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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030221019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903022101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903022101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-21
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1903
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Dresdner Nachrichten. 82. «eite 2. Sonnabend, 21. Februar IVO « i 'uer Erweiterung der Kompetenz der Reichsschulkommission zuzu- stiiumen. — Das Kapitel wird schließlich genehmigt. — Schluß der Sitzung 6^- Uhr. — Weiterberatung morgen 1 Uhr. Berlin. sPr'.v.-Tcl.I Die B u dge t k o m m i ssi o n des Reichstags letzte heute die Beratung des Militäretats ori bei der Forderung für die neu zu errichtende militärtechnische ?ockichiile. die von verschiedenen Rednern beanstandet wurde. Mg. Tr. Hasse führte aus, es gäbe keine eigene militärtechnische Wissenschaft, die technischen Hochschulen seien vollkommen aus reichend. Bon anderer Seite wurde befürchtet, daß die Bewilligung eine Forderung für Errichtung einer marmstechnischen Hochschule nach sich ziehen würde. Abg. Gröber trat für Bewilligung unter n VvranS'etznng ein. das; nach wie vor die technischen «tudien nie Omziere,,die nickt rem militärtechnische sind, auf der Char lottenburger Hochschule nattsindeu. .Kriegsminister v. Goßler be gründete die Notwendigkeit der Forderung insbesondere mit den Erfahrungen in Südafrika und China. Von den Gegnern der Forderung wurde beantragt, mit der preußischen Unterrichts-Ver waltung wegen Erweiterung der Charlottenburger Hochschule aus wiiikärteckuischem Gebiete unter finanzieller Beihilfe des Reiches w Verbindung zu ireten. Der Kriegsminister teilte noch mit. daß aas vceus'.iscke Kultusministerium mit dem Plane einer besonderen ulitärtechnischc» Hochschule einverstanden fei. Tie Beratung ge äugte nicht zum Abschluß. — Tie Phosphor-Kommission des Reichstags beschloß heute, am Sonnabend den 28. Februar nach Ka'sel zu reiten. um das neue Verfahren dort in Augenschein zu nehmen. Weiter wurde über die Entschädigungsfrage diskutiert, -ock kam es zu keiner Beichlußfassung. Berlin. sPrio.-Tel.I Das Abgeordnetenhaus be- udete heute die Beratung des Etats der Handels- und Ge- w erbeoerwaltun g. Minister Möller erklärte im Laufe der Tebatle. daß wegen der schlechten Finanzlage die Löhne der Berg arbeiter gegenwärtig nicht erhöht werden könnten, trotzdem es m einigen Fällen dringend wünschenswert wäre. Eine Untersuchung darüber, ob und inwieweit Wohlfahrtseinrichtungen der staat lichen Bergwerke hinter denen der privaten zuruckbleiben, solle ttatttinden. Eine Revision des Knappschafts-Pensionskassenwesens wlle sobald als möglich erfolgen. Die Angabe, daß im Reichsschah- anite ein Entwurf zur Kontniaentierung der Zuckererzeugung aus- gearbcitet werde, sei irrig. Die beiden Zuckerkartelle hatten dem preußischen Landwirtschaftsminister einen Gesetzentwurf unter breitet, der eine doppelte Kontingentierung erstrebt, einmal, um oen sogenannten Ueberzoll noch für die Industrie ausnützen zu tonnen, und ferner, um das Neuentstehen von Fabriken zu er- 'chweren. Berlin. sPrio.-Tel.I Der Brief des Kaisers an Admiral Hollmann ist, wie verlautet, am letzten Sonntag konzipiert »uv in mehrstündiger Arbeit niedergeschrieben worden. — Zum Rücktritt des bayerischen Ministerpräsidenten Grasen v. Crails- >eim bemerkt die „KreuzztgV: Jedenfalls müssen wir vor der Neigung warnen, den neuesten Vorgängen in Bayern eine über- iciebene Bedeutung zu geben und von ihnen gar einen ungünstigen Einfliiß auf die Stellung des zweitgrößten deutschen Bundesstaates um Reiche und zu seinem Oberhaupte zu erwarten. Berlin. lPriv.-Tel.I Der Kronprinz hat das Pro- lektorat über das Deutsche Bundesschießen in Hannover übernommen. Man erwartet, daß der Kronprinz einige Tage während des Bundesschießens in Hannover weilen wird. Berlin. iPrlv-Ltl.i Die Reich.« ta gow ah len solle» nicht, wie bisher verlautete. Mitte Juni, sondern schon in der ersten Juniwoche stattfinden. Schwerin. iPriv -Tel.) Nicht mehr zurückzuhalten sind die hier all öffentliches Geheimnis von Mund zu Mund gehende« Gerücht« üb« im höchsten Maße Aergerni« erregende Vorgänge am diesigen großherzoglichen Hof,, mir denen die Verwitivete Großherzogin Anastasia. die Mutter de legierenden Äroßherzog- Friedrich Franz, in Beziehungen gebracht wird. Die Grvßderzogin-Mutter ist eine geborene Großfürstin von Rußlaird. kaiserliche Hobelt: sie ist am 86. Juli 1860 geboren und vermählte sich an, 24. Januar 187S mit dem 1897 verstorbenen Großherzog Friedrich Franz ili. Außer dem regierende» Groß- herzog sind au- der Ehe zwel Töchter. Herzogin Alexandrine. geboren den 24 Dezember >879. und Herzogin Cerilie. geborrn den 30. September 1886, hervorgegangrn. Kiel. lPriv.-Tel.I Der Kaiser hat nach Aushebung der Blockade von Venezuela an Commodore Sch oder folgendes Telegramm gerichtet: «Ich habe aus Ihrem Berichte mit Be- friedigung die Ueberzeuguna gewonnen, daß Sie, tue Komman danten. und Besatzungen Meiner Schiffe in den venezolanischen Gewässern während der Blockadcoperation unter schwierigen Ber- bältnislen in vollstem Maße Ihre Schuldigkeit getan, und Ihre Ausgaben gelöst haben. Mit Genugtuung nehme Ich, nachdem Ausgaben nunmehr die Blockade aufgehoben ist, hieraus Veranlassung, Ihnen und den unterstellten Mannschaften Meine volle Zufriedenheit für die geleisteten Dienste auözusprechen, und beauftrage Sie, dies bekannt zu geben. XV. I. 1!." Köln. >Priv.-Tel.j Das Evangelisch« Presbyterium wandte sich in einer Kundgebung an das Königliche Konsistorium mit der Bitte, »i Köln eine entsprechende starke Kundgebung gegen den Kölner Karneval zu erlasse» unter Hinweis darauf, daß, solange die höchste Autorität des Landes den Karneval durch ihre Teilnahme uulerstütze, es demselben machtlos gegenüberstehe. ES heißt, daß infolgedessen auch die geplante Beteiligung des Kroirprinzen an einer karnevalistischen Veranstaltung unterblieben sei. — Die Volksschullehrerin «itlard, die mit einem an der selben Schule tätigen Lehrer ein Liebesverhältnis unterhielt, das in der letzten Zeit erkaltet war, erschien heute vormittag vor der Schulklasse ihres Bräutigams und schoßsich nach kurzem Wortwechsel eine Kugel in den Kopf. Sie tvar sofort tot. Die Kollegin der Verstorbenen wurde beim Anblick der Leiche von einem Schlaganiall getroffen und ins Hospital überführt. — Auf der Zeche „Schlägel und Eisen" in Langenbochum suchte sich eine plötzlich irrsinnig gewordene Frau mit ihren fünf kleinen Kindern in den Schacht zu stürzen. Sie wurde überwältigt und ins Krankenhaus gebracht. Cassel. lPrio.-Tel.I Bei einem Brande in Zennern haben zwei Kinder den Verbrennungstod erlitten. München. lPriv.-Tel.I In den dem Ministerium nahe stehenden Kreisen gehl das Gerücht, daß auch Dr. Freiherr v. Riedel und Freiherr v. Feilitzsch um Enthebung von ihren Posten einkommen wollten. — Auch wird behauptet, Prinz regent Luitpold wolle aus die Fortführung der Regentschaft verzichten. sDa ist wohl der Wunsch der Ultramontanen der Vater des Gedankens! D. Red.I München. sPno.-Tel.I Gencraladjutant v. Wiedemann überreichte im Aufträge deS Prinzregenten dem scheidenden Minister v. Crailsheim ein wertvolles Oelaemälde. München. <Priv.-Tel.> Ws Nachfolger des Herrn von Podewils im Kultusministerium wird Baron v. d Heydte ge nannt, der zur Zeit Vortragender Rat im Kultusministerium ist. Er ist 40 Jahre alt und liberaler Katholik. Wien. lPriv.-Tel.I Der Gesandte a. D. Karl Ritter v. Scherz er, bekannt als wissenschaftlicher Leiter der Novara- Expedition vom Jahre 1857, ist heute in Görz gestorben. In den Jahren 1878 bis 1894 war v. Scherz« Generalkonsul in Leipzig. Paris. Senat. Das Haus nimmt in zweiter Beratung den Gesetzentwurf bctr. die Unterdrückung des Mädchen handels an und sodann das Gesetz betr. die zweijährige D i e n st z e i t. Paris. Minister Delcasss machte heute im Ministerrate die Mitteilung, daß er am Dienstage dem französischen Bot schafter in Koüstantinopcl die Weisung übersandt habe, der Pforte dringend die Annahme und die Durchführung des von Rußland und Oesterreich-Ungarn festgestellten makedo Nischen Reform- Pro >e kt s zu empfehlen Weiter teilte der Minister mit, daß er von dem französischen Gesandten ln Abessinien, Lagarde. am 14. d. M. eine Depesche erhallen habe, in welcher der Gesandte erklärte, daß seine Beziehungen zu König Bienelik nie herzlicher gewesen seien, als gegenwärtig. Rom lPriv.-TelZ Heute begannen die Feierlichkeiten aus Anlaß des 25iährigen Pontifikats-Jubiläums des Papstes. Am Mittag begab sich der Papst, der bei bester Gesundheit ist, unter lebhaften Beisallsbezeugunaen und Hochrufen in die „Sala Regia" und erteilte den dort Versammelten den sich 6000 Geladene, unter ihnen eine kleine Schar belgischer Pilger, befanden. Unter neuen Beifallskundgebungen bestieg der Papst den Thron, an dessen rechter Seite die Familie Pecci und an dessen linker Seite die außerordentliche spanische Gesandtsclsiift Ausstellung genommen hatte. Außerdem wohnten der Feier 7 Kardinale, sowie mehrere Bischöfe und andere Geistliche bei. Kardinal Ferrari verlas im Namen der Lombardischen Pilger schaft eine Glückwunschadresse. Der Papst dankte und erteilte den Segen. Daraus wurden dem Papste mehrere Geschenke, darunter eine Tiara überreicht. Um 1 Uhr begab sich der Papst unter neuen begeisterten Kundgebungen in seine Gemächer zurück. Rom. sPriv-Tel.) Aus Anlaß des heutigen Papst- jubiläums zelebrierte Kardinal Rampolla ein feierliches Hoch amt in der Pelerskirche. Der Papst wurde bei seinem Erscheinen lebhaft begrüßt und war sichtlich tief bewegt. Eine große Anzahl von Glückwunschdepeschen ist ihm aus allen Teilen der Welt zu- gegangen. Genf. Professor Forel hat seine Untersuchung beendet und in seinem Gutachten erklärt, daß der Geisteszustand der Prinzessin Luise vollkommen normal sei und mit den süngsten >)andlungei> der Prinzessin in keinerlei Zusammenhang stehe. Kleine Getühlsdepressionen, an welchen die Prinzessin leide, würden bald beseitigt sein. London. IPriv.-Tel.j Tie Admiralität veröffentlicht dem nächst eine Note, »n welcher der Plan einer völliqen Reorga nisation der englischen Kriegsmarine dargelegt wird. Die Lerteidigunasflotte soll von de» Auslandsgeschwadern und der Reservesiolille gänzlich getrennt werden. Die Geschwader kommandanten werden von einander völlig unabhängig sein. — General Littleton ist zum Befehlshaber der englischen Truppen in Südafrika ernannt worden. Sein Standquartier wird er in Pretoria nehmen. Konstantinopel lPriv.-Tel.) Nachrichten aus Uesküb zufolge, wurde am 14. d. M. nachtS im Konak, wo auch der Bali Hagüs Pascha residiert, eine Pulvermine entdeckt, die an- geblich von bulgarischen Gendarmen, die in jener Nacht Dienst batten, gelegt worden ist. Andererseits verlautet, daß der An schlag von albanesischer Seite, um gegen die Bulgaren Stimmung zu machen, fingiert worden sei. Eine Kommission, bestehend aus dem Staatsrath Riza Bai. dem Divisionsgencral Dahri Pascha, früheren Bali von Wan. und anderen höheren Beamten aloa- nesischer Nationalität, ging noch Wbanien ab, um dort be ruhigend zu wirken und notwendigerweise Spezialreformen für Albanien vorzuschlagen. Newyork. lPriv.-Tel.I Bei der Explosion auf dem Fort Lasavette wurden 4 Personen getötet und 11 verwundet. Die Verunglückten sind Arbeiter und Gefangene. Zwei dem Pulver magazin benachbarte Gebäude gerieten gleichfalls in Brand. »r»»n»rl «. « '«»>«». »redi» »17,10. lbl.so >>r«»»n«r »m>7 Ibu.ü rtaatbbabtt It».S0. L« «»«»«» —. cxu»»d<tt», «0,—. «,» . Vor»u,ttl«i —. Fest. <» Uhr nachm.' Mnte t<».0»>/,. Italien« »».«»>/,. Spant« »».»». Parlugielen A,?L. Türken »0,I7>/,. Tllrienlooi« 1«,—. ldnomanbank »07,—. StaaUbah» —Lombarden —Fest. «»»>«, VrodiiN^niare, »eieen ,« Februar r«,I». »er Mat-biuguft r» II, matt, s-trttu« — Februar 4L «0, »« Sevibr.-Tejbr. »7,-, matt. Nil»« »er Februar bl,«. »« September-Dezember 01,10. matt. »mNerHavi «rainin«». «ana, «bnien rer Mir, —»er Mai —. SeichittMo«. Raaaan ,« Mir» —. »« Mai GajchittHlo«. Land»» <Dradukt«nbertcht.i Weyen zu «unsten »er «ut«. Mahl ruht» ab« behauptet. Mat« «ehr tritae, >/, Sch. niedriger, Berste befried«,ende -lachsraa», statt,. Ha,« träge - Wen«: MI». Oerlliche- und GLchfische«. — Im Befind« Sr. Königl. Hotzeit de» Friedrich Christian trat gestern keine ! Kranke bat viel gejchtascn. . ^ ^ . . - De. Maie,rät d« König bat den »um Konsul der «rar», ttnischen Republik iu Chemnitz «mannten La «dg ras daselbst i, dieser Etaenichast anerkannt. — Der verw. Frau Vergvat Zabel i» Bargt ist di« siLerue Carolamedaille verlieben worden. leichzeilige Anwesenheit mehrerer Generale au» ' rnisonen Achsen- in Dresden während der letzte» verschieden«» Jahre vom 1. April ab ernannt worden. — Der Nacht.Jernsprechverkedr Dresden-Augs burg und Dresden —Bremen ist fortan zugelassen — Die Zeichnungen zum Garantiefonds des Freiberger Dombau-Jestspiels oaben bis jetzt die Höh« von 40000 Mk erreicht. — Mit dem 1. April d. I. tritt die Bekanntmachung de» Denn Reichskanzlers vom 26. Juli 1902 in Kraft, nach welcher »um Studium der Tierheilkunde nur noch Abitu rienten von Mittelschulen (Gymnasien. Realgymnasien undOberrralschulenl. also nur noch solche junge Leute »ugelaksen werden können, welche das Zeugnis der UnIversilStüretse besitzen. Diese Erhöhung der für dar veterinärmedizinilche Studium notwendigen Vorbildung ist bedingt wurden duich den großen Aufichwung. den dir wisienschasiliche und praktische Tieideilkunde i» de» letzte» 30 Jahren erfahren hat und durch die Erweiterung der tierärztlichen Tätigkeit, die mit dem Ausbau der Wissenschaft Hand in Hand ging. Durch die eminente Wertsteigeruna der b.»dwllt>cdoftlichen Nutzttere haben die Be- Handlung kranker Tiere, die Bekämpfung von Tierseuchen und eine aus wissenschastlichen Gnwdsätzen verübende Forderung der Haus tier,ucht eine viel größere Bedeutung gewonnen, als vordem. Die Ausübung bei Tierbellkunde erfordert deshalb bestgeschulte Kräfte: dasielbe gilt vvn der den Händen der Tierärzte anvrrtrauten Dlltchiührung der wisseisichastiichen Schlachtvieh- und Fleischbeschau, die nach dem Reichsgeketz vom 3. Juni 1900, die Schlachtvieh- und Fletschdrichau Deutschen Reiche betreffend, mit dem 1. Apitt 1903 im ganzen . obligatorisch wird. Damit sind sowohl im Jnteieste der menschlichen Gesundheit, als auch im Interesse des NationalwohlstaiideS für die Tierärzte neue und wichtige, aber auch ickwicrige Aufgaben entstanden, die an die Fädigkeiten und Keimtnisse. d. h. an das Wissen und Können der Tieiärzte, und an das tierärztliche Studium erböble Anfoiderunaen stellen und welche die Einfiibning^ der Maturität als Vorbedingung für das veterinärmedizinische »Studium unbedingt notwendig erscheine» ließen. Tic »uii„iehr für Deutschland eingeführte Erhöhung der Vt'tbildung der Tierärzte, die in den meisten anderrn Kulturstaate» icbon früher eingetrcten war. wird zweifellos von günstigstem Einflüsse auf den wetteren Ausbau und die weitere Entwicklung der wissenickaftlichen und praktischen Veterinärmedizin sein. Die Tatsache, daß die Tierheilkunde nunmehr in die Reihe derieniaeii Fächer einaetretrn ist, für welche die Universität-reisr obligatorisch ist, wird bei manchem kommende Ostern die Schule verlassenden Abiturienten von Einfluß aus dir Entscheidung über die Wahl des zu ergreifenden Studiums iein. Dir vollständige Gleichstellung des velelinärmkdizinische» Studiums mit den Universität--, iowie allen anderen Huchichulstudien und die daraus resultieiende soziale Gleichstellung der Tierärzte mit den Angehöiigen all« anderen gelehrten Stände läßt die Vorteile, welche das tierärztliche Studium den anderen Studien gegenüber bietet, noch mehr in die Augen springen, als dies bisher der Fall war. Diese Vorteile besteben darin, daß das veterinärmedizinische Studium einschließlich der Examina in 8 Semestern vollständig erledigt werden kann und daß den lungen Tierärzten nach Beendigung ihr« Studien in der Regel sofort einträgliche Stellen offen stehen. Dir pekuniären Aussichten der Tierärzte sind für die nächste Zukunft tatsächlich sehr gute. Das tierärztliche Studium bietet alio ganz im Gegen satz zu den anderen akademischen Studien gegenwärtig sehr günstige Aussichten. Es beruht dies darin, daß die meisten akademische» Be»»sc zur Zeit überfüllt sind und daß dies beim tierärztlichen Berufe nicht der Fall ist. Zu den günstigen Aussichten, die das tierälztliche Studium bietet, kommt noch hinzu, daß dasselbe im buhen Maße inleressant und anregend ist. Wie sehr die erwähnten Vvlteiie schon bisher gewürdigt worden sind, geht daraus hervor, daß ichon jetzt durchschnittlich V» aller Studierenden der Veterinär medizin Abiturienten sind, obgleich für das Studium bisher nur die Reife für Unterprima vorgeschlieben war. — Eine Sehenswürdigkeit aus der Dcutchen Städte- a » sstclIung in Dresden dürfte der Ratsweinkeller im A»s- sleUungsgebäude weiden, der vvn den Herren Königlicher Baurat Stad»rat Adam und Hostheatermaler Rieck entworfen worden ist. Beide Herren haben sich schon bei derartigen Entwürfen glänzend bewährt. I» der Hauptsache wurde dem köstlichsten Humor und zum Teil derber und doch harmloser Komik bei der Aus stattung Rechnung getragen. Der Ratskeller besteht in einer niedrigen, lang gestreckten, von breiten Säulen und Pfeilern getragene» Halle mit tiefen Nische», welche viel komisch figürliche» Schmuck erhält. So stellt eine der Säulen den Näbr-, Lehr- und Wehrstand in scherzhaften Figuren u»d Em blemen dar. Das große Büfett schmückt je ein gefesselter Ser vatius und Pankratius. Hier wird der gute Ratswein vom Faß verlchänkt. Dieses Faß ist reich verziert, und zwar überall in komisch figürlicher Weise. Sehr hüblch ist an einer Wand die Idee durchgesührt. wie alle Bürger unter eine» Hut gebracht werden können, wie eS in einem Weinkeller vor dem gefüllten Faß nicht anders angelst, weil an diesem Ott all« Parteittrcil schweigt und alle Parteien in allen Dingen einig sind. Auch verschiedene Reliefs komischen Inhalts schmücken die Wände, so ein Beamter, welcher dre Steuerschraube anzieht; bei jeder Drehung quellen neue Steuerzettel hewor. Auch die bekannte Idee des verstorbenen Stadtratcs Lingke, „wie die Straßen beim Pserdcverkchr reingehalteli werde» können", ist iu ergötzlicher Form mit angebracht Bilder von Beamten während der ArbcilS- und Ruhezeit und dergleichen Scherze mehr sind reichlich zu sehen. An einigen Wänden sieht man humoristische Sezessions malerete». I» einem kleinen gemüilichen Extrastübcheu sind die Eckpfeiler figürlich als verschiedene Veiwaltungöbeanitc dargestellt. so als Schreiber. Feuerwehrmänner, WvhlsahrtS- beamte. selbst das Sckulamt ist in Scherzsiguren vertrete», ferner das Hoch- und Tiesvaliamt. sie alle sind i» harmlos heiterer Art angebracht Die Gefährlichkeit des Kellers durch seine tiefe Lage ist auch komisch ausgefaßt, so befindet sich oben unter der Decke das Zeichen des Hochwasserslandes vom Jahre 189H und zwar io doch angebracht, daß es vvn unberufenen Händen nicht weagewischt werde» kann. Für ängstliche Gemüter, die die Wiederkehr dieser Wassersnot fürchten, sind zur Sicherheit des Publikums Rettung»- güitel an de» Wänden befestigt. Kurzum. Herrn Riecks Eiltwüilc sind reich an wirkungsvollen Ideen und von großer Originalität. Ausgeführt wird dieser Krllerbau von Herrn Baumelst« Schroth. An den Wandmalereien wird sich Herr Historienmaler Rödig be teiligen. Die komischen Figuren und Reliefs werben von Herrn Bildhauer Hvltenroth modelliert. Die Steinarbeiten, Säulen und Gewölbe fertigt Herr Hau«. An der Spitze deS RatSkelleraus- schusses steht Herr Stadtrat Koppen. — Der 1. Verein Dresdner Gast» und Schank wirte hielt gestern nachmittag in der „Centralhalle" seine General- Versammlung ab. Nachdem der stellvertretende Vorsitzende, Herr OSw. Stolzer, die Erschienenen begrüßt, erstattete der Schösift- fükrer Herr Carl Wielisch den Bericht über das verflossene Vereins- jahr; diesem ist zu entnehmen, daß 52 neue Mitglieder dem Verein beitraten, sodaß dieser Ende 1903 387 Mitglieder und 34 Witwen, zählte. Das Jahr war geschäftlich ein» der schlechtesten des letzten Jahrzehnts. Weiter gedachte der Vereinsschriftführer der Toten und widmete ihnen ehrende Worte des Andenkens. Die Einnahmen miS der Plakatkasse blieben wesentlich gegen frühere Jahre zurück, dennoch konnte der Verein 2000 Mark an Unterstützungen er teilen; wobei immer noch ein hübscher Bestand übng blieb. Der Vortrag deS Jahresberichts schloß mit einem Bilde geschäftigen inneren Vereinsleben-. Nach dem Kassenbericht betrugen die Ein nahmen 7400 Mark, die Ausgaben 7293 Mark; das BereinSver- mögen hat eine Höhe von 8927 Mark erreich«. An Krankmaekd wurden gezahlt 3462 Mark und an Sterbegeld 1300 Mark. Bei den nun folgenden Wahlen wurden der seitherige 1. Vorsitzende, Herr O. Scheibe, der 1. Kassierer, Herr F. Gottschalk und der I. Schriftführer, Herr C. Wielisch, einstimmig wiedergewählt und nahmen die Wahl an. Das Gleiche war der Fall mit den nach Beendigung ihrer Wahlperiode aus der Verwaltung auSscheiden-
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