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Folg« hatt«. da- da« Geschirr zerriß, die Pferd« stet wurden tzud der Kutscher somit au« seiner lebmschsährlichen Luge kam. Dtzrch straffe« Erfassen der Pferd« und Festhalten derselbe« von ka»di- ger muskulöser Hand «Seite»« de« Personal« der Omnibus-Com pagnie, welche« sich bet der -anjen Angelegenheit fihrthätig zeigt«, wurde fernere« Unglück vermieden; dem Dernehmen nach aber hat der Kutscher außer erheblichen äußeren Beschädigungen noch zwei Rivpm gebrochen. Militär ärztlich« Hilfe war sofort bei der Hand und der Beschädigt« wurde nach seiner Wohnung in der Wasser straße geschafft. — Am 17. d. M. ist in hirfiger Stadt auf dem Wege vom Bietoria-Hotel nach der See- und Wilidrufferstraß« bi« zum k. Postgebäud« und von dort nach dem Zwinger di« Summ« von 100 Thlrn. verloren worden, welche in einer Banknote zu 50 Thlrn., zwei dergleichen zu je 20 Thlrn und einer dergleichen zu 10 Thlrn. bestanden hat. Der Berlustträ- ger hat für den Fall der Wiedererlangung seine« Eigenthum« eine Belohnung von 2b Thlrn. zugefichert. — In diesen Tagen hat zu Köln die deutsche Kunstgenos- senschaft getagt. E« wurde u. A. der in Düsseldorf abgeänderte Statuten-Entwurf ev'idloo angenommen. Zu Vertrauensmännern zum Vorschlag« für di« vom Großherzog von Weimar zu rrthei- lenden Ehrenpreise find gewählt: die Herren Mandel au« Berlin, F Dieß von München. Bläser und Drak« von Berlin, E. Ben- demaun von Düsseldorf und Graf Kalkreuth von Weimar. (Die Herren Rüben von Wien. Koltz von München, Prof. Hübner von Dre«den. Sohn und Müller von Düsseldorf lehnten au« verschie denen Gründen die auf fie gefallene Wahl ab.) Zum nächsten Versammlungsorte wurde Salzburg gewählt. ! — Am 17 Nachmittag« entlud sich über der Gegend von Meerane ein heftige» Gewitter. Der Blitz entzündete ein Wohn bau« in Weidensdorf. In Pfaffcoda stürzte infolge de« sich er hebenden Sturme« eine Zitgelscheune zusammen, wodurch vier Per sonen verschüttet wurden. Line der Letzter», die Krau des Ziegel- brenner«, zog man tobt unter den Trümmern hervor; die andern Drei fand man mehr oder minder beschädigt. In Nr. 212 de- .Leipz. Tagebl/ war von einem em- pörendm Auftritte berichtet worden, welcher Sonnabend, 27. Juli d. I.. Bormittag« gegen 10 Uhr vor dem Gerberthor« zu Leip zig stattgefunden und in der unbarmherzigen Mißhandlung eine« auf einen Wagen gebundenen Mädchen« durch seinen Vater oder Pflegevater, welcher dasselbe vom Polizeiamte abgrholt habe, be standen haben soll. Da dieser Artikel auch in andere Blätter übergegangen war und einige« Aufsehen «rregt hatte, theilt da« Dr. I mit, daß der demselben zu Giunde liegende Vorfall amt lich erörtert worden iS, hierbei aber sich ergeben hat, daß der Her gang in höchst übertriebener Weis« geschildert worden und «in sol cher gewesen ist, bei welchem weder zu sofortigem Einschreiti» An laß gegeben war, noch irgend ein Grund vorliegt, nachträglich etwa« zu verfügen. — Au- Leipzig, 19. August, berichtet da« »L. I/: Am verwichenen Donnerstag« war der Bicinalweg in der Nähe der Lauer (bei Knauthain) der Schauplatz einer Scene, die un vergessen machen könnte, daß wir in Sachsen leben. Man konnle dort sehen, wir vier Männer — anscheinend au« den besseren Klaffen der Gesellschaft — den Kutscher, der fie bi« an jene Stelle gefahren hatt«, überfielen, ihn bei der Kehle fußten, unter Schimpfreden mißhandelten, ihn vom Bock« rissen, den Wagen seinem Schicksal« überließen und den Besitzer dessel ben. eben jenen Lohnkutscher, so übel zurichteten, daß er die Besinnung verlor und mit blutendem Kopfe am Bode« liegen blieb. Und wa« war di« Veranlassung? Der Lohnkutscher, ein hiesiger «hrenwerthrr Bürger, Gastwirth Herr E. A. Leuihold, hatte dem einen der vkrr Herren, einem Franzosen, bedeutet, die Füße nicht auf den Wagenfitz zu legen, und als dieser in Schimpfworte aus brach, statt alle« Weiteren erklärt, dir Gesell schaft möge ausfteigen, er werdr fie keinen Schritt weiter fah ren. Darauf ließ ihn der «in« Franzose halten und, al« der Kutscher arglo« folg'«, geschah nun jener Ueberfall. Die Pferde wurden mittlerweile scheu und warfen den Wagen schließlich um, fie selbst stürzten Beide zusammen. So »fand ihn «in von Knauthain herkommender Einwohner jene« Dorfe«. Die Her- PS, welch« sich mittlerweile entfernt hatten, waren drei Fra»- t«s»u, von denen der oben erwähnte hier ansässig ist, in der Stadt männiglich bekannt wegen seine« auffallenden, aber kei neswegs feinen und gewählten Wesen«, und — traurig, aber wahr — eine« der ersten Mitglieder unserer Oper. Di« Sache ist bereit« bei den Gerichten anhängig, und hat sie dt« könig liche Staatsanwaltschaft, so viel wir wissen, als einen Fall ausgezeichnrttr Körperverletzung und Eigenihumsbeschädtgung (Art. 16k und 171) unter erschwerenden Umständen in die Hand genommen. Herr Leuihold befindet sich in ärztlicher Behand lung. Der Schaden an den Pferden und am Geschirr ist er heblich. — Au« Oschatz erhält da« »Dr. I * vom Herrn Korb macher August Gerick« suu., welcher da« Unglück hatte, bet ei ner Entenjagd in der Gegend von Mühlberg seinen Gesellen B. zu erschießen, «in« längere Zuschrift, in der dieser beklagen«« werthe Vorfall etwa« ander« dargestrllt wird, al« in der in unserem Blatte enthaltenen Mittheilung geschehen ist. Hiernach ist nicht Herr Gerick« d.e anregende Ursache zu jener Entenjagd gewesen, sondern derselbe ist dazu eingeladrn worden, und nicht sein »erster Schuß" hat den Gesellen getötet, sondern Letzterer ist getroffen worden, während G. damit beschäftigt gewesen, «inen Hahn de« Gewehr« in Ruhe zu setzen. Herr Gerick« schreibt un« darüber wörtlich» .Auf dem Jagdplatzr avgekom- men. wollte ich nach einiger Zeit, da nicht sogleich eine Ente in Sicht, den «inen Hahn meine« Gewehr« wieder in Ruhe setzen; ich nehme deshalb da« Gewehr (zumal ich in der, ««, nigsten« in der Richtung desselben, fast ganz freien Gegend kei nen Gegenstand vor mir erblickte) in etwa« schräg-horizontal« Lage herauf, neige den Kopf, um Hand und Hahn zu sehen (während welcher kurzen Zeit B. jtdenfall« von seitwärts in die Richtung vor mir gekommen ist), muß aber, leider! beim Abdrücken und Riederlassen de« «inen Hahn«, zum Unglück wahr scheinlich mit dem Finger auch den ander« Drücker mit berührt haben, so daß der betr. ander« Hahn niederschlug und — da« Schreckliche geschah! — Ich Hab« «ich sodann dem Gericht in Mühlberg selbst gestellt, bin unverweilt vernommen und über Nacht in anständiger Haft — bi« sich durch die am andern (Montag) Vormittag sofort auch erfolgt« Zeugenvernehmung de« Borschützer Schäfer«, welcher während de« unglücklichen Vor ganges link« in meiner Nähe gestanden, mehr und sichere« Licht darüber verbreitet — behalten und hierauf ohne Verzug nach Hause entlassen worden." Tage-gefchichte. Berlin. Et hatte sich da« Gerücht verbreitet, daß «in hie siger Einwohner seine 12 Jahre alte Tochter geknebelt, in den Keller geworfen und auf «ine unmenschliche Art gemißhandelt habe. Dir deshalb polizeilicherseit« angestellten Recherchen bestätigten da« Gerücht vollständig, denn da- Kind lag im verschlossenen Keller an den Händen mit einem Stuck« zusammengebundrn, die Arme über di« Knie gedrückt und ein Stock über den Armen und unter den Knieen durchgesteckt, wobei dasselbe auf die brutalste Weise mit einem Rohrstock« und einer Radspeiche geschlagen worden war. Der Keller, in welchem sich da« Kind mit seinem Vater befand, mußt« erst mit Gewalt geöffnet werdrn Berlin, 17. August. Die »Gerichts-Zeitung- erzählt von dem Turnfeste in Moabit folgende An«kd»te: .Der Minister Graf Schwerin, der zur grüßten Freude der Turner dem Feste beiwohnte und sich in lebhaftester und gemüthlichstrr Weise mit vielen der selben unterhielt, traf auf einen Wiener Turner, mit dem er au« seinen Zugendjahren bekannt war. Vieser reicht« dem Minister in der Freude seine« Herzen« dir Hand dar, die «ack-r gedrückt wurde, al« aber der Turner sagte: .Steh Mar, so sind die Träume unserer Jugend doch in Erfüllung gegangen", machte der Minister zwar eine freudig zustimmendr Bewegung mit der Hand, aber — erwiderte krin Wort.« Turin. 16. August. Au« Neapel vom IS. wird gemel det: Ein« prächtig« freiwillig« Illumination fand zu Ehren de« Kaiser« Napoleon statt. In de« Straßen erscholl überall der Ruf: ^C« leb« der Kaisers, .«« leb, Viktor Eckanuel-, »<« leb» Gari baldi-, .<« lebe «ialdlni-. -