Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 09.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-09
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.08.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»r.«> — 8stt« » — Oisnsttrs^äon v» Auxust 1^81 sein Ende erreichte. Von bekanntm war vr. ort ergriff, v! an trennte Wiedersehen nn Uhr sein Ende Hemlci au» Berlin anwesend, der aber nicht das immer «ine große Corona uni sich versammelte, schließlich Mit dem allgemeinen Rufe: „Auf Di« -Krisis" im Kabtnet des Königs von Bauern Ist auf dem Papier geblieben. Kabinetssccretär v,-. Friedrich v. Ziegler ist nach wie vor aus seinem Posten. Die ganze Geschichte hat sich aus einer zwischen König Ludwig und seinen, Secretiir entstandenen Meinungsverschiedenheit entwickelt, die, wie im vorigen Jahre, dadurch entstand, daß der Letztere seinem Herrn angerathen, sich in München bei den Festlichkeiten einmal den, Volke zu zeigen. Der König nah», diesen Rath ungnädig auf - das war Alles. Ludwig II. wird voraussichtlich Ende dieses oder zu Beginn dcü nächsten Monats abermals nack, Paris reisen, um dort jedoch län geren Aufentlzalt zu nehmen. Die Eröffnung des Landtage- dürfte durch den muthinaßlichen Thronfolger, Prinzen Ludwig, erfolgen. In Paderborn sind zu», ersten Male seit sechs Jahren wieder barmherzige Schwestern cingekleidet and zur Ablegung des einfachen Gelübdes zugelassen worden. Am 8. Juni d. I. hat eine von circa 45 Personen besuchte Versammlung dentsch-r Kausleute in Melbourne eine An zahl von Resolutionen beschlossen, welche eine staatliche Unterstützung de- Handelsverkehrs zwischen Deutschland und Auüstralien durch Subventionirung einer regelmäßigen direkten Dampserverbindung und die Gewährung eines AuSsiihrbonus für alle auf deutschen Schiften direkt nach Australien verschifften deutschen Waaren be fürworten, desgleichen als Privat,,»ternehmung die Gründung eines deutschen Kredrt- und Bankinstituts in Hamburg und Australien, sowie die Einrichtung periodischer Messen und Märkte in Deutsch land für australlsche Rohprodukte empsehle», sich aber gegen staat liche Unterstützung einer etwa zu errichtenden deutschen Export- oder Handelsgesellschaft für die Vermittelung des Waarenverkelns zwischen Deutschland und Australien aussprechen. AuS Köln wird von, 5. August berichtet: Gestern Abend in der 10. Stunde wurde an der Gereonökirche ein rbcnso frecher als entsetzlicher Mord verübt. Ei» hilfspostbeaniter, welcher die un sauberen Anträge eines liederlichen Frauenzimmers ziemlich derb zurückgewiesen hatte, wurde von zwei Zuhältern der Dirne über fallen und mißhandelt. Einer der Bur, che» stieß ihm ein großes Dolchmesser i» die Bnist. Zwar hatte der Verletzte noch >o viel Kraft, daß er den feigen Mörder sesthalten und u», Hilfe rufen konnte, worauf auch schnell ein Schutzmann lierbeikn», und den Angreifer festnahi», aber auf de», Wege nach dem Polizeikoininissariat brach der Unglückliche zusammen. Im Hospitale, wohin man ilm brachte, ist er bald darauf verschieden. Der zweite der Uebelthüter und tue Dime sind gleichfalls »och in der vergangenen "stacht ver hastet worden. Eefterreieh. In Wol> einer Ieistritz bei Laibach ist am 6. d. M. früh während der Messe der Plafond und der Thurm der im Umbau begriffenen Pfarrkirche eingestürzt. Viele Personen wurden getödtet. Der „Sprudel" schreibt folgendes Betteltutti über die böhmischen Bäder: Die diversen Bürgermeisterämter in den Kur orten lmben gleich bei Beginn der Saison i», Interesse des l'. Badepudlikumü dahin gewirkt, daß cS den Rönnen ferner nicht mehr gestattet sei, ihre Büchsen den Badegästen anzubicten und auftu dränge». Diese Fürsorge für die Badegäste, um sie gegen Belast! gung zu schützen, ist gewiß sehr löblich und dankenswcrth anzn erkennen. Aber uns sind diese für einen wirklich Humanitären Ziveck saniinelnden Rönnen mit ihren kleine» oder größeren Büchsen gegen die zudringliche, wanzenartig freche Bande, welche in den böluuischen Kurorten das Publikum belästigt und brandschatzt, viel lieber. Journalistische Buschklepper, literarische Taschendiebe, musi kalische Wildschützen, überspielte Pianistinnen, aus de», lebten Loch pfeifende Flötisten, Sousslcurc von Theaterschmiereii, vacircnde und ewig durstige lnrische Hausknechte und Zuhälter, kritische Pudcl- schecrer, soziale Urningse — belästigen, behelligen und verfolgen das Badepublikum, welches nicht einmal auf Rr. 0 vor solch rußige», Gesindel sicher ist. Bettelbriefe stiege» hin und her, Akademien und Vorlesungen werden veranstaltet, „im Selbstverlag" erscheinende Schriftsteller (t!> überfallen daö 1'. '1'. Publikum, um Subscription auf ihr nie erscheinendes Opus Rr. 120, und von vorne hinauü- geschniissen, kriechen sie wieder rückwärts herein! Ter Herr Bürger meister von Karlsbad hat bereits eine dringende Aufforderung an die Kurgäste erlassen, ihm jede derartige Belästigung sofort anzn zeigcn, um dann Amts zu handeln. Es wäre aber dringend noth wendig, daß die Herren Bürgermeister in den böhmischen Kurorten sich gegenseitig über diese Fechtbrüder Mittheilung machen würden, damrr dieselben, in dem einen Kurort hinausgeschmisse», in dem anderen sofort gebührend empfangen werden. Ungarn. Ein blutiges Duell fand am 5. d. iu Klau sei,- bürg zwischen dem Schauspieler Vota Szombathel», und dem gewesenen Theater-Direktor Ludwig Töinösvar» statt. Szombathelni erhielt eine schwere Wunde am rechten Oberschenkel. Frankreich. Angenehmer Umgangs ton. Zwischen den ehemaligen Kommune Mitgliedern Eh. Lullier und Mnlon ist ein Meinungsstreit nusgebrochen, der den Ersteren bewog, seinen einstigen Freund fordern. Er tliat dieS in einem Briefe von cassinuter Grobheit, der folgendermaßen beginnt: „Vioux strOIv, ei,mx nnsöiublo, vioux lücliv" (Alter "Rare, alter Lump, alter Feig ling» und in diesem Tone sortsährt. „Ein Hase wie Du ist nicht in, Stande, einen Degen zu führen, aber Tu wirst wohl mit einem Beil oder einem Messer umgehen tonne». Mit diesen Waffen fordere iä, Dick zu einen, Zweikampf aus Leben und Tod heraus. Wenn Du Dich anzunekmcn weigerst, so greife ich Dich aus offener Straße mit Revolverscküsscn an. Solch ein amerikanisches Duell ist ganz nach meinem Sinn". „Inzwischen", schließt Lullier, „spucke ich Dir ins Gesicht". Seine Freunde, welche beauftragt waren, Malon zu suche,,, konnten ihn aber nirgends finden, obwohl er »och kürzlich den Vorsitz einer Versammlung im Elisöe - Montmartre geführt. Rach mehrtägigen Rachsorschuiigen richteten sie an Lullier ein Schreiben, in dem cs heißt: „Der Vogel bat ein "liest für seine Familie, der Landstreicher eine WirthShauskammer, der Trunken bold eine Bank; wo stRalan zu übernachten pflegt, weiß aber stiemand". Dock, scheint der Sekretär des „ksttovon da Baris' , für i " habe welches Blatt Malon arbeitet, den beiden Herren versprochen zu en, den Brief Lullier's an seine Adresse zu befördern. Tie geheimen Liebschaften Pin s' IX. Büchclchen, welches der Verlag für Volksbücher Kurze», veröffentlicht hat. Gras Girolamo veroftc verstorbenen Papstes, hat dagegen rtz. Die betitelt sich ei» in Paris vor Maskat, der "Reffe des Klage erhoben und verlangt Verhandlungen des Prozesses >>»»,000 Francs Schadenersatz linden am 1!1. August statt. Schweiz. Die „Times" bringt eine lang glücks fällen und Verbrechen, welche scinnntlich in den lebten Tagen in der Schweiz sich ereignet haben. Bei dem Erd beben und de», Sturm am Donnerstag vor 8 Tagen, welche einen ans 1 Million Francs geschätzten Schade» „„gerichtet haben, sind 7 Männer im Vierwaldstätter Sec ertrunken, als ihr Boot »m- schlug-, ein Bauer nuü der Rachbnrschast ermordete seinen wahn sinnigen Bruder, indem er ilm in demselben See ertränkte' drei deutsche Touristen verloren ihr Leben bei einem Schisssunfall im Bodensce^ drei junge Damen, welche in der Aar badeten, wurden von der Strömung weggerissen unb ertranken: ein junger Mann ertrank im Bienner See und verschiedene Todesfälle cnolgten in .^olge Blitzschlages, Sonnenstich und Baumfällen. Während des LturmcS am Dienstag wurde eine Kolossalstatuc der „Helvetia", welche auö Anlaß des Bundcvschießens zu Freiburg errichtet war, lierabgcworfen und zwei Mitglieder des Empfangs Eomilös wurden von einem zusammenbrechenden Gerüste getroffen; einer wurde ge- rödtct, der andere schwer verletzt. An demselben Tage wurde der ermordete Körper einer jungen Dame, welche einer achtbaren Familie in Bern angchörte, in einem öffentliche» Parte, Bremgartri, ge nannt, ausgesunde» und noch ist keine Spur von de», Verbrecher entdeckt. Wenige Tage später entfloh eine Anzahl irrsinniger Ver brecher, welchen man erlaubt hatte, einen Spaziergang zu machen: sie sind bis jetzt nicht wieder cingefnnge» worden. Unter ihnen waren einige Mörder; die Bevölkerung jenes Bezirkes befindet sich daher in großer Aufregung. Plan geht nur »och bewaffnet aus und trifft ähnliche Vorkehrungen, sein Leben zu schützen, als wenn man sich in Tipperar» befinde. Rußland. Eine Wasser-Revolte. Der Kommandant des im Pträuü stationirte» russischen Kriegsschiffes „Swetlana" hat vor einige» Tagen die Waffe» Ration der «chiffümannschast reducirt. Es entstand nun ein Aufruhr auf dem Schisse und in Folge dessen wurden zehn Matrosen zur Deportation nach Sibirien verurtheilt. Di« Unterdrückung des „ Golos " auf l» Monate ist erstens durch einen Artikel gegen d»n Fürsten von Bulgarien veranlaßt worden und wird damit motivirt, daß derartige Verletzungen des An standes gegen daS Haupt einet fremden Staates, welcher mit Ruß land in freundschaftlichen und verwandtschaftlichen Beziehungen steht, nicht geduldet werden könnten. Ferner find die erwähnten Maß nahmen veranlaßt durch unziemliche und beleidigende Artikel gegen die russische Flotte. (Man verträgt in Rußland eben kein freie« Wort. » Türkei. Es ist noch immer nicht gewiß, wo sich Midba > mit den anderen Verurtlieilten befindet. Einige behaupten, daß Midhat nicht mit den anderen Berurtheilten abgegangen, sonder» »och in Köiljtantinopel sei; Andere glauben, baß daö Schiff mit ihm und seinen Genossen i», Marmarameeee weitere Befehle er wartet. Den Journalen ist officiell untersagt worden, ein Wort, ja auch nur eine» Buchstaben über "Midhat und die andere» stier den, ist entschieden falsch. Bosnien. Als vor einigen Tagen 4«» Man» reguläre Manu schast Leste,reicher, auö der .Herzegowina kommend, die Grenze bei Krivoöcie passiren wollte» (sic waren nämlich in, Begriffe, den Rüubcrhauptmann Stojko Kavacewich nnfznsuchen, der mit seiner Bande, man sagt von 100 Man», die Herzegowina unsicher »lacht), wurden sie von der Landbevölteriing ausgehalten und schließlich auch jurückgetrieben. Die Bezirkshauptmannschaft sendete allsocstcich den Landwehrhauptmann "Valentic und einen Gendarmerie-Ober leutnant dahin, n», die Bevölkerung zu beschwichtigen und um ihr den wahren Grund des Erscheinens der Soldaten auseinander- zusetzen. Der Landwehrhauptmann Valentic scheint sich bei der Bevölkerung der Montandistrikte beliebt gemacht zu haben; sie be trachten ihn als guten Freund aber unter sein Kommando als Landwehrhauptmann wollen sie trotz aller Freundschaft doch nicht treten. Serbien. Eine Belgrader Depesche in der neuesten „stk. Fr. Pr." meldet, daß die serbiiche Regierung sich weigere, den in Belgrad verhafteten Rihili st e „ G r ü n bcrg c r, welche, »ach Angabe der russischen Regierung in das Attentat aus Zar Alexander II. ver wickelt sein soll, an Rußland auszuliesern. Amerika. In Washington beschäftigen sich Rechtskundige i». Austrage der Regierung mit der durch die A u f find u u g vo u Höllenmaschinen geschaffenen Situation vom Standpunkte des internationalen Pflichtverhältuisses. Einer Kabel Depesche zu folge soll auck Hartmai»,, der offen mit der Urheberschaft des Mos kauer Attentats geprahlt, gewarnt worden sein, daß die Gewährung eines etwaigen Äusliefer»iuwgesuches keineswegs durch nmeritauische Gesetze ausgeschlossen sei. Dasselbe wird betreffs derjenige,, Fenier bemerkt, die sich a» der Fabrikation vo» Höllenmaschinen betheiligt und nicht das amerikanische Bürgerrecht erworben haben. Tie iu Reivnork erscheinende osficiüse „Eveniug Post" giebt zu bedeute», daß für Verluste, welche durch feuische Ruchlosigkeiten der bezeich neteil Art etwa England zugesügt werde» sollte», letzteres nicht wobt Entschädigungsansprüche gegen Amerika erbeben könnte. Rewnort. Präsident G nrsield ' s Befinden bessert sich stetig. Seine tägliche Diät umfaßt jetzt auch Beefsteaks und Kaffee. De, Patient hat während der letzten 24 Ltuudeu die Hälfte der Zeit geschlafen. I)i . Hamilton soll heute geäußert habe»: „Fcl, habe keine Zweifel an der schließlichen Wiedcrgenesnng des Präsidenten." Fettillerou. 1 heute tritt nunmehr F rau Prochaska erstmalig als neues Mitglied unserer Oper hier aus und zwar als Gräfin in „Figaro's Hochzeit". v K g l. h oftheatcr. „Lohengriir" unter he,rn 1»e. Wüll ncr war am Sonntag sehr gut besucht und viel Schönes bot die Ausführung immerhin. Vor "Allen, die Eliöre des 1. Aktes und die hochpoetische rührende Gcsammtleistnng des Frl. Malten als Elsa - ganz wunderbar in der Rachtszeuc nütOrtrud — und der nobel temporirtc König Herrn Fischer's verdienen nur Anerkennung. Vieileicht giebt Herr Fischer zu, daß die Mahnung „Elsa, uertheidige Dich vor Gericht" weicher, gütiger, nicht heftig gemeint isl. Herr Degele als Telrnmiiud bringt außerdem die Reeitative durch feste Rhiithmit und scharfe "Aussprache ganz in, Waguer'schen Sin» vor, hierin auch Herrn Fischer, Herr» Gutschbach <Heereufer» und Herrn Gudetmü (Lohengrin) überragend. Fu den lyrischen Stellen mag die Tonschönheit breit sich entfalten, aber in den Reeitative», muß es scharf vorwärts geben, und das leistete nur Herr Degele. Herr Guvelius hatte nicht seinen guten Tag. Doch spielte ,»,d sang er daS 2. Finale bedeutend «die Frage vor dem Münster an Elsa). Rn, die Tonpoesic in de» lnriiche» Stellen blieb hinter Dem, was Herr GndchuS als Nienzi und Stolzing erreicht hat, wesentlich zurück. Der überirdische Abglanz des Graalritters wird überivoge» durch irdische strotzende Gesundheit. Herr Gutschbach sang offener als sonst, aber zu breit vokalisirend, fast ohne Konsonanzen, und daü wirkt vordringlich dehnend, ermüdend; die Konsonanzen sind find der Geist der Sprache, bedingt also auch der musikatischcu Tonsprache. Die Konsonanzen gaben Herrn Tichatschek's Figuren die geist und kraftsprüliendrn vorstürmende Plnstiognomie. Als Gast trat Frl. v. Hartmann als Ortrnd aus. Ter stimme fehlt es nicht an Kraft, dem Vortrag nicht an Schärfe. Aber der eigentliche Ali klang, der Ortrnd von Elsa abliebt, ist nicht vorhanden. Fi» Spiel war diese Ortend nicht schläfrig. Indes, ihre im,»er bewegte» Gesichtszüge zeigten zuviel das Weiße de, Augen, der Ausdruck war z» konventionell tragisch und nicht finster verschlossen. War,»» läßt sich Ortend entgehen, bei de», allgemeinen Gebet trotzig vor sich hi», statt, wie alle, empor zu blicke» »nd derlei mehr! Als Sängerin ist Frl. v. Hartman» »ach dieser Figur nicht tarirbar, man weiß nicht, inwieweit sie das ruhige, nicht ruckweise Aus strömen der Stimme dem dramatischei, Vortrag geopfert bai. Die Amueris wird ihre, wie es scheint bedeutende» Mittel günstiger und minder gepreßt entfalten. Rieht überall klang ehegeslern die Musi! völlig rein. Von einigen Schwankungen (stark „ach der Stelle: „ob»' Antwort ist der Ruf verhallt") braucht Hin,, nickst viel Aufhebens zu machen. Daß die Regie zufällig den Lohengri» Ersatzmann im ersten Kahn mit dunkeln Beinschienen, den gleich daraus austretenden wirkliche» Lohengrin mit glänzender Rüstung gehen läßt, stört die Täuschung. Auch daß die bcllereu Eliöre i», ^chloßbof „nmartvoll, baslig vc, flogen, kann Zusalt sei». Abc, die Delmung der Tempi im Ganze,, ist nickst zu billige». Co wenig ein Gebet dadurch frömmer wird, wem, man es verlängert, sowenig wächst die Tiefe deS »ilisika tischen Eindrucks durch Delmung des Rbntlimus. Mau 5,,», sich der Sorge nickst erwebre», daß künftig der Lohengrin, wenn u o ck> einige Striche hergcstcllt werden, bis den ander» Morgen dauert. Ein gewisser sortgebender Fluß des Tempo an Stelle», die keine absondcre Spitze haben, belebt und begcistigt die Gesammt Aus führung. Oft bandelt es sich uni ganz geringe "Verlangsamungen, die dann ordentlich bleiern »nd peinlich be» poetischen Tust „nb das geistige Fluid,,», des Werkes aiiflieben. Freiheit des Einzelne» und Einschmiegsnmkeit ins Ganze müssen verbunden werde», die Scknststarlbeit nimmt den Theater Aufführungen das Leben. he,r 1>r. Wüllner ist ein sv ansgeceickaiete, Musil Pädagog, aber in der Oper reckst wenig tempcrnnienlvpll. 1-. II. -j- Tireetor B. P v l l i n i, der den Sommer in Earlsbad und Norderne» uibrnchte, ivobntc vorgestern der Borstest»»» des „Loben grin" im K. Hoftheater bei und gebt von hier nach München. -j-Der Regisseur der Schweriner hosbülme »nd »lehrere Kammer»,,isiker der B e r l i n e, hosoper wohnten der »enlichen, betanntlich hochgeliingeneii Meiffeisingrruussülnung im hoslbeater bei. Es hat i», Pubtitu», angenelnn berührt, daß diese.Eeiren die Leistung der K. Kapelle in dielen, Werk offen »nd laut als bewun dernswerth anerkannten, wie sic unter der jetzigen Mustkleitnng in Berlin nicht erreicht werde. -ff In dem Eoneert morgen ans den, weißen Hirsch gesellt sich zu Frl. Th. Malte» und hrn. Rappotdi als Mitwirteiider noch der liebenswürdige vorzügliche Pianist her, Johannes Schubert aus Riga, bekanntlich ein geborener Dresdner. Das morgige Sinfonie Eoneert aus dem Kgl. Belvedere ent Inilt außer manchen interessanten Rümmer» iinnmebe die Liszt'sche Sinfonie „Die Ideale". Rach der schwer,,nitbig resignirten Ei» leitnng (nur 20 Takte, „So willst Du treulos von wir scheiden, mit Deinen holden Pliantasien'O bebt Schiller s „Aufschwung" a»: „Es dehnte mit astmäctst'ge» Schwinge», die enge Brust ein keeisend Alt", rin Allegro vo» so kräftige», Schwung der Musik, daß jede Jiiterpretation sich verüberflünigt. Zart fügt sich als Adagio bieran: „Da lebte nur der Bau,», die Rose", und als zweites Tlieina: „So Ichlgim ich mich mit Liebesarmen, um die Ratur mit Jugeiidlust". Als Scherzo ist der Vers von Schiller „Wie tanzte aus des Leben- Woge», die luftige Begleitung her" unterlegt: kurze Sätze „Ent täuschuna" und „Beschäftigung" folge», und dann fügt Liszt (dies in einer Anmerkung sinnig motivirend, „Die Apotheose" an, da die Ideale nie sterben, sondern Zweck des Lebens sind. Von Beginn bis zu dem prächtigen Schluß ist das Werk ungemein schön und interessant. vermischtes. Die Bewohner der Umgegend deS Rochusspitals in Pest waren kürzlich Zeugen eines haaN'tränbenden Ereignisses. Einem Geisteskranken gelang es, seinen Wärtern zu entwischen, ans den Dachboden und von dort durch eine Tachlute auf das Dach selbst zu gelange», hier kroch derselbe in höchst primitiver Toilette und barfuß ans asten Bieren mit erstaunlicher Behendigkeit von Luke z„ Luke, hinaus bis an den First des Daches und wieder herab bis a» die Dachrinne, wo er sich wiederholt herabneigte. Dies geschah Vormittags ui» st Uhr und eine unabsehbare Menschenmenge ver sammelte sich, >„» den Moment zu erwarte», wo der Unglückliche in die Tiefe stürzen werde. Die Verfolger des Bedauernswertben waren augenscheinlich aus de», Dachboden, denn sobald sich derselbe einer Luke näherte (wahrscheinlich, m» durch dieselbe einzusteigcn) und die Menge unten bereits erleichtert ansntlnnete, flüchtete sich derselbe beim Anblick der Wärter wieder ravid und mit tatzenartiger Geschicklichkeit nn eine andere Stelle des Daches und zwar an das äußerste Ende der Dachrinne, wo er sich niedersehte und die Füße ans die Straße berabhängen ließ. Jetzt erreichte die "Aufregung den höchsten Grad, als in dieser Situation ein zweiter Mann auf dem Dache erschien und sich dem Ersteren mit außerordentlicher Geschick lichkeit näherte. Schon waren sich die "Beide» ziemlich nahe, als der Erstere den sich ihm nähernde» zweiten Mann erblickte. Beide starrten einander sekundenlang st,,,»,,, an, olme die mindeste Be wegung zu machen. Unten ans der Straße blickten Tausende nach der höbe, wo jeden Moment eine schreckliche Katastrophe zu er- warten stand. Da kroch der Zweite dem Ersten sreundlich winkend sachte »älier, bis Beide ganz nahe nebeneinander waren, Keiner ließ den Anderen ans dem Auge >,»d gleich wilden Tbieren glotzten sie einander an. Aus einmal faßte Ver Ziveitangetommene den Ersten an der Kehle und zwang diesen mit eiserner Faust unter unbeschreiblichem Jubel der Zuschauer Schritt für Schritt nach der Dachluke zurückzuweichen: dort „»gelangt, warf er den Kranken ohne Umstände zur Dachluke hinein. Ter Ziveitangetommene war ei» Ziegeldeckergehille, welche», es mit beispielloser Bravour gelang, de» entsprungenen Geisteslranten zu retten. * Ein A b k ö m m l i ng derKönigin von Saba zu sein, rühmt sich der König Menelik von Sckioa, dessen Tochter in den nächsten Tagen zu Adona ihre "Vermählung mit dem Erbprinzen von Abmsinien seiert. Die Tunastie des Königs Menelik ist die älteste der Wett und bezeichnete ee sieb mit Vorliebe, wie crwüin», als direkter Rnchlvmme der Königin von Saba. Zn de», hochzcilS- feste sind melu als 12,(XtO Gäste geladen, und die Zelte zu deren Ausnahme schon bereit. Tie getreue» lliiterthaueu aber haben seit einigen Woche» die angenehme Verpflichtung, ihre schönsten Ochsen und Kälber de», hohe» Brautpaare zu opfern. - Ein Selneckensthat hat die Bewohner von Deutsch-Lina in die größte Aufregung versetzt. Drei Kinder sind von ihrem Vater erdrosselt »nd über den Betten erhängt worden. Rach dieser Ui, that hat der Ria»», ein früherer .Kutscher, Ramens Langner, sich selbst au der Tbür erhängt. Wie »»,» Hort, hatte Langner, der etwa 50 Jatir alt war, sich in seinen bisherigen Stellungen ein kleines Kapital (OliOO Ml.) erspart; er war iu einer Steile zwölf, iu der anderen neunzehn Jahre in Dienst gewesen. Ties Kapital ist ilm, kürzlich verloren gegangen und scheint der "Man» über diesen schwere» Verlust sich so gegrämt zu haben, daß er fast tiefsinnig wurde. Eines Morgens ging er mit seiner Frau »ach einer Ziegelei, wo beide beschäftigt wäre» und kehrte gegen 8 Ubr unter dem Vor gebe», er fühle sich krank, allein nach Hause zurück, wo er die Kinder erdrosselte und dann seinem Leben ein Ende »lächle. In einigen an der Schreckens,teile Vorgefundenen Zeilen erklärte Langner: „daß er seine Frau von der Sorge für die drei jüngsten Kinder befreien wolle; er selbst könne aber den Verlust deS mühsam ersparten Geldes nicht ertragen." Langner hatte das Geld anfänglich in der Kreis Sparkasse ninteilegt „nb sich später von Agenten bereden lassen, dasselbe auf ländliche Gmndslücke ansznleibe», ohne zu wissen, daß diese überschuldet waren. "" Eine in de, Kastanie» Allee in Berlin wotmende junge Dame, Fräulein P., isl schon seil Jahren in eine», Vntzsedergeschäst in der Köpenickelstlnße engagiet, wo sie fortwährend mit bunten, ge färbte n P » tz s e d e r n zu bnntiren hat, welche die Firma aus den größeren auswärtigen Handelsplätzen bezielst. Vor kurzer Zeit bemerkte die Dame an der Stirn, wo eine geringfügige offene Wunde sich befand, ein intensives Brennen, welches sich bald über die Auge», Wange» und Rase verbreitete und von geschivulstarligen Entzündungen begleitet war. Ein Arzt erklärte dieselbe für die Folge einer Blutvergiftung, die durch den Staub der gifthaltigen Farben einer größeren, ans Paris importirten Sendung Putzfedern ihr infieirt worden sei, und die Firma hat die prächtig leuchtenden, aber so gesäbrlichen Federn sofort zurückgescliickl. * In W i c „ bat neulich eine Probe zu einem Tamenwett- schwimmen stattgeiiinbeii; die Damen »Hißten 45 Minuten olme abzusetzen schwimmen, »m ihre Ausdauer zu prüfen; sämmttichc Schwimmerinnen lösten die Ausgabe olme Anstrengung und einige unter ihnen sogar in reckst gutem Stil. I l bis Ist Damen werden fick, um die golbne Medaille bewerben. Die Konkurrenz würde eine »och größere sei», wenn einige recht gute Schwimmerinnen, die bei», Wettschwimmen sicher in nächster Rahe der Siegerin endige» dürsten, nicht gegen ihren Willen von de, Tlieilnahme abgehalten wäre». Bei einer dieser Tarnen stellt sich leicht Herzklopfen ei», einer anderen gestattet die Familie nicht das Erscheinen in der Ocssentlichteit, die betreffende Dame is, nämlich - Braut. " Für A dn, > rat F a r r a gut, den Seelielden des ameri- kanischcn Seeesiiaiiskrieges, isl kürzlich in Rew Vori ein Denkmal errichtet (er ist geboren am 5. Juli 1801, gestorben 15. "Aug. 1870). Bei dieser Gelegenheit erinnern amerikanische Blätter daran, mit welcher beispiellosen Bravone, ja fast Tollkülmlieit, er sich am 4. August >804 des Hafens von Mobile bemächtigte; es war dies de, größte Rnhmestag seines Lebens. Ein Flotille feindliche, Schiffe batte sieb in die geräumige Bai van Mobile, die nur durch eine enge Flußmündung zugäuglich isl, zurückgezogen und iväbnle lick, liier, da jene Mündung durch Forts und .Kaiioiienboole aufs Beste »erlheidigl war, völlig sieber. Aber Fanagut beschloß dennoch de» Angriff. F. selbst befand sich während des Angriffes auf der hplciregatte „harstaid", wo er sieb hoch oben iu den Wanten batte feslbiudeii taffen , als erstes Schlachtschiff erössnete die „Brooktim" den Kampf. Als dieselbe die furchtbaren Bertheidignugsmittel des Feindes >ab. zögerte sie, vorziigchen. Farragnt aber befallt, „mit der Signalglocke 8 und 10 Mal anznschlagen. «Bei der ameri kanischen Manne bedeutete damals lmaliges Anschläge» mit der Sigualglackc „Vorwärts", 2maliges „halt", lmaliges „Zurück", lmaliges „Vorwärts mit allen Kräften" Weiteres gab es uictsti. Tiefes ganz ungewvlnüichc Signal feuerte die Zaudernden an; die „Brocstiyn" ging ,Veite, und die gefährliche Flnßenge wnide über wunden. Farragnt Inelt iväbrend des ganzen Kampfes in seiner' gefährliche» Stellung aus, obwobi die Kugeln rings in» ilm her das Tttnwerk zerrissen. Der Erfolg war ein glänzender ; nickst »nr sielen ihm mehrere feindliche Schiffe i» die Hände, londern die Rebellen nahmen auch von den, Gelinge» des für unmöglich ge baltenen Wagstücks einen io gewaltigen moralischen Eindruck mit davon, daß sie später keine» Seetamps nie!» wagien. A dcnt ö c > » get r osic„c Vörie». I r a » I,»> I, p. Äug., Abends, steeda vei. Eiaiusb. man,. Lombard. NN/», >!Scr Lorue . «»rerreul« Varlerrcule ae.nster L».,r. vrjierr. SNNdrcule . Ungarische ryoldrciac ——. 7Nr phns.u . uüer Russen —. 2. Lrieiil —. Rcucsic Ungarische Soidiiul. —. v. Sr,eil, -- . Ungar, spapler- rcutc —. — gesi. „ , . WikU. «. Aug,. Abends, üredtlLaiaisb, - . Lombard.-. Angio-Annr.B. —. RavoleonSd'or —. Ga».,«er—. Pavicrr. cesierr. Goidrenic Ungar. ö>»,dientenng. vioidr. —„nix Crcdil —, Nniondau, —. Gange. —. Sidelbaidadn uangä. Panleereiu —. Ncü. Paris, Nug. sschlus:.) Reule bä.tä Anicchc lin.w. .Zlonener bv w, LlaalSbabi! N7 so. emnNmrden e,o ,de. Puornaicn 2NV. SgMcr mm. Lesterr. Goldreutc.du . - . eainglel. »»an» (P > »du II eil», n. Ana. iLchiusii. itrstijcu Aug. v!>.7d. Robe, stebr N".c>e. ^leigend. LNrilus Aug. e.-'.i!,. .rau.-Al'.ii i.U.äv. Ruhig. Rübe, Aug. bh.d, ,",a„.-Ar: >, »-'.2.7. !>!>:!,Ig. «,nller»om (Produkten». R Au.-uu. Lchlub.» A'l^ni toiember —» Noggru LUober 20». Mais >"'> Zeigend.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)