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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030221019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903022101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903022101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-21
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1903
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de« Berbandsbeitrages vorzüschlägen, so ist sie dabei von einer Zentral. . bi«- .. » luSaabe der Sasse im Interesse de« Kranken- und Sterbegelde«, das man in keiner Weise schmälern dürfe. zu ersparen, ist die Verwaltung zu dem Vorschlag gekommen, von nun an 2.40 Mark als jäbrlickien Verbandsbeitrag, und zwar in zwei Raten, einzuheben. Die Ver sammlung nimmt den Antrag der Verwaltung mit großer Majorit. " ° n schappel. und vom 1b. Juli ab für 2b Pfa. Breitestrabe 16, zu beziehen. Einige praktische Neuerungen aus dem Gebiete des Gastwirtsgewerbes werden vorgezeigt. Weiter gibt Herr Hotelier Herold auf Wunsch Auskunst über die sür nächste Mittwoch, den 25. Februar, in das „Tivoli" einberufene grobe Protestvcrsammluna, wobei er die Hoffnung ausspricht, das, die Dresdner Gastwirte Interesse genug haben werden, dort recht zahlreich zu erscheinen, denn es handele sich um eine für die Existenz des ganzen Gewerbes hochwichtige und ernste Frage. — Im Neuen HauSvesitze,-Verein wrach am Dienstag abend vor gut besuchtem Saale des „Ballhauses Bautznerstraße. Herr Sekretär Emil Richter über das Tbenia Erbrecht undTe st aments-Errichtung nach dein neue» Bürgerlichen Gesetzbuch. Nach einer eingehenden Behandlung srükerer Rechtsgrbräuche ging der Vortragende aus die Be stimmungen des jetzigen Rechtes über. Hiernach könne »ran Elbe werden 1. durch Gesetz, die Intestat-Erbfolge, die wiederum in drei bezw. fünf Ordnungen, die Erbfolgeordnungen, sich gliedert 2 Duich Testament, meist abweichend von der gesetzlichen Erb folge. 3. Durch Erbvertrag. Berührt wurde das Pflichtteil, oder Noterbenrecht. der Erbverzicht, die Erbunwürdigkeit. Die Testa rnents-Errichtung kann nach 8 2221 des Bürgerlichen Gesetzbuchs aus dovpelte Weise, vor einem Richter und Notar und durch ein van den, Erblasser unter Angabe des OrteS und TagcS eigcnhgndtg gcichricbeneS und unterschriebenes Testament erfolgen. Anher diesen erwähnten ordentliche» Testamentsiornren sind noch in Aus nabmesällen Nottestamente im Rechte vorgesehen. Der Vortragende beleuchtete unter Heranziehung von Beispiele» diese Trstnments- arten, insbesondere die Licht- und Schattenseite» des eigenhändig geschriebenen Privat-TestairientS unter Hinweis aus die erforderliche vrandlungSsälngkeit. klärte die Hörer über die einzuschlagenden Wege auf. wies deS weiteren hin aus das gemeinschaftliche nur unter Eheleuten zulässige Testament: die Enterbung und Pflicht leils-Entztrbung und deren Gründe, aus mündliche Vereinbarungen und verschiedenes andere Wissenswcite. Lebhafter Beifall lohnte den Vortragenden, und eS erhob sich die zahlreiche Veisammlung auf Aufforderung des Vorsitzenden znnr Danke von ihren Sitzen. Eine umfängliche Fragezcttel-Debatte schloß sich dem Vorträge an. der ersichtlich lebhosteS Interesse erregt halte. - Die heute Sonnabend vormittag im Etablissement „Königs- kos" in Dresden-Strehlen eröffnete 39. Allgemeine große Ge- sliigelausstellung des unter dein Protektorate Ihrer König!. >?okcit der Prinzessin Mathilde stehenden Dresdner Geflügel züchtervereins ist nicht nur aus allen Teilen Sachsens, sondern auch aus verschiedenen Orten des Reiches Mird aus Böhmen vo» einer großen Zahl namhafter Züchter mit Vorzug Iichem Material beschickt worden und umsaht in den Prämi icrungsklaffen 232 Stämme Hühner, 27 Stämme Wassergeflügel und 254 Nummern Tauben. Hierzu kommen in den Verkauss- klassen 83 Stämme Hühner, gegen 200 Paar Tauben und eine kleinere Anzahl Enten und Gänse. Im ganzen haben sich 176 Aus Heller beteiligt. zum Einre! kuudert Mark, dar Dies gilt namentlich von einzelnen prächtigen Whandottcs, Dominikanern, Yokohamas, Houdans, Rammels- lohern und unter den Tauben von englischen Kröpfern, von welch letzteren einzelne bis zu 500 Mark das Stück (Sceling-Lcipzig bewertet sind. Auch äußerlich präsentiert sich die Ausstellung in recht gefälliger Form und Uebersichtlichkeit. In der Abteilung der Hühner fallen uns zunächst die Riesen des Hühnergcschlechts, feiste Eochins in gelben, rebhuhnartigen, Weißen und schwarzen Färb imgen in die Augen: ihnen reihen sich hell- und dunkelfarbi> VrahmaS, glattfüßige schwarze Langhaus, Gold- Silber- und weiß» Äyaudottes an. Ihnen folgen silberhalsige Torkings, Dominikaner, >otgesattelte Uokohamas, Phönix- und Sumatrcchühncr, die ele- ganten La O" ' ' »,w Hollän luster. Hamburgern. Bemerkenswert sind noch mehrere Stämme Belgische Kräder und drei Stämme gelbe Nammelsloher. Vervoll- stäiibigt wird diese reichhaltige Sammlung noch durch verschiedene Kreuzungen und eine größere Anzahl Zwerghühner Dle Ab- tcüung für Wassergeflügel weist Peking-, Rouen-, Aylesbury- und indische Laufenten, sowie Emdener Gänse aus. Einem ganz be sonderen Artenrcichtum begegnen wir in der Abteilung der Tauben Die zierlichsten ihres Geschlechts sind unstreitig die anmutigen Mönchen, Pfau- und Perückentauben, denen gegenüber sich die Römer und Monteaubans wie Riesen obheben. Letzteren reihen sich an die kräftig gebauten Malteser, Straffer und Modeneser Nürnberger und französische Bagdetten. Ganz vorzüglich ist die Ausstellung mit englischen, holländischen, Genter, Deutschen und Vrünner Kröpfer-Tauben beschickt. Weiter sind noch zu nennen: Indianer, deutsclie Tümmler, Trommeltauben, Reisebrieftauben, Eistauben, Gimpel, Blauflügel, Schilder, Schnippen und andere Harbentauben. In einer besonderen Gruppe werden uns Gerät, schäften und Futtermittel in reichster Auswahl vorgeführt. sehenswerte Au bleiben — Der Dresdner Verein der Kinderfrcunde lKinderschntz) wird am 28. Februar abends >/»8 Uhr im Musen- hauie ein Konzert unter Mitwirkung hervorragender Künstler ver anstalten. Der Reinertrag dieses Konzertes soll zur Ä'iindnng einer neuen Krippe dienen. Da die bisher bestellenden Krippe» grundsätzlich nur ehelichen Kindern Ausnahme gewähren, soll dir neue Krippe einem Notstände abhelfen. indem sie neben den ehelichen Kindern auch uneheliche anfnehiiien >vstd. Karten zu i 3. 2 »nd l Mark sind im Nankhauie von Philipp Elimevcr, Prager Straße 5. l. Etage, Marschallstraße 1, parterre und Annen- slraße 27. zu entnehmen. — Der bekannte Affyriologe und Theolo Dr. Jeremias aus Leipzig, wird am 2i s-8 Uhr, im großen Vercinsyaussaale über Babylon zur Bibel — oder Von der Bibel nach Baylon?" sprechen. Bei dem regen Beifall, den der am 18. d. M. an dev selben Stelle gehaltene Vortrag des Redners über das Alte Testament und die babylonischen Ausgrabungen fand, wird man auch diesem Vortrage mit lebhaftem Interesse entgegensetzen können. — Die Ausstellung der Modelle für Schutz Vorrichtungen im elektrischen Straßenbahnbetriebe. die heule im AuSstellungSgebäude, Stübel-Allee, eröffnet wird, ist keine öffentliche Wegen des beschränkten Raumes ist sie nur einem engeren Kreise der Einsender und anderen Interessenten Karte zugänglich. — Ta gestern noch eine außerordentlich lebhafte Nachfrage »ach Zutrittskarten zu dem am Montag abend in den Räumen des BcrcinshauseS ststtfindenden Künstlerfeste vorhanden war, Kat das Komitee ^ Zeit von Kreditanstalt v ab in den Räumen der Kunstgenofsenschaft, Schössergaffe 4, 1^., den Kartenverkauf fortzusiihren. Zu dem Feste werden auch zwei künstlerisch ausgefiihrte Postkarten geboten werden. - Me Gesellschaft ^ " 22. d. M., auf dem Ki' ball mit Vorträgen (Gesang! und des Herrn Otto Lamborg. — Seit einiger Zeit häufen sich aus allen Teilen des Reiches die Berichte über Schwindeleien, die beim Vertriebe orien- talischerTeppiche durch wandernde Händler Vorkommen, und die wiederholt geführt haben. nur empföhle» , . die sich unter allen möglichen ertchlUchcn Verurteilungen .dieser Händler ann daher jedem Liebhaber solcher Teppiche nur 'empfohlen werden, den Hausierern und ihren Helfershellern, " en Borwänden, je unter Ver- ilussteUung wird bis Montag abend 7 . . . Die Uhr geöffnet ze, Herr Pfarrer !. Februar, abends die Frage: „Von gegen „Hoffnung" veranstaltet Sonntag, den königl Belvedere einen Ja sch in gs-Ta geö lt unter Mitwirkung von Miß May Charten Geschäft zu wenden — Bekanntlich haben verschiedene Warenhäuser im Deutschen Reiche auch den Buchhandel in den Bereich ihrer Tätigkeit gezogen. Mehrere angesehene Verleger haben den Warrnhäusem, die nicht die Vervflichtnng aut dle VertauiS- bksttmmungen des deutschen Buchkanvels übernommen haben, den Vertrieb ihrer Verlagsattikel verboten. — Im Victoria-Salon finden morgen die letzten zwei Sonntags-Vorstellungen statt, ln denen das große hervorragende Februar-Programm mit dem originellen Komiker B Mörbitz, der prächtigen russischen Bojaren- Hochzeit" u. a. m. zur Vorführung gelangt. Am 28. Februar verabschieden sich sämtliche Künstler und Künstlerinnen deS letzigen Programms. » — Rach Beendigung der Donnerstagvorstellung im Central- theater vereinigten sich die Angestellten des HauieS im Theater keller zu einer Ballsestiichkeit. Der Keller hatte durch Schmückung mit bunten Lampionreihc» und Wimpelschnnren ein festliches Ge präge erhalte», das zu der überaus fröhlichen Menge, der die Turinelkapelle in flotter Weise zum Tanz arrsivielte, vortresilich stimmte. An dem Feste nahmen auch teil die Herren Gerrernldirektor Denzel vo» der Bank sür Baute», Direktor Rotier, Kapellmeister Ertl mit ihre» Gattinnen, sänrtliche i»> Cciitraitlrenter zur Zeit cnistreterrdc» Artisten, sowie zahlreiche Kräfte deS BictoriaialorrS. Da sah »ran die drei hervorragenden Vertreter des kviniicheir Elements Marcell S il,er. Bachus Jakvby und Bernhard Mörbih, die temperamentvolle Tanzsängerin Fra» Tortaiada, die Bviareiitrrivve, die ans Steiermark stainmende Familie Novellv, die Alhletentrnpvc Milvn ». v. n. in. im gemütlichen Verkehr untereinander. Alsbald »ach Beginn des Balles hielt Herr Regisseur Heinz Tnrghaus vom Centralthcciter eine Ansprache. Er gedachte i» erster Linie des Begründers des Hairies Herr» Hosiuweliers Mau. welcher durch Veiwiiklichnna seiner Idee nicht nur eine Sehenswürdigkeit erste» Ranges gcrchasien und der heiteren Muse eine Heimstatt bereitet habe, svndern auch eine Anzahl Existenzen sicherte. Herrn Direktor Denzel feierte der Redner als geschickte» Ches des ganze» ilnteinehmens und Herrn Direktor Rotter als einen Mann von Herz und größte, Gerechtigkeit auch gegen de» geringste» seiner Untergebenen Die Rede schloß mit einem drei maligen Hoch ans die genannle» Herren. Der Ball, der durch Vorträge humoristischer »nd kürrstlenicher Arr uriterbrocheri wurde, endete früh vier Ulrr. — Morgen begeht Herr Emil Dame sein 25jähriges Jubiläum als Tanzordner im Carolagarten. — Ins Königl. Lebrerieminar zu Grimma hatten sich zur Aufnahme 75 Knaben angemeldet. 60 unterzogen sich der Puisung. 51 bcrianden. Ta »ur26 ausgenommen werden konnten, io »rußten 25 als überzählig rnrückgcrvicken werden. — In Glaucha u hält am 15. ». Mts. der sächsische S ch w i m m e rb ri n d seine» diesjährige» Bundestag ab. --Die KreiSbauptmannschaft zu Zwickau hat gegen die Besetzung des Arbeiterschiedsgerichts mit drei Regierungsräten Vorstellung erhobeit. Es soll künftig nur ein Ncaielurigslat die Leitung haben. — Der im Herbst neuerbaute Aussichtsturm ans der Burkersdorser Höhe „Königin Carola-Warte" ist am Mittwoch früh gegen Uhr bis auf die Umfassungsmauern des zu Restnurationszwecken eingerichteten Parterrcraumes nicder- grbrairnt. Die Einweihung des Turmes sollte zu Beginn des Frühlings vor sich gehen. — Der Landwirltchastliche Verein von Müllen St. Iakob feierte am Donnerstag sein 50jähriges Jubiläum. — Einen teuren Scherz erlaubte sich ein Mitglied der Pflichlfeucrwehr in Olbernhan. Er war im Herbst zu einer anbcraumten Uebuirg in Zylinder, Frack, weißer Weste, weißen Handschuhen erschienen. Dies wurde als eine Verächtlichmachung einer behördlichen Anordnung angesehen. Der Betreffende wurde mit 50 Mk. Geldstrafe belegt, und diese Strafe wurde vom Schöffen gericht sowohl, als auch vom Landgericht Irnberg, die in dieser Sache als Berufimgsinstanz handelte», bestätigt. — Der Verkehr auf dem Landungsplätze Aussig ist gestern wieder in vollem Umfange eröffnet worden. Der Um schlagsplatz Schönpriesen ist noch gesperrt. — Oberlandesgericht. Der hier wohnhafte Schankwirt C. Heinrich Schulze hatte wegen unbefugter Ueberschrcitung der Polizeistunde eine polizeiliche Strafverfügung erbosten, desgleichen der Handelsmann Ungetüm und der Arbeiter Schlicke. Die Ge nannten beantragten hi, auch vom S Landgericht zu 5 Mk. und die beiden anderen zu je 3 Mk. Geldbuße verurteilte. Der Sachverhalt Ist folgender: Am 3l. August v. I. Nachts nach I'/s Ubr betrat ein Gendarm das Schulzesche Lvkal und fand dort noch die beiden Mitangeklagten vor. obgleich bereits um 1 Uhr Polizeistunde cingetreten war. Sch. behauptet nun, er habe um ! Ubr unter Bezugnahme auf die eiriaetretene Polizeistunde — er bat Kellnerinnenbedirnung — seine Gäste zum Verlast habt, da» Andenken diA«r Toten durch Anbringung von Gedenk- tafeln an Bord zu ehren haben. Gelegentlich der lüriastc» Gmndsteinlegung zu dem neuen Herrenbauie aus dem der» Prinzen Heinrich vo» Preuße» gehörigen Gute Hemmelmark bei Eckernsörde begleitete P r i nz He i irri ch, Wie nachträglich gemeldet wird, die drei üblichen Hammerschläge mit den Worte»: .Unsere» Kindern, unseren Gästen und uns selbst eine gesegnete Heimstätte im Frieden!" Für das Overpräsidiu», der Provinz Posen wird in erster Linie die Persönlichkeit des Regierungspräsidenten v Jaaow tn Marien Werder von eingeweihter Seile genannt. Dieser ist mehrere Jahre Regierungspräsident i» Polen gewesen: ihm wurde damals nach- aesagt, daß er tn latentem Gegensatz zum damaligen Oberpräsideirte» Freinerrn v. Wilanivwitz-Mollendvrff sich befunden und einer schärferen Torrart in der Verteidigung detz Deutschtums das Wort geredet habe. Sväter wurde er wegen seiner Gegnerschaft zur Kanalvollage im Abgeordnetenhause gemaßreaelt und nach einige, Zeit i» seine jetzige Stellung eingesetzt. Er ist der Sohn des früheren Ministers des Innern gleichen Namens, fing seine amt riche Laufbahn als Landrat in Burg an und zeichnete sich irr seine, parlamentarischen Tätigkeit durch die umsichtige Behandlung der Steuerresvrmgesetze als Referent aus Aut dem Delrgierteirtaae der Konservativen Schlesiens führte der Landtaasabg. Dr. v. Heydebrand u. a. aus. es sei zwecklos, jetzt noch längere Debatte» zu sichren über das „Für" und „Wider" betreffs des Antrags Kardorff. Doch wolle er daran nicht vornbergehen. daß die konservative Partei angesichts de Zolltarifs, dieser entscheidenden Frage, nicht die ganze kraftvoll« und erfolgreiche Einigkeit gewahrt habe. Irr dieser Hnisicht ge», eS. das Vertrauen zur konservative» Sacke wieder zu gewinnein Das weide hoffentlich bet der Entscheidung über die künftigen Handelsverträge der Fall sein. ES eirwichle sich nicht, ans dein Bunde der Landwirte arisziitreten und damit die Gegensätze zu verschärfe». Es gelte vielmehr, de» Bund auf konservativer Grund lage zu erhalten. Im politischen Leven gelte es eben manche Eitelkeit und Einreliiberzeugriiig herunterzuschlricken. An Vie Minorität der deutsch-konservativen Abgeordneten sei die Mahnung zn richten, sich in der konservativen Sache nicht beirren zu lasten. Gerade die Elemente innerhalb der deulsch-kvirservativen Partei, die sachlich den Standpunkt des Bundes der Landwirte teilen, müßten innerhalb derselben dle Arbeit sortletzen Helsen. Schwei sei die Stellung der Konservativen der Regierung gegenüber, von der man nicht immer zu sagen im stände sei, was sie eigentlich wolle. Vieliach finde bei ihr der Liberalismus leine Stütze, auch die Sozialdemokratie würde bisweilen mit mehr als Höflichkeit behandelt. Daß aber Zentrum tm Reiche Trumps sei, wisse jeder. Den Konservativen dagegen habe man vielfach die Tür vor de, Nase zugeichlagen. Ter braunschweigische Lau dta erwähnt, mit dem Anträge, das Haus mö beschäftigte sich, wü te die herzogliche Rc zum Verlassen des Lokals alisgewrbert. diele seien aber nicht gegangen, während die Mit angeklagte» erklären, die Abrechnung mit der Kellnerin habe länger« Zeit i» Anspruch genommen. Gegen das landgerichtliche Erkennt nis legten alle drei Revision ein Sch verweist darauf, daß 8265. Absatz 2 des Strafgesetzbuchs falsch angewendet und der Begriff „dulden" zu streng anfaesaßt worden sei. Er könne doch weiter nichts tun, als die Gäste zum Verlassen des Lokals ausfordern: eine gewaltsame Entfernung schreibe das Gesetz nicht vor. U. und Schl, rügen eine Verletzung der Polizeiverordmiiig betreffend die Polizeistunde sür Lokale mit weiblicher Bedienung vom 15. Juli 1902, weil ihnen nicht Zeit gelassen worden sei. mit der Kellnerin abzurechrieri. Dem Anträge des Oberstaatsanwalts gemäß werden die Revisionen indessen kostenpflichtig verworfen und zur Be gründung ansaelührt, daß Sch. die Gäste nur einmal zum Ver .assen seines Lokals anfgesvrdert und somit nicht alles getan habe, um seinen Willen durchzusetzen. Mindestens hätte er die Auffor derung mehrere Male ergeben lassen nird eventuell mit einer An- ' e und dem Herbeidoleri der Polizei drohen sollen Sein , rweiaeri habe aber sein Einverständnis mit einem längeren Verweilen der Gäste erkennen lassen. Bezüglich der übrige» An- eklagten set nicht etnzusehen, inwieweit eine Verletzung der ^oltzeivcrmdnnng vorllrgen tolle, da zum Ausrechnen mit der Kellnerin nur eine Zeit von zehn Minuten nachgelassen sei Amtliche Bekanntmachungen. An Stelle deS Hauptzollamtes Dresden I ist vom 1. April ab das .Hauptzollamt Dresden II für die Be- ürke der Hauptzollämter Dresden I und II, Freiberg, Meißen, kirna und Schandau zur Erhebung der Stempelaogabe von llktien, Kuren, Renten- und Schuldverschreibungen (Nr. 1 bis 3 res Tarisss und von Lottcrielosen »sw. (Nr. 5 des Tarifs!, sowie ur Abstempelung dieser Urkunden zuständig, und für die Bezirke «er Hauvtzollämter Dresden I und II mit dem Verkaufe von Reichsstempelmarken und von Vordrucken zu Schlußnoten, mit der Abstempelung von Privatvordrucken zu Schlußnoten und von Vertragsurkunden über reichsstcmpelvslichtige Anschaffungsgeschäfte 8 15 des Gesekes!, sowie mit der Besorgung aller sonstigen mit rer Erhebung der in der Tarisrwmmer 4 ungeordneten Abgabe zusammenhängenden Geschäfte beauftragt. Tagesgefchkchte. Deutsche« Reich. In Nom wird das Eintreffen des Kaisers und der KaIserin in den ersten Tagen des Monats Mai er wartet. Der Kronprlnj und Prinz Eitel Friedrich werden mit Gefolge aus der Rückkehr von ihrer Orlentrcise in der zweiten Hälfte des Monats April i» der italienischen Hauptstadt ankvmmen und dem königliche» Hofe einen Beiuch abstatten. Es lst dies eine Fortsetzung der Beruche. die der Kronprinz an den ausländischen Höfen bisher gemacht hat. Auf den Besuch beim Kaiser Franz Jolcph und denn Zaren folgt nunmehr der Besuch beim König Victor Emanuel. Die beiden Prinzen werden außer Nom auch die anderen großen Städte Italiens besuchen: Neapel, Florenz. Bologna, Ferrara, Venedig und überall als Gäste des Königs empfangen werden. Der Kaiser befahl, daß diejenigen Schiffe, welch« bei Teil- nähme an kriegerischen Aktionen Verluste an ihrer Besatzung ge- gicrung ersuchen, gegen die von dem Reichskanzler und preußische,, Ministerpräsidenten Grafen Bülow in Aussicht gestellte Aufhcbun i des 8 2 des Jesuiten gesetzes zu stimmen. StaatSministcr v. Otto erklärte: So weit mir bekannt ist, hat der Bundcsrat noch keine Stellung zu der Sache genommen, sonst würde das der Nc> gicrung wohl bekannt sein. Was die Sache selbst anlangt, so möchte ich daran erinnern, daß ein Streit darüber besteht, ob die Landtage der Einzelstaaten befugt sind sich ins Reichsanaeleuen- hciten einzumischen. Ich Habs das Wort ergriffen, nicht um Stellung zu dieser Frage zu nehmen, sondern weil ich der Ansicht war, daß aus völligem Schweigen vom Regicrungstischc aus vielleicht eine ungünstige Stellungnahme der Regierung zu dieser Sache präjudiziert werden könnte. Nebrigens ist es lehr schwierig für die Einzel-Landtage, zu den Bundesrcitsveschliissen Stellung zu nehmen: die Einzel-Landtage sind immer nur zu bestimmten Zelten beisammen, und die Bundesraisbeichlüsse werden oft sehr rasch, man könnte vielleicht sogar sagen, ost zu rasch gefaßt. Daher würde in vielen Fällen eine Stellungnahme der Einzel-Landtage zu Bundcsratsbeschlüssen einfach unmöglich lein. Ich betone noch mals, ich wollte keine Stellung zur Sache nehmen. Eins aber ist sicher: ein Beschluß dieser Versammlung kann die Staats- rcgierung von ihrer Verantwortlichkeit für die Abstimmung im Bundesrate nicht befreien. Tie Verantwortung bleibt unS und wir können nicht hinter der Landesversommlung Deckung suchen. Das sage ich aber nicht in Bezug aus diese Angelegenheit. Ich kann Ihnen die Meinung der Regierung nicht Mitteilen; es würde nur die Meinung eines Ministers sein, da eine Beschlußfassung der Regierung in dieser Angelegenheit nicht stattgesunden hat. Ein Be schluß der Versammlung wird aber, wie immer, die entsprechende Würdigung beim Ministerium und bei der Landesregierung finden. Der Antrag wurde darauf, wie bereits gemeldet, einstimmig ange nommen. Die Frau Fürstin Anton Radziwill in Berlin, die am Donnerstag ihr 63. Lebensjahr vollendete, empfing nachmittags 2 Uhr den Besuch des Kaisers und der Kaiserin, die, nachdem sie bereits am Morgen einen kostbaren, mit Veilchen, Nelken und Reseda gefüllten Korb übersandt hatten, gekommen waren, um ihre Glückwünsche persönlich zu übcrbringen. Zu den ersten Gratulan ten, die sich im Palais am Pariser Platz einsanden, gehörte die Gemahlin des Reichskanzlers. Gräfin Bülow, die einen großen, kostbaren Strauß aus lila Flieder und rosa Rosen mitorachte, weiter die Gemahlin des Kultusministers Dr. Studt und der Kommandant de« kaiserlichen Hauptquartiers Gcneraladjutant v. Plessen. In den Nachmittagsstunden fand sich ein großer Teil der Hofgesellschaft ein, den die Fürstin mit ihrem Gemahl, der am Mittwoch aus Rußland zurückgckehrt ist, empfing. Der Pariser „Matin" hat seine Helle Freude au dem Haß. der wegen des venezolanische» Streites i» England und in den Bereinigten Staaten von Amerika Deutschland igcgcnüber zu Tage getreten ist. Das Blatt findet diesen Haß zu seiner Genug tuung tn Italien nicht weniger als in Ungarn und schließlich auch in Rußland. Verantwortlich aber sür dielen „Ricienkrach" macht das Blatt weder den Kaiier noch den Grasen Bülow. denn der „Malin" schreibt wörtlich: „Es ist der Großvater des Kaisers, der alte stahlgepanzerte König, der nur von Eroberungen und Schlackten träumte, uno es ist sein Meister, der eisernc Kanzler. ... sie sind es. die ihm (Wilhelm II.> den Haß der Welt einkragen, in den man ihn zu dieser Stunde wie in einen Schraubstock einschließt. Sie sind es, Wilhelm von Hoherizollern und BiSmarck v. Schönhnulcn. die dieses störrische, gereizte, ans reizende Kaiserreich geschaffen haben, das seit einem Vierteljabr- buiidert Europa herausfordernd betrachtet und das von Europa heute mit scheelen Blicken angesehen wird. Sie sind cs, die dadurch, daß sie Deutschland veroreußten, ihm die Sympathie nahmen, die einst seine tiese Wissenschaft und seine arbeitsame Bescheidenheit umgab; sie sind es, die München seines Knnst- zeptcrs und Weimar seiner Dichterkrone beraubten : sie sind cs, die ans dem Schoße von Sitten, die man gemildert glaubte, tausend barbarische Leidenschasten hervorsprirße» ließe». Und der Haß. der zu dieser Stunde allmählich sein Volk «das Volk Wilhelms ll.s überzieht, ist trotz ollem eine schöner Haß, denn es ist der Haß zegen die Macht, den Despotismus »nd die Brutalität." — Man .änn dem .Matin". bemerkt hierzu die ,,Tische Tagesztg.". iür dieses ossene Geständnis über den eigentlichen Grund des Hasses egen Deutschland nur dankbar sein, denn es ist immer nützlich, dir Lahrheit zu hören. Und die Wahrheit ist es. was der „Matin" agt. Der letzte Grund allen Hasses, der Deutschland in der Welt cntszegentiitt, ist in der Tat die Errichtung eines starten Deutschen ReickS Wir danke» dafür den beiden große» Männern, deren Wiikiamkeit uns diesen Haß eingetragen hat. Es ist immer an zeneln» und vorteildatt, gehaßt zu lein, denn es beweist, daß man tark und gefürchtet ist. Mögen die Zeiten nie wiederkebren, wo »ns als dem bescheidenen Volk der Träumer die Sympathien dcs Auslnndes enlgegengebracht wurden! Tie sozialdemokratischen Abgeordneten des Reichstags haben olgende Rewlutio» beantragt: „Der Reichstag wolle beschließen: den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, der im Ruhrkoblen-Rcvier berctls bestehenden Kommission zur Bekämpfung der gesahrdrohen den. zum Schaden auch der Gesamtbcvölkerung stark um sich greisende» Wurmkrankhett unter de» Bergleute» („Ausschuß zur Bekämpfung der Wurmkrankhett" genannt), wissenschaftliche Kräfte und Mittel des Reiches zur Verfügung zu stellen und dem Reichstag über die getroffenen Maßnahmen und deren Erfolg Be richt zu erstatten." Oesterreich. Botschafter Gras Wedel überreichte dem Kaiser Franz Joseph in besonderer Audienz ein eigenhändiges Schreiben des Deutschen Kaisers und das von der preußischen Regierung usgegcoeire Werk: „Reform des preußischen Schulwesens". Bel Eröffnung der siebenten Tagung des Landwirtschaftsrots in Wien hielt der Ackerbauministcr Freiherr von Giovanclli eme Rede, in der er ausfiihrte, die Regierung wolle die heimische Land- Wirtschaft schützen und entwickeln. Der Entwurf deS neuen Zolltarifs weise die Elastizität und AnpassungSsähigkeit auf, die Dresdner Nachrichten. Nr. 52. Seite 3. Sonnabend. 21. Februar litO t
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