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SV. Jahrgang. AL 22. Veju»«-<A«»Ltzr «teetellthri. tür Ir»». »»» bei »,ltch,»«>. m»U««r Zum, gongten ^DN-u Moneägen iwr einmal)2 »OM., durch <w»»Lr«l»« »nnahme« velte» «»,««!- Bet «tnmaltaer Zu- ttelung durch dt« Pitz »M.(ahne Bet»« llgeld). Auel and: vetzer- retch-Ungarn L.t» tir., >Schi»et, d.w Frld,. Italien 7 17 Lire. — anaabc <_Dre»dner P«chk.">pMii - Un- «erlanit. Schrtlt,,a«c werd. ntchtaufüewatzr«. Freitag, 22. Januar 1VNL Telegramm-Adresse: Nachricht«, Lre»»co. 18KS Druck uni» Verlag von tiepsch öc Reichardt in Dresden. Sauxtgeschäftssteüe: Marienstraffe 58/40. Saiiunelimimner für jäintliche Telephonanschlüjje: 25241. Nachtanschluß: 2VVU. ««znge»-Vreche «»nahm- »an »„»,>- »tgungen dt» nqchn> N Uhr LenMag» nur ültarlenftratze W mm I I bl!> >/-! Utr. Die eintpaltt-e Zell, (etv 8 Sllde») lcv Pt, d>, zmeilpaltige Zelle auf Teilte««, 7» Pf., d", ^wellpul« Steklameeelle I,.>» M AamUkn- Nachrtchte» au« Dre»- den die einlpall. Zelle 2«, Pf. — In Äw» mern nach Sonn- null Aeterlagen eichddle Piemtitze. -TlnuaL, «tge AusoLge nur gegen «llörausdezahlunji JedciPelegdlall NiPt. vdertvrrter Lsitsls LiareiLaa- in 0,ig.-Naa<chen LU so ?f. u- I dt., null lllv aildmutkrtsa lrezimantuarLt vr. Mstriekr VsräsaaajrpiUea IN Originai-Voaen LU so unll 7S Pf., null, 0rlgln»lr«r«pten barcite«, »N.I» «et»t, man achte aui Siegel unll klrma: »».-«» «.>,>»«a.ellreNbkni rg-,»- DU^ Nachadmungen euelaa mau rurülli! vresclner k^eläscli!ö8sclien - l,3§er dleidt unübertrotten! Scklsklosigkeit NeN/OLLN Ursprung Lmeeiku». kulärisn-l-xtraict. t-l-tSllk«: 1,25 u»el 2 slaric. Vursanck nacli LULvärts. LöniAl. llolspMvks. Vresäeu-L.. Seoreentor. Die Tätigkeit der deutschen Luftflotte im Westen und Ssten. Die Wirkung des Luftangriffes auf England. — Deutsche Luftschifte über Warschau. — Ein neuer preußischer Kriegsminister. — Französische Plünderungen im eigenen Lande. — Die Demoralisierung der russischen Armee. Der Fall der „Daria" W et« Schulbeispiel dafür, wie England das Völkerrechi! behandelt oder vielmehr mißhandelt. Das ganze Völker recht ist für britische Begriffe einfach eine wächserne Figur, die »ach Belieben zurechtgeknetet wird, wie cs den groß britauuischen Interessen gerade in den Kram paßt. Wohl selte» hat sich die ganze Unverfrorenheit der englischen Uufsassungsweise i» so drastischer Form offenbart, wie in der Angelegenheit des von einem amerikanischen Reeder ««gekaufte« deutschen Schiffes „Dacia". Dieses ehemals der Hqpag gehörige Handelsschiff soll von seinem neuen Eigentümer mit Baumwolle nach einem deutschen Hasen verfrachtet werden. Da die Londoner Machthaber sich unter dem starken, von Washington ausgegangencn Drucke gc- nötigt gesehen haben, in der Vaumwvllensrage ihre Haltung zu ändern und den nichtkonterbandcmäßigen Charakter der Baumwolle zuzugestehen, so kann England »ach dem richtigen, das heißt nicht von britischer Anmaßung virr, drehten und verdeutelten Völkerrecht schlechterdings keinen Siuwand erheben, wenn die „Dacia" nunmehr unter dem ihr rechtmäßig gebührenden Schutze des Sternenbanners Baumwolle nach Hamburg oder Bremen schasst. Die stock- britische Denkweise kann aber nicht darüber hinweg- kommen, daß die „Dacia" ehemals unter deutscher Flagge das Meer gefurcht hat. Dies Bewußtsein wirkt ans das englische Empfinden wie ein rotes Tuch auf den Stier, und erzeugt in der Londoner Presse ein blindwütiges Ver langen, das Schiff auf jeden Kall zu kapern. Um einen solchen Gcwaltstreich mit einem Anstrich von Rechtmäßig- keit zu versehen, sind die RcchtSverdrelrer jenseits des Kanals auf einen geistreichen Einfall gekommen. Sic be haupten nämlich frischweg, cs handle sich bloß um ein Lcheingeschäst, bei dem das Schiff in Wirklichkeit in deut schem Besitz verbliebe, und ein derartiges Abkommen ver stoße gegen die Bestimmungen der Londoner Sccrechts- Deklaration. „Folglich" sei England „berechtigt", die „Dacia" anzuhalten und als „gute Prise" auszubringen. Famos! Man glaubt bei dieser Beweisführung den dicken John Falstaff zu hören, der das Zwerchfell so wirk sam zu erschüttern versteht. England beruft sich auf die Lcerechtsdcklaration! Kann etwas lächerlicher sein? Eng land hat sich in seiner grundsätzlichen Mißachtung aller völkerrechtlichen Regeln erst soweit verstiegen, der Londoner Scercchtsdeklarativn die Anerkennung zu verweigern, weil sic die schrankenlose Kaperei von Waren und die Willkür liche Verwandlung vu» relativer in abiolutc .Konterbande nicht gutheißt. Dasselbe England aber entbiodet sich setzt nicht, sich auf die verschmähte Deklaration zu berufen, weil es sich einmal ausnahmsweise davon einen Vorteil ver- ipricht! Auch die Tatsache, daß die englische Presse den an geblichen Schciuverkauf einfach behauptet, ohne auch nur den leisesten Versuch eines Beweises zu unternehmen, ist ungemein bezeichnend für die britische Eigenart, die sich in dieser Angelegenheit wieder einmal in ihrer ganzen Glorie offenbart. Nur sehr vereinzelt und schüchtern wagen sich in der englischen Presse Stimmen hervor, die zur Nachgiebigkeit raten und darauf Hinweisen, daß Großbritannien gerade genug Zündstoff gegen sich gesammelt habe und nicht auch noch die mächtige transatlantische Republik reizen dürfe. Der Ehor der deutschfeindlichen Lärmmacher übcrtönt der artige Mahnungen, und die Blätter schlagen zum Teil einen geradezu milden Tun an, der immer daraus hinausgeht, daß England sich in seinem „großen Werke der wirtschaft lichen Niederzwingung Deutschlands" nicht auf solche Weise stören lassen dürfe. ES wird nun darauf ankommcn, ob die Amerikaner fest bleiben und ihr zweifellos gutes Recht bis zum bitteren Ende durchzufechten entschlossen sind, oder ob sie ein ernstes Zerwürfnis mit England so sehr icheuen. daß sic am Ende in irgendeiner Form zu Kreuze kriechen. Die Aussichten auf einen für die britische An maßung günstigen Ausgang der Sache sind durchaus nicht so glänzend, daß eine energische Stellungnahme der amerika nischen öffentlichen Meinung gegen England in dieser Frage ausgeschlossen erscheinen müßte. Besonders die unter dem weitreichenden Einfluß des Zeitungsmagnatcn Hearst stehenden amerikanischen Blätter gehen mit England sehr schürf ins Gericht und reden eine sehr deutliche Sprache. Auch die stark ins Gewicht fallenden Kreise des amerika nischen Wirtschasttzlebens. die den Augenblick für gekommen «rächten, um «durch Begründung einer eigenen nationalen Kanffahrtcislottc dem ameritanischen tteberseehandel eine« ! festen Rückhalt zu verleihen, sind scharfe Gegner Englands. ! Sic erblicken in dem britischen Vorgehen gegen die „Dacia" > geradezu einen E«ngrisf in einen innerameri kanischen Gesetzgebungsakt, da durch die Nach giebigkeit der Washingtoner Regierung in diesem Falle der dem Kongreß vorliegende Gesetzentwurf über die Bewilli gung von 24 Millionen Mark zum Ankauf fremder d. h. vorwiegend deutscher Handelsschiffe illusorisch gemacht würde. Es muß denn doch mehr als fraglich erscheinen, ob die Amerikaner sich nach alledem bereit finden lassen werden, sich unter das von England ausgerichtetc Koch zu beugen und cs ruhig mit auzusehen, daß die Briten amerikanische Schisse, bloß weil sie ehemals deutsch gewesen sind, „kapern", d. h. in diesem Sinuc „sceräubern", und das Sternenbanner vom Mast herunterholen. Die Amerikaner sind Manns genug, um sich englische llebergrissc mit dem ganzen Nach druck. der gegen Kohn Bull uiinmgänglich notwendig ist. vom Leibe zu halten, und man sollte meinen, sie mußten zu einem kleinen Rippenstoß gegen die angelsächsischen „Freunde" um ko eher geneigt sei», je gründlicher das Vor gehen der deutschen Kriegs- und Luskschisse bereits im jetzigen Stadium des Weltkrieges den Wahn erschüttert hat, als ob England wegen seiner insularen Lage nn^hreifbar und seine Alleinherrschaft zur See eine uuabänderlichc Tat sache sei. Die Wirkung des Lustangrrffes ans England. i«. Aus Amsterdam wird gemeldet: Llvud in London stellte am Mittwoch mittag die Annahme von Versicherungen gegen Schäden durch Lust-Bombardement für das englische Küstengebiet ein. Neun Ortschaften bombardiert. k. Wie die Blätter aus London melden, hat das deutsche Lustschifsgeschwader an der englischen Ostküstc insgesamt über nenn Ortschaften Bomben a b g c w o r s e ». Englische Vcrlcumdnugcu. Nach den bisherigen Vorgängen kann cs nicht Wunder nehmen, daß Regierung und Presse Englands den A n griff unserer Lu st schisse auf die englische Küste nickt unbenutzt vvrübergehen lassen, um sich in schwersten Beschuldigungen gegen die deutsche Kriegführung zu er gehen und sie der Barbarei zu bezichtigen. Der ganzen Welt wird dies verkündet, in zahlreichen Funkspi üchen über den Ozean geschickt und in die entferntesten Teile der Erde gekabelt. Wes ist an alledem daran? Nichts weiter, als daß nmere Liistschtsfe, »in zum Angriff «ins den be festigten Platz Grc.rt Aarmvnth zu gelangen, andere Plätze überflogen haben, aus denen „sic nachgewiesenermaßen be schossen morden sind uvd deren Angriffe sie durch Abwersen von Bomben erwidert habe»". Ties geschah bei Nacht und bei nebligem regnerischem Wetter. Hat diese Nation, deren Flugzeuge am Hellen Tage über die offene Stadt Freibürg i. Br. Bomben ab- warfcn, deren Schisse wiedcrhoti offene Städte wie Dar essalam. Victoria sKamcrinii und Swakvpmnnd beschossen, ein Recht, den Entrüsteten zu spielen? Die Nation, die kein Mittel scheut, um ungeachtet völkerrechtlicher Auf fassungen und Neutralitätsbestimminigen ihre Absichten durchznsühren? Der Luslangrifs ist ein anerkanntes Mittel moderner Kriegführung, sofern er sich innerhalb der all gemeinen völkerrechtlichen Grundsätze hält. Unsere Luftschiffe haben sich innerhalb dieser Grenzen gehalten. Die deutsche Nation ist durch Großbritannien gezwungen worden, um ihr Leben zu kämpfen. Sic kan» nicht gezwungen werden, ans irgendein Mittel legitimer Selbstverteidigung zu verzichten und mild auch nicht daraus verzichten im Vertrauen ans ihr gutes Recht. lW. T. B.i Auge um Auge, Zahn um Zahn. I«. Zu dem deutschen Lustang riss auf die englische Rüste schreibt der „Lol.-Anz." u. a.: Unser Zweck ist ein rein militärischer und kricgsnot- wcudigcr. England verwendet seine Flotte dazu, unserc Handelsflotte zu zerstören, und rühmt sich dessen. Es ver greist sich in gleicher Weise an der Flotte der Neutralen. Nun gut! Wir antworten mit den uns zur Vcrsüguna stehenden Mitteln. Die englischen Häsen, die für das Deiterbestehen des englischen Handels eine Notivcndigkrit sind, die Kauffahrteischiffe, die in diesen Häfen liegen und durch Import oder Export die Existcnzfähigkeit des Landes und damit dessen Kampffähigkeit und Handel fördern, wer den von unseren Luftschiffen zur Zerstörung des englischen Handels ebenso getroffen werden, wie England auf den Meeresstraßen die Träger unseres Handels trifft. Tie Magazine — nicht nur die militärischen Magazine, sondern auch die dem Handel dienenden — müssen ebenso behandelt werden, wie die Engländer zur Vernichtung unseres Han dels die deutschen Magazine dieser Art vernichten würden, wenn sie ihnen mit ihren Schiffen nahckommen könnten. TranSportdampfer, die englische Truppen aus den Kontinent führen könnten, dürfen unter keinen Umständen aus Schonung rechnen. Kais, non dencn Truppen auf diese Dampfer verschifft werden, schäbigen un». Eisenbahnen, auf denen diese Truppe» l,e fordert werde» können, müssen zerstört werden. Eng land gab mit der ausgesprochenen Parole der Zerstörung niiscrcs Handels diese Kriegsparolc, und wrr sind bereit, sic auch zu der unseren zn m ache n. Bei einiger Ueberlegnng werden die Herren in London wohl cinsehen, daß wir dabei lediglich das tun, was sie uns lehrte». Noch einmal: Wir bedauern den Verlust un schuldiger Menschenleben, wir haben aber aus englischen Beispielen gelernt, daß uns dies Bedauern nicht davon ab halten darf, mit allen militärischen Mitteln unser Ziel zu verfolgen. Selbst ein noch so unlogisches Volk wird sich der Logik nicht verschließen können, die da lautet: „Auge um Auge, Zain, um Zahn!" Eine österreichische Pressestimmc. Die „N. Fr. Pr." bezeichnet de» jüngsten Angriff der Zeppeline gegen England als e i n e d c r g l ä n z c n ü st c n Tatplvbcn der Dreadnoughts der Luft. Jetzt sei cs ihnen gelungen, den Engländern wieder einmal vor Augen zu führen, wie angreifbar ihre für so sicher gehaltene Kusel sei. Der alte Gras Zeppelin sei herzlich zu bewim- dern und zu beglückwünschen, daß er es erlebe, wie die Er zeugnisse seiner Erfindungsgabe im Kriege dem deutschen Volke die größten Dienste leisten und den Feinden Deutsch lands Verderben bringen. <W. T. B i Wiederum deutsche Luftschiffe über Warschau. b. Wie die Blätter ans Petersburg melden, sind über Warf ch a n in letzter Woche wieder fünfmal deutsche Luftschiffe erschienen. Zwei von ihnen haben Bomben abgeivvrseu, über deren Wirkung nichts gemeldet wird. Meutereivcrsuch in der russischen Karpathcu-Armec. d. Laut vertrauenswürdigen Mitteilungen wurde in der russischen Karpathen-Armee ein ernstlicher M c u t e r e i v e r s » ch ausgedeckt. Die Mohammedaner eines Tscherkessen-Regiments und eines sibirischen Infan terie-Regiments trafen insgeheim Vorbereitungen zur Meuterei. Man fand bei ihnen Tausende von ausrühre, rischen Proklamationen in türkischer und russischer Sprache, die vom Ausbruch des Heiligen Krieges den Mohamme danern Mitteilung machen. Das Infanterie-Regiment wurde in plombierten Waggons grenzanswärts gebracht. Die Tschcrlessen sind bei Uszok dezimiert worden. Die Demoralisierung der russischen Armee. Das Wvlfssche Bureau meldet nach der „Nordd. Allg. Ztg." auswärtige» Blättern: Unser Spezialberichtcrstatter im Dsten telegraphiert: Auf dem östlichen Kriegsschauplätze in Polen herrscht Früh lingswetter, der sogenannte Frühling des Ostens, mit einigen Grad Wärme. Regen und Dtnrm. Aber an de: ungarischen Grenze ist bereits leichter Frost eingerreten und über Nacht können allerorten die Wege hart und sei« sein: dann wird cs sich zeigen, das; bei den Russen der Still stand noch auf anderen Ursachen als auf dem Wetter be ruhte, nämlich ans erzwungener Passivität der russischen Heeresleitung. Es ist bequem, aber lange nich« erschöpfend, diese allein mit dem Fehlen eines strategischen Eisenbahnnetzes zu be «gründen. Nein, alle Anzeichen tprechen dafür, daß in großen Teilen der russischen Armee et» Geist herrscht, der den Führern nicht mehr erlaubt, den Truppen die mii großer Offensive verbundenen oußeroi deniiläm» A n - st rcug il n gen. Enlb e. b r u n g c » u n d H e l d e n taten zuzumuten. Alle Gefangenen, die bei den deutschen und österreichisch ungarische» Armeen in großer Zahl eintrefsen, erkläre» übe»einstiminend: Die rmsische» Soldaten haben jede Lust »n die«««» Kriege verloren, teil dem das ihnen verheißene Wohlleben in Berlin und Wien zu Wasser geworden ist, und seitdem sie wissen, daß die Barbgren die Gefangenen nicht schlachten, sondern besser behandeln, als sie im russischen -Heere gewöhnt sind: de»» dort wurden sie von den Offizieren mit Revolverschüssen vorwärts getrieben und waren nicht nur dem .Hunger, son der» auch zablreichen Krankbcitcn ausgcsetzt. Wenn sic nun in den Gesaugcnenlagcrn auch noch vom Ungeziefer, befreit werden, so empfinden sie es als eine» Jdealznslalid, den viele von ihnen nicht einmal in Friedenszeitcn kannten. Unter den russischen Soldaten, dencn man das Ende des Krieges zur Kahreswende versprach, wird der Eindruck, daß jetzt ihre Armee am Ende der »rast angelangt sei, durch den o s f e ii s i ch t l i ch e n Mangel a »Waffen und Munition verstärkt. Es treffen Verstärkungen ohne Waffen ein. die aus den Tod oder aus Verwundungen der vorn Kämpfenden warte», was aus viele deprimierend wirkt. Eine höchst bemerkenswerte Bestätigung dafür, daß die Schilderungen Gefangener über den Geist der russischen Armee nicht übertrieben sind, wurde kürzlich bei einem BataUlunskommanüante» des russischen 104. Infanterie- Regiments gefunden. Danach sah sich der russische Haupt- kommandierende aller Armeen an der Nordwestfront schon vor etlichen Wochen genötigt, einen sehr strengen Befehl gegen die ü b e r h a n d n c h m e u d c Drückebergerei, Flucht aus der Kampffront und Neigung zu Selbstverstüm melungen zu erlassen. In dem sehr charakteristischen Be fehle heißt cs wörtlich: „Dies beweist eine vollständige Zer setzung des militärischen Geistes und der Disziplin bei allen in Betracht kommenden Bataillonen und Kam- pagnieii. Kch schreibe diese Erscheinung dem pessimistischen und bedrückten Gcistesznstand der Kommandanten dieser Trupveiitcilc zu. Künftig werde ich alle Kommandanten, bei denen die Mossenslnchi der Mannschaft einen bedroh- liiben Ehoratter anznnebmen beginnt, wegen dadurch he.