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vergangeuer Nacht genau zur angesagten Zeit 11 Uhr 45 Mi nuten traf, von Dresden kommend, der mehrfach angekündtgt« Dresden Wiener Lergnügung«-»; razug «it «a. 2S0 Passagieren der verschiedensten Stände auf hiesigem Bahnhöfe «in und wurde Seiten der k. k. österreichischen Grenzbehörden und der öster reichischen Sisenbahnverwaltung in wohlthuendster, von freund- nachbarlicher Gesinnung Zeugniß gebender Weise mit Prompt!- ttt und aller nur möglichen Coulanz abgefertigt und weiter befördert. ES war für den unbetheiligten Zuschauer selbst über aus angenehm, zu beobachten, wie sehr solch« Unternehmungen auf das Verschmelzen verschiedener Nationalitäten zum gemein samen Ganzen hinwirken, und ebenso erfreulich war e», zu be merken, wie sehr man Seiten der Unternehmer und sonstigen Förderer de« ExtrazugS den Spitzen der k. k. Verwaltung«- zweige, Herrn OberzollamtSdireetor Gollitschek, Herrn Polizeicom- miffar Hofmann und Herrn Station«chef Becher Anerkennung und Dank für so offenbar freundliche« Entgegenkommen zollte und aussprach. — (Der Kin-wood-Mord. Ein Deutscher unter Anklage.) Vor einigen Wochen wurde zu K>ng«wo»d, in der Näh« der Stadt Reigatr (einige Meilen von London) die Wittwe eines Geistlichen ermordet und ihrer Schatulle beraubt gefunden. Im Zimmer der Ermordeten fand man «in deutsches Wanderbuch und in dem Buch« den Namen Johann Carl Franz, aus Schan dau im Königreich Sachsen gebürtig. Der Verdacht richtete sich natürlich gegen diesen, und e« glückte, ihn nach einiger Zeit, wenn wir nicht irren, in der Nähe von Dover zu verhaften. Er gab zunächst «inen falschen Namen an und bestritt, daß «r Johann Earl Franz heiße. In seinem letzten Verhör aber hat er zugegeben, daß er diesen Namen führe. Wir lassen seine Aussage folgen: .Ich gestehe, daß ich Johann Carl Franz heiß» und aus Schandau gebürtig bin. Ich habe dies bis jetzt au- Liebe zum Leben inflinctmäßig verheimlicht. Am 16. oder 11. Juni um 4 Uhr Nachmittags hörte ich in Whitechapel (Lori- doner Quartier) zwei junge Leute, anscheinend Handwerker, deutsch mit einander sprechen. AIS sie sich trennten, redete ich den Ei nen der Beiden an und klagte ihm meine Noth, daß ich den ganzen Tag nicht« gegessen habe und ohne einen Heller Geld sei. Er antwortete: .Ich bin auch hungrig, gehen wir irr- nächste Speisehau-.' Dort ließ er für 2 ä. Erbsen servilen. Hierauf las er eine Zeitung und sagte: .Zwei Deutsche werden von der Polizei verfolgt, der Sine von ihnen heißt Johann Earl Franz." Darüber erschrak ich sehr und wurde bleich. Hat bemerkt« er und fragt« mich, weshalb ich erschrecke. .Her Name d«S anderen Verdächtigen', sagte er hierauf, .ist Adolph Krohn', und weiter erzählte er mir, daß er «in Bäckergeselle sei, der in wenig Lagen nach Amerika auSwandern wolle. Dem Polizeisergeanten Spittal hatte ich bereit« früher angegeben, daß ich in Gesellschaft zweier deutscher Matrosen von Hüll nach London gewandert war. Davon hieß der Jüngere Adolph Krohn, und der Andere, der ungefähr von meiner Statur war, Wilhelm Gerstenberg. Ich wandert« mit diesen Beiden, kann jedoch den bei HuU gelegenen Ort, an dem ich mit ihnen zu sammentraf, nicht angeten. Bei Leeds übernachtete ich in ihrer Gesellschaft auf freiem Felde hinter einem Heuschober, und al« ich am anderen Morgen um 6 Uhr erwachte, waren sie Beide mit meinem Ränzel auf und davon gegangen. In diesem be fand sich rin brauner Ueberrock mit rin Paar Zeughosen, «in« Weste von demselben Stoff«, wie die, welche ich jetzt anhabt, nebst meinen Papieren, bestehend au- einem Matrosen-Wander- buch, Geburt«- und Taufschein und einem Eisenbahn-Tarif, sie befanden sich zusammen in einem blauen Umschlag. Die beiden Matrosen hatten früher gegen mich geäußert, fi« wollten sich von irgend einem katholischen Geistlichen Geld verschaffen, denn katholische Geistliche seien immer reich und sie selbst seien katholisch. Der Größere aber hatte keine Papiere und fragte mich verschiedene Male, ob ich ihm nicht welch« von den mei- nigen erblassen könne, was ich jeroch jedesmal ablehnte, da ich sie selber nölhig hatte. Gleichzeitig muß ich gestehen, daß ich verheirathet bin und zwei Kinder habe. Al- ich in dem Spetsehause (in Whitechapel) den Namen Adolph Krohn hört», dachte ich sofort, daß hier di« beiden Matrosen gemeint seien, und daß der Größere meine Papiere gehabt habe. Der einzige Jrrthum besteht darin, daß so viel« Leute hier in Reigatr der Meinung sind, mich gesehen zu haben, weil der Größer« mein« Kleider anhatt«. Der Kleinere hatte, alt ich mit ihm war, gar keinen Rock, ging in seinem blauen Matrosenhemd und hat später wahrscheinlich meinen braunen Rock getragen, wodurch er mir ähnlich sah. Adolph Krohn sprach besser englisch als deutsch. Beide sagten, sie seien in Wien geboren. Ich silbst erkläre, nie in Reigate gewesen zu sein, und kann den heiligsten Eid leisten, daß ich nie einen Mord begangen habe." Der Ge fangene benahm fich übrigens sehr gefaßt. Daß er aber dies« Erklärung erst jetzt machte, muß ihn ganz natürlich stark ver dächtigen. Auguste Winckler, Johaimtsgassr Nr. 5, empfiehlt fiL mit einer großen Auswahl feiner, selbstgefertigter Chemisetten, Kragen, Aermel und Manschetten für Herren, Da men und Kinder; feine und mittle Neglige- Häubchen, gestickte und gebogte Unterröcke, fertig zum Gebrauch. 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Der Vorstand Daß der zeitherig« Buchhalter im Meu- bleS-Magazin AltmarktNr 24 Herr Mascheck mit dem heutigen Tage entlassen worden ist, erlaubt sich Endesunterzeichneter hierdurch anzuzeigen. Dresden, den 15 Juli 1861. Wilh H-ischmarm. Tapez «rer. Morgen Dienstag früh Wellfleisch, Leber-, Blut«, Brat- und Ehar- lvttenwurst, auch empfehle ich gute« Lager und einfache- Bier. L'«». MLLirsvZ, Stiftsstraß« Nr. 18. HVvdvrtzs»««» I», 3 Lr werden getragene Kleidungtstücke, Betten, Wäsche und sonstige Effecten zum Preis angekaust. Von äer rükmliokst dvkunutso OI»vi»»>tLSr von L. Kaden oavdvorreioknoto Häuser Lsxsr äbonlommeu: Oarl Bs»8vlt»or«t, xr. äseissnerx -Ir W*. ötz T>o.» kosmariug. besten! «Isrn»»»» VLvbvI, Lackeiy. I I'. IR.