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- 173 - Allerlei für die Lrauenwelt. Da« sttzunLi IN sei««! „igen r dürftigen ! Kiltelchcn. t den Lösche» in«. Bon L. TrSnkner. lFort- inter im Schatten sab derInnge, Kleidung. dem fadeiischei- den aller Mode Hohn- ^ Und aus seinem Antlitz aaerte Trauer, nicht mehr jene unbeipuhte Wehmut. wie bei der Kleinen, sondern ein ücsgehendes Leid, «in Reif, der die kleine Seele getroffen. So sab er im Schatten eines kahlen Raumes. Wohl bildete ein weicher Sammetstore den Hintergrund des Bildes, allein e« fehlte diesem «immer die sanfte, stille Behaglichkeit, dir nur eine Mutter ver breiten kann. «Verwaist" war unter dein Bilde zu lesen. Verwaist waren ihre kleinen Lieblinge, und Lotte Jordan suchte ihnen di§ Lieoe zu ersetzen. Sie schritt mit den beiden Land in Hand die ii» Sonnenlicht flimmernde Strahe entlang. ES war alles so hell, fast feiertäglich um sie her, nur die entlaubten Bäume warsc» dünne Schalten aus ihren Weg. Da bog eben jemand um die Ecke der Strahe. die sie entlang gingen. ES war ein aut gekleideter, nicht eben vor nehm aussehenoer Man». Doch war zu ur- teilen, daß er den besseren Ständen ange- hören mutzte. Er trug einen Havelock, und sein Gesicht beschattete ein dunkler, breit krempiger Hut, der eS schwer erkennen ließ. Sein Gang war etwas müde, säst schlep pend. „DaS ist Papi," jauchzte die Kleine, und über Werners Gesicht huschle ein Frcu- denschimmer. Sie näherten sich ihm immer mehr, bis sie dicht vor ihm standen, die Kin der flogen ihm freudig in die Arme. Lotte schaute in das stille, durchfurchte Antlitz des Vaters ihrer Lieblinge. — Einen Augenblick herrschte tiefe Stille zwischen den beiden. Ein Schleier legte sich über Lottens Auge», sie sah nur undeutlich, wie seine Hand sich auSstrcckte. um die ihre zu erfassen und hörte, wie er ihren Namen nannte, so wie sie ihn einziges Wort. „Es ist seltsam, datz meine Kinder die Brücke sind, die unsere Wege wieder zu einander führt. Es ist lange her, lange her fügte er nachdenklich hinzu. Da löste sich von ihren Lippen der Bann. „Reinhard," flüsterte sie, „ich wußte nicht, dah —" pDah ich der Vater dieser Kinder bin? Nein, meine liebe Lotte, daS wird auch nie ein Vorwurf für Dich sein," er widerte er lächelnd. Es war also wirklich Reinhard Wagner, der da vor ihr stand im ersten Reif vorzeitigen Alters! Er trat un befangen an ihre Seite, jedes der Kinder hatte eine Hand der beiden ergriffen, und et- was enttäuscht und gclangweilt trippelten sie nebenher. .,Du bist eine groß« Malerin ae- worden, Lotte," Hub er an. ,,Ja, ich wußte eS damals schon, es stak in Dir das bewußte Etwas, daS, wonach Hunderte füllten und sich die Arme müde ringen, der Kern alles Groben, Schönen, das Genie!" Sie wollte ihn unterbrechen, er aber legte janst die Hand auf ihren Arm. „Ja. Lotte, das darfst Du nicht leugnen, das ist. wie ich sage! Und — ich wußte eS damals schon, ich war eise» süchtig auf Dein Können, denn ich forderte unbedlnate Hingebung von Dir. Ja. der Mann rann im Weibe wohl die Konkur rentin ertragen, aber die Meisterin — nie Weiht Du. dah ich eigentlich sehr trotzig war, als ich sortging?" Sie sah ihn voll an, da» Leid ihres ganzen, jungen Lebens verriet dieser Blick. ,,Und doch hat di« unbe- dingte Liebe und Hingebung mich aus mir selbst herausgehoben und mich schaffen und arbeiten heibzn. DaS danke ich Dir, Rein hard." sagte sie mit einem Anflug von Bitter keit. „Nun aber liegt keine Schranke mehr auS," erwiderte er. Es schien, als mache sich eine stille Wehmut aus ihrem Antlitz Platz. „Aber Deine Kinder darf ich bei mir sehen, innen Liebe« erweisen, sie vergessen machen?" — sie schwieg, eine Stimme in ihrem Innern sagte ihr. dah sie nicht daran rühren möchte. „So oft Du willst. Lotte!" „Und — Reinhard, ich komme eigentlich zu Dir mit einer Bitte. Du sollst mir und meiner Kunst, die Du einst gehabt" — ein schelmischer Ton lag in ihrer Stimme, sie war doch wie der die alte'Lotte — „eine Gnade erweisen. Ich habe die Kinder gemalt und möchte das gelungene Bild zur Ausstellung nach Berlin senden. Habe ich Deine Genehmigung?" Sie sah ihm erwartungsvoll ins Gesicht, er zögerte einen Augenblick mit der Antwort, bann aber sagte er ruhig: „Gern, Lotte. eS ist — ich — habe Dir viel abzuzahlen und helfe Dir und Deiner Kunst jetzt gern." ,,Jch danke Dir. Reinhard." Sie waren an seinem Hause angelangt. es war eine einfache, kahle Mietskaserne, düster, wie die Kinder sie be schrieben. kleine Leute schienen darin zu woh- neu. <s°rtietzu», I«l,i.) E» war von 1« — Es war von je mein Weggenoh Das Weh im grauen Meide. Es schritt der Schmerz im Dornenkranz, Müd' lächelnd, nur zur Seite. och keiner sah's und wußte drum — ,oll Sonne schien mein Wandern, Voll Blumen, die am Wege blüh'n, — Nur pflückten sie — die andern! Und einsam war ich alle Zeit — Bis mir im tiefsten Bangen Der Sonne goldneS Strablenlicht Ist leuchtend aufgegangen! — Wir fanden uns, wir armen zwei'. O, nun welch wonnig Wandern! — Und ist auch steil der Pfad und rauh, Geht eins doch mit dem andern! — Ella Lind» er. RlckiWk Milk IlksiEichiHtg. * Gegründet 18VV ^ dß täglich M «. 4L Sonnabend, den Et. Februar. IV1»» Der andere Tag. iomaa von Philipp Wengcrhoff. (gorriqung.) lRachdru« luriottn.j doch zuerst en an der benachbarten Wohnung zu, und er lächelt befriedigt, erg" liest. Also dem Bereich der Tischlerwerkstätten wäre man Die nächsten Tage gehören noch in aller Stille dem Andenken deS Geschiedenen, dann tritt das Leben wieder in seine Rechte. Er möchte baldigst sein Heim geordnet sehen, um noch neben seinem Vorgänger einige Tage aus dem neuen Posten arbeiten zu können. So wird die Übersiedlung schnell geordnet, und cs gelingt ihm auch, ganz in der Nähe seiner künftigen Amtstätigkeit eine Wohnung nach seinen Wünschen zu finden. Während die von ihm befrachteten Möbelwagen obgeladen werden, spaziert er ans dem jenseitigen Trottoir noch aus und nieder und zieht dabei auch das Aeuhere de« Hauses, in welches er nun gehört, in Betracht. ES ist eines jener Miethäuser, die gar keine» Charakter haben und sich von den benachbarten in keiner Weise abheben, aber es siehl neu und sauber aus, und sein Blick fliegt mit Befriedigung über die breite Front. Fast in allen Etagen sind, der Mode entsprechend, die Fenster durch Stores geschlossen, und nur im dritten Stock zeigt die der seinen zunächst liegende Wohnung lustige Spitzengardincii. die auseinander genommen sind, um Lust und Sonne unverkürzt dem reichen Flor blühender Blumen, die aus den Fensterbrettern stehen, zukommen zu lassen. Seine Auge» werden von dem hübschen Anblick ein wenig fesigehaüen, und so sieht er noch dahinter den Kopf einer alten Dame erscheinen. Ein feine« Gesicht, von silberweißen Löckchen um rahmt, aus welchen eine Haube nach der Art der einer andern Zeit angehöngen Tormeuse sitzt, die unter dem Kinn mit langen Bändern festgebunden ist. Jedenfalls eine aparte Erscheinung, die im Rahmen des blumengeschmückten Fensters wie rm altes Pastell Porträt wirkt. Nun eilt er schnell die Treppen in die Höhe, denn er sieht, man ist hier bereils i» voller Arbeit, aber als er da« dritte Stockwerk erreicht hat, wendet sein Blick sich dem Porzellanschili ^ als er „Frau Major v. entronnen! Drinnen sagte die weißhaarige Dame in leisem, aber bestimmtem Tone zu cmer jüngeren, die an der Nähmaschine arbeitet: „Jetzt stecke Dir einmil schnell die roten Schleifen an, Elvire. Nimm dann den Federbesen und stäube das Porzellan in dem Entreeschrank ab. Aber öffne die Tür neben dem Treppenhause recht weil, damit Tu richtig im Lichte stehst und nicht übersehen werden kannst." Elvire hob den Kopf, sab ihre Mutier mit spöttischem Lächeln an und fragte: „Wem soll die Pose gelten?" Ecu nicht falsch zu verstehender Fingerzeig antwortete. „Der neue Mieter ist soeben ein- gezogen. Ich sah ihn kommen, — ein junger, hübscher Mann." Elvire zuckte die Achsel». „Wer hat Dir denn von ihm gesprochen?" „Nun, unser Wirt. Als ich gestern wegen der Waschküche bei ihm war, benützte ich die Gelegenheit, ihm zu der außerhalb des Quar tals erfolgten Vermietung zu gratulieren. Da erzählte er natürlich schleunigst altes, was er von unserem künftigen Nachbar wußte. Er ist Fabrikdirektor oder -Inspektor oder etwas Aeknliches, jedenfalls außerordentlich gut gestellt, und soll sehr reich sein. Jetzt sehe ich schon eine ganze Stunde lang das Ameublement an, das er hierher bringt, und darnach kann ich sagen: er ist aus guter Familie. Alles gediegene Mahagonimöbel, nicht modern, offenbar von den Eltern ererbt, aber kein Plunoerkram, alles solide und wert voll." „Und —" fragte Elvire, „und unverheiratet?" „Natürlich, — was kümmerte ich mich sonst um ihn?!'^ Die Tochter hatte sich erhoben und ging in das Nebenzimmer. Nach einigen Minuten kam sie wieder, an der Brust und im Haar mit einer roten Schleife geschmückt. Auch um den Hals war wieder das Bändchen gebunden, das, den Rücken entlang, säst bis zum Saum des Kleides siel und Herrn v. Montow so entzückt hatte. „Nimm Dir doch eine weiße Latzichürze um," sagte die Majorin. „Es sicht so häuslich aus und mau kennt doch nicht seinen Geschmack. Weißt Du," riet sie dann, als Elvire, das gewünschte Sinnbild der Häuslichkeit vor dem Kleide tragend, wieder in das Zimmer trat, „weißt Du, ich würde Dir raten, zu den Leuten, welche die schweren Stücke in die Höhe bringen. hinauszugehen und ein Gespräch mit ihnen zu beginnen. Man kann ihnen schon einen freundlichen Rat geben oder so etwas Aehnliches, und auf diese Weise fädelt sich auch am leichtesten ein Gespräch mit ihm em." Vvvlsedv LIvkti'iÄlüllEvi'kvrii ^rulic» — Issliinv^vr Äs Oo. — ^ k r L v n s « 8 «118 «IL« t r. « Llsktromolorea tu jvüvi I^elstuax au«t 8P»U»UU8 IQr «Ivlkl»-» «net «»relisliuni. stMlit SM U M kmiM 1.8IM NIMM mie litt Vrtisstv SpenlairadrUt «Ar v) uuinoiuasolalueu uu«t Lleletroinnturen. üilL8kvlldLl1 und alle anderen Lltunvl» müssen Sie immer nur bei »esse kaufen. Scheffclftrahe 1». Verkauf parterre. Ewig jung bleibt, wer retzelmäßig llöolpd Veden Marke: «Doppelkopf", trinkt, bewährt seit 18V4. Käuflich i» der nächste» Apo theke oder Drogerie in Kartons 4 1 Mark. Wo nicht, von 8 Mark an franko durch ^Äolpl» HVvdvr» Dsteefabrik, o >D««I«t»«ul.l0reni»eo. Jan. NL,N aebr.. 20.30.35-75, . Aceinl-Laterne 1.75 M.. Oel-Lar. 1 M.. Piccolo-Rad- laufalocke 95>Pf., Fahrradständer. hocht..75Pf.,Mä»t.. gebr, 2.50M.. 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