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Dresdner Nachrichten : 20.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188706206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-20
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1887
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Linmio, Anlera« renommItte An. » -n. pur Ruck' mrte keine ver- rnsprech. tzteller eust.-Dn-üttt. MM- M MlMimIis 1,8UK VM Mz 8l» »», ii. ZLL'^ Nacht-Telegramm. «Nur iu einem Tlnnle der Aullaae. P c st. Bo» bei» bei Pocke in die Donau gestürzten Wall- iabrem wurde» 127 gerettet, BisVormitlag sind 1»1 Leiche» aiifgcsimdeii. 87 Personen wer de» noch vernicht. ILLastttvIlS ^ LLIdNv rwä «vI»tS8v x rrltL ^ » Idr « n »1« ». 4, I, I 2 vmpfoklon anrelr vr. weil. Rortdolon. Z Ula»Li«IvpNkizr«n, »<?para1arvn,I»I«ii»I»en. l«ren "W> tekdsUdtttger, »»rt«fchk»s«r IkllrLoliiisosvp Vi«kr««»e »r«ii» „»» <»«»»». I Aus Wunsch: >««»-, prob»,, kopensr.- Nein» Thürbrschtd, - ,«XX> S». Im (»»brauch. > Ourt Hvlnsliitit, Vrekävn-^.'riieregienstr.I. „IlLVttNÄSILÄttlLlL ^ ? I)re8ävn, 8ov8tirt88t; 20, I. F«r»»spr-«1,stelle 1117. 1. Tnoaneen-Kxpinlltlnn Nr all«-Toiinniroii. II. NIIlOt-Vi rbaur IU, <ii« 1>rs»>Inor lUeuIvr. III. Kir>-c«»o->.o»>r«I- unter Oar»r,ti„. IV. l!»IIeotl»o «Irr UUrli». t.uuüedielterle. Lodertdrall,I>tz8tMLlktzv«nRtzM^Iili8tisliiAFK>.IIMPt>ltzIekI>ie^!6ii,llm<i6üiW»t!lU'. Rr.171. »2,J->hrg, JahrcS-Aufl. 4»,«»« Expl, j I. Oimrlal-KnwachS 1,400 . 1 SttttrunaSanSffiiNr» kür »r» 2». Juni: «»rinbrrllcher Wind «itil»r»r Stärke »ki durchschnittlich miltlrrcr »cwöltu«,, ohne wrsenuiche Riederfchllae. Tem peratur »erhtltniffmiibig warm. Dresden, 1887. Montag, 20. Juni. Telegramme der „Dresdner Rachrichten". Breslau. Die Erncnnnng des Bischofs Kopp zum Fürst bischof von Breslau wird i» kürzester Zeit erfolge»; eine darauf be zügliche Mitchell»»» aus Rom ist bereits liier eingetrossc». London. Ter Kronprinz sowie die Frau Kronprinzessin statteten am 18. d. nrit den Prinzessinnen Töchtern der Königin in Windsor eine» Besuch ab. Dieselben wurden am Bahnhvse von dem Herzog rnrd der Herzogin von Eoimallght sowie den Prinzessinnen Christian von Holstein und Beatricc empfangen und von denselben nach dem Schlosse geleitet. TaS kronprinzliche Paar kehrte spät Na chinittag nach London zurück. Stockholm. Der Kriegsmiiiisler Generalmajor Rhding reichte sein Entlassiingsacstich ein, weil der Reichstag eine von der Regierung verlangte Summe im Bclrage von 1',0.000 Kronen, welche im Zusammenhang mit dem neuen Wehrpflichtgesttz steht, ablehnte. Madrid. Der deutsche Botschafter Graf Solms hat der Königin sein AbberufmigSschreibcn »verreicht. Lokales nnd Sächsisches. — Gestern vollendeten sich.00 Jahre, das; St. Majestät König Albert als damaliger Kronprinz aus Anlaß des 100. Jahrestages der Schlacht von Kolli» vom König Johann zuin Chef des 1. Reiter-Regiments ernannt wurde. — Se. K. H. Prinz Friedrich August fuhr gestern Bvrmittag per Tampfschiss von Pirna nach Dresden. — Anitshanplinann v. Polenz in Auerbach erhielt den Rang eines Oberrcnierunaöraths. — Der Straßburger Professor de Barh hat den Nuf an die Universität Leipzig abgelchnt. — Von einem selten lchönen Wetter begünstigt, gab vorgestern die Dresdner Liedertafel unter Mitwirkung der Capelle des Kgl. sücbs. 1. (Leib-) Grenadier-Regiments, zum Besten wohl- thätiger Zwecke der Gemciilde Blastwitz, im Garten des Parkhotels daselbst, ein grosses Concert. das sich zu gleichen Theilcn aus Mannerchören und Orchcslerwerken zusainineirstcllte. Ter Ausgang dieses interessanten und vornehmen, in der Abcndscier eines dusligen, ungetrübten Frühlingstages abgehaltcnen Vergnügens, labt sich kurz dahin zusaiiimciisasse», dag sowohl die eine, wie die andere Gattung der Vorträge ohne Ausnahme in ganz vorzüglicher Art zur Aus führung gebracht wurden. Die Dresdner Liedertafel sang mitPrä- cision und Feinheit der Empfindung, unter Reinhold Beckers vor trefflicher Leitung, nicht weniger als zehn Männerchöre und zwei Svloauartrtie, von weichen als Muster einer tadellosen Wiedergabe „Neuer Frühling" von Pelschle, „Die Früblliinölerche" von N. Becker. „Rilornell" von Schumann, „2m Walde" (mit Begleitung von Waldhörnern) von Herbcck und die Kreutzerschc „Capelle" her- vorzlihcbcil sind. Besondere Anerkennung und für sich gcnannt z» werden verdienen die reizend schön und überaus zart und sinnig zum Ausdruck gebrachten «Loloquartette und ein Chor von Möhring „Gute Nacht" (mit Baritousolo» von Herrn Grcger prächtig ge sungen). Die drei letztgenannten Nummern erzielten durch Schön heit und Reinheit des Tones und der fesselnden Zartheit in der rhythmischen Behandlung einen Erfolg für sich ganz allein. Als Preis für den bewirkten Enthusiasmus verlangte das Auditorium stürmisch Beckers „Mahnrui", der ihm auch in der schwungvollsten Weise als Zugabe wurde. Mit gleichem Glück und Erfolge abfol- Virte die Capelle des Kgl. Musikoircktors Herrn A. Ehrlich ihr ge schmackvoll gewähltes nnd iiltercssailt zusammciigcstelltcs Programm, das in der Hauptsache eine Walküren-Fantasie. die Tannhäiiser- Onverture, eine brillante Polonaise von F. Hüllwech die Tell- Ouvcrtiire nnd ei» historisches Marsch-Potpourri von Schreiner ent hielt, nicht zu sprechen von den zahlreichen Dacapo-Nummern, welche rast nach jedem V- rlrage eingelegt werden miibten. Die oft ge würdigten Eigenschaften der Chrlichsche» Direktion, tiefe und ernste Aufsagung, die seltene Reinheit nnd Tonschöubeit seiner Jlistr»- nientalmasse und die begeisterte.Hingabe an die Interpretation seines Programmes, traten auch vorgestern markant und das Audi torium fesselnd und belebend hervor. Die geschmackvolle Dekoration des Parkhvtelgarlens, die effektvolle und farbenreiche Illumination desselben durch Lampions und Wachssackeln erhöhten den Reiz des in alle» Theilcn wvhlgelungcnen, auberordenllich gut besuchten ConccrteS nicht unwesentlich und die fesselnden musikalischen Ge nüsse, im Verein mit dem angenehmen und behaglichen Aufenthalt bewirkte», das; die Besucher nur höchst ungern das Ende des zu -iner Frühlingöieier sich gestaltenden Concertes hcrannahen sahen und durch zahlreich verlangte Einlagen die Dauer desselben soviel als möglich auszudehnen suchten. — Nach den bestehenden Vorschriften über Einbernstnig der E r- satz-Rescrvisten erster Klasse zu den Hebungen siebt iungen Leuten von Bildung, welche sich während ihrer Dienstzeit selbst bekleiden, auSrnstcn und verpflegen wollen und die gewonnene» Kenntnisse in dem vorschriftsmäßigen Umfange dargclcgt haben (8 11 des Gesetzes über die Verpflichtung zui» Kriegsdienste vom l». November 1607), für die erste Uebung unter denjenigen Truppen- theilcn die Wahl >rei, welchen für das betreffende Jahr die Ausbil dung der Ersatz-Reservisten übertraaen ist. Von dieser Befugnis; ist bisher nur wenig Gebrauch gemacht worden» waS wabrscheinlich mir auf Unkenntnis; der betreffenden Vorschriften zurückzusühren ist. — Dw günstige Aufnahme, welche der Bericht über die Biblio thek unserer technischen Hochschule (kgl. Polytechnikum) im Jahre 1885 allseitig fand, hat den Bibliothekar .Herrn Prof. Dr. Fuhr ma n n bestimmt, auch über das verflossene Verwaltiliinsinhi einen solchen Bericht zu verfertigen, welcher, wie sein Vorgänger, im „Civil- Jnaenstur" erschienen ist. Am Ende des Jahres 1880 bestand die B uchersammlung aus 21,777 Bände», welche sich auf 7005 Werke vecthciltcn. Der Zuwachs im Jahre 1880 betrug 014 Bände. Ausserdem wurdcn die bereits vorhandenen Scnnmclbändc der 18 Ablhcilungen um kW Inauguraldissertationen, Habilitationsschrif ten, Sonderabdrückc rc. vermehrt. Die Patentschriftc»- sammtuna enthielt Ende 1880 37,622 Nilininer». Der Zuwachs anPatentschristen betrug während des Jahres 1886 : 3711 Nummern. Es wurde» lin Jahre 1886 in« Ganzen 4060 Bände ausgelichen. DaS Lesezimmer der Bibliothek wurde während des JahrcS 1880 etwa 16,200 Mal benutzt, und zwar darunter auch etwa 2850 Mal von Personen der vcrlchicdensten Kreise der Bevölkerung. Am Schlüsse des JahreS 1866 lagen im Lesesaale gleichzeitig 208 Zeit schriften ans. von denen 32 Eigentbum der natnrsorschendcn Ge sellschaft „Isis" waren. — Es hat sich also in Sa. die Bibliothek des Polytechnikums Dresden im Jahre 1886 erheblich vergrübet und ihre Benutzung ist gewaltig gewachsen. Wenn die entgegen; kommenden, Jedermann die Benutzung der Büchersammluna und des LeseiaaleS möglichst erleichternden Bestimmungen der „Biblio- theksordiiung" in immer weiteren Kreise» bekannt werden, wenn ferner mehr und mehr bekannt wird, das; die Bibliothek an allen Wochentagen acht Stunden lang geöffnet Ist, dabei aber im Lese saalc stets die neuesten Nummern von niehr als 200 auslicgcn, so werden sich voraussichtlich noch größere Bcnutzuii! zahlen ergeben. Hohe derartige Zahlen sind aber nicht nur für sächsische technische Hochschule, sondem sür ganz Sachsen, insbesondere sür Dresden, erfreulich. — Die hiesigen 42 freien Krankenkassen Dresdens richten durch ihren Vorsitzenden an den Rath eine Petition. Sie bitte», er wolle dcn in Dresden wohnenden Mitgliedern der bez. Kassen die Verpflegung und Kur ini hiesigen städtischen Kranken- hauic zu demselben Preise — pro Person für einen Tag 1 Mk. — gewähren, wie dcn Mitgliedern der hiesigen Ortskrankenkassc. — Ein buntes geographisches Potpourri bilden die Namen der aus dem zweiten deutschen Schlosscrtag vertretenen Städte. Zu dem Congreß, der, wie bereits mitgetheilt, heute Vor mittag 0 Uhr in Mciuhvlds Sälen eröffnet wird, sind Deputirte erschienen aus: Thorn, Görlitz, Breslau, Berlin, Bcrnburg, Witten berg, Wolsenbüttcl, Köln a. Nh. Cassel. Chemnitz. Freiberg, Cöthcn. Schwerin, Torgau, Stettin, Braunichweig. Leipzig, Graudrnz. Bnlgstädt, Crimmitschau, Halberstadt, Neustrelitz, Eilenburg, Bntter- stadt, Dresden. Herrnhut, Düsseldorf, Altenbnra, Hamburg, Güt tingen. Meißen, Bautzen, Oldenburg, Halle. Magdeburg, Lübeck und Weimar. — Das vorgestrige Concert im Zoologischen Garten im Verein mit dem wunderbarsten Weller hatte eine unglaubliche Anzahl Musik- und Naturfreunde znsauimcngcsührt. Die vorhan denen ordniingSgeinäßcn Sitzgelegenheiten reichten nicht aus nnd mußten die sonderbarsten Ergänzungen erfahren: — aui Bierfässern und iniprovisirtcil Brei-Bänken sißen da verschiedene Leute herum und trininphirten noch, denn lehr Bielen gelang cs überhaupt nicht zum Sitzen zu komme». Tie Trenklcriche Capelst spielte ganz prächtig: der Zauber des wonnigen Tages beseelte sie nnd ihren beliebten Meiflcr und befeuerte Ausdruck wie Präcision auf das Schönste. An anerkennende» Applaus fehlte es daher auch keines wegs. Eine cigcuthiimliche Episode spielte sich etwa in Mitte des Concertes ab, die großes Aussehen erregte und mancher modenärrischen Dame eine Warnung sein könnte, die Extravaganz in der Toilette nicht allzuweit zu treiben. Eine in Dresden lediglich infolge ihrer auffallenden Toiletten vielbelanntc uns mir einem originellen Spitz namen bedachte wohlhabende Dame erregte denn auch vorgestern durch die Formen ihrer Kleidung und die grellsten Farbcnzusaminen- itcllringen—blaues Sammetlleid, schreiend gelber Spitzenshawl u. s. w. — die Aufmerksamkeit in so hohem Grade, daß zunächst die zahl reich vertretene weibliche und männliche Schuljugend ihr ausschließ liches Interesse unter der rückhaltlosesten offen ansgesprocbcncu Kritik und unter Lachen knud »ab. dann aber auch sehr viele Con- rertbesncher und Besucherinnen sich um die bei alledem sehr ruhig bleibende Dame gruppirtc». Später begab sich Dieselbe zwar in den innere» Nestaurationsrauiii, aber auch hier wurde sie von einem dickte» Menschenkrcise umschlossen, bis sich dann endlich die allge meine Neugier gesättigt Halle. Leider hat die Dame dabei von jungen nbermüthigen Leuten maiiches nnritterliche Wort hören müssen und manches verletzende Lache». Der Sin» sür Einfachheit hätte sie in diele fatale Lage eben nicht gebracht. — Denjenigen unserer Leser, welche als Thcünchmer an der hiesigen Stadr - FernsPre,hcinr > chtung öfter mit ihren in Pirna, Mügeln oder Niedersedlitz wohnenden Geschäftsfreunden mittelst des Fernsprechers zn verkehren pflegen, wird nicht unbe kannt sein, daß früher die Gespräche, welche in einer der zwischen Dresden und den genannten Orten bestehenden Verbinduiigs- leitllngcn geführt wurden, in den anderen Leitungen mehr oder weniger deutlich mitgehört werden konnten. Dieses Mit- sprcchen der übrigen Leitungen, eine Folge der elektrischen Jndilc- tionswirknngen zwischen dcn einzelnen, parallel an demselben Ge stänge gesührtcn Berblnbungsleilungen, störte mitunter die Ver ständigung, wenn in veffchiedciien Leitungen zugleick gcwrochm wurde. Seit einiger Zeit ist es nun den fortgesetzten Bcmiihungen der kaiserl. Ober-Postdirektion Hierselbst erfreulicherweise gelungen, durch sinnreiche Anwendung eines von der deutschen Reichs-Tele- graphciivcrwaltnna zuerst deinitzien Mittels (Doppelleitungen mit Kreuzungen derselben und Einschaltung von Jndnctionsüberkragern) die störende gegenseitige Beeinflussung der gedachten Leitungen völlig zu beseitigen, so daß die in einer derselben gesprochenen Worte in dcn anderen nicht mehr hörbar sind. I» Folge dessen acht die Unterhaltung mittels der Vcrbindungsleitungen mmnichr stets glatt und leicht von statten. Eine weitere Verbesserung des Svrechverkchrs zwischen den oben erwähnten Orten ist durch die Einschaltung von RclaiSubertragern, welche dcn unmitlelbaren sowie durch die erzielt worden. . . . zwischen Pirna und Dresden und 'erniöglicht daher auch eine raschere Ausführung der zwischen den Theilnchmern dieser beiden Städte verlangten Verbindungen. — Gegenwärtig werden überdies dcni Vernehmen nach bei der Haupt.Vcrinittcliinaöanstalt in TreSben-Allsladt aus Anlaß des HiiuutritlS einer großen Anzghl neuer Thciliickmer zu dem hiesigen Fernsprechnetz beträchtliche Cnvcitcrnngen und Ver besserungen der Betrirbseinlichtungen vorgeiioiiniic», so daß bei der Ausführung der Verbindungen die größtmögliche Beschleuni gung gesichert lein wird. — Man schreibt aus Prag unterm 12. d.: „Gerüchtweise ver lautet, daß neuerer Zeit znm Generaldirektor der Auisin-Teplitzer Bahn der Betriebsdirektor der k. k. Staatöbahiicn in Pilsen, .Herr Reichert, in Aussicht genommen sei. Herr Reichert ist rin in der Wolle gefärbter Tscheche. Dessennngcachtet soll eine hervorragende Persönlichkeit in Aussig, welcher einen besonderen Einfluß auf die Besetzung dieser Stellung zusleht, sür das Projekt bereits gewonnen sein". — Diese Notiz hat auch sür »ns Sachsen Interesse. Tenn abgesehen davon, daß eS sür unsere zahlreichen, das Industriegebiet Nordböhmens bereisenden Landsleute nicht eben erfreulich ist, in rem deutschen Gebieten völlig tschechische Fahrordnungen re. zu finden, bei deren Benutzung man erst wissen muß, daß Drasdany so viel wie Dresden u. s. w. heißt, — sind cs znm Theil Dresdner Banksinnen, welche bei der Wahl des Obcrbeamte» jener Privat- Äohn dcn entscheidenden Einfluß haben. An diese sei denn auch die Mahnung gerichtet, ihrer nationalen Ausgabe eingedenk zu sein und z» verhindern, datz nicht die von ihnen beeinflußten Institute zu Mittelpunkten tschechischer Agitation werden, wie dies bei einer jener Bahnen thatsächlich schon der Fall ist. Denn die Tschechen kennen jene „Objektivität" nicht, welche die Deutschen leider nur zu oft als Deckmantel sür ihre Schwäche benutzen. Wo sie einmal sind, wirken sie auch im nationalen Sinne. — Technisches. Kamrelhaare spielen in neuester Zeit eine aroßc Nolle ans dem Weltmärkte. Es ist bekannt, daß Kanicelhaar- Stvfse und -Decken Geschmeidigkeit und Wanne mit Elasticität verbinden und dadurch mehr und mehr in Ausnahme kommen. Daß aber das „Schiff der Wüste" auch Haare lassen muß, um Maschine» treiben zu helfen, dürste Bielen neu sein. Die Firma Rrddaway u. Co. in Manchester (Vertreter in Dresden: Mar Conrad, Waisen- s- i hansstraße 30, 1) fabricirt seit einer Reihe von Jahren Treibrie- ie men aus Kamcclhaar und hat sich in aller Herren Länder Patente " hierauf erworben. In Deutschland wurden dieie Riemen erst vor ca. 2 Jahren eingelührt, und haben die Versuche damit, sofern sie an der rechten Stelle gemacht worden sind, sehr bciricdigt. Tie Patente beziehen sich übrigens i» der Hauptsache ans die ganz neue und höchst eigenthnnilickc Webart, und hieraus sind auch wvhllin erster Linie-die glänzenden Etiolge zurückzuführc». während ?dce besonderen Eigenschaften dcS Materials erst in zweiter Linie zur Geltung kommen. Wenn z. B. Riemen der Hitze, der Nüsse. Säuren, dem Staube und dergleichen ausgeietzt sind, io haben sich solche aus Kamcclhaar, da alle anderen Rieinenartcn nicht so widerstandsfähig waren, als unüberlrefflich erwiesen. Andererseits thun sich die Knmeethaar-Riemen durch eine außerordentliche Zug kraft hervor, welche durch die bereits erwähnte besondere Wcborl. als auch durch oie den Kameelhaaren innewohnende große Zähigteit und Haltbarkeit erzielt ist. Tie Riemen werden übrigens mit vege tabilischem Schuß gewebt nnd zur besseren Konscrvirung imprägnirt, resp. rvlh überstrlchc». Im Gebrauch wird der Anstrich von Zeit zu Zeit erneuert. Bei ungewöhnlich großen Kraftübertragungen pflegt man Riemen jeder anderen Gattung n doppelter Stärke zir nehme». Hierdurch wird cincrseits der Preis verdoppelt, anderer seits auch oie Geschmeidigkeit nno AdhäsionSkrait wesentlich beein trächtigt nnd mithin die ganze Leislungssähigkeit der Riemen sehr vermindert; Kaincclliaar-Riem.cn dagegen tönnen auch in der einfachen Stärke dcn denkbar größten Belnsiungcn ausgesetzt werden. Im Prci'c stellen sich die einfachen Kameelyaar-Riemcn etwas höher, als die anderer Gattungen, ihre Vorzüge treten aber bald klar zn Tage. Interessant wäre, durch Versuche sestzustellcn, ob sich nicht Schafwolle sür den gleichen Zweck verwendbar machen ließe. — Dem L>. ivcricht des II ci t l st i I a> e » Amtea der Staat Dresden auf die Woche vom d. dis mit II. Juni d. I. Ist zu entnehme», datz N! Paare die Ehe f.ekchlolsc» haben, in der Vorwoche 117 »linder (Uli möiml., 78 weilst.», deoo» 2» nutzer der Ehe und i> todl nebore» wurde» und in der atlicnwiirtigen Woche N2 Personen <U0 männl., .',2 wclbl.), darun ter 3t Ninder, die im erste» Lebensjahre standen, verstorben sind. An an- fteltciidcn Nrankheite» verstärke» zuia,innen 7 Perlone». »nd zwarvu. A. 1 grau am UntertcibSthvhnS «nb 3 »Inder, von denen t über 1—3 I. und 2 über 3—l» I. ait waren, a» Tivhiheritis. Die Li»l,ieiil>Istoindsncht forderte Ist, Lmincn- und viittröhrcncntzüiidiuni 1 l, andere Nrantheiten der AthimmnS- oraane 3 Ovler. Dem «rcvs verfiele» 2 M„ 7. g.. der «Itcrsfchwäche 3 W.. 1 g. Auf-,erde,» waren 4 Lelbftniorde zu verzeichnen. Tie tzahi der an DIhh- theritis Verstorbenen stic«, Ser Vorwoche aegenüber von 2 ans 3 und die der Sterdesülle überhaupt von 101 ans >12. so dar, die neaenwariiac Woche nstc- drrum als eine weniacr aünstiae bezeichnet werde» mutz. Tic Teiiivcratilr der Lust bezifferte sich im Talicsniillel ans 13,88 Grad Celsius; die höchste Tem- vcratur <21.ti tstr.) brachte der ist., die niedrinftc (7,2 (str.) danenen der It. Juni. Tic Temperatur de» Elbwassers belief sich im Marimnm ans 20,0 Grad am st. nnd 10.. nnd die »litticre reialive grnchttakett der Lust ans 7l Praz. Tic HUchtimn des Windes war eine wenig wechselnde, »nd cs ergab die ans sänwstlichen Ni,nt»»ge» berechnete initiiere Richtung : West-Nord-West. A» 2 Tage» siele» ii.st Millim. stieme». — I« -er cittsvrechende» Woche des Vorjahres versiarbc» ziiiamwe» 118 Personen, darnntcr eine Iran und <> Mil der an T!vh!hcritis. Ter wöruiste Tag <21,0 Grad) war Ser 7., der kühlste (8.6 Gr.) dagegen der 6. Zimt. An 3 Tagen siele» 10,3 Millim. Regen, 2 Tage.zeigte» Tlmu »nd Nebel. — Im Monat Mal 1887 betrug die stahl Ser von dem tkrcentiv-Personale der hiesige» »öiiigl. Polizei-Direktion «»gezeigten Verbrechen, Vergehen und Ncbertretmige» 1783, die stahl der erstatteten Anzeige» 2060. Tic riaht der «rrcstatc» betrug 751- und die stahl der Ser Polizeidircki,«.» zu- bez. vorgesühNa» Personen 23>. Selbstmorde kamen 6 »nd Lcibstnwrdvcrjliche 2 zur Anzeige, wovon sich eine Person erschossen. 2 vergiftet. 2 crlrönkt und' 1 durch Nohtengas gelobtet habe». 1 Person versuchte durch Erhängen und 1 Person durch «»ischneiden der Pulender sich zu tödtcn. Nuglüstssölle wurde» 71 angezeigt, wobei 2 Personen sofort todl wnrcn, 13 schwer verletzt, 36 leicht verletzt wurden, und zwar 17 vnrch eigenes Verschulde», 17 nnvcrschnldct und 7 durch Verschulden dritter Personen vernnglüstte». Familien »nd cinzclstehendc selbstständige Personen wnrde» als angezoge» gemeldet I3l6, adgenieldet 101«». während sich die stahl der Meldungen über Fnmilicn und selbständige Personen, welche als bereits hier setzhaft die Wohnung gewechselt Hube.,, ans 2281 belief. Fremde wurden in diesem Monat 27.5t»3 angcnieldct nnd 21,763 abgemcldct. — Jin Saale der Kausmamffchast eröffnet morgen Abend 8 Uhr Fran Martha Abbadic de Poronec ihren imnzösischcil Vorrragseyeltts. Das Programm enthält die Name»: Lamartine, Beranger, Victor Hugo. Massel, Eoppöc, Daudet und Molic-re. — Für Dresden liegt de» heutigen Exemplaren die Ne. 55 des „Gewerbeschutz" als Extrabeilage bei. — Freitag den 1. Juli findet un Krystallvalast zu Leipzig das diesjährige Sommemst des Nnivcr > itäts - Säugerver- eins St. Pauli statt. Dasselbe wird gefeiert werde» durch ein Concert, welches um 6 Uhr Abends seinen Anfang nehmen wird und durch eincil an dasselbe sich anschließenden Ball. — Heute Vormittags 11 Uhr findet in Grimma die feicr- -.. . ... „achdem cstcllt worden ist. gegangene Nachricht, daß der Branddirektor der Stadt Leipzig. NegreriliigHbauineistcr Wild. Döhring, an Stelle des Branddirektors Witte in Berlin, welcher derart schwer erkrankt ist. daß, wie cs heißt, an eine Wiederauf nahme seiner Berussthätigkcit nicht zu denken ist, berufen werden solle, wird jetzt vom «Leipz. Tgbl." als unrichlig, mindestens abcr verstüht bezeichnet. Herrn Branddirektor Döhring sind noch von keiner Seite Eröffnungen gemacht worden. — In der Leipziger Straße in Entritzs ch wurde vorgestern ein vierjähriges Kind des Lokomotivführers Pröhl durch einen Ziegelwagen tödllich überfahren. Der Kopf des Kindes war voll ständig zerquetscht. — DicZimmcrgcscllcn in Grimma haben mit ihrem kurzen, nunmehr beigelegtcn Streik doch etwas erzielt. Einen Pfennig! — d. h. als Zulage znm Stundenlohn. Später, wenn de» dortigen Meistern die in Aussicht stehenden größere» Bauten übertragen werde», soll die Zulage aus 3 Pig. per Stunde steigen. — In Pega u wurde Bürgermeister Lobcck, welcher seit 1862 dort amtirt, nunmehr ans Lebenszeit gewählt. — Ein Schleppkahn der Gebrüder Schüller in Obcrvogcl- acsang, mit 18 Waggons Braunkohle beladen, havarirte am Freitag Abend gegenüber den Postclwitzer Brüchen. Kahn und Ladung sind versichert: die Schifffahrt wird durch den Unfall nicht gehindert. — Am 14. Juli findet in M eißcn großes Schulfest stall, an dem 2400 Kinder Theil nehmen. — In Zschocken bei Hartenstein hätte am I I. d. M. ein ge fährlicher Waldbrand entstehen können. Ein Waldarbeiter hatte sich nämlich während der Mittagspause Feuer gemacht, wobei sich gefällte Stämme, Scheite und Reißigbaiistn plötzlich entzündeten. Znm Glücke bemerttcn Ziinmerlcule und Waldarbeiter de» anf- steigenden Rauch »nd die Flamme nnd kmmtcn rechtzeitig dem Brande entgegen treten. Der betreffende Waldarbeiter erlitt aber derartige Verletzniigen. daß er iiiiltclst Wagens nach dem Kranken haus zn Hartenstein gebracht werden mußte. — In der Stacht zum 17. d. M. gegen V,2 Uhr entstand in der Scheune des dem Weber Wagner gehörigen, in Knnncrs- ss
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