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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090124020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909012402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909012402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-01
- Tag 1909-01-24
-
Monat
1909-01
-
Jahr
1909
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nisches Wissen und Können »etia abnehmen. Ta» sei zum mindesten betreffs einzelner Befehlshaber von Kriegs, schcsseu u»h einzelner weiter von Arsenale» wahr. Einer der ernsiesten Punkte aber sei. das, in der Kriegsflotte der Zusammenhalt und das g^enscitlge Vertrauen -des Per. sonals adnehme. Die Seeleute führten bittere Klagen über die Artilleristen und Ingenieure der Marine, und diese letzteren kritisierten die Seeleute. Auch diese»» Uebel- »anüe könne man abhelsen. Man müsse nnr folgerichtig und methodisch vorgeh». So müsse man beginnen, alljähr lich den Bau von zwei Gruppen von Kriegsschiffen in gleichroertizlcr Stärke von sechs oder acht in Angriff zu neh men. Dann werde Frankreich bald seinen früheren Rang als Seemacht wieder einnehmen. Sven Hedi« über seine ForfchnngSreise i« Tibet. Ltocthvlm. SvenHe - tn hielt gestern abend auf Einladung der anthropologisch-geographischen Gesellschaft IohnStomn lPennsvloaniai. Bei einem Zu ja in- men stoße ans der Pennshlvania-Eisenbahn zwischen Louthfork und Snmmerhill sind fünf Personen getötet und viele verletzt worden. Oertliche» nur Sächsisches. Dresden. 28 Januar —* Se. Majestät der König wohnte heute vormittag von 9 Uhr ad einer Nktrutenbesichttgnng des Ui. Feld- artillerie-rttegiment» ans dem Garuisonübungsplatz« bei. Nachmittags bejuchie der Monarch mit seinen drei Töh- n r n nnd der Prinzeisin Margarelhe das Eissest auf dem Earolasee und wird um 7>/u Uhr das Diner beim bayrischen Gesandte» Grafen MvntgelaS einnelnnen. Die von Berlin gemeldete Nachricht. Se. KSnlgl. Irb " der'könia"n nd itt^tti-^M Nli^r^ d^on'^ö nach Ber'lft? breitem um^Kaije?W N h e"l m !rbet. dem der König und faii ßnntliche Mitgltcüel der Elsickwünsche varzubringen, bewahrheitet sich nicht. Der - Kronprinz wird erst nach Vollendung des 18. Jahres an einer >ell,cha, Monte lius teilte zunachu mtt. dag dem Fvricher .-iin.-kn'-n die Wahiberg Piedaille verliehen und ein Fonds von vor- -änsig 10 000 Kronen gestiftet worden sei. der Hedins Namen führen und sür die geographische Forichung ver wandt werden «olle. In dem null fvlgeuöei, Vortrag hob Hedin als wichrigstes Ergebnis seiner Nesse hervor, dasi er die Quellen des Indus entdeckt und eine genaue Karle dieser Gegend ausgenommen kurve. Ferner habe er nord- solchen Huldigungssahrt teilnehmen. —* D e m G e n e l a l k o n s u l E r n st E u g e n Ä a p S in Dresden ist vvm König von Portugal das komturkreuz mit dem Stern des Ehristuö-Qrdeiis verliehen morden. —* Heute morgen 7 Uhr ist nach soeben vollendetem W. Lebensjahre hier in Dresden der frühere bayrische Ge neralkonsul. Herr Kaufmann Ludwig Hesse, Inhaber der westlich von Shigalsc den Tran-Himalaja überschritten und! Firma Christian Schubart u. Hesse, verstorben. Der »er bis zu dem Heiligen Leen von Maniarova vorgcdrnn- aen. wo ar mehrere bisher unbekannte Gebirge um euren großen See. den größten Lee des ganzen SnstemS. ent Verblichen« war am U. Januar l8l8 in Dresden geboren iriid ist gegen 70 Jahre Leiter seines Geschäfts gewesen. Seil I86Ü war er alleiniger Inhaber der Firma. Bor deckta Gr habe ferner den wirklichen Lau« der Quellen l mehreren Jahrzehnten war or Mitglied des hiesigen NatS- >-S Bramaputra sestgestellk und klargeiegt, daß der Fluß- j kolleaiums, und lange Jahre hat er den Verwaltungen arm, der bisher als Quelle angesehen wurde, nur ein ! verschiedener großer industrieller Gesellschaften angehört. Nebensluß sei. Endlich habe er sowohl den östlichen wie j Insbesondere zählte er länger alS drei Jahrzehnte zum den westlichen Teil des Transhtmalaia erforscht, dessen! Aussichtsrate der Aktiengesellschaft Lauchhammer. Bis vor -iuiammenHang bisher völlig unbekannt war. ES sei ihm - wenigen Jahren erfreute sich der Berstorbene trotz seines gelungen, eine genaue Kenntnis dieses Gebirgsiystems zu ^ Hohen Alters einer prächtigen Gesundheit und konnte seinem erwerben, das in feinem Elm ra kt er sehr vom Himalaja ab- j Geschäft wie seinen Pflichten als Konsul vorstehen. Aast weiche. I täglich konnte man den freundlich dreiuschauenden. liebens- j würdigen Herrn in seiner markanten Erscheinung Berlin. lPriv.-Tel.s Das M i l i i är l u f t s ch i s t 7 Amalie,istraße 7, Prager Straße 1«, Förster, Georgplatz 2 und in allen Äasfteaeichästen von Max Dhllrmer. „ * .lüge »um «itnrersv-rifeft i« Geifi»«. Da für die Besucher des Sportfestes auch die Kipödvrser Linie als Zu- suhritnie in Betracht koüimt, sei darauf htngewttstn. daß außer den fahrplanmäßigen Zügen sab Dresden Haupt bahnhof «. 8.15, und 9.40 Nbr vormittags» nach StpSdvrs und von Kipsdorf tnachmittags 4.12. «. 7.18 und 9,40 Uhr» nach Dresden auch ein Sonderzug » Uhr vvrmtttag» von HainSberg. ohne anzuhalten, nach KipSdvrf verkehren wird. Derselbe hat in Hainsberg unmittelbaren Anschluß an den vormittags 7 Uhr 27 Min. vom Lauptbahnyof Dres den abgebenden Prrsviirnzug. Der Rücksvnderzng verläßt KipSdvrf nachmittags 8 Uhr 2» Min. und trifft, ohne unter- weg» anziihalten. abends tt Uhr 87 Min. in Hainsberg ein. Dgselbst hat er direkten Anschluß an den « Uhr 44 Min. nach Dresden Hanvtbahnhos sAnkunft 7 Uhr 84 MinI ver kehrenden Perionenzug. Die Sonderzüge sind aus ge wöhnltche Fahrkarten benutzbar. — ».berkrtegsgcrtcht. Am tv. Dezember v. I. war der ArbcitSsoldat Heinrich Otto Frttzschc mit noch fünf Kameraden unter Aufsicht des Sergeanten Schumann tu, Hofe des kriegsininisteriums mit Teppichklopsen beschäftigt. Der Sergeant bemerkte, daß Fritzsche sich sehr wenig an der Arbeit beteiligte und rief ihn zu sich heran. Der Soldat besorgte den Befehl in nactftässiger Weise und nahm eine iiniiiilitürische Haltung an. Bon seiten des Vorgesetzte» wurden ihm darauf Vorhaltungen wegen seine- Vcneh mens gemacht und besohlen, seine Haltung zu verbessern Als der Soldat »ach verschiedenen Ausforütrunae» dem Befehl nicht nachkam und auch kein« Antwort -a», schritt der Sergeant zur Arrctur. Fritzsche lachte darauf» laut auf. ivarf seinem Klopsstock heftig aus die Erde und hob ihn trotz verschiedener Befehle nicht wieder auf. Das Krieg», gericht verurteilte ihn daraiifhin wegen Beharren- tm Ungehorsam, in Tateinheit mtt Achtungsverletzung vor versammelter Mannschaft am SO. Dezember zu 2 Monaten Gefängnis. Gegen die Höhe der Strafe legt« der Angeklagte Berufung vor dem QberkricgSgcricht ein. Als Motive seines Handelns gab er an. daß er leicht reizbar und von dem Sergeanten immer besonders scharf heranaenommen worden sei. Einmal habe er ihm sogar die Erlaubnis strammer Haltung seine regelmäßigen Spaziergänge im j wirft "d-- Be zum Austretcn verweigert. Das Oberkriegsgericht vcr — ' ' '!>- Berns«''',,. Oberverwaltungsgericht. Im April 1984 würbe der r Wer Die Trauer- Da sowohl nach der Revidierten Städtsordnung wie dem , Werdauer Ortsregulativ Gemeindebeamte nach lOjähriger ^Beerdigung an, dem ^rnntatis- Dienstzeit nicht mehr entlassen werden können und die Pen. ,1 ccm c na l. jwnsberechtigung erwerben, bcschritt Lippmann den Beschwerde —* Ganz unerivartct. »ach nur dreitägigem Kranken- weg und focht seine Entlassung im öffentlichen Vcrwaltungs- iager, ist heute morgen der Mitinhaber der hiesigen hoch- rechtswege an. Da der alte Beamte die Entlassung auf das m, i...... i„ ^--tadtinnern und aus den Promenaden ausiühren sehen. .l ag c em Pr.nzen <e, , c Die Verdienste des Verstorbenen auf den verschiedensten 'ehomalig7'Waßtt^buchhÄt«r LrnstHmänn 7n .er inlcttidncher uud h^u nach 12'esährigcr Dienstzeit van der Stadt e '"2. ! s-i-r-find« MMwoch Hg ' 1l" " " garien. sowie über Elmrivttenb.il'g zurück. Berlin. .Priv. Tel.» Die reich-deutschen Grenz Postämter haben den österreichischen Pvstöeiiörden miige i.'üt. ne seien nichi in der Lage, B r i e i i ä ck e m i t t i ch e . . , . , ^ , ,, , a,. s ch e n Antichristen entgegen,iineh»ien. ivie sic in j oBU'iehenen I-irnia Adolph Nenner am Altmarkt, Herr Betreiben des Werdauer Bürgermeisters Sachse .einer Zen oon tickechüchen Postbeamten gvgeserligt war den sind. Gustav Adolf Nenner, im Alter von Iohreii' ou chinle sich d^'jUagV immer mehr zu' einer prr'jönlichen Fehde Herzlähmniig verschiede». Der 'Verblichene, den ei» zwischen Lippmann und dem Bürgermeister zu. Al« dann noch , . , ... « ...r zu Zcrlin. sPriv.-Tel.) Der Berliner Korrespondent des brüderltches Verhältnis mit allen seine» ein städtischer Beamter, der Ratssekretär Zimmer, nach fahre ' " , war und in allen Instanzen mit abgewiescn worden war, erfolgte aus hin im Frühjahr 1998 die Suspendie > Sachse Am 1. Oktober v. I. wurde stster »ach Beendigung des Verfahrens Würden eingesetzt. Nachdem Lippmann ^ . von der Kreishauptmannschaft Zwickau mit seiner Klage abge- zu vertreten und mn klarem wetten Btt.k ic-inc wettere diesen worden war. hob das Oberverwaltungsgericht tm Fe- Entwickln,,a in, besten «tnne zu pflegen. Gu'tao Adolf ^var 1907 das Urteil auf und verwies die Sache an die Vor- Renner, der unvermalilt starb, in ausiergeschastlich nur abermaliger Verhandlung verurteilte : aber er war enr Kreishauptmannschaft die Stadt Werdau zur Zah- igen Jahre» ein ge- Mark — Eehalt auf fast 4 — an Lipp ^ ... x ^.^^"rdigung ttndet Das Urteil basierte auf die Frage, ob Lippmann bei Dienstag v^Z^"igg ü Parenlailonshalle öes Kündigung durch sei» Verhalten zu erkennen gegeben a.r>,ttialis,riedhotes aus statt. !habe, daß er mit der Auslösung seines Dienstverhältnis ein- —* Der Etsenbahurat hält Donnerstag, den 4. Februar, > verstanden sei. Diese Frage wurde vom Verwaltungsgericht vormittags 'st>il Uhr, im Dicnstgebäuüe der Staatsbahn- lrieneraldirektivn. Wiener Straße 1, seine M. Sitzung ab: Lu,,. Zwei Arbeiter sind tot und einer schwer verwunde, Peine. In der hiesigen Herberge zur Heimat er- stickt e » Heine nackt sieben H a n d w e r k s b u r s ch e n , die sich wegen der herrschenden Kälte ein koblonfeucr an-! wenig in die Qessentlichkeit getreten gemacht hatten. ! großer Freund der Munk und seit langen .... ... Par, s. Aus Anlaß der jüngsten U n r u hen im ' schätzte- Mitglied der Liedertafel. — Die Beerdigung sindet Quartier Latin gab der Ministerpräsident Elömen- ceau dem Pclizeivräsidenten die 'Weilung, tvlaiienoerhai- tungen möglichst zu vermeiden, dagegen sein Hanpiaiigen- mert daraus zu richten, daß die aittirevnblikanischcn Nädels- siihrcr und Anstifter der Unruhen unerbittlich überwacht und betni geringsten Anlaß sestgenomme» werden. -je Tagesordnung umfaßt folgende Beratungsgege»sta„de: Paris. Ans iorenoble wird berimtet, daß in der! i. Mitteililiig über die Irachtbcrcchnuiig für lebende Tiere, Gegend oon Bourg dOftans durch Bergstürze u n d 2.'Versetzung der nicht z» Futterzweckcn bestimmten Melass E d die einzelnen Qrtichaften sehr erschwert ist. Kopenhagen. Ais der Luruszng Kopenhagen- Berlin nachts ziviichen Thurcbn und Hasle sich bestnid. ent deckte ein Reisender, daß der Schl aima ge» brannte. Tie Rettenden wurden im letzten Augenblicke unbekleidet! L. Töhncr gosiisteleu Fonds im vorigen Jahre 1894 M. aus dem brennenden Wagen gerettet und nach HaSle ge-! an arniere Schulgemeinden zur Beschaffung von Lehr- sührt, von wo sie die Reise sortictzten. nachdem sie Kleider i Mitteln und 488 Mt. an bedürftige Lehrer als Untekstützun- erhallen hatten. Bom Handgepäck wurde nichts gerettet, gen gewährt. Verein für daS Deutschtum im Auslande tAllge- ' rd rutsche große 'Verwüstungen in Tälern und Wäl- in den Spezialkarft III. 8. Ausnahme vvn Terpentinöl in iAufträge des Bürgermeisters abgeholt worde ern oernriacht worden sind. An mehreren Lrellen wurden I das Verzeichnis der zur Beförderung in Kessel- oder anderen ! Aussage wurde von der Frau des ehemaligen ie Straßen ver'chültek. io daß der Verkehr zwiichen den ^ Gesäftwagen zugelassenen Flüssigkeiten. Hieran schließen dem Sterbebett beschworen Aut Veranla ich eine Besprechung des Sommerfahrplanes 1909 und die Lahl üeö ständigen Ausschusses des Eiscubahnratcs. —* Stiftung. Das Ministerium l>at aus dem von dem n Zwickau verüvrbeiien Geheimen Kirchen- und Schulrat Vermutlich ist der Brand durch Kurzschluß entstanden. Mon treckt. Ter Vizepräsident und Generaldirektor der Grand-Trunl-Pacisic-Eisenbahn Morse hat sein Amt oiedergelegk. lieber den Grund zu diesem Entschlüsse, der viel Aunehen erregt, ist nichts bekannt geworden. Ein Nachfolger ist noch nicht ernannt. Santiago de E h i l e. Das n e n e Ministers u m ist folgendermaßen zuiammengeicvt: Inneres: Eduard Eharme: Aeußercs, kuftus und Kolonien: Rafael BaS- maeeöa: Finanzen: Ludwig Dovoto: Justiz und össent- licher Uinerricht: Georg HanncuS: Krieg »nd Marine: Tavio Zanartu: Industrie und öffentliche Arbeiten: Espr it osa .Zaon. meiner Deutscher S ch u l v e r e i ns. Die Männer- ortsgruppe veranstaltet Montag, den l. Februar, im konzert'aale der Ausstellung ihren zweiten Familien abend in Gestalt eines Faschings- und Kappen-AbendS. An diesem Abende wird .Herr Direktor W i n t c r - T y m i a » mit einem neuen, gewühlten, den Bestrebungen dcü Vereins entsprechenden Programm aufwarten. Zu diesem Fest abende können bereits jetzt Eintrittskarten mit Vortragsordnuiig zu 60 Pfg. im Vorverkauf entnommen werden bei den Herren Gabriel, Zwingerstraße 5, llnrasch, Ehristianstraße 81, H. E. Philipp, Ä. d. kreuzkirche 2, Hennig, Metzer Straße l, Petschke, Wilsdruffer Straße 17, verneint. Nunmehr focht die Stadtgemeinde Werdau da» Urteil beim Oberverwaltungsgericht an nnd behauptete Lipp mann habe durch freiwillige Ucbersendung der Kasfenschlüsiel sein Einverständnis mit der Entlassung zu erkennen gegeben. Lippmann erklärte, daß die Schlüssel von einem Schutzmann im worden »eien. Diese Beamten noch aus dem Sterbebett beschworen. Auf Veranlassung des Ober verwaltungsgerichts wurden daraufhin sämtliche Wevdaucr Schutzleute unter Eid vernommen, ohne daß Klarheit in dir Sache gekommen wäre. Die Schlüssel wollte niemand abgeholt haben. In der letzten Verhandlung vor dem Oberverwaltungs- gericht begründete Bürgermeister Sachse in fast eknstündigem Vorträge die Anfechtungsklage und wendete sich zum Schluß in scharfer Weise gegen eine Vereidigung Lippmann». Das von allen Parteien mit Spannung erwartete Urteil ist nun gefällt worden: Die Bcrusung wurde verworfen und die Stadt Werdau zur Zahlung von 5878 Mark verurteilt. Das Oberverwaltungsgericht stellte sich auf den Standpunkt der Vorinstanz und hielt ein Einverständnis Lipp- manns mit seiner damaligen Kündigung nicht für vorliegend. Lippmann ist dann auch inzwischen wieder angestellt worden und hat damit auch die Pensionsberechtigung erworben. — Amtsaericht. Der Kolporteur Friedrich Albert Elch wold bot am letzten Montag abends gegen 7 llbr die „Dresdner Voltszeitiuig" aus dem Postvlatze Passanten zum kaufe an. Da die Demonstrationen sich zu wieder holen begannen, wies der Gcndarmcricoosten, um Ver kehrsstörungen zu vermeiden, Eichivald vom Platze weg. An begeistertem Beifall fehlt« es ihm daher nicht, und zwar durchaus nicht bloß vvn zarter Hand. —elr. ck* In den Publikationen der Internatio nalen M u s i k g e s e l l ich a s t hat eine ßehr fesselnde Arbeit Dr. Hugo Dassners: „Die Entwicklung des Klavierkonzerts bis Mozart" Platz gesunden. Für das große Publikum mag der Gegenstand ein scrn- liegenüer sein, aber der Musiker wie der Historiker werden sich lebhaft von ihm angezogen fühlen. Die Voraussetzung einer iolchep Studie ist eine gründliche Kenntnis des Quellenmatrrials. und hier ist der Verfasser mit denkbar größter Genauigkeit zu Werk« gegangen. Man gewinnt den Eindruck einer erschöpfenden Behandlung des umfang reichen und komplizierten Stoskes. Der Ausbau ist un gemein plastisch, die Gliederung einfach, Dafsncr hat sich non allen Nebendingen serngehalten und nur das Wesent liche zielbewußt in klare Beleuchtung gerückt. In einem längeren Vorkapitel behandelt er die instrumentale kon- zertsorm des l7. Jahrhunderts und das Johann Sebastian Bachsche Klavierkonzert. In der Erkenntnis der künstlc- ri'chen Eigenart des Altmeisters, seiner enormen Bedeu tung für uniere ganze M»>>k, insbewiidere nir das .Klavier spiel, zeigt sich reifes und aediegenes Verständnis dieses Großen und seiner Lebensarbeit. In einer zweiten Abtei lung, die vier kapftel umiaßi, wird die Ausbildung der Hanpttopen im 18. Jahrhundert eingehend behandelt. Den Schülern Johann Sebastian Bachs, den Zeitgenossen der Bachschüler in Nord und Mitteldeutschland, den Mcister- ipielern Iialiens und der Wiener Schule ist je ein Ab schnitt gewidmet. Halb verklungene 'Name» tauchen ans und mit ihnen Persönlichkeiten, die im Sinne des Alt meisters weiter arbeiteten und dabei Eigenes zur Entwick lung und dem Ausbau des Klavierkonzerts zu geben hatten In einem Rückblick saßt Dafsncr die Ergebnisse seiner Studien und seines reichen Materials »och einmal kurz zusammen. Nach Abschluß seines HaupithemaS mat er noch über die Weiterentwicklung des Klavierkonzerts: „Mozart war der letzte deutsche Tometzer. der zur Vervoll ständigung seines Bildungsganges Italien nötig zu habe» glaubte. — er bildet somit den Schlußstein der von Hans Leo Hatzler begonnenen Bewegung: eben daraus ist cs zu erklären- daß er an der norddeutschen Ecmbaloschule achllo- vorüberging. Beethoven« Bedeutung als Klavier- konzerttomponiit beruht daraus, daß er die beiden bislang getrennt lanfenden Richtungen: die norddeutsche eine« Karl Philipp Emanuel Bach und die Wiener und englische eines Mo,zart miteinander verschmolz und damit ans kosten der Wiener Spielsreudigkeit die themaiisch-konzer- lierendc Entwicklung unserer Kunsttorm in den Vorder grund rückte. Auch er kommt zu rechter Zeit dem Bedürft niS des Solisten, im virtuosen Spiel zu glänzen, ent gegen: aber mit bisher noch nicht dagewesener Freiheit beherrscht er die Form und vermag sie zu einem noch ver- ticfteren und persönlichen Ausdruck zu zwingen. Ter aus ihn folgenden romantischen Schule ist der scharfe Blick für die eigentliche Idee der konzertt'orm bereits wieder ab handen gekommen-, bei ihr wiegt die Freude am technisch- sertigcn, virtuosen Spiel neuerdings vor. In dem selbst heute noch Bewunderung abnötigenden ornamentalen Vorror »nd moöulatorischen Reichtum der beiden Konzerte EhopinS erreichte die Romantik ans unserem Gebiete ihren Höhepunkt. Gegenwärtig stehen sich auf dem Gebiete des Klavierkonzerts zwei Richtungen gegenüber: eine vvn Liszt aus konzertierendem und eine von Brahms ans sinft'nischcm Geiste heraus geborene. Doch muß gesagt wer den. daß dem Ideal des Konzerttypns sich die Lisztsche Form erheblich mehr nähert als die Brahmsi'che, die eigent lich eine Sinsonie mit obligatem Klavier gibt. Denn der springende Punkt iw Konzert ist fürs erste nicht die Tiefe des Inhalts, sondern der dramatisierende Charakter der ganzen Anlage und Entwicklung." — Hugo Da sin er ist gcbor- ncr Bayer. 'Rach Absolvierung des Gymnasiums hat er ans der König!. Akademie der Tonkunst und an der Univer sität München studiert. Theoretische Studien machte er u. a. bei Ludwig Thuille, Mar Reger, piaiiistische bei Schmid-Lindner und Stauen Hage». Praktisilze Bühnen- tätigtcit hatte Dassncr Gelegenheit an der König!. Hof- blihnc in München, namentlich auch bei den Mv.zart- und Wagner-Festspielen im Residenz- und Prinzregrnten- Theater kennen zu lernen. Während der letzten Jahre war er Mitarbeiter einer großen Anzahl angesehener deutscher Mnsikzeitungcn. sowie ständiger Kritiker, zunächst bei den „Münch. N. Rochr." und zuletzt bei der „Königsberger Allg. Ztg ". U. a. wurde er auch bei dem 1. ostprcußischcn Musik, fest im cVahre ft»07 mit der teil-weisen Bearbeitung de- Pro« grammbnchS betraut. Emil Richters Kunstsulon. Eine Vielzahl innerlich gar nicht mit einander ver wandter Maler hat sich zurzeit in Richters Kunstsalon zn'ammcngcftinüen und füllt dessen Wände mtt Ihren Schöpfungen «ast bis aus den letzten Platz, so daß der Be schauer Mühe har. die heterogenen Eindrücke mit dg§ nötigen Sammlung auf sich einwirken zu lassen. Den Anfang der Be trachtung möge aber die stärkste Persönlichkeit, der Münchner Leo Pud. machen. Seine Gemälde nclrmen die ganze Hintere Hülste des Obcrlichtsgales und einen Lctl des ichmalcn Leitenkabinctts in Anspruch. Putz hat sich schon einmal durch eine Londerausstellung bei Richter glänzend bei den Dresdner kunstsreultden cingcsührt, und auf der letzten großen 'Ausstellung des vorigen Sommers glückte es ihm, daß das tu seiner Schlichtheit der Auffassung aus gezeichnete Bildnis einer in einsaches Schwarz gekleideten jungen Frau aus den Zinsen der Prüll-Heiie-r-Stiftuiig für die hiesige Galerie angckaust wurde. Heute sicht mau die kleine Vorstudie zu diesem unserem Galcricbild und eine zweite kaum minder intime Ausnahme desselben Modells, das diesmal sitzend von der Seite wicdcrgegcbe» ist. In beiden Bildnissen ist cS der ticsiniicrlichc Zauber der Auge», der ihren Hauptreiz auömacht. Dasselbe läßt sich von dem Kops eines „Lachenden Mädchens" kaum sage», dessen arg sinnliche Züge höchstens durch die Kern- gcsunohcit ihrer Erscheinung gemildert werden. Aber die breite flüchtige Malerei nnd die absolute Sicherheit in der Behandlung der Farbe erscheint trotz öcS »iisnmpathiichen Vorwurfs bewundernswert. Putz wird überhaupt nach dieser Richtung hin immer freier und kühner: er scheut auch vor den stärlsten Effekten, die jedoch bei ihm als selbst verständlich erscheinen, nicht mehr zurück. Tie „Dame in Blau", die sich etwas nach vorn Uber einen Stuhl beugt, dürfte ihm gegenwärtig nicht leicht einer in gleicher Farbenfülle und Lciichtkrast nochmalcn. Iw übrigen habe» mir für seine neuesten weiblichen Frrtlichtakte in den ge suchteste» Stellungen nicht viel übrig. Putz kommt in Ihnen trotz der dekorativen Pracht, mit der sich dg» blendende Weiß seiner stets sehr üppigen, nackte» Schönheiten, die sich im Walde lagern, dehnen und räkeln, von den bunten Kleidern und Decken abhebt- über rein malerisch« Scherze
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