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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060822017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906082201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906082201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-22
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1906
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LI» Knsbsn-HnrüZs Leku>-/^N2Ü86 »0» 3 Uaelr LN von 4 !r tt»eb «> 8amtvr L vo. L W^rau«»»tr»»»v D. - - verMcheS und Eiichsisches. — Gelinde- und Arb e it Sv ertrS ge mit Minderjährigen. Ein« Minderjährige war im Aufträge ihre» BornmnvÄ durch «inen Dritten vermietet worden. NaA dem sie ^ Jahre im Dienst« gestanden hatte, verlängert« sie selbständig den Dienstvertrag um ein weiteres Jahr. Diesen Vertrag focht der Vormund mit der Behauptung an, daß sein Mündel zu der Verlängerung d«S Dienstverhältnisses nicht er mächtigt gewesen sei. Das OberverwaltunaSgericht wies di« Klag« mit folgender Begründung ab: Nach 8 113 drS Bürger lichen Gesetzbuch» bedürften Minderjährig« zur Eingehung von Dienst- oder Arbeitsverträgen zwar der Ermächtigung ihres BaterS oder ihres gesetzlichen Vertreters, indessen Hab« das Gesetz ausdrücklich bestimmt, dah die für den einzelnen Hall er- teilt« Ermächtigung nn Zweifel als allgemein« Ermächtigung zur Eingehung von Verhältnissen derselben Art gelte. Durch den Austraa an de» Vermittler, sein Mündel in den Dienst zu geben und den Vertrag darüber abzuschliehen, habe der Vor- mund sein Einverständnis gegeben, dah von nun an der Mündel sich sein Brot durch Gesindedienst erwerbe. Er habe dadurch sein Mündel allgemein ermächtigt. Dienstverhältnisse derselben Art «inzuyeben. und eS wäre seine Sache gewesen, zu beweisen, Minderjährigen für'die Eingebung von Gesindeverhäktnissen Geschäftsfähigkeit zu verleihen. — Die an Niederschlägen reiche und dalbei warme Witterung ist nicht ohne Einfluß auf die Vegetation geblieben. So läßt sich z. B. letzt in den Anlagen des Zwingers, gegen- über Webers Hotel, an mehreren dort stehenden Akazien- bäumen ein zweiter Dlütenflor bewundern. — Der Schlosser Hellmuth vermag am 25. d. M. auf eine begeht heut« un „Schweizerbous". Schweizerstrabe 1. sein Sommer- b«. StistunaSsüst, vchbunden mit Prämiierung treu dienender Gsschästsgehilsen. Der Vergnügungsausschub hat ein reichhaltiges und abwechselndes Programm zusammen gestellt. Außer Konzert. Gabenlotterie usw. sür die Erwachsenen ist auch durch Veranstaltung verschiedener Spiele und bei Ein tritt der Dunkelheit durch einen Lampionzug zur Unterhaltung der Kleinen Sorge getragen. — Der Verband Dresdner Kegelklubs hält nächsten Sonntag im Wiener Garte» — Hotel Kaisechof an der Augustusbrücke sein Sommer- und Kinderfest ab. El» vielseitiges heiteres Programm erwartet die Teilnehmer. — Vor einigen Tagen geriet der 2s Jahre alte Glasmacher Wilhelm Emil Schulze an der Arbeitsstätte mit einigen BerufS- aenossen in Streit. An dem Streite beteiligte sich anch der 47 Jahre alte Arbeiter Policke, der, da es zu Tätlichkeiten zwischen den Streitenden gekommen war, von Schulze schwer ver letzt wurde. Inzwischen ist er im Friedrichstätter Krankenhanse, wohin man ihn gebracht hatte, an den Folge» der erlittenen Ver letzungen verstorben. Schulze ist verhaktet worden; er hat sich wegen schwerer Körperverletzung mit tödlichem Ausgange zu verantworten — Auf der Landhausftrcche. an der Kreuzung mit der Schicßgasse. wurde gestern mittag ein jugendlicher Rad fahrer von einem zweispännigen Landauer, welcher in ziem lich schneller Weise aus der Schiebgasse heraus kam. über fahren. Der Radfahrer, ein uugüfähr 16 Jahre alter Mensch, kam dabei direkt unter die Pferde zu liegen und erlitt dem Anscheine nach durch Pferdetritte ziemlich schwere Ver letzungen. Er mußte vom Platze weggetragen werden und wurde stiater mittelst städtischen Krankcntransportwagens nach dem Krankenhause gebracht. Die Personalien des Kutschers wurden polizeilich sestgestcllt. — Vielleicht gibt dieser Unfall Anlab, daß dem raschen Jahren durch solche enge Quergassen, noch dazu durch ganze lange Reihen von Wagen wie gestern — Hochzeilswagen — «in Riegel vorgeschoben wird. , — Heute findet in der Großen Wirtschaft tm König!. Großen Garte» Doppelknnzert von der Kapelle des 12 Feldnrtillene« Regimentes unter Direktion des Königs Mnsikdittgenten W. Baum und der Kapelle des HaujeS unter Leitung des Musikdirektors A. Wentscher statt. — lieber das Vermögen der Commanditgesellschast „Sächsische Bankgesellschaft Quell malz u. Co. in Dresden" ist gestern das Konkursverfahren eröffnet worden. — Der Restaurateur Friedrich Gübler m Loschwitz iNestaurant zur Saloppe! hat die Eröffnung des Konkurses zu seinem Vermögen beantragt. — Bädersrequen». In Klotz sche-KönigSwald be trug die stabt der Sommerfrischler am so. August 66g Parteien mit 1269 Personen. Das König Friedrich August-Bad ist in der »ergossenen Woche von etwa Svoo Prrsonen besucht worden. An 359 Personen wurden Kur- däder verabreicht. Die Fremdeiilisle von KtvSdors. BärenselS und Bürendurg weist bis zum l7. August 3186 Gäste und 1366 Pnssnnten auf. Rach Bob Elster kamen bis zum gleiche» Lage 10 669 Fremde, von denen 8767 zu längerem Aufenthalte aiS Kurgäste verweilten. Bad Kreuz nach sab bis zum 18. August 9720 Kurgäste Am selben Termine zählte Bad Nau beim 23 327 Kurgäste, von bene» am genannten Tage noch 6692 anwesend waren; Bäder wurden 399 882 abgegeben. Nach Schretderhau kamen bis zum 16. August 9800 Gäste, nach Bad Wildung « n 8812, nach Bad Sal, brunn 7669 Kurgäste und 6221 Passanten. In Krummhübel wurde am 17. August der 3999. Gast ve-zeichnet^ in Bad Fltnsberg der 8741. Nach Travemünde kamen btS zum l6. August 6006 Gäste, nach Cuxhaven diS zum gleichen Tage 16133, noch Helgoland >9 188, nach Langeoog bis zum 10. August 3707 Gäste. T « p l i b - S ch ö n a u kah am 17. August den 3609, Eichwold am II. August den 396, Karlsbad am 17. den 61 666.. Gi« ßbüblam 10. den 360. und FranzenSbad am 16 den >0 766. Kurgast. Nach Piftvan in Ungarn kamen bi» zum 12. August 6066 Personen. — Niederpoyritz, 21. August. Auf Requisition der Berliner Staatsanwaltschaft wurde der hier als Sommergast aufhältliche Baumeister W. aus Berlin in Haft genommen und der Staatsanwaltschaft in Dresden zugesührt. W. soll sich wegen verschiedener Straftaten zu verantworten haben. - Weinböhla. l9 August. Tie Halmfrüchte»,»« ist mit Ausnahme eines ganz verschwindende» Teiles, der noch außn steht, hier und in der Uniaeaend »unniehr beendigt. Ihr Ergebnis ist sowohl in bezug aus Quantität wie Qualität der geerntete» Getreidearten ei» sehr befriedigendes. Auch der Grninnieternte. die gegenwärtig begonnen hat, eröffnen sich die besten Aussichten aus einen reiche» Futterertrag. Freilich wird bei ihr viel vom Weiter abhänge», oas sich, wie der Landwirt meint, bald wieder „einrichten" möchte. Uebcr den Stand der Kartoffeln spricht man sich verschieden ans. Im groben und ganzen berechtigen jedoch auch sie zu guten Erwartungen. Daß sie hier und da faul werden, führt man auf die enorme» Niederschläge des Sommers zurück. Keine Erklärung weiß man dagegen für das Äefallenseln des Kartoffelkrautes, welcher Uebelstand sehr unliebsam vermerkt wird, well er. im Gegensatz zu früheren Jahre», daS Kraut zur Ber- wendnng zu Fnlterzwecken unbrauchbar macht. Ueber das Auf treten des falschen Meltaues beim Wein wird allgemein Klage geführt. Es gibt hier auch tatsächlich kein Hansspnlier, an dem nicht deutlich die Spuren der verheerenden Krankheit zu erkenne» wäre». In den Weinberge» bietet sich natürlich das gleiche Bild. Durch die rechtzeilige Anwendung von Gegenmittel» glaubt man jedoch, wenigstens den größten Teil der Traubenernte gerettet zu haben. — Daß ein Dutzend Elbbäder 300 Mark kosten können, erfuhren vor einiger Heit zwölf Mitglieder eines Ver eins in Meißen. Vor einigen Wochen, an einem heißen Sommertaae, unternahmen sie eine Bootspartie stromabwärts. Auf der Rückfahrt begriffen und unterhalb Niederlommatzsch angekommen, wurden einige der Ruderer infolge der Wirkung der glühenden Sonnenstrahlen derart entkräftet, daß besonders > bei dem einen sich Anzeichen eines Hitzschlages bemerkbar ge macht haben sollen. Um sich wieder zu «rfrif'en und zu Kräften zu kommen, nahmen alle zwölf Mann in den kühlen j Fluten dos Stromes an einem versteckten, von Weiden um stanbenen Winkel ein gemeinsames Bad. sich alSdann die Ruderer wreder in id. Reu gestärkt traten die Riemen, und ohne weiteren Unfall brachten sie sich und daS Boot glücklich heim. In der Meinung, daß wohl kein Hahn über das Bad am ver botenen Orte gekräht habe, hatten sie dieses und die heiß« Fahrt bereits vergessen. Da, eines Tages, erhielt ein icdcr der zwölf Teilnehmer wegen Badens an verbotenem Orte ohne Badehose «ine Strasoerfügung über 2b Mark. Der Steuermann eineSlElbkahneS hatte den Vorgang zur Anzeige gebracht. Die Betroffenen haben wegen der Höhe der Strafe ein Gesuch eingereicht und hoffen wohl nicht mit Unrecht auf eine Herabsetzung der höhen Strafe. — Döbeln, 21. August. Im Farbenkeller der Blech- lackierwarenfabrik von Jobs. Großfuß am Bahnhose entstand gestern abend Feuer, durch welches das Farben- und Lack lager vernichtet wurde. DaS Feuer griff aus die Spannerei und Schwarzlackiererei über und machte einen großen Teil der fertigen wertvollen Lackierwaren unbrauchbar. Durch die Feuerwehr wurde der Brand auf den Mittelbau der Fabrik beschränkt. — Am Sonnabend nachmittag zogen sich über Borna ver schiedene Gewitter zusammen, die neben ausgiebigen Nieder schläge» auch ein zwar kurzes, aber heftiges Schloßenwetter brachten. Der dadurch besonders in den Obstplantagen verursachte Schaden ist ein recht enivfindltchrr. Auf Bahnhof Kieritzsch schlug der Blitz in daS Ftschersche HauS und beschädigte den Essenkopf. In Pürsten demolierte der Blitz im Wohnhause des Gutsbesitzers Arno Gerhardt verschiedene Oefen, nachdem er seinen Weg dorthin ebenfalls durch die Esse genommen batte. In Kieritzsch und Umgegend sielen Schloßen bis zu Haseluußaröße. — Für daS durch Tod erledigte Pfarramt RöhrS- darf b. Chemnitz ist Pfarrer Sommer in Ruppendorf b. Dippoldiswalde gewählt worden. — Sonntag, den 19. August, ließ die Firma Nestler u. Breit, selb. G. m. b. H. in Erla, ihre gesamte Arbeiterschaft der Eisenwerke Erla, Pfeilhammer und WittigSthal im Erzgebirge, sowie Breitenbach in Böhmen z»m Besuch der Zwickauer Äewerve- und Industrie-Ausstellung mittel- ExtrazugeS dabin befördern, nachdem der Senlorches ver Firma. Herr Kommerzienrat Richard Breitfeld, aus feinen Privatmitleln einen größeren Betrag für diese Fahrt, sowie für die Beköstigung gewendet hatte. Es beteiligten sich gegen 1000 Personen an der Fahrt. — Eine unangenehme Entdeckung machte dieser Tage ein in Demeufel bei Schönberg wohnender biederer Landmann, als er seine hölzerne .Geldkassette" einer Prüfung unterzog, »m zu sehen, ob alles in Ordnung sei. Kaum hatte er oen Inhalt herausgenommen, als er iu seinem Schrecken wahrnahm, daß Un berufene in sein Schatzkästchen einaedrungrn und darin „gewühlt" batten. Wie es sich bei näherer Untersuchung herausstellte, war der freche Eindringling eine Maus gewesen, die ihre spitzen Hähnchen solange in einen Hundertmarkschein vergraben batte, bis sie daS Wertpapier zur Hälfte aufgesressen hatte und bei ihrer Tätigkeit gestört worden war. Am Sonnabend vor mittag erschien nun der Geschädigte auf der Neichsbaiikstelle in Plauen i. Ä.. um den so arg mitgenommenen Huiidertmalkschcin gegen einen anderen umzutauschen. Von der Banknote war rings um über die Hälfte abgefressen: infolgedessen mar es den, Beamten leider nicht möglich, den Schein einznivechseln. Dem Manne wurde jedoch aiiheimgrgeben, sich an das Reichsbankdirektorium in Bettln zu wenden. — Im böhmischen Grengorte Schwaderbach wurde der Oekonom Jöhann Fritsch von der DeiMel seines Erniawaqens derart gegen einen Baum gedrückt, daß er seinen schweren Ver- letzungen erlag. — Landgericht. Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit ver handelt die 6. Ferienstraskammer gegen den 1877 in Dresden geborenen Mechaniker und Orthopäden Karl Max Scholz wegen Sittlichkcitsverbrechens nach 8 176,3 des Strafgesetzbuches. Das Urteil lautet ans 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust. — Der wegen Sittlichkeitsverbrechens mit 10 Monaten vorbestrafte Marktheffer Oswald Leberecht Hamann aus Loschwitz lockte in der Dresdner Heide ein 13iähriges Mädchen in den Wald und verging sich in schwerster Weise an dem Kinde. Die 3. Ferienstraskammer diktiert dem Wüstling 1 Jahr Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust zu. — Die mehrfach vorbestrafte Arbeiterin Emma Louise gesch. Knappe verw. gew. Scholz oeb. Richter kam am 20. April in ein hiesiges Abzah- lnnasgeschäft, legitimierte sich mit Hilfe eines fremden Ein- wohnerscheines als »Frau Alma Franke", entnahm gegen eine Anzahlung von 5 Mk. einen Kinderwagen im Verkaufspreise von 48 Mk.. sah sich aber bald -daraus, durch Not gedrängt, veranlaßt, den Wagen für 3 Mk. zu verkaufen. Sie wird zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. — Wegen Kuppelei haben sich in geheimer Sitzung zu verantworten die Vermieterin Marie Ernestine Kasprzak, die Schlossersehesrau Amalie Marie Golze aus Oschatz und die Kellnerin Marie Rosa Otto aus Berlin. Das Urteil lautet gegen die K. ans 1 Monat Gefäng nis, gegen die der Gewerbsunzucht Mitangeklagten Holze und Otto auf je 4 Wochen Hast. — Im Geschäftsbereiche des KultuS-Ministerium« sind zu belesen: die Scbulktell« zu Zschockau bei LeiSnig; Einkommen ansier freier Wobnuna mit Gatten. Honorar für Fortbildungsschule und iao M. un- widerruflich persönlicher Zulage 1200 M. Bewerbung»««?»»- bis »!. Sevt. an den Bezirksschulinivektor in DSbeln ; — die 2. Lebrerltelle an der sechs- stufigen S»ul« zu Großluga; außer freier Wobnung mit Kattrngenuß 1260 M Grundgehalt, itet-end bis 2166 M. Gei»»« dis 1. Sevtember an den Bezirksickulinivekior zu Pirna; — am 1. Oktober eine Lebrerltelle in Arnsdorf; 1266 M. Gebalt, lvv M. unwiderruflich« persönlich« Zulage, 30 M. für ktrchendiensiliche Verrichtungen, 66 M. für Turnunterricht und 266 N. WohnungSgeld. Gesuche bis 31. August an den Bezirksschultnspeklor in DreSVen-A. Vereinskalender für beute. Barbier, und Friseur-Jnnuna: Wahlvers., Herberge, R/a Uhr. Freiw. Kirchenchor der Dreikönigsgemeindc: Hebung, 8 Uhr. Stenogr.-Bereio Gabelsberaer. Dresden: Vers., Helbig, 8 Uhr. l. Ver. DrcSdn. Gast» «. Schanktv.: Sommers., Schwcizerh., 4 U. Zig.-Absch».^SammeIver.: Sommerfest. Linckesches Bad, 4 Uhr. — Ans der Geschäftswelt. Leipziger Internationaler Markt und Ausstellung von Motor-Fahr zeugen. Motoren, Werkzeugmaschinen, Fahrrähern usw. Fabrikanten, Grossisten, Monopol-Inhaber größerer Be- zirke vorstehender Branchen dürfte es interessieren, zu erfahren, daß Händler, Agenten und andere Wiederverkäufe,: aus dem In- und Auslande, von denen der Leipziger Markt in der Hauptsache besucht wird, während der ganzen Tauer ihrer Anwesenheit in Leipzig freien Zutritt zu der Ausstellung haben. Für dir feinmechanischen Industrien bedeuten die alljährlich im Oktober wiedcrkehrenden Leipziger Spezial-Ausstellungen nicht bloß eine große Reklame auf dem Weltmarkt mit daraus entspringendem späteren Nutzen, sondern überdies auch noch eine besonders vorteilhaste Gelegenheit zu sofortigen Geschäfts- abschlüffen. Die Lebensfähigkeit der neuzeitlichen Spczial- Ausstellunaen mit geschäftlichem and nicht lehrhaftem Charakter hängt nicht von deren mehr öder minder glanzvollen Ent faltung ab. sondern liegt in dem Milieu der Besucher, Las mit internationalem Stempel naturgemäß von größerer geschäsl. licher Bedeutung ist. als dos von Veranstaltungen rein lokalen Kolorits. Die Schweizer Schokoladenfabrik Nibet, Lau- sänne» Ncnens, deren Produkte in fast allen deut schen einschlägigen Geschäften zu haben sind, hat ein originelles Preisausschreiben zu Ehren der Sochökoladc in der „Woche" erlassen, an dem sich jung und alt beteiligen kann, jeder der eine poetische Mer in sich ivürt. Geld- und Trostpreise in Form von Shvkoladcpaketen winken den Siegern. Alle näheren Bestimmungen zeigt die „Woche" Nr. 33 an. Das Münchner Reise bureau J.v. Wierzbicki u.Co., München. Dachauerstraße 4. veranstaltet eine Reihe inter essanter Herbst reisen nach Italien. Während an jedem 1. und 15. des Monats Gesellschaftsausslüge nach den Ober- italienischen Seen mit Mailand zur Ausstellung, zurück über den Simpson und Gens abgehcn, beginnt am 28. September die große Sonderfahrt nach Italien mit folgender Reiseroute: Gardasee, Venedig, Florenz, Rom. Tivoli, Neapel, Sorrento, Capri, Ämalfi, Pompeji, Pisa, Spezia, Genua, Nervi. Pegli, Mailand. — Am 20. Oktober ist eine Sonderfahrt nach Paris vorgesehen Börsen- und Handelsteil. I Sächsische Vankzu Dresden. Bärenstein, Bezirk ikbem« . nitz, ist unter die Pariplötze veS Instituts ausgenommen worden. Berlin, 2t. August. (Priv.-Tel.) «>/,-vroz. Chilenische ! Anleibe von 1996 notierte beute '/« "/<> niedriger. Die Aktien der , Deuiichen übeiseeischen ElekirizitölS-Gesellschasl waren '/, die der Deut schen überseeischen Bank '/« k«. die Aktien der Aachen-Münchener Feuer»»- i stcherungs-Gesellschast waren 176 M.. die der Aachener NUckverlichrrungs- s Gesell,chast 139 M. Mer. Die Münchener Export Malzfabrik erzielte bei einem Mebrabintz von 13 999 Zentnein einen Bruttogewinn von 393 181 M. und eine» Nettogewinn von 1l2 999 <8l 86t> M. Davon stießen dem Relerve- sondS 16 960 <2919> M. zu und der Svezialrelerve 16 099 M. Als Divi dende werben 19 <9> 7i> vetteilt bei 28161 <23 Sil» M. Vortrag. PrriSerböbungen für Eisenguß waren. Die Werke der niederrbeinisch-welifälischen Gruppe des Verbandes deutscher Eisengieße reien gaben «ine Preiseiböbung von 2 M. für je 199 Kilogramm Handels- gußwaren, Bau- und Maschinenguß bekannt. Brauereien und Gastwirte. Nach einer ReichSaerlchlSenl- scheidung verstößt ein Vertrag zwilchen einer Brauerei und einem Witte, wonach der Wirt zur Abnahme des Bieres von der vertragschließenden Brauerei bi« zu einer bestimmten Dauer verpflichtet ist. gegen die guten Sitten und ist nichtig. Das Reichsgericht kam zu dieser Entscheidung in folgendem Rechtsstreit: Der Beklagte batte ein Grundstück übernommen und sich gegen Bewilligung einer Hovoihek von 13 609 M. verbindlich ge macht, bis zum 1. Juli 19l6 das Bier, bas er leibst oder andere in dem Grundstücke ousschenken werden, aus der klägerischen Brauerei zu beziehen, andernfalls aber «in« Konventionaistrase von 3999 M. zu bezahlen. Als der Beklagte verbotenes Bier verschenkte, Nagte Kläger die Konventional- strase, wegen deren Sichechetlslwpoibek angelobi war. ein. Beklagter for derte durch Widerklage, sesimstellen, daß er überhaupt nicht verpflichtet sei. de» Vertrag «inznbalten. Schon in einem Urteil vom 28. Oktober 1991 bat das Reichsgericht sich vabm ansgesprochen, daß die Verpflichtung des je weiligen Inhabers des Grundstücks, das Bier von einer bestimmte» Brauerei zu beziehen, nicht als ReaUalt ei»getcage» werden dürste, und daß ein solcher Vertrag gegen 8 19 der Gewerbeordnung verstoße und somit nichtig sei. Eine Reallast war aber nicht eingetragen worben. Der Ver trag verstieß daher nicht ge»en 8 8 Abs. 2 und ß 19 der Gewerbeordnung. Allein eS lag ein mittelbarer Zwang vor. Ein Vertrag, der einen Ge werbetreibenden aus viele Jabre bindet, ist unter Umständen geeignet, ihn schwer zu schädigen. Die wrrlschasllichen Zustände der Gegenwart wechseln schnell: das Fortkommen und der Erwerb bangen oft von dem geschickten AuSnutzen der Konjunktucen ab. Durch langsristiae Verträge kann diese freie Ausnutzung der Konjunkturen und die wirtschaftliche Freiheit der Ge- werbetieibenden unterbunden werden. Wen» nicht besondere Umstände vor- liegen. B. nur aus kürzere Zeit der Bezug gebunden ist, verstößt «in Vertrag, Bier auf längere Zeit aus einer bestimmten Brauerei zu beziehen, gegen die guten Sitte» und ist nichtig. Veröffentlichung d«S Mangels an Konkursmasse. Der Präsident des Deutschen HandelstageS bat «ine Eingabe an den Bundesrat gerichtet mit der Bitte, 8 197 Abs. 1 und 2, 8 Ni Abs. 1 und 2, 8 76 Abs. 1, Sab > der Konknrsordnung dabin ,u ergänze», daß, wenn der Antrag aus Eröffnung de« Konkurses wegen Mangels a» Konkursmasse abgewiesen werde, diese Tatsache aus Staatskosten öffentlich bekannt zu geben sei. Zur Begründung wird in der Eingabe unter anderem solgen- des ausgcführt: Der Zweck der öffentlichen Bekannimachung der Konkurs eröffnung ist, eine Unterlage für die Durchführung deS Konkursverfahrens zu schaffen. Dieser Zweck wird vom Gesetzgeber für so wichtig gehalten, daß die Schädigung auch solcher Personen, die ohne Verschulden zahlungs- unfähig geworden find, in den Kauf genommen wird. Ein Nebcnersolg jener Bekanntmachung ist eS aber, daß öffentlich vor zablungsunsäbigen Personen gewarnt wird. Das entspiicht einem allgemeinen Interesse deS Verkehrs, daS von uns so doch, bewertet wird, daß eS auch für sich allein di« Bekanntmachung und die mit ihr verbundene Schädigung von Inter esse» einzelner Personen rechtfertigen würde. Hieraus ergibt sich, daß wir eben um jenes allgemeinen Interesse« wegen für «ine öffentliche Bekannt machung auch in dem Falle einlrelen, daß der Antrag auf Eröffnung des Konkurses mangels ausreichender Masse abgewiesen wird. Ja in diesen» Falle ist daS Interesse sogar in erhöhtem Maße vorhanden, da es sich um Personen handelt, die völlig abgewtttlchastei haben. ES wird nicht mit Unrecht behauptet, daß unter venicmgen, bei denen nicht einmal eine den Kosten des Konkursverfahrens entsprechend« Masse vorhanden ist, mehr Schuldige sich befinden, als unter denen, über deren Vermögen der Kon kurs eröffnet wird. Letztere haben sich vielleicht Mühe gegeben, im Inter esse ihrer Gläubiger «ine möglichst große Masse zu erhalten; erster« haben vielleicht, noch dazu verlockt durch die Möglichkeit, der Veröffentlichung zu entgehen, eS absichtlich dabin gebracht, daß gar keine Masse zur Befriedi gung ihrer Gläubiger vorbanden ist. Scheut man sich nicht, dt« Namen jener zu veröffentlichen, so ist es um so weniger am Platze, gegenüber diesen ein Bedenke» zu begrn. Di« Gerechtigkeit erfordert «ine gleichmäßige Behandlung. Die Bewahrung vor Schaden ist daS durch den vorliegen den Antrag auf Veröffentlichung erstrebte Ziel. Spekulationstaumel. Die unerwartet hohen Dividenden, welch« die Union Pacific- und die Southern Pactsic-Bahn erklärten, erreg te», wie „Dailv Erpreß- aus Newoork meldet, an der dortigen Börse starre Beweguna und sübrien zu wilden Spekulationen, bei denen euuelne an dem eine» Freitag 1 bis 6 Millionen Dollars gewannen. Die Spekula tionsgewinne der Eingeweihten werden auf zusammen 32 Millionen Dollart berechnet. Beide tztnien sieben unter ver Kontrolle der Harriman-Gruppe. Die außergewöhnlichen Resultate wurden durch die geschickte Ausbeutung der Divtdenden-Ankündigungen durch die Direktoren erzielt: insgesamt kamen 182 999 Aktien der Southern Pacific und 617 699 Aktien der Union Pacific aus ve» Markt. Die Notierungen stiegen stetig, bis die Union- Aktien 17 Points und die Soutbern-Aktien nahezu 7 Points gewonnen batten. Die Verluste der BcnsfierS, von denen viele Europa angehören, werden aus Millionen geschätzt. Kurze« Getreide-Wochenbericht (der Preisberichtsstelle deS Deutschen Landwirtschastsrats vom II. bis 29. August 1996>. Im Gegensatz zu der neuerlichen Ermäßigung der nordamerikanischcn Forde rungen zeigen die übrigen Erporiländcr bei mäßigen Verschiffungen wenig Reiaung, die bescheidene Kauflust Westeuropas zu größerer Lebhaftigkeit „»»»regen. Der Warenausiaulch bat insolgedeffen nur mäßigen Umfang angenommen uno die europäischen Terminbörsen mit Ausnabme von Pari« verkehrten in Ueberrinstimniung mit Nordamerika vorwiegend in matter Haltung. In Deutschland bewegt sich das Angebot von neuer Ware nur in bescheidenen Grenze», da der Erdrusch durch Er»tcarbeiten binausgeschoben, letztere infolge bcstiger Negensälle vereinzelt verzögert wurden. Wo di« Ernte, von trockenem Wetter begünstigt, zu Ende geführt werden konnte, zeigt man stch hinsichlltch des Ausfälle» befriedigt, nur der Roggenerdrusch gibt vereinzelt zu Klagen über schlechte Schüttung Anlaß. Das in der Vorwoche etwas ins Stocken geratene Exvortgeschäst hat bei entgegenkommender Hal tung der Wareubefitzer wieder etwas mehr Lebhaftigkeit gezeigt und der Zu rückhaltung des JnlandbedarfS einen wesentlichen Einflug aus die Preisenl- wicktnng nicht gestattet. Der Absatz nach den mit ausländischen Kautauf- t'ägen versebenen Küftenplätzen hielt an und et fanden besonders für Rech nung Petersburger Spekulanten und kür nordiusfische Müblen größere Er werbungen statt, di« sich in Verbindung mit der Zurückhaltung russischer Exporteure al« wirksam« Stütz« erwiesen. Bei Roggen kommt außerdem noch in Betracht, daß die durch Regen beschädigten russischen Qualitäten bet Koben Forderungen mit dem deutschen trockenen Produkt nicht wesentlich in Wettbewerb treten. Den, Berliner Markt blieb das Gros des Provinz angebotes angesichts der im Ausland« und in Westdeutschland erzielbaren Preiie verschlossen. Große Zurückhaltung lebt der Bedarf dem immer reich licher und verkausswilliger werdenden Haserangebot entgegen, dessen Unter- bringung dir Besitzer zu wettaebendem Enigegeukommen veranlaßt«. Für omcrikamschen Mais und russische Futtergerste niußten bei knappen Vorräten die letzte» Preise bewilligt werben. Das Mehlgeschäst behielt seinen lust losen Charakter. ES stellten sich dt« Getrcideprelse am letzten Markttage in Mark pro 1999 Kilogramm je nach Qualität wie folgt: Königsberg. . Danzig . . . Stettin . . . Polen.... Breslau . . . Berlin . . . Magdeburg . . Leipzig . . . Hamburg . . Hannover . . Köln .... Frankfurt a. M. München. . . Weltmarkivicise: Weizen: Berlin September 173,— (—1,76), Bukarest Oktbr. 124,66 <—1,79>, Paris Scpll» -Dezember 184,95 <-f-1,19), Liverpool September 138 89 (— 1,95), New-Bork September 119,99 <—2,60). Rogacn: Berlin September 161,—(—1,26). Hafer: Berlin September 118,69 (—3.76) Zwickauer BSrsrnberlcht (von der Filiale der Dresdner Na »k in Zw>üau>. 21. Auaust. Industrie-Aktien. Bockivaer Eisenbahn 118 G., Oberbohndori-RetnSd. Koblen-Eiscnb. 1765 bz. 1765 G.. Pölditzer Aktren-Bierbrauerei Zmrcknu von». Pölbitz 439 -449 bz., 138 G, do. do. 1126 bz.. VercinSbrauere! Zwickau —. Pottland-Cementsabrik Gößnitz 368 G . do. do. —. Zwrckaucr Bank 99.76- 99.99 bz., 196 bz. u. Ä., do. do. 199.— dz. u. G.. Verctnsbank 179,— G.. Schienen« Holzstoff rind Papierfabrik vom Jahre 1996 236 bz., 236,26 bz. u. G., do. do. lli. V 236 G. — Braunkohlen-Lktten u. vrt»rttätI«>kN»a. Weizen: Roggen: Laser: . 171 -6) 149) <-U) 158 -2 . 177 -> 118 <-> 169 -2 . 173 -> 162 (-1-2) 169 - . 179 -) 116 <-i-2) 161 — . 179 -i-I) ,46 <-> 116 . 176 -2) 162j <-) 179 -5 . 179 -2) 169 <-> 168 -s-6 . 171 -) 169 <^2) 168 — . 183 -> ,68 <-) 176 i -5 . 167 l -> 166 (-1) 169 l — . 177 -I) 166 <-) — , — . I82j , -i-i) 161 <-> 182 j l -t-t . 192 -> 172 (-1) 161 DresöneV Nachrichten. Nr. 230. Seite ». »M Mittwoch. 22. August 1«v«
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