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Tr. Jahrgang. ss «i Dienalag, S. Juni 1»28 Gegründet 185« gernc»reche»-Sa»»l«r»>mi«er: N« stk Nacht«e»pktch,: 20 011 BeNisr-T-bü-r LUiALV«,-- ».iS «laet oha« t» OfcmU«. «aherh»l» »re»»e»« 1» «, »a»riaca werde« nach «oldmar» »«rechne«: dt« einlpalthe »k> mm dreck Ae«l« Dt», stk «xswLrt» ao vlg. 8»mUtenan,«tg«n and Slellrngetache ohne Nadatt die 90 mm breite »eklame»ei>« »oo VI»., auherhaid Nt» iluswirtige Buttrige gegen Borauebejahlung. rn» »»»eigen wrrven n»m »owm Anzeigenpreise: ki iLL.S«^„7'd.-' »»o vsg. Ossertengebühr so Ptg Marienttrah« SS/chS > «eila, von r«e»tch « «etchard« in Dreld«» Voßicheck-Kont» 10SS »er»»«» Nachdrn« «m «N denwche» QnellenangaL« i, vreldner Nachr.") «uliiitg. — Unverlangte Schriftstücke werden nicht aasbew^et. Oeksn un6 ttercie baust man prala^art im 8»«t»g»»«t»>kti <>»» "b « kGmN will» » ^wO> IHM ssaenape.i israr sttstst, I»<,,tpi»tr IK goostaiclagao nie Seogbaielada — Nostlan- ancl S»,I>»e«t» 0»u«ede»n«t-v,t»n — ke,a»»t«II« tiupkeici Wai86nkau88lraÜ6 24 ?tiovo!a Iri-Pkovola Vortvkrna, »nvnrdlnckltrt, KSni86ii8aaI peilelin-fuksttsupulvef M»I1 1SSS gl»ni»n«> davvRNetl Istcklelrung 0d«ee»»-t,«na unch Anganwtrml Oo»» °rs ^r., 5»,tr»t so k»e. In -»potNwtran un«1 Onogantwn. r»»ul r»T,«»T,»ek, eil SM. sisbr»«. »>>«T>»k»»«rO» I. r». Fmiften-Kouferenz zum Kellogg-Patt in Genf Heute kutscheiduus über die Bahntarise. — Shamberlaia wünscht die Autonomie Wilnas. Umsalschung zugunsten der Pariser Vorbehalte. Vorschlag zur neuen Formulierung. Genf, 4. Juni. Im Verlauf der heute beginnenden Tagung des Rates »ird, wie vorgesehen, eine Konferenz der Juristen der vier Großmächte England, Dentschland. Frank reich und Italien stattfinden, aus der die Kellogg-Vorschläge zunächst vom juristisch-technische» Standpunkte «uS gemeinsam geprüft «erben solle«. Es scheint die Absicht zu bestehen» zunächst eine Uebereiustimmung über die grund sätzlichen Vorbehalte der verschiedenen Mächte z« dem amerikanischen Vorschläge herbeiznstihre«, um sodann der amerikanischen Regierung den Vorschlag z« machen, aus der Basis der bisherigen Verhandlungen eine neue Formu lierung für de« allgemeinen Paktvorschlag auSznarheite«. «ns der Juriften-Sonferenz soll insbesondere geprüft «erden, in welcher Weise die Berpslicht« ng « n der Groß mächte a«8 dem Locarnopakt und dem VSlkerbnndSpakt mit dem amerikanischen Paktvorschlag in Uedereinstimmung ge« »rächt «erden könnte«. Auch Vrland slellk Kelloggs Umsall sesl. Paris, 4. Juni. Nach seiner Unterredung mit dem eng. llschen Außenminister erklärte Brianb, wie die Sonntags- presse ergänzend berichtet, Pressevertretern unter anderem noch, daß er in der ungarischen Affäre selbstverständlich den Entscheidungen des Bölkerbundsrates nicht vorgretfen könne, er sei jedoch überzeugt, daß der Rat mit ebenso viel Klug, heit als nötiger Autorität slj handeln werde. TS handele sich bezüglich der Maschinengewehre weniger darum, nachträglich Sanktionen zu ergreifen, als nach Mitteln zu suchen, um ähnlichen Zwischenfällen in Zukunft vorzubeugen. Ganz offensichtlich würden die Rechte des Vorsitzenden in der Zwischentagungszeit klar definiert werben müssen. In der Optantensrage gab der französische Außenminister der Auffassung Ausdruck, daß hierüber zwischen Ungarn und Rumänien unmittelbare Verhandlungen stattfinben werden. Auf den KriegSverzichtSpakt eingehend, erklärte Briand, daß die Verhandlungen hierüber im Begriff seien, zu einer zufriedenstellenden Lösung zu führen. Das verfolgte Ziel sei erreicht worden, insofern, als die in der Folge befragten Mächte und Kellogg selbst sich der französischen Auf. fassung angeschlossen hätten. Nunmehr sei die Lage klar: Ohne an die Rechte und Vorrechte des Völkerbundes zu rühren, werde der in Ausarbeitung befindliche Pakt parallel das Friedenswerk des Völkerbundes ergänzen. Es bleibe nur eine Formel zu finden: Kellogg möchte sie einfach und lapidar, damit sie besser die Geister packe. Frankreich werde dem glücklichen Abschluß der Verhandlungen, die für den allgemeinen Frieden so wichtig seien, keine Hindernisse bereiten. Nach „Newyork Heralb- «irb diese« Erklärungen vriandS in diplomatischen Kreisen große Bedeutung bei gemessen. Man glaubt, Chamberlain habe dem französische« Außenminister die bestimmte Versichern»« ge- geben, daß sich «ach seiner Mein««« das Staatsdepartement nicht mehr länger weigern «erde, die wichtigsten französischen Vorbehalte anznnehmen. Fest stehe» baß der britische Außen minister Briand versicherte, die Unversehrtheit des Völker bandeS und anderer Verträge ils» ebenso wie die Znlassnng der Alliierten Frankreichs zum vorgeschlagenen SriegSverzichtSvertrag «erde anerkannt werden» wen« Eng land den Vertrag unterschreibe. Moskau- Warschau gescheiter!. Kown», 4. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wirb, teilt die Sowjetregiernng durch ihre amtliche Telegraphenagentur mit, daß die Erklärungen des polnischen Außenministers Zaleski im Sejm, wonach der Völkerbund den russisch-polni schen Ntchtangrtffsvertrag nicht anerkennen wird, in russischen diplomatischen Kreisen ein gewisses Mißtrauen hcrvorgernsen habe. Russischerseits wird erklärt, daß zwischen Deutschland und Rußland und zwischen Rußland und Litauen Ntcht- angrisfsverträge bestehen, die dem Völkerbund vorgelegt und von ihm auch eingetragen worden sind. Der Versuch der polnischen Politik, die russisch-polnischen Sicherhettsverhand- lungen abzubrechen, beweist, daß sie nicht den Weg zu einer politischen und wirtschaftlichen Verständigung sucht. Robtte aus dem Franz-Fosephs-Land? Geheimnisvolle Hilferufe. Berlin, 4. Juni. Wie ei« amtlicher russischer Funkspruch «uS Moskau meldet, hat laut Mitteilung des Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde der Luftfahrt, Unschlicht, die russische Funkstation in Wosncsscnie am Onegasee SVS-Rnfe Nobiles von der „Italic»" aus Franz-Josephs-Land empfangen. Die Mitteilung über den Aufenthaltsort RobileS wäre jedoch nicht zu entziffern gewesen, da die Empfänger die Sprache der Sendenden nicht völlig verstanden hätten. Der Funkspruch sei auch von einer Reihe von Rabioamatenre« ausgefangcn worden. — Hierbei handelt eS sich offensichtlich «m den gleichen Funkspruch. der auch von der drahtlosen Station Sapporo bei Hakodate ansgeuomme« wurde. Kllferufe -er „Malta" tn Schweden aufgefangen. Stockholm, 4. Juni. Spät in der Nacht zum Montag fing rin Radioamateur in Trclleborg auf ungefähr 900 Meter Wellenlänge folgenden Funkspruch auf: »Hallo, hallo, Italic», Nobile, SV8 la vommtaalon Aon»», Alngadap tnvlaldl», Aaüto, Sorsto." Die Meldung wurde etwa öOmal wiederholt. Achnliche Signale wurden auch von anderen Radioamateuren aufgefangen. <W. T. B.) Kowno, 4. Juni. Wie au» Moskau gemeldet wirb, hat der italienische Geschäftsträger die Sowjetregierung um Einzelheiten Uber den aufgefangenen Funkspruch. der angeblich von der „Italic," stammen soll, ersucht. Dt« Lenin- grader Funkstation versucht fortgesetzt, mit Nobile Verbindung zu erhalten. Wenn die „Italic," tatsächlich aus dem Franz- Josef-Land ntedergegangen sein sollte, könnten jederzeit Ei», brecher entsandt werben, um Hilfe zu bringen. Sin ruffifcher Funkspruch an die ..Jialia". Stockholm, 4. Juni. Dir Nadiostation tn Hernösand hörte gestern um 4,18 Uhr nachmittag» einen krästtgen Kurz. Wellensender, der da» Luftschiff „Italic»" anrief und folgenden Funkspruch auf Französisch auSsandte: Wlr Haben die Nach- richt bekomme«, daß Sie ans Franz-Joses-Land sind. Die Mel- düng wurde mehrmals wiederholt. Man nimmt an, daß es sich um eine russische Station handelte. Drei russische Eisbrecher unterwegs. Kowno, 4. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Sowjetregierung die italienische Botschaft davon be- nachrtchtigt, daß Dienstag drei große Eisbrecher mit Flugzeugen arr-bte Westküste von Nowaja Semlja aus- laufen, um Nobile zu suchen. Die italienische Botschaft sprach der Sowjetregterung für die getroffenen Maßnahmen zur Auffindung der .Italic," ihren Dank aus. Die UaNenifche SUfe. Mailand, 4. Juni. Die Organisation der italienischen nt einen raschen heute abend start- m e sür Personen und Pakete mitnehmen. Der Kommandant Maddelena trifft heute hier ein. Die Ernennung des zweiten Piloten durch das Lustfahrtministerium steht unmittelbar bevor. Der Bürgermeister von Mailand teilte mit, daß die Gemeinde dem Organtsattvnskomitee 100 000 Lire zur Verfügung gestellt habe. Mussolini empsöngl -ie Mlllelmeerslieger. Rom, 3. Juni. Heute morgen begab sich Mussolini an Bord eines Wasserflugzeuges, das der Unterstaatvsekretär für Lustsahrt, Balbo, steuert«, von Ostia nach Orbctello, wo er di« Parade der Besatzung der Wasserflugzeuge abnahm, die an der Ueberfllegung des westlichen Mittelmeeres teilgenommen haben. Nach der Parade beorderte Mussolini die Offiziere zum Rapport und hielt eine Ansprache an sie, in der er ihnen seine Glückwünsche und seine Befriedigung über ihren völligen Er folg zum Ausdruck brachte. Darauf unterhielt er sich mit den ausländischen Militärattaches und den Journalisten und nahm, nachdem er sich an Bord eine» Motorboote» begeben hatte, die Parade der Flugzeuge ab. An Bord de» Wasserflug, zeuge» kehrt« er dann nach Ostia zurück. Am Fenster Deutschlands. Zur Hamburger Stahlhelmtagung. Wo heute deutsche Männer und deutsche Jugend gn- sammenstehen. um daS Erbe deutschen Geistes und grober deutscher Führer treulich zu bewahren, da ist'S ein gutes zeitgemäßes Tun. Nach der schweren Wahlniederlage der staatserhaltenden Parteien ist «S um so nötiger, je mehr sich eine internationalistische Verrichtung bemerkbar macht und von einer kommenden Linksregierung gegenüber unseren außenpolitischen Gegenspielern nur Nachgiebigkeit, aber gegenüber nationalen Regungen im Volke VerständntSlosig. keit, wenn nicht gar Feindschaft zu erwarten ist. Wer von dieser Warte aus die Hamburger .Kundgebung des Stahl helms hat an sich vorüberztehen lassen, dem wird die wahre Bedeutung klar geworden sein, die dem Treffen des Bunde» der Frontsoldaten betzumessen ist. Mehr als hundert TranS. portzüge, unzählige Lastautos und Nadsahrerabteilungen sind in diesen Tagen in Deutschlands größte Hafenstadt ein. gefahren. 188 000 Mann, wett mehr als die StahlhelmbundeS- leitung selbst erwartet hat. haben dem Ruf zum Appell Folge geleistet. Bet solchen Zahlen ist natürlich die Feststellung de» „Berliner Tageblattes", daß „der Stahlhelmtag offensichtlich unter dem Eindruck der schweren Wahlniederlage stehe, bi« die ihm nahestehenden Deutschnationalen am 20. Mat erlitten haben", ein Schlag ins Wasser. Aber möge auch die Berliner Asphalt. Presse neidisch schmähen, das wird die Wirkung dieser vaterländischen Kundgebung auf die vom Internationalismus und Klassenhaß noch nicht vergifteten Volksmassen nicht beeinträchtigen. Man gibt sich gerade auf der Rechten im Gegensatz zu den Gepflogenheiten jener Presse und ihrer Kreise nicht einer Täuschung über die innen, und außenpolitischen Gefahren hin, die aus der gesamt- bürgerlichen Wahlniederlage für Staat und Nation er- wachsen können. Aber wenn nach der verlustreichen Wahl, schlacht vom 20. Mai daS nationale Deutschland schon wieder zu einer solchen imposanten und machtvollen Veranstaltung, wie es der Hamburger Stahlhelmtag laut den Berichten gewesen ist, imstande war, und der Bund der Frontsoldaten tn einer mit lodernder Begeisterung erfüllten Botschaft da» ganze Volk zur Mitarbeit an die Erreichung nationaler Hochziele aufruft, dann wird es klar: Nicht unter dem Eindruck der Wahlniederlage hat diese Kund- gebung gestanden, sondern daS nationale Deutschland ist bestrebt, aus dieser Niederlage neue stärkste Kräfte zur weiteren nationalen Wiederausbauarbett zu schöpfen. Wohl werden die Ansichten und Urteile über die Bot- schaft, die aus Hamburg an das deutsche Volk gerichtet wurde, auSetnandergehen. Aber nicht die Einzelheiten der Reden und Kundgebungen sind das Wesentliche und das Be- deutungsvolle dieser Hamburger Tage für unser Volk, sondern der Geist, das Wollen, daS die Hunderttausend beseelt hat. In die stickige Atmosphäre, die sich seit den Wahlen mit der Hilflosigkeit und Sem widerwärtigen Partei- politischen Schacher der sich zur Regierungsbildung berufen fühlenden Parteien über das Land gelegt hat. ist von der Wasserkante her ein frischer, belebender Windstoß gefahren. Er bläst den Dunst fort, den der Parteistreit über die beut- schen Gaue verbreitete, so daß wieder von jedem Volks genossen die groß« Not des Vaterlandes gesehen wird. Und andere Wege al» die über Abstimmungen über Steuer- fragen und „National"-Feiertage führen aus unserer nationalen und wirtschaftlichen Not heraus. Einen solchen Weg hat die Stahlhelmtaguivg in Hamburg gezeigt. Vom Fenster Deutschlands, wie unsere größte Hafen, stadt so oft genannt wirb, ist ein mannhaftes, leidenschaftliches deutsches Bekenntnis zu einem st ür.» mischen Freiheitswillen in die Gaue des Vater- lanbeS und tn die Länder der Welt erklungen. Im Ausland« ist der Stahlhelm als stärkste deutsche NcchtSorganisation bekannt, zu Unrecht aber al» reaktionärer und den Revanchekrieg predigender Verband verschrien. Das zeigten dt« Worte de» BundeSführerS: „Der Stahlhelm weiß nicht nur von Krieg und Schlachten zu predigen, sondern seine Mitglieder, die den Krieg nnr »« gut kennen, wünschen deshalb auch den Frieden — allerdings einen Frieden, der Deutschland die Freiheit gibt. ES ist zu hoffen, daß dieses Bekenntnis zur Notwendigkeit be» Frieden« mit der Voraussetzung der völligen Gleichberechti gung Deutschland» mit den Mächten ein gleiche» laute» Echo 1« ««»lande wecke» wirb, wie es stet» dt« Verdächtigungen