Volltext Seite (XML)
— O» - a» Du sonst aeprrdigt und h«tätt»t Haft! Da» ichscho» j»»er war, «etsst Du! Trotzdem gab ich auch «och viel »« viel auf . Da» kam mir draußen zum Bewusstsein, al» mir der Kampf ilntüberftrümte» Krtegerantlttz zeigt« . .. Ludwig, da kriegt , vom Leben! Da möchte man aufhenttn wie ei» Orkan »nd über die Menschheit wehklagen, die die Erde, von deren Frucht Ne sich nährt, mit Mensch«u»lnt — mit «ruberdlut düngt! ... Ich Hache Slutlachen gesehen. Lud- wtg. ich hörte da» Schreie» der Zerrissenen und da» Rßcheln der Sterchendeni Und mich verlangt'» nicht nach einem Bureau in. Berlin und «onftanttnopek! Da« kann ich Dir versichern! Mich schreckt die Macht na» aussen ... Der innere gesnnd« «ufbau erscheint mir «sichtiger!" Jetzt war e» auch Ludwige al« sähe er dort eine« neuen Mensche». Bor feinen limgo« wuch« die letdgezetchnete Gestatt seine» jungen Bruder» zu selt samer Höhe empor. Und seine Stimme schwankte, al« er endlich entgegnete: „Das kann ich alle« wohl hegretsev. Jimmt . . . aber — im Leben und im Handel gibt » eben keinen Stillstand! Und Deine menschlich-etüischen Erkenntnisse entsprechen Nicht den Bedürsnissen unsere» wirtschaftlichen Lebens!" „Wer schretbt denn diese Bedürfnisse vor?" erwiderte Joachim, sich mehr »nd «ehr «rregend. „Die Bluthunde, die Geldmenschen tun da»! Die Nimmer satten Krämerseelen!" „Und doch willst Du absolut weg!" antwortete Ludwig achselzuckenb. Lang samer, sich gleichsam wieder in sich selbst zurlickziehend, meinte er dann: „Da« sind alle» »raoe Theorien, und wohl denen, die danach handeln können! Mir ist da» Heimatdach jedensall» zu eng und zu niedrig . . . Und niemand soll mich hindern, mir mein Leben ander» etnzurtchten!" Sr steckte Papiere in die Tasche und griff »u seinem Hute. Dann besann er sich, schloss den Geldschrank auf und tat mehrere Banknoten in seine Briestasche., „Ich fahre nach Freiburg!" sagte er dabet. Sr sah nach der Uhr, tat einen Blick Lurch» Fenster und zog endlich seinen leichte» Regenmantel über. Dann streckte er Joachim die Hand hin: „Auf Wiedersehen, mein Junge! Sorge Dich nicht ab, geh' lieber spazieren! Grüss die Mutter! Mit dem NachmittagSzuge »in ich zurück!" Joachim hielt seine Hand fest: „Wir sind noch nicht fertig. Ludwig — last «n» zu irgendeinem Ziele kommen. Offen gestanden, Deine Pläne sind mir nicht klar geworden.... Ich bitte Dich Irdenkaüö, nicht damit zu rechnen, Last Du mich hier sozusagen als Deinen ersten Beamten versetzt. Du zielst darauf hi»,- bas weih ich! Du willst Dir dadurch mehr eigene Bewegungsfreiheit schassen, da» habe ich nachgerade begrtsfen. Und wieweit dabet rein persönliche Ding« mtt- sprechen, sei noch dahingestellt ... Ich wiederhole Dir jedoch allen Ernstes: Ich Vleibe nicht Kaufmann! ... Ich bin nicht berufen dazu. Ich brauche etwas andere»! Ich will eine Arbeit haben, auf die ich mich konzentrieren kann, die «sch aus mich selbst stellt. Mutter ist damit einverstanden und hat mir auch die Mittel zugesagt für mein Studium und für einen standc-gemästen Lebensunter halt. Und damit Du über alle» orientiert bist, will ich Dir auch sagen, was bis her nur erst Mutter weist ... Ich gedenke, mich bald zu verheiraten . . ." ' Lndwi-g stand d« — kalkweiß bis an die Lippen. Um sich nicht zu verraten, begann er zu lachen. „Bist wohl nicht gescheit!" Meß er hervor. „Deine Nerven spielen Dir wohl einen Streich? Komm' erst Innerlich zur Ruhe." Damit ging er hinaus. Joachim aber blieb noch eine Weile regungslos stehe«, mitten im Kontor, umweht von dem Luftzug, der ihm durchs offene Fenster den Duft der Holder blüten, durch die offene Tür aber den Geruch nach frischem Holz, nach Wald und Wasser hereinbrachte. Deutlich vernahm er das Rauschen des «rosten Wasser rades. das summende Zischen der klingenden Sägen, das Heulen der Schäl maschinen — und doch hörte er nur eigentlich das Lachen und den sortcilendcn Schritt des Bruders. Weshalb diese» spöttische Lachen? Joachim fuhr sich über die Stirn, hinter der e» so unklar war. Er schloss bte Tür und'warf sich aus das Ledersosa. das hinten an der Wand stand. Ludwig hatte die Absicht, zu Fust nach dem entfernt liegenden Bahnhof zu geben, «nd zwar den Damm entlang, auf dem die Schienen der Lchigntschen Pri vatbahn liefen. Er schnitt so einen beträchtlichen Umweg über die Lagerplätze, Eber die Ehuussee und durch di« Stadt ab. Besonders aber lag ihm auch daran, »tcht vom Wohnhaus aus kontrolliert zn werden. Hinter den Spiegelscheiben der Fenster sah er oft Mariens blasses, misstrauisches Gesicht. Ober sie stand auf der Altane vor dem Speisezimmer, «nd wendete sich ab, ging er vorüber. (Forisetzung folgt.) , Sonnabend, den 10. November 1917. Nie -vsr KLervLerr. Roman von Ll. Correi?) k»l. S»rti«tz»n».> Joachim hatte sich den weitgehenden Pläne» des Bruder» gegenüber bisher neutral verhalle«. Sett Ludwig aber darau zu denken schien, hier alles im Stich zu lassen, um dem Baterlande mit der Masse zu dienen, nsidersetzte sich Joachim offen jeder Erweiterung de» Betrieb», mit dessen Fortgang er vermutlich be lastet werden sollte. Mit einiger Unruhe wartete Joachim darauf, was der Bruder jetzt wohl zur Sprache bringen werde. Dast schon irgendein AuSbruch bevorstand, kündete sich schon in der Heftigkeit an, mit der Ludwig die alten, hölzernen Fensterläden derart zurückschlug» dast sie knallend gegen die Mauer anprallten und den Mörtel abschlugen. Auf seinem Gesicht stand» dabei wie Qual. Oder machte da» Sonnen licht und da» Grün der Reflexe von aussen seine Züge so scharf und verbittert? Endlich trat Ludwig an den Schreibtisch zurück. Er sah nach der Stelle hin, wo von der Decke herab das kleine, kunstvolle Schiffsmodell hing, da» seiner Kindheit Sehnsucht und Verlangen gewesen, ohne dass der strenge Bater ihm nur einmal gestattet hätte, e» recht zu besichtigen oder gar anzurühre«. Und ohne bei» Blick von dem Schiffchen zu wenden, jagte Ludwig: „Wenn Du für Dich volle Freiheit beanspruchst, so tue auch ich das! Ich habe mich mein Lebtag für Euch all« eingesetzt und avgerackert — jetzt aber möchte ich auch einmal zn mir selbst kommen!" Joachims erregte Nerven kamen schon ins Zittern. Er erwiderte kurz: „Ich möchte missen, was Du unter Freiheit verstehst! ... Du hast doch persönlich noch andere Pflichten als ich!" „Diesen Hinweis hättest Du Dir sparen können!" wies Ludwig thtt sofort zurecht und setzte sich nieder, als wolle er arbeiten. Er evgrisf sogar die Feder und sagte nur wie nebenher: „Man hängt viel zu sehr an sogenannten „Pflichten" und verliert darüber sich selbst und das eigene Lebensglück! ... Ist meine innere Genugtuung nicht mehr wert als die Zunahme unseres Vermögens?" — Joachim lachte jetzt hell aus. „Das sagst Du?" — „Gewist! Das sage ich! Wenn ich meine Anschauungen geändert habe, so habe ich dazu wohl meine Gründe . . . Dein Erstaunen entbehre ich dabei gern!" „Entschuldige," entgegnete Joachim, „aber ich kann mich nicht so schnell in die veränderte Sachlage finden . . . Am besten wäre es, Du würdest Dich mal freimütig aussprechen . . . Geh' nicht immer wie die Katze um den heissen Brei — rede offen heraus! Wir können doch hier den Kram nicht im Stich lassen? Zuletzt steht Loch unser aller Existenz auf dem Spiel! Du bist zudem ein wett besserer Kaufmann als ich, und daher halte ich unsere ganze Unterhaltung für überflüssig und töricht!" Er stand auf. Ludwig aber sagte: „Wie Du gemerkt haben wirst, habe ich Abstau- ge nommen, ins Heer zu treten. Leider musste ich Abstand nehmen! Wir köünen aus grosse Austrüge rechnen — Milltonenausträge . . . Dafür brauchen wir aber .Kontors draußen! In Hamburg und Berlin und — will's Gott — auch bald ln .Koustantinopel! Einer von uns verlegt daun dorthin seine Tätigkeit . . . Hier zu versauern und zu vermodern hat doch keinen Zweck!" Joachim fühlte eS kalt über sein Gesicht schauern. „Du vergisst wohk," sagte er mit nervösem Lachen, „dast ich ei« Krüppel bin? . . . Deine weitsichtigen Pläne sind nichts für mich, die machst Du wohl nur für Dich allein!" . . . Und die gesunde Hand flach aus den Tisch legend, sprach Joachim weiter: „Wenn Du meine Erlebnisse hinter Dir hättest. Ludwig, so würdest Du überhaupt anders denken! Als Du vorhin sagtest, dast Dir die innere Genugtuung mehr wert sei, als die Bergröherung des Vermögens, da lacht« ich. Ich lachte vor lauter Erstaunen, den» jener Ausspruch war wahrlich das Gegen« ') Ameriianisches EopyrlgiU 1817 b;- Greihlein L T»., G. m b. H., Leipzig. riir NM Ilifbnii KSselütztzÄelilvn LlLrpvi « M><I Ser jsservtz- überall erliLItsick; auch in Dadlattealkori», bravem aus Keisen. 0»»SN» «SllSN Maschinen schlosser sucht ZLvrrin»uii, Zwickaner Straf,« LS. Infolge Ablebens de« bisherigen langjährigen Lhes- redatteurs einer weitverbreiteten illustrierten Familien- Wochenzestichrift wird zur Neubesetzung diese» Postens ein akademisch gebildeter, erfahrener khesredalteur zum baldigen Eintritt gesucht. Aussührlichc Bewerbungen von Herren, die ähnliche Stellungen schon innegehabt haben, unter Darlegung de« Lebens- und Bildungsganges, Beifügung eine» Bude, und Nennung von Referenzen und Gehattsanspr. erbeten unter A. Ü7VA an die Erped. d. Bl. Ueeeizbiiro ia 0r«««lea. Z« unserer Drrirctung suchen wir einen tüchtigen, bei Be hörden »nd Privatfirmen gut ««geführten Herrn au» der Branche. Lest, ausführliche Angaben über bisherige Tätigkeit mit Zeugnissen und Photographie unter Nennung von Referenzen erbeten an L»r1 SvU-r« L-». lSr L1s«ick«vd-«. Lrlolrsvd». » » » ! kslisiiirWKiie In>l!,j an selbständige, flotte und zuverlässige Arbeit gewöhnt, A für Buchhaltung. Abrechnung und Erledigung techn. » Schriftwechsels baldig)» gesucht. «aütr,» klesbiitt, i 8-. I » » 1 LrI«88lnÄU8lr1o-2outr»Iv. o» , Wir sofort in dauernde Stellung unä vrsLrsr. Lra,m»ini-V«rke, L.9.. Vreden. Schautzaaer Strasse 48. Kräftiger Kellerarbeiter wfort gesucht, »ein»». e»an«> Rn-Al., Monhstrastc S. AIllii'-I.elliMsi nicht unter 16 J.alt, sofort geiucht. Schriftliches oder persönliches An gebot erbittet H». Htzaltttarlli, Oberinelker, 4poh«f»,i». «s.Sch«. Zuverlässige Frauen zum Austragen von Zeitungen werden gesucht. „rrrsduer Marrenstrass« Ä/1S, Nachrichten^ ass« Ri/so, I. llonlorisliv, bessere Kraft, möglichst erfahren in dopp. Buchführ., flotte Steno typistin, lofort »der später gesucht, bei entsprechend. Leistungen gegen höheren Gehalt. Ausführliche Be- Werbungen mit Angabe der Kennt- niste, Alter, Antritt u. der Gehalt» forderung oeförd. die Erped. d. Bl. unter HV. II784. Mögl. sof taub., kräft., gesund. HlUwmSdch« mV guten Zeugnissen in Arzthaus ^ »den« be Nähe Dresdens bei 2b M. Lohn gesucht. Zweite, Mädch. Vorhand. Angevote mit Bild u. Zeug», an Frau vr. tztzwrwar, Bischofs »erda i. Sa., Bischof»stMe 16. -lwrarbett. Iran«« zu«, Nähe« von atten gesucht. Zigarettenfabrik Hvwtekrer, Inh.: Vigo rietr, Wcisscritzstrasse 3, für 1. Januar listige, tüchtige zuvrr« NamsvU, die perfekt ist in der Küche und Erfahrung hat iin Gartenbau n. Geflügelzucht. Angebote mit Zeugnisabschriften und Gehalis- ansprüchen bitte zu richten an Frau (Hsrirull Hstirv, Ntltvrkat Ulllmlt» bei Döbeln. Laufmädchen, 14-15 I. alt, wird angenommen. siuit,If»deik Vesea*. Marienstr.16. Mädchen a«d Frauen. die gut delevmvndek, -efuntz, kräftig, mindesten» 1,55 »a -ross und 20—40 Jahre alt sind, werden als Schaffnerinnen angenommen von Stützt. Straßenbahn Drestzeu, Rathaus an, Altmarkt. II. Obergeschoss, Zimmer 26, merktägig vormittags von 9 bis 12 Uhr. Gesucht zum 1. Januar 1916 für Rittergut erfahrene, energftchr Mamsell. irm im .Kochen, Backen. Einlegen. Schlachten. Fcderviehzucht, lilch- und Biitterwirtschaft. Küchenmädchen sind vorhanden. Frau HVAnsakv, Ritt«r««t KottmarSdorf bei Lübau i. S. Je»»-«» Mliete^ive» ans achtbarer Familie wird als für Kontor gesucht. Schriftliche Offerten unter IL. IVO an die Annoncen - Expedition Bl»»»enat«tq «k V«,»I«r. Meissen. I rllGUM»ssaG»ssi«i»» I 2ljähr., b Jahr« auf Ritterg. al» Stütze tätig aew.. gute Kennt«. In Kochen, Ln,wecken, Plätten u. Wrihnahen, sucht ähnl. Stellung. Gute Zeug«, vorh. Nähe Dre,d. oder Bautzen devorz. Off. an A. Reisst«. Drevd.. Gehestr.IS,». liUlil-iMoelitor sucht Stellung auf grösser. Gut oder Rittergut zum 1. 1. jtz18, wo sie sich noch weitrr ausbtlden. kann. Off. u. B. lA.tzV.1S» an die Erped. d. Bl. > »Mi« »esmiöe Frau, alleinstehend, die sich keiner Arbeit scheut und sich leicht in iede Tätigkeit einfindet, sucht in Fäbrik, Hauswirtschaft od. Garten lohnende VrschMinng. Gefl. Angebot« u.«»»»» „Intzalttzentzauk" erbeten. Otzräulein Land«, 19 I. alt, O sucht Stellg. 1. od. IL/1. 16 auf gr. Lut oder Rittergut al« Stütze od. Wirtichastsfkl. Werte Angeb. Eckart»«» Nr. V bei Zittau i. So. * n I. 8tat»eai»äck«;It»ai» od. eins. Jungfer s. sof. od. spät. Stellg. aus Schloss od. Rittergut: W. Ang. erb. u. <!. N ,8»»alitzo»tz«»k* At tillM kiüisik ssv. in guter Vermögenslage, sehr erfahren in der Verwaltung von Großgrundbesitz, würde sich gern auf einem grosseren Besitz, wo Herr fehlt, nützlich machen, wenn freundlich« WolMMg geboten würde. Angebote erbeten an dt« Erped. d. Bl. nnicr Landwlrtss., ärsrei. such», darvegcn jetzige Stellung mit- n 1./12. l7 od. 1./1.18 milttärsrei, j Dcsitzwechsel jetzig gegeben, zum l'./t Stellung als Verioglt« öder gnsvrktot, wo der>. selbst. di»p. kann. Off. erb. S.tt«!!,.. Mül«« 4-llb.Grei,. Sür meinen älteren, noch sehr O rüstigen I«sp»tt0r, welch, ich als tücht., ertohrenen Fachmann best, empsehl. kann, luchc bald a. Ritgt. od. gross. Landgut spätest. 1.1.18 Stellg. Frau übernimmt innere WIrtlchast. Off. erb. u. UI. »«»« an die Erp., d. Pl. , w» Ws kann 35 s. alleinstehender Buch- Halter, Javaltd. noch KW««, preiswerte Beköstigung u. Woh nung erhallen? Bevorzugt wird «nts-, Mühlen- od. Gnsthss». des. aus dem »«»de, für welchen lelbiger rvent. die schriftlich^« Ar beiten mit erledigen würde. T«. gebot« mit Preis «. «j». 12» Ssl „IatzalitzentzaaH' ?i»aia»,?:°LL'K Off. «. I>. «. ,««» «m lltz»ck«Iss Htveme, Asilerhand gebr. Mittet.'zu ^ kaufen gesucht. ». «spfee». «m St« tzo.