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I». Jahrgang St »2. Dvvnervta,, S1. Februar 1-24 Gegründet ISS« «mdtanlchrtlt, A,chi-tch^» F»mlprrch«r Somm-limmm-r SS S41. «ur jür vachtglpritch«: 20V11. Bezugs-Gebühr Einzelnummer iS »oidpsennlg. D«« «NI«,«« «er»«« «ach s»t»m«r» »««i,»»,: »>, », -,,n Anzetgen-Preije: L7 «>»«—»> «0P>» vd^en^vüiir'01,»,. «»,» m» «v d»uNtch« Lu»ll»n,»s»d» ,.«„dn»r ---Sr.', Ml«,»» - U--»r>,n,U S<d-Iw!>,c,. «,ch, ,u>d»»^N. SchrMIeMmg und Naups-eschäst»-«-«! rv«et»,Nr,Iu 38^0. Dnub u. V»r>°a von tt-q-tch » «e»ch,r« >n Drrnde». PoKtcheck-NonIo 10SS De«»»»«. -XuFusl Förster - ^lüsel». Pianos v»Mi WM.I -1»«4«. »»I««Il»nir. I llMIlwlir-kWWl KunstspIsI-sslUgsi und plsno» in küekslvf Vollsncluns, SIS varsinlgsn »nsrksnnl« lonseAvntsstt mil unvsr^üsMekvr SolidltSt Erfolgreiche Verhandlungen Dr. Schachts. Ae Schaffung der voldlredltbanf wird von den Sachverständigen gutgeheißeu. Der «Ii>j>»je ..Teai,s" itir die ialer,ati,ua>» Lösung. - Wie»erju>ammeaIriU »es Aeichslages. DI« NexarolI«nrI>»mmWoa Hai tos Werl! Dr. Schoch! »ea Paris »burelst. «Draht >n,Iduna unsrer Berliner L ch r t I t l e t t « « g.f Berti«. 20. Fcbr. Der ReickSbaukpräsident Dr. Schacht hat heute abend Paris wieder verlassen. Dr. Schacht Hot heute Pari-, 2«. Fcbr. Die Verhandlungen de» Reichsbank» Präsidenten Dr. Schacht mit dem Wöhruugsanslchust der Rcparationökommissioa wnrden. wie angekündigt, nachmittags .. . . . . ^ . fortgesetzt und haben nach etwa zweiclnhaibstündiger Sieratung ! nicht mehr m» den Sachveritandtgei, verhandelt. Man glaubt. än et««» wichtigen Ergebnis gcsührt. Ohne besondere j daß dt« svsvrttge Tchassung der von Dr. Schacht vor. Indiskretionen zu brachen, darf scstgcstcltt werden, dast nach > geschlagenen Golbkredttbank nach dem verlaufe der Pariser »«« bisherigen Wann der Verhandlungen ein gewisser Opti-j Verhandlungen des Rcichsbankpräsidentcn nunmehr gestiert «iümuS am Platze ist. Der Neichsbankpräsldent hatte daraus gedrängt, das, der Erste SachvcrständigenanSschntz seinem Plane etncr recht baldigen Schaffung einer Goldnotenbauk »ilftimme. Ueber die inzwischen vollständig sertiggcstcllte« Statute« deS Schachtschen Planes war nachmittags mit dem WLHruugsuoteraookchiis, beraten worden, der dem Komitee de« Generals Dawes Bericht erstattete. In der letzten OitzungwurdederPlanseiteuSdeSNähronnS» anSschnsseS im allgemeine« gutgeheisten. Dr. Schachts deutsche Goldkreditbank kann demnach sofort ins Lebe« gernse« werde«, sobald die RevarationSkommissio» alö solche zngcstimmt hat. Vs handelt sich bei dieser Bank «« die Vorstufe z« der Goldwährungabank ans internatio naler Grundlage, um der deutschen Wirtschast, Handel und Industrie ko rasch wie möglich weiterzuhelse«. Sie soll dann später in der deutschen Abteilung der von dem tkachverständigenanSschust vorgrschlagenen «rohen inter nationalen GoldwährungSbank an soeben, deren Statuten gegenwärtig noch von dem Erste« Ausschutz -er Rcparationskommisstou durchbcrate« werde». Die Vorschläge der Sachversländigen. Paris, 20 Fcbr. DaS ..Petit Journal" glaubt zu wissen, bah die Skbluhfolgcrungen der Sachverständi- ,en im wesentlichen Folgendes vorschlagen: 1. Sin zwei- bis dreijähriges Moratorium für Bar- -ahluvgcu. 2. Eine internationaleAntcihe, garantiert durch das gesamte Eisenbahnnetz mit Einschlnh der Eisenbahnen im Rheinland und Nnhrgcbirt. S. Aushebung der Zollschranken am Rhein. 4. Goldnote»«undKredItbankmIt8v0 Millionen Goldmark Kapital, von denen tS0 Millionen von sei. DaS NährnngSkomitce soll gegenwärtig bereits die Statuten der deutschen Goldnoteubauk auSardeite«. Reichobankpr,.>idcnt Dr. Schacht wird vvrauc-sichtlich in der nächsten Woche nach Parts zurückkchren. nachdem er in der Zwischenzeit im Einvernehmen mit den Sachverständigen, kommtssivncn die nötigen Vorbereitungen für die von ihm in Aussicht genommene Goldkreditbank getroffen hat. havas gegen Optimismus. Paris, 20. Fevr. In eurer vssiztvsen irrklärung verbrei tet HavaS über die gestrigen Verhandlungen zwischen dem Ministerpräsidenten Poincard und den französischen Sach verständigen Mitteilungen, die den Optimismus bekämpfe« sollen, den einige Morgenblätter glauben seststellen zu sollen. In der halbamtlichen Erklärung hclht es: Die französische Negierung hoffe, das; die Sachverständigen zur einmütigen und dem französischen Standpunkte günstigen Schlustfolge- rung gelangen werden. Aber an den offiziellen Stellen lehne inan es ab. das Urteil auf Indiskretionen zu stützen, da die Sachverständigen nvch nicht mit der Ausübung ihrer endgülti gen Vorschläge begonnen hätten. Die SchlubfolgLrungen hätten übrigens nur rein konsultativen Elptrakter, da es der NeparatlouSkoinmission Vorbehalten sei, allein Entscheidungen zu tressen. wie beispielsweise über das Moratoriunr. sWTB.j Der..Temps" warnt vor Sem N ilionaliyNus Die internationale LSsung. — Ein bemerkenswerter Ums wung. Paris, 20. Febr. Der offiziöse „TcmpS" protestiert in einem Leitartikel gegen gewisse französische Blätter, die da», was sie ironisch eine internationale Lösung nennen, grundsätzlich noch immer bekämpfen. Eine internationale Lösung so erklärt der .TempS". setzt nämlich voraus, dast die Franzosen sich in ihrer Beweisführung sich in ihrer Beweisführung nicht aus Abwege . - . ^ ^ -> » ! bringen liehe», das, sie ferner verhindern, dah Frankreich in oder neutralen Geldgebern und der Nest a«S deutsch.-« Mitteln ! ci„c inferiore Stellung gerate und vor allem nur das fördern, «nsgebracht werden soll. ... was wirklich im Interesse Frankrcici s liege. Um ,n einer « Eine innere deutsche Goldauleihe. die eine ^«te» internationalen Lösung zu gelangen, dtzrke man sich Zeichuungeprämi- .und Privilegien In Aosstch« stellen würde , sranzöstsckerscitS nickt in enge nationalistische Gedankcngänge Nach einer Meldung des „Nein Bord Hcrald" soll von französischer und belgischer Seite gegen die Vorschläge der Sachverständigen wenig W.Verstand zu erwarten sein, voraus gesetzt. dah eine diskrete militärische Neberwachung in den besetzten Gebieten anfrechlerhalten werde, und dah die Sach, lie^erungen, besonders die Kvhlenlteserungcn. fortgesetzt würden. ,W. T. V.« verirren. Wenn die französische Prelle berichte, dah Frankreich sich, um jeden Preis eines Teiles deS deutschen Eisenbahn netzes bemächtige und so nickt nur den Warenverkehr in dem ertragreichsten Teile Dentschlands, sondern auch einen Teil deS Verkehrs zwischen Eng'and nnd den mittcl-uropäische» Ländern koiitrostierc, so werde d'c Stellung Frankreichs dadurch keineswegs verbessert. sW. T. B.s Die neuen Eisenbahntarrfe im Reichseisenbahnrat. IV-'Mprozenlige Äeradsetzung -er Dülerlartfe. Gegen Inlernarionalitterung Ser Reichsbahn. ID raht Meldung unsrer Berliner Schrtstleltung.I Berlin, 20. F.br. Der ständige Ausschust des 21 eichS- «tienbahnratS beriet heute vormittag Vorlagen der Verwaltung aus dem Gebiete des TariswcscnS. Neiclisvcr- kehrsmtnister Oeier gab ausführliche Darlegungen über die Luhrre und innere Lage der Reichsbahn. Nach einem llebcr- bltck über die Entwicklung der Reichsbahn in den vergangenen Jahren und die Auswirkung der Nhctn- und Nuhr-Aktt.,i be handelte er die eingelcitete Umstellung durch die Bildung des Unternehmens „Deuliche Reichsbahn", die noch zu lösenden Aufgaben und die Bedeutung der allgemeinen Lage Deutsch lands für die Reichsbahn selbst und die von ihr betreute deutsche Wirtschaft Zu den in der letzten Zelt mehrfach aus- getauchten Nachrichten über eine I n t e r n a t i o n a I i i i e. 'ung der Deutschen Reichsbahn wurde folgender Antrag des Geh. stcnnmcrzicnratS Arnhold einstimmig angenommen: Der hente versammelte ständige AnS^chnh deS Rcichseisen- Bahnrats erblickt in einer Jnternationaitsierung der Reichsbahn ihrer praktischen Answirknng nach eine GeiShrdung derDartshohcit des Reiches und da«!« eine Schwächung der NetckM-ahn als Rückgrat der dentsche« Wirtschast. Er spricht die Erwartung aus. dah die BeichSregiernng die Gefahr einer AvSliesernng der Bahn an fremde« Einslvh mit allem Nachdruck abwehren wird. Daraus wurde die Notwendigkeit und Möglichkeit einer Grmähigung der Giitcrtarise aus Grund der Vorlage der Reick Sbah» eingehend beraten. VS »«.de ein Antrag angenommen, der eine Srmähi, > gung aller Tabifc der Normalkiastcn nach Klasten ge» ^ -«lsrtt «« 20 bis 1« Prozent beskrw»rtet. Di« Sr, - Zusttmmung zur SrhS-unq »er Personenlarife. mählgnng vom 20. Januar von 8 Prozent Ist in diesen Zahlen bereits enthalten. Für den Koblcntaris wurden eine Ermähignng von 25 Prrzent «od einige beson dere tarifariscke Erleichterungen gewünscht. Zum Wtederausbau deS Wirtschaftslebens sollen weitere A u S » a h m e t a r i s e und N o t st a n d S t a r i s e eing.-sührt bzw. vorhandene weiter aiiögebaut werde», namentlich für Düngemittel, den Wassernmschlag »nd für Seehäfen. Die G ll t e r c > n t c i l » n g soll überprüft werden, auch »nlcr dem Gesichtspunkt der Nebcrsührung bestimmter G>ckcr tu k, öh e r r T a r i s k I a ss r n. ES soll der Verwaltung über lasten bleiben, -« prüsen, »b und inwieweit die Anträge finan ziell dnrckgcführt werden können. Hinsichtlich der Personcutarisc trat der AuSschuh der Vorlage der Verwaltung bei. Die Schncllzugszuschläac und Preise der Zeitkarten bleiben unverändert. Eine Stellungnahme deS ReichSverkehrS- mtnisterS ist nvch nicht erfolgt. Die Verordnung über die Schaffung des Unternehmens Deutsche Reichsbahn behält bei Aendernng der Sätze der Normaltarife der Reichsregierung die Mitwirkung vor. tW T. B.i Erhöhung der BeamtengehaNer am 1. April? tDradtmcldung untrer Berliner Lchrlslletlungä Berlin. 20. Fcbr. Wie mau in unterrichteten Kreisen z« wissen glanbt, plant daS ReichSsivan,Ministerium für de» j l. April d. I. eine immerhin weseutlicheErhöhnngder NeamtengehLIter. Wieviel die Erk-Vhnng im einzelne« ^ betragen soll, steht nvch nicht srst und hängt von der Ge»i statt»», der ReichSri.-.«rahme» in de« nächsten Wache« ad. ' Völkischer Vormarsch. Die zahlreichen Wahlen der letzten Wochen, die in einer ganzen Anzahl deutscher Gliedstaaten neue Volksvertretungen anS Ruder brachten, haben durchmcg Ergebnisse gezeitigt, auS denen mit Recht eine grundlegende politische Umstellung der deutschen Wähiermassen herausgelesen wird. Schweren Ver lusten her Sozialdemokratie, teilweise auch der bürgerlickwn Mlttelparteien auf der einen Seite stehen auf der anderen oder aus den anderen Setten anhcrordenttich beachtliche Stimmgewinne der bürgerlichen und der proletarische« Flllgclpartelcn gegenüber. AuS welchen parteipolitischen Lagern der neue Zulauf dieser Parteien stammt, ist in vollem Umfange und In allen Einzelheiten an Hand der ziffern- «lästigen Resultate nicht klar zu erkennen. Nichtig ist zwelfel- los. dast die Verluste der bürgerlichen Mlttelparteien, der Demokraten, des Zentrum« und der Deutschen BolkSpartet den Dentschnattonalen und Teutschvülkischen zugute ge. kommen sein mögen, während die Kommunisten etuen wesent lichen Deik ehedem sozialistischer Wähler ausgesaugt haben. Ab«>r selbst wenn man diese Tatsache als gegeben anerkennt, so bleibt doch noch bei fast allen den letzthin stattgefundenen Wahlen eine erkleklichc Summe abneacbener Stimmen übrig, die in der Verlust- und Gewinnrcchnnng non links und rechts nicht einfach avsgrht oder mit anderen Worten, die Sozial demokratie hat derartige Massen Ihres Anhangs eingebüstt, denen gegenüber der kommunistische Zuwachs recht unerheb lich erscheint. DaS mecklenbiiraUche Beispiel, das schlagendste im Vergleich zu Thüringen. Lübeck, Sachsen, bet denen die ^ablennerbältnlsse nickt ganz so lehrreich sind, zeigt, dast von der Sozialdemokratie über 00 000 Wähler abgcfallen sind, non denen nur rund 35 000 sich den Kommunisten zugewandt haben, während die restlichen 85 000 sich ebenso wie die nahezu 25 000, deren die büraerlichen Mlttelparteien verlnstig aingrn. den Dentschnatlonalen und den Dentschvölktschen angeschlosscn haben. Besonder« die letzteren, die bei den Landtagswahlen von 1021 noch nicht mit einer etaenen Liste hervoraetrrten waren und die diesmal nabe-n 00 000 Stimmen erhielten, dürsten die Nutzntester der allgemeinen Verluste geworden kein. Der „Vorwärts" nennt diese Erscheinung, bke sich, wie gesagt, auch bei anderen Wahlergebnissen der letzten Wochen lnwbachten lätzt, den „völkischen Vormarsch" und lchliestt eine seiner Betrachtungen über diese« Tbema mit dem resignierten Eingeständnis, dast .Girier starke Rnck nach ganz recht- — so wohl im industriellen Thüringen, wie im vorwiegend agra rischen Me^sen'-urg — mli den bisherigen Mitteln der Partei- kritik allein nicht zu fassen" ist. Und diesmal hat daS sozial- demokratische Zentralorgan ganz das Nichtige getroffen, so wohl mit seiner thematischen Bezeichnung „völkischer Vor marsch" als auch mit seiner Feststellung, dost die „Parteikritik" gegenüber den alle Marxisten einfach verblüffenden Ergeb nissen der Wahlen am Ende ihrer Weisheit steht Die Sozial- bcmokratie hätte schon alle ihre Mittel und Mittelchen der disziplinarischen Zusammenfassung der Massen in Anwen dung bringen können, sie hätte sich bemühen können, in Thüringen das zu verwerten, was sie In Sachsen, in Mecklen- bürg daS, was sie tn Thüringen gelernt hat. und sie würde doch nicht tn der Lage gewesen sein, durch eine so aufs schärfste eingestellte Selbst- »nd Par'eikritik den Ausfall der Volks abstimmungen zu beeinflussen und ihren Anhang bei der Stange z« halten. Warum nickt? Weil die Momente, die die Acnherungen des VolkSwillcnS in unseren Tagen bcrin- ftussen und die da» Hervorrufen, was In prägnanter Form sehr wohl als ..völkischer Vormarsch" bezeichnet werden darf, der parteisozialistischen Beherrschung, ia der parteipolitischen Einwirkung übrrhauvt weit entrückt sind, auch wenn sie schlief,lich rein äusterltch In der zahlrnmnstigen Stärknna einer bestimmten Partei ihren sichtbaren Ansdruck gewinnen. ES sind das psychologische Momente, Strömungen der Scelenstimmung. die sich in dem von Natur a»S willen-starken Volke »ach den Erfahrungen der Vergangenheit heranv- kristallisiert haben, und dir nun mit Macht einem AuSweg, einem BetättgungSfeldc zudrängen. beiscitestostenb, mit rück- sichtSloser sugendllcher Kraft zertrümmernd, was morsch und zerbrechlich geworden ist, Zielen zustrrbend, die kerngesund und verhrlstnngSvoll sich von den schwächlichen Phantomen partelprogrammatischer Lehren unterscheiden. Und diese Ziele? Völkische Reinigung! Das Volk schüttelt ab von sich, wa- im Schutze Internationaler Kräfte sich eine Vormacht stellung auch in Deutschland errungen hat. Völkische Er- iüch »toungI DaS Volk pflegt seine Art. pflegt seine auS Vätcrszriten ihm überkommenen Sitten und Charaktervor» züge. Völkische Befreiung! Da« Volk besinnt sich ans sein« Recht« tnnerhatt re- MenschhettLgrmetnschast nvch