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Dresdner Nachrichten : 08.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188506088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-06
- Tag 1885-06-08
-
Monat
1885-06
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.06.1885
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rlr. IS» iHoh aus einer Str nach dem! DieBahnbeamten bersichem. Üt! der InfinÄg, m mehr al- IVO Mol« vor d« Ankunft « ospitÄ. . Strecke von mehr alS 100 Mc Chicago de» Zu- in seiner Gewalt hatte. — Modenbries. Baden bei Wiew a« k. Iunl. _ liebe Hcrmaneel Wie anders, wie fte» und lebenSmuthia a inan doch aus den, Lande, uuiaeben von acüncn Bänmm. Blüi dnft und einem vollzähligen Orchester befiederter Musikanten. eine Amsel Männchen, iva» unmittelbar Über meinem Schlafftuben irnstcr sein Lied in dir Welt hinau-sckinettrrt. verspricht ein Helden icnor ersten Range« zu werden. Hoffentlich engagirt ihn mir kein Impresario weg Diese Herren find ja bekanntlich überall und inchen wie Diogenes, jedoch nicht nach Mensche», sondern noch möglichst ausgiebigen Stimmen. — Als die Stadtmauern hinter mir lagen, und ich mich dem freundlichen Hause meiner, wenigsten- wieder auf drei Monate, sicheren Heünaib «äderte, siel mir eine kleine Episode auS unseren aciiieinschaftlichen Jngendcrinnerungen ein. Vielleicht denkst Du noch deö Tage-, an dem unser gestrenger PensioiiSprosessor eine Abbandluirg üb« pylliagoräische Grundsätze verlangte. Tu fügtest Dich in diese, für 10jährige Mädchen nicht gerate >ehr interessante Aufgabe eben so geduldig als Aliee. d>« ictziae Baronin K.: ich konnte mit Pythagoras nicht zurecht kommen, beimried unzählige Bogen, um sie zu zerreißen und malte schließlich zwilchen die wenig vernünftige» Zeilen, die ich im Lause des Nach mittags zusammen stoppelte — ich alaiibe sie behandelte» I züge der asketischen Haltung der Moral — unseren alter Wächter, dessen rotbe Nase sei! st aus dem Papier nicht zu vr.» war. Der Professor kam. pruste mein Werk, fand die vermeintliche Ironie geistreich und gestattete Erholungslektüre, ViScuit aus un verdauliche. zähe Fleischkost. Glückselig über die unerwartete und essen gestanden unverdiente Erlös«»«, schlug ich das vhilosophisch« Hest zu und griff nach Bcranger's Gedichten. — Der Abschied von de, Insligen aber doch zuweilen recht geräuschvollen und unerquick lichen Rendenz. kam mir genau so vor, als ob ick ein schweres Lehr buch verschlösse und zu lieblich schmeichelnden Idyllen meine Zu- ilncht nähme. Susanne richtete die Wohnung auf's Sorglichsterin. Mvbcl, Pvrtidren :c, wetteifern mit der Natur in srühlmgSartiger Farbenvracht und Fläche. Die seidenen Bezüge sind verbannt und durch Elsässer Stoffe «letzt. welche meist große Dluniendessins aus nwdr bräunlichem Fvnd aulweisen. Nicht allein dirTameiigaiderobe. auch c lles Andere, unserc direkte und indirekte Staffage, stellt sich linier das despotische Szepter der Baumwolle. Wir danken diese teiueeivegs billige Neuerung einzig und allein der Kolonialpolitik. E'- sollte mich wunder», wenn nicht irgend ein kluger Staatsmann, i»i Interesse der„Spiiiiisaserpflanzoi", lonaiigedeirdc Fabrikanten ui Paris und London bestochen hätte. Er brauchte ihnen ja nur Piolekiwii zu versprechen. Das Wort ist allmächtig! Gewöhnlich ralleu Männer der diplomatischen Klugheit zum Opfer; diesmal sind wir die Lämmer, die mit viel innerem Pergnügen den Altar des Vaterlandes betreten. Fällt doch nicht das Haupt, wohl aber das Opier — Gewand pikant und graziös über die Stufen. Bewunde rung und Neid erweckend! Trifft letzterer auch selten die purpur- rollien, mit kaum sichtbaren Punkten. Ringen und Hieroglyphen überiäeten Gewebe, denen zu möglichst greller Illustration, Gvld- bordurc» und Fransen, Fröichc auS Cbenillc-Passementrie und zier liche Plüsch Eidechsen zugesellt werden, so kann er doch an einigen anderen Novitäten nicht achtlos vvrübergehcn. Neben de» Huminer- Gestalten, die meinem Gcschinacke nach in einem Badeorte, am Strande der See, keincSscills aus der Promenade den richtigen Platz linden, cxrelliren unendlich vornehm anssehende Spitzen Neider und Röcke von dem beliebten zartbrmusterten Satin ^Theodora". In Paris und Versailles trägt augenblicklich Alt wie Jung beinahe nur dieses Genre. Soll die Toilette besonders distinguirt erscheinen, etwa zu Visiten, Nachimttag- und Abendgesellschaften an pc-tit oaniitö dienen, so verziert sie eine JackenCvriagc aus our blaue lEisbärl. Dieses rauhe und trotzdem seinsüdige, dem Velour Kvn- turrcnz bereitende Material, ist vorläufig in grau, braun und röth- lichen Nuancen vo>ha»den und wird eben so gem zu einfarbigem Satin, wie zu jedem anderen leichten Stoff verwendet. Mit „ori ginell" bezeichne ich einen Morgcnaiizug. den Monsieur Alpkonse gestern ans's Gecadewobl schickte »nd der heute bereits au» doiKies- ivegen des Gartens Aussehen erregte. Allerdings bestand die Zu- 'chaucrinasse nur auS etlichen Schmetterlinge», diverse» Käsern und Vrummfliegen and meinem echten King-Charles. Ter liebens würdigste aller Vierfüßler kann leider niemals seine Abkunst ver leugnen: er rmionnirle, wie eiu bekannter Lord, als ich ihm den weißen, hübsch drapirten Satin-Jupon vorstellle. Vermnthlich galt die Mißsliinniuiig dem Ersindertalenl meines Schneiders, denn, wenn mich nicht Alles trügt, entstammen die Streifen, welche den Rock- sam». das rechte Seitentheil und die vielfach verschlungene Tour- ulirenbahii schmucken, wie das Leibchen bilde», sogenannten englischen Frotlirhaiidtüchern. Einen billigeren Ersatz kann man wohl nicht «sinnen! Und dabei sieht dieser primitive „Eisbär" entzückend sauber und gefällig aus, läßt sich ohne besondere Mühe säubern und wird nicht von Jedermann benutzt, an Personen zu erblicken sein, deren «üeschinackSilbereiiistiniiniing anständige Frauen oinprvmiltirt. Zum Garniren Heller inderkleidchen möchte ich sogar den baiiinwollenen Friss — ein etwas bochliingender Name ist die beste Reklame — mit eingewebten, roth und blauen Streiten empfehlen. Erstens barmvmreir dieselben mit den dreifarbigen Röckchen lrotb, weiß und blau gestreift), zweitens gestatten sie den in Colleffayon geschnittenen Sammelkragen und eben solche Manschette. Beide auf Waschkleider aumähcn zu lassen, ist unpraktisch und unfein; aus weit bequemere und zugleich elegantere Weise wird die Vereinigung mit der falten reichen Blorneukorscige durch Knöpfe erzielt, welche ans Perlmutter oder buntem Glas sein können, aber möglichst die Form einer Perle veranschaulichen 'ollen. Während man früher jede» Pcrlenschnmck auf Straßeiikosiunien veriuicd, können Kinder wie Erwachsene setzt nicht genug Perlenschniire um de» Hals winden. Diesem „Zuviel" bleibt die Reaction nicht erspart; ich möchte den Vorboten derselben ui den schillernde» Arabesken suchen, die schwarze Grenadine-Roben, besonders deren Bikste und Tablier auffallend delorircn und neuer dings den dritten Tbeil des RockeS. vom Saume auswärts, um- ichließcn. Bei jüngeren Damen finden Jäckchen, vollständig mit farbigen Perlen benäht, günstige Ausnahme. Sie werden meist vorn offen und abgOcbrägt über Svitzenjabots (weiß, «Sine, hoch- roth, je nach der Couleur des Rockes) getragen. Die Aermel sind balbweit, nach dem Vorbild griechischer Oberklcidcr eingerichtet. Acnßcrst vorthcilbast bleibt der schwarze perlcndurchwebte Stoff mit seinen großen und schlanken Blättern. Ich iah ihn neulich bei einem Tiner, aus einer Schlepprove von rosa Atlas verwerthet. Der Atlas selbst war legere aus eine» mischen Nock geheftet. Ueber die beinahe gewölbt zu nennenden Vorder- und Seitenbahncn legten sich breite schwarze Shawle, die wiederum durch rothc Atlasrosette» hier und da gerafft wurden. Rings um den oberen Theil der Col lage. bis zu den Schultern, sorniirte der Perlstoff eme Pelerine, welche den Atlas durchschiiiimcni ließ und durch schwarze, in Bogen ange'etzte Perlsranse» abgeschlossen wurde. Frische Rosen schmückten das hocbsiisirte Haar sowie den Gürtel der Dame, die übrigens in 'chwarzen AtlaLichuhen erschien. Viele der Anwesenden wollten in dieser Neuerung, die sehr willkommen sein dürste, denn sie verkleinert den Fuß, onen lüux-p:>ii erblicken. Noch mehr bekrittelten Einige die „wechselnde Länge" der Dame, man flüsterte sich zn, daß sie im Salon stets um fünf Centimetcr wachse. Diese Behauptung ist allerdings wahr und zwar a»S tolgendcn Gründen. Du weißt, gute Hcrmanre. es komme» in, Regime der Mode wunderliche Gesetze vor. Das »iiläiigst gegebene und von jeder wirklich eleganten Frau ciiigkhallene Gesetz lautet: „Tu sollst auf der Straße in Schuhen oder Stiefeletten mit ganz niedrigen und geraden Absätzen erscheinen, damit der Schönheitssinn nicht mehr durch den unsicheren, schwanken den und trippelnden Gang belästigt werde; aus demParquct darfst Du immerhin Stelzen benützen, dort acht so ziemlich Alles, auch die Denkart und Sprache, der Ausdruck des Gesichts uird die Be wegung aus wagehalsigen Abläßen" u. s. w. u. s. w. — Ohne Schwierigkeit ist die Ausführung des Ver- und Gebotes nicht möglich. Wir miistcn stets zweierlei Maß für unsere Kleider und Unterkleider berechnen; allein, da Straßeiitoiletten weder in fremde noch eigene Zimmer gehören — die Anhänaerinnen jener Reinlichkeit und Accurateste, welche ein weibliches Wesen mehr zieren alS Brillanten, werden zweifellos bcistimmeu — läßt sich der Unterschied mit einiger Aufmerksamkeit Herstellen. — Eine hübsche Novität brachte vor wenigen Tagen meine liebenswürdige Freundin, Madame Dupont: sie eröffnet« den Neigen der Damen, die mich im Laute des Sommers ans kürzere oder längere Zeit mit ihrer Gegenwart zu beglücken gedenken. D» weißt icdciffallS aus Erfahrung, mit welcher Neu gierde der erste Bestich in neuen Wohnräumen abgestattet und em- psangcn wird. Erzählt doch daS Zimmer, welches eine Iran nur vienindzwanzig Stunden beherbergt, von ihren Gewohnheiten, ihr« Geschmacksrichtnna und den unvermeidlichen Schwäche» mehr und richtig«, alS ein Menschennmnd I Nach den üblichen Begrüßungen möchte man gegenseitig in den Augen lesen. Ist der Besuch ge schickt und theilnehmend. lo hört a dir Llaoen. di« wir üb« d«S und «den. — immer« den. Unter Plaudern und NX„w. Dupont gehört zu den angenehmen Besuchen. Stach- 6°« « K Mt z» glänzenden Seite. Ihren besonderen Beifall «rang da« Privilegium der einfach-ländlichen Garderobe: mein schmal- gestreiktes, mit weißen SpitzenvoiantS und Sammrtstreiken verzierte» Foulardkleid. Ich muß allerdings gestehen, daß dasselbe weit be quemer und um die Hälkte billiger M. al» da» prächtige, komplet gestickte Kostüm der Madame Dupont. An« dem feinsten grauen Batistleinen gewonnen, ließ der faltenreiche Rock, desto, Stickmuster au- Sternen vcstand, rothen Satin durchblicke». In gleicher Weise »vor dir Blmffr arrangirl. nur schmückte dieselbe ein breit« Matrosen- kmyen (mit faltigem Gilet) au» rothem Satin, dn außer grau« Stickerei. Einsätze von gepufftem weißen Mull auswie». Diese Einsätze verleihen dem ganzen Anzug Frische und gereichen den, Teint, der durch graue Farben leidet, zum Borthril. — Für heute Ad«eu l Mit de» besten Grüßen Deine P. v. — vlMark, . . vvilomothe». .»st Sohn Wattn ^4 «ttiack pr». nonoeing «uction«r7 an«! orpomtor « Um Liisslild um-uzU»'. W. London 1827 zu empwhlen f" — Ein gute» alt« Buch, wo- - -.Ng " W ür ja die vielen Auslage» zur Genüg b.den tgl^vreuß. rühmliche Wafsen- r Fall Denn als vrtestgfte«. « » H. B... B e rgL i eßh tt de l. »Ichhaltemich derEomm«- ' gateßhübrl. „Ich halte mich der Sommer- i Berggießhübel au» und wohne in dem guten dause. dessen Wirth anerkannt« Weise für frische wegen vier in . alten -Sächsischen Hause'. .. da» Wohl seiner Gäste überaus besorgt ist. Kommt da vorgestern ein Herr, er nennt sich Emil Kl. auS Dresden, ißt ein Lenden- bresstrak »nd muß dafür 1 Mark zahlen. Er zahlt und hüpft dann grimmigen Antlitzes von dannen. Am Morgen darauf kommt nun eine Postkarte, in welcher sich besagter Herr ,n den heftigsten Aus drücken gegen den Wirth wendet, er hält eS für eine „Unverschämt heit" und lür eine „ganz gemeine Prellerei", für ein Lcndcnbecisteak eine Mark zu verlangen. Diese beleidigende» Ausdrücke vertraut d« Biedermann einer Postkarte an und droht dabei, diese Prellerei in der Zeitung bekannt zu machen. Sage» Sie nun einmal, wer ist der Unverschämte k Für ein Leildenbcefsteak, so groß wie ein Teller, io schön wie bei Ficbiger auf der Terrasse (ich spreche auS eigener Anschauung) eine Mark, und dann solche Insulten auf die " ostkarte bringen, wahrlich, das ist mehr wie Unverschämtheit." — olchen moquanten Jüngling müßte doch der Wirth eigentlich nach z l8<> des Str.-G.-B. beim Srhlasfitkchen nehmen. Sta ni nigäste, Priestewitz. „Von einem durchrei- enden Herrn wurde uns nachstehendes Rätbsel aufacgeben; wir >aben uns de» Kopf zerbrochen, ohne es lösen zu können. Wir wenden unS vertrauensvoll an Ihren geehrten Brieskastc» mit der herzliche» Bitte, die Auflösung unS durch denselben bekannt zu reden. Räthsel: Wie heißt das Ding, das Wen'ge schätze», — weh ziert'S des größten Kaiser« Hand, — es ist aemacht, um zu verletzen, — am nächsten ist's dein Schwert verwandt. — Kein Blut vergießt S und macht doch tausend Wunde», — Niemand bearubt'S und macht doch reich; — es hat den Erdkreis überwunden. — eS macht daS Leben sonst und gleich. — Die größten Reiche hat'- ge gründet. — die ält'sten Städte hat'S erbaut, — doch niemals hat eS Krieg entzündet — und Heil dem Volk, das ihm vertraut." — Diese» „neueste" Räthsel ist von Schiller »nd steht seit Jahrzehnten in der Turandot. Die Auslösung lst natürlich der „Pflug". .*» K I. „Neilich bin ich mal gewesen, — bei Eich in Eiern ehernen Drüsen; — ich drückte mich och da herum — wo ist Eier Nachrichten»». — Ta kam e schnurr'ges Weibsen ranS, — mci Haar streikst sich, o Graus! — Herrjeh, das ist ja Schnörkenminc, agt e Jüngling mit Kennermiene, — sei altes Runkcldevum, c> sogenanntes Faktodeldum! — Erlob', daß ich sie Dir beschreibe, — übertreiben thu' ich »ich. bei Leibe. — Zwischen achtzehn und achtzig Jahr. — ich glvb'. das: sie noch älter war. — an tausend Runzeln im Gesicht. — eene Warze fehlte us der Nase nicht — Sie lächelte ganz traumverloren. — da spällt sich ihr Mund bis an die Olne», — e Og' mich anschielt mit scheien Blick. — wäkrend 's andre zur vierten Etage kickt; — ene rothc Pcrrücke ihren kahlen Scheitel schmickt, — ich globc, im Koppe war se e bissel vemckt, — e großblum'ges Kleed ihre Gestalt umschließt, — wo de Tätige glei untern Aenneln sitzt! — Nu mache mir, «Lchnörke, die heemliche Freude, — was in das kür ein altes Seitengebäude?" —s— Die von Dir so treffend geschilderte Dame. — das war. verzeih' mir die kleine BlLme. — Dein Genius, der Dich zum Dickten verleitet — und deshalb immer vor Augen Dir schreitet. — Verwechsele ihn künftig nicht mehr so gröblich, — denn irren ist menschlich, doch keineSiallö löblich. ,.*» K. R., Bischofswerda. „Giebt es ein russisches oder polnisches Wort, welches „Schicho" ausgesprochen wird und wie ist die deutsche Ueheisetzung ?" — Es ist ei» polnisches Wort und heißt auf deutsch: „Ruhig!" »*. C. Richter. „Wir bitten Eie inständig, in Ihrem Be richte über die Illrichseier auch eines Bouquetes Erwähnung zu thun, das mit 50 echten rosa Stiaußsedern umgeben und mit einer rie sige» Schleife verziert war. Diese Erfindung ist für unseren Feder- Handel höchst gewinnbringend". — Verzeihung, daß uns erst jetzt Ihre Zuschrift zur Hand kommt, aber die Mitlheiluna erfüllt auch noch ihren Zweck »nd Irl. Ulrich blickt beim Leien Dieses in ein jähriger Erinnerung gewiß einmal auf Ihren schönen Jubelstrauß. »*» Nesse Buchholz, Jreiberg. „Welches ist die Nor- malwärnie des menschlichen Blutes?" — Steckt man ein Thermo meter untn den An», so findet man, daß das Blut unter normalen Verhältnissen zwischen -ff 30 und 3l Grad L. schivankt, letztere Höhe jedoch nicht oder nur unter fieberhaften Umständen, wobei sehr viel Wärme erzeugt wird, übersteigt, wo dann daS Thermometer bis zu -ff 32 Grad steigen kann. v. H... g. Dirmstein. Pfalz. „Bezugnehmend auf eine vor längerer Zeit in Ihrem Briefkasten gestandene Anfrage wegen des Oberst v Below theile ich, als damals dem Osfizieikorps des l. leichten Roteregimentsaiigehörig. mit: Der,Odem v. Below wurde am 9. April 1838 in Freidcrg begraben, einMonument, voin OtfizierkorpS besorgt, zeigt noch heute seine Ruhestätte. Der da malige RkgimentSadiutant war Sieginnim. welcher wohl noch als General a. D. in Dresden lebt; am Leben von dem damaligen Offizierkorps ist auch noch der General a. D. Adolph Stufst von Piliach auch in Dresden. In Sachsen giebt eS keine v. Below. d« Oberst v. B. war vcrlicirathet an eine geborene v. Geck», früher vermählte v. Paskowsky, n selbst hinterließ keine Kinder, sein Stief sohn ans der ersten Ed« sein« Gemahlin war der in Dresden ver storbene General v. PaSkowsky. In der preiitz. Armee dienen zur Zeit 19 Offizin« dieses Geschlechts, d« älteste General v. Below ist der Kommandant von Posen" — Schönen Dank! A Leipziger in Deli - Sumatra. „Da ich mit be sonderem Interesse Deine hibschrn Antwurten im Briefkasten in diesem enffernten Winlelchen unlern schrenen Erde lesen thue, so machte ich mn och emal die Frage erlvben. ob De nicht wrrßt, wo oder von wem der bekannte Spruch: „Man wandelt nickt unge straft unter Palmen" hcrgommen mag. Zwar i» mcr noch keene Gokusniiß m den Gopp gebumst, doch ich sichle manchmal die Wahr- hert dies« Wurte". — Man möchte nach Eröffnung eines aus Asien kommenden Briefes einlaermaßen «staunen, auch da heraus das hei mische Idiom der „gollegiamchen Plrißestadt" hören z» müssen, doch ist zu hoffen, daß Sir in dem srrncn Erdenwinkel die schöne deutsche Sprache, die Sie. nach Ihrer Handschrift zu urtheilen, recht wohj in ihr« edleren Form kennen, auch in dies« hoch halten wnden. Und nun zur Sache. Der Satz, dessen Quelle Sie wissen wollen, heißt wörtlich: „Es wandelt Niemand ungestraft unter Palmen und die Gesinnungen ändern sich gewiß in emem Lande, wo Ele fanten und Tiger zu Hause sind". Er findet sich in Goethe'S ^Pahlverwandtichasten" >m2. Tbeil, Kap. 7 in dem Absatz: Ottilien'S Tagebuch. Die ersten sechs Worte werden oft citirt und dann meist behauptet, sie stammten auS Lessing'S „Nathan der Weise". Die lst aber nach Obigem total unrichtig. »*» E- E-, Gnaden frei. Antwort: Der VcrS, besten Refrain Sie nicht ruhen läßt, ist au» Piktor Scheffel'» „Trompeter von Säkkingen". wird in der gleichnamigen Oper von Neßler vom Titelhelden iBariton) gesungen und heißt: „DaS ist im Leben häß lich eingerichtet, — daß bei den Rosen gleich die Dornen steh'n, — und waS das arme Herz auch sehnt und dichtet, — zum Schluffe kommt daS Voiionandergeh'n. — I» Deinen Augen Hab' ich einst gelesen. — cS blitztedrinn von Lieb'und Glück ein Schein: — Bebüt' Dich Gott. eS wär zu schön gewesen, — Behüt Dich Gott, r» hat nicht solle» sein!" Rosa. Bitterfeld. -Hat e» SO Mark in Gold gegeben und giebt r» solche Münzen noch— Ei gewiß l Frankreich: 100 Frankeifftücke — 81 Mark, Großbritannien: b Litt. — I0L1I7 Mark. Spanien: Onza de Oro — LS.07 Mark. Japan: 20 Jen — W,7V Mark. Bercimate Staate« von Nordamerika: Doppel Eagle — 83.007 Mart. Mexiko: Onza de Oro wie in Spanien und Doppet-Sibal»- - 8LL12 MaL EostaLi: lv Lrio» — «1 wart: . .(?)- „Bei welch« Gelegen wurde den preußischen Husaren d« ES ist eine allgemein yrrbreitete Annal .. .... „schwarzen Husaren" da» Todtenkopsabzeichen für rü thateil verliehen worden sei. Die» ist nicht der l tue jetzigen beiden Leibbusarenreaiment«. welche da» gleiche eigen- tbümlicke Abzeichen tragen im August 1741 in Stärke von 10 ES- kadroiü bei Goitdin lin der Nähe von Brandenburg an derHavel) von ihrem ersten Kommandeur, den, Major v. Mackrvdt. ionnirt wurden, erhielten sie vom König Friedrich U. den schwarzen Dot« man. schwarze» Pelz, beide mit weißen Schnüren, weißledrrn« enge Beinkleider, ungarische Stiefel, rothe Schärpe und Haiduckenmützen mit dem in weißer Wolle gestickten Todteukops. Welch« Gründe den König veranlaßt habe» mögen, dem Regiment dieses seltsame Abzeichen z» geben, war nicht auszuklvren. Ebenso »«donkt daS Regiment daS schwär» Luch sein« Uniform nicht etwa ein« luxuriösen Laune des Kriegsherr». Der sparsame König soll viel mehr daS Tuch und die DekorationSstoffe dazu verwendet haben, ivelche im Jahre vorher zu dem Leichenbegängnisse feine- Vaters waren beschafft worden. Thatsache ist. daß den .Todtenkopkettem" schon damals der Riff einer verwegenen Reiterschaar vorausging. Durch ihre erste Wciffenthat am S. Oktober 1744 im Gefecht bei Tbcin an der Moldau haben sie sich dann diesen Ruf durch die Thal erworben. Ter Angel-Sachse. „Der Sachse angelt emal gerne — und wenn er fangen thut noch nischt, — in Leibjig grad so wie in Perne — hat selten En« was erwischt. — Und wenn die Sunne schien reckt scheene. — am Himmel zeigt lee Wölkchen sich. — macht ich mich ooch mit »ff de Bcoie. — awcr beiße» dhat der Fisch beit nicht — N„ hxeßt's: Bei Wind und tücktgen Regen — bewaffne mit d« Angel Dich, — da ging ich ooch mit. meinetSwegen, — awer beißen vhnt der Fisch heit nich! — Bei solchem Wetter, ach Herrje: — Da beißen «mal nich die Lachse. — Und deshalb... ach Herjcnierschuee. — bin ich der richl'ge Angelsachse I" — tz — Und machst mitunter eine Faxe I Nachbar, owä. dieroloxi'ao. -Als wir, d. h. einige kreuzfidele Studios, neulich in Leipzig wie oster beim edlen Eerevis versammlet waren, stritt man sich darüber, ob die Grundfarbe des nach Ablauf der Ferien, darüber ganz sichere Auskunft zu geben, da ich mich in Dresden eines in allen Dierstreitigkeiten sehr wohl erfahrenen OnkelS rühmen könne, an dessen oberbierlichterliche In stanz man aus alle» Gauen unteres bierdurchfloffenen Vaterlandes appcllire. Dieser Onkel nun ist... gewiß wirst Du eS schon mit wohlgefälligem Schmunzeln beim Durchlesen d« letzten Zeilen ge dacht haben... Niemand anderes, als Du! Sieh' also, vitte, ein mal in Deinen cigenS für Dich gedruckten, großen Konversations lexikon, wo Alles darin steht, nach und lasst mir über diese An gelegenheit eine Antwort zu Tbeil werden. Eines Halben aus das speziellste mit verbetener Lösselimg meinerseits, dem sich aber ge wiß noch verschiedentlich« meiner Kommilitonen anschließen werden, wenn wir Dein Hobes, stets iiffallibeles bierrichterliches Urtheil in der Hand haben, kannst Du gewiß sein!" —Vos Valuta contratres! — krosit commilitamm: — Heraloit sagt, 's ist einerlei, — ob Gold, ob Gelb die Farbe sei! »*» Stammtisch „Gut Bier", Bahnhof Elsterwerda. „Wann wurden die Eheleute Birnstein in Großenhain ermordet ?" — Im Jahre 1865 und zwar in der Nacht vom 23. zum 24. August. .*» Stammtisch Döbeln. „Wieviel Einwohner hatte Hainichen im Jahre l8Ä?" — 8119. »*» W. B. „Ist der Kreuzthurm zu Dresden höher als der Kirchthurm z» Aiinaberg?" — Ja. Wenn Sie aber die Messung von, Ännaberger Bahnhof aus vomehmen, dann sagt der Kreuz thurm : Lsclo »irffori I .*. Alter Diener. „In mein« Jugendzeit trug ich wollene Jacken, Hosen und Strümpfe wegen Reißen rc. Ein alter Feldicheer ricth mir mit einein nassen Handtuch täglich mich ab- jurciboi und bin infolge dessen 40 Jahre gesund geblieben. Hüte »cd jeder vor Wasserscheu I" — Sehr richtig. Aber deshalb kann man immer nebcnei lieber Wolle tragen. »*« Ä. L. »In Anbetracht der gräßlichen Mordthat, welche an dem kleinen unschuldigen Mädchen verübt worden ist, gestatte ich mir einige Erinnerungen aus meiner Kindheit mitzutheilen. Da ich von 7 Geschwistern die Aclreste und Tochter eines Handwerkers bin, mußte ich schon frühzeitig Wege besorgen, wobei mir meine Eltem streng cinbesahlen. mich nie von einem Manne irgend wohin locke» zu lassen, sei es durch Geld oder andere Versprechen. Natür licherweise konnten mich meine Eltem nicht wörtlich auf die große Gefahr aufmerksam machen, welcher die unschuldigen kleinen Mädchen ausqesttzt sind: der Vater sagte einfach, „wenn Du mit so einem Mann gehst, schleppt er Dich fort und schneidet Dir dm Hals durch, dann kannst Du nie wieder zu uns kommen." Davor hatte ich schreckliche Furcht, und nun könnte ich Ihnen mehrere Beispiele an- ffihren, in welch' großer Gefahr ich danials (kaum werde ich älter gewesen sein wie dieses unglückliche Opi«) wiederholt geschwebt habe; Gott sei gedankt, ich bin immer glücklich entronnen. DaS strenge Gebot meiner Eltem, jedoch auch mein Gehorsam haben mich be schützt. Ach möchten doch alle Eltem sich m die Lage dieser be- klagcnSwerthcn Aeltem denken, tvelche auf so unendlich schmerzliche Weise ihr Kind einbüßtcn, und ihre» kleinen Töchtern die strengste Mahnung eniprägen, nur sich nirgends hinlocken zu lassen: dann vielleicht würde eS weniger Vorkommen, daß die unschuldigen Kinder solchen Aiiswürfcn der Menschheit i» die Hände fallen." — So sehr ich in anderer Hinsicht gegen „Furchteinflößen" bin, namentlich wenn dasselbe aus Gespenster u. s. w. hindeutet, so muß ich dock in dieser Beziehung Ihrer Meinung beipstichten und möchte dieselbe dringend zur weiteren Annahme empsthlen. DaS erste ErziehungS- bedingniß ist Gehorsam. Nur ein Mensch, der in seiner Jugend gehorchen lernt, wird Aeltem und Mitmenschen Freude bereiten und später selbst zu befehlen verstehen. Sommerfl ecke. „Sag' mir doch, wie man Sommer flecke im Gesiebt weg bringt. Ich bin nicht etwa eitel, ad« von vielen Seiten heißt es immer, ich soll etwas gebrauchen." — Der Gebrauch der Berger'kchen Schwesel-Theer-Seife (bei tz. Roch zu kaufen) wich gegen Sommerflecke empfohlen; ob diese Seife hilft, weiß ich allerdings nickt au« Erfahrung. »*» N. H, C. Poststempel Riesa. Besten Dank für Ihren Beitrag für die Ferienkolonien! Die Sammlungen kommm allmälig in Schuh. So überreichte un» dies« Tage dn Herr General- Direktor ver Gußstahlfabrik die Mittel, ein Paar Kinder hinauSzu« lenden, um in frischer Lust die kranke Brust gesund zu baden. Unbekannte Dame. Die dem Dr. Bierey für besten Schützling abermals übersandten 20 Mk. sind zur Anschaffung von Kleidungsstücken verwendet worden. Herzlichen Dank, Hochverehrte! » « V. R. „Mit Freuden begrüßte ich in Ihrem geschätzten Blatte den Aufsatz „Trauungen" betreffend. In 3 Woche» stebt meine Hochzeit bevor, und da wir de» Andrang in bei Kirche nicht lieben und den bösen Zungen neidischer Menschen nicht auSaesetzt zu sein wünlchcii. möchten wir gem. daß die Kirche für Zuschauer nicht geöffnet wird. Erstens ist eS für die Brtheiligten nur störend, und zweitens kann man es ja nie alle» Menschen recht machen. Meiner Ansicht nach ist doch die Kirche kein Theater. An wen haben wir unS wohl nun mit unserer Bitte zu wenden?" — An den Herrn Kirchner. UcbrigenS mache ich Ihnen mein Kompliment, daß Sie nicht zu den Bräuten gehören, die sich in ihrem Staat am liebsten 8 Tage in ein AuSstellungsstnst« setzen möchten, um ja recht bewundert und beneidet zu werden. 6t,,8sour ä pioä in «p«. „Ist e» wahr, daß da» Dresdner Jäger-Bataillon Nr. l3 auch zu Ostern Freiwillige auf- nimmt?" — Der Dicnsteintritt einjährig Freiwilliger findet bei den Jäger-Bataillonen gesetzmäßig nur am l. Oktober stden Jahres statt. Ausnahmen hiervon genehmigt in Sachsen das Kriegsministerium- A. Dikef, Lieanitz. „Wo find die im Jahre 1870 71 vom 12. Kgl. sächs. Armeekorps eroberten Geschütze und Feldzeichen in Dresden oiffbewahrt?" — Dieselben steven im hiesigen Arsenal. Die Besichtiauna darf nur nach vorher emgeholter Genehmigung de» Direktor» der Artilleriewerkstatten. Herrn Oberst Hamm«, «folgen. Lauenst «in. H. Bergsreund. -DaS ist >m Leben gar nicht schön. — daß Viele meist nur Fehl« seo n. — wenn Ein« nur wa» Beff'reS Hai, — gleich kommt der blasse Neid genaht — und lächelt und spöttelt und tadelt — wie wenn ganz allein « a«. adelt. — Uns« Gebirge, so sagt man. s«l raub. — da wäre b«
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