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- 806 - Allerlei für die Frauenwett. >irNk»ru-: Rim« unvttdtmte« Lob nicht an Mit itNshuiruv nm Mienen I Bedeut' es Kill und lern' daran. U< wirklich »u verarmen k Gertrud Litevel. Zugvögel. Indem ich dieses Wort uiederichreibe, denke ich nicht etwa an unsere lieben, heimischen gesiedelten Länger, die unS beim Nahen des -Herbstes Verlage», um unter einem südlicheren und darum wärmeren Himmelsstriche ihr Domizil auf- Zuschlägen, sonder» ich bezeichne mit diesem Ausdrucke jene Menschen, die. gleich unseren Sängern, so oft zweimal des Jahres ihr .Keim verlassen, um vielleicht ein paar Häuser weiter sich aus« neue wieder wohnlich emzurichlen. Das, ich mit dieser Bezeich nung niemand kranken will, erkläre ich mn der Tatsache, daß meine gute selige Mutter auch ein solcher Zugvogel war. während meinem geliebten Vater schon ein gelinder Schrecken in den Gliedern sah. muhte er hören, dah wieder „umgezogen" werden sollte. Dem stillen Wesen des teuren MauneS war jede Unruhe verhaßt. obwohl er insolge seines Berufes, außer der mit dem Umzüge sür einige Wochen bedingten Unordnung in unserem Heime selbst, nichts mit der Arbeit desselben zu tun batte, und diese nur in den Händen der Mutter lag, was diese trotzdem nicht von derselben ab schreckte. Mit Vergnügen unterzog sich die Mutter zuerst dem „Ansehen neuer Woh- mulgen". welche Mühe wir Kinder einfach mit dem ausdrucksvollen Namen „Klinken- schlagen" bezeichnelen. Kamen Verwandle oder Bekannte, die Mutters Abwesenheit be dauerten, so sagten wir nur: „Lie ist Klinkenschlagcn". und alle wühlen die Be deutung des an sich so einfachen Wortes, das ui seinen Holge» so viel der Arbeit, der Unordnung, der Geldkosten, der Ausregun- gen, wie des Aergers barg, sich zu erklären. Daß das Heim eines solchen Zugvogels, der nie mit den Seinen je warm geworden m ihm. nicht viel des Anheimelnden ge- boten, ist klar, denn in 30 Jahren zogen die Eltern 16 Mal um. während das 17. Heim ihnen zu einer dauernden Stätte wurde, die die treue Mutter noch 17 Jahren, der teure Vater erst nach 27 Jabren wie der verliehen, um nie wieder in ihr stilles Heim zurückzukehren, sondern um nun aus- zuruheu von treuersüllter Lebensarbeit im Schoße der Mutter Erde. Daß meine gute Mutter keine Ausnahme war in ihrer Nei gung. ob jeden geringen Uebelslandes, der sich in der kaum bezogenen Wohnung zeigte, wieder auszuziehen, dies wird mirge- witz gern jeder billig Denkende zugebcn, denn cs gibt eine grohe Anzahl von Familie», die es sich geradezu zu einem Vergnügen machen, ihre Kenntnisse und Erfahrungen in das Endlose zu steigern, hinsichtlich der Bohnungsverändenmg. Wie solche Men schen noch vergnügt und Heller sein können, wenn sich ihnen wieder die Notwendigtest ergibt, ausziehen za müssen, das begreife ich einfach nicht. Wohl aber kann ich cS verstehen, wenn dem davon Betroffenen ein sündhafter Luxus zu nennen wäre, wollten wir uns grundlos traurig fühlen. Freilich läht sich nichts dagegen mackzen. denn wir nennen es: „Stimmungen", die uns ja so oft unversehens und übermächtig ankommeii, wie das Träumen oder das Frohscin. Und kann uns schon ein lücken loser Herbslnebcl, das eintönige Grau des Himmels die Stimmung der Seele verder» den. dah eü uns ist, als lege sich die weite» endlos sich ausdehnende Himmelsöde er drückend auf unsere Seele, so ist es wohk kein Wunder, wenn der nervenerregende Gedanke an die Leiden und Qualen eines Umzuges, nachdem wir uns noch kaum von den Martern des letzten erholt, einem Men schen die Stimmung verdirbt. Ist es doch mit unseren Wohnungen wie mit unseren Nächsten. Neigung oder Beruf führt uns mit Menschen zusammen, die uns bis jetzt fremd ivarcn. Wir lernen sie kennen und haben die Pflicht, zu versuchen, ihre Art, ihr Wesen zu ergründen und sie verstehen zu lernen. Neigung und Lebensart werden uns vielleicht sür ewig verbinden: möglich auch, das; wir in kürzester Zeit wieder von einander gerissen werden: wie sollte es nicht Stunden gegeben haben in der kurzen Zeit dauer unterer Bekanntschaft, die irohe. freudige, liebe Erinnerungen in sich bergen, die in uns beglückende Stimmungen erzeu gen, ob auch Jahre bereits im schnellen Fluge dahingegangen'? Nerknüvien uns denn mit unseren Heimstätten nicht auch so manche frohe wie leidvolle Erinneminaen ? (Fortsetzung folgt.» Frühlingsanfang. Schon dringen aus allen Zweigen Die jungen Knospen hervor, Und jubelnde Lerche» steigen Zum blauen Himmel empor! — Heiiho! Es will Frühling werden, Schon regt es sich allerwärts — Die Liebe geht um auf Erden! Halt' wachsam dein junges Herz! Verborgen zeigt dir das Veilchen Sein liebes, rromwes Gesicht, lind kündet dir: „lieber ei» Weilchen, Dann reigt sich das Qsterlickst!" Des Winters Sorgen und Schmerzen, Sie zieh'», besiegt, sich zurück - 'Zu olle Lande und Herzen Hält Einkehr die Freude, — das Glück? Hinrlch Schütt. 8kill»t Hlrsi«<Uil§ijchy, Erscheint täglich IT «».SS Sonntnst. den 2. April. IOOL Badeleben. Roman von G. von 2 lv! ma u S. (io. Fortsetzung,> (.icacvvttM verdate»,! „Dann versprechen Sie .mir wenigstens eines!" „Alles, was Sie Wollen." „Benutzen Sie in dunem Falle iivbl die Maust der ^uggciuoni und Ivnsslicren «.ie Ilner raute »uni eine w a>e ttin-aoiing. rr-"' waie nur nnm schreib!iq peinlich, und ich könnte nie mehr traben Herzens hier lwraulkoniuien," Z'-m. wenn Sie es durchaus wollen, ich werde mich jedes Wortes, jeder Andeutung entyatt, Was kommen soll, koutttzt doch. Aber »n» will ich Ihnen einmal ettvas ourjpiest», w> leicht lernen Sie michidv etwas milder beurteilen." I na war gleich Feuer und Flamm, „Ach ja, ich habe Lie ja nock, nie gehört. Bei dem herrlichen Wetter,waren wir lium > rm Freien. Brauchen Sie Noten ? Was wnllrn Sie sp.elcn'?" Er iächelle. „Q, -»Ww uitü jenes: das Meiste ist bei mir freie Er'indiing," ,. . , Er ging mit ihr zu dem schone» Flügel, der von einer gestickten, chincglchcu 'Decke verhüllt war, und öffnete das Instrument so wert, dos; die Tasten frei wurden „So, mein gnädiges Fräulein, nun setzen Lie sich mir gegenüber dorl in den bequemer Sessel, damit ich Ihnen gerade ins Gesicht lehen kann. Wenn ich aushören soll, brauchen Sie nur die Hand zu erheben." Dita wiliiahrre gehorsam und ließ sich mit gesalluten Hände» nieder. Aus dem Nebenzimmer klangen die Lummen der übrigen Famrum Mitglieder, die stch dort zu einer Partie Whist gisammengefunden hatten. Hanno, der überzählig war, lehnte mir seiner Zigarre in dec offenen Verandalür: draußen plättchert- der Regen. Herr von Houerlah war ein Talent von Gottes Gnaden: das erkannte Tita gleich aus den ersten Akkorden. Lchon wie er das Instrument behandelte, er'chicn ihr als eine Kunst, eine L'seubaruug. Durch lein Spiel klang immer ein Lciunouv hindurch, eine entzückende Melodie, und wenn die eine verschwand, tauchte eine andere dafür aui. Das war nichts Angelerntes, sondern ein goldener Quell, der mühelos aus unerschöpilicher Tiefe emporslieg und inackstooil die ganze Persönlichkeit ausströmen lim Dita lauschre entzückt, und als der Landrat nun gar ihr Lichlingsurotiv. das Inter mezzo aus der „Cavalleria", in seine Phantasie verflocht, leuchtete ihr Antlitz vor Be. oeisterung aus. und wie vou einer unsichtbaren Macht bezwungen, ging sie zu chm nur» blieb, an dem Flügel gelehnt, dicht vor ihm stehen. Er ließ die Hände von dcu Tauen gleiten und sah sic an. „Nun, sind Sie zufrieden?" „Zufrieden? Ich bin einfach hingerissen, und nur eins tut mir leid: daß ich Sic nicht schon eher und oster gehört Hobe. Sie sind wirklich ein Genie." Er lächelte. „Glauben Sie nur nicht, daß ich immer so spiele. Manchmal st: mein Spiel trocken und nüchtern, wie das vieler anderer iteute. Es kommt eben alle-, daraus an, wie ich gerade ausgelegt bin, und sür wen ich spiele. Es ist alles Stimmungc- soche. Ihr Verständnis, Ihre Art, mir zuzuhören, hat das Beste aus mir herausgelocki, Ich saud heute ielbst, das; ich gut spielte" „Wenn man Sie spielen hört, erscheinen Sie eben als ein ganz anderer Metstck, Man vergisst, das; Sic so kritisch und spöttisch sein können, mau siebt nur den inneren Reichtum, de» Sie wüst verbergen, der nun plötzlich in verichwenderstcher Fülle hervor bricht. Wenn ich Sie früher einmal hätte spielen hören, würde ich Sie ganz ander-, beurleiii baden." „Wie den», Fräulein Tita?" „Milder, gerechter " „Sic geben o!>a zu. das; Sie Ixirt mit mir waren?" Sie wurde besangen. „Hart . . . nein, dos ist zuvie' gesagt, aber ich Lenke doch jetzt ganz anders üd«r Sie." „Da habe ich astv in meiner Musik ein Mittel. Ihren Groll zu bcschwictitigen? Dann will ich Ihnen uvst, recht osr etwas vorjvielen." Sie jeinzlc. „In der kurzen Zeit, die uns noch bleibt - Da müsste es schon alle Tage regnen, und Las würde auch nichts helfen. Ich kann doch nicht immer hier in Lei Villa sein." Er kloppte den Deckel z» und schwieg einen Augenblick. „Dos Lebe» ist ja mit diesem Sommer noch uicktzzu Ende. FräuleinDitci," sprach er dann. „Wer weiß, wie es später kommt'? Ich hone, Sie werden mir noch manches Mal zuhörcn." Es waren nickst die Worte, 'ander!, der Ton, in dem er sie sagte, was Dita erschreckte. Sic meinte einen verborgenen reinn heransziihören und flüchtete zu Hanno, der ihr zuredete, ein bißchen in dem Garten zu kommen. Ter Regen hatte aufgeklärt und die Lust war köst lich rem und iri'ch. Aber die Füße versanken in den weichen Wegen, und von den Büschen MsnlMlul'-. Memmen. IloMlion. leppielre. LsiMsri. I Hnksns April Llrümpks-Vsrlcsuk. -Iklio Hausfrau sollte diese besondere Koleg nbeit benutzen und auf «eit hinaus ihre familiv mit diesen extra billigen 81rlimpten versorgen. > ! VorlvLIdsttostv LLnIrauksquvUe vresäon»! türme Hiizmill i» Klimm, ereine m»I liiiluKeil lileiilernlollvii, «»Lli-Klien Iu>n>8, ssvIlwoiiMliiie mn. 8t1»IU«^?1I1?lR1^, rsina IVolle. rirk-r UO breit . Aster »,LO—0,00 >10,1881 ttn« , v t k r A r v r-ß» I HßD o 1>81)ltlllll 1 , rein» IValle, rirkn lOO, 120 breit. Aeter 1,»0—0,00 I2»Kl» Ickoros, reineMall^ rirl-a lOO lllObreit. Lleter E Il1?H^Ol, rsino IValle, üiilnr lOst/120 droit . . . Aster 1,00—2,40 »»»»8^N«toUie, rsivelVuIIo, rirha lim 12tö breit, Aster — 2.LU 4^0lll^, rsioo VVolle, mrka 100,120 breit Aetor 1,LO—2,00 08»ÜHI8»0»»1^, rsina IVelle,^irlca lN/l 10breit, Aeter »»40—L.OO I.SWSL- Uüä Lonlö isrt!§ö Hatsrröeks, §eliür2en U3N. 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