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Oertltche« «nd Gächstsche«. - Jntereffant »vor bei d« letzten der vmgegenb. namentlich am «roden Stürmen an freien Ire len Exerzierplatz oberhalb d«S « Duneobilvuns. Der d m solchen .... enbahn und oer lang» dieser grobe Hügeldämme ent» ugeweltt wurde und zu Zeiten eine urch die Luft daher bewegte, die antel siel, gleichsam eine Miniatur elektrischen Kraftwerkes, die neue Dunenoildi Westwind und der Südwind trieben den Aluasan Mengen in der Richtung nach der schlesischen Eisend " Mrücker Strotze, dab la> >en, der Stranengraden st imliche Sandsäule sich d> ....hend aus Rock und Mar ausgabe eines WüstensturmeS. Der Forscher von Gutbier hat eine Arbeit geliefert: »lieber die Dünenbildung der Dresdner Heide"; ' len der Sturm und die Fluten gewütet haben im La nie rtausende, ehe der Granit so viele Quarzkörner bergab. wie mo der Jahrtausende, ehe der Grämt so viele Quarzkörner Herrn dab sie die Heidedüne bilden und unsere Abbruchstelle lvon Glau- bitz über Lobnitz, Pillnitz bis tief nach Böhmen) vielfach be decken konnten. — Einer ganz besonderen Stabilität hinsichtlich der WohnungSverhältniise erfreuen sich die beiden Grund- stücke Annenstrahe 23 und 25, Annenhof und Grauer Wolf, die gegenwärtig im Besitze der Erben des verstorbenen Herrn Spnkensabrikant Händel sind. Es wohnen darin: Anna Juchs,. Ger-KassiererS-Witwe. seit 1853, Franz School, Stadtrat, Drogenhandlung, seit 1859, A I. Müller, Eisenmobelfabrikant, seit 1876, Heinrich Nitzsch«, Tapezierer, seit 1877, Carl Judita, Wcrksührer der Feurrlöschsprikenfabrik G. A. Händel, seit 1879, Matthäus Bunkan, Postschaffner a. D-, seit 1882, Machilde verw. Leonhardt. Weitznäh-Leyrerin, seit 1883, und endlich Paul Simon, Hotelbesitzer lHotel Annenhof). seit 1884, die älteste Partei also gerade ein halbes Jahrhundert. Bei solchen Dauer mietern kann man wirklick :inmal mit gutem Gewissen ausrufen:O, welche Lust ein Hausbesitzer zu sdin! — Der Turnverein für Neu- und Anton st adt beging am 13 d. M. eine seltene Feier in seiner Turnhalle. Cs ersüllten sich 40 Jabie. dab der Schubmachcrmeister Mooes dem Bereu, als Mitglied angehört. Der alte Herr bat in dieser langen Heck fast kein Turnen versäumt und turnt heute noch mit einer Lckmeidigkeit am Geiät. dag man nicht glaubt, einen 68iährigrn Gieis vor sich zu baden; wobl der beste Beweis für den günstigen Einflutz regelmässiger Leibesübungen bei sitzender Lebenswette Nach beendeten Freiübungen natimen die Turner in einem Halb kreise Aufstellung, eine Abordnung der Borturnerschast trat mit enthüllte, Fahne in die Lücke. Der zweite Vorsitzende hielt eine kurze, erbebende Ansprache, den Jubilar als Mensch wie als Turnei seiemd. Mit dem Dank für treue Anhänglichkeit an den Verein und dir Turnrrei verband er den Wunsch, daß eS dem wackeren Men noch viele Jabre vergönnt lein möchte, im Kreise srober Turner Leibesübungen zu pflegen. Hieraus überreichte der Vor sitzende der Vorturner'chast dem greisen Turner einen schlichten Elchenkranz mit Widmungsschleife, der zwar sonst nur als SiegeS- prets gelte, in diesem Falle aber Turnertreue lohnen solle. Ein dreifaches »Gut Heil" und ein schneidiger Vorbeimarsch vor dem tiesgelüdrten Jubilar schloß die schlichte Feier — Vorgestern fand in den Sälen des »Carolagarten", hier. Gerokstrnße, das zweite Stiftungsfest des Gadelsderger- schen Stenograp hen-VereinS »Franz Lauer" statt. Der Verein, der sich in pietätvoller Erinnerung an seinen Meister Gabelsbeiger noch dessen Vornamen »Franz Laver" nennt, hat sich in der ku>zen Zeit seines Bestehens zu nahezu 200 Mitglieder» emvorgearbeitet. Herr Prozessor Ahnert. der Gründer des Vereins, begrüßte die zahlreich Erschienenen und hieß auch die anwesenden Vertreter der befreundeten Veieine aufs herzlichste willkommen. Herr Dr. pbil Binder erfreute die Festteilnehmer durch eine An zahl Rezitationen, von denen »amenilich .Ein Schulexanien" von Ludwig Menzel gefiel. Lebhaften AppinnS rieten die Herren W Binder. Dr. Binder und Meine mit ihren Violin- und Zither- vortrügen hervor. Von zwei Mitgliedern des Damenstenogravhen- vereins »Gabclsberger" wurdet, den Anwesenden hüb'che Deklama tionen geboten. Zwei von Vereinsmitglieoern zur Aufführung ge brachte und recht flott gespielte Schwänke »Eine halbe Stunde Verspätung" und .Freigciprochen" trugen nicht unwesentlich zur Unterhaltung bei. Auch batte sich eine vom Verein arrangierte Gabenioiterie lebhaften Zuspruchs zu erfreuen. Nach Schluß des 1. Programmteilcs trat der Ball in seine Rechte, der dir jungen Stenographinnen und Stenographen noch recht lange zusammenhrelt. — Der RechtSichutzverein für Frauen und der Dresdner Zweigverem der Internationalen Föderation veranstalten nächsten Dienstag im Saale der Kaufmannichast, Ostra-AUee, abends 8 Uhr, gemeimam eine öffentliche Versammlung, in welcher Frau Katharina Scheven einen Vortrag über den Hamburger Frauentag halten wird. Nach dem Vortrage findet Diskussion statt. — Die Vorstellungen des Zirkus Henry erfreuen sich allabendlich infolge des ausgezeichneten Programms eines guten Besuchs. Hinsichtlich der rein circensischcn Darbietungen steht der Zirkus aus der Höhe der Zeit, denn sowohl die Freiheits dressuren von Frau Direktor Henry, noch mehr aber die Massen- drcssuren des Direktors, wie die Vorführungen des Schulreilcrs Petoletti und des Pirouetten und Saltomortalereckers Foureaux, sowie der eleganten ungarischen Neitkünstlerin Mlle. Henriette und der Reitkünstlerin Frl. Renz befriedigen allgemein. Eine und der Reitkunstlerm Frl. Renz befriedigen allgemein. Eine Prachtleistung bildete vorgestern noch die Springschule, geritten von Frl. Kätchen Lee. und das von vier Herren mit acht Pferden ausgesübrle Tandem-Manöver. Die größte Kunst der Dressur verrät ferner der Riesen-Elefant Blondin, der von Direktor .Henry zu einer Zahl Tricks avaerichtet wurde, die man im Leben nicht solch' einem sonst doch so unbeholfenen Tiere zutrauen würde. Großen Beifall erringt sich weiter die ungarische Tanz- und Akrobalen-Trupve Faludy mit ihren kühnen Salti und der vorzügliche, eigenartige Fußequilibrist Nava. Dem Humor ist durch eine größere Anzahl Clowns und die Musikphantasten Ge brüder Cornells zum Rechte verbolfen, während das Auge durch ein Orientalisches Ballett-Divertissement, bei dem Frl. Gigi Blitz als Solotänzerin brilliert, gefesselt wird. Die Sensation des gegenwärtigen reichen und aowechslungsvollcn Programms bildet noch einige Tage die Automobil-Lchleifenfahrt Hooping tk« II c. o p, die von Miß Alix ausgeführt wird und in der Tat eine Kühnheit erheischt, welche vollauf den außerordentlichen Beifall verdient, mit dem allabendlich die schöne Amerikanerin über schüttet loird. — Aus der Geschäftswelt. Mit dem Kürzerwerden der Tage nitt auch die Beleuchtungsfrage wieder mehr in den Vordergrund. Eine weientlicke Rolle spielt hierbei die Auswahl der Licmart und der Beleuchtungskörper. Es sei deshalb bei vvr- kommenden Fällen aui das Fabrik-Musterlager der bekannten Kronleuchter-Fabrik C- R. Richter. Dresden-A.. Amalienstraße 19 parterre und Ringstraße, ausmeiksam gemacht, das stets neue, mvdcrnc Gegenstände zu kulanten Prester, in reicher Auswahl am Lager hält und gern bereit ist. ihrer Kundschaft gute, plastische Vorschläge zu unterbreiten. Umänderungen der Bkleuchtilttgskörvcr von Gas sür elektrisches Licht werden in geschmackvoller Weise ansgeführt und billigst berechnet. — Einen schönen Beweis von der hoben Blüte der Dresdner Kunstmöbel- sabrikation gibt wiederum die Firma Matth es ins u. Hartmann. Kaulbachstraße 29, welche in ihrem Gc'chästslokal von Montag bis Mittwoch einen sür eine Villa bestimmte» Mahagoni-Salon »ui Besichtigung ausstellt. Die kunstgewerblich höchst beachtliche» Möbelstücke und die Polstergarnituren in echt flanzösiichem Seiden bezug mache» dem Geschäft alle Ehre. — In Angelegenheit der linken Elbukerstraße in Meißen soll nunmehr, da die Besitzer der Rittergüter -siebeneichen und Scharfenberg nickt zur unentgeltlichen Hingabe des nötige» Landes zu bewegen gewesen sind, zur Enteignung verschritten werden. Tie Stadtverordneten bewilligten zu diesem Zwecke als Beitrag der Stadt, die an dem Bau der Straße ein großes Interesse hat. 17500 Mark. — Vom Schöffengericht zu Freiberg wurden vorgestern in Angelegenheit des s. Z. gemeldeten Reichstagswahl krawalls der Gutsbesitzer Maul zu 40 Mk. und der Bäcker- Meister Grübler zu 20 Mk. Geldstrafe bczw. 8 und 4 Tagen Ge fängnis und zu einer gemeinsam zu zahlenden Butze von 15 Mk., außerdem zur Zahlung der Rosten und der Auslagen des Neben klägers verurteilt. Die Anklage lautete auf gemeinschaftlich gefährliche Körperverletzung in bewußtem und gewolltem Zusam menwirken, begangen an dem Verleger eines Flugblattes, dem Buchhalter Seibt m Freiberg. -In CaUnderg fand am Mittwoch das Richtfest de- neiieibauten Krankenhauses statt, dessen vollständige Fertig stellung und Einweihung für das kommende Frühjahr zu erwarten ist Dos neue Krankenhaus, dessen Entstehen den jahrelangen Bestrebungen des Herrn Dr. Krutzich in Schiraiswalde zu ver- Lanken ist. wird in der Folge einer großen Anzahl von Ortschaften l u gute kommen. >. 17. Oktober. Der Privatmann Kießling erteil gestern daS golden« Ehejubiläum, nrrde eine vom Landeskonsistorium gestiftete und einer noch »ablresKeren Bevölkerung tm weitesten Umkreise von SchirgtSwatdr zu gute kommen. - Waldheim. 17 ' und dessen Gattin feierten Dem Jubelpaare wurde Bibel überreicht. . > . — Frankenberg, 17. Oktober. Der hiesige Manuer- esangverein beging am Mittwoch und Donnerstag im ützenhauje sein 70»ährigeS Bestehen. — Die Herren Konrad Freiherr v. Trützschler zum ^alkenstein aus Dorfstaot und Kammerherr Freiherr o. Trützschler zum Falkenstem aus Falkenstein haben aus Anlaß der Einweihung des neuen Rathauses in Falken stein als bleibenden Schmuck sür den Sitzungssaal ein grobes Oelgemälde, den König Georg dar stellend, der Stadt zum Geschenk gemacht. — Die Innung der Baumeister zuLeipzig beschloß, gegen alle die vorzugehen, die den Titel „Baumeister , „Maurermeister" oder „Zimmermeister" unberechtigt führen. Auch haben die städtischen Vaurevisoren Anleitung erhol- ten, sich um die Titelsührung der Bauausführenden zu kümmern. — Der frühere Kassierer Friedrich der mechanischen Wedworen- fabrit G F. Leonhardt in Hainichen, der sich zum Nachteile dieser Finna Unterfchlaa ungen in Höhe von etwa 44 000 Mark zu. Schulden kommen ließ, ist vom Landgericht Freiberg zu 2'/» Jahren Gefängnis und 8 Jahren Ehrenrechtsoerlust vemrlettt worden. — Limbach i. S.. 17. Oktober. Laut Beschluß der beiden städtischen Kollegien vom 16. d. M.. geht das hiesige Technikum unter Subvention der Stadt am 1. April 1904 in die Hände des dienslältesten Lehrers der Anstalt, des Herrn Ingenieurs Haupt- mann, über. Damit ist der Fortbestand des Technikums gesichert. — Vor der dritten Strafkammer des Landgerichts zu Zwickau hatte sich vorgestern der am 14. September 1868 m Leipzig geborene, zuletzt in Meerane wohnende und praktizierende Rechtsanwalt H. O. Leonhardt wegen verschiedener Vergeben gegen das Strafgesetz zu verantworten. Dem Angeklagten, oer sich gegenwärtig in Holland aufhält und lediglich zum Zwecke der Verhandlung nach Zwickau gekommen war, fiel zunächst das Ver gehen des Wuchers zum Nachteile des früheren Seiferitz bei Meerane und letzt in Alienbura kanlen Feine zur Last, dem er aus für Spesen an sic^ und andere insgesamt wohnenden Selterwassersabri- einen Wechsel von 1000 Mark pesen an sich und andere insgesamt 225 Mark in Abzug brachte, so daß diese Abzüge einer jährlichen Verzinsung von 116 Prozent entsprechen. Die Anflage behauptet nun, daß Feine, der damals mehrfach verklagt worden war und mit Zahlungs- schwierigketten zu kämpsen hatte, «n einer Notlage sich befunden habe, daß dies dem Angeklagten bekannt gewesen sei und daß er sich und den anderen Personen unter Ausbeutung dieser Not- löge die gedachten Vermögensoorteile verschafft habe, trotzdem >u der Leistung Leon» eonhardt von den für ven Fleischermeister Ackermann in Meerane zurückbehaltenen 75 Mark noch 40 Mark für sich als Entschädigung sür Abfassung eines zwischen Feine und Ackermann abgeschlossenen Separatver- träges abgezogen und auch die sür seinen Bureauvorflcher Dollase bestimmten 25 Mark diesem vorenthalten haben. Wetter ist er angeflagt. in fünf Fällen sich der Unterschlagung von für seine Klienten vereinnahmten Geldern in Höhe von 10 bis 100 Mark und außerdem der Gebührenüberhebung in ebenfalls fünf Fällen, wobei es sich um Beträge von 8—90 Mk. handelt, schuldig gemacht zu haben. Es waren gegen 20 Zeugen vorgeladen. Nach langer Verhandlung wurde, wie bereits in einem Telle des gestrigen Morgenblattes bekannt gegeben, der Rechtsanwalt Leonhardt freigesprochen. — Am Freilag früh in der 4. Stunde ist in Seifhen nersdorf die Scheune des Gutsbesitzers Rößler am Bahn hof vollständig n i e d e r ge b r a n nt. — Landgericht. Vor der 5. Strafkammer hat sich wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung der Kaufmann Karl Otto- mar Paul aiä Niederzwönitz, jetzt in Teltow wohnhaft, zu ver antworten. Der Angeklagte hat eine gute kaufmännijche Bildung genossen, trat am 1. Juli 1895 in den Dienst der Aktiengesell schaft Karlomiagen-Jnoustrie in Loschwitz ein, stieg bis zum Kassierer und Prokuristen und bezog zuletzt 6000 Mk. Jahres einkommen. Dieses Einkommen genügte ihm aber nicht, er wollte in wenigen Jahren ein reicher Mann sein. Gewinniucht brachte ihn dahin, vom Oktober 1895 bis zum November 1899 aus der Geschäftsrasse Gelder zu entnehmen und sür eigene Spekulations zwecke zu verwenden. Die Anklage nimmt die Höhe der unter schlagenen Summe mit 58000 Mk. an. Paul gibt nur 45000 Morr zu, behauptet aber, 58000 Mk. Ersatz geleistet zu haben, während die Gesellschaft 65000 Mk. fordert. Der als Zeuge ver nommene Bücherrevisor hat emen Schaden von 52 000 Mk. fest gesetzt. Zu seiner Entschuldigung gibt P. an, daß er gar nicht die Absicht gehabt habe, die Gesellschaft zu schädigen. Wäre ihm nicht unvermutet eine Kasseiirevision über den Hals ge kommen. so hätte er die Fehlbeträge nach und nach aus dem Er löse seiner meist glücklichen Spekulationen ersetzt. Da die Kon trolle der Kasse sehr oberflächlich gewesen sei, habe er zuletzt bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen Griff in die Kasse getan. Die Unterschlagungen seien auch dadurch erleichtert worven, daß häufig doppelte Quittungen einlicfen. Im Frühjahre 1898 hatte die Firma von einem Uhrmacher eine Taschenuhr im Werte von 135 Mk. bezogen. Paul bezahlte den Betrag gegen Quittung, setzte ihn doppelt im Ausgabebuche ein und fertigte eine zweite Quittung des Uhrmachers an. Das Gericht berechnet den ent standenen Schaden aus 45000 bis 48 OM Mk. Da Paul voll kommen geständig ist, brauchen von den geladenen 12 Zeugen nur 2 abgehört werden. Dem Angeklagten werden mildernde Umstände zugebilligt, da er hoffen mochte, Ersatz leisten zu können, und in der Hauptlack« auch geleistet hat. Das Urteil lautet auf 1 Jahr 1 Monat Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust. — Ter 22 Mal, darunter mit 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus vor bestrafte Arbeiter August Hermann Lorenz aus Grund bei Wilsdruff wird beschuldigt, am 11. Juli, kurze Zeit nach Ver büßung einer Strafe in Hennersbach bei Gottleuba, einen dortigen Einwohner um 20 Mk betrogen zu haben. Mangels ausreichenden Schuldbweiscs muß L. zwar freigesprochen werden, verbleibt jedoch m Hast, da inzwischen eine neue Strafanz^ge gegen ihn eingelausen ist. — Der aus Galizien gebürtige 17jährige Arbeiter Joies Rokosc stieg am 22. August in den Laden einer in Meißen wohnenden Grünwarenhändlerin ein, indem er sich durch ein Oberlichtsenster Zugang verschaffte, und stahl aus der unverschlossenen Ladenkaffe 3 Mk. Das Gericht diktiert ihm die Mindeststrafe von 3 Monaten Gefängnis zu. — Dem Maurer polier Friedrich Karl Baumbach aus Langenreichenbach ging vom hiesigen Amtsgericht am 22. Juni ein Strafbefehl über 150 Mk. Geldstrafe oder 30 Tage Haft zu, weil er es unterließ, als Arbeitgeber oie fälligen Krankem und Jiivalidenversicherungsbetträge rechtzeitig an die Orts krankenkaffe abzuführen. Baumbach erhob Einspruch und bcan tragte richterliche Entscheidung, dock erkannte das Schöffengericht in einer Sitzung vom 24. Juni gleichfalls aus 150 Mk. Geld- strafe oder 30 Tage Haft. Auch dieses Urteil sockt B. an. Die 4. Strafkammer behandelt die Strafsache als Vergehen gegen 82b und 182a des Kranken- und Jnvalidcnversichcrungs äesetzes, kann aber, da der Angeklagte allein Berufung eingeleg' hat, ans eine strengere Bestrafung nicht zukommen, sondern ver wirft die Berufung. — Der Kaufmann Marsello Cappcllitti aus Italien, Inhaber einer hiesigen Südsriichthandliing. kam durch Zufall in den Besitz eines Kundenvcrzeichnisscs seines früheren Chefs und jetzigen Konkurrenten und benutzte das Verzeichnis, »in den Kunden billigere Offerte'' zu machen. Wegen Unter schlagung wurde er am 24. Juli vom Schöffengericht zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. Das Berufungsgericht berücksichtigt die bisherige Unbescholtenheit des Angeklagten und erkennt auf IM Mark Geldstrafe, an deren Stelle erst ,m Falle der Uneinbring lichkeit 1 Woche Gefängnis zu treten hat. Ueberflcht über de« Inseratenteil. «eit» s Seit« gainiliennachrlchten .... 5 Geldverkebr 14 Vrivatbeivrechungen 5. 6. Mietgeiuche u. Angebote 14. 15 Unterrichts-Ankündigungen 5.20 Pensionen 15 BergnügungSanzeiae» 6. 7. 8 Grundstücks- und Geschäfts. 17. 13. 19. 20, An- u. Verkäufe . 13. 15. 35 Angebotene Stellen . . 14. 37 Eisenbahnfahrplan ... 18 Stellkii-Gesiicke ... 14. 37 > . . , Im übrigen Anzeigen verschiedener Art. Börsen» nnd HandelSteU. Technische». 'Vdrsrn-Wochendericht. Dresden, den 17. Oktober. Den tm Solang dieser Woche recht bedenklich klingenden Meldungen über die Lage in Lftasien sind in den lebten Tagen Nachrichten gefolgt, die die 8»' versich» befestigten, dab vor der Land ein den Weltjriedm bedrohender Konflikt zwilchen Rußland und Japan nicht zu besürchleu ist. Bestärkt wurde diele Zuversicht außerdem durch die Reden, die anläßlich des Beim»» des Ualtenilchen KönigspaarcS in Paris zwischen den» König von Italien und dem Präsidenten der sranzösijchen Republik gewechselt wurden. Trotz dieser günstigen politischen Momente machte sich speziell an der Lon doner Börse eine liese Verstimmung bemerkbar, die in der Hauptsache vom Golvminenmarkte ousging. Hier brachte großer Verkaussauornng eine wei tere starte Abwärtsbewegung der Kurse, wozu in erster Linie enttäuschende Berichte aus den südafrikanischen Minendtstriklen und Gerüchte über den Zusammenbruch einer der größten Londoner Brokerfirmen beitrugen. Da sich außerdem andere bedeutende Firmen gezwungen tasten, die Hilfe der Barr- ten in Anspruch zu nehmen, io verharrte die Londoner Stock'pchange in einer ausgesprochen schwachen Lattung. Erneute schwere Erschütterungen ersubr ferner die Newyorker Börse durch die Entbüllunge» über die Machen- 'chatten eines Morgan und Schwab bei der Gründung deS Schiffsbaulrufts. DaS gegenteilige Vertrauen in der Wallstreet ist durch diese Vorkommnisse vorläufig fast völlig verloren gegangen. Alle diele ungünstigen Momente ließ aber die Berliner Börse im Lause dieser Woche völlig un beachtet. umsomehr da auch aus dem Geldmärkte nach der plötzlich eimetzenden RückwäriSbewegung der Zinssätze in der ersten Oklvbcrwoche ein leichter Rückschlag eingeirelen ist, iodaß die Geldverbälmissc wieder mehr der tatiächlichen Geldmarktlage entspreche». Die Unletnehmimgslust erfuhr dadurch einen neuen Impuls, der tageweise aus den verschiedenen Spcku- lalionsgebieien ein« ziemlich kräftige Aufwänsbewegung zeiligte. TcS größten Vorzugs erfreuten sich jedoch Bergwerlsakücn. Die Meinung von der Bedeutung des Abschlusses des Kostlensyndikals verliest sich immer mehr und immer deuilichcr wird empsunden, daß das Simdikat einen Grundstem bildet, auf dem jede neu cmietzende industrielle Bewcgimg so fort festen Fuß sassen kann, da hinsichtlich des wichtigsten Hilisstoises d:r Industrie — der Kohle — eine sichere Markttage geschaffen ist, io Laß die industrielle Unternehmungslust mit einem bestimmten Faktor rechnen kann. Zu der günstigen Beuncttung der Lage des MonlanmarttcS gaben ferner die nun vollzäbig vorliegenden Abschlüsse der großen Hüitemvsrle Ver anlassung. Im großen und ganzen bat bas abgelauiene Geschäftsjahr bester abgeschlossen, aiS man bei Beginn desselben zu hoffen wagte. Ta- malS stand der gesamte Eisenmarkt unter dem Eindrücke der Herab setzung der Stabeisenprcise und der im November sich Hiera» ichtteßenoci! Auflösung des Siabcisenverbandcs. Die nächste Folge dieser Auslösung war ein sorlwäbrendeS gegenseitiges Unterbieten: man war nur von dem Be streben geleitet, Aufträge um jeden Preis liereinzuholen. Um die Werke einigermaßen rationell beschäftigen zu können, verkauften die große» G> - iellschaiken einen beträchtlichen Teil ibrer Erzeugung selbst mit Vc.luii a» das Ausland. Eine Wendung zum Besseren lral jedoch gegen Schluß des Jahres 19v2 em, da sich wieder größerer inländischer Bedari einilcilte, der nicht wenig zur Beseitigung der allgemeinen Markttage beitrug, so daß nach und nach eine Erhöhung der Preise burchgeführl werden konnte. Die Rech nungsabschlüsse stellten sich daher durchweg so günstig, daß die Verwal tungen der maßgebenden Lültcngesellschaften nach einem verlustbringenden Geschäftsjahr wieder zur Ausschüttung von Dividenden schreiten tonnten. — Neben den Eisen- und Koblenakiien erfuhren bei ziemlich lebhaften Um sätzen die Aktien unserer Großbanken weitere Kurssteigerungen, Loch ist dabei nickst zu verkennen, daß bas Interesse, daS i» voriger Woche sür diese Werte bestand, etwas verblaßt ist. Sehr still ging eS dagegen ans dem Markt für Eiienbaknaktien zu, der Veränderungen gar nickt anszmvetse» bat Merklich schwächer lagen SLiffahrlsaktien, die dadurch ihre bisherige Position nickt voll behaupten konnten. Ebenso erlitten »msere cinbeimischcn Fonds neuerd ngS insokge spekulativer Verkäufe leichte Kurseinbußen. Die Ueberzeugung, daß iür unsere einheimische Industrie infolge der Erstarkung des inländischen Verbrauchs nach ver Depression der letzlen Jabre eine Periode wieocraussteigender Renlabiiiiül in Aussicht steht, be herrschte im Lause der diesmaligen Berichtswoche in verstärktem Matze die hiesige Börse. In erster Linie konzentrierte sich das Hauptinteresse aus die von der allgemeinen Auswättsbewegung in den letzten Wochen noch gar nicht berührten Aktien der elektritLcn Unternehmungen. Des giößten Vorzugs ersrenten sick aus diesem Gebiet Pöge, die, täglich in beträchtlichen Posten aus dem Markte genommen, ibrcn Wertstand um etwa 15 "/» erhöben konnten Ferner verzeichnen Elektra und Bergmann recht ansehnliche Umsätze und Kursgewinne. Selbst sür ausgesallene Werte wie Pöscknnann interessierte man sich und steigerte deren Kurs von 25 Brief aus 35 Ess> bezahlt und Geld. Neben den elekiriichen Werten entwickelte sich wiederum ein äußerst lebhafter Verkehr in M a s L i n e n a k 1 ie n. wodurch deren Kursstand durchgängig ganz beträchtliche Ausbesserungen zu verzeichnen bat. Besonders hervorzuheben sind Schubert L Salzer ist- ll Zimmermann, Jacobt, Schimmel L Co., Vclschau-Wcissagkcr. Der wilden Hauff« m Kappel, die tageweise um 25 A> stiegen und mit 320 A> den höchsten Kurs erreichten, folgt« bald stärkeres Angebot, das den Preis bis aus 295,50 drückte. Immerhin kann dieses Papier »och mit Ist.50 7« Avance aus der Woche herousgehen. Auch sür Fahrradaktien machte sich wieder stärkere Nachträge bemerkbar, so daß deren Kurssteigerung, die m letzter Zeit etwas ms Stocken geraten war. neuerdings wieder m Fluß kommen konnte. So gewannen Wanderer mehr als 10 7°, Expreß 5 7°, Herkules 7 7«. Seidel L Naumann-Genußschcine 2st M. und der gleichen Aktien 4 7». Auffallend geringe Unternehmungslust bekundete sich dagegen aus den übrigen Gebiete», ausgenommen Brauereien, für die sich ab und zu etwas Begehr geltend machte. Mangel an Material ließ jedoch ein größeres Geschäft nicht zu stände kommen. Bei Papier- re. Fabriken beschränkten sich die Umsätze aus Dresdner Papierfabrik, Vereinigte Stroh- stoff unv aus Kurz zu den bisherigen Kursen. Höher aber vergeblich gesucht blieben Dresdner Albumin-Genußscheine, Hafferödcr, tawie Wcißen- borner. In Transporlwerten handelte man Kette, Sächsisch-Böhmische Damvischiffabrl etwas höher, während Sächsische Straßenbahn etwas ein- büßlen. Ganz aermg blieb der Vcrkebr m Banken. Bauge'ellschastcn und diversen Industrie-Aknen, die säst ohne Veränderung die Woche beschließen. Lus dem Markte sür sestverzinsliche Anlagewcne hielt die bisherige bessere Stimmung leider nicht an. Namentlich unsere einbeinnschen Staatsanleihe» bröckellen bis zu 0.60 7- ab. — Bemerkenswerte Kursveiündermigen vcrzeich- nen diesmal in Fonds: 3-proz. Reichsanleihe — 0,20 7°. 37..proz. der gleichen — 0.10 7°. J-proz. Sächsische Rente — 0,10 7«, 3> ,-proz. Sächsische Anleihen — O.lb 7». 3-proz. Preußische KonsolS — 0.60 7°. 3- ,-pwz. der- gleichen — 0.25 7» ; in I n d » st r t e - O b l i g a t i o n c n : st-xroz. Sch nitzer Pupiersablik -j- 6 7-, st-proz. Tbode -i- 0,50 ; in A k I i e n : Deutsche Straßenvabn — 0.85 7°. Dresdner Straßenbahn 0.75 7«. Sächsiich- Böhmlsche Dampsschiffohn 2 7«, Sächsischs Straßenbahn — 2 Dresd ner Llbumm-Genußschetne -s- 20 M.. Hafferöder -ft 3.50 sß. Vereinigte Sirodüoff — 1 7°. Wetßcnborner -ft 1.50 7°. Zimmer,naim -ft 5 7-, LamocriLSalzer-ft 11,25 >7. Sondermann L-Stier -ft 3.75 7„. HilleLnnd v -ft st,2b 7°. Jacobi -ft 3.25 7>, Großenhain«Wedstuhl -ft 3.25 7-, Gei zern Stammaktien -ft 2.50 7«. Liiuckvaniiiier -ft 1,75 >«. Paschen -ft 2,10 7«, Seck -ft 2,25 7... Kapvct -ft lst,50 7-, Schönherr -I- 3 7°. SckimmelLCo. -ft8 "ft, Vci'chcui-Weiffagker-ft6.50hß, Pöscl»n<"m-ftlOh„. Bergmann -ft 9 7». Elektra -ft 5,50 7«, Pöge -ft Ist 7°. Exp.-cß -ft 5 7,. Mevuch -ft 20 7°. Seidel LNaumann -ft st,50 7«. dergleichen Gemißschrine -ft 24 M.. Gußstabllugel -ft ».25 7°. Herkules-ft? 7h, Wanderer-ft-l i,75 7 . Fürlber Brauerei -ft 2 7«. Balhorn -ft 3 7«. Bautzncr -ft 3 7«, Fcld'chlbßcheii -ft 2,75 7«. Erste Kulmbacber -ft 1 7H. Petz — 2 7«. Fclsenkellcr -ft 2 7«. dcrgl. GeilUbsLeiue -ft 2 M.. Neisewitzcr Genußschcine -ft 1b M.. Poizellansabri! Rotenival -ft 3 7H, Kabla -ft 4 7°. TripliS -ft I 7H, Sächsische Osensabrik -ft 3 7i>. Möbclstoff-Haaü -ft >,50 7«. Vereinigte Schloß- und Rett'iiühlcn- — S 7«. Dresdner Gardinen -ft I 7«. Plauensche Gardinen -ft 2.50 hh. Vergleichsweise folgen noch die Kurse von den hauptsächlichsten Berliner Spckulalionswertcn: Berliner Kurte. 10. Lkt. 17. Okt.! 10. Ott. l 7. Ott. Oestcrr. Kredilaktien 205,75 208.10 l Franzosen . . . . ist«.!» lstl.io Diskt. CommanL. . 191.00 l!>2 10 ^ Bockumer Gußstalä. 185,75 192,30 Dcuttcke Bank . . 215,75 217,40! Dorm, Un. St.-Pr. 84.40 88.60 Dresdner Bank . . 150,40 töl.oo. Harpcner Hütten . 103.00 200,50 Darmslädier Bank . 140,00 Istl,70! Laurahütte. . . . 228,75 236,50 Bert. Hdlsges.-Ant. 157,00 > 58,25 Nordd Ltopd. . . 103,40 ,02,90 Sck-oaffbaus. Banks. 1«»,00 KO.bO Hni»b.-Amer. Paket — 104,70 Lombarden . . . 16,40 16,25!Spanier .... 91,10 91,40 Dresdner Ostend-Gesellschast für La n de rw er bin Liqu. In der gestern im Geschäftshaus der Allgemeine» Deutschen Er-edit-Aiistalt, Abtbcilung Dresden unter Vorsitz des Recbtsaiiwalls Dr. Felix Bondi stattgebabten außerordentlichen Generalversammlung wurde die Tagesordnung glatt erledigt und den Lumidaiorcn lJustizrat Dr. Tha randt, Felix Vollbnch und Kühn) die nachgesuchte Erinächtigung betreffs Bcsitzstaudveränderung erteilt. Obligationen der Sebnitzer Papierfabrik, A.-G. Don dem Kgl. Amtsgericht Sebnitz ist bekanntlich eine Versammlung der Jnbaber dieser Obligationen zwecks Bestellung eines gemeinsamen Ver treters im Koitkursverfakren der Sebnitzer Papierfabrik, A.-G-, und zwar nunmehr aus den 5. November 1903 nach Sebnitz eiitbcrusen und die Hinterlegung der Obligationen bei der Dresdner Bank in Dresden ange- ordnet worden. Die Obligationäre wollen deshalb ihre Stücke baldigst bet der Dresdner Bank zur Einreichung bringen, dein» zur Fassung wefcnllichcr Beschlüsse ist die Vertretung von zwei Dntteilen der Obttgalionen ersordcr- lich. Eine Anzahl Obligationäre beabsichtigt, als gemeinsamen Vertreter einen angesehenen Dresdner Rechtsanwalt zu wählen; in erster Linie hat man Herrn Justtzrat Dr. Mittasch in Dresden in Vorschlag gebracht. Auch hat sich aus Ersuchen von Obligationären die Dresdner Bank bereit erklärt, die kostenfreie Vertretung von Obligationen im gedachten Sinne zu besorgen. Dresdner Nachrichten. Sir. 2K!>. Seite i». MM Sonntag. 18. Oktober Itt«»»