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Dresdner Nachrichten : 30.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190311300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-30
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.11.1903
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Briefkaste«. * TreuerBbonnent. ..Zum Verbot de» Spielen» in außersächsijchen Lotleiien bemerke ich als ein treuer Abonnent Ihre» geschätzten Blatte», daß man r» der Königl. Stichs. Regie, rung nicht verdenken kann, wenn sie ikre Lotierle. berw den Ab. satz ihrer Lv>e damit zu schilpen lucht. Aber sie sagt die Sache nach meiner Meinung nicht richtig an. Nicht mit dem bereglen Verbot dürste da» Gewüii'chte zu erzielen sein, sondern mir einer tnlwrechrnden Reorganisation de» sächsischen Lotterieplanr« und zwar nach dem Muster der Braunschweigrr Lotterie. Der kkauk- drei» des Lose» mutz, schon den jetzigen wirtschaitlichen Zeiten ent sprechend. niedriger gestellt werden, damit sich jedermann am Spiel belkiOaen kann; vielleicht aus 3 Mk. sür ein Zehntel- oder ein Achtel!»» bei k oder « Ziehungen. Zur Zeit kostet ein Zehntel lo» in Sachsen 5 x 5 — 25 Mk., rin AchtclloS in Braunichweig 6 x 3 ---- 18 Mk.. letztere» ist — trotzdem r» bei einem Gewinn aus ein Achtel mehr wie aut ein Zehntel in Sachsen letzt — um 7 Mk. billiger, abgesehen davon, das, die Acbtrllose in «>. also kleineren Noten zu zahlen, beziv. our li Ziehungen ve,teilt sind. Es könnte doch in Sachsen das Zehntel, oder noch besser AchteiloS ebenialls auf 5 Ziehungen ä 4 Mk. — oder «j Zirhungk» a 3 Mk - verbilligt werben. Ta» Auseinanderfolgen von zwei Ziehungen in einem Monat ist ln Sachsen durchaus nicht zu billigen, denn riesen einen Fehler haben andere Lotterien auch und das; dieser Fehler schadet, liegt auch klar ans der Hand. Natürlich müssen der «^Verbilligung eniivrechend auch die Gewinne erniedrigt werden und dazu bietet sich nach dem Muster der braunschweigischen Lotterie wiederum rerche Gelegenheit. Event, könnte ,a auch dir Einrichtung getroffen werden, das; von IM OM Losen nicht nur 50000. sondern 50300 Gewinne gezogen werden und zwar könnten dafür einige letzt sehr grosse Gewinne verwendet werden, brrw. Reduzierung erfahren. DaS Endresultat irr demnach Ver billigung. Verteilung in mebr Klasse» und möglichst eine Anzahl Gewinne mehr. Es müssen sich die breite»Masse» daran beteiligen können, und dazu gehört auch die Bretilng von mehr Chancen. Wa? nützt eS den Spielern, wenn rar einziger eine» großen Fresser mit 300000. 500000 bezw. 8MOM Mk. macht und die anderen alle so,wagen nicht» erhalten: besser ist eS, man lögt eben mehreren Spielern einige giößere Gewinne (mehr verteilt) machen, da» regt ebenfalls an, mehr in Sachsen und nicht außerhalb Sachsens zu spielen. Ein Hauvtumstand ist der. das; man eher verspielen wie gewinnen kann und da zahlt man eben lieber weniger 118 an statt 25 Mk.>". — Nun, Ihre Ausführungen lassen sich wenigstens noch eher hören, als die Wünsche eines anoeren Lottene-Resorma torS. der wörtlich folgendes schreibt: .ES ist die Frage, ob nrcht die Möglichkeit in u> irrer Lotterie einzurichten ist. da,; in einem gewissen Zeiträume sämtliche Nummern ansgespielt werden könnten Wie dies zu machen wäre, wird ein Lottcrieiachmaiin besser sagen können: mein Gedanke ist nur der zu vcihindcrn. daß ei» Spieler eines Loses gleicher Nummer 10 Jahre sitzen bleibt, ohne auch nur einmal den Einsatz wieder zu gewinnen. Würde dagegen in einem gewissen Zeit»a»ine unbedingt jedes Los gezogen, so würde cS ikdem Spieler mehr Ekancen bieten, ihn vor allzu grvszen Ver lusten schützen und so manchen zu dauernden! Engagement bewegen lftg.) »Ich habe ein Geschält (Waren :c.) zu dem ich mir 20OM Mark von dritter Seile gegen Piand ge borgt habe, nämlich de» vollen Wert des Geschäfts mit allen Ern richturigen rc. Diese 20 OM Mark mus, ich mit 4 Prozent ver zinsen. Mein Einkommen in dem Geschäft bez fsert sich aui 32M Mark jährlich, was ick auch veriieucre. Dan» habe ich »och cm anderes kleineres, mit elfterem nicht identisches Geschäft, das mich seinerzeit 5000 Mark bar gekostet, z. Z. aber gar nrchis cinbrnigt Mode-Artikel». Vermögen rc. i» bar und dergleichen besitze ich nicht. Mutz ich nun obige NOM und öOMMark zurErgäirzungs- steuer anmerden und versteuern'!" — Der Ergäaznngsiteuer unter liegt nur dasicrrige dem Betriebe eines Gewerbes dienende Anlagc- unv Betriebslnprtai. weiches nach Abzug der Geschästsschriiben. soweit sic nicht in Hnvoiliekcn oder anderen dinglichen Giund- stircksbeiasiungen bestehen, "für den Gewcr brr erbenden verbleibt. ^ Nesse Karl. (1 Mk.) »Mir geht es wie jener Sängerin in Deiner Bellclristirchcn Vertage d. h. ich bin irrt 1>- Jahr heiler, und nun kannst Du Dir denken, wie unglücklich ich bin. nicht laut sprechen zu könne», zumal ich zu der Sorte gehöre, welche nicht mit ird»chc» Glücksgutern gesegnet sind und die Stimme notwendig zum Erwerb des Lcvensunterhatts brauchen Der Ar>l sagt, cs sei Sttmmbandlähmung. Ich habe inhaliert, geguraelt. den Hals gewickelt, aber alles vergebens. Vielleicht gibt cs unter Teuren zahlreichen Abonnenten einen, der einen Nat wüßte." — Geduld haben vor nllcm. nicht gleich verzweifeln Stniimbaiidlähmungcir geben sich hänsig erst nach einigen Wochen und Monaten, insbesondere da Tu in wohl noch ,»ng bist. Elektruchc Massage des Halses, beronbcrS des Kehlkopfes, clektrüche Streichungen mit saradlschcm und galvanischem Strom sind meist dir cinzigkli noch hellenden Mittel. olleS andere ist nur nebenbei unterstützend, nicht heilend. Singen dürkcn Sic jedenfalls letzt gar nicht, wenn Sie nicht alles verderben wollen. *** A. V. „Ich lebe mit meiner Frau in Gütertrennung, auch verzichte ich auf die Nutznießung des Kapitals, welches sür meine Frau auf meinem Grundstück eingetragen ist. Da ich nun in Schulden geraten bin, frage ich: können die Gläubiger das meiner Frau gehörige Kapital angrcifcn und muh sie den Nach weis führen, wo sic dos aus sic eingetragene Geld der hat?" — Die Gläubiger des Mannes können grundsätzlich) Befriedigung aus dem Vermögen der Frau nicht verlangen. Dies gilt bei dem Gütcrstande der Nutznießung »nd Verwaltung des Mannes und noch viel mehr für die Güicrtrcmning. Der Negel nach wird die Frau den Nachweis, woher das für sie auf dem Grundstücke des Mannes eingetragene Geld stammt, nicht zu führen brauchen. Ausgeschlossen aber «st dies dann nicht, wenn der Erwerb im Konkurse über das Vermögen des Mannes oder auch außerhalb des Konkursverfahrens mit der Begründung angcfochtcn wird, Laß das Erworbene aus dem Vermögen des Mannes herrichre und daß dessen Gläubiger dadurch benachteiligt seren. Wie sich die Rechtslage und insbesondere die Beweislast dann gestaltet, kommt auf den einzelnen Fall an. *** Oie fr. P. „Ich beabsichtige, bei der Schutztruppc einzutreten und bitte um Auskunft, ob die Diensljahre bei der Kaiserl. Schutztruppc doppelt in Anrechnung gebracht werden, also z. B. bei einer Meldung zum Gendarm »iw. 3 Jahre, bei der Schutztruppc gleich 6 Jahre sind, wozu aber noch 2 Dienst- fahre von lsicr kämen, insgesamt also 8 Jahre? Welches ist die gesundere Kolonie, Ost- oder Wcstasrika? Was sind sonst noch iur Bedingungen?" - Nur im Falle der Verwendung im Kriegs. z»ge, und zwar stets nur nach besonderem kaiserlichen Erlaße, werden die bei der Schutztruppc verbrachten Diensljahre doppelt gerechnet. Als gesünder muß man Südwestafrika bezeichnen, da man dort nicht dem feucht-warmen tropischen Klima ausgcsctzt rsr, wie in Ostafrika. lieber die Annahmebedinguiigen erfahren Sie das Nähere in jedem militärischen Geschäftszimmer aus dem Militärverordnungsblatt. *** Jorge Küstner, Malaga. „Als langjähriger Leser Ihrer Zeitung, Sachse und geborener Dresdner, möchte ich nicht unterlassen. Sie davon zu benachrichtigen, daß ich vergangenen Sonntag beim National-Schießcn bicr in Malaga den ersten Preis gewonnen habe." — Schönsten Tank, Herr Landsmann, sür diese überaus erfreuliche Mitteilung. Gern hätte ich das frohe Ereignis bei einer Flasche Malaga gefeiert, aber mein Kellermeister spricht, die Sorte wäre gerade ansgcgangen. Schade! *** M. P. „Würden Sie einem 19jährigen jungen Kauf mann von kräftiger Gestalt.und ohne jeden Gesundheitsfehler, der also alle Aussichten bat, zur Wcbrpslicht herangezogen zu werden, raten, sich nächstes Jahr freiwillig zum Militär zu melden, um dadurch der Gefahr zu entgehen, womöglich erst bei der dritten Stellung sür tauglich befunden z» werden? Das letztere würde ihm, da er gern ins Ausland möchte, empfindlich in seinem Fort kommen bindern. Welchen Truppenteil ui Dresden mit zwei- Die Ansichten über den Charakter der Senkung gingen lehr auseinander. Die einen hielten das Loch sür eine altr Brunnen- anläge, andere meinten. eS könnte auch daS Verließ e'ner alten Ritterburg au» grauer Vorzeit sein. Die meisten aber brachten die Geschichte mit einer allen Sage in Verbindung, die sich von Geschlecht zu Geschlecht sortgccrbt bat, und wonach in unserem Orte einmal Bergleute nach Erz gegraben haben sollten. Nach dem nun der Besitzer mit zwei Gehilfen seit längerer Zeit die gähnende Tiefe von Wasser, Schutt, Steingerölle und verschie denen Holzteilen, als Leitern, Rinnen, Windenteilen usw. befreit hat, bestätigt sich die Sage von einer» alten Bergwerk voll ständig. Das senkrechte Loch hat jetzt eine Tiefe von 18 Ellen, und von ganz unten aus gehen zwei große, geräumige Seiten- gänae nach Nord und Süd, welche aber wegen des darin noch vorhandenen Wassers noch nicht untersucht werden konnten. Tie Gänge sind in F-elsen aus versch.ebenen Sicinsorten: Granit, Quarz, Schwefelkies usw., gehauen. Ter Besitzer wird die Seitcngänge von der großen Wassermafse hoffentlich noch befreien können, so daß dann noch etwas mehr Licht in dieses Dunkel kommt. Wenn cs sich um einen Bergbau handelt, io wäre cs interessant, zu wisse», wcs-xilb er verlassen wurde. Ob vielleicht das Gestein zu wenig Wert hatte oder ob Kriegsunruhcn mit- sprechcn?" — Vermutlich trifft das crsterc zu, denn das mir sreundlichst cingesandte „Erz", aus dem ^ch mir ein silbernes lassen wollte, hat sich als wertlose bsicht . haben Sie nur zwei Jahre aktiv zu dienen. *** E. HouSwalde bei Großröhrsdorf. „Im Monat Oktober v. I. konnte der Wirtschastsbesitzer E. Mager beim Kartoffelausfahren dadurch leicht verunglücken, daß sich plötz lich der Boden, auf dem er mit seinen Kühen stand, senkte. Nur durch da» schnelle Antrerben der Kühe entging er der großen Gefahr. Der Boden war an der Stelle verschwunden und ein großes, mit Wasser gefülltes Loch entstanden, dessen Tiefe da- mals bei 8 Mm Awfferstand auf 12 Elle» fcstgestellt wurde. Glückschwcinche» machen Schlacke erwiesen. Alter A b. M. K. »Aus dem Sladtverordneten-Wahl- flngblatt der Südivestgiiwvk der verelninten Bürger und Bezirks- Vereine beißt eS bei Aufzählung der von der Verciiisgittppe zu erfüllenden Aufgaben wörtlich: .Veronbers v e r l a » g e n wir » a. Regelung der Gestattung des alten AnnensriedhoscS: Wohnungsfrage und Säuberung gewisser Slra»;cn: Unhaltbare bauliche Z,lständc in der 3. Bürger schule lSemiuarstraßc»: »sw " Was lagt Schnöike oazn?- — Nach den von mir ein- gezvgcnen Erkundigungen ist das Verlange» bezüglich der 3. Bürgerschule ein vollständig »ngerechticrtigtes. da die bauliche» Zustände dreier Schule bereits biureichenv unhaltbar!ci» sollen. *'* E. H.. Zittau. .Ich besuche gegenwärtig die König! Baugewerkenichuie und gedenke waier in Staatsdienste und zwar au die Bahn zu g"hen. um weiinmöglich Bamnneister,» weiocn. Ist es da unbedingt nöttg. bei den Pionieren oder Eisenbahnen gebient zu baden?" — Nein! *** Stammtisch des Casö Royal. Hamburg- St. Pauli. „Ein Dresdner bekannter, daß die sächsischen Effen- baliustationsbcamtk», weiche de» Degen tragen, an diesem da« Lssizie.Sportepee trugen, was hier bestritten wiid. Als eifrige Nacbrichlenleier fragen wir nun bei Ihnen an. wer recht hat." — Die betr. Beamten tragen nicht Ossizikisporlepee, vielmehr nur ei» diesem Portepee ähnliches. Langjährige Abonnentin. <30 Psg.) .Ist das Veimiclen von Gar?v»wohn»»grn im allgemeinen als ein der Einlommenilener »meriiegendeS Gewerbe ou;»sehen? Zwnsellos wird es als Gewerbe in obigem Sinne angesehen werde». lobalö ein Vermieter eine reine» periöiilichen Verhä tiiissen gar nicht an gemessene große Wohnung lediglich in der Absicht ermictet. sich durch Wcilervermlktiiiig einen Erwerb zu verichasscn. Ganz anders dürste der Fall wohl bei denjenigen Personen liegen, die gezwungen sind sich eiiizwchiänken nnv von ihrer Wohnung nebenbei ein be- 'chcidciies Stübchen gegen mäßigen Zins weiter, vielleicht gar an Verwandte oder erwachsene selbständige Kinder, vermieten. Während nun die Personen, die gewerbsmäßig Wohnungen vermieten, verpflichtet sein weiden, den '.»Nielertrag nach Abzug der Speien »nd der zum Betriebe des Gewerbes geniacdten Autiven- dniigen in der Deklaration mit anzugeben, entsteht für diejenigen Vermieter, die nur in der obenerwähnten Weise nebenbei ver miete». die Finge, ob auch sie zur Deklaration des M>etertrages verpflichtet sind. Vermutlich wird ein großer Teil der Vermiete, dciarttgc Einnahmeauellen nicht als stenerpstichlig anseben, sondern vielmehr den erzielten Mietzins als einen Beitrag zu dem von ihnen zu zahlenden Mietzins betrachten. Will sich auch niemand unbewußt einer Steuerhinterziehung ichnldig machen, so liegt es aber aus der anderen Seite anchjf jedem »er», durch freiwillige Uebernahme von Stenern den Lteneisäckel unnötigerweise zum Platzen zu bringen. Jedem das Seine!" — Auch der Erwerb durch Weitervernnetnng eines Teiles der Famiiienwohnnng als .Gareonwobmnig" hat als slcucipstichtiges Einkommen zn gelten und ist deshalb 'einem Jahresergebnisse nach mit zu deklarieren. In welcher Höhe der Ertrag einer solchen aui Erwerb gerichteten Tätigkeit, be, welcher der mirtichaftliche Elloig zum Boiteilc oder Nachteile des Unternehmers steht, berechnet werden muß. ist stets »nr narb den Verhältnissen des einzelnen Falles zn beurteilen denn außer dem allgemeinen in Erscheinung tretenden Uebciichusse der erzielten Untermiete über den vectiältniSmäßigen Anteil an dem gewinten Mietzinse der Wohnung kommt regelmäßig noch ein besonderer EiwerbsiätigleitSgewinn dnich mancherlei persönliche Leistungen (Aufwartung. Kleiderinstandhatliing usw.) sowie durch die Beichaffnng wenigstens eines Teiles des Lebensunterhaltes für den Untermieter (Morgenkaffee usw.) in Betracht, der mit seinem jährlichen Betrage gleichfalls einen Teil des stenerpstichttgen Ein kommens bildet Uedrigens alle Achtung vor Ihrer Phantasie, die Ihnen iogar ein Platzen des Stcueriäckels als möglich er scheinen läßt' *** Eifriger Leier. .Wer in Dresden reinigt und (nicht Oeigemäide aus!" - Sie wende» sich am beste» an de» Rcstailintenr bet der Königl Gemäldegalerie Herrn O. P. Nahler. *** Alter No ch r ich te n lef er seit 26 Jahren. (20 Psg.) „Kommt ein sinrger Mensch, der als Fortbildungs schüler aus der Schule schimpflich cmsgcstoßen worden ist, wenn er zum Militär cingczogcn wird, in die zweite Klasse des Sol- datcnstandes?" — Nein. *** Arthur 13. „Vor etwa 3 Jahren übergab ich einem Bckannien einen gebrauchten Schrank, den derselbe in seinem Geschäft bei Gelegenheit mit verkaufen wollte. Nachdem das Stück etwa 1 Jahr gestanden, verkaufte er cs aus Abzahlung und nahm die Gelder in Empfang. Ars jetzt nun habe ich trotz persönlicher und schriftlicher Mahnung noch keinen Pfennig er halten können und frage daher an, ov ich klagbar werden kann. Irgendwelche Abmachungen liegen nicht vor, da ich nicht an- nchmcn konnte, daß sich 'ein anständiger Mensch auf diese Weise bereichern würde." — Das zwischen Ihnen und dem Verkäufer des Schrankes bestehende Rechtsverhältnis dürfte Ihrer Dar stellung des Sachverhaltes nach unter den rechtlichen Gesichts punkten zu betrachten sein, die nach tz 662 flg. des B. G.-B sür de» Auftrag gelten. Für den Beauftragten würde daraus die Verpflichtung folgen, daS, was er aus der Geschästsbcsorgung erlangt hat, hcrauszugeben lfj 667). Verwendet der Beauftragte Geld sür sich, das er dem Aufiraggcber herciuszugcben ver pflichtet ist, so Kal er dieses vom Zeitpunkte der Verwendung an zu verzinsen (8 668). Ta der Anspruch sonach begründet ist, bietet auch die klageweise Geltendmachung Aussicht auf Erfolg. »»» Alter A b. „In einer Streitfrage, in der man mir nicht glaubt, rufe ich die Autorität des BrlrskastenvnlclS an A. behauptet: Für einen Beobachter ans der nördlicher Halb kngcl der Erve erscheint der Mond z» einer bestimmte» Zeit als zunehmender Mond, während für den Beobachter der südlichen Halbkugel der Mond zur gleichen Zeit als abnehmender erscheint B. behauptet dagegen, dag. wenn der Mond aus der nördlichen Erdhalbkugel als znnrbmender erscheint, dies auch auf der sud liehen Erdhalbkugel der Fall ist rc. Wer hat Recht ?" — B hat Recht. A. hat nur mal etwa- lauten höicn, aber nicht spitz ge kriegt, wo die Glocken hänge». Bei zunehmendem Mond sehen wir Bewohner der nördlichen Hemisphäre die Sichel rechts, bei abnehmendem Mond links und den Kindern wird in der Schule gelehrt, daß »vir abnehmenden Mond haben, wenn die Sichel wie ei» A onlängt. und zunehmende», wenn sie wie ein Z aniängt. Bei den Bewohnern der südlichen Erdkälite ist das Umgekehrte der Fall »nd dies hat vermutlich Ihrem Gegner A. vorgcschwcbl, alö er seine falsche Behauptung nufitclltc. *** A. H. (10 Psa.) „Jin Avril vorigen Jahres bekam ich ein schlimmes Bern, sodaß ich mich in das Krankenhaus be geben mußte. Dort sind verschiedene Operationen vorgenom men worden, und heute ist das Bein vollständig steif. Ick bin also Invalid. Bs Anfang Oktober 1902 bezahlte die Orts- " ' sc: dann wurde " die Ver- „ , , jedoch mit der Begründung ablehnte, daß 200 Beitragswochcn noch nicht'von meinem wcanne veiomme, mm gesteuert wären. Ich mußte daher aus eigenen Mitteln weiter- > Kinder ist gelähmt, 'ch selbst bin im Lause der Jahre überarbeitet Men. Ich befinde mich nun immer noch rm Krankenhaufe. Ta und die Eristenzsorgcn machen mich krank. Klagt eins der Kinder »iS zum Ausbruch meiner Krankheit noch nicht 200 Docken Bei- meinem Mann, daß cü notwendig irgend eine Kleidung brauche, trage zur Jiwaftdenkasfe gezahlt waren, und ich auch oi» heute noch nicht »veitergesteucrt habe, so möchte ich nun gern wissen, vb ich, wenn ich setzt freiwillig weiterste»ern würde, bis zur Er- siillung der 200 Wochen, dann Anspruch aus Jnoalidcnrente sür mein jetz.ges Leiden stellen könnte, oder ob ich keine Rente be komme? -7 Zn meinem Bedauern muß ich Ihnen Mitteilen, daß Sie absolut keine Aussicht haben, Invalidenrente z» erhalte» oder die Versicherungsanstalt zu vermögen, die Kosten des Heil- Verfahrens zu übernehmen, auch dann nicht, wenn Sie freiwillig weiterzahlen, denn ebenso wenig wie ein Haus, das schon brenni. noch gegen Fencrsaesahr versichert werden kann, können Sie noch Eintritt der Invalidität die Wartezeit durch sreiwillige Beitrags leistung übervrücke» Ein Anspruch ist nur dann begründet, wenn die Erwerbsunsähigkeit nach Zurücklegung einer ztvcinundcrl- wöchentlichen Beitragszcit cintrlft. Ob eg sich cmvftehlt. bezw. noch möglich ist. »ach Ihrer Heilung freiwillig weiter Beiträge »u leisten mft der Aussicht, später Rente erhalten zu können, das läßt sich gegenwärtig nicht beurteilen, weil es daraus ankommt, inwieweit Ihre spätere Erwerbssähigkeit durch dos gegenwärtige Leiden eingeschränkt sein wird. Wenden Sie fick dieierhalb nach Ihrer Entlassung persönlich an die Anskunftsslelle für Arbeiter- Versicherung (A. Schmiege!), Marschallstraße 21tz, 1. Etage, hier. *** Der Beobachter. „Ist Ihnen noch nicht ausgefallen, daß sich die meisten Menschen lange Fingernägel wachsen lassen, »nd daß diese in vielen Fällen nicht rein sind? Der Anblick ist doch für diejenigen, meiste ihre Nägel vcrschne'den, wie es sich gehört, geradezu ekelerregend." — Sie schießen weit übers Ziel hinaus, wenn Sie sagen: die meisten Menschen lassen sich die Nägel lang wachsen. Das ist durchaus nicht der Fall, schon des halb nicht, weil ein großer Teil der Menschheit mit den Händen Arbeiten verrichte» muß, die ein Langwerden der Fingernägel überhaupt nicht auskomwen lassen, während tausend andere, bei deren Beschäftigung sich die Nägel nicht von selbst abarbeitcn, gezwungen sind, sich die Nägel kurz zu schnc'den, weil sie ihnen ocr der Arbeit hinderlich se» würden. Kurz, die „meisten" sind es nun eben nrcht, dis ihre Nägel zu Krallen werden lassen können. Aber recht haben Sic. wenn Sie einen langen, unreinen und mit Trauerrand versehenen Fingernagel als etwas höchst Uuapvet tlichcs bezeichnen. Dagegen macht ein mäßig langer, aut gevslcgler und mit Hille emer Nagelbürste rein gehaltener Fingernagel immer einen guten Eindruck. *** Stammtisch Schm jede Walde. sgO Psg.) „Wie hoch 'st der Kreuzturm in Dresden, und wie hoch würde eine Million in Fünfmarkscheinen sein, wenn 10 Stück zusammen- gepreßt, 1 Alm. dick sind?" — Daß Ihr nicht wißt, wie ^>ch unser Krcuztlirm ist, will ich Euch verzeihen, obwohl diese Frage im Briefkasten wiederhalt dahin beantwortet worden ist, daß die Höhe etwa lOO Meter beträgt. Dafür aber, daß Ihr Euch daS ein- fache Exempel mit der Million in Fünfmarkscheinen nicht ous- rechncn könnt, müßt Ihr Euch Absolution von Eurem Schul meister erteilen lassen. Wenn Ihr überhaupt wißt, wieviel eine Million ist, dann hättet Ihr es Euch schon an den Fingern ab- zäblen können, daß Ihr 200000 Stück Fünfmarkscheine braucht und daß diese, aufeinandergcschichtet, eine Säule von 20000 Mm. Höhe ergeben müssen, wenn 10 Stück 1 Mm. dick sind. Ta aber 1000 Mm. 1 Meter sind, so müssen 20000 Mm. 20 Metz.r sei». Die Säule würde also die Höhe eines Hauses erreichen, »oie cs in Schmiedewalde vielleicht gar kecns gibt, weshalb ich Euch den Rat gebe, tue Sache lieber mit Hundertmarkscheinen ouszu- probieren, die nur eine Säule von 1 Meter Höhe ergeben. *** Nichte Anna aus Kötzschenbroda. „Weiche Fabrik hatte e neu Preis auf d'e beste Verdeutschung des Wortes „Cakes" gesetzt? Ich wüßte cm passendes und könnte mir am Ende noch ein Weihnachtsgeschenk verdienen, wenn ich nicht zu spät komme. Hilf, Onkelchen. Tn kriegst was oavon sür Deine Ferien- kolonisicn!" — Wenn ich'S nur schon hätte. Das Preis- er Bielefelder Cakessabrik ergangen und a!s beste der zahire'ch eingegangcnen Verdeutschungen wurde seinerzeit die Bezeichnung „Knusperchen" anerkannt. Nachträg lich hat man daran aber doch dies und das ouszusetzen gesunden und neuerdings ein zweites Pre sausschreiben vorn Stapel ge lassen, jo daß Du noch Aussicht hast, den Vogel abzuschießen. Hoffentlich bist Tu nicht aus ein ähnliches Wort — cnva „Schnorpselchen" — Versalien. *** Ein ganz Neugieriger. „Sie berichteten kürz lich, daß ein amerikanischer Millionär, um die Äuserwählte seines -Herzens heiraten zu können, sich ein fremdes Ohr an- setzcn lasse und daß der Verkäufer und der Käufer jetzt mit den Köpfen zusammen im Bette lägen. Beschreiben Sie doch, bitte, im „Briefkasten" wie die beiden es fertig bringe», in einem Bett zu liegen, so daß das rechte Obr des Bcrkäufers an der rechten Kopfseite des Kaiifers richtig angebeftct werden kann. Ihre Erklärung würde wohl viele Ihrer Leier interessieren." — Nun, in der Notiz »vor doch deutlich genug gesagt, daß die beiden in entgegengesetzter Richtung Kopf an Kops im Bette liegen: daraus folgt zunächst, daß die beiden rechten Kopfseiten aneinander liegen. Weiter war erklärt, daß zunächst die obere Hälfte des Ohres mit 4 Zoll Haut dahinter dem Verkäufer abgctrcnnt und dem Käufer angehestct worden sei und daß nach zwölf Tagen, sofern Mutzirkulotion cintretc, auch die untere Hälfte vom Verkäufer obgeschnitten und auf den Verkäufer übertragen werden solle. Malen Sie sich nur ge fälligst zwei Gesichter in entgegengesetzter Richtung neben einander, dann werden Sie ja finden, wie es möglich «st. die obere Hälfte des Ohres an die richtige Stelle des auderen Kopses zu bringen. Uneinig werden und etwa eine Rauferei aniangcn dürfen die beiden allerdings während »er zwölf Tage nicht. *** Besorgte Gattin. „Mein Mann hat die Gelb sucht und zwar in einem Grade, daß man sich über sein Aussehen förmlich entsetzen kann. Er fühlt sich sonst nicht etwa besonders krank, aber ich stehe die größte Angst aus, daß das über kurz oder lang doch einlreicn muß, da man mir sagt, daß die Gelbsucht stets die Folge einer Erkrankung der Leber sei. Ist dies der Fall und was kann man tun, um es nicht zum äußerste» kommen zu lassen?" — Der verstorbene Tr. Bock, Professor der patho logischen Anatomie zu Leipzig, sagt in seinem Buch vom gesunden und kranken Menschen: „Als Leberkranke »verden eine Menge Meirichen bezeichnet, deren Leber ganz gesund ist, bloß well sie einen brüncltcn Teint oder gelbe Flecke in der Haut haben. Biele Ungezogenheiten, wie: zornig, ärgerlich, zänkisch, närrisch, mißmutig, weinerlich, hypochondrisch und melancholisch fein, »verden einem Leiden der Leber zugeschriebcn. Kurz, dieses Lrgan, «nit dessen Hilfe sich daS Blut reinigt iburch Ausschei dung der alten Blutkörperchen), erkrankt in seinem Gewebe gar nickt so häufig, wie manche Aerzte und Laien meinen, wenigstens nickt sür sich allein in einer Weise, daß mau von einer Leber krankheit reden konnte. Wo immer die Leber eine bedeutende Erkrankung erleidet, da isl diese in der Regel von einein anderen schon vorhandenen und weit wichtigeren Leiden veranlaßt worden. Auch bringen die incislen Lebcrofscktionen nur wenig auffällige und beschwerliche Krankheftserschcinungcn mit sich. Gelb sucht, die man fast immer einem Leiden der Leber züschreibt, hat nur in den allerwenigsten Fällen ihren Grund in einen» solchen. Tenn diese KrankyeitSerjcheinung kommt einer Menge der verschiedensten Ucbcl zu und gcwöhnlich dann zu stände, wenn die in der Leber schon fertig gebildete Galle an ihrem Ans- fließcn gehemmt und ins Blut ausgenommen wird." — Die Gelb sucht haben schon viele Menschen gehabt und sind sie auch wieder los geworden, der eine nach kürzerer, der andere nach längerer Zeit. Du brauchst also wegen der O.uittensarbc im Gesicht Deines Gatten nickt in Todesängsten zu schweben. Sobald die Blutmischung wieder eine normale werden wird, wird auch die gelbe Farbe verschwinden. Empfohlen wird übrigens gegen die Gelbsucht Zitronensaft und Zuckerwasser und reichlicher Ge nuß von gekochtem Obst. Manche Ehemänner sollen die Gelb sucht nach besonders geharnischten Gardinenpredigten bekomme», weil ihnen dabei die Galle übcrläust, aber dieser Fall kommt wohl bei Deinem Gatten nicht in Frage. Nichte Doris. (20 Psg.) ,,Jch lebe mit meinen Kindern getrennt von meinem Mann. Dieser hat ein flottachcn des Geschäft und drei Filialen in anderen Stadien: auch habe ich rBein sämlftchcs Vermögen darin stehen. Ta ich meinen Kindern die Bürgerschulbildung ongedcihcn lasse und sie anständig kleiden und ernähren muß. io kann ich mit dem Gelbe, ) ich rm guten von meinem Manne bekomme, nicht auskomr»:.. Eins der Drer-ne* Nachrichten. «in. »21. Seite ». Montaa. 8». November LVtt t
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