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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050402010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905040201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905040201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-02
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1905
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fchSft-bericht auf das Jahr 1V04 zufolge zählt der Verein 81." Mit glieder, nachdem im avgelausenen VereinSiahre 22 freiwillig oder durch Tod ausgeschiede» und3V eiiiäelretrn sind. Zur Erledigung der Geschäfte waren 11 Bvrsta»dstitzu»aen und niehrere AuS- jchußsitznnaen notiveudia. Zum Besten der Witwen und Waisen städtischer Beamten fand wie alljährlich ein Konzert statt und der Pflege der Geselligkeit dienten verschiedene Festlichkeiten. Dem Verein war es möglich, einschließlich der überlassenen Zinsen deS vvm Stadtrat verwalteten llntersluhunaSfonds und eines Betrages aus dem Mitschkeschen Legate l8«t0 Mk. vor dem Weihnachtsseste an bedürftige Witwen und Waisen zu verteilen. Die innerhalb de- Vereins bestehend« Sängerschaft (Licdermcister Herr Lehrer Weise) hat bei den festlichen Veranstaltungen Proben ihrer vorzüg liche» Entwicklung und den Beweis der Lebensfähigkeit gegeben. Von der Errichtung einer Pensionszuschußkassc für städtische Beamte und deren Hinterlasscne hat der Verein abgesehen, da die gleichen Bestrebungen des LandcSvcreinödirektorinms in Leipzig von nur geringen Erfolgen gekrönt waren. Der Kassenbericht weist 2520 Mk. 7k, Psg. Einnahmen und 1712 Mk. 19 Psg. Ans gaben, somit 808 Mk 27 Psg Ueberschuß auf. während das Bei einsvermögen am Schlüsse des BerichtSiahrcs sich aus 6750 Mt bezisicrte. Aus Antrag der Revisoren wurde cinsliu»nig Entlastung ertetit. Den übrigen Teil der Tagesordnung bildeten verschiedene Ergäimingswahle» und die Beschlußfassung über die Gewährung von Beiträgen zur Unterstühungskassc und Beihilfen an die Vcreinssängerschast. Rach Erledigung einiger interner Vereins angelegenheitrn wurde die Versammlung geschlossen. — Der Verein für Sächsische Volkskunde ver ojsentlichl den 7. Jahresbericht auf das Vereinsjahr 1901 An erster Stelle verzeichnet der Bericht den schweren Verlust, den der Verein durch das Hinscheidcn Sr. Majestät des Königs Georg, des Protektors des Vereins, erlitten. Weiter ist des Heiinaangcö zweier außerordentlich um den Verein verdienter Mitglieder, des Geographen Friedrich Radel und des Friedens richters Theodor Scelig in Langebrück, pietätvoll gedacht. — In Dresden wurden, außer 7 VorstandSsiduiige». wieder wie alljährlich in den Monaten Januar, Februar und März drei Vortragsabende abgehallen, die zahlreich besucht waren. Im Dezember wurde ein schon vor mehreren Jahre» cnisgeführtes Äristspiel: „Christkinds Geburt, ein Hirten- und Königsjpicl" von Pastor Ludwig Seydel, wiederholt. Unter der Oberleitung des Herrn Pros. O. Seyfiert, in Szene gesetzt von Herrn Lehrer Paul Mürbe und anigeführl von Dresdner Lehrern und deren Angehörigen unter dankenswerter Unterstützung des Damen- wors von Herrn Bernhard Schneider hatte cs einen durch schlagende» Erfolg. — Protektor des Vereins ist Sc. Majestät König Friedrich August: Ebrennniglied Se. Hoheit Herzog Ernst von Sachftn-Altcnbnrg; Mitglieder sind Se. König! Hoheit Prinz Johann Georg und 23 läckrsische Slädte; die Orts gruppe stellt sich aus 52 sächsischen Städten zusammen. Vor sitzender des Vereins ist zurzeit Herr Generalniaior z. D. Frei- Herr von Friesen, stellvertretender Vorsitzender Herr Oberbau ral Schmidt: Mitglieder zählt der Verein gegenwärtig 2189. Ans- siihrlicbe Mitteilungen ribl der Bericht über den Verband denk scher Vereine für Volkskunde, über sie Gcschichts- und Alter lumsvereine. Beiträge zur Volkskunde, Sammlung von Volks wörlern. über Bäuerliche Bauweise aus dem Lande, Heimat feste und Heimatschutz usw. - Wie vorsichtig ein Vormund ftincn Mündeln gegenüber in Gsdiache» lein muß, zeigt folgender Fall. Der Ptiiergutsbesitzer Sch. hatte zugegeben, daß sein Mündel, die »chiue Fra» Dr. I. ans einem Nachlasse französische Holz oenvertinigsaktie» anSgezahll erhielt. Dicie Papiere, von einem Tochteiimternebme» der zugrunde aegaoaene» Ealielcr Trober- lrvckengcselbcbaft anSgegeben, erwiese» sich aber als schlecht und weiiloS Jnloigcdesscii klagte Fra» Dr I gegen Sch. bez deffen Eiben out Schadenciatz wegen salulässiger Verletzung seiner Vor mnndubast und vcilangte 10OM M. in bar gegen die Herausgabe von MM FicS. Hvlzvenvennngsaftien. Der Prozeß durchlicsi alle Juilanzen. bis das Reichsgericht das Urteil de? Tresdner Ober- landeogeiichts bestätigte. Las den Klageanivlnch für begliindct an- geiehcu batte. — Unter „Sportnachrichten" veröffentlichen wir da« »»»mehr endgültig festgesetzte Prvgramm für dc» nm 17. n»d l8 Juni v. I. i» Dresden-Seidnitz ttatlfuidcndcn Eoncours htppiquc nebst Kariösest. - Der Aus stand in der Landschastsgärtncre von Kourad Freylag, hier, wurde gestern bcigelcgt. In Sachen des verkrachten sozialdemokratischen Koni um Vereins Lcipzig-Eonnewitz stehen, wie der „Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker" mit tcjlt. neue Ueberraschunaen bevor. Es handelt sich um Rückvergütungen an den Verein, die in den Büchern unter druckt sind. Tie Staatsaiiwaltichast hat bereits Ermittlungen n der Sache angestellt. Im Kusammenlxn'ge damit steht die Äerlwttung des frühere» Sberichlächters des Eonnewitzcr Ver eins, eines jetzigen Gasthoisbesitzcrs in der Leipziger Gegend. Gegen den gleichfalls verhafteten früheren ersten Geschäftsführer Bock wird das gerichtliche Verfahren demnächst eingcleitet wer den Er hatte 186 000 Mk. Schulden nicht gebucht. Daß dies der Liquidationskommission entgehen konnte, erklärt sich daraus, daß vor vier Jahren neue Konten angelegt wurden, in welche man das damals vorhandene Guthaben der Gläubiger nicht mit über trug. Es sollte später beim Jahresberichte mit vorgelragcn werden, wurde aber zur gegebenen Zeit — vergessen. Die Ver eiiismttglieder büßen ein: 1. ihre Dividende vom letzten Geschäfts jahre, 2. ihren Anteil von 1Ü Mk. und 3. 50 Prozent der ein gelegten Spargelder. - Oberverwaltungsgericht. Ans Beschluß des Gr iiieiiiberats rii Löbtau wurde im Sommer 1891 die damalige Eot t-wi, jetzige Lübecker Straße, die zur Hälfte nach Löbtau, zur anderen nach Dresden gekörte, beschleust und etwa Istr Meier aufaesiillt, mit Fußwegen »nd erböhtem Schnittgcrinne Veilchen. Vorher hatte man die Mauer deS StadtguteS, das damals den Vraniich- icheii Erben gehörte, entsprechend eingerückt und die alte Schule niedergerissen. Die Straßeiibankostcii verursachten einen Aufwand vo» 2lll Mk.. zu dessen Tragung die Anlieger anteilig herange- ;ogc» wurden. Da das Stadjgut nicht zu der Gcineilideflur Löb tau gehört, war die Gemeinde auch nicht berechtigt, von dem Be sitzer desselben die aus fern Grundstück entfallenden Kosten in Höbe von 569.65 Mk. einziiziehen: sie stellte deshalb diesen Betrag als -Vorschuß" in ihren Hanshaltplan ein und nahm ihn auch »Is solchen bei den Einverleibungsvcrhandlungen mit in ihr Vcr- mögcnsverzeichnis ans. Nachdem am 1. Januar 1903 Löbtau nach Dresden einvcrleibt worden war. wurde de» jetzigen Besitzern des Grundstücks, dem Kaufmann Heinrich Schmidt und der Firma Tchapcr u. Bergner vom Stadtrat erössnct, daß die Stadtgcineinde Dresden als Rechtsnachfolger der Gemeinde Löbtau gegen sic in Gemäßheit des 8 14 der Orlsbauordnung für Löbtau vom 16 Sep tember 1902 und der Dresdner Straßenbaiiordirung vom 30. August IM einen RückvergütnngSansprucb in Höhe der iin Jahre 1691 ftr ihr Grundstück von der Gemeinde Löbtau gezahlten Straßen- bcnckosten von 569,65 Mk. geltend mache: falls die Besitzer ihr Grundstück einmal bebauen sollten, sei dieser Betrag zu bezahlen. Der hiergegen von den Grundstückseigentümern erhobene Rekurs wurde von der Kreishauptmannichaft beachtlich gefunden, weil nach Ansicht des VcrwaltunAsgericdts die Gemeinde Löbtau von den Klägern, deren Grundstuck zu Dresden gehörte, ein Rückvcrgütnngs- anivrnch überhaupt nicht erhoben und somit auch nicht ein solcher aus die Stadt Dresden übertragen werden konnte. Die Dresdner Straßenbauordnung, die erst nach Herstellung der Cottaer Straße erlasse» worden sei, habe keine rückwirkende Kraft. Gegen diese EnOchcidung erhob der Stadtrat die Anfechtungsklage, indem er den Standpunkt vertrat, daß die Ansprüche der Stadt öffentlich rechtlicher Natur seien und deshalb im Zwangsvcrslcigcrnngsverfabre» nicht angcmcldet zu werden brauchten. Dre Eigentümer des GrnndstückS machten im Gegensatz hierzu geltend, daß sie, bczw. ihr Vvrbcsitzer an den Ausbesserungsarbeiten der Cottaer Straße, die übrigens aus Anweisung der AmtShauptmonnschast erfolgt sei. kein Inter- «sic batten, da das Grundstück noch andere Eingänge besaß. Wenn aus der Dresdner Sette angebaut werden sollte, so »ülßte noch weitere Arealabtretung und Pflasterung der Straße er- folgen. Wäre selbst ein Rückvergütungsanipruch vorhanden, so könnte fick di« Stadt doch immer nur an den früheren Besitzer deS Grundstück» hotten. Ferner wurde bestritten, daß die Cottaer Straße 1891 bauvlanmäßig im Sinne der Dresdner Straßenbouordnuna hergestellt worden sei. e» habe fick vielmehr mir um de» AnWuß der Hauvtschleuse von Löbtau nach Dresden «handelt. Der 1. Senat, unter Vorsitz deS Präsidenten. Frei- Herrn Dr. ». Bernew'tz, weist die Anfechtungsklage der Ltadt- -emetnd« koste«,ssijbli^ ab und fühn^^ Begründung au». liche Anwendung der bestehenden Gesetzesbestimmungen vei- getretcn sei. indessen doch zu einem ahwclchenden Urteile gelaugt sei, well ver Gemeiuderat zu Löbtau seinerzeit weiter nichts getan als seiner gesetzlichen Wegeunterhaltspflicht genügt und die Straße nur einstweilig, nicht aber zum Zwecke einer Bebauung hergestelll habe. Die Stadtgenielnde würde nur dann ein Recht haben, die Kosten zu fordern, wenn das Grundstück, was aber nicht der Fall sei, von der Strahenhcrstellung profiliert oder durch Dieselbe bebauungssähig aeworden wäre. Lß « »w« der Iber di« grmtdsäd» Bestellungen auf die Vrgrllndrt ISStz täglich zwei Mal in Dresden und Vororte» erscheinend, nehmen entgegen: Hn Vresdeu-Ultstadt. Ecke plllniner- und rllbieck'tstr afte. Albert Aaul; Sachsen klltec fN, Liduiann lsindors: Jölluerstrafte t2 zLcke Siricscucr Straße), Mar Roll; Ublandstrafte 17. vom Uisiboss: Kctfgserstr. «>9, Eujurv Revier Nacbf. (Mar cFriilliiig); N'ettiiierftrafte 65, Franz Seifert, , Vresdeir-Nenftadt: Grofte kttesteraasse 5, Jahanue- paßler: Lutderplay I, Karl Bielicb Nacvf. (Pani Schmidt): IlSnigsb»ürker Strafte 5>>. Fritz Gilbers; , Vorstadt pielrften: vürgerstrasie 11, cilswal) Funke; „ „ Striesen:Markgrasve«nrick>-j?l.27>,M.Pilz; Ivittenberger Str.35,Fral, Teuchel»; , , Lracftenberge (»no Lrarftautt Groften- painersirafte 155. k>a»s volkmann: , „ Löbtau: »tciscn'ifter Str. 51, Arthur Schmidt; , , Platten: AIt-pta»»eit 2 und 1vnr>burger Strafte 7, Arthur Malthaes; » „ Lotta: esirillparierttralje N. Mtto 1>',,na«b; , vkasewl«,: Toltewitier Strafte 15. Mtlo Manegol»: , Ale.fte,«: Ltbstra. e 12, Ilobischs Buchhandlung (Lun Itnibbe); „ Pirna: VönigsplaN 8, viichhandlung vo» L. viller üc Sobn, (dllb. Iiiederichl; , Aöftsebenbrada: Aleiftner Strafte 51, Zigarrenbaus längs Müchler; , Lanaebrück: Dresdner Strafte. Otto Jans-n; „ kansa: Bei der neue» Schule. Milo Jansen; , Potsebappel: Orcrdner Strafte 15, L. Lngelmann riachfl.; , Aadebera: Markt 18, Mtto Jaulen; „ ttadebcul: vabnbosstrafte 7. Aail Freund; , Cbarandt: Anr Alarkt, Georg Rietzmel; „ lllloftscbe: kiöniglirafte I, Lcke 1io>ng-l>rücker Straße, Drogerie Stephan Udet. für Niedersedlitz, Itlein- > . Groft-Jsck'ack'witz. tanbe- aast, Leuben und Tatkewift! in Lanbeaalt und Leuben Emil psolcnhancr, Luchbinderei und Papier, andlnng; , Mügeln und Dobna: in Mügeln, Marstr., Clemens kinckc, Kaiifhans; , Loscbwitz, lveifter tsirseb u. vüblan: in Losclnvift, Grundftrafte 18. Aichard rdudolph; , Nemnitz, Steftsrb. Gohlis. Driesilitz n. Lossebande: m Lotta, Grillpar,erüraftc 11, Mtto Aunaib. » Loswig: »i Aadcbenl, Gütenbergslr.5, Lnnl UoUau. Tcr russisch-japanische Krieg. Wenn es nicht zu bekannt wäre, mit welcher Vorsicht die Auslandsmcldnnge» der englischen Presse zu genießen sind. — der Wust vo» Falschmeldungen britischer Herkunft, den der Krieg und die inneren Unruhen in Rußland im Verlauft der letzte» l2 Monate gezeitigt habe», hatte auch den Blindesten hierüber anfklären sollen. Durch einen Zuiall besonderer Art hat die „Preuh. Korr." von der Vorgeschichte einer bestimmten Kategorie englischer Schwindcltelegramme zuverlässige Kenntnis erhallen: sie erklärt, den Tatbestand, für den sic sich verbürgt. ;n Nutzend Frommen der Fcstlanospresic bekannt geben zu wollen. Tic Telegramme beziehen sich ans de» Anftulbalt der »ach Sstasie» segelnden russische» Flotte beim Passieren Kretas: sie melden grobe Ausschreitungen der russischen Seeleute. Beschimviungen des Zaren durch russische Offiziere als Symptome der allgemeinen Auslösung und ähnliche schone Dinge, die durch die Bank erlogen sind, mcbr. Verfasser dieser Depeschen ist ein cng! ischcr Journalist, der sich als A n gc st c l l t c r der japanischen Gesandt- schast in Wien auf Kreta aushielt. Seine Jnstrntlion aing dabin: l. Rach Wien zu berichte», was er über Reift, Aufent halt, Ausrnstnng, Pläne und Stimmung der Russen in Eriahrnng bringen konnte. 2. Zum Zwecke möglichst genauer Berichterstat tung niit russischen Offizieren Verkehr zu suchen, solche an seinen Tisch zu ziehen und ohne Rücksicht aus die Kotten zu bewirten bezw. unter Alkohol zu setzen. 3. In nachträgliche», für die englische Presse bestimmten Berichten nach Möglichkeit gegen die russische Presie Stimmung zu machen. Der Gentleman, der sich sirr diese Dienstleistungen gegen ein Ncvnatsiglär von 250 Pinnd Sterling anwerbcn lick, war früher Wiener Korrespondent eines großen englischen Blattes: er war zuletzt im Dienste desselben Blattes und in gleicher Eigenschaft in Rom tätig und ist von dort fortgegangen, um als stolzer Brite den Japs Spionagedienste zu leisten. Zum Vorsitzenden der Petersburger Nntersiichungs- komMission über die Vorgänge in Ostasicn soll Großfürst Wladimir in Aussicht genommen sein. Der vor einigen Tagen ncncrnannle Kommandeur der dritten Armee, Batjanvw, ist 70 Jahre alt. Er war bis 1855 Marineoffizier, machte den Krimkrieg mit. trat dann in die Land armee über und nahm 1862 bis 1863 als Major an der Unter drnckuna des polnischen Auistandcs teil. 1870 wurde er ZINN Flügclavintaitten ernannt, später kommandierte erdcisKabardinsche Jnsaiiteric-Rcgiment. focht bei der Unterwerfung Bochcircis »nd Khiwcis und erhielt das Gcorgskrcnz 1. Klaffe. Im Kriege 1877 78 avancierte er. der „K. Z." zufolge, zum Generalmajor u I» 8int> des Kaisers. 1893 bis 1896 kommandierte er das 12. Armeekorps und sodann das 16. Armeekorps, bis er 1903 in den Mililärrat berufen wurde. Eine offizielle Veröffentlichung im ..Nußki Invalid" zeigt in übersichtlicher Zableiiaufftclliing. welchen Kraftaufwand der Krieg erfordert hat. Es heißt darin: Vom Beginn der militärischen Operationen bis zum 27. Februar wurden auf der Sibirischen Halm nach Elia rbin befördert: 13 087 Offiziere, 761167 Untcr- militärs, 116108 Pferde, 1521 Geschütze und 19521977 P»d Frachten. Rechnet man dazu, daß feit dem 27. Februar noch mindestens 25<D0 Mann Verstärkungen lsiiiziigekomnieii sind und daß unsere Strcitkrästc in der Mandschurei, Wladiwostok und Port Artbin zu Beginn des Krieges aus IMMi Mann geschätzt werden dürfen, so gelangen wir zu den kolossalen Ziffern von 900000 Mann mit 1800 Geschützen und 150OM Pferde». Die moderne Kriegsgeschichte kennt mir ein Beispiel, wo noch größere Massen während eines Feldzuges in Bewegung gesetzt wurden, das war der dentsch-sraiizösischc Krieg, i» dcsicn OMonatc dauern dem Verlaute 1 150000 deulschc Krieger die französische Grenze überschritten. — Aus die Frage, wieviel von dieser gusgebotcue» zewnltigeu Streitmacht zur Zeit »och disponibel ist, läßt sich i» Ermangelung völlig zuverlässiger Angaben über die Verluste i„ dc» Kampfe» und durch Krankbeite» keine bcslimmte Antwort lebe». Aber ma» wird mit Hilfe des vorliandciic» Materials 'och zu Annäberuncftwcrlen gelange», die nicht allzu weit von der Wirklichkeit entfernt bleiben dürften. — Die Vennste unserer Drnppeii an Toten. Verwundeten und Gefangene» b trugen am Jaku 3000 Mann, bei Wasanako» 1000, bei Lmojang 26 OM, am chgho 11M0, in Port Arthur 55 000, am Himho 15000, bei lukden IN MO, bei Ticlivg NM. üt Scharmützeln 10,IM; tnsczela'.nt etwa 280OM Mann. — DieZaksk der ans der Mandichurei evaluierten Kwnlen wird nur 1M0M wohl nicht z» hoch gegriffen sein, ebenio der Kranlcnvestand in de» Feldlazaretten mit 300M. Aus der Bahnlinie im Anzuge könnten MOM Mann verteilt und mit dein Schutze der Bahn 50l>M Mann betraut sei». Die Beiatzung von Wladiwostok ko»>! gleichfalls nni 50tM geschätzt werden. Es blieben, wenn die»- Zahlen ungcsähr stimmen, für die aus dem Rückzüge nach Ckarbin bcsindliche Feldarmee uitter Linemrisch immer noch 3l>,,M Main, übrig, die binnen Monalsirisl fast aut 1<»uM Mann komplettier: sei» töimteii. „Gelingt es", meint die „St Petersb. Zta." dazu, „in dieser impoianlcn Masse die durch die inichlbaren Tage von Mnkvc» gestörte LOdnnng wiederherznstellen und den Gerst de, Truppe» an den Gedanken des Sieges zu gewöhne», »o könnten die gleichfalls gelichteten Rechen des Feindes noch ans Wider stände stoßen, deren Ucbcrwindnng mit außerordentlichen Schwsi. riglciten verknüpft wäre." Zur Laste in Richlaud. Am 22 März sollte im Miniilerkomitee die Beiprcchung de, Reiorincn der orthodorcn Kirche slattlinden. An, Wnmch des Präsidenten des Minislertomitces stellte der Melro pottl Antvnins ein R'csvnnpwictt nach den Wünichcn der Gel» iichkcil aun Darnach sollte die Kirche die Veriassnngswnn d>. 16. und 17. Jalirhundcrls wieder «»nehmen. Ter Prokurator d-/-. Heiligen Synovs war mit dein Emwurft nicht einversianden und bat den Kaiser, die Beratung der Rcimmirage im Minifterkomilcs zu untersagen, da die Frage nnsschließlrch zur Kompetenz dce Synods gehöre. Tcr Bitte wurde cnlwrocben und die Frage dem S»iwd iibc'.wieien. Pobiedoiioszcw erllarle daran» alle Re>orme>r für nnnno Ter Swrod tcilie dicie Ansicht aber nicht und er klärte es ftir unerläßlich, zur 'Verwaltung der Kirche durch cwei Person znuictzukehren, »nd beschloß, dc» Kniier um die Olenelimi gnng zur Einbcnlsnng eines Sobor zu crinchen, in dem die Wahl eines Patriarchen vorgcnommen werden soll. Tie Nachricht von der Entdeckung eines Komplotts gegen den Großsürsten Wladimir, gegen Trepow und Bniygin ift. nach einer bereits kurz milgcteiltcn amtlichen Viel düng aus Petersburg, absolut unrichtig. In Wirklichkeit sind in der letzten Zeit mehrere Personen, die unter dein 'Verdacht sichen. Revolutionäre und Anarchisten der Tat zu sein, verhaftet worden Tajicslicschichte. Marokko. In seiner Besprechung der Erklärung Des Araftu Bülow über Tenlschlands Stellung zur marokkainicheii Frage legt der „T e m p s" die Hauptbedeutung den Worten des Reichskanzler,' bei, Deutschland werde sich für die Wahrung iciner wirtschaftlich, -. Interessen zunächst mit dem Sulion in Bcrvindung ietzcu. Tieies „zunächst", meint der „Temps", sieht einem Parlherpfcil ähnlich, nur scheine er noch mir zögernder Hand abae chosicn zu sein. Das Blatt des Quai dOrsau stellt daun die Frage: Was bedeutet dieses „zunächst"? Soll es heißen, daß man sich alsdann p. andere, z. B. an Frankreich, wenden werde? Weshalb dann sich den Anschein geben, cs zunächst zu ignorieren? Zu den Worten ocs Reiche lauzwls, daß er den Augenblick noch nicht für gekommen Halle, sich deutlicher über die Stellung Deutschlands zur marokka nischen Frage auszulassen, meint der „Temps": Wenn der Reichs kanzler sich bemüht, die Stunde deutlicher Aussprache zu ver zögern, wie soll man da nicht anuehmen, daß die deulschc Politik dem Klarheit liebenden Geiste des Reichskanzlers dunkel und unbcslnniitt erscheint, oder auch, daß diese Politik sich aus den ungefälligen Versuch beschränkt, dem Vorgehen Frankreichs in Marokko Schwierigkeiten zu bereiten. Zum Schluß wiederholt der „Demos" die Andeutung, daß Frankreich bereit lei, deutscher Anträge Rede zu stehen, indem er schreibt: „In dieicr Erörterung besieht ein Mißverständnis mehr der Fori» als dem Wcftn nach, und es schein», daß von beiden Seiten die Deschwerdegründe mehr gegen die Art und Weise der Handlunqcn gerichtet sind, als gegen die .Handlungen selbst. Eine loyale Aussprache muß daher gleichzeitig möglich und entscheidend sein. Tie deutsche Negierung icheinl neue Befürchtungen zu hegen, ohne diese jedoch näher zu bestimmen, und sie scheint ergänzende Garantien zu wünschen, ohne sic zu bezeichnen. Sie verfügt aber über ein ganz einsaches Mittel, ihre Aufrichtigkeit zu beweisen und gleich zeitig ihre Besorgnis zu beschwichtigen, nämlich, indem sie aus diplomatischem Wege den Standpunkt bekannt gibt, den sie bis her sich weigerte, dem Wesen nach klarzulegen. Man würde schlecht begreifen, weshalb die deutsche Regierung zögern sollte, eine Frage zu stellen, auf die die Antwort, wie sic doch im voraus weiß, bctriedigcnd sein wird." — Das „Journal des D 5batS" glaubt von den Worten des Reichskanzlers feslstellen zu können, das; sie non der Haltung der deutschen Presse in einem wichtigen Punkte abwcichen. Dieser Pnnkl sei. daß sie noch weit mehr als die Presse von Frankreich amchcn. Tie deutsche Presie werte Frankreich vor, Deutschland in der marokkanischen Frage ibergangen zu haben. Der deutsche Reichskanzler habe diesen Punkt nicht berührt, als wenn er noch vollständiger die Ab machungen Frankreichs habe ignorieren wollen, aus denen cs seine bevorrechtete Stellung in Marokko oblefte. Auch mißt da? „Journal des Tc'balS" der Acnßerung dcS Reichskanzlers, daß Deutschland „ganz wie in China" ein erhebliches Interesse an der Ansrechlerbaltnng der offenen Tür habe, eine Absichtlichkeit bei, insoftrn er dadurch Marokko mit Ebina vergleiche. Das beiße in gewisser Hinsicht, daß er Frankreich cbensowenig eine bc'oi derc Stellung in Marokko zuerkenne, wie irgendeiner anvere» Mackst eine besondere Stellung in Ebina. Sein allgemeines Urteil saßt das „Journal deS Töbats" dahin zusammen," die Er klärungen des Reichskanzlers seien nicht derart, um den Eindruck zu vermindern, den die Erörterungen der vssrziösen deut'ckft.n Presie gemacht hätten, »nd dieser Eindruck sei der. daß man iu Deutschland einen offenbaren böftn Willen dem marckkanffcheu Unternehmen Frankreichs gegenüber an den Tag lege. Deutsches Reich. Bei der neuen F c ldu n i f o r m. die zunächst probeweise, uns zwar in Metz beim zweiten Bataillon des Könips-Jmanterft-Negiments Rr. 145, zur Einführung ge langt. entspricht das Tuch für die Offiziere in der bcllarauen Farbe den neu cinaesührten Mänteln und in der Qualität dem ftir die Maum'chasts-Unisorm vcrwendclcn. Der Schnitt des W.assenrockes ist der bisherige geblieben. Die blanken Kniwfe stoßen aber durch doppelte Knopflöcher an zwei genau übcr- ciiiciiiderliefleude Leiste», jo daß, wen» sie nur durch die untere gezogen sind, der Rock ecichlosseu, aber kein Knopf zu sehen ist. Epaulctls und Achselstücke bleiben wie bisher, auch u» der Ar» ihrer Beseitigung, ebenso der hohe rote Stehkragen. Ws Bein kleid wird eine Stiefelhose von ebenfalls grauer Farbe gc tragen werden. Wie die „Lothr. Zta." hört, wird das Bataillon zunächst im Mai dem Kaiser in Metz in der neuen Uniform vorgcsicllt werden und sie dann >m Kaisermanöver scldmäßig trogen. Der in Florenz weilende bekannte Amerikaner Picrponl Morgan erhielt die Mitteilung, daß Kaiser Wilhelm ihm in Livorno eine Audienz bewillige. Man nimmt an. daß es sich dabei vorwiegend nm Jacht-Angclcgenhciien bandelt. Der neue Minister des Innern von Beth in a n n H oll weg erschien vorgestern Mittag abermals im Berliner Rathaus Diesmal, um sich als Sbeipräiident vom Magistrat zu verabsihie den. Vor Beginn der Magislralssitzimg wurde der Minister vom Oberbürgermeister Kirschner empfangen: er begrüßte dann die Mit alieder des Kollegiums »nd gedarbte in herzliche» Worten der langen Jnbrc, die er in Genie mich: st mit dem Magistrat habe arbeiten dürfen. Daß dieses gemeimcbaftticbe Arbeite» in freier, vmnrtciislofti Weift geschehen sei. hätte ihn stets mit innerer Be- fricdigniia erfüllt. Er nehme das beste Andenlen an dicie Zeit mit m sein neues Amt herüber und freue sich, weiter mit der Berlincr Verwaltung in so enger Fühlung bleibe» zu können. Der Minister betonte auch, daß er die 2 elbstver w altung der Kommune iebr ho ch i ch a tz e. »»dJic auch als Minister in dem gegebenen Rahmen fördern werde. Die Pläne der Stadt Berlin würden auch in Zukunft sein wohlwollendes Interesse finden. Oberbürgermeister Kirschner dankte dem Minister für das bisher eiitaegengebrachte Wohlwollen und bat. die freundllche Gesinnung auch künftighin Berlin zu bewahren. — In der Berliner Ha ii dwcr ks ka in m er w»rde folgendes Schreiben des neuen Ministers D r. von Bet l> ni an»- Ho llweg an den Vorstand verlesen: ..Nachdem Sc Majestät der Kaiser und König geruht .... hat, mich zni» Minister dcS Innern zu ernennen, habe ich meine kleineren Gefechten und «Geschäfte al- Obrrpräsrdent der Prodi« BlEenbtUG und dr» rr !S!s? .L Ä j.f- M
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