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Wege der Seuche eine wesentliche Uinwälzuna erfahren haben. Denn nun ist sicher; daß sich in dem vielfach zur Berieselung der Gruben benutzte» Sumvfwasser die Wurmlarvcn besinden können. Nicht die Hier, nicht die ausgewachsenen Würmer, sondern die ein gekapselten Larven sind die Seuchenverbreiter. Diese aber be< suiden sich im Grubenschlamm, im Berieselungswasser, werden entweder durch die beschmutzten Hände dem Munde zuaeführt, oder direkt mit dem BerieselunMvasler verschluckt und können auch, ,vas von bedeutungsvoller Wichtigkeit ist, in die Waschkaue der- schleppt werden. Zu bedenken ist, daß in einem Kotteilchen von etwa Stecknadelkopsgrötze mehr als 100 Eier gesunden sind, und auS jedem Ei kann sich unter den oben geschilderten günstigen Verhältnissen die gefährliche Larve entwickeln. Gelangt nun diese Larve in den menschlichen Darm, so entsteht der Wurm, der sich an der Darinwand sestbeißt, den Befallenen blutarm macht und auch daS Blut vergiftet. Ein Wurmkranker kann 1000 und mehr Würmer beherbergen. Die Folgen des Beherbergens dieser Para- fiten sind Blutarmut. Wassersucht. Siechtum. Krästeversall, unter bestimmten Umständen Erblindung. Die Krankheit ist also als eine ernste, nicht selten tödlich verlaufende aufzufasscu. Die —. ... .... , cen, so Distrikt ist sie aufgetreten. Im rheinisch-westfälischen Kohlenbecken kann man sogar von einer Panik infolge des gehäuften Vor kommens dieser bösen Krankheit sprechen. Obwohl »och nicht alle Gruben untersucht sind, ist doch die Krankcnziffer ungeheuer gewachsen. In den beteiligten Bergmannskreisen ist man desho eifrig bestrebt, der Verbreitung der Wnrmkrankheit energisch ei gcgenzntreten. * Die kurz erwähnte Räubergeschichte, die sich in dem bahenschen Orte Waltenhofen zugetragen hat, wird in der „Auasb Abendzlg." eingehender erzählt. Die beiden Räuber hatten schon nachmittags sich bei Schulkindern über die näheren Verhältnisse >m Pfarrbofe erkundigt, dann im Heustadel genächtigt und sich in den Vfarrhof emgeschlichen, wo sie sich wahrscheinlich schon in der Nacht zum Sonntag an die Arbeit machen wollten. Hieran wurden sie aber durch das immerwährende Gebell des Hundes gehindert. In der Frühe des Sonntags verlieh die Schwester des Pfarrers das Haus, um dem Gottesdienste, der höchstens drei Viertelstunden währte, bcizuwohnen. In dieser kurzen Zeit imnsten die Einbrecher in der verheerendsten Weise im Piarrhose Sämtliche Zimmer ivurden vollständig ausgcräumt, die Betten durcheinander geworfen, die Akten. Briefschaften »sw. lagen in den Zimmern zerstreut. Der Sekretär war ebenso wie die hölzerne Kassette, in der die amtlichen Gelder lagen, mit Brecheisen er brochen worden: alles ein Chaos. In der Schnelligkeit über- iahen ober die Einbrecher verschiedene Hundert Mark baren Geldes, die in einfachen Briefumschlägen offen dalagen. Die erste, die den Einbruch wahrnahm, war die Schwester des Pfarrers. Sie Verfolgern und Verfolgten. Da machten diese Front, zogen Aevolvcr Hervor und gaben in einer Entfernung von einigen Hundert schritten eine Salve ab. Zum Glück verfehlten die ringeln ihr Ziel. Dann begann eine wilde Hetze. Die Täter eilten davon, im Springen ihre Revolver wieder ladend. Immer gröber wurde die Zahl der Verfolger. Bald entledigten sich die Täter der gestohlenen Sachen und warfen sie weg, weil sie ihnen binderlich waren. Bon Zeit zu Zeit krachten wieder einige Schüsse. Aber ein Entrinnen gab es nicht mehr. Auch die Gendarmerie kam heran, vvn Kempten war auch die Polizei aus gerückt, und von allen Seiten kamen Leute herbei. Die beiden räier flüchteten sich in ein Gehölz. Dieses wurde umstellt, es kein zum Handgemenge, und leider ist dabei viel Blut geflossen Sic Räuber feuerten aus ihren Revolvern und verwundeten vier Personen. Als die Gendarmerie angekommen war, konnte dll Bezwingung der Täter planmäbig vorgenommen werden. Man sammelte die Leute, und mit Hurra ging es auf die feuernden Banditen. Einem solchen Anprall waren diese nickt gewachsen und bald waren dst Erbitterung der Leut? Wucht mancher Allgäuer Faust an ihrem Körper verspüren, und wer weiß, was geschehen wäre, wenn nicht die Gendarmerie ihr Veto eingelegt hätte. Im Kampsgctümmel hatte man keine Zeit, aus die Verwundeten zu achten, und erst, nachdem die Verbrecher dingfest gemacht waren konnte man sich mit ihnen beschäftigen. Da sah es böse aus Eine sehr schwere Verletzung, einen Schub durch die Lunge, hatte Adelbert Greiter erhalten. Er ist gestorben. Eine ebenfalls schwere Verletzung erhielt Johann Nägele von Waltenhofen. Die Täter ivurden geschlossen, mit Stricken aus einen Schlitten gebunden und unter Gendarmeriebedeckung nach Kempten gebracht. Es sind die Brüder Georg und Ludwig Duschl aus Schöllnstein. Viele scharfe Patronen fanden sich noch in ihrem Besitz, auberdem Dietriche, Stemmeisen, ein im Griffe feststehendes Messer, einige Rasiermesser usw. Einer der Duschl wird auch von der Staats anwaltschaft München wegen schweren Diebstahls gesucht. Das bei dem Einbruch un Pfarrhos zu Waltenhofen entwendete Geld konnte bereits zurückerstattet werden. * Aus der Linie der französllcken Staatseisenbahn zwischen dem Bahnhof von CHSteau du Loire und der Station CHLkeau Lavallisre wurden Besuche angestellt, mit Hilfe der Eisen bahnschienen zu telephonieren, wie es ia auch tn Deutschland schon versucht worden ist. Es bandelte sich darum, während der Fahrt tn ununterbrochener Verbindung mit den nächsten beiden Bahnbösen zu bleiben und zugleich mit jedem anderen Zuge auf derselben Strecke zwischen de» beide» Stationen verkehren zu können. Der Apparat ist ziemlich verzwickt. Abgesehen von einer besonderen Drahtleitung längs des Schienen weges muß jeder Zug einen mit dem Fernsprecher ausgerüsteten besonderen Wage» mitsühre». der auch eine Dbnamomaschine zur Erzeugung des elektrischen Stromes enthält. Die Versuche waren iiiiofern von Erfolg begleitet, als cs gelang, die Züge von den nächsten beiden Bahnstationen aus zu benachrichtigen und vom Z»ae telbst sowohl mit den Stationen wie mit einem nudern ans derselben Strecke befindlichen Zuge während der Fahrt Meldungen anszutauschcn. Ihre Hauptbedeutuiig würde die Einrichtung natürlich bei Unglückssällen habe». Daß aber bei solchen gerade bei Fcrniprechwagen immer verschont bleibt, ist ziemlich uiiwahr- icheinlich; und vei der kleinsten Störung gebl's eben nicht! Indessen sollen die Versuche fortgesetzt werden: sie führen dann vielleicht auch zu einer Vereinfachung der E>sindu»g. ** In Glasgow brach nachts in Gebäuden der Gvvan Road, welche mit Paraffin- und Napbthabeständen gefüllt waren, eine Feuersbrunst aus, die sich rasch über eine Fläche vvn mehreren Acres ausdehnte. Brennendes Oel floß nach dem Hasrn. Dw dortigen Schuppen der Shipping Eompaich wurden vom Feuer ergriffen. Die Feuerwehr arbeitete die ganze Nacht und morgens gegen 0 Uhr schien die Gefahr einer welkere» Aus breitung des Feuers beseitigt. Um 10 Uhr entströmte indessen dem irrsprüngllchen Brandherde wiederum eine Maiie Naphtha und Paraffin und setzte den Landungssteg der Fiimenon-Fäbre in Brand, der zerstört wurde. Der Schaden wird aus 40000 Pfund Sterling geschätzt. * In einem Schacht in Höganäs (Schweden), wurden durch einen Erdrutich drei Arbeiter verletzt und drei vollständig ver schüttet. Für eine Rettung der letzteren besteht keine Hoffnung. Gleich,eilig wurde in einem anderen Schachte ein Albeiier durch herabstürzendc Kohlen getötet. * Der höchste Leiter der Heilsarmee, General Booth, hielt bei dem Wiederznsammentritt des Senats in Washington das Eröffnungsgedet. Das Senatsgebäude war gedrängt voll von Leuten, die gekommen waren, den General in der gcll LrMtl Wiists-, L»B- llilü ArasrMn-Miifcklk s'rlil DrnLsii-N., löchriger 8trW« M. gegründet 1872, liefert alle Arten und in bekannt erstklassiger Anösührnng. A. ÜÜÜLlI8lllkIl, «Mklitz äiüilslt, Vreden. MeMon-Ar. u. kyMMiMn. Stocks olelltrisvdo 1'MlltzII- Irillllp« Mk. 2.70. DaS Beanemfte und Praktischste für jeden Zweck. 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Er nennt es „Jungamerika". Die Knaben sollen Fortsetzung Neste nächste Seite. bauen filf IXliiMedlisbbi'! V«n D»«ttnzr «ken 20. bk» ftlontaz; ckeo 22. straar IVOS ist sin i-Iots! Ltsctt k^om eine größere Sammlung italienischer und deutscher Willen. Violen onii Lelinn zu jedermanns Ansicht ausgestellt. s Lvvi L vsa Lisas, Am8tvrÄLM, LlovellielMiMLl 25, wünschen ln Verbindung zn treten mit einen, lcistungSsästigcn Hause in Erzgebirgischen Holzsvielwarcn. welches geneigt ist. sie gegen Kviiimllsion oder ganz äußerste Preise zu bediene». Ansführl. Off. mit Ko»d. sind erbeten. l »«lei Skem. Mlem (8cd^eir). am Lenker 8ee, voll altem Renommee, vollständig renoviert und neu clngcrickitet. Warmwasserheizung, elektrische Beleuchtung in allen Zirnm.rn. Wege» seiner ausgezeichnete» Küche berühmt. Mäßige Prelle. Von Deutschen ganz besonders bevorzuat. Jede nähere Auskunft erteilt v «vnrpc«»» Niouer. I Oer OwAkMK ZÄmtlieker flMiirN - kiNM2lll68 erkülxt. 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Mittelbach bei Pulsnitz, oc» 17. Februar 1!>13. vor ckLLckrorstrllck, kadrikdositrsr i» gesicherter Lebensstellung,Ende 30er, v. angenehm, Ac»ß„ wünscht mit Hübicker unabhängiger innger Dame liebevolle» Charakters in Verkehr zn treten beh. Heirat. Vermögen nicht erforderlich. A»s- fühil. Off, nebst Phvtogr. u. D. v»«4 Exp, d. Bl erb. Strengste Diskretion zugcsichert. WeiiinliP. >>. «M lkWklm liilclmeli. TouuerStag den 2«. Februar stelle» wir einen großen Transport beste» jUühe» Kalben und jnnge, fprungfiihige Znchtbullen 'in Riesa, „Sächsischer Hof" zum Verkauf. Poppitz und Fichtcnberg <Elbe) /rentSbesitzerst., 30 I., gr. Fig., vorl. 0000 M.. wünscht sich mit gutsituiertem Lnndwirt ZN vei heiraten. Näh. b. Frau E. Haclle, Pillnitzer Straße 23, 2, Rückm. erbeten. Zn verheiraten wünscht sich ein Herr ^Werkmeister) in sicherer Stellung, 30 I. alt, mit vermög. Dame oder Witwe. Nur edel gesinnte Damen wollen sine Off. nebst Phvtogr. u. IV. vv»i> ln die Exp d. Bl. ciillendcn. Ano- mnnc Briefe rwecklvs. »veil! Alleinst. Herr, Ans, 30er. In haber eines sehr gntgch, Kunst gewerlwateliers. mit IsiOOO Mk. Bern,., wünscht Damcubetänntsck. beh, Verheiratung, Gesck. Off. mit Dnrl. der Verb. u. V. I-". Erp. d. Bl. erbeten. S!> Diskr. Vcn». str. ausgeschlossen. Reelles HMs-Uiich. Vermög., geb, Landwirt. 38 I.. vvn niigc». Aelißere», Besitz, ein, sch, Gutes, sticht geb. Lebensg, wirtich., g. Charatt,, Bcnnög. er wünscht. d, nicht Beding. Damen von angen. Aeilß,, a, guter Fan,, ivcrdcn geb., Adr. mit Ang. der Verhält», n. Bild u. I . I8SS Exp. d. Blattes cinznjend. Ver schwiegenheit Ehreisiachc. Anv- nmn und Vern>!'i'<'v Ttllö 11 ..Diesduev Nachrichte»" 1^ Sonnabend, 2k. Februar I8VS »M Nr. 52