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Dresdner Nachrichten : 20.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188706206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-20
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1887
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köpfe, Genrebild«. Lauoiaaften und jetzt wünscht di«. allemeueste Pariser Mvdecapr»« — «schrick um Hlmmelswillen «icht — Sol daten. Au» allen Üiegimentem. als Jnfantnie. Cavalerte. und Ma rine «st der Kriegcrstand aus den Bändern abkontrrseit, die zur Illustration ickwarzer oder «an» weißer Kleider diene«. So origi nell der den« Kinderspielzeug ähnliche Aufputz auSsieht, lange wird er sich kaum aus der Oberfläche balle»: die Männer wolle» ihn nicht dulden. Warum? Frage die Eitersucht. Ihrer Ansicht nach sollen wlr unS mit dem Militär nicht mehr beschönigen, als gerade noth» wendig ist, um bei etwaigem Kriege den Freund oder Feind unter scheiden zu könne». Ich verzichtete freiwillig aus die buntgcmalten gestalten und Waffen. Weit angenehmer und dem seinen weib lichen Zartsinn entsprechend, sind die Tessin» der modernen Baum- wollindustric. Ganz besonder» gefiel mir «ine Zusammenstellung von Wasserlilien (aus schwarzem Satin) und langen Schilsaräsern und ein Taube»,nuster. Weib und schwarz schattirte Täubchen mit ausgrbreiteten Flügeln, eine» Blinnenrweig i»> Schnabel tragend, schienen förmlich über dem hellgrauen, matten Grunde zu schweben. Leider haben all diese und andere auffallende Muster den Nachtheil, daß man ihrer sehr bald überdrüssig wird und zu dem einfachen Gewebe, dessen Punkte, Würfel re. kaum in» Auge springen, rurück- kehrt. — Neu dürste für Dich die Miltheilung meines Pariser Schneiders sein. Er fertigt zu den schlichteste» Piguö, Satin, Mousseline. Beige, ja selbst zu den Eattunanzüaen JichuS, die daö Mantelrt ersetze». Rückwärts werden dieie billigen Uinhängc wie ein Tuch mit doppelter, also aus zwei Zacken bestehender Spitze geschnitten, über dem Anne, halb Acrmcl halb Bordertheil bildend, hängt eine mindestens 80 Ecntimetcr betragende (bei kleinen Per sonen entsprechend kleinere) Zacke herab. Auf dieser Zacke ist weder Band, noch sonstiger Besatz gespart. Das Arrangement soll graciös kleiden und namentlich vv» jungen Frauen protegirt werden. — Adieu, meine Theure, ich darf mein Crdbeercröme nicht länger warten lassen. P. v. B. Vrtejkastev. Langi. Ab., Liegni tz. „Ist der geistvolle Fenillcto- nist Ihres w. Blattes, Herr Dr. Franz Koppcl-Ellseld, Jude oder Ehrist, da der Siamr Koppel einen semitischen Klang hat?" — Ist kein Jude, wie wir schon wiederholt konslatirt haben; stammt auch nicht etwa von solche» ab trotz des „semitischen Klanges" , WaS selbigen anlanat. so ist die Erklärung, wie in tausend anderen Fälle» nahelieaend. Als die Juden, die noch keine Geichlechtsnamen hatten, seiner Zeit von der Ortsobrigkeit gezwungen wurden, sich solche bei- zulcgen, gab Willkür und Zufall gewöhnlich den AnSschlag. Viel leicht aber lägt sich em Grund denken, warum i» Mittel- und Norddentickland viele Juden den Namen Kappel annahme». Die alte Schreibart dieses Namens ist nämlich (nach Vilmar deutsches Namrnbüchlein)" Koppehel d. h. am Kopse heil, also Heller Kvpt. Das ma,z solche» Juden, die mehr auf eine» guten Kops, als auf ei» gutes Herz sehen, besonders eingeleuchtet haben. Sie aber werden auS dein Name» Koppel in Zukunft folgern, das; unser Fcuilletonist ein „Heller Nopp" ist, was wir zum Gluck nicht erst zn konstatireu brauchen. H a n n a. „Gern mochte ich wissen, ob eS wider den An stand ist, wenn ein junges Mädchen allein Eoncerle besucht? Ob gleich schon 5 Jahre in Dresden, befinde ich mich doch völlig fremd und allein hier, habe jeden Bcrgnügungen entsagt, weil ich der Meinung bin, es schicke sich nicht tür ein alleinstehendes Mädchen, was doch in dem schönsten Alter von 17—22 Jahren bei einem lebenslustigen Charakter viel ist. Bin zwar ein einfaches Dienst mädchen, denke aber, ich kann es schon anwendcn, Concerte zu be suchen. tnsvscrn cs allein möglich ist, denn ich bin der Einsiedelei überdrüssig, und ösfcnlliche Tanzböden besuchen, ist mir ei» Gräuel. Bitte! Bitte! last mich nicht so lange warten, ich sticke Dir zu Deinem nächsten Geburtstage einen neuen Papjcrkorb". — Das würde eine niächtigeLtickerei sein müssen, etiva ei» Elevhant inLcbcns- gröste. Ein >n»nes Mädchen, ganz allein im Concertsaal, ist manchen ungezogenen Zudringlichkeiten ausgesetzt, zumal wenn sie hübsch ist. Haben Sie nicht wenigstens eine Freundin gleichen Alters? Zu Zweien ist die Sacke schon unversänglichcr und unschicklich ganz gcwih nicht. »*. Stammtisch Olbernhau. „Heute kamen wir wieder einmal auf unser liebes TicSden zu spreche», und war das Thema: „Eure berühmte Wasserleitung". Die eine Partei sagt, dieselbe werde durch gereinigte- Elbwasser gespeist, die andere behauptet, cs sei Ouellwasser. Ich bitte dicsechalb uni gefälligen Austchlust". — Es ist sogenanntes Grundwasser, welches von den Höhen kommt und sich im Elbthal noch unter dem Strombette sammelt. Wohl ist cs möglich, dast durch die Kiesschichten sickernd, auch etwas Elbwasser dazu kommt. Kriwatzs ch. „Wann ist die erste Lokomotive von Eng land auf der Chcninitz-Riesaer-Bahn angckommen ? Wann ist Chemnitz-Riesa, ursprünglich wohl Privatimternehmen. Staatsbahn geworden?" — Die erstell von Stephenson kür die Chemnitz-Nie- >aer Bahn gebauten Lokomotiven „Chemnitz" und „Rieia" kamen im Jahre 1816 an. Die Cbeinnitz-Niesaer Bahn war ursprünglich ein Privatunternehmcii, welches an der sogenannten „Bankerottmeile", einer kostspieligen Strecke zwischen Döbeln undMittweida scheiterte. Die Bahn ging deshalb am 31. Dezember 1850 in das Eigciithum dcS Staates über. Die erste Strecke de.selben, Riesa-Döbeln, ist im August 1847 eröffnet worden. »*» E h ein n i tz. „Aus allen preußischen Stationen, selbst den kleinsten, findet man den Vorsteher mit der rothen Mütze. Auf sächsischen Stationen ist es nicht überall der Fall, wie in St. Ni- oclat oder in Höhltcick, wo doch viel Personenverkehr ist. Ist dies denn eine Auszeichnung für eine Person oder für den Diensthaben den? Und warum findet man diese sür's Publikum werthvollc Ein richtung nicht durchgängig in Sachse» emgesührt, da Sachsens Eisenbahnen doch an der «spitze stehen?" — Sie scheinen allerdings Recht zu haben, wenn in der Thal die Vorstände dieser Stationen die rothe Mütze nicht tragen dürfen. Denn der Personenverkehr ist auf solchen Haltepunkten oft viel stärker, als auf gröberen Stationen. Freilich laufen aus solchen Haltepunkten wenig Beamte herum und daS Aliffindcn des dlenstthucnden Beamten ist daher auch ohne rothe Mütze nicht gerade schwierig. »*. Meiße n. „Am Stammtisch behauptet eine Partei, Las Vieh der Israeliten würde nicht mit der MaLke betäubt, sondern gleich der Hals durckgeschnitten, wo hingegen die andere sagt, die Israeliten müßten sich ebenfalls dem allgemeinen Scblachtgesctz unterweisen." — Die ISiaeliten schlachten nach ihrem Ritus, d. h daS Schlachtvieh wird, ohne vorher betäubt zu werde», gcschächtet (Halsichnitt). Gänseliesel. Lommatzsch. „Ich habe jüngst einen allerliebsten Ronian gelesen, dessen Versasserin Nathalie von E!ck>- struth Hecht. Gänsellelel betitelt er sich, nämlich der Roman. Ich bin darob artig entzückt und hege seit neuerer Zeit sür Nathalie Shinpathie, die ihres Gleichen sucht. Sei doch so gut und gieb mir an, wo sic handelt und wandelt, wenn sic überhaupt noch existirt." — Natal» von Eichstruth wurde 1860 als Offizicrstochter in Hofgeismar (Hessen) geboren Gegenwärtig lebt die Dichterin in Neustrelitz (Mecklenburg). Dorthin magst Du also hübsch artig, wie eS sich ziemt, Leine „artige Entzückung" senden. Georg Dietrich, Görsdorf bei Pocka». „Unter welchen Umständen und wo kann ich mich am zweckmäßigste» in die deutsche Gewerkvercinskasse melden?" — Eine Unterslützungs- kasse unter dem Namen „Deutsche GewerkvereinSkasse" giebt's nicht. Sie müssen vor allen Dingen Ihre Branche angeben. Es gicbt eine Gewerkvcr-inskasse der Tischler, der Schuhmacher, der Metall arbeiter Bertha verw. Löffler. „Eine arme geprüfte Mutter von vier unerzogenen Kindern bittet um gütigste Auskunft, ob das „Friedrich Augustslifl" bci Waldkircken eine Erziehnngs- oder eine Besserungs-Anstalt für Kinder ist. Ich möchte gern ein Kind unter- zubrimien suchen, indem es mir bci meine», geringen Verdienst als cirme W ittwe sauer wird, ohne jegliche Beihilfe so viel zn verdiene», ol- kür soviel Mäuler gebraucht wird. Es ist mir nun genanntes Institut empfohlen worden. Da es mir aber völlig fremd ist und ich auch nicht cinmal weiß, wer Vorstand oder Vorsteherin ist, so bittg um gütige Auskunft." — Um Ihnen behilflich zu sei», fluge» wir bet der Direktion der Friedrich-Augiist-Stlituilg an. In diesem Jahre können nur Kinder ans dem Bezirke dcS Nrcisvcreins und der Amtshanplniannschast Flöha ausgenommen werden. Der Er- zichungsbeitraq beträgt für diele 90 Mk. DaS Friedrich-Ängust- Stist ist ein RcttungShails im edelsten Sinne, der Ephorir Marien berg zugehörend. Den Jahresbericht können Sie bei unserem Re- daktions-Mitgliede, Fra» Silvia Brand, Poliergasse 7. 2. Etg. «,*«, 2 heirathslnstige Mehlwürmer. «Werden aus drr bevorstehenden Bäckcr-Ansstellmig auch ledige Bäcker ausge stellt?" — Nein, aber sitzengebliebenc Teek-Aeffchen. »*«. Sch.» Aussig. „Wer liefert in Dresden gute Wurst- knaschinen für Fleischhauer?" — Hänselmonn, Leipzigerstraße 35 Leinerl. Louisrnstrane 88 vart. Stav <- »Ein Freund von «Ir behauptet, baß sämmt- liche Wandverkleidungen und Säulen tm Foyer des Kal. Hof theaters aus nur iiiiitirtem Marmor bestehen, wuS mir miglauhlich erscheint. Ist diese» so?" — Zum Theil. ja! Wurstzipt«l. „Ist man strafbar, wenn der Wurst ein- aeweichte Semmel und Kartoffelmehl zugesetzt wird? Wird das als Nährmittelsälschung angesehen? Ich habe da» bei meiner Herrschaft' wo ich zuletzt in Stelle war, »iitnngrsebe», daß irdesmal eine große Quantität Semmel und Kartoffelmehl bcigcsüat wurde». Ich will mich jetzt ctadlireii und frage um gütige Aufklärung, da man doch bei de» thciiren Vichpreisen als junger Anfänger nichts verdienen kann und die Leute ei» »rohes Stück Wurst lieber sehen als ein kleines." — Sie scheine» bei einem schönen Pantschsriheii in Stellung gewesen zu sein. Allerdings ist der Zusatz von Semmel oder Kartosselmehl als Nahruiigsmmelsälichung zu betrachte» und wenn Sie sich Ihre frühere Herrschaft darin als Vorbild nehmen wollen, so ist eS besser. Sie langen gar nicht an. den» da werden Sie sich wenig Kunden «ringen. Stammtijch Colditz. „Ist Coldik oder der Leipzi ger Bahnhof in Dresden höher gelegen? Ich helfe Dir ein Wenig dadurch, daß ich sage, unser Bahnhof liegt lül,6 M. über dem Spiegel der Ostsee. Na, alio los l" — Ihr liegt mit Eurem Col- ditzcr Bahnhose beinahe 50 Meier höher, denn der Leipziger in Dresden liegt 112,7 Meter über der Ostsee. A l t. A b. „Vor längerer Zeit las ich. daß die Beamten in Sachsen mit einem Fünftel ihres Gehaltes von der Einkommen steuer beireit seien. Ein Freund von mir behauptet, diese Aus nahme hätte blo» Bezug aus die neucingesührte städtische Einkom mensteuer. Wer hat Recht?" — Der Freund hat Siecht. Die aus 8 30 der revidirlen Städte-Ordnung begründete Bestimmung in 8 12 des Regulativs über die Erhebung von Gcmeindeenikommcii steuer in Dresden vom 2. März IM!, wonach festes Diensteinkvm- men im öffentliche» und Privatdienstc. Wartegeldcr und Pensionen nur zu vier Fünfteln in Anschlag zu bringen sind, bezieht sich nur ans die Genie,»dceinkonimensteurr. Bei der sächsischen Staatseiiikommeii- steuer findet eine solche Befieiung eines Fünftel vom festen Ein kommen nicht statt. St. St. Pirna. „Geht die Praxis aus der Theorie oder die Theorie ans der Pmxis hervor?" — Die Praxis kann sich immerhin erst später mit der Theorie befreunden, ebenso wie die Theorie sich erst später mit der Praxis beiassen kam,. „Grau, theurcr Freund ist alle Theorie, und grün des Lebens goldner Bar»»", b. h, mit anderen Worlen: wenn man sich in Pirna bei Grundig im 1. Cnlmbacher theoretisch grau acinacht bat, dann geht inan hinüber »ach Eopitz und setzt sich praktisch in's Grüne unter einen Baum, wo Gold liegt. .*» G. S. W-, Los ch w i tz. „Wie ist Ihre Meinung, daß ein jeder Geichirrsührer, aer seine Produkte in die Residenz verkauft, um zur rechten Zeit rechtlich seine Stenern und Abgaben zu zahlen, sich geschädigt sieht, daß er allein als Geichirrsührer, wo der Dampft omnibtts in Betrieb ist. nicht pe.ssircii kann? Bei uns auf dcm Lande, wo ärztliche Hilfe herveigeichassl werden muß, was bicl der Fall ist, eiligst cm Pferd anzuspanncn. es gilt, vielleicht noch ein Menschenleben zu reiten, kann ich eS nicht, weil der Tainpsomnibns sährk und mich das Geschick ereilen kan», durch denselben, durch Scheuwcrden des PserdcS, mir selbst ärztliche Hilfe geleistet weiden muß." — Alle neuen Unternehmungen werden aiigcsochten und mit ost nicht voll gerechtfertigten Befürchtungen ausgenommen. Ma» hat erwartet, die Pferde werden sich an den Danivfomnibus ge wöhnen : sic schriiicn dies aber nicht zu wollen, wie die neuellichen Erfahrungen beweisen. Bei der Strecke Weißer Hirsch-Waldählöß- chen werden die Gefährdungen elwas erhöht dadurch, daß das Terrain bergig ist, und daß viel leichleGeschirre verkehren. Gegen wärtig hat die Kgl. Amtshaliptmamischast den Betrieb sistirl: ob und unler welchen Bedingungen er wieder zugelassen werden wird, steht dahin. Für Schäden, welche entstanden sind, hastet jedenfalls die von den Unternehmern hinterlegte ansehnliche Eaution! Staimntiich,.A usschnit t". „Wir saßen unser Vier — Am Statmmisch beim Glas Bier. — Als inan geplaudert aus — und gehen will nach Haus» — Möcht' Einer d rauf bestehen, — Daß „Bebel" er gesehen — In einer Hcrccnichaar, — Die ange- koimnen war — (Vor nunmehr wohl drei Wochen, — Als Lieb knecht hier gesprochen.) — So oft ich sagte: „Nein, — Es kann nicht Bebel sein, — Ans wohlbekannten Gründen, — Tie Jeder muß leicht finden", — Wollt man doch fort und fort — Nicht glauben meinem Wort. — Ja, man ließ sich verleite», — Zur Wette flugs zu schreiten. — Doch, wer wird Richter sein? — Freund Schnörke, Du nllcin! — Dir, wie schon ost aethan, — Will ich mich heute nah'». — Dich bitte», zu entscheiden, — Wer Recht hat von den Beiden. — Die, eS ist wohl kein Quark. — Niskiccn 50 Mark!" — -st — Der Name „Äaimntisch Aufschnitt" — Wohl immer die Tendenz vertritt, — Nur Aud're zu versohlen — Und uiigewoschencs Zeug zu kohlen. — Ter Briese Kasten, — Wollt ferner nicht belasten — Mit Stamnitischguatsch — Und anderem Klatsch! Edle unbcka n u t e Dame. Das neuerliche Geschenk von 20 Mt. für den kleinen M. S. wird Ihrer Angabe gemäß Ver wendung finden. Abonnentin, König st ein. „Muß ein gesunder oberer Lorderzahn, der sich aus seiner ursprünglichen Stellung be deutend voraedrängt und gelockert hat. entfernt werden, oder kann derselbe vielleicht durch einen Zahnarzt in die frühere Stellung ziirückgebracht und befestigt werden?" — Es ist durch Ncponiren deS luxirlen Zahnes in seine Höhle und durch zweckmäßige Befesti gung in derselben schon oft gelungen, den Zahn wieder zu fixiren, vorausgesetzt, duß derselbe gesund und erhaltungsfähig ist, nur darf man nicht lange zögern, einen Zahnarzt zu toniultiren. R. Linder, Lausitz. Antwort: Wie aus dem letzt- jährigen Geschäftsbericht der Societätsbrauerei zum Waldschlößchen und den allmoiiatlich bekannt gegebenen BerichrotunaSzifferii er sichtlich. ist der Umsatz von 53,260 Hektoliter derart gestiegen, daß voraussichtlich am Schluß des Geschäftsjahres weit über 100.000 Hektoliter erreicht werde». Seit Bestehen des Waldschlößchens hat nun ein großes Sudzcug, womit vis über 100.000 Hektoliter erzeugt werden können, ausgereicht. Das ganz unerwartete Steigen des Absatzes, die Solidität und das Bestreben der Brauerei, einen gleichmäßig vorzüglichen Stoff abgebe» zu können, veranlaßle die Verwaltung. ein zweites großes Sudzeug zu beschossen, welches schon in 4 Wochen zur Ausstellung gelangt, nnb wodurch dann die Wald- schlößchen-Braiierei m den Stand geletzt ist, bis zu 200,000 Hekto liter Bier hemlstcllcn, wozu auch die Gähr- und Lagcrkcllereic», sowie die sonstigen Betriebsanlagen vollkommen auSreichni. Um nun aber auch m der Zwischenzeit, wo bei alchattend günstiger Witterung sich der Absatz noch mehr erhöhen kann, allen Eventuali täten begegnen zu können, hat die Brauerei zum Waldschlößchen rechtzeitig und vorsichtshalber einen Vertrag mit dem Bayrischen Brauhaus-DreSden abgeschlossen, wonach von letzterer Brauerei wöchentlich 600 bis 1000 Hektoliter Einfache» Bier gebraut werde». Das Brauen des Bieres geschieht unter genauer Ueberwachung durch den Braumeister vom Waldschlößchen, welcher das Bier in jeder Beziehung so Herstellen läßt, wie solches in der eigenen Brauerei gebraut wird. Die Lagerung und alle weitere Manipulation ge schieht in der Waldschlößcheiibranerci. Nach alledem ist vie Zuhilfe nahme des Bayrischen Brauhauses nur eine ganz vorübergehende und nur im Interesse der Consumentcn geboten. Schweizer, Gnandstein. In den «Dr. Nachr." lesen wir, daß in Hartmamisdors bei Burgstädt sümmtlichr Militär pflichtige zu einer Geldstrafe von 10 Mk. vcrurtheilt sind, bloS wegen unerlaubtem Umherzichen mit Musik. Wir möchte» Dich um Aus kunft über das Herkommen dieses BerbotS bitten, da doch sonst (ohne Musikbegleitung) viel mehr Unfug getrieben wird." — Die Gestellpslichtigen hätten, wie alle anderen Personen, welche einen Aufzug auf öffentlichen Wegen und Plätze» veraustalten wollen, ihr Vorhaben beim Genieindevorstand melden und um Genehiiliguiig eiiikoinmen sollen. Öles. v. 22. Nov 1850, 8 13, Aussühr. Verord nung v. 22. A»g. 1874, 8 3, 1. Bei den vielen Unalückssällrn, welche durch lärmende Musik auf Straßen iin öffentlichen Verkehr vorgekommen sind, müssen die bez. Vorschriften streng gehandhabt werden. .'«Bayrische Krone, Leipzig. „Es gilt eine Wette um 10 Flaschen Sekt I Em Herr kommt in einen Schiihmachcrtadcn und kaust ei» Paar Stiefeln für 15 Mk., giebt einen Fünsziamark- fchein; der Schuhmacher kann den Schein nicht wechseln, geht zum Kaufmann, wechselt und giebt dem Herrn 35 Bit. zurück. Kurz darauf komnit der Kaufmann und spricht: der Schein ist falsch. Der Schuhmacher gicbt dein Kaufmann 50 Mk. und erhält den Schein zurück! Welche Summe Geld und was verliert der Schuh macher? — 50 Mk. und die Stiefeln obendrein. «*, Adoratia. Antwort: Direktor Stanton von« Ncw- Vorker Metropolitan-Opernhaus war allerdings in Unterhandlung mit Frl. Malten getreten. Die vortreffliche Künstlern, bat aber (gewiß zur Freude der ungezählten Verehrer ihres großen Talentes) da» ,hr angedotene, sehr verlockende Engagement abgeschlagen, Direktor Stanton rngagirte hierauf Frl. Lim Lehman». . » «non. „In einer sächsischen Zeitung war wörtlich Jok- aendeS zu lesen: „In Enaland miethcn sich Kindermädchen am Sonntage eine» Soldaten, um an seinem Arme spazieren zu gehen. EI» Artillerist lostet 50 Psg., ein Kürassier 1 Mk. rin Gardekavalerisl aber 3 Mk. bis 3 Mk. 75 Psg." Meine Meinung ist. daß England kaum so viel reitendes Militär hat. als Kindennädchc» darinnen leben. Neberdies glaube ich auch gehört zn haben, daß jeder eng- litche Soldat froh ist, den Stncitsrock ablcgcn zu können, da der Svldateiistniid in England nicht Io anaeseben ist. als i» Deutsch land?" — Ob dies Ivirtlich in Ennland Sitte ist. »löge dahinge stellt ein: ich glaube es nicht. Ein deutscher Soldat giebt sich gegen Bezahlung zn solchem Frvhiidiensl »icht her: er führt seine SonntagS-Spazierliehste nur ans inniger Zuneigung am Arm ins Grüne. H. Kaminler, Zitta u. „Mein Sohn, Prvfcssiomst, hat Lust, als Handwcrksbursche eine Rene »ach Italien zu machen. 1) Welche Jahreszeit ist min zu einer Reise »ach Italien am gün stigsten? 2) In welchem Monat erhebt sich in Italien die Natur wieder mit irischem Grün? 3» Ist das Reise» in Italien heutzu tage noch gefährlich bez. des Rüubcnvei'ens und der wilden und giftige» Thiele ? 4) In welche» Städten in Italien bcsindet sich ein deutscher Consnl?" — 1) Frühjahr oder Herbst. 2! Im zeitigen Frühjahr. 3) Wenn Ihr Söhnchen sich nicht gerade bis in die Abruzzen bcrsleigt, ist die Sache nicht io schlimm. 4) Giebts in Nom, Neapel, Tm»i, Bencdig, Florenz, Genua :e. ic. A. „An wen hat man sich zu wende», wenn »ia>i im Kal. Hoflhcater zu Altstadt cinmal gratis inilspielen will, als Statist?" — Ma» kann Ihnen zu ihrem Vorhaben nur rathe»: z. B. ffir die Granc-Rolle scheinen Sie besonders veranlagt zu sein. Machen Sie einmal ein Gesuch an die Regie für vierbeinige Statisten. I. B.. Cölln a. d. E. Ist rs strafbar, wen» ein Verein zn einer Partie ein Vercinsmitglied bcanttragt, der keine Schank- Eoncession besitzt, ein Faß Bier mitriinehmc», welches gegen Be zahlung an den Betreffende» vcrschäat! wird ?" — Natürlich ist un befugter Schaiikbetricb suasbar. Anders läge der Fall, wenn der. Verein das Faß Bier aus der Kaffe kanfle, und der auSschänkciidc Mann bekäme c!» bestimmtes Arbcüslvhn. «' » L- F.. Che m n i tz. „Kann eS sür mich als Buchhalter eines größeren Fabrikgeichäites, welches eine sehr maiigelhaste Äuch- sühniiig besitzt und doch meinerseits nicht geordnet werden kann, weil das gegen den Willen des Herrn Chef wäre, sehr nachtheilig sein, wenn dasselbe mit Büchern in solchem Zustande insolvent würde? Halten Sie cs sür geboten, eine solche Stellung, wo man den Sin» ilir Ordnung nur zn leicht verliere» kann, in Kürze auf- zngebeii. Nicht kleine Blühe gah ich mir bisher, die Bücher zu ordnen, Alles vergebens." — Ei» richtiger Eomniis muß auf klare Buchslchmng ausorlickiich dringen lt. Haiidelrgejctzbnch. zumal, wenn er merkt, daß die Passiven die AIiive» bedculend »verwiegen. W. El> rich, Berlin. „Vor einigen Tagen fand ich in einer hiesigen Zeitung ein lleincs Gedicht mit nachfolgenden An- saiigsverirn, das zwar schlecht, aber unter den Leiern große.Heiter keit erregte. Es sängt an: In Dresden giebts ein Bcuikgeichäfl,- Nicht weit vom Teinoc! Moies, — Dort sitzt der Eassircr in Eoa's tracht. — Ist das nicht was Cnrioics? — Was Wunder, daß die halbe Stadt — Dies Vanlgeschttit jetzt anffucht — Weiß man doch, was die Eba hat — „Kvichcre Päpierchen"... ei verflucht! rr. ic. — e Das giebts in Dresden nicht. Wahrscheinlich ist Berlin ge meint. Fischer? Hotel, Greiienbcrg i. Schl. „In Ihrem Berichte über den Dresdner Scaicongreß berichten Sie über ein Spiel (Eichclsolos, welches ohne jeglichen Trnmpi vom Spieler ge- ivielt wurde. War dieses min tvnniirt, oder hat er dies aus der Hand ohne jeglichen Trumpf gespielt, in der Voraussetzung, daß ihm seine Aße durchgehen werden? Eventuell warum hat er dann nicht lieber Grand ohne 4 Wenzel ge'pielt?" — Wenn Sie den erwähnten Bericht nochmals anieye» wollten, landen Sie die erste Frage bereits beantwortet, denn dort steht, daß der Betreffende „anö der Hand" spielte. Dafür, daß der öetr. Spieler Eichelsolo dem Grand porzoa, kann er zwei Grunde gehabt haben. Einmal hatte er die Möglichleit, cm Spiel mit den wenigslen Trümpsen zu gewinnen, worauf besondere Prämie gesetzt war, und znm Anderen wäre das Solo „ohne Eli" thenrer gewesen als ein Grand ohne die Wenzel. Beide Evinbinativncn sind richtig. Daß er freilich schließlich die Trumps-Zchne im Seat fand, verringerte seine erst bezcichnete Hoffnung, denn mm halte er nur ohne „Fünf" gespielt. 9,'. B. und M- W.. Piesche n. „Wie beißt nachfolgende, m römischen Ziffern ausgedrnckle und in einer alten Bibel befind liche Jahreszahl? Wir möchten gern wissen, aus welchem Jahre die V stammt: anno LIlXR'I.V." — 1755. E. Dolge, Kl.-Zschachwitz. „Ersuchen Sie, uns aütigsl niittheileii zu wolle», wieviel Quadrat-Meter die Pilluitzcr Insel bei normalem Wasserstand der Elbe hat?" — Ohngcführ 5000 Quadrat-Meter. A. H o ifmail». Seopa u. „Welcher Natur sind die vielen Heiraihsgeinche in de» „Dresdner Nachrichten", ob Scherz oder Erlist ?" — Olt Beides zugleich. Ans Spaß wird ja im Leben sehr oit Emst! Martha. „Ein Leben ohne Zweck mid Ziel ist erbärm lich: seit meiner srühcitcn Jugend siche ich verlgsscn aus der Welt, habe sogar Niemand dcm ich mcin Herz einmal ansschütten könnte damit man sich einmal leichter sübit: oder ob mancher Mensch nur dazu berufen ist seine Jugend allein ' " '— sitze» um schwermüthig zu werden? Ich nicht... wer noch? »'.Treuer A b. „Es war vor gar »icht zu langer Zeit, als icli mit meinen beiden Schwestern aus der Provinz, welche einen Tag besuchsweise hier weilten, ungefähr nach 10 Uhr Abcnds aus dem Großen Garten kommend die Bürgerwicse nach der Stadt entlang ging. Müde von des Tages vielem Lguscn setzen wir uns. um ein wenig der Ruhe zu pflegen, auf eine Bank, unweit der Milchperknnfs-Halle nächst dem großen Garten; kaum daß wir so sitze», merke, ich, wie meine Schwester unruhig wird und plötzlich mit dem Riiie, „bilte mache Licht" entsetzt anispringt. Ich mache selbstverständlich Licht und sehe zu meinem großen Erstgunen einen großen stacken Menschen, die eine Hand nach vorwärts gestreckt, die andere so Versteckt, daß man nicht «ehen konnte, ob er irgend eine Waffe habe und das Gesicht zur Hüllte mit dem .Hut verdeckt unter der Bank im scheinbar schlafenden Zustande liegen. Da cs nun schon etwas spät war und ich auch Niemand mehr kommen hörte, so zog ich es vor, langsam den Rückweg cinzniretcii. Bitte sage mir mm, waS mag dieser Mcnsch bezweckt haben. Wie tami man, vorausgesetzt, daß Einem nochmals so etwas vorkonimt, so einem Mcnschcii am wirksamsten begegnen?" — Jedenfalls war cs ein Bummler, der im Freien nächtigen wollte. Hätten Sie nur soivrt einen Wächter der Nacht herzugerufen, der würde ihm schon einen andere» Ort zum Schlaien angewiesen haben. A b. „Kürzlich war in den bielgelcienen „Dresdner Nach richten" anacsührt, daß die Wurstmacher (Fl"iicher> in ihrer Ver sammlung beantragt oder beschlossen, daß Mehl als Zusatz bei Wursttnachcrei 2—3 Proz. gestattet werde ic. Daraus wäre doch iivthig zu entgegnen, daß die Herren Fleischer die alte sächsische Fabrikcnvn beibchaltcn möchten, zur Blutwurst ist früher kein Meli! zngesetzt worden, die Bindigkeit wird durch das Blut hergestelll: ledcnfalls wird das Blut zur jetzigen Zeit denselben Bnidestoff noch besitzen. Früher hielt sich die Blutwurst sehr lange, was durch Mehlzusatz gewiß nicht sei» wird. Bei Lebmvurst wird die Bindig keit durch die gewürzte Leber hergcstellt: auch die Leber wird die selben Substanzen noch besitzen wie früher: Leber wird in heißer Jahreszeit schnell sauer, durch Mehlznsatz würde die Säure noch schneller cintreten. Zur Bratwurst ist keine Bindigkeit nöttsia. da Bratwurst roh an Abnehmer vertäust wird: sie würde durch Mehl in klirzerZcit sauer werden, Unwohlsein entstehe». Auch die früher io beliebten sächsischen Kiiackwürstcheil waren ohne Mchlzusatz. Kurz, zu den früheren sächsischen Sorte» war kein Mehlzniatz. und entstanden keine Krankheiten und das ist die Folge, daß Sachsen das Land ist, wo im Vechältniß viel oder die meiste Wurst aenvsicn wird. WaS die Fabrikation der anderen Wurslsorten betrifft z. B. spanische Wurst, Muskateller, Bologneser, Straßburger. Mairkoff rc. und wie die 50 Sorten alle heißen, mag man Zusatz von Mehl gestatten, da weder Blut, noch Leber dazu kommt. Also die An regung geht dahin, die Blut, Leber- und Bratwurst wie früher ohne Mchlzusatz yerzustelleii; Mehl ist kein Fleisch." — Ihr Wunsch ist ganz berechtigt. Stach ciiigcaaiigcilcil Erkundigungen ist cs durchaus nicht nöthig, Mehl zu den verschiedene» Wulstiorteii zu nehmen, da rin jeder ordentliche Fleischer Wurst ohne Mehliiisatz sabriziren tonnen muß. Wenn gestattet wäre, 2 bis 3 Pro;. Mehl- zusatz zu nehmen, so würde die Eontrolc darüber gar nicht aus- nihrhar sein und man würde in viele» Fälle» besser tlm». die Wurst gleich beim Bäcker z» holen. Aus verschiedenen gerichtlichen Entscheidungen ist zur Genüge herpoigegangen, daß Mehlzniatz zur Wurst als Nahrnngsniittelfälichima anaescheii wird und eS ist nur zu wünschen, daß über Mchlwursimbr,kante» cm wachsames Auge gehalten wird » ... Die Redaktion. ein zn vertrauern, zu Hanse zu Weißt Tn keinen Rath?" — u S. **
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