Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 03.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192704031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-03
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zomilag. 5. April 1927 «vrendner Nachrichten" — Ein Diplom«! -er allen Schule. Nkn roch, lur bien ihm die -ien. Ja, ein »nd »ten rlihi aber das iwa» l be, ichcn egie- rgeb, ideli, leum lein, mg«. >i»»a iciie- n bc. nnen lerer böse,, ngcn, im IM sine, einer reden h die eine -tercn «um »tion ichher die Ruh- >ö. er n. zu blond Tie ülier- ,'crks. Kam. ei im doch, wor. Zivil. , von ganz chand. Ent. vom klagte lkrcich »pläne Der. gsban. t-usnl >' geht !>irma ! Hab« Wirt« ch als rlm! ich spielt, torken >l :i der r dem Wris» »ordcn er des > dies Ic di« dle« n des chivül. nchung nchnng le o». ge im gelähr esiihrt sc al>. lu«g. n des ) »och streik« er im dmtl 3-d"«- m>I>. S gum Scheiden -es Berliner holländischen Gesan-ien Baron Gevers. In der Geschichte der modernen Diplomatie gibt es wohl nur sehr wenig Diplomaten, die einen Gesandtenpvsten ein- undzwanzig Jahre bekleideten. Wenn dazu die Halste dieser zwei Jahrzehnte schmierige und komplizierte Situationen brachte, so gebiihrt dem Manne, der sic meisterte, nicht die gewöhnliche, nach Schema I'' «»gefertigte Abschiedsnoiiz, sondern ein besonderer Artikel. Seit lWä vertritt Baron Gevers, der setzt wegen seiner vorgerückte» Jahre — er hat das siebente Jahrzehnt bereits überschritte» — »nd seines schlechten Gesnndheits» zuilandeo de» Abschied nimmt, die Niederlande in Berlin. Pur dem Kriege waren die Beziehungen zwischen Holland und seinem große» Nachbarstaat Deutschland nicht nur die normalen, wie sie auch zu den anderen kleine» Nachbarländern, »vic Dänemark. Belgien und die Sch ->eiz. bestanden, sondern halte» sogar einen gewissen herzlichen Unter! vn und eine besondere persönliche Note. War doch dieKönigin-Mutter, die in den Jahren 18U0 -Idstn mit Klug, heil und Takt die Negentschast für ihre minderjährige Tochter, die sehigc Königin Wtlhelmtnc, geführt halte, als Walöcckertn eine deutsche Prinzessin. Die Könlgt» selbst aber halte in eine deutsche regierende Familie geheiratet und de» Herzog Hein- »ich von Mecklenburg, einen Halbvetter Kaiser Wilhelms ll., -um Prinzgemahl gewählt. Diese guten Beziehungen wurden plötzlich gespannt, als der Weltkrieg auSbrach und Deutschland Belgien besetzte. Aus der einen Sette hatte Holland alik Mühe, den immer wieder gemachten Angeboten der Entente, am Kriege teilziinehinen, zu widerstehen, a»s der anderen Sette schwebten die Niederländer dauernd in der siurcht, die Oberste Heeresleitung werde eines Tages bei ihnen ebenfalls einrücken Das, dies nicht geschehen — die Entscheidung hierüber lag öfters ans des Mesicrs Schneide — ist im wesentliche» daS Verdienst des dcnlschcn Gesandten im Haag. Erz, Nosen, des späteren Anlienininincrs, und des holländischen Gesandten tn Berlin, Baron Gevers. Als Hann am 8. August 1818 die deutsche Front durchbrochen wurde, wollte der Kaiser die Könlgt» Wilhelmine bitten, als Friedcnsvermittlerin tätig zu lein. Das, es hierzu nicht kam, ist -tc Schuld des Reichskanzlers Grafen Hertling. Parvn Gevers hatte seine Bereitwilligkeit, die Vorsühler auSzultreckcn, erklärt. Dann kam der Uebcrtritt des Kaisers aui holländisches Gebiet, das Verlangen aus seine Ansliesc- rung, das die Niederlande ebenso stolz wie energisch zurück- wiclcn, die endgültige Niederlassung des Monarchen in Toorn. für dessen Verbleiben dort die holländische Negierung gegenüber der Entente Gewähr leisten muhte, der Ansciiihalt des Kronprinzen tn Wiertngcn, kurz, eine Fülle schwieriger Prableine. für deren Losung die holländische Königin und ihr llabinctl natürlich in erster Linie Varon Gevers zu Note zogen. Er hat sich hierbei ausgezeichnet bewährt, so das, Deusichland jetzt alle Ursache hat, ihm beim Abschied Dank zu zollen. Auch die republikanische» Kreise werden objektiv genug sein, sich an diesem Dank zu belciligen, wenn auch Varon Gevers niemals ein Hehl daraus gemacht Hot, das, ihm das aste Kaiserreich lieber gewesen sei als die neue Nepudlik. Vielleicht ist er sogar, wenn, man sich streng an den inter- naiionalcn Usnö der Diplomaten hält, hierin etwas zn weit gegangen. Denn er letzte seine Vorliebe für die Geselllchgst des alten Negimes in die Tat um und machte zusammen mit seiner elegante» Gattin, einer Tochter des hvaa>,suchen Ge- sandten van de», Vvsch, aus dem schönen Gesandtichaktspalaiö l» der Nauchslrasie einen Mittelpunkt der alte» Berliner Hvs gesellschast und gab grvsie Abende, aus denen a»ss strengste gesiebt, nur monarchisch gesinnte Gäste waren. Auch die Kaiscrsühne waren häufig bei Baron und Baronin Gevers zu Gast, ja, der Baron cmpsing sic genau wie in der Kaiser, zeit unten an der Hanstüre und sagte ans Einwendnngc» diplomatischer Kollegen, das, es doch für einen langjährigen Gesandte» übertrieben höflich sei, eine» inngcn preußischen Prinzen unten ans der Strafte zu begrüßen: «Ich empfange alle Fürstlichkeiten genau so. wie ich ed vor dem Umsturz getan habe." Als der Kronprinz a»S Wiertngen zurückkam. gab ihm das holländische Gesandienpaar ein groftcs Bcgriiftungs. diner, zu dem alle in Berlin anwesenden prcuftische» Prinzen, ehemalige Hvscharge» und andere prominente Mitglieder der Hofges-llschasl eingeladcn waren. Dieses Diner führte sogar zu einer Jutcrpcllation lm holländischen Parlament. Die Interpellanten mclnten, das, es der Psllcht des Ge sandten bet einer Ncpubltk nicht entspräche, den Thron- prätendentcn so zu feiern, »nd verwiesen aus die reservierte Haltung der Königin Wllhelmlnc, die de» Kaiser bekanntlich niemals sicht. Unter dem Augurenlächeln vieler, in den Dingen versierter Abgeordneter brach der holländische Außen minister der Interpellation die Spitze ab, indem er erklärte, das für de» deutschen Kronprinzen gegebene Diner sei von der Baronin Gevers veranstaltet worden und daher eine rein private Angelegenheit. Wenn auch Varon GeverS, übrigens der einzige aller Missionschefs, der schon vor dem Kriege i» der Rcichshanpt- stadt amtierte, nicht Done» des diplomatischen Korps war — nach internationalem Brauch ist das der pävstliche NuntinS, dort, wo keiner beglaubigt ist, der am längste» akkreditierte Botschafter —, so wurden doch seine Erfahrungen sowohl auf politischem, wie aus gesellschaftlichem Gebiete von allen jüngere» Diplomaten ganz besonders geschäht und sei» Nat ln allen zweifelhafte» Fragen in Anspruch genommen. Eine besondere persönliche Note erhielt dle Stellung des Barons Gevers durch den hänslgen Aufenthalt des Prinz gemahls der Niederlande in Berlin. Dieser, der im Laufe der Jahre Varvn und Baronin Gevers srenndlcha tlich n ihe- gctrcte» ist. hol an der graften Geselligkeit ihres Hauses stets mit besvndcrcr Freude teilgenommen. Auch gab ihm diese die Möglichkeit, mancherlei intcresiante Persönlichkeiten der Nkichshauptstadt keiincnzulerncn. So hat sich der Freundcs- »nd Bekanntenkreis gerade in den letzte» Jahren besonders vielseitig gestaltet. Er umsaftt nicht nur die Salons des alte» Regimes, sondern auch Häuser der Berliner Hochfinanz und anderer führenden Persönlichkeiten. Zum Nachfolger von Varon Gevers ist der bisherige Gciicrglgvuveriicur von Niederländisch-Jndie». Gras Lim burg . S t i r u m, in Aussicht genommen. Ihn verbinden mannigfache verwandtschaftliche Beziehungen mit Deutsch land. Ist doch ein Zweig des holländischen GrasoiiaeschlcchiS der Limbnrg-Stirnni beinahe hundert Jahre in Preuftcn an sässig. Graf Frederik Adricn Liwbnrg-Stirnm, Vater deS bekannten. lül2 verstorbenen Parlamentariers, wurde 1824 vrenftischcr Untertan, als er die reiche Berliner Rankier. tochter Johanna Ebers heiratete »nd sich in Schlesien an- kanste. Neue Besatzlmgsfchiklttien im Rheinland. Inlerallilerles Keldenlum. Die Sicherheit der Besatzungsarmec wieder einmal gefährdet. ,D » r ch A » » k > o r » ch.i Mainz, l. April. Der Präsiden! der Jnieralliicricn Mciillaiidkommiision hat an de» Ncichskvminissar für die be setzten Gebiete ein Schreiben gerichtet, in dem zunäcftst auf die allgemeine Entwickln»» der ..N c i l e r v e r c i n c" im be- sttzlcn Gebiet, namentlich tn der Psalz und im Norde» der be- schien Gebiete hingcwicscn wird. Es heiftl d-ann weiter: Es bcstci', Anlass zn dem Bemerken, das, dir Betäiianna dieicr Vereinigungen im Pferdesport nnd Rcitnnicrricht entgegen den Beschlüssen der Rheinlandkommi sion nnd de» von der deutschen Negierung eingcgangencn Verpflichtungen das be stimm,e Ziel der militäriichcn Ausbildung veriolgi. Man kan» ieststellen, d-aft in den Orten, in denen ein „Reitcr- vcrein" besteht. AuSbildungsübnngen stattsindcn aus zn dielen, Zwecke hcrgerichtclen Gelände», die entweder Privat- perlenen oder Gemeinden oder dem Neich gehören" — DaS Schreiben schlieft», doft der Präsident die Ausmerksamkcit des Reichs'emmissars aui diele Neubildung bzw Reorganisierung von Neilcrvercincn lenken wolle, die geeignet leien die Sicherheit der Beiatzungstruppen zu gefährden. lWTBJ Neues Tendenzul lett -es Lanoauer Llrieasaeric-Is Landau, 2. April. Vor dem französischen Kriegsgericht Halle» sich gestern vormittag zwei französische Soldaten wegen des bekannten Eiscnbahnattentats von Ma> iuiiliansau zu verantworten. Beide gaben z», vor der Tat mit der Möglichkeit von Toten nnd Verwundeten gerechnet zn haben. Nach dem Gutachten der Sachverständigen waren beide An geklagte voll zurechnungsfähig. DaS Urteil lanietc trotzdem »ur aus zwei Jahre Gefängnis mit Bewährungsfrist. Die deulfch-sranzösischen Kandelsbeziehunqen Paris, 2. April. Dle «Journde Industrielle" kommt heute auf die Entwicklung der deutsch.französische» Handelsbeziehungen zu sprechen nnd meint, das, für Deutsch land in den kaminenden Jahren immer mehr das Bedürf nis »ach Absatzgebieten eintretcn werde. Bet allem Verständnis für die Lage Deutschlands könne man jedoch nicht von Frankreich erwarten, das, es alle Kosten dieser Enimicklnng allein tragen wlle. Die wirtschaftliche Entente zwilchen Dentichiand und Frankreich wird sich »m so schwie riger gestalten, je mehr tn dieses Problem politische Fragen hineingetrogen werden. Locarno dürfe nicht mit den Handelsbeziehungen verquickt werden. Den einzigen ge- mciniamcn Punkt zwischen Locarno und dem Handclsver- lehr bilde der Geist der Verständigung. Frankreich konsolidiert seine schwebende Schuld. Paris, l April. Das «Echo de Paris" will wissen, daS Poincarä In der nächsten Zeit eine grafte Konsolidier,,nas- «peraiion für die in den Jahren 1828 28 fälligen Schatzscheine nnd staatlichen krcditobligationcn vornehmen wolle. Pvincarcs berate gegenwärtig hierüber mit den Führern der groften Geldinstitute. Vor dem Urlott im Mologa-Prozetz. Riga, I. April. AuS Moskau wird gemeldet, das, morgen bas Urietl tn dem Prozeß gegen die Mologa gefällt werden soll. Es ist sestgestcllt worden, das, die Mologa Mlsstli Mark für Rcstechnngen verwendet habe. Es droben GrsängniSsirafen »nd Eigentiimöbeschlagnahmc für die Be schuldig,cn. sT. U.s Litauens Kamps gegen die deutsche Schule in Memel. Memel, S. April. Der Kamps des Direktoriums drö Mcinclgcbicteö gegen die deutsche Schule geht weiter. Gestern ist denk Leiter des Memeler Lehrerseminars Zech mitgcteilt worden, das, er demnächst von seiner jetzigen Stellung ab- beruscn werde. Dem bereits gekündigten Schulrat Mencr ist die Bestätigung seiner Wahl in den Krcisausichuft von Heydekrug versagt worden Die Kündigungen von Lehrern, die kür Deutschland optier« haben, we'den radikal lortacsetzt. Dle lcergewordencn Stellen werden mit völlig nnvor» gebildeten litauischen Lehrkräfte» besetzt. Die Memeler Aus- banichnlen dürfen von letzt ab nur noch Schüler auinchmen, die Litauisch in Wort und Schrift beherrschen. In AnS- kieken, wo der Schulunterricht plötzlich in litauischer Sprache abgchalten werden sollte, dauert der Streik der deutschen Schule» noch an. PkoleN im Mauilchen Sejm Gegen den Kriegszustand und die Feldgerichte. Kowno, l. April. In der heutigen Sitzung des Sejm hat die Regierung das ZollermächtigungSgesetz. das Zoll erhöhungen von 1Ü8 bzw. 288 Proz. vorsah, zurückgezogen. Bei Beratung der Feldgerichte verliebe» die Oppo sitionsparteien «ud die Fraktioucu der Mindcrheiteu ein« ichlicftlich der mewelländlfcheu deutschen Partei zum Zeichen des Protestes gegen den SrieaSzustanb die Fcldaerichte deu Sitzungssaal. Nachdem die Linke und die Minderheiten den Saal verlassen hatten, blieb der Scsm noch kurze Zelt bei- lammen, um sich dann aus den 8. April zu Verlagen. Verdoppelung des mttttSrischen Grenzschutzes in Polen. Warschau. I. April. In Regteruiig-krciscn wird der Plan erwogen, die Zollstcllen an der polnischen Wcstgrenze ähnlich wie cs im Osten ieit langer Zeit der Fall ist, durch Abteil»»- gen des militärischen Grenzschutzes zu ersetzen und deren Kopsstärke dabei zu verdoppeln. Kabinellsral in Bukarest. Berlin, 2. April. Wie au« Bukarest gemeldet wird, liegt der König von Rumänien in Agonie. Der Kabinetts- rat tagt in Permanenz. Der Metropolit von Bukarest bat ein Gemach neben dem Zimmer deS Königs bezogen. Königin Marie von Gttdslawlen. die Tochter des Königs, ist Donnerstagabend tm Svnderzug nach Bukarest abgereist König Alexander hält sich zur Abreise nach Bukarest bereit. Deutsch im Genfer Arbeitsamt? Der deutsche Antrag i« Berwaltungsras angenommen. <T u r ch tzunkipruch.l Genf. 1. April. Der BerwaltungSrat deS Internatio nalen Arbeitsamtes bat heute seine Tagnng mit Entgegen nahme einer durch Geheimrat Feig übermittelten Einladung der Rclchsregicrung, eine seiner nächsten Tagungen in Berlin abzuhaltcn, abgeschlossen. Einen breite» Raum in der Schlnftsitziing nahm der An- trag der Reichsrcglerung auf teilweise Einführung der deutschen Sprache durch Stellung von im Arbeitsamt bereits vorhandene» Dolmetschern für die Verhandlungen im VerivaltiingSrat und ln der ArbcitSkoiifcrenz ein Der Antrag wurde schlicftltch mit l» gegen !i Stimmen, bei Ent- Haltung Spaniens, angenommen. — Der Negiernngs- Vertreter nnd der Arbeitgeber Italiens meldeten wiederum grundsätzlich die gleichen Ansprüche für Italien an. Ur. 157 Seile ) Der Komps um den Koylenmarkt. Die Lage des deu,scheu Kohlenbergbaus Berlin, 2. April. Der N e i ch s k o h l e » r a t hielt heute eine Vollversammlung ab, in der der Geichästssührer einen Ueberbltck über die Lage der Kohlenwnnchau gab. Der Redner wies darauj hin, daft der englische Kohlen- streik auch dem deutsche» Kohlenbergbau im vergangenen Jahre eine aufte,ordentliche Blüte gebracht Haie Mit I4ö4»U Tonnen weist das Jahr 1826 eine Rekord ördernng in, Kohlenbergbau au . An der günstige» Entwicklung hatten mit Ausnahme des sächsischen Reviers alle Koblengebietc und alle Kohlenarte» Deutschlands ihre» An teil. Auch der Fvideranteil pro Mann und Schicht ist da durch ganz erheblich gestiegen. Wenn in den letzten Monaten ein Rückgang einirat so hängt dies mit der Zusammen setzung der Belegschasle» zusammen, denn es sind Arbeits lose ansgenvmnicn worden und letstnngsfähtge Häuer kaum noch zu finden gewesen. Das Verhältnis von Stein kohlen- und V r a u n k o y l e n e r z e u g u » g hat sich sehr wenig verschoben und ebenso ist bei der Braniilohle nur eine geringe Verschiebung der Erzeugung innerhalb der einzelnen Reviere sestzustellen. Die Belebung des deulichen Bergbaues Hai auch eine er höhte Tätigkeit anderer Wirtschaftszweige gebracht, so der Roheisen- und Stahlerzeugung, Gegenüber 8i> Hochöfen im vorigen Jahre sind Ende 1826 llö Hochöfen im Betrieb gewesen. Der deutschen Kohlenwirtschasi ist es gelungen, sich erhebliche Teile des verlorenen Auslandsmarktes wieder, zugcminnen. Falsch ist aber die Behauptung der englische» Presse, das, der deutsche Kvhlenberabau wesentlich an der Be lieferung deS englischen Marktes beteiligt sei. England Hai sich überraschend schnell von den, Aderlass der ArbcilSkämpse erholt. Die Förderung bleibi nur um ei» geringes hinter der vor dem Slreikbeginn zurück Nur der Zustand der KvkSösen lässt zu wünschen übrig. Im englischen Kohlenbergbau sind B e t r i e b s z u I a m m e n I a s! ii n g e n trotz der Empfehlung der Negierung nicht erfolgt. Um die verlorenen Absatzgebiete wirderznerobern, geht der englische Kohlenbergbau mit rücksichtslosen Preis unterbietungen vor. In Frankreich hat das schon zur Herabsetzung der Bergarbeiterlöhnc geführt, »nd auch Deutschlands Kohlenbergbau kommt durch diesen rücksichts- loscu Wettbewerb in eine nicht leichte Lage. Die Borboten zeigen sich schon iu der itiermchriing der nicht abzusetzenden Kohlcnmengen. Allerdings hat sich Deutschlands Kohlenwirt- jchast aus diele Dinge eingestellt. Sie hat slir die Lieferung nach dem Auslände unter Verzicht aus Presse, die sie unter dem Druck der Lage sehr leicht hätte bekommen können, lang fristige Verträge abgeschlossen und die übernommenen Liefe rungen in einer Weise, die auch von der Gegenseite anerkannt wird, ordiinngsmäftlg ausgesührt. Sie hat die ttcberschüsse zn dem dringend notinendigcii Ausbau der Werke benutzt. Wenn von englischer Seite jetzt mit dem Gedanken eine» i n t e r n a t l o n a I e n K v h l c n k a r t e l l s operiert wird, so ist demgegenüber daraus hinzuweisen, daft Englands .Kohlen bergbau einem solchen Plane vollkommen ablehnend gcgen- übersteht. Außerdem wirkt das Beispiel des internationalen Stahlkartells nicht gerade ermutigend. Allzu optimistisch kann also die Lage des deutschen Bergbaues nicht angesehen werden. Deutschland unentbehrlich für Englands WirtÄasl. Eine Aeuftcrung der «Financial Times". «Durch lVunkspruch.t London. 21. Marz. «Financial Times" sagt in einem Leitartikel, die Bemühungen, die jetzt im Gange sind, ein Einvernehmen zwischen britischen und deutschen Industriellen zustande zu bringen, sind von Herzen zu begrüßen. Nächste Woche werden der Präsident des deutschen nationalen Ausschusses der internationalen Handelskammer und der Vorsitzende der deutschen Wirtschaftlichen Unter- suchungskomniissivn für industrielle, kommerzielle und land wirtschaftlichen Fragen in London vor 26 0 bis 208 Vertretern der britischen Industrie und des britischen Handels Reden halten. Deutschland ist noch immer daö wichtigste Land deS Kontinents. Mir brauchen viele Waren aus Deutschland, genau so, wie Deutschland viele eng lische Waren braucht. Je mehr Handel wir treiben können, um so bester für alle Beteiligten. iM T.B.s Die Rechte als Kerntruppe der neuen Koalition Eine Rede Hergtü in Stettin. Stettin, 1. April. Vor dem KreiSvcrein Stettin der Deulschnatioiialcii Vvlkspartei sprach Freitag abend Neichs- justizminister Hergt über die Frage der Rcgicruiigslvalikwn. Der Redner wies daraus hin, daft sich daS Problem der Staatßkunst seil Bismarcks Zeiten geändert habe, denn man könne heute nicht mehr aui das Heer und die Mobil machung deS dculichcii Volkes zurückgreiien. Die heutige Auhenpolitik müsse bis z« ihrem erfolgreichen Ende durch, geführt werden. Das sei man dem deutichen Volke schuldig. Die neue Koaliiiou habe ihre ersten Erfolge erzielt. Das hätten die WirtsrhailSorrhandlungen mit Polen hewiZcn, die vor der Regelung der AusivciiuiiaSiragc nicht wieder aus- genommen werden würden DeuikckstandS Groftmackstitellung sei nicht wett her. Fern von allen Abenteuern müsie die Re- gicrung aber ihre bisherige Politik sortietzen, — In der Innenpolitik, betonte Hergt, iri eS erreicht worden, daß die Deutichnativnalen die alten Reichssarbcn ehren könnten, ohne daft ihnen ein Vorwnrs daraus gemacht werben könnte. In der Flaagensragc heiße eS: Ackiinna aegen Achtung! Nn» zeitgemäße Fragen, wie z V die Rerlängernna deS Republik» schutzgcsetzcö dürsien nicht aufgeworfen werden, da sie nur neuen Unsrieden stifteten Die heutige RegierungSkoalitivn sei die sozialste kul. turellste und wirtschaftlichste aller bisherige» ReichSregicrun» gen. Sie stelle den NrbeitSsrieden wieder her. ohne den Deutschlands Wiedcranssticg unmöglich sei. Zur Auf- wcrtungSfragr übergehend, wies der Minister die Lüge zurück, er habe eine huiidertprozenliae Auswertung ver sprochen, Als AuiwerliinaSirciind müsie er bekennen, daft die Miederausrollung der Answertnuassraae unübersehbaren Schaden für daS WirtschastSlcben verursachen müsie. Zum Schluß forderte Hergt von seinen Parteifreunden, sie sollten ihren Stolz darin sehen, die Kcrntruppc in der NcgicrungS» koalition darznstellen, <T, U > * Berlin. 2. April. Die demokratische RcichStagSabgeord- netc Frau Dr. LüdcrS ist auf Beschluß sämtlicher inier- nationaler Frauciiorganiiatioiien als Delegierte zur Wcltivirtschaftö - .Konferenz in Genf bestimmt worden. 14 er8lkls88ige 8psri8li8lkn «»NM tlrilöi ilsli uns«!« ki>g-ll!s tluno clsn vsf»öinitss>sci linrptüelisn stoedauag 8»gt Ois^s 1« ?<,sctoimi1si düngen iftslöungzsiüt^s dsc-oc öis tiwsc iönllgidsii mein nncd sisnsn klgens kndüiceaon nsed den ne„-,'gn 6,und ei ren Vsi-tsntlona sie tdes-inm Lioiis und ^vielen sing öis ilennegigdsn unesist Lltaiasioung 8>e lmilön lüc ieii«! !nkbs ong ki-wt küsiciglkiung nw ds> kodskt kger L 8o»in (nur ^oksnnstt.)«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)