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Dresdner Nachrichten : 27.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192602275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-27
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.02.1926
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Nr. sr Sei» r Selbstzweck gewordenen Wahlgerechtigkeit da» Ziel jeder Wadi- rechtsregelurrg sein muß. erfordert im Gegenteil ein» Ei»- schränstung dieser Tendenzen, die zweifellos in einem Mehr- heitswahlrecht nach Art des ReichStagSmatzkechtS der Vor- kriegszeit eher erreicht wird. Gabe» hei dem frühere» W ihlrecht schon die Stichivahlen auch den Mindcrbeilsparteien in Gestalt von Wahlbündnisse» Gelegenheit, ihre Interessen durchgusetzen. so könnte man vielleicht durch ein« Verteilung von wettereli NeichStagSsitzen »ach Maßgabe ihrer Silmmzahle» die Minder fteitöparteien noch besonders berücksichtigen. Kein Staat aber kann es auf die Dauer vertragen, daß man das Prinzip der Gerechtigkeit Uber die politischen Notivendigkrite»-stellt. An einer klaren Stellungnahme gegenüber dieser grunb- löblichen Krage gehen jedoch di« Wihlreformpläne der Reich», regtcrung ebenso vorbei, wie sich die Negierung auch scheut, dem abgewirtschafteten Tosten, der Partei! sten völlig den Etarau» zu machen. Da» ist vielleicht nicht zu verwundern, da sämtliche Regierungsparteien zu den kl ineren Parteien zu rechnen sind, die an der Verhältniswahl stark interessiert sind. Immerhin soll wenigstens in daö Listeniosiem eine Bresche geschlagen werden,- und das ist zn»etsellos ein Vor teil. Heute sind die Abgeordneten durchaus nicht mehr Ver trauensleute ihrer Wähler, sondern in Wirklichkeit Partet- snnktionäre. die rein nach Porleizweekmäsiigkeiten aus den Listen rangieren. Tie Berücksichtigung der einzelnen Berns»- arten und Intercssenvertrctern macht dabei die Par teien mehr zu Interessen- als zu politischen Vertretungen. Gegenüber dieser verhängnisvollen Prax s ist die gevlante Teilung der jetzigen Nie'cnwahlkreise in klein.- Stimmbezirke von etwa 250 000 W-Ailern, in denen jede Partei nur einen Kandidaten nominiert, gewiß ein nicht zu unterschätzender Fortschritt. Die innigere Verbundenheit des gewählten Ab geordneten mit seinen Wählern aber, die das weitere Ziel die RegierungSpläne ist. wird schon deswegen nicht erreicht, weil in diesen kleinen Sttmmkrcisen nur in den seltensten Fällen ein Abgeordneter die sür ein Mandat notwendigen bl), bis 70 000 Stimmen erreichen wird. Man stelle sich nur vor. das, eine siebzigvrozcntige Wahlbeteiligung in einem solchen Stimmkreise nur 175 000 'Wühler an die Urne sührt. Ganze Parteien werden unter diesen Umstünden in keinem einigen der kleinen Stimmkrei e die erforderliche Siimmen- zahl erreiche», nnd selbst die größeren Parteien denen d-aS hier nnd da gelingen mng werden ln den weitaus meisten Fällen daraus angewiesen sein, ihre Stimmen tn dem den jetzigen Wahlkreisen entsprechenden „W ihlgebiet" verrechnen und den Kandidaten zuzählcn zu lassen, die tn den einzelnen — 2re«-ner — Wahlkreisen die höchsten Zahle« erreltht haben. Ran wirb nicht gerade behaupten können, daß diese» System einfach un- ungekünstelt sei. Roch wen ger aber wirb man davon sprechen können, das, der schließlich geiväh'te Abgeordnete tn einem VertrauensvcrlältiilS zu seinen Wählern steht, wenn die gesammelten Sltmmen dem unbekannten Kandidaten eine» and .t-en Stimm kreise» zugute kommen. S» kommt hinzu, baß die Ncichellsten als Sammelbecken aÄer Rcststimme» der Wahlgcbiete bestehe» bleiben und Laß sich bet ihrer Auf stellung bie^Fehler des ganzen Listensystem» in konzentrierter Form zeigen werde», da der Kamps der' Interessenvertreter »m sichere Sitze nur NM so heißer entbrennen dürfte. Damit aber sind die Resormabslchten der RcichSreaierung erschöpft. Ihre Pläne decken sich ungefähr mit der vor zwei Jahre» eingebrachte». tn der Versenkung verschwundenen Ncsorniovrlage nnd bedeuten einen Versuch mit untaug liche» Mitteln, bei dem man nicht weiß, ob er die Arbeit lohnt die ans tbn verschwendet worden ist. Nicht ein Wort verlautet über die endgültige Beseitigung der ..Kindcrwalil". die nicht nur ein bedauerlicher Auswuchs der Partelisierung und Vergiftung der Jugend ist. sondern auch einen re- vvlnti-'nären Unsinn darstellt, da den Zwanzigjährigen di« Veiäblanng znerkannt wird, über öffentliche Angelegenheiten z» entscheiden, während Ne zu sedcr Erledigung eiaener recht licher Angelegenheiten »och die Zustimmung der Eltern oder dcS Vormundes brauchen. Ganz abgesehen von dem prakti schen Erfolg der notwendigen Verminderung der Ab geordneten. die init der Heraufsevung des WahlalterS auf 24 oder 25 Fahre automatisch erreicht würde. Nichts kört man ferner auch von der Preisgabe des Systems. Abgeordnete auf Vorrat wählen statt tn Nachwahlen bet Erlrdiauna irgend; eines Mandats ei» wertvolles Stimmungsbarometer etnzu- schölten. 'Wir brauchen ein Wahlsystem, das ohne Rücksicht aus die Parteien dem Staate ei» arbeitsfähiges Parlament »nd brauchbare ReaierungSmögltchkeitcn schasst. Und wenn die Negierung arnndlegende Aenderungen auf dickem Wege nicht kür möalich hält, so bedeutet daö den Verzicht aus den Versuch dnrch ein verbessertes Wahlrecht dem Paria- meniariSn'nS bei uns eine geelancte Form zu geben. Der Kern des Problems nerichi-bt sich dadurch ganz von selbst auf die VersassungSreform mit dem Ziel der Beschränkung deS parlamentarischen AbsolutiSmnS: denn wenn Sie Vorgänge bei der levlen Negiernngskrise etwas gelehrt haben- wenn es bet uns eine Ansicht gibt, in der die wctt>-sten Kreise des Volkes^ llbereiniltnimen. bann tst es die. daß e» ander» werden muh. Zunehmender Pessimismus in Berlin. Der Andrang zum Dölkerbun-srak. Berlin, 26. Februar. Die gestrige Rede des polnischen Mi nisterpräsidenten über den Anspruch Polens aus einen ständigen Ralositz schon bei der bevorstehenden Märztaoung des Völkerbundes und auch die Debatte in der französi schen Kammer über die Locarno-Verträge haben die Ve- svrgnis, die man in Berliner politischen und parlamentarische» Kreisen sür den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund hegt, verstärkt. Man weist in Berlin besonders darauf hin, das, der polnische Ministerpräsident bei der finanziellen und politischen Abhängigkeit Polens von den Weltmächten und von den Ver einigten Staaten nicht in so bestimmter Form die gleichzeitige Zuweisung eines ständigen Ratssiyes für Polen und Deutsch land gefordert haben würde, wenn nicht die schon seit langem lausenden diplomatische» Verhandlungen zwischen Warschau. Paris und London ihm die nötige Untcrstsi«-u»g z«"esichert hätten. In der sranzösischen Kammer ist bei der Debatte über Locarno mit keinem Wort von der viclnmstriltenen Gleich berechtigung DentschiandS als Grundlage dieser Verträge ge sprochen worden. Die Verträge werden vielmehr aiS diplo matische Abwehrmaßnahmen Frankreichs gegen eine vermeintliche Angrifsspvliiik DculschlandS behandelt. Da zu kommen die neuesten Nachrichten ans Madrid und London über Ansprüche Spaniens und Chinas. Wenn der spanische Außenminister wirklich bereits für die Märztagung einen ständigen Natssitz in ossizieller Form verlangt haben sollte nnd wenn die spanische Negierung einen entsprechenden Antrag am 8. März im Völkerbund stellen sollte, so würde daS die Lage wesentlich verschärfen, nicht weil Deutschland nach seinem Eintritt in den Völker bund gegen einen ständigen Natssitz sür Spanien, daö heute schon eine» nichtständigen Natssitz hat, Einspruch erhebe» würde, sondern weil dadurch die Ansprüche der andere» Mächte eine» neue» Grund erhalte» würden. Nicht anders steht eA mit dem Anspruch eines ständige» Rgtssitzcb durch China. Die deutsche Regierung hat in den letzten Tagen immer wieder erklären lassen, daß, falls in der Märztagnng andcre Mächte in den Völkerbund mit ständigem Sitz ausge nommen würden, man ans eine Teilnahme Deutschlands im Völkerbunde werde verzichte« müssen. Die Hoffnung, dab infolgedessen die Ansprüche der anderen Staaten zum min destens aus den Dezember zurückgcstcllt würde», scheint sich jedoch nicht zu erfüllen. Die letzten Nachrichten anö Paris. London. Warschau «nd Madrid beweisen vielmehr, daß der Kamps «m die Ratsfitze schon im März beginnen soll. Selbst wenn aber, vielleicht gerade weacn der zahlreichen Ansprüche, der BölkerbundSrat tn leinen Verhandlungen einen Ausweg nur durch Vertagung sehen sollte, würde nach Ansicht parla- mentarischer Kreise doch in den Besprechungen zwischen Luther, Stresemann, Brtand und Ehamberlain das Problem so ein gehend erörtert werden müssen, daß der Ausgang dieser Ver handlungen noch keineswegs z» übersehen ist. Die deutsche Regierung wird wahrscheinlich jede weitere offizielle Aeußernng über den Kamps der Natötztzc unter lassen und die Mitteilungen abwarten, die den Vertretern Dcntschlands entweder offiziell vom BölkerbundSrat oder iuossiztell von den Vertretern der Großmächte in Genf gemacht «erden. Abberusuni, -es polnischen Sesaublen tn Tokio Berlin, 26. Februar. Die Frage dcS RatSsiheS Polens im Völkerbund hat znr Folge gehabt, dab der polnische Gesandte in Tokio, Pa teilt, vom polnischen StaatSchcf seine Abberufung ans telegraphischem Wege erhalten hat und zur Disposition gestellt wird. Man geht wohl »ich, kehl i» der Annahme, das, diese Abberufung eine Folge der Gegnerichast gegen einen Sitz Polens tm BölkerbundSrat darstellt. Die Unlerredunq Nlnlschiksch-Mussolini. Rom, 26. Fcbr. Eine amtliche Mitteilung über die Unter- rcdnng Mussolinis mit dem jugoslawischen Außenminister Ninischitsch besagt u. a.: ES wurden die Beziehungen zwischen Italien und Jugoslawien in. Zusammen- hange mit den internationalen Vorgängen und namentlich tm Hinblick auf dicVerträgevonLocarno durchgesprochen. Die Aussprache ergab die Nützlichkeit einer intensiven Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten. Die italienische Prelle betont die vollständige Ucbcr» einstimmnng der beiden Staatsmänner über die wirksame Zu- samniciiarbcit in Europa. Tte „Trlbuna" weist die Auffassung zurück, das? bei der Zusammenkunft neue Verträge, Bündnisse oder Geheimabkommen abgeschlossen wurden. Schwedens bestimmke Ablehnung -er Aalserweilerung. Stockholm, 26. Februar. Zur Meldung, baß China auf der bevorstehenden Genfer Tagung einen ständigen Sitz im Vvlkcrbnndsrat beantragen werde, falls beabsichtigt werden sollte anderen Ländern als Deutschland einen solchen Sitz zu gebe», erklärt „DaaenS Nyheter": Man kann etnwenden, daß die jetzigen 'Verhältnisse in China zu Bedenken hiergegen An- lab geben. Aber China ist eine potentielle Großmacht, die an der Weltpolitik und dem internationalen Iuterellcnkamps stark beteiligt ist. Außerdem ist Asien mit bisher nur einem RatS- mitglied »ilbt gebührend vertreten. DaS zeigt, daß das Auf- gcben des Grnvd'ases. wonach die ständigen RatSsttze den Großmasten Vorbehalten bleiben sollen, einen Rückzug aus der aanzen Linie bedeuten würde. Es würde Berwirrnna ent stehen nnd Willkür nnd Intrige Tür n-'» Tor ossenftehe«. Ein anderes Blatt befragte den Außenminister linden, ob sich neuerdings etwas zugetragen hätte, was Schweben ver- anlasse» könnte, seinen Standpunkt wegen Erweiterung de» VölkcrbundSratS zu ändern. Nein, lautete die kurze «nd bestimmte 'Antwort dcS Ministers. sW. T. B.) Berlin, 26. Febr Die „Voll. Ztg." weiß aus London zu melden, die javnnsschen diplomatischen Vertreter bei den Re- aiernngc» der Alliierten haben die Erklärung abgegeben daß Iavan im BölkerbundSrat gegen sede Vermeh- rung der ständigen Rgtssitze über Deutschland hinaus stimmen werde. Brasilien hat gleichzeitig erklärt, dab cS leine Kandidatur aus einen ständigen NatSlltz fallen läßt, wenn ihm die Znllchernng gegeben wird, daß mit Deutschland kein Abkommen getroffen werde, das geeignet sein könnte, die Wiederaufnahme seiner Kandidatur zu einem späteren Zeitpunkt unmöglich zu machen. Die Kre-ikverhan-lungen mij Ruhland. Schwierigkeiten in der Krcditsragc. Berlin. 26. Febr. Durch den gestrigen Beschluß dcS ReichshauShaltsauSschulles, für den deutschen Export nach Rußland eine Garantie zu übernehmen, ist diese An gelegenheit zwar vorwärts gekommen, aber noch nicht ab geschlossen. Der Schwerpunkt liegt jetzt in den fortgesetzten Verhandln»»«» zwischen den deutschen Großbanken und den Wirtschaftsorganen der Sowjetrepublik. Hierbei hat man in den letzten Tagen über wichtige Punkte noch keine Einigung erreichen können. Die Hauptoissercnz besteht in der Frage der Verzinsung deS Kredits. Die Nullen wollen iür einen bis zu fünf Jahren sich erstreckenden Kredit erheblich weniger an Zinsen bewilligen, als gegenwärtig bei uns täglich fällige Darlehen in derartigen Geschäften kosten. Daraus wollen die deutschen Banken nicht eingehcn. Im übrigen drehen sich diese Verhandlungen zwischen den Banken und den russische» Handelsvertretungen nur um 100 Millionen Mark die aber einen Teil der geplanten Kreditsumme von 800 Millionen auSmachen. also tm Nahmen des Gekamtkredits liegen sollen Nehmer des Kredit» und Besteller der deutschen E portwarcn zu deren Bezahlung er dienen soll, sind die Wirtschaftsorgane der Sowsetrrgterung. die in Deutschland durch die russische Handelsvertretung repräsentiert werden. In der Praxis wird es sich hauptsächlich um Etnzelabmachnngen seitens der Groß banken oder Firmen bzw. selten» in diesem Falle zusammen- gehender deutscher Banken oder Firmen handeln. Wie man noch hört, will der rnifiiche Hauptnntcrhändler Stomantakow voranSNchtlich Mitte der nächsten Woche »ach Moskau abrrtsen, um dort über den Verlauf der Ver- Handlungen und die Abschlußmöglichkeiten Bericht zu erstatten Die endgültige Entscheidung wird ruillicherielt» durch einen Enlichliib des NgteS der Volkskommissare herbeigeführt wer» den. In der prnklischen Durchführung de» Kredits würde durch die Nene StomaniakowS nach Moskau keine Verzöge- runo eintreten Ein grober Teil der Direktoren deS russischen Trusts, die an der Kredltnakime irgendwie beteiligt fein werden, ist bereit« in Berlin eingctrofsen und bat auch mit den einschlägigen Bgnken sowie der deutschen Industrie schon LickerungSvcrhgndliingen ausgenommen. Wiederaufleben der Marokkokömpfe. Madrid. 26. Fcbr. Aus Marokko werden kriegerische Aktionen der spanischen Truppen gemeldet. Spanische Flieger bombardierten heftig Ortschaften und Märkte, während tn der französischen Zone die Marokkaner angretsenb vorgohcn. Tic Riflcutc verstärken ihre Versuche, die jüngst von ihnen abgefallencn Stämme wieder zum Kampf« heran, znziehcn. In Tanger wurde von der spanischen Polizei ein Ein geborener ans Tunis verhaftet, der dem pantslamitt- schen Komitee von Tunis aiS Mitglied angehört und ln direkter Verbindung mit Moskau steht. Der Tunefier wollte sich verkleidet tn die aufständische Zone begeben. Wie noch gemeldet wlrd, hat sich P o r t u g a l offiziell dem Tanger- Statut angeschlagen. Berlin, 26. Febr. Der Kreuzer „Hamburg" ist am 26. Fe- bruar in Funchal eingclaufen. (W.T.B.) Die Aufhebung der Wetnfleuer gesor-ert. Kohl«»,. 26. Fcbr. Die Industrie« und Handels kammer Koblenz bat an den Mctchlsinanimttztster. den NeichSwirtschastSrat und den Relchsminlftcr sür Ernährung und Voudivlrlschast Eingaben gerichtet, unser denen unter Hi», wet» aus dir gegenwärtige «roste Notlage des Weinbaues nnd de« Weinhundelä die sofort«,« Beseitig«»« der' Weinfte««r ge fordert wird. Auch dt« mittelrheinischen Wein, hänblerveretne haben In Eingabe» de» z»ständigc» Stellen dasselbe Verlangen unterbreitet. Weiterhin hat auch der Verband der dorischen Naturwetnvrrsteigerer. dem die Vereine der Nhcinpfalz, de» Nhelngaue», die Trierer Vereine und die Vereine von Baden. Hellen und der Nahe angehörc». ln seiner i» Trier unter oem Vorlltz dS« dortigen Oberbürger- mcister» abgchaUenen Sitzung beschlossen, bei der Retchrregie- rung die restlose «nb brtzingnngslose Ansheb««« dar Wein, stcner dringend zu beantragen. Eine ans Bernkastel vorliegende Meldung besagt noch, daß auf eine Vorstellung dcS Landrates von Bernkastel hi», die tn Ausführung eines KreiStagsbeschlusse» erfolgte, vom LandwirtschafiSmInistcr die telegraphische Nachricht eintras, das, die Ausschüttung »o» Mal« und Personalkrcdtte» sür die Winzer unmittelbar bevorstehe. Die Kredite sollen durch ei»« besondere Weinbanbank als Vermittlungsstelle der Renten- bankkreditanstalt zur Verteilung gelangen. Vernkastel, 26. Febr. Zu den gestrigen Unruhen erfährt Wvliss Westdeutscher Provinzdienst, daß die Ermittelungen gegen sieben Personen genügend Belastungtzmaterial zur Erhebung der Anklage wegen LandfricdenSbrucheS ergaben. Da jeder Fluchtverdacht ausgeschlossen Ist. wurden alle au« der Hast entlassen, Heute nachmittag hatte sich au« de» benachbarten Moseldürsern eine nach Hunderten zählende Volksmenge eingesnnden, die aber mit Leichtigkeit von dem LandratSamt und dem Finanzamt« zurückgehalten werden konnte. Ausschreitungen sind nicht mehr vor- gekommen. Gegen 58 Uhr abends waren die Ansammlungen zerstreut. Schweres Dauunqlück lu Lokhringe«. Frankfurt a. M., 2«. Febr. Die „Franks. Atg." melde« ans Luxemburg: «l» eint Anzahl Arbeiter den große« Kamt« ans der Michvillc-Hütte i» Viller»pt repariere» wollten, siel der Ose« unter gewaltigem Getöse um und begrub acht Arbeiter unter den Trümmer«, die »nr noch als Leichen geborgen werde» konnten. Eine Anzahl anderer Arbeiter soll verwundet set«. Die definitiv« Zahl der Tot« steht noch nicht fest. Behandlung -er Saarsrage ohneDeulschlanö? London, 26. Febr. Der diplomatische Berichterstatter dcS Daily Telegraph" schreibt: In politischen und diplomatischen Kreisen set man überrascht, daß der erste Punkt der Tages ordnung der BölkerbnndSratsfitznn« sich mit der Ernenn««« des Vorsitzenden und der Mitglieder der SaarregiernngS- kommissiou und mit anderen Angelcgcnheite» de« Saar« aebictS beschäftigt. DaDeutschland schwerlich seinen Rat», ntz vor dem »weiten oder dritten BcrhandlungSlage ein- nehmen werde, frage man sich, wc-halb bei dieser Tages ordnung Deutschland von der Erörterung eine» Problem» ausgeschlossen werden sollte, das tn ganz Deutschland als von vitaler Bedeutung angesehen wird. Der Korrelpon- )e»t erklärt, die britische Delegation für Genf werde dasllr -argen, daß aus Gerechtigkeit gegenüber Dcuiichland die »lcihcnsolge der Verhandlungspunkte »bgeänbert wird. Am Fuße der Tagesordnung befindet sich ein vielsagen der Anhang, wonach die Frage de» tn der entmtlttar fierten Rhein landzonc einzuftthrenden UnteriuchungSinstem» „aus eine spätere Bölkerbun-SratSzusammrnkunft verlegt wer. den soll, damit die Frage gründlicher studiert werden kann". Ferner sckn:int fcstzustehen. baß tn Verbindung mit ber vor. bereitenden Entwafsnungskonfcrcnz und Rußlands Haltung gegenüber Gens die Schweizer Negierung eine Erklärung ab- geben wird. Der japanische Delegierte Graf Jshli wirb de« Bericht de» Sondcriuristcnkomltcc». da» al» da» Korso- Iuristcnkomitee bekannt tst, erstatten. Die kleinen Staaten find mit den Resultaten dieser Jurtstenfönferen, nicht sehr einverstanden. Unoeriinöerle Erwerbslosenzissern. Berlin, 26. Febr. Während ber Monat Januar noch ein beträchtliches Anwachsen der Zahl der unterstützten Erwerbs losen gebracht hatte, tst diese Zahl In ber ersten Hälfte de» Februar im wesentlichen unverändert geblieben. Unverändert ist insbesondere die Zahl der männlichen Hanpt- unterstützungSemvfänger mit 1778000. Eine Zunahme, nämlich von 257 000 ans 285 000, hat bet den weiblichen Haupt- Unterstützungsempfängern stattgefunden. InSaesamt betrug die Zahl der Hauptunterstü-u««». cmpfänger 2VS9 606 «ege« 8VÜ1606 a« 1. d. M. Anderseits hat sich die Zahl der Zuschlagsempfänger iunterhaltSbercchtigten Angehörigen von Houptunter- stützung»em»'ängerni von 2 861000 auf 2 882 000 ver rinn---t. Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Wirt schaftszweige ist noch sehr ungleichmäßig. Unverkennbar hat im Berichtszeitraum, wie alljährlich, ber Bedarf nach land wirtschaftlichen Arbeitskräften eingesetzt. Schwere Deschulbigungen gegen einen Richter. Berlin, 26. Februar. Die Berliner «nd Stettiner Kriminalpolizei ist vor kurzem äußerst umfangreichen Ber- itcherungsschiebungen anl die Svur gekommen, die ein Untersuchungsrichter des S t a a t S g e r > ch t S h o s e S, und zwar ein L a n d g e r i ch t v d i r e k t o r. begangen haben soll. Die Ermittlungen der beiden Krlminalpoltzeibehörde» sind letzt so weit abgeschlossen, daß die Polizei höchstwahrschein lich noch im Lause des heutigen Abends gegen den ungetreuen Laiidaerichtsdircktor vvrgchen wird. Wie eine Berliner Korrespondenz mitzuteilen weiß, handelt eS sich um Landgerichtsdirektor Jürgens beim Amtsgericht E h a r l o t t c n b u r g, der Anfang diese» Jahres au» Stargard in Pommern hierher versetzt worben war. vet Jürgen» wurde im Juni 1925 während seine» Kercenaufent- halt» tn Kolberg im Hctclzimmcr ein rätselhafter Ein bruch verübt, bei dem nach seiner Angabe wertvolle Schmuck sachen ietner Gattin im Werte von 18 000 Mk. gestohlen wurden. Jürgen» wurde von einer Retsevcrficherung der Verlust erseht Im Spätherbst erfolgte ein zweiter Ein bruch in der Stargardcr Wohnung de» Richter». Ta bet dem Einbrüche auch wichtige politische Akten abhanden aekomme» waren, hat man die Tat als einen Racheakt linkSradtkaler Kreise, deren Haß sich Jürgen» durch verschiedene Prozeße gegen kommunistische Angeklagte zngczogen hatte, angesehen. Auch bei diesem zweiten Einbrüche hastete eine VcrsichernngS- gesellschaft. die jedoch den Fall der Stettiner Polizei und später der Berliner Kriminalpolizei zur Nachprüfung übergab. Die von einem Spätabendblatt alö bevorstehend anackündiate Ver haftung de» LandgerlckiSdirektors ist noch nicht erfolg». Sine günstige Einkaufsmöglichkcit dien» di» neue Doppel» Packung von .Schann pon mit dem scliwaczen Kopf- Li« enthält 2veutel, für zweimalige Kopfwäsche ausreichend, und kostet 85Pfa. — Die l eka nie Einzelpackuiifl ist a»ch weitern,» sür 20Pfg. erhältlich. 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