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Dresdner Nachrichten : 05.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-05
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.02.1886
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ilig«n a« einem Sal dmm- eine» franz! da- eme ' Koloulall nun emu einen gn in kurzer, Nnga geuieiude Prctzbu im Jahre «esse nvlbwendiaen ^ladl-Reprälentanz Minis! . ««.n nament- i«. W«lch« sich «it bedeulenken oft betbriligb hatten « sich vor men lassen, bah st, ihr Geld »ur^ör- trrnehmenS bergegeben habe». ES ist »gen, welche auf dem Gebiete der woi«n stnd. Solche Dinge müssen »elch« der Meinung waren, man könne Mutterland riiitrttglichen Kvlvnialstaat r, in den Kauf genommen werden, mister deS Innern forderte die Stadt« ns, die mit 4Ü00 Gulden bezifferten Kosten der " »lak der vorgekommenrn anti-semitischen > ilitür-Jnterventio» sofort zu bezahlen. Die infolge dieser Anssordernng an den ^entsenden, die um Enthcbunz . «iäümseirr für den von den Gmben« erschlagenen Unter-Direttor Watrin bat in Tee «eu. Wenn «» nach dem Sinne des Präfekten < d« Leiche nächtlicherweile zur Eisen imoth Watrin S gebracht, unter dem Bonvan cazrville gegangen nonkm ge- .. .. övnvanve. ! Rubestörungrn sorgfältig zu vermeiden. Die Ccntral- mr aber anderer Meinung und die im . stellt. Dieselbe wird mich die Ansstellun . ,,na . „ würde aus MO M, Ich jedem bestehen, die auS deni Senat, der xamnier, dem Gemeind der HandelSktMimer, adustrieven, den Ärbeilenyndikotrn und m sollen, «n Generalkvinmissar wttd die LiMtelluiig wird aus dem Marsseid staltgesiinde». W wäre, so Hütte «u schasst und in die verwattimg war aber anderer Meinung'lind trlegraphirte, di« Leichen seier müsse in Tecazrville vor sich gehen, wem, man nicht den Schein der Furcht aus sich laden wolle. Der Präfekt schien nicht- sorgfältiger vermeiden zu wollen, als die ^Exekutoren". wie der „Cri du Pcuple" die Mörder nennt, unzufrieden zu stimmen. Er hat die Bevölkerung von Decazeville durchaus falsch beurtheilt, als er dachte, sie würde eS nicht dulden, dich man für Den ein anstän diges Begräbmb veranstaltete, den einige Banditen vor den Augen des Untrrpräscklcn und deS Maire leige mordeten, und besohle», dass man mit dem Sarge auch die Spuren des Verbrechens ari den! Wege schaffe. Das arme Ovser war sterbend in ein einzrl- stebcndes Hänschen gedracht worden, in welchem barnilierzige Schwester» Kranke pflege». Hinter demselben sind Schienenweg«', ans welchen die Waggons manövliren, und diele hätte der Präsekt benutze» wolle», um >n aller Stille den «Sarg nach dem Bahnhöfe zu dringen. Daraus muhte er ader verzichten Man kan» daraus ersehe», daß. wenn eS in Pari- noch eine Negierung giebt, die Provinz keine mehr ausweist. Ferner kann man daraus ersehen, dah die Präsekten sich für verpflichtet halten, die Baiiditeii zu unter stützen, wenn sie glauben, dah die Banditen im Stande sind. Schlecken unter braven Leuten zu verbreite», welche in Decazeville, wie überall, die grobe Mehrheit der Arbeiterbevölkeruirg bilde». Der Kriegs»»» ister hat weitere GamisonSwechsel von Kavalerie- Negiincnter» angeordnet. Der Handrlsniinisler Lockroh hat nunmehr den Entwurf für Jahre 1889 in Paris zu veranstaltende Ausstellung seslge- Dicselbe wird eine Weltausstellung sein. Der Staat seihst unter der Mitwirkung einer Garauiicaeiell- schail übernehmen. Da- voraussichtliche Kapital ist aus 40 Millionen beziffert. von denen 20 der Staat, 12 die Garantiegriettschatt und 8 die Stadt Paris einzahlen. Zwei «omitees. welche dem Minister unle>s1« l>en, sollen cmaimt werden. DaS ei»« dieser Komitees wird 3 Mitgliedern bestehn,, von denen eine- für die Bauten, ein andens llir dir angewandte Kunst mid ein drittes für die ange wandte Wisscnsclmtt befähigt sein soll. Das zweite Koinitee wird mit der Ausführung und der Kvntrole beauftragt werden; c» Webern bestehen, die iiioercith. der Verwalt»» dem Institut, den Großindul der Presse ernannt werden nicht ernannt werden. Die iiattfmden. Pari». Großes Aussehen erregt natürlich m allen Kreisen die Absetzung des Generals Schn,ist. weil er die Maßregeln des Knegsininislcrs nicht vollkommen billigte. Die Presse kommentirt »ach allen Nichtungen diesen für die Ehre der sranzösischcu Armee velrübendcn Vorfall, der ein grelle» Lickst aus das rücksichtslose Be- inhincn deS Ministers wirst. General Schmitz war tangeZeit sei» Vorgest'tzlcr. weshalb die gegen ihn genossene Maßregel um so un angenehmer beiührt, denn man ist leicht versucht, dahinter einen Akt kleinlicher Privatrache zu finden. Als eigenthllmlichcs Zu- sgnuneistreffen ist zu bemerken, daß grade mn selben Tage dciS Banket der DivifionSgenerüle im Grand-Hotel stattfinden mußte und General Cchmch, in Veitretung de- leidenden Generals Co» lombe, geiiöthigt war, alle Porkehnlngen dazu zu treffen und den Knegsmmisler emzuladen. Derselbe nrchui die Einladung an. ohne den, Genewl Mittheilung von seinem Entschluss« zu machen, ihn abzmetzc». Gerade als dieser, au» dem KrirgSmniisterium kommend, d>e Boulevards beirat, lchneen ihm dir Keitrmgsverkkiusrr eatgegcn: !a licoeatioa äu «sneral Lelimitr." Sofort trat er iu das nächste Telephvndnreau und erkundigte fich nach der Wahrheit diese» Ge» riiclstS. Als chm dasselbe bestätigt wurde, schrieb er sosort anGrrvy. »m eine Audienz bittend, und an Genral Eotomb«, chn zu «-.»- i lmldigcn. denn er könne unter solchen Verhältnissen nicht an einem Ba»kei lhcilnehmen, an dem General Boulang« zugegen sei. La» Gasimahl sand im Grand-Hotel statt; 43 Personen waren anwesend, ber es lrersschle eine eisige Külte unter ihnen und wurde keine Nede icbalten, noch ein Toast auSgcdracht. Alle mißbilligten den Ge iooliakt des Kriegs»»»isters, der gesagt hat: ,D,e Armee hat nicht !> denken, sondcm nur mir zu gehorchen I" und sich alt Republikaner, der er sein will, autokralncher gebordete alL je ein Minister der Monalchicn vor ihm. Bei keiner Ankunft in Grand-Hotel fragte c>. ob Gencrul Cchmch aus seiueu Zimmern sei. Als dies verneint wurde, bemerkte er: „Das würde ich ihm auch geralhen haben." — Charallerijlisch siir die jetzigen Zustände veröffentlicht der „Malin" 'rügendes Inserat: «Eine Person, welche eine» historischen Namen '-«btt und ans königlichem Geblüte. verwandt mit niedrere» regie renden Hamern Europas ist, aber total vermögenslos oastrht, von den alliirlen Kronenlrägern unbeachtet, stellt ihren Nonien mittelst einer ansiündigen Summe zur Verfügung, um an der Spitze eines komnierzilllr» oder finanziellen Unternehmens zu glänzen." — A»S Lille wird berichtet, dah die drei Brüder Devos den Notar Gene- vone in jeinei» Bureau umgebracht hätten. Schon seit Monate» verfolgten ihn dieselben mit beleidigenden und drohenden Broschüren. Tic drei Attentäter sind verhallet. Sie hätten am anderen Tage vor Gericht wegen einer Verleumdung-klage. die der Notar Genevoile gegen sie angestrengt hatte, erscheinen sollen. — Eine Erneute fand im Hmvitnl Saiiit-Sauvelir statt, wo die ivegen unsittlichen Lebens wandels inernirten Dirnen sich befinden. Eine derselben war wegen Ungehorsams zum Fasle» verurtheilt, worüher sich ihre Gefährtinnen empörten und einen der Beamten eine Zinkschüssel an den Kops warfen, sodah er schwer verwundet zusammenbrach. Dan» 'chlendcrtcn sie verschiedene Gegenstände aus den Fenstern, wobei sic einen Vorübcraebcnden trafen, demvlirten unter Absingung ob« cöner Lieder Alle», dessen sie habhaft werden konnte» und Guglaud. 'Woreesiershire haben »iS 10 Prozent angekündigt en die Fabrikanten a». ' er Stande seien, mit dem er sollen gröhlenlheitS »n. dem Raube wurden LlXV Mark er Basel, wo die Polizei sie der- ,-,re», wo sie in einem berüchtigten et lvcrden mußte, entdeckt wurden. Erieusabriken m Südstafsordshirr und Arbeitern eine Lohnberabsekintg von Al» Grund' kür diele Maßregel sie zu den gegenwärtigen Preise» Monde zu konkurrtrrn. Die Ar iern. sich den Abzug gefaLe» zu enun Erst ihre Ausseher und Aufseherinnen weidlich durch, zwischenkniist der Polizei machte dem höllischen Treiben ein Ende. Eine Szene, die auf die französischen Militärverhältnisse ein lelt'aiiies Licht wirst, hat zwischen dem jetzt ans Annam abdemsenen General Eourch und dem ihm als GciicralstabSchef beigcgcbcncn General Warnet, der mittlerweile zu seinem Nachfolger ernannt wurde, statigcsnnden. Zwischen oem Vorgesetzten und dem Unter gebene» herrschten fortwährend MihheUigkeitrn, und schließlich äußerte General Warnet, er suhle sich,va man aus seinen Nach doch enc» herrschten fortwährend MihheUigkeitrn, und schließli erte General Wariwt, er suhle sich,va man aus seinen Rach dc ,t höre, in 'einer Stellmia uniintz und tbäw am besten, na nkreich zurückznkrhren. General de Eourch aiittvor . rs können Sie thun I" und darauf hin schiffte sich E net ohne Weitere» nach Frankreich ein. Im Krieg-minist man von alledem nichts und war sehr überrascht, als Depesche, welche Genrial de Eourch abdenes^md Gen, antwortete trocken:, ite sich General War« »Ministerium wußte man aus die General Warnet einstweilen zu seinem Nachfolger ernannte, die Antwort erhielt. Gene ral Warnet sei nicht mehr « Toirking, sondern aus hoher See untrrweg» noch de, Heimath. Der Telegraph wurde in Bewcgnng gesetzt, und da da- Schiff, da- den General trug, in Saigun anliek, ,o konnte man ihn dort von seiner Ernennung verständigen, und er lehrte nach Toirking zurück. General de Lourcy seinerseits wartete indeh nicht ab, bi- sein Nachfolger znriickkam und er ihm das Kom mando in aller Form zurückgcbrn konnte, sondern batte kaum die Pariser Abberusiingsdepesche erhalten, als er auch schon Alles stehen und liegen ließ und sich Knall und Fall einschiffte. Belgien. Am 2. d. versuchte» Steinbrucharbeiter nach Ent wendung von l4 Kilogramm Dv»amlt den Steinbruch Sainles in die Lull z» sprengen. Mehrer« umliegende Häuser wurden zerstört. Schweiz. Der umsichtigen Entschlossenheit des Kriminal, polizeichrs« Facher i« Zürich aelaiw die Arrrtining der beiden Mannheimer Einbrecher (bei Hahn). Willibald Fritz. AMaufer, und Die Zusammensetzung de» neue» Kabinels wird von den Morgen- tMlern ,m Akgenreinen ziemlich beifällig beurtheilt. Nur die „Times" meinen, die Negierung könne nicht als stark bezeichnet werden. Der „Standard sagt, die Z»si.lni»ensctzung sei so. wie man fie unter den obwaltenden Verhältnissen erwarten könnte. Größte Befriedigung erregt die Ernennung des Lord Nvlrberv zum Staatssekretär deS Auswärtigen. Dieselbe wird als Bürgschaft dafür angesehen, daß die guten Beziehungen zu Deutschland auf- rocht erhalten werden. Bei dem Prinzen von Wales fand ein große- Diner statt, zu welc^n u. A. die Botschaft« Gras Hatzfeld und Waddinaton. so wie Tladstone, Loro SaliSbury, Lord Hatlinaton. Lord Nosebentz. Lord Granville. Lord Spencer, Lord JdeSlcich. Lord Churchill Einladung erhallen hatten. Eine Art Versöhnnngsdiner zwilchen den hervorragendsten Ministem des frühere,, und des jetzige» KabinetS! Dänemark. Die „königliche Resolution", wodurch das Mi nisterium Eslrup ermächiigt wird, bis ans Weiteres die lausende» Ausgaben zu leisten, erwies sich bei ihrer Verlesung im Folkething durch Gras Holstein als ein Schriitslück ohne Unterschritt des Königs und ohne die erforderliche Gegenzeichnung Nur den Finanzausschuß weitere amtliche Erkundigungen über diesen an scheinend groben VersassungSbmch anstelle» zu lasse», wurde die Sitzung vertagt. — Gegen die Verhaftung Ncion's und Berg's lLetztrrer ist Präsident des Folketlsiugs) wurde eine sehr enlschieden gehaltene Resolution angenommen. Ter Wortführer der Geschätts- ordnnngskommission bezrichnete das VeNghren der Regierung als Hochverrath. 8 57 her Veriassnng lautet: „So lange der Reichstag verlammelt ist, kann ohne Genehmig»»« des zuständigen Thinges kein Abgeordneter in Schnldhntt »Metz!, auch nicht verbattet oder angeklngt werde», es sei denn, daß er aus frischer That ergriffen worden ist. Wegen seiner Aeußerungen im Reichstage kann ohne Genehmigung des Thinges keines seiner Mitglieder außerhalb desselben zur Verantwortung gezogen werden. Rustland. In Lublin landen anläßlich des Eindringens der Polirei in das Tviniiiiknnerkloslet, »in Verhattnnge» vorzunehmen, Excesse der Bevölkerung statt, wobei zur Wiederherstellung der Ord nung Militär reguirirt lverden m»ß!e. Ter Millionen-Prozeß zwischen der Stadt Irkutsk und der große» Goldwäschcr-Conipagnie Batanow, Njeinlschinow und Sibir- inkow, scheint seinem Ende entgegenzngehen. Nachdem er jahrelang die Gcmülher der Stadlväter in Aufregung erhalle», habe» sich endlich beide Theile zu einem friedlichen Ausgleiche entschieden, indem die Stadt ihren Antheil an den Waschereien für 1,4Ml00 Nnbel einmalige Anzahlung und 20 Halbimperiale von jedem Pud des in Zukunft zu gewinnenden Goldes an dw genannte Compagnie avlritt. Der fragliche Anlheil an den Waschereien isl der Stadl Von einem gewissen Trapesnikow zu Schulzwecken vermacht worden. In den letzten Tagen sanden in Wcmchau rvegcn nihilistischer Umtriebe zahlreiche Verhüttungen, größtenlheils von Russen, statt Bulgarien. Tic „Pvlil. Korr." meldet aus Bukarest, es ver laute bestimmt, daß der bulgarische Delegirte Gelchow instrnirt sei, auch eine Kricgseitt'chädignng Leiten Serbiens zu verlangen. Madjid Pascha werde diese Forderung Naniens der Pforte erhellen. RumLnieu. Ter König cnrpfing die zu den serbisch-bulgari schen JriedcnSverhandlungen in Bukarest eingetroffenen Delegirten in Auoieirz. bhina. Ein englisches Blatt, der „Manchester Guar dian". billigt folgende, wohl der Bestätigung bedürfende Mittbri- lung: Die Chinesen entlassen viele der Deutschen in ihren Diensten, aus irgend einem Grunde, der nicht ganz klar ist. Während des französisch-chinesischen Krieges stand eine große Anzahl von dcnlschen Marine-Offizieren unter Admiral Sebelin: außer diese» waren nahezu lOO andere in verschiedenen militärischen Stellungen aiigestellt. Kapitän Lnng, der englische Offizier, welcher die Flotte Li Hu»g Chang's befehligte, hielt sich für verbunden, während des Krieges zurückzutrelen, und seine Grelle wurde durch Sebelin besetzt. Aber jetzt ist der Befehl erlbeilt worden, daß die Derttschen in Lr'S Flotte, der Admiral mit inbegriffen, in ihre Heimath geschickt und ihre Posten durch Engländer besetzt werden rollen. Es ist ganz sicher, daß der Pizekönig hierzu durch Befehle von der Ceittral- rcgicruna gezwungen wurde, da sein eigener vertraulicher Nathgebcr ein Deutscher ist, der stets die Gelegenheit wahrnimmt, run die In teressen seiner Landsleute zu fördern. Amerika. Es gehl das Gerücht von einem bevorstehenden AManSe der Indianer im Nordwester, Kanadas, welcher haupt sächlich dem Unwillen silier ihre veränderten Lcbensbedingungcn zuznschreibcn ist, da sie jetzt aus ihr Neservatgebiet beschränkt sind und nicht so frei in ihren früheren Jagdgrunden herumschweisen können. Tic Schwanstiß-, Blut- und Creek-Indianer sollen sich deshalb insgeheim rüsten und vercinigeu. um dem Einfluß der Weißen einen verzweifelten Widerstand entgegenzuletzen. ES sind bcretts der Regierung Vorsichtsmaßregeln zur Beichl>rßfaffu»g vor- gercl,lagen worden und sic werden wahrscheinlich angenommen werde«. In Washington ist die Gemahlin des Staatssekretärs des Aus wärtigen Baharo gestorben. Auch die Tochter des Staatssekretärs Bahard ist vor wenigen Wochen gestorben. Sie sollte bei einem Empsange im Weißen Haroe der Schwester des Präsidenten, Frl. Eleveland, zur Seite sieben und starb plötzlich bei der Toilette am Herzschlag. Ter Empfang wurde sofort unterbrochen. Die bereits im letzte» Jahre begonnene Auswanderung der Neger aus dem Süden, namentlich ans Georgia, North- und Sonst,- Carolina, nach der» Südwesten und Westen der Vereinigten Staaten beginnt immer größere Dimensionen anzunehmeii. Ans Norlh- Carolma sind in den letzten Monaten allein ca. 3000 farbige Arbeiter sortgezogen und bciben sich dieselben zum größten Theile nach den Staaten Arkankas und Kansas gewendet. Aber auch nach dc» Pacisic-Staaten, vornebinlich nach Kalisomia, wandern viele der südlichen Neger aus In letzterem Staate finden dieselbe» zum größten Theile Beschäftigung in den Weingärten, während sie in Arkansas Niederlassungen gründe» und sich der Landwirthschatt n»d Viehzucht widme». Dir Ursache für diese Mnssenanswanderung dcü farbigen Elements aus den genannt«'» Südstaaten dürste bann zu suchen sein, daß daselbst weiße Arbeiter und Ansiedler den stiegein vorgezogen werden. Man behgiiptet, daß in dem Maße, in welchem die Auswanderung der Neger aus dem Süden zuiiiniint. die Cin- wandcruna weißer Pcrionen sowohl aus dem Norden des Landes wie aus Europa daselbst wächst. ES bleibt übrigens nbzuwarten, ob fich nicht bald in Kvlismnia eine starke Opposition gegen diese Neger-Einwanderung gellend machen wird, da die „Schwarzen" zu ebenso billigen Löhnen arbeiten, wie die „Gelben" (Chinesen), gegen welche die weißen Arbeiter bekanntermaßen infolge dessen einen ausge sprochenen Haß hegen. Aenilltlon. In dem Schauspiclrepertoir dieser Woche nimmt die heutige sansst'-Aufsübrung >m Altstädter Hostbeater die hervorragendste teile ein. Herr Adolf Klei» vom Moskauer Theater, welcher »1 der eminenten Partie des Mephistopheles heute sein Gastspiel er öffnet. hat fich an verschiedenen großen Bühnen (Leipzig, Wien, Hamburg), als ein geinvoller und sehr tüchtiger Charakterspieler bewährt. Frl. Cbristien spielt da- Gretchen als letzte Gastrolle. s Auch im Residenztheatcr folgt jetzt Gastspiel aus Gastlpiel, nach Herrn C. Sontag kommt Herr Mittel!, welche Beide als frühere Mitglieder der Kgl. Holdühnr sowie durch ihre Gast spiele bestens bekannt und geschätzt. Beide auf ihrem Gebiete, der Erstere im komischen Genre, der Andere im Ronveriaiionsstücke, vor trefflich sind. Außer dem Jnr,reffe, das ein« künstlerischen Potenz wie Mittell niemals fehlen kann, muß Jeden, weicher die Geschicke dieses Künstler- kennt, auch persönliche Svnipathie zu ibm hinzicben. Schwere Trübial war chm längere Zeit brschieden. Seine Augen leiden ließen befürchten, daß er gänzlich erblinden würde, während ohnhin die Sorge» für die Familie und wegen des hcrannahcndcn Alters chn belastete». Wahrbast heroisch, mit seltener Energie ratzt er nun seine wiedergewonnene Kraft zuiannncn, um das »»- freiwillig Versäumte nachznhvlril. Nicht einen Augenblick läßt er bei seinem Auitreten von Schwäche und Altersspuren etwas merken. Solche künsllerdravour heischt mehr Bewunderung, als die Leistungen Anderer, die mit voller Krott und svrglvs ihrem Bcruse lebend Lorbeeren erringen. — Wen» Herr Mittell das nicht mehr neue Stück „Der verschwenderische Vater" sich« psre pr<xliKuo") von A. B» 1». »tzdn»r Ul» fö . ntzivibttalitär ivonniüre am vorthcil! Duma« wätzkke. fo hatte er dafür Iche Individualität ln der künstlerische Individualität In brr des Grasen de la Rivounisre am vorthcikhaflesten in s Licht treten muß Dem Publikum wird e» ja auch eine willkommene Alnvechieliu sei», wieder einmal d«»rtige sranzösiiche Konversationsstücke, du hier in Dresden rast U» nicht aus der Bildfläche erlchemeii. sehen. Ficilich kann man dt« viele» Mängel der DumaS ichen Ko mödie nicht verkennen. Statt der packenden oder leidem Handlungen bringt eS isst nur emvfludsamc Stimmung-malerei uud anSiührlicheu Dialog. Wären nicht der liebenswürdige Träger de « Handlung, die lein/Charakteristik seines Wesen-, Theil spannende» Szenen z> reichen und zum Sohn, so mußte die Antheilnahmc manchmal vollendete Darslellungskunst eines, Mittell die empfindung. ivl en Vater niii erlahmen Nur d vermag »achhallßp Wirkung des Dramas z» vermitteln. Wer hat je einen besseren Gr rtti de lu Rrvonnisre gesehen? Bei jedem Moment gebt der Künstler gui. in seiner Ausgabe aus. Sein Vortrag ist seelenvollster Ausdruck sein Spiel hinreißende Graue, lein Sentimcnr wirklich ergreifend Schon in der äußeren Erscheinung, in den Allüren deS elcganic, Kavaliers, des stets galanten Manne- ist Alles meisterlich getrosfeo Die Hauptsache aber ist, daß in seiner Darstellung jeder Zug zuu Wanze» paßt, Alles harmonlich wirkt. Von kleinen Anstögen odcc Stockungen braucht man hei solcher Bortrcfflichkeit kein Aufheben zu machen. Das Publikmn erwies sich außerordentlich dankbar inö zeichnete den Künstler iinmerforl durch Applaus und Hcrvorruu »ach jedem Akte aus. Bezüglich der Mitwirkenden mußte die Ria', sicht oaraus, daß sich Alle aus einem ungewohnten Gebiete bc weaten. zu wohlwollender Nachsicht stimmen. Bei den Wiede« livliinaen des Stückes wird ja größere Sicherheit bemerkbar wccoc.« Herr Duimmec als Vicomte Andre übertrieb manchmal die Ui ähulichkeit mit dem chevalcreske» alten Grafen, indem er zu bü'.gc. sich erschien. Im Affekt gefiel er am besten. Auch Frl. »labte b> mühte sich eisrig, für ihre herzige Helene von Brianac zu interessim Ihrer Pvlntirung im Dialog möchte man »och leichlere» Fluß un größere Feinheit, ihren Toiletten mehr fraiizösiichcll Chic wünick; ^ B. Seuberlich. f- Neustüdter Hostheater. Als Jane Eure in d«> „Waise von Lmvovd" von CH. Birchpseiser erschien vorgestern Fr! Christien zum zweiten Male vor dem Dresdner Publikum an« kunu die geschätzte Gästin aus einen sehr glücklichen Abend zurück blicken. DaS Lob. welches ihr seitens des Publikums gespendn wurde, darf hier nur in vollem Maaße bestätigt werdeir. Lc> schöne Erfolg ist umso höher zu veranschlagen, als ihr künstterischc Können we>»a durch bestechendes Aenßere unterstützt wird, soda«; sie die Werthichätzuirg in erster Linie ihrer Kunstleistung verdcustr Die gefährlichste Klippe für jede Darstellerin der Jane Ehre ist das Verfalle» in Sentimentalität and larmoyantes Wesen. Da. verstand denn die Gastin vortrefflich zu vermeiden. Bei »hrn Wiedergabe des Charaklers, »amcnllick in den Szenen. «0 üi Seelengute Jane Eyre's i» rührender Weise zum Ausdruck gelang!, blieb jcoes peinliche Gefühl, welches beim Anblicken«« unterdrück!« geknechteten Wesens jo leicht überkvmint, erspart. In deu Assel- stellen wiederum war ihre Darstellung von überaus packendc Wirkung. Im Vorspiel, als Jane Mrs. Need gegenüber ihre!-, Herzen Luit macht, hätte die Steigerung in der Nede vielleicbi noch etwas vertheilter sein können. Die übrige Darstellmw seitens unserer heimischen Künstler war ebenfalls eine ganz vc- zngliche. Es gilt dies in erster Reihe von der Mistreß Neid du Frau Bayer, dem Nochester des Herrn v. d. Osten und der Mistreß Judith Harleigh des Frl. Berg. Letztere Künstlerin findet in der artigen Rollen kaum ihres Gleichen. Frl. Flösse! verfolgt das Schicksal, immer die unsympathischsten weiblichen Charaktere dar- stellcn zu »inffen. Ihre Georgine Clärens zeichnete sich durch elegante Ericheinnng ans. O. Kt. Heute geht >m Nesidenztheatee zum dritten und letzten Male „Der verschwenderische Vater" mit Herrn Mittell in Szene. Morgen (Sonnabend) wird der vorzügliche Künstler in sMeudeu Einaktern: „Ein moderner Barbar", „Nicht fluchen!", „Scheuersest" und „Ein delikater Auftrag" sein GMptcl sortsetzen. — Herrn Direktor Karl wurde am Mittwoch bei der 20. Anffüh rrina seiner beliebten Posse „Die Stütze der Hausrwu" ein großer Lordeerkranz im Auftrag der Mitglieder deS Resideuztheaters überreicht. ck 2» der „Frks. Ztg." ist ein Brief Richard Wagners an Tichatscheck vom 2. März IW aus Paris zum Abdruck gebracht, dessen Original fich im Besitz des Frankfurter Antiauü tälenhändlers V. Exinaer befindet. Aus diesem mit dem Ansdrucke großer Eordialitäl und dankbarer Gesinnung beginnenden Briese des Dichter-Komponisten geben wir hi« den größten Theil wieder: „Deine Nachrichten haben mich srhr gefreut, und daß Du jetzt bald »s M, x-O- »Z ^ «v nu»> vv«>.ui»v>r >>> «vtrsläi könntest . . . Daß ich diese Oper nicht selbst einmal" IN Deutschland auffübren kan», macht mir großen Kummer, denn ich weiß, wie sie gewöhnlich nur gegeben wirb! Einzig Du kannst nun für mich cin- tretrn. indem Du den ' die daS größte s dargestcllt werden soll. Nacy Deinem Nleinl v««> >u^ «v,« u«^.«,»^l daß diese Rolle ganz in Deinem Naturell liegen muß: das Milde, Glänzende und Erhabene, die Hobe Strenge rc. werden Dir vor- tresflich gelingen. — Was Deine immer noch ko rüstigen Stiiiaer- kräste bi " ' - ' betriffl, muß ick über Deine enorme Ausdauer erstaunen - scheck lebt, behält er auch seine Stimme; das hat mit ihm mm einmal diese Bewandtniß." Du machst diesen Ausspruch ganz wahr!..." Wenn auch die letztere Prvpbezeiung nicht eingelrvffen ist. so war doch die Bewunderung der großartigen Ausdauer des gottbegnadeten Sängers ganz am Platze. Man sieht aus jedem Worte des Brieses wie warm und ans »migsler Uebcrzeugnng Rich. Wagner die Per dienjle Tichatscheck s würdigte und schätzte. f Die Heiserkeit des Herrn Bnlß bleibt nicht ohne E»»rmknu>, ans seine Kollegen im Bariton. So sang vorgestern Hera Iensen im „Wasfenschmicd" den Grasen Liebenau, gestern Herr Basch den Werner im „Trompeter von Sakkingen". Ersterer suhlte de» Grafen gesanglich nobel, mit weichein angenehmem Tone ans, wenn auch »n ersten Akt iTerzett mit Maria und Irmtraut) etwas mehr Schwung im Ausdruck zu wünschen blieb. Die übrige Besetzung bot nichts Neues. Im Allgemeinen lag aus dieser Antzührung eine gewisse Mattigkeit; der Frahsin», der die Handlung durchlebt, kam diesmal nur wenig zur Wirkung. Der melodrereichen gemüthlichen komischen Over folgte der „Wiener Walzer", trotzdem war der Bestich des Theaters ein sehr mäßiger. 0. st. ß Von zuverlässiger Seite ist uns mitgetheilt worden, daß das kiirzliche Gastspiel des Frl. Brandt »1 ann vom Kgl. Hoithc.tter zu Stuttgart zu einem Engagement dieser talentvollen Künstlerin geführt habe. Falls sich dies bestätigt, könnte man dieser glück- lichen Wahl einer neue» Kraft der Hosbühne nur zuslimmen. f Die Kgl. Kanunermusiker Herren Ackermann, Mehlhose und Böckmann (diesmal ohne Herrn Medefind) gaben am l. d. in Bautzen ihre erste Kammermusikioirec rn dieser Winlersaison, unter gütiger Mitwirkung der rühmlich bekannten Dresdner Klavier- virtiiosln Frau Pros. Stern. Letztere erwarb sich durch recht feine, echt künstlerische Durchführung des Klavierparts der Ensemble- Nummeni sowie mit ihrem schönen Solovorkraa wärmste Znstim mung und Bewunderung. Beelboven'S 8-ckur-Trro. »chumann'k Tkarneval" und Mozart s O-moll-Klavierguartett boten bei ezce!' lcnter AuSsühruirg hohen Genuß. 1 Friedrich Haare ging nach seinem leider recht kurze!« hiesigen Gastspiele nach Stuttgart, wo er mit deni „Richelieu" von Biilwci außerordentliche» Erfolg erntete und demnächst in dem dort besonders beliebten Lustspiele der „Geheime Agent" von Hack länder austretcn wird. f Herrn Theaterdrrektor JuliusHosmaun rirKöln hat der Herzog Emst vr>n Kodurg Gotha da» Nitterkreuz des Cmesttnisch«, Hansordens v«lieheu. fiSmilGötzemi» Köln hat. wie un» trlegraphttti gemelbel wird, am Mittwoch bei seiimn ersten Austreten im Wen« Hof- ovemtheater mit seinem Lyouel in Martha" etneu großartigen Er- folg gehtibt. Bei jeder Gelegenheit erntete her Sänger enthusia- stochen Applaus und slllrmische Hervorrufe. k Der neue B ü h u e n - A l mana ch von Entsch <50. Jahr gang) bringt mit« de» Bilden, hervorragender Bühnenkünstler auch das Portrait F. Deitmers. In einer türzlicheir Notiz über den Alniaiiach halte unser Rcscrcnt. durch dir auffällige Achiiliclikcii dc> Bildes nnt Hem, Hvslchauspiclcr Porlh. veranlaßt, bcuicrkt, cs wäre vcrinulhlich zur Aussühnurg ein Bild des Hcnn Portb stau deS richtigen benutzt worden. Nn» aber hat Herr Entsch stichhaltige Bewciie dafür, daß sich unser Referent irrte, vorgelegt »nd wn entsprechen aem seinem Wunsche, die Sache richtig zu stellen. L
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