masse von Gesebesvorlagen und Anträgen in verschiedene», mehr odcr weniger feurigen Zungen reden zu müssen, hat die -Häupter dcü Reichstages genölhigt, unter sie zu treten und eine fürchterliche Musterung zu halten. Rur wenige Stücke fanden Gnade vor den Augen der Gestrengen, das Meiste wurde in das Reich der Schatten geschickt. Bon dem bethlchcmitischen Ztindcrmord bleiben also verschont: daü Unfall versichcrungögcsch, die Reform der Innungen, die Ermäßigung der Gcrichtskosten und die Einführung der Börscnstcucr. Zu alle Tem kann man nur sich beifällig äußern; auch daß daü TrunlsuchtSgeieb höchst wahrscheinlich in die Papiergruft wandert, wo Wehr- und Aicrsteuer schlummern, wird als Wohltliat empfunden werden, höchstens dürfte cS unserem Mitbürger vr. v. Schwarze einen tiefen Seufzer entlocken, daß die monatclangc Arbeit, die sein Bienenfleiß und sein juristisches Wissen daran gesetzt haben, daü völlig unbrauchbare Trunksuchtsgcsctz einigermaßen lebensfähig zu machen, vergeblich war. So viel Arbeit um ein Leichentuch! Unerledigt bleiben u.A. liegen: der Antrag, der den Gebrauch von Malz- und hopsensurrogatcn verbieten wollte, um dem deutschen Volke ein gesundes, reines Bier zu schassen und der höchstens für die Ver wendung von Reis und Mais eine Ausnahme dann gestattet hätte, wenn man dann daü leichte dünne Reis- und Mnivgebräu „Vieth" genannt hätte ; ferner die Anträge, um die Plage des Uiitcrstützungü- wolnisitzeü los zu werden, endlich auch die beantragten Abänderungen des GcnossenschaftsgesetzeS. Tiefe und andere Tinge wurden an die Ausschüsse verwiesen, waü nur eine ehrenvollere esorm des Begräbnisses ist. Veit dem Geuossenschastsgesetze haben die Geiverbtreibenden neben vielem Guten, was dasselbe gewirkt, doch auch sehr üble Erfahrungen gemacht. Ans dieser Wahrnehmung war der Antrag Ackermnnn'S hervorgegangen, der allerdings eine Reform an Haupt und Gliedern verlangt und mit den Auswüchsen des Genossenschasls- Wesens nicht viel Federlesens macht. Tie Spekulation in Mobilien und Grundbesitz, namentlich auch in Effekten, die sehr viele Vor slände von Spar und Vorschußvereinen gemacht haben, die.strcdite, die sie sich als eine uncontrolirte .ztameradschaft gegenseitig aus der Genosscnschaftskasse gewährten und eine ganze Reibe anderer Mißbräuche ivill der Antrag Ackermann unmöglich machen. Ter Antrag ist ein wahres Lcporelloverzcichniß der Geschäftssünden, die sich gar viele Biedermänner, an der Spitze von Spar^ und Vorschuß vereinen, bisher ungestraft erlaubten. Die Gelder der Mitglieder wurden nicht selten bisher ihrem eigentlichen Zwecke: den Hand wcrkern, Geiverbtreibenden und Gcschästslculcn billigen ztredit zu gewähren, entzogen und zu tollen Spekulationen verwendet. Wie viele Vorstandsmitglieder mögen dabei ihr Schäfchen geschoren haben, wenn sic mit dem Gelde der Genossenschafter in Galizien Güter kauften, die nach kurzer Bewirthschnftung unter den Hammer kamen, oder wenn sie mit den Gesellschaftskapitalien an der Börse jpekulirten oder sie ihrem Gevatter im Vorstände zu dessen Privat spckulntionen vorschossen! 'Woher sonst die Zusammenbrüche von Spar und Vorschußvercinen, die in Sachsen so viele Millionen Verluste herbeiführten? Wenn nach Ackcrmann's Vorschlag künftig solche Spekulationen und Gevatterschnftsgeschäste gesetzlich verboten sind, wenn ferner z. B. aller Vierteljahre die Schuldnerlistc eines Vorschußvcreins gehörig geprüft lind den Gemeinden die lleber- wachung solcher Vereine, in deren Händen die Zahlungsfähigkeit und Existenz Tausender von Gcmcindebürgern ruht, anvertraut wird, so ist das ein wahrer Segen. Natürlich lockt ein der artiger, verständiger, gemeinnütziger Antrag sofort den Zorn Eugen Richter's heraus. Dieser Hafner verwandelt sich gern in den Lindwurm der Nibelungcusage, um die Schätze des mobilen Kapitals für die szudcnschaft eifersüchtig zu bewachen. Er macht verzweifelte Anstrengungen, um aus seiner höble ein, zwei Schritte hcrauszukrabbeln und in kläglicher Unbehilslichkeit schnaubt er fort während: Polizei! Polizei! Er behauptet nämlich, wenn man Lrdnung in der GcbahruiiH mit fremdem Eigenthum verlange, schreie man nach Polizei. >Lo mag sich denn dieser Zudcnhcilige gesagt sein lassen, daß sich das ganze germanische 'Volk zelmtauscnd- mal lieber gesetzliche Schranken auch beim Verkehre des mobilen Kapitals gefallen läßt, alü daß nach Richter's Weisheit unter dem Anscheine der Freiheit nach und nach die Volksersparnissc in die Hände der Orientalen übergehen. Auch die Vorschußvcrcine sind aus dem Wege, statt den arbeitsamen Geschäftsmann mit billigen Kapitalien zu unterstützen, Werkzeuge des Großkapitalismus zu werden und Wer diesen dirigirt und dabei das Fett abschöpst, Taü ist bekannt genug! Die französischen Generäle in Tunis wollen Alles nufbictcn, um die bisher unsichtbaren krumirS zu zwingen, sich in einer eini germaßen ansehnlichen Zahl von französischen Soldaten todtschießcn zu lassen. Sic dürsten nach kricgSruhin, den die unblutig mili tärische Promenade nicht gewährt hat. Fhre prahlerischen Prokla mationen sind bereits dein verdienten Spotte ihrer Landsleute ver fallen. Tw französ. Soldaten haben manchen beschwerlichen Marsch machen müssen und die Unbequemlichkeiten von Äivouakü bei strö mendem Regen gut und wacker ertragen; war dies aber ein Grund, in Tagesbefehlen die Verdienste der Soldaten in den Himmel zu beben, weil sic die Güte hatten, 13—28 Tage Dienste zu thun, ohne den Anstrengungen des Berufs zu erliegen odcr zu meutern ' Die unblutige Besetzung der Fnscl Tabarka feierten die Generäle als einen großen -Lccsieg, die ErklettcrungcincS unvcrthcidigten Hügels als den sturm einer großen Veste I Nunmehr rückt General Broart allen Ernstes den ÄrumirS auf den Leib, läßt aber bei Tunis ein Observatiouskorps zurück. Unter den 'Arabern gäbet es nicht un bedenklich. Ter Sultan hat den Vertrag zwischen dem Be» und den Franzosen als null und nichtig erklärt, weil Feuer itun augezeigt, daß er den Vertrag nur gezwungen und unbesehen uuterschriebcn habe. Ter Sultan ivill den Be» nun ganz nbsetzen, der sich daun freilich völlig den Franzosen in die Arme werfen würde. Tic Araber sehen aber als gute Mubamedauer in^dem Sultan immer noch ihr Oberhaupt. Mit Rücksicht auf diese Stimmung erklärte der srauzös. Minister St. Bartholom» den Engländern: Frankreich habe in Algier bereits mit 2',« Millionen Arabern zu schassen, die zur Uubotmüßigkeit und zu Erregung von Unruhen geneigt seien und denke nicht daran, diese Zahl durch 1,liiil>,iM> Araber in Tunis zu vermehren. Wir Deutschen sind in der günstigen Lage, ruhig zuzusehen, wie Frank reich mit seiner neuen Erwerbung fertig wird. Will Frankreich mit uns ehrliche Freundschaft in Bundesgeuossenschaft abschlicßcn, so sind wir bereit, mit ihm in der tunesischen und der Mittelmcer frage Hand in Hand zu gehen und ihm alle moralische Hilfe seinen italienischen und englischen Konkurrenten gegenüber zu gewähren. Aber Frankreich muß uns auch Etwas dafür bieten. Tenn warum sollte Deutschland nicht auch für die italienischen und englischen Fntercsscn am Mittelmeer eintretcn und die Mißstimmung dieser Länder gegen Frankreich zu seinem Vorthcilc benutzen? Für Frankreich bieten sich jetzt die besten Ebancen — aber cs muß auch seinem deutschen Nachbar etivas bieten können, Freundschaft und Bundesgeuossenschaft, welche die Rcalisirung jener Fdeen ermöglicht, die Bismarck schon des Ocsteren angeregt hat, die Errichtung eines, vorzugsweise aus wirthschattlichen aber auch politisct>en Grundlagen beruhenden Bundes der drei mitteleuropäischen Staaten: Oesterreich Ungarn, Frankreich und Deutschland, eines Bundes, der lediglich Kultur- und Fricdenszwecke verfolgt, die Äufrechtcrhaltung deü Friedens sichert und uns nicht mehr zwingt, behufs Vertlieidigung unserer neuen Reichslande alle unsere Kräfte in Rüstungen zu stecken und stets das Bajonet gegen Westen gefällt zu halten. Neueste Telegramme vcr..TrcSvner Nachr." vom ll'.Mai. Berli n. R e > chsta g. Die Anleihe iür die elsaß-lothrin gischen Reichsbahnen und tas SIIchuiigogesetz werden definitiv ge nehmigt, letzteres mit einem Ersuchen an die Regierung um Er mittelungen ob und inwieweit mich icstgeschlofieiie Flaschen, in eenen Getränke zum Bei kaut gelangen, rer Aichung unterliegen können. Graf Biömar ck legt den .kominissioiiSberlcht über das I n n u n gsgese tz vor. Baumbach tritt der Vorlage entgegen, daß nur Vertreter verwandter und gleicher Gewerbe zu Innun gen zusammentreten dürfen und zieht gegen k ><>> c> zii Felee, welcher die Tbätigkeit der Innungen aut dem Gebiete des Lebr- tiiigSwcscnö vräcisirt. Richter-vagen anerkennt, daß es wü» jchenöwerth sein kann, wenn Arbeiter Legitimationen sichren ; aber cs sei etwas anderes, wenn privllegitte .Koalitionen solche verschreiben. Es hantle sich bei diesem Gesetz nur um Privileg. .Koalitionen der Arbeitgeber gegenüber te» Arbeit nehmern. Ten Arbeiter-Genossenschaften werden auch keine staatliche» Vorrechte zu Tbcil. A ckcrmann : Ter Zweck dieses Gesetzes Ist .kratttgung des Iiuiungsgesctzeö; die letz ge Gewerbe ordnung hat dafür nichts gciban. Es inußtcnGcwcibtrclbenkcn allerorten Gelegenheit geboten werden, sich zu Innungen zu vereinigen, weshalb gestattet lein muß, daß auch Gewcrbtreibcnke verschiedener Gewerbe sich zusammenibun können, weil cs an kleinen L neu an der genügenden Zahl gleichartiger Gewerb- trcibcnden fehle. Or. Böttcher letzt voraus, daß Innungen un- glelchartiger Gewerbe die Vorrechte bezüglich des Lebrlings- wesenS nicht aus ln ihr nicht vertretene Gewerbe ausdcbncn ttlrscn. Ter Geheime RcgicrnngSrath Lohmann erklärte hieraus, daß eine Innung au, andere Gewerbe als das, iür welches sie gebildet ist, keinen Einfluß haben könne. LaSkcr erklärt das Geien als eine große Reaktion gegen die Ge- wcrbcircthcit. Günther-Lachsen weist auf die Verhältnisse der kleinen Städte bin, wo Meister gleichartiger Gewerbe in zu kleiner Zahl vertreten sind, »in eine Innung bilden zu können. Verlange mau,da» nurglelchartiacGcwcrbc zu Innnngen zusainmcu- trctcn können, dann seien in den kleinen StäktcnInnungcn über haupt unniöglich. «Links: das schadet nichts!) Ja, kann stimmen Sie gegen das Gesetz, aber bringen Sie nickt Bestimmungen hinein, die es unturchst'ihrbar mache». Löwe-Berlin (lilili Worte in der Minute»: Ttc Rechte wolle blos Innungen, während cs der Linken darauf ankommc, Verbände zu babc», die bcilsain wirkten und daö Gewerbe förderten, p. .Ktcist-Rbetzow: Von Reaction, von zwangsweiser Eimübrung der Arbeitsbücher sei keine Rede. Richter-vagen: xic prgktüchc Wirksamkeit des Gesetzes werken kleinliche Polizei-Ehicaneii sein, Blau schaffe nichts alS dürcaukrattschc Willkür über den Handwerker. Sie haben letzt nicht den Miith, bbligatorischc Innungen zu schaffen, well wir vor den Wahlen stehen <.Hohol>. Stumm nennt Richtcr'ü Aus ührung lächerlich und wird zur Ordnung gerrucn. v, Hcstdori konstatirt, daß die Ebniervativcii nach wie vor obl gatorischc Arbeitsbücher stir nothweiiktg halten. Ter Hamburger Sozialdemokrat Hartmaiin will auch, daß sich blos die, welche gleiche und verwandte Gewerbe betreiben, zu In nungen verbinden kürte». Wo nur wenig solche Gewcrb- treibcndc beständen, seien auch keine Zünfte nöthig. Auf eine'Pro vokation Richters erklärte der Führer der .konservativen v. Heli kon noch, daß er die Agitation kür obligatorische Innungen im Lande bedauere, well stc unerfüllbare Hoffnungen erwecke. Tic Fassung, wonach überhaupt Diejenigen, welche ein Gewerbe selbstständig betreiben, zu einer Innung zuiamiiientrctcn könne», wird angenommen. Ter Betrieb gleicher odcr ver wandter Gewerbe ist also nickst cnordcrlich. Er, Böttcher bean tragt, daß von Ausiiahincstichcntcn, die bereits vor einer anderen Innung die Au>nah»icvrüst»ig bestanden, eine solche nickst noch mals verlangt werde. Es soll damit der Zurückweisung aus .Koiikurrenzrücksietsteii vorgebcugt werten. Luders, Hartman», Richter, 11r. Delbrück, Löwe-Berlin, Lasker und Auer bciür- worlctcn den Antrag unter Hinweis daraus, daß auch Staatsbeamte in späteren Iabren nickst in der Lage wären, lbre Staatsvrüsting abzulegen, sowie daß die Prüfungen mit großen Gcldkostcn kür den zu Pristcnkcii ver knüpft leien. Die Fassung der Vorlage stelle einen schweren Eingriff In die Freizügigkeit dar. Ackermann erblickt in dem Böttcher'schen Anträge einen Eingriff In die Autonomie der In nungen. Die ein-clncii Gewerbe leien In verschiedenen Orten verschiedenartig entwickelt, die Aniprüche könnten deshalb auch nicht ganz gleiehmäßtge sein. Moutang: Konkurrcnzrück- slckstcn bei der Prülung würde» zn einflußlos lein, weil die Lictstgu«nabme nickst die Ansässigmachung und .Konkurrenz ver hindere. v. Kleist: ES handle sich blos um eine UeberganaS- bcstimmuna. weil eö noch keine gevrüiten Meister gebe. Frei herr v. Gertling spricht gleichfalls für die Fassung der Vorlage, woraui der Antrag Böttcher gegen die Stimmen der Dentlch- konseivatlven und keS grössten CentrumihellS angenommen wird. Eine längere Diskussion erregen noch die Bestimmung über die Thcllnahme der Gesellen an Begründung und Verwaltung alter Einrichtungen, zu denen sie beitragen, und der von der .Kommission beantragte Zusatz, wonach durch Innungs- bcschluß von der Ausübung des S timmrecbto oder clncsEi rciircchlS in ihr Die ausgeschlossen werden können, welche, ohne die Evren rechte verloren zu haben, ehrenrührige Handlungen begangen hgbc». Dieser Zusatzwird von Auer, LaSkcr, Schenk, ».Staunen- bcrg, Richter, Löwe und Wmdlborst bekämpit, während Acker mann, IE. v. Schwarze und Gral Bismarck kastir cintrctcn. Schließlich wird derselbe abgclchnt und die Sitzung ans mor gen vertagt, Berlin, Nach der „N. A. Z." steht icst, daß eine Ver wertung des Stciatszuschusies zu den Prämien der Urnall Ver sicherung seitens des Reichstags sedcr Veicinbarung die Mög lichkeit nehmen würde. Daö Zustandekommen des tcntsch- schweizerischen Handelsvertrags itelst außer Zwei cl. — Die An gelegenheit der Errichtung eines Rci'chötagdgcbäudcs liegt noch in Vorentscheidungen. .Kaiserliche Entschließung ist, wie Mziög versichert wird, »och nicht getroffen. Berlin. Der „Nat.-Ztg." wird aus Petersburg gemeldet: Der Zar faßte die feste Entschließung bezüglich der auswärtigen Politik, tm Sinne der Wiederherstellung des TreikaiserbündnisscS zu wirken. Stuttgart. Die Laiidesgewerbc-AuSstcllung wurde heute durch den König eröffnet, welcher mit der .Königin unter dem Jubel des Volkes das Gebäude betrat. Der Minister des Innern Sick hieß den gestärkt aus dem Süden zurückgckebrten König willkommen und spendete den Ausstellern verdientes Lob. Der .König besichtigte die 'Ausstellung, welche bei ihrem fertigen Zu stand ein glänzendes Bild darbietct. Paris, Ter Kammer wurde der tunesische Vertrag vvr- gclegt. ES heißt dabei, Frankreich gewinne Sicherheit an der Algiergrenze und Tunis gewinne die Wobltbatcn der Eivililalion. Frankreich babe nur Wohlwollen iür den Bcv, und wird dies beweisen, wenn der Bcv in seiner legitimen Autvrität bedielst würde. Frankreich sei stolz aus die Bravour und die Disziplin in der 'Armee. Tunis. Ein Gefecht bei Soukarba zwischen Franzosen und Eingeborenen hat zehn Stunden gedauert. Beiderseits sind starke Verluste. Die Franzosen marschircn aus Mater. In Blscrta ist eine französische Verstärkung gelandet, Berliner Börse. Beginn matt, bald aber trat ein Um schwung zum Besseren ein, so daß die Gesaminttcndenz alS sehr lest bezeichnet werden kann. Erst der Schluß gestaltete lieb wie der etwas schwächer. In SpcfulatioiiSpapicrcn lebhaftester Ver kehr. Oesterr.Kreditlinper.iiidert, Ungar,:'».Franzose» u.Loinhardcn je 1M. besser schließend. Bahnen still, wenig verändert. Preußische Prioritäten lest, weniger lest östcrrcicbische, die sehr still Eigen. Von Banken batte kaS leitende Papier DiScontogesellichast kolossales Geschäft; die übrigen geschälte-los. Sächsisckc Bank- papicre anziehend, nur EhcmiiitzcrBankverein verloren U >Proc. F-ondö icst, Russen und Rumaiiicr etwas besser. Bergwerke vernachlässigt. Industrien nachgebent. Hartmnnn —Iß, Prec. Lokales «n!t Sächsisches. — Die silberne Medaille stir Treue in der Arbeit erhielten dielcr Tage vom Königl. Ministerium des Innern die In der Fabrik den Benjamin Hnkiig u. Eo. in Zittau U-1, :!l) unb 27 Jahre thätigcn Arbeiter bcz. Erpedlenten: August Tgnncrt, Gottlleb 'Beck, August Hantich, Friedrich Köblcr und Wilb. Hanke. Die gleicheAue-zelchiiuiig erhielt derBicichaibcitcr Goitlicb Berndl, der seit 1828 in der Leinwgiidtstciche iii Milkct- Lcutcrsdon beiehästigt ist, — Herr Oberbürgermeister 1)r. Stnbcl bat die ihm in so ehrenvoller Weise nngetragene.kgiidikatur in den Reichstag an genommen. — Ter sächsische Abg, Richter-Meißen ist zum Vorsitzen den derjenigen Relchstagskommlslioii gewählt werde», die den 'Antrag des Abg. v. Bclow am Verbot von Malzsiirrogalcn bei der B t e r b c r c i t» n g beratbcn soll. — Im April wurden im deutschen Reiche .">18,413 Mk. an W echi e I st cin p cl st c li cr vereinnahmt; davon wurden er beben im ObervostdlrcktionSbezirk Leipzig 31,188, im Dresdner Bezirke >».«>.'>'.» Bst, — Unter den architektonischen Koiikurrcnzcntwüncii für den neuen Johannes-Fried b o s bei Tolkewitz ist die aus dem Banbureau dcü Herrn Proicssor Gicic und 'Architekt 'Weidner hervcraegangeiie Arbeit als die vorzüglichste c.neldamit und zur Austührung angenommen worden. — Nachdem die beim S anZtätöcorps des 12. Armcc- corpS vom Dienst abkömmlichen Sanitätsbeamten einen iakl drei wöchentlichen UcbungSkurstlS in Verbindung mit hcrangezogcucn Reservisten in Dresden unter Oberleitung von Oberstabsärzten praktiziri haben, sind selbige gestern nach ihren bctr. Garnisonen rcip. Uriaubsortc» zurückgckehrt. — Von der KreiSbauptmannschast zu Leipzig sind auf Grund § l und «> des Reichs Gei. vom 21. Oktober 1^78 die Gesangvereine „Lieterkranz" und „Erinnerung" in Stötteritz und „Lvra" in Golstiö verboten worden. — Auf Grund des Sozialistengesetzes wurde daö vom kommunistischen Arbcitcr-Bildnngsvcrein zu London beraus- gcgcbcnc und in der dortigen sozialdemokratischen Ecnosscnschasts- druckcrcl Freiheit gedruckte Flugblatt „Endlich!" verboten, — Post. In der Packet-AuSgabe im neuen Postgcbäutc tAnncnstraßc» werten von setzt an innerhalb der gewobiilicken Dienststmiden P ostwcrtbzci ch c n verkamt und Eliischrcibc- dricie angenommen, — Die hiesige Versammlung deutscher WoIl w aaren Fabrikanten beginnt Sonntag den 22. Mai Abends im GcwcrvchaiiSiaal mit Eommcrs inner Tbeilnahmc von Damen, Montag den 23. früh Uhr Verhandlungen. Naevi», .7 Uhr: Gcmeinschastlichcö Mahl. Dienstag den 2-1. nütz ' A» Uhr Ver sammlung bei Hclbig's, Uhr Bestich des Grünen Gewölbes mit seinen uncrincßlichen Kunst- und Wcnbiä'äbeii, MN2 Uhr Versammlung »m Böhmischen Bahnhof, Mittagsmahl. Adlahrt nach der Festung Königstem. — Ein nach Ursache unk Ausgang iistcresiantcr Bier- Prozeß ist kürzlich hier vor vcm Landgericht erledigt worden. In einer hiesige» großen Actien-Bierhrguerci war im Jahre >878 immer flott daraus los gebraut und nicht bemerkt worden, baß die O.uanlität des vosbantciicii Bieres weit über die durch die.Kundschatt der Braucrci bedingte Verbrauchs-Möglichkeit hinauöging. Es trat sonach die ganz »aturgcmäßc, wem, auch unersrculiche Folge cin, dgß eine große Quantität Lagerbier schlecht ward und im Winter des genannten Jahres iiim iui mit schwerem Hcr-c» ca. 7.',tßl>i»o Töpichcn „Lager" in die Schlcuße ge,» sscn werden, was einem Schaden von etwa 3»>,t»00 Mark glcichkam, den die Gciclllchait zu tragen nicht Willens war, viel« mehr ivrem Brauincistcr die Verantwortung dafür, beziehentlich
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite