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Dresdner Nachrichten : 24.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820924
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820924
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-24
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1882
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vrosäon 1882. ««»«Nt ,ti,lich.tn>ll 7 u»r m »er «rpedNum: Martenftralle lll. >bon»e»i«iit»r«<» »te«U ai,rlick> » Mark t0 Me.. durch die Po«, » Mark 7» VI«e «unun. lv vlge. »ufla,e 37000 «pmpl. gür ttr«llck,°>e rinarsandierMa- a»I sich die Siel uulcrtdle nia»l Iich Nichl »erdii Redacl,»» »dlich. dlnnan'-» sll> und neinnrn an; die A»ua»rr»-kureaux v.chaai»»- Nei« ch »»«>«»; — «ud»if «oft»! - »«„»« ch «»«» > — An»«lt»,n»a«k: — ». «SU»» m Mirttd: - ««». ««»» t» Maadidur,: - I ««eck ch «». in Hall«; — «««»»»t» Hambue» Tageblatt für Aokitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, Fremdeuliste. IRüptuirr, I »»»Iliianks-tr»»«««« IV r. 4 «m«I vmptiohlt noiiiv Mjnli»>ullmiK mit MlvMiienMllMeii. «Ivr dv«tv» IILnsvr. gär«»««»»« VV«I»I»8Qr. LL^L-,^iL--SbLS--r-: Vilftslw Msztor, nur ältninrU 8. Iljllig'ütn IRußnusicciiwIIs lillor I»un>« vi : UNI, Hpttx«», Ist»-««!»«,«, Nielse n, e«»ns«tl. HVvIm»««»»rv», k»vt«1., IIIuiuvii, I t««I«ru, L tlr- I»»i»«,i-HUt« inä I«-. ,,^u polit (Imi»vi»u" uu»' 8. hl 27. ^Lkrxünx. Jnlerate werden Sarieaiieakrg di« Rackm. » Nh> »„»enomaeH Si'nnla«« vi«M>lta>ttkUdr. Sitiniadi nur a» Illochenlagen: »i. öilril'i^alk Nr d i>i»Nachm.»NIiL — ? » kiuiraiiiae Veni.kile kältet IS P,»e tknigrlandl llll P^e. <i:«c Staiantie kür da« n.ichli' taOiktk Srichctnen der Inlei vt« wird nicht gegeben. 7lu>tt>a>ttsie Annoncen-Untieeg« Non imdekonnien scrtonen nnenien Nie nur gcgk» P>t»»,»cr«,,»«> gadluni durch Niietmnvken odei Po»>»>t0t,tunu Acht Lilbc» kotic, Pfg. Jnirralc illr die vianloga U»«m»r oder nach einem JellichO die P»tüj«il, »v P>. t;o«otrlieli avueliütrt. muck Vv,>.eiuift v»„ cllijtst)>tlti» in ckou nouo.«to„ b'.inon^ Ls » N L v Z Ü KV ?rLZerLtrL8LS 45, ll. ^ufunlmi» von IRrtisiitmi iru .joclvn Xoit. !1r. 'I mkirli x : 10—12 »i»«> 2 - T1I»r. Kvr, lMM t Witterung vom 73. Sein.: Bnrrmeicr noch !7krer BVIoit. N-oNIiroßc iv iüldend/t. -1» VGH 7Li, Miil.. seit nckierii ü Miii. onoilcn. Ti>>tinomenoar. noch Mconiitiii. Tcinv- ^ ii»W..nict>i.rcmv,S"W..In>,l>i>crr>nv Ni»W. Nord N'cii Wind Neocn. Ilussichten sür den 24. Scptbr.: Trichter Nordwest, abiiebmendc Bewölkung. lcickie Niederickläge, etwas wäriiur. krL§er8t.r^5L 45, II. <)>>i!l':iti>,»>><t!>^,': IliüiiliUi^, ^litlwoüli ». Ijonnorstir^. Tomitag» 2^. Septlir. Abonnement. Die geehrten au«wärtigen Leser der,.Dresdner Nach richten" bitten wir das Abonnement für daS vierte Quartal in«» baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern obne Unterbrechung weiter liefern tSnne». Die Postansialten d»S Deutschen NeichS und Auslan des nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei unserer Expedition llnvl. Bringerlol,n> s Mark »t» Ps. viertelliilirltch, bei den kaiserlichen Postanstalten im Deutschen NetchSgediet 2 Mark 7» Ps., in der Lesterreich Ungarischen Mo narchie « (dulden 2» Kreuzer excl. Agiozuschlag. Expedition der „Dresdner Nachrichten". Marienstr. I». PcraiiNvorilichcr Ncdoclcur sür PsliilschkA k)c. Ü »i ii 7>>c>c>> i» Treddcn. Gestern waren eü 20 Jahre, dah Fürst BiSuiarck an die Spitze oer preußischen Negierung berufen wurde. Gefürstet war Bismarck l862 noch nicht, die Ügl. Uabinctsordre. welche Uönig Wilticlm an» 23. Sept. 1862 von Schloß Babclsbcrg ausstelltc, lautete also: „Nachdem der Prinr Adolph u> Hohenlohe - Fngelsingcn auf sein wiederholtes Genick, von dem Vorsitz im Staatsministerium entbunden^ liabe ick den Wirklichen Geheimen Nath von Bismarck- Schönliausen zum Staatsministcr ernannt und ihn» den interimisti schen Vorsitz des StaatsministcriumS übertragen. Wilhelm." Bismarck war zu jener Zeit preußischer Gesandter in Paris und gerade auf einer Erholungsreise in Südirankreich und Spanien begriffen. Aus jenen sonnigen Gefilden, wo er, wie es in seinen Briefen heißt, die Weine „in der Ursprache von der Kelter" getrun ken, eilte er nordwärts nach dem herbstlich kühlen Berlin. Er war losort bereit, den schwierigen Posten anzutreten. „Ten König unter Krankhcitsvorwundcn im Stiche lasten" schrieb er damals einem politischen Freunde - „würde ich für Feigheit und Untreue halte». Soll es nun sein, dann voran! Wie unsere Kutscher sagen, wenn sic die Leine nehmen." Am 8. September 1862 wurde ihm das bis dahin vom Grafen Bcrnstorss verwaltete Ministerium des Auswärtigen übertragen. Herr von Bismarck wurde sofort die Seele, die treibende Kraft unv )er aussührende Arm des ganzen Kabinctü. Es ist in snscher Er- .nnerung, was er geleistet bat. Sein Konflikt mit dem Berliner Abgeordnetenhaus«, mit dem preußischen Volke, mit den anderen Staaten Deutschlands und Oesterreich, der dänisch-deutsche Krieg, )ie Ereignisse von 1866, die Gründung des Norddeutschen Bundes, )ie Verträge mit den süddeutschen Staaten, der Krieg gegen Frank eich 1870 71, die Ausrichtung des Deutschen Reiches — das Alles, zehört der Geschickte an. Wir haben es mit erlebt als Zuschauer, rls Bethcil'gte, als Widersacher, als Ucberwundenc, zuletzt als rcudige Mitstreiter und Gehilfen. An äußeren Ehren, AuSzcich- inngcn und Ncichtlnimcrn hat cs dem „Wirkt. Geh. Rathe von Bismarck-Schönliauscn" nicht gefehlt. Vom preußischen Minister präsident wnrde er erst norddeutscher Bundeskanzler, dann Kanzler >es Deutschen Reiches. Der chcnialige märkische simple Adelige, -cfsen Vorfahren mit König -Heinrich in die Altmark kamen, erhielt tAN den Grafcnstand, 1871 den Fürslenstanv mit dem Titel „Durch sucht". Zu dem verschuldeten und wenig einträglichen Stammgutc Schönhausen in der sandigen Mark trat der schuldenfreie große Besitz von Varzin in Pommern und Frieorichsruhe in Lauenburg nit dem herrlichen Sachsenwalde, ihren Sägewerken, Holzschlcifcreicn, Papiermühlen und sonstigen industriellen Etablissements. Welche gebietende Rolle iin Rathe Europas der einstmalige Dcichliaupt- >nann von Bismarck spielt, ist sattsam bekannt. Fürst Bismarck ist nicht nur der mächtigste, sondern auch der daucrhastcste Minister Lreußen-DcntschlandS. Man braucht gar nicht an den kolossalen Ministcrverbrauch zu denken, den sich Staaten wie Frankreich, Ftalien, Oesterreich und England gestatten — auch unter deutschen Verhältnissen ist doch eine sich über 2 Jahrzehnte erstreckende Minister-Wirksamkeit ungewohnt. Herr von Scebach in Koburg- Gotha dürfte allein hierin dem Fürsten Bismarck über sein. In Sachsen stehen die Herren von Fabriee und von Nostitz (seit 1866) ihm als Minister im Amte um wenige Fahre nach. Von den Ministern, die Herr von Bismarck 1862 beim Eintritt als Kollegen hatte, ist seit vielen Fahren schon lein einziger mehr im Amte; die meisten sind in jene Gefilde abgcgangen, wo ed weder Portefeuilles, noch parlamentarische Kämpfe, noch Friktionen mit Gcbcimräthcn gicbt. Wohl aber hat BiSmarck in seiner langen Tliäligkcit mehrere Dutzende von Ministern berufen, verbraucht, gehen lasten, weg- geworscn. Den bedeutsamsten Wechsel unter seinen ministeriellen Beiräthen nahm der Reichskanzler 1876 niit der Entlastung Delbrücks vor. Bis dahin hatte die große europäische Politik und die Ein richtung dcS Deutschen Reichs säst ausschließlich Bismarcks Thätig- keit in Anspruch genommen. Die innere Politik im Reiche überließ er vertrauensvoll Herrn Delbrück. Sobald ihn aber nicht mehr die Sorgen für die Sicherheit des Reichs beschäftigten, als er Rund schau halten konnte, wag denn Delbrück aus dem Reiche gemacht, sobald er erkannt, wie die Herrschaft der Freihändler, des Groß« kapitaliSmuS, dcS Schachcrlhums das Vaterland der Verarmung zu- ftlbrtc, da wählte sich der Kanzler andere Bcrather. Auf diesem Gebiete bleibt ihm noch viel zu thun. Don seiner Thätigkcit, seinem Eifer, seinem Scharfblick erwartet daö Vaterland hierin noch manche treffliche Leistung. Hat Bismarck Deutschland einig und nach außen kräftig hingeslellt, so gilt eS jetzt, den nationalen Wohlstand auf dauernden Grundlagen neu aufzubaucn, dem redlichen Willen zur Arbeit stetige Gelegenheit zur Arbeit, der ehrlichen Arbeit gesicher ten Verdienst und dem Armen, Hilflosen und Elenden Unterstützung für die Tage der Roth und des Alters zu gewähren. Auf die willige und freimüthige Unterstützung aller Patrioten darf der Kanzler dabei zählen und diese Patrioten finden sich in allen Staaten, unter allen Ständer» Europa erwartet jetzt von England, daß es ihm die Grundzüge kavalicren gelaven war, begann der dem Dorfe Langebrück und zog sich über die Hotewiesc nach der tzaidcmühle. Dort wurde dieselbe, eingetretci'.cn Regens halber, abgebrochen. Die Fagdausbeute war geringer, als inan erwartet hatte. Erlegt wurden 8 Stück Hochwild, darunter 3 Spießer, während vier Stück ang'schossenes Wild die Schützeirfcttc stark schweißend durchbrachen. F der künftigen staatsrechtlichen Stellung EgnptcnS unterbreite. Kein einziger Staat rückt mit seinen Gedanken hierüber heraus; Eng land soll vielmehr selbst sagen, wie cü sich sein eigenes Verbältniß zu Egnptcn, zum Sultan, zum Vicelönig, zum Sucztanal denkt. Dis ein geordneter und allseitig anerkannter neuer Rcchtszustand — Wegen Ablebens Fhrcr Hoheit der! l Marie § ena cü:, »,„l,r ,„,x von Hessen wird am kgl. Hofe hier bis mit 26. ds. T r a u e r angelegt, geichasjcn. wird der Nil wohl noch mehrere >zahre ansch c > , — Dem Schriftsteller Dr. ptnl. Friedrich H osmann zu Leipzig fallen. BiS dalnn bleiben d,c Engländer dein Wesen nach die Ge- ,Ed das Ritterkreuz II. El. des Herzoglich Laclncn-Ernestinischen bictcr des eroberten Landes, der Vicckönig die Pcrsonisicirung der Hausordens verliehen. Der Zeichner Ferdinand Rudolph in Meißel englischen Herrschaft. Sonderliche Eile, dies abzuändcrn, zeigt erhielt das allgemeine Ehrenzeichem ^ ^ Gladston- keineswegs Europa hat seinerzeit den Russen gestattet, Uau^w L?KNen MlüMt.Ä^ ^Cl!?m zwei Fahre lang die Balkai,hall»nscl. speziell Lttruiiielicn und Bul- d^r sächsischen Truppen angelegt. Das Großkrcuz dieses sächsischen garicn zu oceupiren, warum sollte cs England gegenüber weniger rück- KrirgSordcnS erhielt der Kaiser, wie erinnerlich, im dcntsch französischen sichtSvoll sein? Tie Frage der Oceupationsdaucr dürste diplomatisch gar nicht auss Tapet kommen, vielmehr die Erklärung Englands, daß cs die Occupation nur als eine zeitweilige betrachte, sür genügend befunden werden. Rußlands Presse richtet zwar täglich die eine oder andere Verwarnung an England, nicht zu viel zu begehren, aber dieses kehrt sich aus leicht begreiflichen Gründen daran eben so wenig, als an die Zeichen des Mißmuths der Franzosen. Als Gambctta dieser Tage in seiner Zeitung verlangte: England möchte doch seinem Verbündeten Frankreich eine solche gemeinsame General- Kriege vom König Fohann verliehen und ist. eigens sür Kaiser Wilnclm angcscrtigt, in dieser Form noch nie ausgcgeben. Es ge schah dies anläßlich der nie geahnten Erfolge der dcntichen Waffen 1870 71 und zwargintcrm 2. Oktober des genannten Fahrcs. Uebcr- reicht wurde die Ordcnsdckoration zugleich mit dem Großkrcuz für Kronprinz Friedrich Wilhelm durch den damaligen, nunmehr ver storbenen General Adjutanten von Tlnclau am !». Oktober 1870 im deutschen Hauptguartier zu Versailles. Der sächsische Militär-St - Heinrichs-Orden kann nur im Felde vc r dein Feinde erworben weiden, wurde im Jahre 1756 von dem Sohne August des Starken, Fried. August III. (1753—1763) gestiftet, doch erst 1796, in welchem Fahre nnwmmn. 2«. d» ««.«MW., !LKN -A'L LL lehnte die cngloche Presse diesen Vorschlag verächtlich als die höchste hxx Grad der Kommandeure dieses Srdcns (es gicbt mir Ritter Tlierheit al>, die sich ein englischer Minister zu Schulden kommen ^ und Kommandeure desselben) in zwei Klassen getbeill werden. auch lassen könne. Dieses Snstem sei viel zu kostspielig und künstlich, i dw Fnhabcr der 1796 in der Regierungs-cit ,Friedrich August des a>>8> O'aalond die Geiiible der Grammen ,'chnnen e! Gerechten (1763-1823) sür Unteroffiziere und Lwidaten genisteten Wan m sollte auch En„,and die Gc,utile der franzolcn lchoncn .. (,-^.„«„„1^ Tapferkeits-Medaillen ,n Gold und Silber als eine ,zra ikreich ist, trotz seiner ungeheueren Militärmacht, doch cin!g. Klasse sich dein Srdcn anschließen, sowie, daß die Ordensritter schwaches Land, da cS, von Parteien zerrissen, mit seinem ohmnäch-> Statuten und Ordensdckrete erhalten sollen. Der S rden zeigt in tigcn Parlamente, einsichtiger Staatsmänner. , einer klaren, festen Politik ebenso entbehrt, wie! einem achteckigen stern das Bild dev l,I. »demrich >m Kronungs- tnniänner ^ie sranzösifchen Minister ,'ind nicht Rüstung, Hezmclinmante., mit Krone, werter und Rcichs- ^..... omanncr. ^.,c nanzo,.scheu Mnmier ,inv nicyw ^ «vei Lorbecrzweigcn und der Umschrift: -Vinntl >» blos kein Gegenstand der ^urctit un )luölande, sondern auch das Kcjisu. Ter >>einrichsr^rdcn des deutschen Kaisers ist jedoch nach Gespött ihrer eigenen Landsleute. Namentlich spielt der Präsident des hochselige» Königs Fohann eigener ausdrücklichen Bestimmung: Duclcrc eine beschämende Rolle. Er batte neulich in einem Briese an den Abg. Bastiid die etwas unverständliche Phrase gebraucht, daß die siegreiche, aber sich auf Leben und Tod befehdende republi kanische Partei ein „nothwcndigcs Fnstrumcnt" hcrbeischassen müsse, um sich ihre LebcnSdauer zu sicher». Der böszungige „Figaro" hat sich der Sache bemächtigt. Fcdcnnann frage sich, welches Fnslru- mcnt Herr Duclerc wohl gemeint haben möge. Mehrere Fourna- listen, nachdem sie sich lange den Kopf zerbrochen, hätten sich znm Premier begeben, um ihn selbst darüber zu befragen. Er babc er klärt, „er gewahre, daß die Kammer sehr krank sei; sic brauche zur Herstellung ihrer Gesundheit ein „Fnstrumcnt", das vielfach in der Medizin angewcndct werde, ein — Kl» " Doch das Wort darf nur in der französischen Sprache ganz ausgeschrieben werden. „Dieses Fnsinniient — so habe sich Herr Duclcrc weiter vernehmen lasten — bin i ch — moralisch genommen nämlich", und wenn die .Kammer dasselbe regelmäßig und lange gebrauche, so werde sic sich wohl dabei befinden! Ganz Frankreich lacht jetzt diesen Minister mit seinem anstößigen Fnstrnmcnte aus. Fm Ernste gesprochen: Frankreick erntet jetzt dir Folgen seines unsinnigen Hasses gegen Deutsckland. Da cs von Nichts weiter träumt, als untere neuen Reicköinnde uns zu ruuben, bat es sich selbst dazu vernrtheilt, seine Großmachtsicllung im Oriente zu verlieren. Sollte dem geistreichen Volke der Franzosen nickt endlich die Erkenntniß nuldämmcrn, daß sie im ehrlichen Anschlüsse an daö friedfertige Deutsckland es eher zu Macht »Md Größe bringen können, als in ihrem ohnmächtigen Knirschen gegen seinen mächtigen Nachbar ? NtNkstc Telkkrammr der „Dresdner Nachr." vom2K Scptbr. Berlin. Der preußische Eisenbalmministcr hat infolge deS Hugsictter Eisenbahnunglücks angeordnet, daß dem Bcwackuugs- perional alle die Stellen bezeichnet werden, an denen die Fahrbar keit der Geleise durch starke Wasseransammluimen gefährdet werden könnte. Verschärfte Balmbewnchung solcher Stellen sei namentlich bei anhaltendem oder ungewöhnlich starkem Regen notlnvcndig. Den Lokomotivführern wird sür alle Fälle die Anwendung ganz besonderer Vorsicht beim Passiren überschwemmter oder vom Master bedrohter Bahnstrecken vorgeschricben. Atcrandrien. Abdcllal Pascha ergab sich heute früh an Wood. Die englischen Truppen rückten daraus in Damictte ein. Die aus Schwarzen bestehende Garnison floh überall hin und plün derte ; raubte ancb den Sckntz des Gouverneurs und »ahm glciai- sallS eine Quantität Munition mit. Wien. Obcroank hat, wie aus Triest gemeldet wird, ge standen, daß er im „Eircolo Garibaldi" zu Rom durch das Loos bestimmt worden sei, das Attentat ansjusührcn und daß er fest ent schlossen gewesen sei, dies zu thun. Pest. Ein gemischtcr Zug ist auf der Tonaubrücke, unweit Efseg, verunglückt. Die Maicknnc und der vordere Lastwagen sind licrabgestürzt; der nächste Personenwagen, worin Urlauber der .Husaren sich befanden, wurde mitgcristen. Gegen 15 Militärs wer den vermißt, 30 sind verwundet. Die Hauptursache ist der bohc Wastersiand, weil die Holzbrücke auf Holzpscitern ruht. Paris. Daö Gnaoengeiuch des Ftalicner Meschino, der Tunis wegen Fnsultiruna französischer Offiziere vom französischen Kriegsgericht zu einem Fahr Gcfängniß vcrurtbcili worden war, ist dein Präsidenten Grev» unterbreitet worden. Die Begnadigung ist sehr wahrscheinlich, womit der Vorfall zur Zufriedenheit der italienischen Regierung erledigt sein dürfte. Berliner Börse. Ter heutige jüdische Feiertag hatte natür lich einen schwachen Besuch zur Folge. Die paar Ehristrnmenschen, die erschienen waren, verhielten sich sehr passiv ; das Geschäft mar gleich Null. Die gestrigen Eourse konnten sich trotzdem und trotz der matten Wiener Rotirungrn sehr gut behaupten. Es überwogcn sogar kleine Besserungen. Geld war flüssig. Ärcditacticn gewan nen 2, Franzosen 1 Mark. Deutsche Banken und Bahnen scst. Bergwerke und Fndustrien unverändert, ebenso Anlagcwcrthe. Lokale« «»» Sächsisches. — Se. Mas. der König hielt am 21. d. Nachmittags auf naebrücker Revier eine tzaad auf Hochwild ab. Die Fogd, zu lcher nur eine Heine Anzahl von hohen Staatsbeamten und tzos- „Zur Erinnerung an die ruhmreiche Führung der deutschen Armee im Fahre 1870" mit einem goldenen emaillirten Lorbcerkranz nm's Mittelschild geschmückt, wozu bemerkt worden war, „daß nur gedachte Ordens-Dekoration ausschließlich für Seine Majestät gestiftet sei und außer von Allerhöchstdemsclben von Niemandem getragen werden solle". — Die .Handschreiben, welche der Kaiser an den König von Sachsen und an den Oberbürgermeister von Dresden anläßlich seines jüngsten Aufenthaltes in der sächsischen Hauptstadt gerichtet hat (jo schreibt die B. B.-Ztg.), sind, ganz abgesehen von dem besonders warmen Ton derselben, Schriitstiickc von epceptioncller Bedeutung. Bisher begnügte sich der Kaiser, wenn er in nicht- preußischen Gcbietsthcilen des Reiches als Gast geweilt hatte, seinen Tank für die Aufnahme und seine Anerkennung über die Leistungen der von ihm inspizirten Truppen den zuständigen Periönlickteiten mündlich auszusprechen. Dies geschah sowohl vor zwei Fahren in Mecklenburg, als auch lei den früheren Besuchen am jächsislben Hose. Die diesmalige Abweichung von der Regel beweist, wie intim sich die Beziehungen znm sächsischen Hose gestaltet Halen und wie hock erfreut der Kaiser über die ihm seitens der sächsischen, speziell der Dresdner Bevölkerung zu Tbcil gewordene Ausnahme ist. Se. Majestät bat auch, wie jenem Blatte berichtet wird, wiederholt Gelegenheit genommen, sich in diesen! Sinne zu seiner nächsten Umgebung anszusprechen. — Von vielen Seiten, direkt und auf Umwegen, geht uns die Bitte zu, diesen und jenen N amen als wohlverdient um den Kaisereinzug, Fesiinnsik, Lampionzng, Albertfest n. s. w. noch im Blatte nachzutragen. Wir müssen das nun mehr ablehnen. Es muß Feder an der Pflichterfüllung selbst seine Freude haben, wer Spscr gebracht, muß jich am Gelingen genügen lasten, sonst kommen wir mit städtischen Sachen rein nnter's Theater, wo auch Feder ertla belobt sein will, wenn er zehn Worte korrekt gespiochcn. Dresdens Bürger schaft bat sich ausgezeichnet bei diesen Festen, daS haben der Kasier, der König, der Heir Oberbürgermeister und der Herr Polizeipräsident öffentlich bezeugt — und das darf nunmehr genügen. — Von den Reisewcgcn nach FtaIien steht im Augen blicke nur der via Gotthard osten. Weder über den Brenner, noch über Hormons ist ein Verkehr möglich. Die Vrcnnerbahn ist zwischen Buren und Ala von den Finthen der Eiiach durchbrochen und aus dem Wege über den Semmering, Triest und EormonS ist über Eoncgliano hinaus nickt zu gelangen. Der Verkehr über die Gotthardbahn ist nicht unterbrochen. — Für die Bekenner des mosaischen Glaubens sind jetzt die großen F esttage angebrochen. "Nachdem sic am 14. und 1.5. September ihr Neujahr gefeiert (nach moiaiichem Glauben wurde die Welt vor 5643 Fahren geschaffen), schloß sich das Fest der Gcdaljnb am 17. September an. Diese Festlichkeit wurde aber in folge der Kaii'crtage wenig bcmerkt. Gestern feierten die Fsraelitcn das Veriöhnungsscst, am 28. und 29. folgt dann das Lauhhüttcnfcst, am 4. Oktober das Palmenfcst, am 5. Oktober das Laubhütten-Endc, am 6. Oktober die Gcsctzcosrende. Die Schließung vieler Gewölbe in der besten Geschäftslage der inner» Stadt zeigte den Passanten an. wie viele israelitische Bürger gestern den Vorschriften ibrer Religion, sich zu versöhnen, nachramcn. — Trotz der sorgfältigsten Kontrolc seitens der Poloci-Organe kommt cs dennoch vereinzelt vor, daß einige Pfandleiher, un geachtet des neu erlassenen und seit dem 13. Mai d. F. bereits in Kraft stehenden Gesetzes, nach welchem der Pfandleiher einmal das Psaiidol-jckt 6 Monate ohligatoriick, sowohl im Nicht-EinlösungS-, als auch im Nicht-ProlongaiionSsailc zu astcrvircn bat, che er cs zur Auction geben darf, und dann sür jede geliehene Mark zwei Pfennige Zinsen pro Monat zu nehmen be rechtigt ist, dennoch die betreffenden Pfandscheine aus nur drei Monate auöslcllen und die Zinsen nach den bisbcrigcn Bciiimmungcn pro Monat und Mark 5 Psg. berechnen und erheben. Derattige unrichtige Pfandscheine sind ungiftig und der Pfandleiher für die Ausgabe solcher Scheine strafbar. Taü Publikum möge also, um sich vor cvcnt. Schoden zu schützen, die aus Grund verpfändeter P andobjelte ausgestellten Pfandscheine in Gegenwart des Pfandleihers zuvor einer genauen Durchsicht untcr- wersen, da jeder Psandlciber den bctrcnciiden Pfandschein vom 13. Mai d. F. ab auf 6 Monate auszuslcllcn und sür jede geliehene Mark 2 Pf. Zinsen pro Monat nur zu erheben berechtigt ist. Wirb daS Pfandobiekt jedoch im 1. Monat des Vcrpsändens wieder cin- aelöst, dann kann der Pfandleiher die Zinsen sür 2 Monate gesetz lich berechnen und erheben. Diese ncne Bestimmung steht bclanm- lich mit dem Wuchcrgesetz in, engsten Zusammenhang.
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