Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189908289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-28
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ve»«»»aevSV« tzkrtriiwrli-ü Ml> L«. dunb W Volt Ml. s.7». »t, «»»»time Vox A»lii»dl,u»on> n dcii Nkbki»n»>a!imks,cNk» v Bonn. !»di»3UMNactmi. Snnntaa» nur Mariknlir. ss v. ii-'/,r UlirMittlis». Sl» , e i a e n t a r t f. Die ilvaltigk Ani»d»eile «ca. s Silben« IbDi ^inlniidiauimenmiiberNrivat- ieiieHeilervPI. :Dl>vt'kl>ei>e»u»lerm Etrim" «Ei»aelaiidt> <oPt. Gmnt» »eile Ii,r Monlaoe oder nach Nttltiiaci, 20 Pka. <n,r Kaniiliennachrichlcn,c.)< ibcz. 30 NI. — ?i„»wartiae Austräee nur aeaen Vora»öbc,al>Iuna. b berechnet. !l S»u!l- mkeit. Sernlvrechanlchluk: it«,« I Ur. 11 Ur. LNSS. die Dresdner Nachrichten erscheinen täalich MoraenS. nnr aeaen «<ora»sve»aii» veleadlülier wer» m.ioPk.b« vur Miickgabe einaekqndlcr ^ sliilke leine Verbindlich^ 44. Jahrgang. «ünsllied» rUinv i Mesixv I'ivl-o 6!,,'. 8iii-up ^Vorilaerstr. 28. I., ölitwlLtr. LpecinIMk: 6bl)188b «rknnuonplLllon klinrttln« nnd Lrüe!!on»rdoitoll. kloiuilll ungoi». Telksir,-Adresse: Nachrichten, Dresden Via«« rvttL DoIIcl>eejtrvr8trL88s Uo. 2 2vliml8;LowLi»!:l0lliir kür UIs8svritr Drsmpüsblt 8>ed rur Znadmo von lnxsrcrwa unlR llbonnsments tür üis R ^„vresüller Usodriedtev".^ divtelvl L IVamiiilnit « UrliiiirMliilieli Ikn«> Xtv^vntaxvr 8tpuve^1nn^^s V, r»nkci»8t clor kra!-or8tr. D Iliciimmli. Uager koektoinor äv»t8cl,or a>ä Ualvtot8i»llc> kriwa.-iz»alit!tton ru billi^tell ?roi8vn. ttsnmann pöi'ZolikI, 8elieffel8li-. l9. >eksr uni! «Mf-li8cl>vr olkxanwr Lnrux-, ÜVLVU- uuä Ualotot8i»ilc> in crlbni niocloinen lärrben Ulli! R G üallävorlrvr - UllMMlijilbll n. ^Ükmll8c1>inottfndrik. H Vollen»! ill äer kitbnlr: Ilresilkn, Llioiunitrvrblrllsbv 26» U/Lisvllüausstl.S uni! Ltilo-isnerslr. !8, i» I-iidiso: cismsreir^tr.S. MU- Kn8««ekv8 Kivell8«ln nLTL'U 2 LlLLM» I^»v«ii<I«I-2iivvI»ir»tL, LUA'önolun orlrisollvittl, llvrveua.iii'6Mii6,1'lnc. 1 u. 2 21. Vorslliull lilicli ttU8V'üi't8. L-»'«8r!vi», <Mvo» Z'vnlliai'. §u»» lßriigg-s» Fernschreibberichte. Hoiifachrictitcn, Viktoria-Salvn-Ervffnnng. Elbgausängerbniid. Feuerwerk, «e»»» > X El» z'zizrjzri,. „Tie ^rx„de» der Häuslichkeit." Eilvvslfcchrt v»n Dresden »ach Leipzig. Briefkasten. A!»il>mas;l. Wittcrnna: Heiter, lichl. Monta;^ 2^.Att;u»st Fernschreib- und Fernsprech-Uerichte vom 27. August Cronberei. Der Köniu von Griechenland traf heute Mittag z»m Besuche Ihrer Majestät der riancrin Friedrich in Schlag Jricdrichshof ein. Franksnrt a. M. Die Festlichkeiten zum 150. Geburtstag Goethes haben beute mit einem Hnidignngsakt vor dem Goethe- Denkmal ihren Anfang genommen. Der Goethe-Plag ist ans diesem Anlass prächtig geschmückt. M vergoldete Kandelaber »m- säumen ihn und sind durch grüne Fcstons mit einander verbunden, lieber der Statue des Dichters wölbt sich ein reich ansgeilatteker Kuppelbau, der Abends mit Taipenden von Glnhlichtern erleuchtet wird. Bei herrlichem Wetter bewegte» sich grase Menichenmasien um die Mittagslunde ans den seitlich geschmückten benachbarten Blähen und Stinsen. Bor dem Tcnlmal halten die Vertreter der staatlichen und städtischen Behöiden AnssleUnng genommen: die Vertreter der Königs Regierung, der kommaiidirendc General des 18. Armeekorps von L>»de>i»ist. der Stadlkvminnudant, sowie Ver treter der deutsche» Hochschulen, der Goethe Gesellschaft und des Wiener Goethe-Vereins. Tie vereinigten Flankincter Gesang vereine stellten »ich hinter dem Denkmal auf, um bei dem feierliche» Akte durch Chorgesänge »litpiwirkcn. Gegen >2 Uhr langten vom Römerbcrg her die Tevntntivnen und Vereine an, welche Kranz spenden am Denkmal niedeclegc» wollten. Voran getragen lvnidc ein mächiiger^Lorbeerkranz, welchen die Vaterstadt des Dichters aushalte», aber dort nicht ihren Wohnsih haben, ausgesordcrt wer- cingetrosfc». Das von Herrn Kapellmeister Reh geleitete Lrcheuer den, nach ihrer Heimat!, zurückznkelnen. bewährte sich, wie üblich, vortrefflich. Das «rohe, an Abwccipel- Johannesburg. Gcnelaikoinmandant Jonbcrt hielt heute Hing reiche Vrvgiamm verdient in den Ctnzelheiicn wie in der dem grossen Sohne gewidmet^hat. Diesem Kranze folgte der legte Lber- Dentmal' gri. „ Magistrat der Stadt. Am Denkmal angekoinmem bürgermeister Adickes den Kranz an den Stnseu des nieder, nachdeni er in einer kurzen Ansprache das deutsche Volk und insbesondere die Stadt Frankfurt glücklich gepriesen, das; sie diesen Genius hervorgebracht. den alle Volker als einen König im Reiche des Geistes anerkennen. Redner erinnerte an die vor 10 Jahren stattgehnbte Schillerseicr. in welche sich noch die Sehnsucht nach der Einheit und Freiheit des deutschen Volkes gemiicht habe, deren Sänger Schiller gewesen sei. Heute freue sich mit stolz er hobenem Haupte das deutsche Volk und seine Vaterstadt Goethe's, des unvergleichlichen Dichters, der sich mit 25 Jahren ans der freien Reichsstadt heraus eine» der erste» Plage ui der Welt- litteratnr eroberte. Tie innere Bedeutung der Jubelfeier möge in dem Streben nach jenen Idealen reinen Menschcnlhnms liegen, dessen hervorragendster Banncrtiägcr Johann Woligang Goethe gewesen sei. — Nach der Wiivrache des OderbürgermeislecS begann der Vorbeimarsch der von Schulen, Vereinen und anderen Körper schaften enisandte» Deputationen. Es waren über 300 an der Zahl. Kranz häufte sich ans Kranz, lieber 3000 Personen nahmen an dem Zuge Theil. Viele KvrpMchaslcn halten maicniche Gcnppcn arrangirt. In der Stadt herrscht allenlhalbcn festliches Leben. Den Glanzpunkt bildete das grase Conccct ini Hivovdcom. das von der Frankfurter MuscnmS-Gesettschast, dem Cäcilienverein, dem Rübllchen Gelangvcrcin sowie dem Sängcrchor des Lehrer- Vereins und nnler Mitwirkung des hiesigen Tbealcrorchesicrs ver anstaltet wurde. Cs kamen nur Gvethe'jchc Dichtungen zum Por trag in Kompositionen von Schumann, Schubert, Blalnns. Wag ner, Mendelssohn und Beethoven. .Die erste Walpurgisnacht" in der Koniposition von Mendelssohn bildete den Mittelpunkt Vieler »msikaltichen Feier. Den Vorträgen wohnten bei: Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich, Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, der König und die Kronprinzessin von Griechenland: femer der Regierungspräsident Weichet, Oberbürgermeister AdickeS, die Vorsitzenden der Goelhe-Gesellichnft in Weimar und der Vorschendc des Freien Denischc» HöchstiftS. Im Ganze» waren gegen 50o0 Personen im Hippodrom anwesend. Neisse. In der für den Katholikentag errichteten Festhalle fand heute eine Fcstversammlung katholischer Arbeitervereine statt. Die Theilnchmc. an der Versammlung, etwa 150 Vereine mit 1000 Personen, hatten sich in feierlichem Zuge nach der Festhalle begebe». Nach der Begrichnng durch den Bürac»neister brachte der Burschende ein Hoch auf den Kaiser und de» Papst aus. Reden hielten u. A. Abgeordneter I)r. Hille und Pater Anrachcr. Paris. Tre wegen Aufreizung zu Strakc»deinv»straiiv»cn in Nntersuchung gezogenen Blätter sind: „Jntransigeant", „Soir", „Ltbrc Parole", „Palrie", „Journal du Penple". — Gegen den Herausgeber des „Ceiair" Sabalier und gegen den Journalisten Sassajonr ist Untersuchung wegen Publikation eines geheimen Schriftstückes, sowie wegen Fälschung eingcleitct, weil dieselbe» im September 1896 den Brief „es Owaillo cia 1>..." veröffentlichten und anstatt D Drepsns setzten. In drei Wochen wäre Beriährnng eingetreten. Madrid. Nach einer Meldung des spanischen Konsuls in Lissabon sind in der Umgebung Lportvs zwei Peslfnlle vorge- kommcn, der eine in Znmbuja, der andere in Atalava. Beide Ortschaften liegen an der Bahn von Opvrto nach Lissabon. In Oporto selbst kam nnr ein gelinder Crkranknngssall vor. M adrid. Ein zu dem sanitären Militärkvrdon kommandirter spanischer Soldat wnroe an der spaniich-pvrtngicsischcn Grenze bei Caldelas, Provinz Pontevcdra, durch einen Schutz gctvdtet, der vom portugiesischen Gebiet aus abgegeben war. Eine Untcrsnchung ist im Gange. Oporto. Seit dem Auftreten der Pest sind 51 Personen an derselben erkrankt nnd 18 Personen gestorben. Im Gefängnitz ist heute ei» Pcslfall festgestellt worden. Ter Kranke wurde nach dem Hospital gebracht und isvlirt. Das Gcfängniß wurde desinsizirt. Birmingham. Chamberlain hielt bei seinem gestrigen Empfange in Hiahburti eine Rede, in welcher er ansführte, datz ungeachtet der Verhandlungen, welche während der letzte» drei Monate mit dem Präsidenten Krüger stattsanden, nnr ein geringer Fortschritt zu verzeichnen und die Krise noch nicht beendet sei. Wenn Krüger in letzter Stunde de» abgcänderten Reformforoer- L>re Laar datz sie noch lange Zeit so sortdaucrn könnte, länger aiihalten, so würde die englische Re! !on gestellte» Bedingungen beschick :dtnairngen zu erhalten, welche Südafrika Herstellen würc» gespannt, als Sollte sie no sich nicht auf die . . Schritte thrrn, um Be! englische Borherrschaft in Sübafr! zu einem Bruch komnien sollte, was vermeiden gesucht habe, so sei die ganze Land aus ihrer Seite habe. San Francisco. Meldungen ans Apia zufolge wnrde von der dortigen provisorischen Negierung eine Proklamation erlassen, in welcher die Malietoaleute. die sich augenblicklich in Apia räirken, sondern e endalltig die Herstellen würden. Wen» es England mit allen Mitteln zu kiegieruiig sicher, daß sie das in einer Versammlung von Bürgern eine Ansprache, in weicher er sagte, er werde stets Alles für die Erhaltung des Friedens ein- Wtzen, doch würde Transvaal, wenn es da;» gezwungen werden sollte, mit Gut nnd Blut für seine Unabhängigkeit kämpfen. OcrMchcs nnv sächsisches. — Ihre Majestäten der K vnig nnd dieKönigi» besuchten gestern Nachmittag von Pillnitz ans das Fvrslhans Helsenberger Presse nnd nahmen daielbst den Tbce ein. — Se. Mai. der König dürtte sich den bis letzt feststehenden Dispositionen zusoige am kommenden Sonnabend nach Slratzbnrg begebe», »in den r» der dortigen Gegend slattsindenden Kaiier- inanöner» bciznwohnen. Ans der Rücttene, die am 9. September angetreten werden soll, wird Se. Majestät in Leipzig einen lurzen Aufenthalt nehmen. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August folgte am Sonnabend Nachmittag einer Einladung der Herren Osiizicre von der 2. sächsischen Brigade Nr. 16 ani dem König!. Belvedere und nahm an den, Abendessen der Herren Theil. — Ihre Kgl. Hoheiten P rinz und Prinze ssin I o h a n n Georg trafen geiler» Bormittag in J,chl ein und wurden vom Kaiser von Oesterreich empfange». Sic nahmen an der Kai>cr>ichen Familientafcl theil nnd reisten dann nach Gmunden weiter. — Dem Rendanten des Leipziger Siadtthcaters. Herr» Richard Gablick, ist vom Grotzherzog von Sachsen-Weimar das Bcr- dienslkrenz des Hansordens vom wcitzen Falken verliehen worden. — Der B i c t o r i a - 2 a l o n ist vorgestern vor ansver- kanftem Hanse mit einer Fcstvvrstellnng im Rahmen fesselnder nnd originaler Borsnhrnnge» wieder eröffnet worden. Ter alte begründete Ruf der Direktion Thiemc, vom Nene» das Neueste, vom Guten das Beste zu bringen, hat auch diesmal gehalten, was man sich versprach, und eine lange Reihe brillanter Prodnktione» hat im Einzelnen und Ganze» wieder bewiesen, wie vorlicstlich nach allen Seite» hin für erste Künstler der hervorragendsten Genres im Variete gesorgt worden ist. Von den zahlreichen nein», hier noch nicht gesehenen Darbietungen nehme» die a ch r berühmten Liliputaner, vier Damen, vier Herren, in der Darstellung einer Spielsccne „Ein Abend in, Kasino" einen eislcn Platz ein. Die kleinste dieser liebenswürdigen Tnodez-Ansgaben lnemchlichcr Wesen, Prinzessin Eolibri, Creoiin. erreicht, wenn sie sich nach Kräften reckt und streckt, nicht mehr als 25 Zoll Hohe nnd, unter den günstigsten Verhältnisse» ein Gewicht von — 10 Kilo. Als Kavnlier steht ihr der Miniatur Lcntnnnt Piccolo zur Seite, 65 Ctm. hoch, ein nntzcrordentlich lebhaftes Kerlchen von polnischer Abkunft, mit Allüren ü la PoniatvwSkii. die zu lagen scheinen: „Polen ist noch »ich! verloren !" Dazu ei» Gernc- grotz von Hniaren-Ossizicr, Prinz Johann, Geialigs- nnd Tnnz- Virtnvs: die Neavvlitanerin Komlesse Lili, Wege» ihrer 'Neigung znm Champagnertiinken auch „Ehampagner-Lrli" genannt, und noch vier andere Liliputaner, von denen einer dem anderen erfolglos üdcr den Kops zu wachsen sucht. Diele originellen, in der Ge staltung durchaus wohlvrvpvrtionirtcn Geschövichen, die i» ihrem TilllN und Treiben jebhast a» Gnilivcr's Abenteuer nnler de» Liliputanern erinnern, prodnziren sich im Rahmen einer prächtige», elektrisch blendend ansgestattetcn Dekoration, in der von Tanz und Gelang belebte» Militärkasino - Scene, bedient von einer dem Zweigt!»»» diametral gegcnnbersiehenden 'Abnormität, die in ihrer Länge und Breite das Aras; und Gewicht aller acht Lilivntaiier zu rcpräsentiren scheint. Die Scene ist vortrefflich einstndtrt, mit pikanten Pointen durchschossen nnd wirkungsvoll durch malerische Kvslümirnng gestoben. Das Vollendetste an alrobnlnchen Künsten bieten die Spanier Lcs Fre»dv. in deren Vorsühuingen das Zarte mit dem Stinken in der s bat gepaart ist. Ter Eine, Arlisl von riesigem Körperba» und Kräften, spielt mit dein 'Anderen, der. im Gegeniatz leicht nnd schlank geturnt, über bewunderungswürdige Flexibilität gebietet, wie mit einem Fangball, in den schwierigsten und gewagtesten Ausführungen nie versagend siannenSwerlh sicher selbst in den Monienle». wo Kops nnd Kragen risliil wird. Rawchender Applaus lohnte oft diese tollkühnen Wagslücke. Tie gleiche Sicherheit in Vereinigung mit Eleganz und Grazie zeichnete die Kunstradsahreri» Mitz N e l l y French, eine aiiiclikanische Beantö. in ihren antzcrordenliichen Leistungen ans. Mit Kleinig keiten gicbt sich diele Radvirlnosin nicht ab. ihre Leistungen be ginnen da, wo Andere anfznhören pflegen: sie sähit aus dem Einrad alle die gefährlichen Touren, die Andere als das Voll kommenste ans dem Vicpclc rühmen — Alles in Allem eine Künstlerin, die nicht vcrschlcn wird, Aussehen zu erregen. Einige Konknnenz wird ihr allerdings durch den gelehrten, vorzüglichdressirlen Elefanten der H e c ke nr a th ' s ch c n Thierg r n p p e geboten, der sich, assislirt von einem reizenden Pon», einer Dogge nnd einem Affen, aus dem Dreirad vrodnzirt und dieses sicherer und eleganter beherrscht, als mancher zweibeinige Sonntag-Nach- inittags-Nadicr. Antzcrdem führt der Dompteur Herkenrath mit seiner Thicrgrnppc eine ganze Reihe anderer interessanter Klmst- stücke der höheren Dressur vor Eine Scene der wirkungsvollsten Komik, in der man oft bis zu Thränen gelacht hat, bietet der „Raub th ierb a ron" mit seinen parodistisch drcssirtcn Löwen nnd Leoparden, dem unter der Melodie „In Hamburg an der Elbe" austretenden Krokodil und de» gelehrigen Katzen. Die Scene ist so reich an parodistiichc» Scherze», so trefflich i» der Dressur und geschickt in der Steigerung, datz sie sich leichter rühmen als schildern läßt. Jedenfalls ist auch diese Vorführung zu den Glamstücke» des Programms zu zählen. Neu sind zweifel los auch dle Leistungen der singenden Handtänzerin Clvtilde Antonio, die, auf den Hände» stehend, munter (Pardon!) die Besuchen in die Luft streckend, ihre Liedchen- und Äeigensoli in einer Weise prvduzirt. die in ihrem Reize der Neuheit den blassen Neid der Conccrtsängeriniie» wachrufcn dürfte. Lebhaft aus gezeichnet wurden ferner der Mundharmonika-Virtuose Georg Schindler, ein erster Künstler seines Genres: Sennorita Armario in ihren vollendeten Produktionen auf der freistehenden Leiter: die zündend wirkenden Vorträge des Grsangshnmoristen Paul Bäcker, er in letzter Stunde für den auf dem Programm verzeichncten vette Guilbert-Jmitator Gcrtes elngctretcli war; die eigenartigen banlons der dänischen Soubrette Datzmcrr Hansen: die gl»«-. Geiainmiwirkniig die allgemeinste Anthcilnahme. — Zn einer schlichten, sinnigen Ehrung des größten deutschen Dichterfürsten gestaltete sich die vorgestern Abend im „Eldorado" von der Grnvve Dresden des Sächsischen Elb gaui ä nger st nnd es veraiislaiteie Goetheseier, die einer 'Anregung des Königl. MnsikdwcktorS Herrn Knnkor Schöne ihre Verwirklich ung verdankt, nnd deren Ausführung dem Verein zu rühmlich m Verdienste angecechnet werden darf. Die stark beinchle Feier wurde nach 9 Uhr mit dem Gelang des allgemeinen Ebores: „In alle» guten Stunden" erösfnet In der sich hieran anschlie ßenden Amvrache gab das Bnndesansi'chntz-Mitglied Herr Lehrer Gebauer unter Zngrnndelegniig des Themas: „Von den Goechc- iieder» in der Musi!" zunächst eine» kurzen Adlitz der Lebens- geichichte des Dichters, um dann im zweite» Theile der stiebe lener Tonsetzer zu gedenken, die Goelheüche Dichtungen komooniit haben. Eingehender dehandette ans der großen Schaar der Goetheiieder- Komponisteii der geschätzte Redner die Schöpfungen des jüngeren Lobe, wobei er diese mit denen de? älteren und auch mich ver altete» Zeller verglich nnd ans die Stellung Golhe'S zu Beiden zu spreche» knm. Ten reichsten Schatz von Goeiheliedcrn verdankt die nnisrkalische Welt Franz Schubert; neben ihm sind an erster Stelle zu nennen Mozart („Beiichen"), Rcichardt, Löwe, Schu mann, Robert Franz n. A.: in nniecer Zeit waren es beionders Mnrlin Plüddemann und Hugo Wolf, die des AllmeisterS Dicht ungen »uisi'alöch vmverthet haben. Bevor Herr Gebauer seine trenlicheii 'Ausführungen beendete, dankte er im 'Namen des Ans ichnsses noch den Sängern für das gezeigte lebhafte Interesse an der Goetheseier des Sächsischen Elbgansängerbnndes. Ter mit lautem Beifall belohnte» Ansprache folgte der Gelang des all gemeinen Ehores: „Uever allen Gipfeln ist Rnh'". Hieraus kamen eine stattliche Zahl Ehvre, gesungen von de» dem Bunde »»geschlossene» Vereinen, sowie zahlreiche Einzelgcsänge ;» Gehör, von denen vor Allem die Sopranioii Frl. Schöne's, sowie die Duette, die die Künstlerin mit ihrem Vater, Herr» Musikdirektor Kantor Schone. ;nm Besten gab, ferner das Bliritoniolo des von leinein Kollegen Herrn Geister am Flügel trefflich nceoinpagnirten Hercn Lehrer Görkeritz („Eilkvnig" von Franz Schuberts sich durch prächtige Wiedergabe ans-zeichneie». 'Weiler erirenie Herr Gebauer durch die wohlgcinngenc Recstation von Balladen, hiimoristt'che» Kleinigkeiten re, deren Texte ebenso wie die aller Gelänge der Feier nns'chließlich de» Dichtungen Goethe s entnommen waren. Der Schluß der Berniistalknng wurde zu einer nnvorbereiteten, aber herzlichen Ehrung des jüngsten Ehrenmitgliedes vom Elbgan- sängerhnnd, des Herrn Pcojeisoc Döring, den Herr Gebauer in einer huldigenden Ansprache, des Oesterc» vom Bestall der Vcr- sanitnlnng nnterhrochen. begeistert feierte. Seine Wotte linngen in ein srendig ausgenommenes Hoch all». Herr Prvsessor Döring dankte gerührten Herzens nnd gab seiner ansrichtigen F-rende in beredten Worten 'Ausdruck Hiernns erllang der dem Eldgnnsängerbnnd gewidmete Ehor: „Schlüsselet»" von Döring, für Vesten hin gebungsvollen Vortrag der Komponist herzlich dankte. Eine ani- mirte Sängerknetpc vereinte noch viele der Theilnehmer zu gc- müthlirher Runde. — Ter vorgestrige vierte Feuerwerks abend im A n s - st e l l n n gs-P n r k e war von prächtigster Witterung begünstigt nnd das pyrotechnische Tchauipici konnte sich iniolgedesten in pesler und »ngestrstter Weise nbsvielcn. Obgleich dasselbe als „Kinder- senerwcrk" migezcigt war. bot Mr. Brock doch eine Leistung, die Sen bisher von ihm bekannten in keiner Weise nachstand, nur war dieses vierte Feuerwerk infolge des für Kinder ans 50 Psg. ic>l- geietzien Eintrittspreises mehr als seine Vorgänger auch von unserer kleinen Welt besticht. Pünktlich um 9 llbr verkündete der übliche Donnergniß ans den Lüften den Beginn des freudigen Schauspiels, das durch eine große Salve farbiger'Raketen eröffnet wurde, denen Bomben, Tchiangenmassen bildend, folgten Wie schon bei de > srüheren Darbietungen, so erregten auch diesmal die Mannntu, - Lternbomben. die tenrige Drachen entwickelnden Raketenichwannc. die schwebenden Sterne, Gnirlandcn, Ketten, die züngelnden und p'cifenden Schlangenmketcii, die Miner, von Gold- und Silber ichwäriiiem. die Fall>chir»»aketen, der Niagarafall, der Waid ans Feuer die allgemeine Bewunderung Ter Jugend aber werden d:e hnmoristischen Scenen der „rndschiagende Pfau", der wohl als einc Meislcrleistnng erste» Ranges zu bezeichnen sein dürtte, der ans einem Faß balancirende Jongleur, das Taubenhaus mit den cru- nnd ansstlegendcii Tnubcn, der Spaziergang des Elefanten, R - sich von der einen Seite des Teiches langsamen Schrittes nach d anderen bewegte und ans seinem Rnsjcl Feuer spie, der Matroi.m tanz, nnveigehlich bleiben und freudige 'Ausrufe der Uebcrraichn. g entrangen sich den fröhlichen Kinderher,en. Zn der auf dem Pro gramm nngezcigtcn „Vorfeier von Goethes 150. Geburtstag" l : Mr. Brock eine „Nieienkarte" in prächtigstem Roth und srpchestc.ii Grün sich entwickeln mit dem Inhalte „Goethe 1719". Das Schliltzbild des Feuerwerks bildeten abermals die sich ans cii feurigen bnnlcn Arabeske entwickelndenPortrails JhrerMawstä!',i des Königs nnd de, Königin, wozu von der Concertkapelie die Sachsciihymne gespielt wurde. Alles in Allem genommen zeigle auch dieses Feuerwerk wieder die ansgesnchtcste» Licht-, Farben- und Knallessette, von denen namcnllich die crstercn dem am onnüei! Abendhimmel „ansgezvgenen" Mond ernsiliche Konkurrenz zu be reite» geeignet waren Mögen auch die weiteren noch in Aussicht genommenen Feuerwccksabende sich so abwickcln wie derjenige am rsonnnbend, der sicher bei allen Zuschauern die besten Erinnerungen hinterlassen wird. — Der Professor für romanische Sprachen und Litteraturcn an der Universität Leipzig und Direktor des romanische» Seminars, Herr Dr. Adolph Äirch-Hirschseid, hatte aus einer Fußtour durch das Fichtelgebirge das Unglück, im Höllenthal vom Teufels- stcg abzustürzen nnd sich einen Untcischenkelbcnch zuznziehc». Prof. Dr. Birch-Hirschseld wurde nach Leipzig gebracht, wo er sich in häuslicher Pflege befindet. — In der Nacht zum Sonntag in der 2. Stunde wurde die Fenerwchr zu einem umfänglichen Balkenbrandc nach dem Grundstück Amalienstraße 24 alarmirt. Der Brand war in einer Küche im ersten Stockwerk des rechten Seitengebäudes durch einen Defekt im Schornstein entstanden und batte, zunächst unbemerkt nastischen Evolutionen der Miß Adelina und die Darbietungen der geblieben, sein Zerstörungswerk unbehindert fortictzen können, deutsch-ungarischen Duettlstinnen Schwestern Radnav. Die mit Eine Anzahl Fußbodenlagcr, mehrere Balken, die Decke und der allgemeinem Interesse erwartete Darstellerin französischer Bauern-! Fußboden im zweiten Stockwerke fielen ihm znm Opfer Die Typen, Mlle. Gabriele Paqiierctte. war vorgestern noch nicht' Fenccwchr konnte die Gefahr bald beseitigen, hatte aber mlt dem - -MM
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite