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Dresdner Nachrichten : 03.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192704031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-03
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1927
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Dresdner Nachrichten Nr. 157 Sette IN Sonnlag. 5. April 1827 Bermifchles. Uuslverkehr Deulfchlan- - Schwede«. Dle schivedische Negierung hat der Deutschen Luft- b>i»sa A <ö. die Erlaubnis erteilt, eine» rcgelniäsrtgen Vlisiverlehr uns dem schwedischen Teile der Strecken Stock- tmlm »atmar Stettin rüeclin, Kalmar Danzig, Malmö- -topeiitlagen Lnt'ecl '-Kerli» und Ost» t^vtenbnrg Kvprn- Iiagc» Liettin zu betreiben. Das Ilrletl in, Auloschiedungsp, ozesj Ketuz v Lehn. Am ?,rcttag sollte das ern>eiterte Schössengericht Berlin- Atitic do>- Urteil in dem grvsien Antv- nnd K redit-Schtebnngö- pcozcü Heinz ». Velin nnd «Genossen. Das (Bericht stellte teil. don die Aiigsklagtcn eine tlteilie ölniokänse gegen Wechsel oco!>u!n und die '.'lolvs »e>scl>»l>en linden, obwohl die Wechsel »iclit etn^ieldst werden tonnten. Sie lmben sich dotier des Aclcoges sclinldin gemacltt. An Strnjen ertnnnte dos Eie- iuln nenen Heinz ». Velin wegen 'ötclcnges nnd .»vnkurs- iuruelieii - eines >e,.>s,i„,tsi>nse oon V .snliren li Pkvnalen <^>>e- - und ö.si. tSeldslcaje. Es wurden ihm It> Ptonaie der Ilutersnchnnne-linst angei eclinel nnd siir deii Ttrnsrest von in Aiooocen erltieli er Bewäln nngssi ist. Der Angeklagte Va u - n ,t>- l e r n'iirde zu I Bo ln l Plonalen tsiesängnls eccociciil. Tie Sirnse >it durch die Untersnchnngshast ner- loisit und der T'nstbeselil io»rde an'gehoven. Der Angeklagte fi i e i l erliiell V Batire lSesanonis mit eiiier 'Beioälirnnss- srul tiii de» Ltrntresi oon tl Plonalen. Sechs iveitere An iicltniile erliielten iSeiängnisstrasen zivisäien l> Woche» nnd > Mounteu, Ende des 'Ilnaslasia-Märchens? bi» 'Berliner Sontnbeiidblnlt, dns ttirUicli sortlnnsend ilie i'iciäoclne der angeblichen . s n r e n l >> cd t e r '.'I n a st a i i a, die ii> 'Berlin iiuter dem ölaiiien Anastasia >>. T i ch a i k » io - ! t i> lebt, »erosseullicht l>nt, Ii,iid>gt ieitt n», da» es aetnngen lei. dei> iiuiliien Namen der Brau i>. Tjcl,nito>oil» seit ziiitellen. >uid dnsi dieser öloiiie später oerossenlliclit loerden solle, buieiii nuderen 'Blatte ziiii'lae ioll es sich in Wirtlichkeit nm die niii l>>. Te.eniber t'-llil j,i Borowiela» geborene nnver etieliilile B r n n z i s I n 2 eh n n z I o w s t > linndeln. Geheimnisvoller Rranv in einem englischen Milrlnrariena!. Voudo». l. April, Bn der Bengabteilnug des englischen Riliinrnrseiinls oon Woolwich brnch gestern in riuei» (>>e- binide. i» dem töa-masken siir dos engtisckie b rpedilionskorps i» t>l,iun angesertigt iverden, ein oel>eimnisvoller tzsrand ous. Tos iSebnndc liegt an der Seite des Arsenals, wo Toiiseiide von hocherplosiven Esranaten und andere Spreng- swUe sowie El><>nikalien ausgespeichert sind, Plebr als d'i ocucrspt ttzen ans allen Teilen Vvndons rückten zur ökc- liimpsiliig des 'Brandes nn. ölach zweistündiger Tätigkeit der ocucrivelir konnte dns Bencr lokalisiert iverden. lieber die ilrsiulie des ,vencrs ivird von der Veitnng des Arsenals sticiigsies Slillichiveigen beivnl>rt. Keurp Ford auf dem Wege der Genesung. Hein» Bord ist am Freitag ans dem Hospital entlassen »urdeu. so das; die Meldungen non einer Beischliinmernng seines 'Befindens binsäUig geworden sind. Während Bords Teteltiue oon einem Atleniat sprechen, glaubt die Polizei nur o» euue» llnglückssall. Aus jede» Ball hat die amerikanische Scnsoiioiispresse Bords Plisigeschick sehr ansgeschlachtet. Lenins Mumie — ein medizinisches Meisterwerk Tie Toivjetreniernng hat der russischen Heiligenncrehrnng eine» neuen tW'genst>>od in der Psitune Venins geschnsse'», die m emem provisorischen Holzbau vor der .cirenilinaner ans dem denütmten „tNoten Plah" ansgestettt ist nnd als die ielt- in,iiitc Sc>>e»siotirdiglejt des nenen ÜlnsUand von Wahllosen dctttä'i uncd. Da sich »nn das hartnäckige (Gerücht behauptet, dos? tue» nicht Venin selbst, sondern eine Nun länschend ähnliche '.Vochspuppe ansgebahrl sei, hat man einer kleinen v v in - i» > i i t o » r n s s i s ch e r n n d denl s ch e r "A e r z t e die »n- .letvoiiulitlte b>selcgcnheit geboten, die Mumie eingehend zu iiidteccu An dieser Untersuchung nahmen die beiden Prä- innaloieu dcr Veiche, der Anatom Prosesior rtVorobsciv nnd der ollennker Proseöor Sbarski, teil, sodann die beiden Professoren ,mimgold und ?,eisi ans Pkoskan nnd als Unparteiischer der deniulte llitipcrsitäisprviessvr Dr. Pillor Schilling, dcr die Er- icl'iiiiie dieser Untersuchung in einem Aussah der in »Trank- 'nn u. n.H ericheiiiende» 4Vvchenill>risi „Die Unitchan" miUcill ÄoNidcni die iländiac Schar von Besuchern, die den frei in dcr Äuie des unterirdischen Ül an nies stehenden iS lass arg Vcninö luiitccoi. entseriit worden wor, siilirle ein ltTisizicr die >!oni- iiioiooi d>e srei gewordene Ansggngstreppe liiniiiner. entlien in» mit!lo>iichem Bominaiido die niii ansgepslonzlein Bajonett munene b,,„d scliallcte eine zweilaniendlerzige cletini.tie Vampe in dem sonst halbdnnllen kllanme ein. „Wir »niid.'o iiiiii". ichreibl Schilling, „dicht a»> gläsernen Sarge iiiid i.chen iii liellsicr Älelenchtnng die liegende l^estall eines ietir bleichen, mit russischer Blicke bekleidete» Piannes oon l'diidem rnpns nnd ziemlich seinen Bügen. Bahllose tleinite Boiieclivpiclien ans der breite», gut, aber nicht anssaücnd ge- liniiieu Tnrii erweckten noch stärker den Eindruck eines nach uluocier .ürise schlnsendcii »ranken, etwa eines schwer Blut- niiiieu ckede ,^leckn»g und Schallieriing der Hani, seinüe Soränu des spärlichen BarteS, kleine Brostschäden an Wange >»>!> rTliren ivaren aus das genaueste zu erkennen. Dcr Aus- enick ii>ar ernil und nachdenklich, gesammelt. Am rechten Dniiucn bcmerlte icki als einzige aussälUge ^Veränderung der siiliiboicn Hanlslächen einen violetten Veichcnsleck, doch »er- lüNcilc Prosesior Wvrobjew, dasc er sich auch noch verlieren wurde. Als Veiun am Vl.Januar Ui-1 ans dem lSnte ldiorki. ctiva zwuiiiig »ilometcr non Pkvsk.au entsernl, starb, wurde die 'Seiche iii schneidender rnsiliäier Winterkälte nachts bei Dackel- bcleinliuiiig nach Pkvska» gebracht nnd zuerst frei, später unter iwldurüigem Betuch»» anigebalnt. Die erste üliliche (5'i»balsa. injcrniig ersolale zugleich mit der Lcllivn durch Proscssvr Rrnikl'i'oiv: als Todesursache wurde eine sortacichritlene Ader- »eclulluiia ieilgeslelli. Das Hs c h i r » wurde sorgfältig prä- uuiierl >i»d hacrl nocli dcr ciidgnlligen Unlerinchnna, die mit dcu al c>inodernslen Pkillcln »orgenommen iverden soll, ilkach etwa anderthalb Monaten zechten sich BersehungSerscheinnn- gcu aii der schon vor dcr Sektion beschädigten Veiche. Ann- iuelir iiheilrug die Ükegierung den Prosenorc» 'BSorobleiv nnd Tdarili die überaus schwierige Ausgabe, eine Nenlonser- u > e r ii » g oorziinelnnen. durch die das natürliche Aussehen uach Pkogliciikeil erliallen werde. Bwei Pkvnale und nennsehn Tage nach dem Tode wnrdc diese Arbeit nnlernonimcn nnd erit » a ä, liS M o n a ten n b g e i ch l v s s e n. Durch die Setiion waren die meiste» Usesäge, die man sonst siir die M»iniiiz>ei'n»g bennhle. zeritörl: die Oroane sclilien zum Tcü und waren znm Teil zerschniUen. Die Präparatoren werden alle hiebe im »nie ihres 'Bersahreiis erst drei 'Bahre nach ihrer oolien 'Beioätiriina der ivinenichaitliclien 'Trchlt oorlegcn Sihoii sevl aber länt sici, sage», das! es sich liier um ein medizi- innlies Pkeislerioerk handelt, »eine Sehr nmpsnng, keine Queiiiiiig oder UiitlteUnna ist an hiesicht nnd Händen zu er kennen. ..Ilm noch die lebten Bweisel zu beseitigen," berichtet der Pcriao'er, „ösinele ÜVoroblem ein kleines, fest verschlossenes Bender g,n »opsende nnd lies! nun den senchlkalten. leicht alloholiiihen Vustzng wahrnehmen, der dem Sarg cntstrijnrtc und naäi !pälerer Pkilteilnng non anderer Seite dauernd durch tU >naühineu lall erliallen iverden soll Beder 'TkeriveiungS- aerinli iclilie B>>! berohrte Siir» und Wanae: sie ivoren iveich und kali »iie bei einer sciuchen Veic'ie. das- Dlir lies! sich biegen und iiiianunend!nclen: der gngehobcnc Arm siel beivcglicli licraii. Der Anibalirnngsranni iil ernil in roten nnd ichwarzen Bachcu mit spärlichem Silber oder hiold gehalten. Unter hilas wird die rote Bahne der Pariser »oinmniie non Ib7l1, ein ruit Propeller Ein <.^>leltboot für den ^Xlssagirr- verkel>r auf der Donau. dr» ^d«,st^^I»rr>rrkrh>: c>»s bec Dc>»a» lvurbi soebrn in kHirri -tu »l oot in Tdtrns a»g»lit, bn» vor orivolinltchr-n -kkkotorbootri bin 'Horlrtl großer <ddrs>h>vl»vi^krU, »»»hrsnN höheren Tnbeneririö^eno unb sehr Aertiiflei Dilfgnngro bei sinbilrr Vnge nns bei» 'kHahe, oornrio hni. Hier krXnirteb erfolgt durch zrve. Tnsischrnubr». hhrengcschenk der französischen Anhänger, beivahrt. An dcr Decke erblickt man gross die Cmblemc der Arbeiter- nnd 'BanernrepnbUk, Hninmer nnd Sichel." ckitickslttg von Bunkers ls üi „ach Deuts,hland Bunkers O.'Il hat den ütuckslng von Pkaürid nach Denan cingetrelen. Der '^beg sührl über Barcelona nnd V»on. Das hnntresse» des b-irosiilngzeiiges in De'saii ersolgt ooranssicliUiili am Sonn lag nachmutag. ** Slnrn, an den »listen Frankreichs. Der geivallige Stnlin. dem ein Dreiniusier ans Saint Mato znin lSpser Uel. l>al auch die übrigen »inten ,v>ankreichs tieiingesucht. Ans 'Brest, Donarnene,. Toulon nnd den übrigen sranzosnclie» Hasenplähei, wurden Sch nie in Secnvl gemeldet. Beionders die kleinen BUcherbarken sind hart mitgenommen. Ans Donarncnez ivird der Bering von drei Menschenleben ge meldet. ** Aus der »auzel vom Schlage getrosse«. Ter Bnch»s von Stnhl-Weipenbnra. P r o l> a s z k a , ivnrde in der Uni ne>silätskirche, nw er eine .vasienpredigl hielt, ans der »anzet i>on einem Sclilagnnsall gecrosse». tTr ivnrde in das an grenzende Priesicrseiniiiar gebrnciit, >vo die herbeigcrnsenen Aerzie eine lialbseilige Vähmnng tvnstalierlen. '.>kach einem Aberlas; trat im Befinden des Bischofs eine Besserung ein. Eine Vogel,nuller. hin ^cser unseres Blattes berichtet uns das folgende Selbitertebnis: besondere SpeziaUIät das Unterrichtsfach Phnsieal Training, das nnninehr siir sechs Batire unser chanptsach ivird. Wii iverden, inuner in <»rnppen zu secl»zehn, gemeinsam erzogen und auch im hianzcn ansgebildet, nnd da wir sechs Bahre gemeinsam unsere ganze Bngcnd »erbringen, so ergibt sich daraus schon das Hieheimnis unseres späteren Bnsanimen willens. Beder kennt genau den hharakler und Pnlsschlag der Partnerin, die während der ganzen Trainingszett immer an der gleichen Stelle neben ihr sieht. Mit dem sechzehnten Vebensjahre dürfen wir, laut englischem «Besetz, bsfenUich ans- i treten und auch ins Ausland gehen. Ans diesen Augenblick sind wir natürlich fieberhaft ge spannt, denn es gibt nichts Schöneres für ein Titler-lBjrl, als in die Well hinansznreisen nnd seine »nnsi z» zeigen. Tillcr § Truppen tanzen in A'enlwrk, Paris, Vondon und Berliti und haben überall grohen Üteisall, so grvsien. dag sie oielsach nach- geahint iverden, weshalb »sic sin uns das Lchlagivvcn „Dst kopiert, nie erreicht" in Anspruch nehmen, nns das mir sehr stolz sind, hin Tiller-Hsjrl nerpsliililek sich, da eS seine Ans !>si>dnng ooni ..ehnlen Vebcnsjahre ah ohne hnkgclt bei Mister Tiller erliält, bis zu seinem zwanzigsten Vebensjahrc bei dcr Truppe zu bleiben. Diese Berpslichliing wird auch meistens etngchatlen. Hs isi bisher nur in vier BäUcn vorgekvmnieu, das! ein Tiller-H'sirl norher die Truppe verlassen hat: der lBrnnd hierfür ivar in allen BäÜcn die grosic Sehnsucht nach zu Hanse. Was uns znsaninienhält. ist der Erfolg, den wir liberall haben, und die langjährige Brenndschast, die uns mit einander verbindet. B» den letzte» Maitagen vorigen Bahr es brach ich oon Miltenberg am Main zu einer Wanderung ans, die mich von Süden nach Norden durch den ganzen Speiiart führte »nd in tBclnhanien endete. B» der Brühe des dritten Tages gelangte ich nordösllnh von Vosirlianplen ans einen wenig begangenen Waldweg, denen eine Seile ein vierzigjähriger Bnchenbestand begrenzte, während ans der anderen eine spärlich mit Bogel- beer- und Haselstränchern hesinndene lBeröilhalde sanft anstieg. Hier raitete ich in prächtiger Waldeinianileil nnd lagerte mich nnmiuelbar am Wege im Schatten des rauschenden Hoch waldes, indes der mit Steingeröll bedeckte Hang in Hellem Sonnenschein lag. Eine halbe Stunde mochte ich geruht haben. alS ich nn Versehens lBeseUjchciit erhielt: vor mir ans dem Wege läsil sich ein kleiner Bogel nieder, soviel ich erkennen kann, ein Berg fink oder „Basischer". Das Tierchen slatlerl ängstlich hin nnd her, schlägt mit de» Schwingen und „zält", wie man im Han- nvnerschen sagt, ganz kläglich. Bch bleibe rnlsig liegen nnd beobachte gespannt das Bögelchen, dessen lBebaren mir nicht erklärlich war. Behl kommt es noch näher heran, mir sind nur noch einen guten Schritt voneinander entsernl. Dabei slatlerl eS dauernd ans und ab, erhebt sich nur wenig über den Weggrnnd nnd „zäkl" fortgesetzt laut und klagend. Sollte sich ein Ungeziefer, etwa ein Holzbock. an ihm scslgelsisscn haben nnd ihm die Angsitöne anspccssenS Bch siehe ohne Hast ans und versuche, mich ihm zu nähern: unmittelbar weicht cs zu rück und fliegt ans einen kleinen Steinhansen. Bch gehe lang sam nach, doch es läsil mich nicht herankoniinen. sondern flattert wiederum einige Schrille weiter den Hang hinaus, während cs immer ängstlicher rnst und klagt. Betzt loinntt nur eine Ertcnchlnng: das Tierchen braucht meine Hilfe gegen eine znnächsi nicht erlenubare «Befahr und will mich ncicti sicli ziehen. Brb tue einige Schritte zurück »nd nehme meinen selten Eichensiocl »oin 'Boden ans: angenbUckUch stiegt eS mir wieder nach. Aber nun wcisi ich. was ich soll: ich folge dem kleinen Nolruiec. dessen »lagclöne nicht einen Augenblick anssetzcn, und klettere ihm, während es von Stein zu Stein slatlerl, ctiva fnnszia Schritte an der Halde nach. Da plötzlich hält es vor einem lncblen Haselsiranch an, „zäki" aber um so lavier nnd heftiger. Bielleiclil eine »atze, ein Marder oder ein Nanbvogel am 'ölest ? Bch schaue »nch scharf »in, kann aber nichts entdecken. Doch das ganze lBebaren des Tierchens läsit erkennen, dasi der Sri der Erfahr erreicht isi. Ich hebe den Stuck, btegc behutsam einen Bweig beiseite und spähe unter das Schattendach: anfangs vermögen die Uchl- gcblendelcn Angen die Dämmerung nur schwer z» durch- dringeu — dann aber stockt mir für einen Augenblick der Atem: ans einer Astgabel erblicke ich das Nesiilien mit oicr noch nn besiedelten, regungslos znsaminengcdnckten Bnnsien, und kaum handbreit daneben, ini Lchnittpiinll der Eabel ruhend, den Bops einer starken »rcnzuitcr, ein ssinsteS B»»>icS im Narben haltend, a»S dein nur noch die Basic des Opfers hervor ragen. Die Otter hatte den Ast eng ninivnnden und rnhric sich nicht. Bch überlegte: schlug >cb sic mii einem raschen -clock .sieb herunter, so stürzte auch das ölest mit ab, nnd die Brut ging wahrscheinlich zugrunde: scliosi ich ihr eine Nenolveikngcl durch den »ops, !o vergrämte ich durch den harten »natl vor aussichtlich die Allen. Also was ln»? Bch Holle den arinesten. scharfen und ziemlich schweren Eenick'änger. den ich ans ein samen Wanderungen bei mir führe, hervor, schützte mit der hastig hernnlergerinenen Vodenjoppe Hanö und Unterarm so gut eS ging nnd führte einen raschen und wnchtigen Mesierhieb dicht hinter dem »ops durch die Wirbelsäule der Schlanae, der diese in zwei Teile zerlegte. Ein jähes, kurzes Anszncke», die Ningc lösten sich langsam, wie widerwillig: einer nnwillfiir- lichen Ncgnng folgend, zerirat ich den »ops des Nepliis, der zwischen das Eeröll gefallen war, nnd schleuderte den Numps mit dem Stack wett fort. Dann trat ich ansaiincnd von dein Strauch zurück . . . Und nun lain der schönste Augenblick des Tages: das Bogelinütterche», das während der Ereknlion iinniersort laut schreiend ans der Spitze eines nahen Boael- becrbnschcS gesessen hatte, sing verstummend heran und deckte die »leinen mil den Schwingen z». Bch verharrte noch lnrze Beit an Ori und Stelle, dann wanderie ich mtt dein Newnsil- sein weiter, das! dieser Tag meines Vebens kein verlorener mar. Ir. II. Tiller-Girls Laufbahn. Ein Titler-Girl erzählt: Die meisten meiner »olleginnen stammen, ebenso »sie ich, ans der Bndustriestadt Manchester, wo wir bis zu unserem zehnten Vebensjohre in der Obhut unserer Eltern die BoUs schule besnchien. Dann aber gelsi es nach Vondon. wo sich im Borort Hampshire das BnsiUnt von Vawrenee Tillcr be findet, das non Mister Tiller nnd seiner <»cmal>lin geleitet ivird. Die Tilier-Schnte gibt nns an allaemeiner Bildung das gleiche, was alle Schulen Englands bieten, hat aber als Natürlich haben wir auch noch einige andere Bntercffen als den Tanz. Biele von uns singen nnd spielen »lavier oder Bnkaleli. Unsere ganz gro„e Veidenichasi isi das „Sbopping-Eeben", nnd schliesilich sind wir ja Mädchen: wir verlieben nns hin und wieder einmal, soweit es unsere ge strenge Piisi Appieton erlaubt! Es sind ja meist ganz harm lose Vtebeleien, aber natürlich kommt auch manchmal die grosie Veidenschast über nns, die meistens zur glücklichen Ehe führt. Es sind jetzt acht Wochen her, da» ich mich verlobt habe, nnd zwar ist mein B-nlünUiäer ein amerikanischer Musiker, dcr bei dem Marek-Weber-Orchester im Hotel Adlon spielt. Moderne Konfirmandinnen. B» einer »openhagener Leitung veröfsentlichk ein lbc- kanmer »openhagener Eeisilicher einen längeren Artikel über die Demoralisierung der modernen weiblichen Jugend, in dem er sich vor allem auch mil seinen an den »onsirman«> diniien gemachten Erfahrungen und Beobachtungen be schäftigt, von denen er behauptet, dasi man ihnen am meisten die Demoralisierung der weiblichen B"äenü beobachten könne, keinerlei ernsterer tzsi'danke beherrsche sie wührend des Kon- sjrinandennnterrichles obcr den der Konfirmation vovan-- gehenden letzten Wochen: sie hätten nur ihre NenbezvouS mit den jungen Burschen im Kopse und machten während -es Kvnsirinandenuntcrrichtcs von Spiegel und Lippenstift un geniert und recht oft Ecbranch. — Wie die Alten jungen, so zwitschern eben die Bungen! B» der dänischen Hanpksigdt aber ka.-n man säst täglich in Ecsellschast Brauen und junge Mädchen beobachten, die — sogar bei Tafel! — sich pudern oder schminken. Der Fliikjahrshul. E r kaust einen, Sic kaust einen. Er, der Eatle, braucht einen neuen Brühjahrshut, denn der alle ist »nansehnlich geworden nnd nicht mehr tn Form. Er gcl,t also in die Stadt nnd betrachtet sich mit einiger Anfmerksainleit die Schaufenster der Hntlädcn. Bwei Läden will er anssnchen, so hat er cs sich vorgcnvninicii, nicht mehr. Bm ersten will er schauen und probieren, im zweiten kaufen. Er laust schon im ersten. Der Hut, den er ausgcivählt hat, stellt gut anS, pasil und ist nicht teuer. Was sollte er mehr von etilem Hut verlangen'? Alsa bezahlt er ihn, läsil ihn sich in eine Papierlnte schlagen, setzt seinen alten Hut ans »nd vcrläsit mit dem eingepacktcn nenen Hut zufrieden nnd nnsntinend den Laden. Bo» jetzt ab haben Hntlädcn kelncrlct Bnteressc mehr für ihn Er geht an den Hiitscliansenslcrn vorüber, ohne sic zu beachten, ja, ohne sie nur zu sehen. Sein Auge gleitet anteitsloS über die ansgesteUten Hüte hinweg. Er hat seinen Hut — was kümmern ihn da andere Hüte. Sie. die Eattin, braucht auch einen neuen Hirt. Selbst, verständlich. Denn der vorjährige ist unmodern gcivordcn lind nicht mehr tragbar. Sic geht also in die Stadt nnd besichtigt sämtliche erreich- baren Srhanfensier der Hntläden mit »msländlichcr Eründ- tichkeit. Kein Hut in den Bensic'rn entgeht ihrem Auge, leiner wird nnherücksichligl gelassen. Beder wird mit dem Auge gewogen, ans den Kopf gesetzt und geistig ansgcprvbt. Nach der geistigen Probe kommt die leibliche. Wieviel Hntläden ansgesncllt, wteoiel Hüte ans oder in den Kops ge- stülpt iverden, lägt sich nicht zahlen. Aber schliesilich nnd endlich hat sie den rechten. Sie zahlt, lägt sich den alten Hut in die Papiertütc scblagen und vcrläsit mit dein nenen Hut ans dem Kvpf den Laden. Bvn jetzt an haben Hntläden noch ein grösicreS Bnter- esse für sie als vorher. Bor jedem Benster wird hallgemachl, jeder Hut ivird gründlich betrachtet. Das geistige Aussetzen und Probieren beginnt von neuem, es bat jetzt, wo man mit dein gelausten nenen Hut vergleichen kan», einen besonderen Netz. Und ansicrdeni - vielleicht findet sich noch ein zweiter Hut, dessen Kauf nncrläsilich ist. vom 4. ^pcil bis g. ^pcit ttciOli IT>6 cl.BgyvKNkrcmo V/.i76T,nnsiyt.,c)rl) — 81»ickmoclon l klillk'f ^ Lcsgor äusvo 23 ckohaoci8tr»l-o 17 c in IOOO^
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