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Dresdner Nachrichten : 05.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-05
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.02.1886
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Sblu lüÜ XK. »Iui,iosii0N>I. prompt. 8«»l°r «I >,«r»demm!rt«n krobiO,,. — üurÄer- uuil ^L8k6NK8ri!eroIje, imsrlilurnt jzröksts elvsantor (-ostümo. .^nsertixriNZ ^ von Lvbtümsn nach Anass. Vvminos in vsrsckieäollLtollOonrv. IR«rtk» Gtr«i>K, ! 8vI»I«888tr»88« LL, II (frlttzgr ßr. Urftüerß. 3). küllktUeks Le8orxune aaok Ln^vLrts. MM ,> » > WWW» W— L. M. «» ,» ^.W » — uaveMoarr« Hiuroirricvii, tarvn m aon vSrwstsn LmmsiA 3 »d rs I Lax HollLvK S MLW0XtrLvt-vv8VUckd0tt8M0r, vivLck«^ »»^sdritvllsrsir»«« S4 Dr-rdcn. 188«. Freitag, s. Februar. «r. z«. .. — . ^ - , «ltiernnäBäntftchte» «ür »en 5. F«»r»«r! Perä»»rr>ichrr Win» «VN m« AI. JüllkRIII. ÜNlIaas' 42.000 «kffl. Stirke dkl »nrchschnittt. mittlerer Bewölk«»,, »ßue »efcutl. RleprrschlSär. 0L. perutnr «ent, »rränpen. O ertliche R«»el»Il»«n,. «liier»», Wechte, mittlerer ... »««> lelnd. «erantwarklicher Redakteur für PoltttschkS vr. LmtlBierevin Dresden Eine Klassikcrvorstellung im Dresdner Hostheater und einsozial- rcsorma torischer Berathungsstoff im Reichstag übt die gleiche Wir kung aus: die Bänke zeigen einen unheimlichen Raumüberfluß. Unter der beschämenden TheilnahmSlosigkeit des mit wunderlicher Beharrlichkeit als „kunstsinnig" gerühmten Dresdner Publikums muß zulebt dle dramatische Kunst des höchsten Stils leiden: die nicht minder beklagenswerthe Interesselosigkeit unserer Abgeordneten gegen die Fortführung der Sozialresorin kann nicht anders, als die selbe schädigen. Nur in dem heiligen Eifer für das edle humanitäre Werk selbst läßt cS sich gesegnet durchführen I Es ist nicht blos ein Berstandsprvdukt, cs gehört mehr dazu, als die kluge Berechnung des eigenen Rubens, um die besibenden Klassen zur zielbewußlen Durchführung der Sozialresorin zu bewegen. Hier hat die werk- thätige Menschenliebe, wenn auch nicht Alles, so doch das Veste zu thun. Stur wenn sie, wenn die Verkörperung christlicher Gesinnung, die Herzen der Gesetzgeber erleuchtet, werden ihre Beschlüsse ein dauerndes Werk schaffen, das deni sozialen Frieden zwischen den verschiedenen Bevölkerungsklassen dient. Denn, verhehle man sich das nicht! Opfer verlangt die Sozialreform von de» besitzenden Klassen: der Anfang, der bei der Kranken» und Unfallversicherung gemacht wurde, hat cs zu allgemeinem Bewußtsein gebracht, daß init blosen wohlwollenden Redensarten nicht weiter zu kommen ist. Das deutsche Reich, das die Kranken- und Unfallversicherung der Fabrik- und anderer Arbeiter ordnete, soll jetzt einen Schritt weiter gehen und diese Einrichtungen auch aus die Landwirthschait über tragen. Hier stößt aber die Sozialresorin nicht blos aus viele, in der Sachlage begründete Schwierigkeiten, sondern iveit mehr auf euren Egoismus von ganz besonderer Zähigkeit. Griff schon der Onkel Fabrikant nicht gen» in den Beutel, so ist der Bruder Bauer noch viel zacher. Die Anpassung der Kranken- und Unfallversicherung aus die landwirthschastlichen Arbeiter muthct den Landwirthen Opfer zu, denen sich zu entziehen Mancher Luft hätte. Alle Hindernisse. dir ans der eigenartigen Natrw des LandwirthschaftSbrtriebeS hervorgehen und sich der Ucbernahme von Geldleistung für die Kranken- und Unfallversiche rung entgegenstellen, sinken daher bei den Landwirthen im Reichs tage die größte Beachtung: Nieniger wird die heilsame Folge des Unternehmens hervorgehoben. Die Schwierigkeiten gerade dieses DheilS der Sozialreform sind ohne Weiteres zuzugeben. Die Land- wirthschast bringt in viele» Stücken der konsegueuten Durchführung der Kranken- und Unfallversicherungsgesetzgebuna nicht so günstige Vorbedingungen entgegen, wie die Industrie. Was für die In dustrie recht gut möglich, ist für die Landwirthschast nicht durchführ bar. Die Organisation der landwirthschastlichen Genossenschaften gicdt der Gesetzgebung ganz andere Nüsse zu knacke» als die der industriellen. In der Industrie herrschen meist einheitliche Betriebs verhältnisse vor, ganz anders beim Ackerbau. Boden, Klima und geschichtliche Entwickelung bedingen eine sehr wesentliche Verschieden heit des landwirthschastlichen Betriebs. Die Reichsgesetzgebung wird nicht im Stande sein, hier Alles zweckmäßig zu ordnen. Es lieg» hier rin weites Feld fruchtbarer Bethätigung kür die Gesetzgebung der Einzelstaatcn vor. Es giebt zahllose kleine Landwirthe. die lhcils Arbeitgeber, theils Arbeitnehmer sind» also Versicherer und Ver sicherte zugleich. Die Naturalwirthschast, die sich zum Glücke noch in der Landwirthschast erhalten hat, macht die Berechnung der Höhe der Versicherungsbeiträge besonders schwierig. End lich ist es der Mangel an Aerzten auf dem flachen Lande und bei der Ausdehnung der Bersicherungsbezirke über weite Landstrecken die Ucberwachung der Kranken und Unsälli- gcn, damit nicht durch Simulationen große Koste» erwachsen, was ebenfalls erhebliche Hindernisse dem wohlwollende» Werke bereitet. Als Freunde des Unternehmens, die einen redlichen Willen be kundete», ein für die Landwirthschast brauchbares Kranken- und Uufallversicherinigsgc'etz fertig zu bringen, bekannte» sich im Reichs tage die Konservative», die Nationalliberalen, und, wenn schon sehr bedingungsweise, auch das Centrum. während die Dentschfreisinnigen ihre abgestandenen Phrasen vorbrachten, daß die Landlvirthschaft alle Koste» auf den Staat abwälzen wolle. Tie Sozialdemokraten aber möchten gern ihre Unzufriedenheit erregende Agitation in die landwirthschastliche Bevölkerung trage». Fürst BiSmarck hat aus die unzähligen Zustimmungsadressen, die er anläßlich seiner kerndeutschen Rede gegen die Polonisirung der deutschen Ostmarken gehalten hatte, einen Generaldank erlassen. Unter diesen Adressen nimmt die Kundgebung deS deutschen Klubs des österreichischen ReichSrathS die bcmcrkcnSwerthcslc Stellung ein. Eigentlich ist's nicht eine Kuttdgebung des Klubs als solchen, sondern eine Beglückwünschung der einzelnen Mitglieder des Klubs. Dieser Umstand ist nicht so unwesentlich, als wohl scheint, da die Verleumdung der Slave» und Römlinge aus dem Vorgänge neue Nahrung zieht, um die Vorkämpfer deS Deutschthumö in Oesterreich „des stille» Hochverraths" gegen den Kaiserstaat an der Donau zu zeihen. ES hat ans de» ersten Anblick etwas Ungewöhnliches, daß Abgeordnete eines Reichs den Minister eines auswärtigen Staates wegen einer Rede beglückwünsche«. Aber weß das Herz voll ist, des; guillt der Mund über. ES hpt aus die parlamentarischen Ver treter des DcutscbthmnS i» Oesterreich ermuthigend, belebend, ja elektrisirend gewirkt, wie Bismarck, alS der grögte Vorkämpfer der deulschen Nativnalkratt. die Stärke des deutschen Nationalaedankcns offenbarte. Unsere Brüder in Oesterreich, die unter dem Andrangc der Ezcchen. Polen und Slovenen fast noch mehr zu leiden haben, wie wir unter der Propaganda des Pvlenthums, haben sich förmlich erbaut, als BiSmarck so eindringlich seinen Landsleute der nationalen Pflichten rinschärste. Wie sollten sie daö» Sie faßte« Bismarck s Worte curs wie «m» flammenden Spmll an ihre eigene Tlsatkraft. Welches Vertrauen sollten wir Deutsche im Reich zur Slandhastigkeit unserer Brüder in Oesterreich hegen, wenn sie bei solchem Anlässe ihre Gefühle im Schreine ihrer Münnerbrust verschlossen hätten! Es ist recht wohl denkbar, daß die Feinde des Deulschthums jetzt ihren spezifisch-österreichischen „Patriotismus" entrüstet hell ausleuchten lasten; inzwischen befürchten wir eine Verstimmung der höchsten Kreise Oesterreichs deshalb nicht. Viel eher wird mau es ainKaiserhose zu Wien dcin deutschen Kanzler ini Herzen Dank wissen, daß er die Polen — die dentschen jo gut wie die österreichischen, da ist kein Unterschied — offen io ge schildert hat, wie sie wirklich sind: ihre Begehrlichkeit, ihre Lopali- tätshcuchelei, ihr unvermindertes Strebe», die alte polunche Adels- rrpubiik von 1,72 wieder hcrzustellen. Man kann in Wien nicht blind dagegen sein, daß dieser Plan nur um den Preis der Los- rcißuirg Galiziens zu ermöglichen ist. Zugleich wird man in Wien ans der Bismarck'ichen Rede die Nutzanwendung ziehen, daß ein deutsch-österreichisches Bündnis; jn einen unlösbaren inneren Wider spruch gerälh, weil» man dort die Slave» in der Bedrängtiiig der Deutschen Oesterreichs sortwirthschasten läßt. Die Slrasverlegung ztveier Knvalericregimenter ans der Tou raine nach der Bretagne nnrft auf die Verhältnisse in dem franzö sischen Heere ein höchst ungünstiges Licht. In Frankreich sind solche Strasverlegungen nichts Unerhörtes, aber daß die glorreiche Republik zu diesen stets als Zeichen der Schwäche verurtbeilleii ZwangSmaßiegeln der Bourbonen n»d Napoleons greisen muß, ist doch beachtlich. Das Offizierkorps des 3. Dragoner- und des 2. berittenen Jägerregiments war den Republikanern stets fatal; ihre Regimenter hatten, an frühere Erinnerungen ankiiüpieud, minier etwas GardemäßtgeS in ihrer.Haltung: die adeligen Offiziere ver kehrten viel aus den benachbarten Schlössern n»d den Jagden der Prinzen von Orleaiis, aber ivenig mit den ans dem Unteivfsizier- sland hervorgcgangenen Kameraden, die überhaupt in vcr ganzen Armee eine üble Nolle spielen. Jetzt hat der Zkriegsminister Bon- langer die beiden Reaiinenter nicht blos strafversetzt, sondern ihre adeligen Offiziere noch besonders verhöhnt und den Brigadcgencral Schmitz avgesetzt, weil sich dieser seiner Offiziere annahm. Schmitz ist einer der ichneidigsten Generäle Frankreichs, er zeichnete sich schon vor Sebastopol ans, seine drei Söhne dienen in Tvnkin. Ter neue 5lrieasmniister führt sich mit diesen Maßregeln io ei», wie alle seine Vorgänger: er wirst Alles, was sie in der seit 187l in Angriff genommenen Hceresoraaniiation gethan haben, wieder über den Hauscu. Unaufhörlicher Wechsel ist ja das Lebensprinzip in Frankreich. Kein Korpskoinmandant pars länger als 3 Jahre an der Spitze desselben Armeekorps stehen, damit er ja nicht zu innige Beziehungen mit demselben entgehe, da dies bei politischen Wirren geiäbrlich werden könnte. Die Offiziere avancire». ebenfalls aus politischer Vorsicht nickt in ihren, Korps, sondern durch die ganze Armee durch. Dieser stete Wechsel der KorpSkvmmandanten und der Offiziere läßt keine Vertrautheit zwischen ihnen und dem Korps auskommen, sodaß sich Alle im Kriegsfälle fremd aegenüberstehcu. Schon im Frieden leidet die militüriichc Ausbildung darunter. Und nun geht der neue Kricgsminister daran, die adeligen, be sonders kriegstüchtigen Offiziere oiiszumerzen, um Raum für republi kanische Streber zu schaffen. DaS erfreulichste Taaesereigmß ist das Uebercinkommen zwischen dein Sultan und den, Fürsten Alexander bezüglich Ostrtnneliens. dessen Vereinigung mit Bulgarien der Sultan jetzt anerkennt. Alle Groß mächte werden dieses, Uebercinkommen anerkennen müssen. Hatte ihrer Rüstungen erspart. Wie sich Griechenland und Serbien zu dem Uebereinkommen stellen, ist freilich noch ungewiß. Sollten diese Kleinstaaten eS aus einen Krieg mit der Psortc ankommen lasten, io ist jetzt Fürst Alexander als Lehnsmann des Sultans zur Hilfeleistung »nt Ivtt.OM Mann verpflichtet. Nachdem Gladstvne als erster Lord des Schatzes „die Hand der Königin geküßt" und damit zur Bildung eines Ministeriums den Auftrag erhalten hat, ist es ihm jetzt gelungen, dasselbe fertig zu bringen. Lord Roieberru erhält das Ministerium des Aeußere» — ein Zeichen, daß sich Glodstone sreuudlichcr zu Bismarck stellen will, als er früher für gut fand. Re»efteTele»r«««eDer..Dre«»uerNack>r." vom 4. Februar. Berlin. Der Reichstag erledigte die zweite Berathung des Gesetzes über die Unfallfürsorge für Beamte und Personen des Soldatenstandes und »ahm dasselbe mit einem Amendement >strnck- mannS an. den Verletzten auch Anspruch aus Ersatz der Kosten des Heilverfahrens zu gewähren. Struckmann begründete seinen Antrag mit dem Hinweis daraus, daß, falls dm Beainten die Kosten des Heilverfahrens nicht ersetzt würden, diese schlechter gestellt wärm, als die unter das Unsallgcsctz fallenden Personen. Die Freisinnigen beantragten, die Personen des Soldatenstcmdes aus dem Gesetz ans- zuschließen, da für diese im Anschluß an das Militärpensionsgeietz eine besondere Novelle wünschenswertst sei. Auch verlangten sie. daß dm Beamten im Falle völliger Enverbsunsähigkcit das ganze Dimfteinkommrn anstatt nur 2 Drittel desselben als Pension ge währt werde. Der Antrag tvurde indeß abaelchnt, nachdem Ministerialdirektor Bosse dargclegt, daß der Zweck des Gesetzes ge schädigt würde, wenn man zu weit gehe. Zu tz 2 fand ein Antrag Struckmaims Annahme, baß das Sterbegeld mindestens 30 Mk. be trage. Bei 8 4 erklärten sich Frohnie, Bock mid Schräder dagegen, daß die Krankenkasse bis zur 18. Woche für die Verletzten eintreten solle, da hierdurch die Krankenkassen geschädigt würden. Die be treffende Bestimmung wird indeß in der von Struckmann bcan traatcn Fassung angenommen. Ehioldt wandte sich in längerer Rede gegen 8 5. welcher dm Wispruch auf Pension anshebt, wenn der Verletzte den Unfall durch ein Verschulden herbeigesührt hat. wegen denen ans Dienstentlassung erkannt ist. Endlich machten Schräder, Barth und Evkoldt Bedenkm gegen 812 geltend, welcher die Staats- und Konimunalbeamtm vom Gesetz ousnimmt, wenn für dieselben bereits landesgesetzlich genügend Fürsorge getroffen ist. Die fraglichen Bestimmungen wurden indeß mit großer Mehr heit aiigmommm. Morgen: Eavptische Anleihe. Abänderung der Gerichtsverfassung und Wakslpniffmg. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Berakbung des StaatSbauShaltsetats fort. Abg. Gras Sanitz (kons.) sprach bei dem Etat der indirekten Steuern den Wuiffch aus. daß das kaiserliche statistische Amt bei der Aufstellung der Handelsbilanz andere Grundsätze vbivaltm lassen möge, da die jetzige Handels bilanz kein den Thatiachen entsprechendes Bild gebe. Thatsächlich betrage unsere Handelsimterbilanz einige Hundert Millionen, d. h. wir leben vom Kapital, was uns am die Dauer ruinircn müsse. Die Abgg. Rickert und Biichtemann führten dagegen aus. daß die lsbilanz überhaupt keinen Schluß aus die wirthlchattlichm Iwme gestatte. Die Lkindwirthschast solle sich aus eigene Füße stellen »ml» keme Hilfe aus Anderer Kosten erwarten. Abgg. v. Below-Salleske und v.Minnigerode verwiesen dagegen aus die That- sache, daß die indische Konkurcnz, welche die Weizenpceise empnndiich drücke durch das Sinken des Silbcrprcises begünstigt werde, sodaß ein Auskommen dagegen nicht möglich ici. Auf eilte Anfrage des Abg. Sattler erwieverte der Regierungsvertreter v. Pommer-Esche, daß e>» Hcrabaehcn des jetzigen Ertrags der Börsenstcuer nicht zu erwarte» sei. Abg. v. Below-Salleske kündigt einen Antrag aus Vermnidcrung und Abänderung der Stempelsteuer an. Abg. Tauner <n.-l.) besürwortete eine solche Herabsetzung. Ter Etat der indirekten Steuern wurde daraus genehmigt. Berlin. Die Neichstaaskonmwsion ffir Len Petroleumsgß- Zoll nahm den Antrag Sttncrmann an, wonach die Umschließung, deren Gewicht bei der Verzollung der Maaren in das der letzteren selbst mit cinzuichließen ist, einer besonderen Verzollung nicht unter liegt und die Nnchverzollung nach Brutto- und Nettogewicht zu erfolgen habe. Dessau. G. v. Unruh, Mitbegründer der nationalliberalen Partei, ist im säst vollendeten 80. Jahre gestorben. Wien. Abg. Smolka wurde mit 270 von 289 Stimmen zinn Präsidenten, Richard Elam-Ntartinitz mit 107 von 270 <105 leere Stimmzettel wurden abgegeben), zmn l. Vicepräsidenten und Ehln- meckl, mit L57 von 273 Stimmen (11 leere Stimmzettel) zun, 2. Vicevräsidentcn gewählt. Paris. Jn St. Quentin streiken mehrere Tausend Spinne: Militär wurde ausgeboten, weil Unruhen besürchket werde». Berliner Börse. Nach ziemlich festem Beginn trat bald eine Abschwächnng ein. Die politischen Nachrichten aus Griechen land veranlaßten stärkere Realisationen. Jn spekulativen Banken fand ein ziemlich belebtes Geschäft zu schwächeren Konrsen statt. Stimmung fester wurde. Im Kassaverlehre waren nur Industrien lebhaft gehandelt. Oesterreich iiche Prioritäten sehr sest, besonders Goldprioritäte». Privatdislont l^r. jZrantfur« M.. 1. Februar. CrrdN 2W/,. Staatbbadu LlZ-Lom- barbe» —. GaNztrr —. Labpter 6L,«'>. «»rar. Unaar. «otdrrnte —. Satlbirdtabn —. LtScoiilo IW,M. Tarmslädier —. Still. Wien. 4. Februar. Srebi« 0W.2Ö. ZtaaiSbahn 2«5,W. Lombarden ZW,25. «orbweft». IV8.b«. Marfnotrn t-'.-M. Uny. Crrbit R4.25. Still. Sari», t. Februar. Schluß. Mente 8IZ2. Anleihe lftS.öS. Italiener 97.85. Staatöbaha 521,75. Lombarden 278,75. bo. Prioritäten Sbanier 55-,t. Lei». Solbrente —. L«»»tcr N28.25. Ottomanen 191,57. Besser. Lonbo«, 1. Februar. Borm. II n. Ist Mt», ffonsola INN.58. Italiener 98sa Dürfe» >1.82. Ungarn 8st,5L. Spanier 55,25. Eghpter 81,50. Russe» 98.93. Lombarde« 11,98. trrie 25,82. Zweite Eric 8Ig>«. Late Shore 59,st). Re«-8»rk Central I«8,«N. Milwaukee 95Z7. Lxnlsville 12,5». — Behauptet. Bre « l« n , 1. Februar, Nachm. sGetreibemarlti. Spiritus Pr. Ist« Liter Ist« Proc. »r. Februar-Mär, 35,00, »r. »bril-Mai 38,5». Pr. Mai-Auui 38M. Roggen vr. Fedr. MSr, 126,90. pe. Avril-Mai 131.50, Pr. Mai-Fun« 110,0». «üdil ,»e» vr. Februar 15,00, Pr. Aptil-Ma« 15,0». Zink fr». Spekulation«- marke» —. Wetter, «alt. Stettin,«. Arbr., Nachm. > Uhr. ttSetreihemarki).; Wetzen nnoerändcrt, koe» 138-152, pr. «Pril-Mai 152,00, Pr. Mai-guni 155.00. Roggen »es», l-r» 119-129, »r. Februar-Mär, l32,0». pr. April-Mat 132,59. Rüböl »»verändert, loeo »r. Frdriiar-Mär, 13.59, vr. April-Mat 15,59. Spiritus nnprrändrr», loeo SSZio. pr. Febr-Mär, 37,99, pr. April-Mai 38,1», per Juni- In« 39,19. Petroleum loeo perftenrrt Usaaee 1>g Proc. Tara 12,99. cd Lokales und Tiichfisches. — Se. Miffestät der K önig und Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg begeben sich heute früh zur Hochwildjagd auf Fischhäuser. Revier. — Sc. Kgl. Hoheit der Grobherzog von Oldcnbnrg wohnte am Mittwoch Abend der Vorstellung nn Cirkns Herzog bei. — Der hiesige Zahnarzt Jcnkins erhielt das Ritterkreuz l. Klasse deS Albrcchtsordens. — Landtag. Die erste Ka m m c r erledigte in ihrer ge strigen Sitzung mehrere wichtige Positionen des Etats, welche in der zweiten .Kammer bereits Annahme gesunden: die Kapitel Forsten und Jagd, Domänen und Intradcn, Knlkwerke, Weinberge und Kellereien, und Hosapotheke, über welche Herr Kommerzicnrath Waunschafs referirtc. Bezüglich der Gehaltsverhältnissc der Ober förster entspann sich eine längere Debatte, nn welcher sictzdieAbgg. v. b. Planitz, Gras zur Lwpe-Baruth. v. Trützichlcr, v. Schönberg- Bornitz, Gras Könncritz, v. Friesen, v. Erdmnnnsdvri und Beutler betheiligten. Fast sämmtliche Redner stimmten darin überein, daß eine allgemeine Erhöhung der Beamtcnaehalte nicht thnnlich. daß dagegen zu Gunsten der Oberförster eine Ausnahme wohl am Platze wäre, da diese bei der Gehaltsrcgelnng zu kurz gekommen seien und denselben obendrein durch die abgelegene Lage ihrer Wohnungen gan^ besondere Kosten für die Erziehung der Kinder :c. erwüchsen, v. schönberg-Bomitz wünscht außerdem, daß bei Regelung der Dienstvcziige der Ovcrsörster Rücksicht g»s die Ausdehnung ihrer Reviere genommen werde. Unter Umständen mache sich das-Halten eines zweiten Dienstpierdes nothwendig. Bürgeuncistcr Beutler bittet die Regierung, sie möchte dafür sorgen, daß die bei der Forst- cinrichtung beschäftigten jungen Beamte», wenn sie außerhalb Sachsens zu thun hätten, höhere Diäten erhielten. Fiiianzinniister v. Könneritz erklärt, daß die Rrgiening nicht in der Lage wäre, den Gehalt der Oberförster über 4000 Mark zu erhöhe», wenn die Kannner nicht gleichzeitig den Wunsch auSipr'chc, daß auch die übrigen,denOhersörsten>chiemBildnngSgangcnachalcichacst''ükcnBe- amlen eine Gehaltsaufbesserung criabren sollten. Wenn er den Wunsch des Herrn v. Schönbcra erfüllen wollte, dann würden in zehn Jahren alle Oberförster zwei Pierde habe». Ten Wunsch des Herrn Beutler zu erfüllen, liege seines Erachtens kein Grund vor, zumal da der Staat auSwärtinc Forstcinrichtnngeir nur übernehme, um den juiiaen Leuten eine Beschäftigung vor ihrer Anstellung zu geben. Die Einnahmen ans den oben erwähnten Kapiteln werden einstimmig genehmigt. — Herr Oberbürgermeister Dr. Stiibel rescrirr sodann über einige von der 2. Kammer gleichfalls genehmigte Bei träge ffir Wohl thätsgkeit San st alt en. welche allgemeinen Laudeö- zweckcn dienen und einige andere Unterstützungen im öffentlichen Interesse. Eine lange Debatte ruft die ans Antrag der 2. Kannner in de» Etat eingestellte Summe von 8000 Mark als lausende Unter stützung an den Verein ffir Ardeiterkolonicn in Sachsen hervor, an welcher sich die Abgg. Pcltz. v. Friesen. Hirschberg, Superintendent Pank. Frhr- v. Bmak. v. Finck, Oberboivrediger Dr. Kohlschütter. Gral Rer. Bischof Bernert. v. Tanchnitz und Dr. Kästner belhei- ligten. Die Debatte gestaltete sich zu einer warmen Beffirivortung der Positron und einer ungcthciltc» Anerkennung der ethischen und huinanitären Bestrebungen des Vereins. Herr Pcltz empfiehlt spe ziell die Errichtung von Natnralverpslegstatwiien mit Arbeitszwgi.g mid bittet die Regierung, ihre bezüglichen Erftibrnngen miizn- thcilen. Staotsmimster v. Roslitz-Wallwitz antwortet, daß die Er folge mit einer einzigen Ausnahme als sehr günstige bezeichnet werdet,. Mit der Entführung der Arbeit habe es m diesen Sta-
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