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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030404014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903040401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-04
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1903
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-- r» s bemten. sich hierüber zu äußeru. daS sei Sache der ständigen Immission in Brüssel. Türkei. Die Pforte versicherte dem österreichisch-ungarischen und dem russischen Botschafter, sowie anderen Diplomaten, da« in Alt- serbien bereits pollsiändige Rübe einaetreten sei und daß in einigen Tagen die gänzliche Beruhigung und dauernde Unterwerfung der Albanese» durchgeführt sein werde. Uebercinstimmenben Konsularmeldungen aus Monastir zu- solge hat im Distrikt Ochrida vom Freitag bis Sonntag ein förmlicher Aufstand stattnefunden. De Veranlassung war folgende: Eine bulgarische Bande tötete mehrere Moham medaner. Truppen und Baschibozuks verfolgten sie und um zingelten ^ivei Dörfer aus den Höhen von Delerca nördlich des Ochrida-^ees, wobin die Bande sich geflüchtet batte, woraus die Truppen und Baschibozuks von den Einwohnern auS 12 b»!° »arischen Dönern umzingelt wurden. Die Bande entfloh: aus beiden Seilen wurden zahlreiche Personen getötet und verwundet. Tie lokalen Behörden sind bemüht, die Einwohncrschast zur Rück kehr in ihre Dörfer zu bewegen. In den letzten Tagen haben einige Morde seitens der Komitees wegen des Feldhiiterwcchsels fkaltgefuudeii. Amerika. Unmittelbar vor Antritt seiner Rundreise nach dem Weste» hatte Präsident Roosevelt »och Gelegenheit, dein deut- scheu Gesandten Freiherrn Speck von Stern bürg einige Freundlichkeiten zu erweisen, die in Amerika um so mehr bemerkt werden, als die unfreundlichen Aeusicrunge» des Admirals Dewey noch Nicht vergessen sind. Der einzige Diplomat, welcher bei der Abreise deS Präsidenten Roosevelt von Washington aus dem Bahn- dieser erwiderte, er bcdaure. daß Lternburg nicht mitkomme. und lunzufügte: „Aber im Juni wollen wir zusammenre scn." Stern burg erzählte daraus, dag seine Pferde noch in Calcutta seien: sofort bot ihm Roosevelt seine eigenen Pferde an und bat dringend darum, sie während seiner, des Präsidenten, Abwesenheit zu be nutzen. Auch wies er die Dienerschaft an, bah lein und Frau Roosevelts Pferd dem Freiherrn v. Sternburg und dessen Frau ilets zur Verfügung stände». Sternburg^ der an Gewicht viel leichter ist als Röoseoelt, dankte lachend und fragte zurück:,,Glauben Sie. Fkr Pferd kann mich tragen?" Als der Ziig abfuhr, rief Roosevelt dem deutschen Gesandten nochmals zu: „Ich schätze Ihre Anwesenheit auf das Höchste!" Präsident Rooievelt schloß seine Rede in Chicago mit der Anerkennung, daß in der Venezuelafrage beide Mächte sDeutschland und England! ihre Versicherung, die Mon roe I e h r e nicht zu verletzen, mit ehrenhafter Treue gehalten haben. Er glaube an die Monroelehre mit ganzem Herzen und ganzer Seele und mit ihm die überwältigende Mehrheit seiner Landsleute, Aber die Monroelchre dürfe nicht zu einer leeren Prahlerei werden und das Land darüber versäumen, sich eine wirkliche Macht zu 'Waffen, die doch m letzter Instanz ihm die nötige Anerkennung sichere. Es sei nichts schlimmeres, als zu prahlen, und nachher das Behauptete nicht wahr machen zu können. Der Präsident schloß mit dem Appell, die Flotte zu verstärken, was verhindern werde, daß jemals eine fremde Macht sich mit Amerika über die Monroe- lehre ausemandersetzt. Afrika. Die fliegende Kolonne des Majors Sdarpe hatte i»i südliche» Teile der Landschaft Damot im Somalilande am März den erste» bedeutenden Zusammenstoß seit dem Be ginn der letzt im Zuge besindlichcn Operationen im Somalilanbe. Das Kamelkorvs lra» ans eine ieiudUche Schar, die haitnäckigcn Widerstand leistete: sie verlor 27 Tote und ch» Kamele. Die Eng länder batten keine Verluste. Bei Fortsetzung der Operationen wurde» >0 Feinde getötet, sowie 1>100 Kamele und 2500 Schafe erbeutet. In Beni-Uuif lAlgier! wurde eine Schildwache des provisori- schen Lagers von Marokkanern angegriffen und verwundet. Der 'Verwundete, der später seinen Verletzungen erlag, konnte noch Hilfe herbeiruscn, wobei die Marokkaner von Mannschaften aus dem Lager nach heftigem Feuer vertrieben wurden. Ans Lalla-Marnia «'Algiers wird gemeldet: Ein Shcris ist mit einer großen Anzahl von Soldaten in Lebdon eingetrosfen und hat sie marokkanischen Kauileute qebrandschatzt. Von den Juden verlangte er eine Kontribution van 12 00lt Frcs.. doch erhoben diese WiSerwruch und zeigten eine» Brief des Prätendenten vor, durch den üe aui Grund einer früheren Zahlung von weiteren Auslage» betreff sind. Der Sherii ließ darauf vier angesehenen Juden mit- teilen. Saß er sie als Gefangene behalte, bis die verlangte Zahlung criolgt sc:. Kunst und Wissenschaft. ? Im König!. Overnhause findet heute die GcneralvroLc zu Ser am Palmsonntag stattnndeiiden großen Musik- Aussührung ^uni Besten des Unkerstützungsionds für die Wiiwen und Waffen der König!, musikalischen Kapelle statt. Zur Aufführung gelangen: Ouvertüre zu „Euryanthe" von Carl Maria von Weber: 'Arie aus „Odysseus" von Mar Bruch sFräulein Charlotte Huhns: Konzert sv-molls für Violine von Wieniawski s.Herr Konzertmeister Lewingerl: Arie ans der „Schöpfung" von Iosevv Haydn sJrau Irene Abend roths: 0. Sinfonie sv-moll, Op. I25s mit Schlußchor über Schillers Ode: „An die Freude" von Beethoven. Anfang 7 Uhr. 7 Im Könml Schauspielhame gelangen heute die Moliöre. ichen Komödien „Der Geizige" und „Die Schule der Frauen" zur Ausführung. Anfang halb 8 Uhr. ? Herr Albert P a u l setzt heute, Sonnabend, sein nur noch cinige Tage währendes Gastfpicl am Residenztheater in dem Schauspiel „Das verlorene Paradies" von Fulda fort Es können nur wenige Ausführungen stattfinden, da das Gastfpicl scs Herrn Paul 'Mittwoch, de» 8. d. M., beendet ist. 's Sonnabend v ei per in der .Nrcuzkirche. nachmittags 2 Uhr: I. Präludium tür Orgel in ki-mc-N «Bd. H der Pelergschen Ausgabe) von Fob. Seb. Bach. 2. Zwei kleine Motetten, »> ,,6k> istus kaetus est pro nobiü" von Palciirina, b> ,,äg»us vsi, gut wliis psccnia muncki" von Haus Leo Häßler. 3 Zwei Sologesänge für Alt, vorgeiragen von Fräulein Marie Albcrli, Konzert- und Oratorieiisängcriu, hier, ss „Er barme dich, mein Oott. tun meiner Fähren willen", große Arie mit obli- galer 'Violine (gestielt von dem Kgl. Kammermusikus Hcirn Theodor Bauer) aus der Mattliäuä-'tzassicm von Joh. Seb. Bach, b) „Es ist vollbracht!" Arie aus der Jobannev-Pasnon von Fob, Seb, Bach, 4 Zwei kleine Motetten, s> ,,'I'onsbrso k»at»s sunt" von 'Aiichacl Hand» <1737—18N6). lg „Lese, guomocko moritur justus" von Jakob Itzallus hieb, um löSii. gest. löst) — Eimrittskarten ,ur Aussübrung der großen Meise in Ü-moll von Joh. Seb Bach am Karfreitag abends K »hr sind sogleich nach der Beiiier und während der üblichen ErpcdilionSsiunden tvonn. !>—l, nachm. 3—8 Uhr) in der Kanzlei des Klrchcnvorslandrä <A» der Krcuzkirche b, pari, rechts) zu entnehmen. ch Motette in der Frauenkirche. Sonnabend den 4. Avril, nachm. 4 Uhr. l. Bor de», Karfreitag «Adagio, Presto): 1. Satz aus dem Orgellonzcrt..Ostcrn" von »arl August Fischer, op. 28: 2. 2 8sli»,mige Ehöre von Mendelssohn: :>) „Herr, gedenke nicht unierer Minctaten", >>) „Kurie eleison": 3. 2 Sologesänge für Sopran, Violine uno Or-ct. geiungen von Frau Hedwig Ritter, Konzert- uno Oiaioriensängerin, hier «Violine: Herr Koiizertiiicisier Hans Schiemann): a) Recitaliv «..Er hat »ns allen wohlgelan") und Arie «..Aus Liebe will mein Heiland sterbe»") aus der „Matthäus - Passion" von Job. Seb, Bach. >-) „O. wie ichön ist Deine Welt. Vater!" gcistl. Lied von Franz Schubert: 4. Zur Konfir mation. „So »eher hin. Gott sei mit Euch!' 7s>im»uger Chor von Gustav Schreck. Orgel: Herr Wolfgang Richter, Leitung: Herr Kantor Paul Schone, SkÜ, Ter 3. und 3, Satz des Fückerschen Orgelkonzerts «„Tod Fciu" und „Anfechtung") werden a» den beiden folgenden Sonnabenden gespielt werden. f Zn dem heut« Sonnabend stgtlfindenden letzten Sinfonie- Konzert »nGewerbehauIe komme» zur Aufführung: 1 Ouvertüre zur 3>a»ie»sfeier van Bcelhovc» : 2. ,,I-a ?>'IIiu" «Wahnsinn) für Violine von Eorelli «Herr Koiizerlmeister Willy Olten): 3. „Aschenbrödel", Nr. 3 der deutschen Mc.rchenblldcr von Franz Bendel: 4. Simonie tt-nintt «un vollendet) von Franz Schubert: ü. ,,1-a liouvt il'Oinpimln", sinf. Dichtung !>o» Suinl-Sasns: », Variationen a. d. Kaiser-O-uaitelt von Zos. Haydn: 7, Ouvertüre z. Op. „Tannbäuser" von Rich. Wagner. 7 Heute. Sonnabend, findet der 2. iletzte! Vortrag von Dr Franz Bach mann im „Muscnhause" statt. Thema: „Gibt cs eine Weiterbildung der Religion ?" 7 Der Mannergesangverein „Dresdner Liederhain" veranstaltet am ersten Osterfeierlaa ein Konzert im „Tivoli". 7 Eugen d' Älbert ist dem Vernehmen nach derzeit mit der Vollendung eines neuen musikalisch-dramatischen Werkes. „Tief land". beschäftigt. H Die Jury der „Sächsischen Kunstausstellung Dresden 1903" ist zusammengetreten: sie besteht aus den Herren: für Maler: Hosrat Prof. Kießling, Ad. Fischer-Gurig, Max Pietschmann, Prof. Osmar Schindler. W. G. Ritter. Franz Kunz. Fr. Heyser, Prof. Mar Klinaer. Prof. Fritz v. Ühde; für Bild- Pros. Karl Seffner, H. Wedemeyer, R. D- Fabrietu», H. Epler, Pros. R. pölbe; für Graphiker: Prof. Ed. «l. Ludwig Otto. G. Jahn, Prof. Karl Köpping. s Unter dem Titel .Haaenound.' bat sich ir.l wenige« Jabrn, eine größere. An,«hl vornehmlich iüngerer Wiener Künstler zusammen getan, die sich, unter der neuen Flagge augenblicklich in corpore zum erstenmal in Dresden, und zwar Im Oberlichtkaale von Emil RichtersKnusisalv» (Pragerstraße) setzen lassen. Die Wiener Herren trete» äntzeriich ziemlich prätentiös aus: und da« nimmt nicht gerade für sie ein. obwohl sich unter ihnen ganz gewiß einige ,edr tüchtige Künftler befinden, die ein dickleibiger Katalog, mit allerhand Firlefanzereien ausgestaltet. der Sicherheit halber gleich zwei oder drei Mal nennt. Die eigenartige, ohne Frage sehr geschmackvolle und aparte Aufmachung der Ausstellungsräume — tie rührt von dem Baumeister Urvan her. der entschieden eines der bedeutendsten Talente der Haaendündler ist — verblüfft aus den ersten Blick, macht aber bei näherem Hinsehen einen ziemlich ipielcuaeil Eindruck, wenn auch nicht vericdwiegen werden soll, daß c-S bei dem icdr sparsamen Behängen der mit-stoff bespannten WaHe. deren Ausdehnung durch Einbauten überdies noch erheblicher beicdiänkt ist, in so Inszenierter Weise selbst schwächere» Bildern möglich ist. einige Wirkung zu erzielen. Ob sich diese freilich in anderer Umgebung, die nicht so korrekt auf die verschiedenen .'.Koten" der Bilder gestimmt wäre, in der gewünschten Weise ein- siellcir würde, ist eine andere Frage. Der Gciamlctirdrnck der Ausstellung ist in, ganze» und großen liebenswürdig und gefällig: an besonders hervorragende» Knnstwerke», die mit eindringlicher prache ReueS »nd Ungeahntes künden, fehlt eS ihr. dafür vermißt nia» aber schwächere oder gar ungenügende Arvciten. Im wesentlichen sind die Hagenbüirdler GeschmackSIünsller. mehr seine als starke Talente, von denen die denen im Technischen Hervorragendes teilten- So z. B- Ludwig Ferdinand Graf, deisen großes Frnuen- porträt in der vornehmen Behandlung der malerischen Werte und der Schlichtheit der Charakteristik einen bedeutenden Eindruck hinterläßt. Weniger gilt das von desselben Künstlers „Sankta -Limplicitas". die lediglich wegen des virtuos behandelten Drei- llangS der Töne blau, grün und violett gemalt zu sein scheint, dagegen die wünschenswerte Innerlichkeit und Vertiefung, dir das Sujet in jedem Falle verlangt, >ekr vermisse» läßt. Durch diese intcresslit vornehmlich Kanopa. dessen „Verehrung" zu de» besten Stücken der Wiener Kollektion gehört, wenn auch sein Vorwurf nicht sonderlich neu iß. Besonders die lebendige Wiedergabe des Figürlichen, der halb fromme, kalb scheue Ausdruck der Kinder- geirchter, die zu der Mutter mit dem Kinde in rührender Ver ehrung au'blicken, ist vortrefflich geglückt. Als ei» stark realistischer Raturichiloerer von krcisligem Farbenvortrage präicntiert sich Hans WiltS in einer Reihe lehr geilwgeiier Stäbie- und Haseubllder. die mit großer Verve auf die Leinwand geworfen sind. Emen stark französiere»»?» Eindruck machcn die mit großer Floitheit entworfenen Tenwerabilder Walther Hampels, der mit beitem Erfolge bei den illirgsteir Parisern in die Schule gegangen ist, was in erster Linie 'eine leicht kolorierten Blätter, die voll von geMreichcii Einfällen sind, in glänzender Weise dokumenkierc». Aus dieiem Gebiete läßt er leine Kollegen Raimund Germela und Mar «upvantichilch. die ebenfalls mit einige» lehr aparten farbigen Zelchiiungen ver treten find, weit hinter sich, ganz abgesehen davon, dag er viel seitiger als diele zu sein icheint. Das Genrebild vertritt in dem Wiener .Hageiiduud" erfolgreich Leopold Burger, dessen „Himm- lbche und irdiiche Liebe" in der schlichten Behandlung der SuietS etwas anspruchslos Liebenswürdiges und Gefälliges hat, das uns über den Mangel an deiouderer Originalität bei ihm tröstet. Ein malerisches Talent von stärkerer Perwnlichkeit ist allem Anscheine nach Rudolph Schimmel. Sein Farbenvortrag zeigt immer etwas 'Wuchtiges, >a lut. wie z. B. bei der Dame i» Rot, des Guten bisweilen unbedingt zu viel. Dagegen ist dus ganz aus Weiß gestimmte Porträt des früheren Wiener Schauspielers Giampietros eine ausgezeichnete Leistung, die vor allem kolorittisch scappierl. Unter den Landschaslem der Hagenbiiiidler fällt Hans Rangoni auf. dessen .Grünes Haus in Eger" fieilich den Farbenkontrast von grün und rot gar zu absichtlich betont, wodurch der an und für sich gewiß reizvolle Vorwurf eiwas Forciertes und Unnatür liches bekommt. 'Reben ihm verdient am ehesten »och Amseder genannt zu werde», dessen i» der Farbe doch wohl zu dunlei auS- gesalleiics Bild „An der Tränke" snr die Zukunft Gutes veiipricht. mehr als sein „Beirzadhaiig", der ein wenig die leichte Pimel- tichrnng vermissen läht. Von einer ganz neuen Seite lerne» wir Ferdinand Dorich kennen, der ieit seiner Uebersieoelung nach Wien von de» „Eldiern" zu dem „Hagendund" übergegangen ist. Sein .Blick ins Land" zeigt uns den Künstler in einer beinahe stilisieren den Auffassung des Landicbaitlichen, aber gegen früher kräftiger in der Farbe und origineller in der künstlerische» Auffassung. 'Reben dielen Malern, von denen hier nicht alle, «andern nur die am meisten charakteristischen geuannt werden konnten, zahlt der „Hageubliild" noch einige Radierer, so vor allem Fritz Hegenbart. der nicht nur die Technik tadellos beherrscht, sonder» znglcich manche originelle Einfälle hat. und mehrere Bildhauer zu leinen Mit glieder». von denen bei Richter Rudolph Fämier und Theodor Stunde einige kleinere, aber recht tüchtige 'Arbeiten sehen lassen. — Alles in allem bedeutet somit die Ausstellung des „Hagen- buiideS" zwar leine künstlerische Sensaiion, aber dasür eme liebenswürdige, bei der vräteniiösen Ausmachung der Wiener verrcn doppelt erfreuliche Ueberraschnng. f Schauspieler Richard Searle ist vorgestern auf dem Leipziger 'Rordsriedhofe zur ewigen Ruhe bestattet worden. Um den reich mit Palmen und Kränzen geschmückten Sarkophag hatten sich mit den Leidtragenden viele Mitglieder des Leipziger Stadt- theaters eingefunden, um nock einmal das Bild des Verewigten sich zu vergegenwärtigen. Noch Gesang des Sängerchores hielt Archidiakonns Peschcck die aller Zuhörer Herzen ergreifende »nd doch zugleich erhebende Rede, in welcher er den Leoensgang des Verewigte», sein Streben nach künstlerischer Vollendung, seine große Liebenswürdigkeit und Freundestreue schilderte. Weiter ge dachte der Redner des tragischen Endes des Künstlers und schloß mit innigem Gebete. Hierauf ries Herr Oberregisseur Goldverg im Namen der Direktion des Stadttheaters und der sämtlichen Kollegen dem 'Verewigten ein herzliches Abschiedswort in die Ewig keit nach und legte einen Kranz am Sarge nieder. FVoatländischer Sängerbund- Der diesjährige Bundessängertag ist auf den 12. Juli ßi Falkcnstein an gesetzt. Am 11. Juli soll ein Sängerkommers. tags darauf am nachmittag ein größeres weltliches Konzert stattfinden. Von der Veranstaltung eines Kirchenkonzerts ist abgesehen worden. Das in Dresden iVereiushaus! duich da« Ensenzble des Zittauer StadtiheaterS mit vielem Beifall zur Aufführung gebrachte Rcformatioiisichauspiel .Lorenz Heivenreich" wird von den Zittaue»» unter Leitung des Direktors Karl am 7. und 8. April im Stadtiheater zu Görlitz zur Aufführung gelangen. H „Ueber die Erziehung des Tonsrnns" svrach Herr Mar Batike, Direktor eines Seminars für Musik in Berlin, im Hauptbahnhofe vor dem hiesigen Mnsikpädagogischen Verein und seinen öffentlich hierzu geladenen Gästen. Seine hastige, mehr mir im Gesvrächston fließende Rede war selbst bei gespanntester 'Aufmerksamkeit nicht immer verständlich. Ausgehend von dem Gedanken, ooß es die höchste Aufgabe der Pädagogik sei, zur Empfindung des Glücks zu eMehen. forderte er mit Recht eine ebenso weg- und zielbewuchte Erziehung des edelsten Sinnes, des Gehörs, wie man sie in schule und Lesfentlichkeit dem bewußten Lehen des Schönen bereits angedeihen lasse. Sprache und Musik würden gleicherweise Voricil daraus ziehen. Dem üblichen mecha nischen Musiklernen, Musikmachcn und dem oberflächlichen Musik- Hören müsse gesteuert werden. Die Mittel, die der Vortragende hierzu emosichlt, liegen nicht so ohne weiteres auf der Hand wie die Idee selbst, erscheinen aber sehr beachtenswert, gehen sie doch aus der akustischen Natur der Töne und Akkorde und aus der Psychologie des Gehörsinns hervor. In den sogenannten Ober töne» gibt uns die Natur den Grunddreiklana in Dnr als ein Geschenk. Beim Molldreiklang erklingt die große Terz verschleiert mit, daher das Traurige seines Charakters. Da er infolgedessen als Dissonanz wirkt, schlossen die alten Meister ein Molltonstück, das befriedigend ausklingcn sollte, in Dur. Durch methodische Gehörs-, in Verbindung mit Gcsichtsübungcn lKlang-Notations. vom Lehrer intoniert, vom Schüler aufgefaht und kontrolliert, müsse letzterer dahin geführt werden, die zwei Toncharaktere nach Wesen und seelischer Wirkung zu unterscheiden, die Intervalle mit Tonsingen und Notenlesen au'zufassen. die oft unklare Zwei- stimmigkeit sich zur klaren Treistimmigkeit zu ergänzen, den Dominantseptakkord als eme nach befriedigender Auflösung ringende Sehnsucht zu empfinden und das akustische Verhältnis der Sc- kundenschritte ans der Tonleiter hcrauszuhören, da beispielsweise a-tr in A-Dur etwas anderes sei als in D-Dur. Redner legte weiter, immer an der Hand von eigenen Notcntaseln. dar. wie der Schüler zur richtigen Vorstellung des Jntervallverhältnisses im zwei- und mehrstimmigen Klang, in der Modulation mit den srühlingsartig sprießenden übermäßigen und dem herbstlich absterbenden vermin- derten Akkord, ferner in dem harmonischen Klang auf arund be- zifferter Bässe usw., wie er endlich zur Klarheit de» Rhythmus rmd Tempos^ zur der Schule ein Iahc lang durch ----- n—v-»——, — bilder mit Klangvorstellungen zu verbinden, bilden und beurteilen lassen. Die weiteren, sehr anregenden Ausführungen gipfelten alle in dem Grundgedanken, de» Menschen Glück durch die de- mußt ausaesaßte Wirkung der Klänge zu erhöben. JedensaU» war das Ganze ein wertvoller Beitrag zu der noch ungelösten Frage, wie die notwendige Ausbildung de» Tonfilm» naturgemäß und erfolgreich zu betreiben ist. -p. ch Die Tiara des Saitaphernes — Berliner Arbeit. DaS „Bert. Taaebl." will durch eine Zuschrift au» einem Leserkreise erfahren haben, daß die vielgenannte Tiara, ür die die Verwaltung des Louvre in Paris 400000 Francs »ezahlt hat, da« Meisterstück eines Berliner Goldschmicdeaesellen namens U. L. Klein ist. bei dem sie von Rachumowski in Odessa, der bisher als der Verfertiger aal» und mit dem jungen Berliner zusammen i» der Lebre gewesen ist, bestellt wurde. Die Tai- lache der Fälschung sei unzweifelhaft erwiesen, da Klein die Anfangsbuchstaben seines Namens >n den Verzierungen der Krone angebracht habe und diese Buchstaben von dem Berichterstatter deS Blattes aus der Krone entdeckt wurden. Die Bestätigung der Meldung bleibt abzuwarten. ch Björnsoiis neues Schauspiel „Auf Storhove", das schon bei der Lektüre den Eindruck eines konfusen und schwächlichen Werkes hinterläßt, ist vorgestern bei seiner Erstausführung im „Deutschen Theater zu Berlin kläglich durch gesallen. -s- Die Uraufführung von Heinrich Sohnrehs dreiaktigem Volk- stück „Die Dorf Musikanten" am Hoslheater zu Weimar hatte einen sehr erfreulichen Erfolg. Der Dichter wurde mehrfach gerufen. 7 „M on n a Vanna" in Osnabrück. AuS Anlaß einer in Osnabrück erfolgten Wiedergabe von Maeterlincks Drama „Monna Vanna" leistet sich d>e dortige ultramontane „Volks- zeitung" zornbebend folgende Sätze: „In sittlicher Hinsicht hat wohl lange kein so gemeines Stück unsere Bühne passiert, wie „Monna Vanna", und man kann wob' behaupten, daß damit der Höhe punkt des Gemeinen erreicht worden ist, wenn man bedenkt, daß ' ' " ' sittln sehen wir hier ein Unsittlichkeitsproblem breit, frivol und brutal erörtert vor einem zum Teil jugendlichen Publikum." — Armer Maeterlinck! 7 Die berühmte Scherrebeker Knnstgewcrbeschule im Kreise Hadersleben hat den Konkurs angemeldet. Das ist, vollends bei den Nationalitätsbestrebungen des Instituts, in jedem Falle zu bedauern, ließ sich aber bei den enorm hohen Preisen der Webereien, die das Absatzgebiet sehr begrenzten, schon lange vorausiehen. -j- Die Direktion der Wiener Hosoper hat den Vertrag mit Kammersänger Reichmann nicht wieder erneuert. Herr Reich mann scheidet demnach mit Saisonschluß aus der Wiener Hosoper. -s- Das von der Bildhauerin Ilse Konrat ausgefübrte Denk- mal Johannes Brahms' wird am 7. Mai l. I.. dem 70. Geburtstage des verblichenen Meisters, aus dem aus dem Wiener Ccntral-Friedhofe befindlichen Ehrengrabe zur Aufstellung und Enthüllung gelangen. rühmte .. Fälschung ist. die erst im letzten Jahrhundert hergestellt sein kann. ch Der Männer-Gesang-Vercin „Kunst min in Rotier- dam hat für den 31. Mai und 1. Juni d. I. einen nationalen Gesangwett st reit ausgeschrieben, zu dem sich bereits 38 Ver eine mit etwa 2000 Sängern angemeldet haben. Während de» Drucks einaegangen« Drahtmeldungen von, 3. bez 4. ApriÜ * Kopenhagen. Heute abend gab daS Kronvrinzenpaar ein Festmahl mit gegen 100 Gedecken. An demselben nahmen teil der Kailer, König Christian, die Königin von England, die Kaiserin-Witwe von Rußland und die übrigen Fürstlichkeiten, sowie die Minister, das diplomatische Korps »nd die Spitzen der Behörden. Nach abgehaltener Cour begaben sich die Herrschasten in den Speilesaal. wobei der Kaiser die KronpriiiZkssin führte, der König die Königin Alerandra und der Kronprinz die Zariu«Wtwe. * Wien. Das Abgeordnetenhaus setzte die Debatte über die Interpellation betreffend den Erlaß des Kriegsmiuistcrs gegen die Anti - Duell - Liga fort und vertagte sich bis zum 2l. Avril. 8i«kv »nell «lvstriev Empfang des Kallers in Kopenhagen. Drabtberichte. Hofiiachricylc». Höhere Lehranstalt in Blasewitz. Die Heilkraft des Silbers. Vermischtes. * Der Musikkritiker der „Petersburger Ztg." schildert in einer der letzte» Nummern dieses Blattes mit großer Begeisterung ein Konzeit der Moskauer Liedertafel. In der Kritik beißt es u. a.: „Als das von Rubiiiilein komponierte „Ueber allen Winseln ist Ruh'" gesungen wurde, herrschte im Saale eine solche Stille, daß man das Ste'gen der Blasen in den Champagner-Gläsern deutlich histe» konnte . . Allen Re'pekt! Um io was zu Kisten, muß man ausdauernd experimentiert, d. h. die Champugnei-Gläser unzählige Male gelullt und geleert haben Wetterbericht des Kgl. Sachs. Meteorolog. Instituts i» Chemnitz Vom 3. April 8 Uhr morgens iTemperatur »ach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 3. April 8 Uhr früh: Station«, Name Richtuna u. Gtürke de« Winde- Letter Lp- Station«-! *! § Name ' tz ^ IStz Richtung u Stärke de- Winde« Wetter Stornow. Black'od ChtMansd Lkude-näS Stockholm Aovenhag. Memel Lwtnem.2 Stagen Sylt Hamdg. 1 7K3 5Y r^8VV steif bedeckt lVtNV frisch Regen 80 schwach wolkig 66 80 leicht wolkenl b6i8 mäßig Regen KS 881V maß. wolkenl 61 c 8 frisch halbbed K3 88^V frisch b deckt 60,1V leicht wolkig 61 j1V leicht wolkig 62 Still wolkenl «2!» leicht woilkiiü-ß l! 0 Helder Sciil, Minscer « Berlin - »arilrul,« Zranki.M. Me» S varis 13 München 8 üoin N>n„ UciemnZtz 7 ?«4 K0 leicht heiter 4- 6b cv müZig Regen -l- 62 leicht dede-kt 6t KW ieichpdedeN« 60 k»<) schwach, bedeckt »"140 letchidaldded »O schwach bedeckt N schwach bedeckt » schwach Regen 80 bRegen O > Regen NNO leicht dedeck» Bon SUdwesten der liiil sich der hohe Druck aber den westlichen Kon- linem auSgebretlet, Depressionen mit Minima von 7bS Mm. laaern im Norbwesten und Norvosten. Unter dem Est-stuß der temeren dal eine Drehung des M indes nach Norden statigefunden. wodurch das vorwiegend trübe, abermals kältere Weiter mit zeit- und stellenwellen Niederschlägen - Negen und Schneefall — sortbetteht. Wittenmg in Sachsen am 2. April. LtoNckn See- dSH« IN r«mp. Wind Station See-! Temp. wind sr- S 8 s hohe: H m I M ß Irr«d»n UL 4 4 2., cvtcrv 2 6.V Kreiderg 2»»! 2.7 l2 NdNV 2 27 e-'i-.i, N7 4 3 3.4 81V 2 4.8 Lchnerberg «2»! 2-9 08 1V8VV 4 17 r-üdi, 169 3-7 2« cvxcv 4 2.4 SUier SM, l-4 -22 kr»»' 2 li Banyen 202 2.3 1 0 IV.^IV I 6.7 7Ill«n birg 7S1 -0.4 -I.b WKW 3 9.8 SUtcm 2.1 1.0 IV 1 !>-» Reidenbom 772 -0.6 -2 l d-cv 2 30 »hemni» ! »io 2» o.s cv^rv 2 l.4 Jichlelder, ! >212 >-2.9 -4.6 rrrv 4 2.2 Luch am 2. April fanden unter Norvwestwinden und wechselnder Be- wSlkung zctlwelle Niederschläge statt, welche vtelsach und in den höheren Lagen durchweg als Schnee fielen «Allenberg 10 Mm.), so daß baielbit eine schwache Schneedecke von 2—4 ZeMi.uetem iFlchtelberg SO Zentimeter) ent stand. Die Temperaturen nahmen weiter ab: im ltzedirge trat Nachlsroit ein (Minimum Fichlilberg — 4.b Wr.), die Mittelwerte waren bi» zu 3 Ar. unlernormal, da» HSLft« Maximum betrug 7.» Gr (Leipzig). Dresden. S. April. Barometer von Optiker OSkar Wie,«». <v»rm. Otto vöiold), Wallstraße 2. Abend« 8 Ubr : 782 Millimeter, 8 ge- gelttegen. Dhermometrogravb nach Celtius. Deinperatur: höchste S Ar. Wärme, niedrigste 2 Gr. Wärme. Bedeckt. Nordwind. Wakkerftand der Elbe und Moldau. Budwei» Prag Pardubitz Melnik Leitwerts» DreSde» 2. Apr ^-g-s-S-j-LO -18 -8-1« 3 April -t-7-s-184-18 -25 -21-121 8N Gst Ver leid nock Berg miier gu Reiche»^ gewesene bsE Dies We Die „littags. Sa naö schi niit Zur, Köm gl. drängt i kkiMIIUg. Dahinge Acweiie sprechen, twslrcich Kälte dc Noigeej Herzlich« ließen, i ihm das Ruhestäi Drc ge« un drk zus ^
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