Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051018010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905101801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905101801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-18
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugrgedW: vtrrttvUttt» B» »—»- de« tt-N« tt»w»gu», d«rch «lim >K «xd «, » «?. »oWW»v»au«w«nt»!»°^. » Vit. I». » Mt. so vt. »et «»«M« «uslkllu», dur« »t« Po» »VN. («ImeBrkkNotlL>,>«»u». fand «tt emwrk-dnidem Si'Ltaa«. N aLdril «Irr vrNkel>». Ort^iiol- NUteil>»,n> «ur mU d«»tli»er Oi«lt»Ba» Iabe < -Dreld. Nachr.") tiMi» «L»rr»o>w- Lonvrar. «mvröt« dletdk» ui,d«rEck»i»t: «ulvuliaiit» Mamiikrtvt« werde» vickit ooldtwalirt. »»leiraww-Ideelsi: «,ch»»ch e« »ri»»i» GlsrMtl 1856. «»NI»!«-,»««, »r. L« r»ol^ .<w Slot»«». <7Loeo2»SvL», Liarokvorlriuk l»r«»^«i», seltturerltt 2. KouptAelchSstrstelle: Maricustr. 38 40. flnrelgen-canl. »nnalim« don Lnkündtauuaeie di» uaitimiltass 3 Ulir Eonn- und Merlau» nur Marikiiinaiic.:« von N bi» '/,! U!« Die > ioalliueü>m«0> zelle ica. » Lüden, W Li».. Au. kundi»un»rn aui der Prwalleit« keile L Pf«.: iie r ivailiae seile aus Leit seile so Pi» , al» Eiiiaelaudl Zeile so Li» In Nummer» na» S»»n- und Arier«»»«» r ival»»e Ärimd««U« M Mg., aui Privatleile «o Pf,. awaltiae Zeile auf Terlieile u»L al« Emaelandi M Pf,. Auswiirli-eAus. trüge nur gegen Vora»sb«al,Iun». BelegblLtlcr werden mit w Pf,, bcrcchner. KernIvreSanILIub: Am« 1 Nr. U und Sir. 20SS IS> Fd »» »»I» «» »» die «blich- Provision. S» II II1^ II «II «arauttemittel r». 2» MiNione« Mark. t«Il« au» ei», »erst».-Bestand ca. UV «liitioneu Mark. 6««e»I-1xtotir.bi vr«t><«: lobinn vsorgon-^IIes 33 (eig. Haus). Z Llv8«It IUjei88nvr Mmseliineii ^W» ^ davon Vollruk! —---- - ^ II aupt-Alt««I«rle»k« bei Al. Lkvr>i»r«Lt, Al< ( Ilrmlkor GM- ltezuiritore« i»er >>»tem° j» klxeiicr lVeilÄttt. LrouLvuedlor lür Las. Petroleum uuk. starren. «. Vvvsntivr, klin virkliekss Limmsrlukt- lk«iniiamr>-mitt«k. also aiolit uur sw »enian-Vanloolciinzro- «uittsl, ist L»rl Rksnsivkuoki „Vroalll" äa«8olbs niit olnem 8prav-Lpparat im ^immor rerstliukt, dknvirkt eins littlstiz-v voxintoßtioii äor liimmsrlutt unck I>intvrl»8ist einou unvonohnu;». «rkrisekonckoa Ooruek. /min l'roiso voll K. 1,5V pro Illasebo ru berivliov von !ar! Wenä3clruek8 LSadUssemeot 81MK81I'. 11. Rr.28S. öüikitl: Knrtelle. Betliebsmittklslemvinichnft, Zur Uleiichteucruiig, ^uiidrsirrcullllstulte» t^cwerbe- verciu, GcnchtSvcrhcmdluiiac». Prcuiliicher tVliuistcrwcchsel. Lvtlcrielistc. Streiflichter znr Kartellfrage. Die amtliche Ankündigung, dag dcr Reichstag bei seiner Wiedereröffnung die längst verheihene Rcgiemngsdentichriit über die Kartelle vorfinde» wird, lenkt in Verbindung mit dein eben falls durch Kartellsragcn veranlagte» Wechsel im preiischchen Handelkministerilim aufs neue die Aufmerksamkeit weiterer Kreifc auf diesen für unser wirtschaftliches Leben so überaus wichtigen Gegenstand und läsjt eine kurz zusammenfassenbe unparteiische Darlegung der leitenden Gesichtspunkte der Materie angebracht erscheinen. In ihrer reinen ursprünglichen Form verkörpern die Kartelle den an sich durchaus gesunden Grundgedanken, durch Vereinigung selbständiger Unternehmungen mit gleichen oder verwandten wirt schaftlichen Interessen den ungesunden Wettbewerb auf dem gemeinsamen Markte zu beseitigen. Der zügellose Wettbewerb und die sich daraus ergebende Ueberprodullion haben zur Bildung der Kartelle geführt, die daher zunächst bezwecke», die Produktion in einer den Bedürfnissen des Konsums angemessenen planvollen Weise zu regeln und eine der wirtschaftlichen Lage entsprechende Preisbildung zu erzielen. Derartige Kartelle, die sich streng ans den gekennzeichneten Zweck beschränken, wirken nicht nur wirt schaftlich, sondern auch sozialpolitisch nützlich durch die Gewährung einer dauernden Arbeitsgelegenheit, die eine Folge der von ihnen bewirkten Stabilität in der industriellen Tätigkeit bildet. Man darf daher nicht alle Kartelle ohne weiteres in einen Topf werfen, sondern mutz die Vorfrage stellen, welches Endziel sie verfolgen. Solche, die. wie das Zucker- und SpirituSsmidikat — Kartell ist der allgemeine Ausdruck, während Syndikat gewöhnlich zur Spezialbezeichnung gebraucht wird — die ausgesvrochene Tendenz haben, ein darniederliegendes Gewerbe, wie es die Landwirtschaft zweifellos ist, zu erhalten und zu heben oder ein noch nicht dar niederliegendes vor dem durch eine unlautere Konkurrenz drohen den Verfalle zu schühen, haben eine vollständige Eristenzbcrech- tlgung. Wenn sich aber ein Syndikat mit der Absicht bildet, auch in ungünstigen Zeitläuften und Konjunkturen übermässig bohe Preise zu halten, um des DividendengewinnS willen, mit monopo lisierender Tendenz, mit dem Willen, diktatorisch als Trust nach amerikanischem Muster den Markt zu beherrschen, dann kann die wirtschaftliche Einwirkung eines Kartells nicht mehr als dem Gesamtinteresse entsprechend erachtet werden, sondern dann ist dcr Scheideweg erreicht, an dem die industrielle Produktionsfäbiglcit des ganzen Landes in Frage kommt und die öffentliche Wohlfahrt Schutz und Abhilfe durch gesetzliche Maßnahmen erfordert. In Deutschland gibt cs gegenwärtig etwa M Syndikate, deren Tätigkeit sich nicht auf die Reichsgrenzen beschränkt, sondern größtenteils auch den Absatz nach dem Auslande umfaßt. Gleich zeitig hat auch unser heimischer Markt nicht unerheblich unter dem unlauteren Geschäftsgebaren der fremden Trusts zu leiden, die uns mit ihren Waren zu Schleuderpreisen überschwemmen, vor denen selbst die LRauern der Schutzzölle nicht genügend standhalten: aus anderem Wege aber ist de» ausländischen Trusts natürlich nicht bei- znkommcn. Im Gegensatz hierzu sollen unsere nationalen Syndikate ip erster Linie Produktion und Absatz regeln. In Wirklichkeit aber haben auch sie vielfach die Preispolitik znm obersten Prinzip erhoben, und gerade dieser Umstand erregte den Unmut der össentlicbcnMeinung gegen die Kartelle bei uns in Deutschland in so hohem Grade, daß die Regierung sich schließlich sogar zu dcr Einleitung einer amtlichen Untersuchung genötigt sah, als deren erster Niederschlag sich die eingangs erwähnte Denkschrift darstellt. Die Aus schreitungen der kartellistischcn Preispolitik sind schlechterdings nicht zu entschuldigen. Ihre Wirkung geht nach dem Urteile von Sachverständigen so weit, daß sic, sofern sie den wichtigsten Nohstoffverbändcn zur Last fallen, den wirt- lchaftlichen Niedergang in vergangener Zeit nicht nur wesentlich verschärft, sondern auch später den Gesundungsprozeß verlangsamt haben. Bezeichnend nach dieser Richtung ist. daß die staatlichen Erhebungen über das Kartellwesen selbst mit Bezug auf die bcst- geleitete deutsch« Organisation, das rheinisch-westfälische Kohlen- chndikat, gerade im Punkte der Preispolitik vielerlei belastendes Material ergaben. Es wurde u. a. festgcstellt, daß das genannte Syndikat in der Zeit des wirtschaftlichen Rückgangs die Preise künstlich hochhielt, anstatt dcr schweren Notlage dcr heimischen Industrie durch eine abmildernde Preispolitik zn Hilfe zu kommen. Ein drastisches Beispiel für die Macht solcher wirt schaftlicher Vereinigungen nicht nur in Bezug aus die Be einflussung der Preise, sondern selbst in politischer Hinsicht bietet der Verlauf der bekannten Hibernia-Angelcgenheit, über die der preußisch« Handelsminister Möller zu Fall gekommen ist. DaS Hibernia-Syndikat vermochte aus eigener Kraft den Vorstoß der Regierung zur Verstaatlichung des Unternehmens siegreich abzuweisen. Der Staat ist in dem erstmaligen Waffengange mit dem Syndikat augensällig der unterlegene Teil geblieben und einstweilen erscheint es noch sehr fraglich, ob der Nachfolger dcS Herrn Möller ein günstigeres Ergebnis erzielen wird. Ein beredtes Zeugnis für die gewaltigen Kampfmittel, über die solche Vereinigungen verfügen, gibt der sogenannte Trotztrust der .tzibernia", mit dessen Hilfe seinerzeit der Feldzug gegen die Verstaatlichung geführt wurde. Die dem staatlichen Angebote ablchneno gcgenübcrstchenden Aktionäre übergaben nämlich alle ihre Aktien, d. h. die Mehrheit des Kapitals, dem eigens zu diesem Zwecke neugebildeten „Trotztrust", dcr dann seinerseits den Antcilnehmern so viel Aktien der neuen Gesellschaft «in händigte, wie sie Hibcrnia-Aktien eingeschossen hatten. Jeder Beteiligte an dem Trotztrust konnte nun mit seinen Trotztrust- AÜieu machen, was er wollte, aber die in der Mehrheit gegen die Regierung befindlichen oppositionellen Hibernia-Aktien blieben unveräußerlich als Gegenstand der Trustakticngescllschasl in einer Hand beisammen, und es war der Negierung unmöglich gemacht, etliche von ihnen hinzu zu erwerben, um sich die Mehr heit zu sichern. Um die gemcinschädlichen Auswüchse der Kartelle zu unter binden, wird von verschiedenen Seiten eine direkte Ein mischung des Staates in die Preispolitik ge fordert. U. a. hat sich im Vorjahre der Juristentag in Innsbruck niit großer Mehrheit für ein staatliches Eingreifen in dem Sinne ausgesprochen, daß das Einschreiten vornehmlich gegen übertriebene, wirtschaftlich ungerechtfertigte Preissteigerungen gerichtet sein müsse, zumal gegen solche, die empfindlich die Lebenshaltung der minderbemittelten Klassen treffen. Dagegen vertritt Professor Schmoller mit vielen anderen Theoretikern in seinen aus der jüngsten Mannheimer Tagung des Vereins für Sozialpolitik ausgestellten Leitsätzen den Standpunkt, daß ein unmittelbares Eingrcisen des Staates bei der Preis bildung aus praktischen Gründe für ausgeschlossen zu halten sei. Die Regelung der Kartellsrage sei vielmehr zur Zeit auf ge setzlichem Weg« nur in der Form einer Einschränkung des Ma ch t mi ß br a u ch s möglich, und deshalb müßte eine vollkommene Ocsfcntlichkeit dcr Beschlüsse dcr Kartelle, eine Ein engung ihrer autonomen Straigcwalt und Rechtssatzung gegen über ihren Mitgliedern, sowie der Aiisschlußvertröge hcrbeigefübr! werden. Ferner seien mittelbare Eingriffe des Staates in die Preis- und Exstortprämicnpolitik der Kartelle durch Eisc ri tz ahn tarise und Zollpolitik, Hinwirken aus Kompro misse zwischen Verkäufern und Käufern, sowie zwischen Kariell- lcitcrn und Arbeitern über die Preise und Löhne geboten. Weiier empfiehlt Schmoller eine Aenderu » g der Aktiengcietz - gcbung durch die Bestimmung, daß ein Viertel des Ansiichrs- ratcs und des Direktoriums von Mticngesellilbaften mit 75 und mehr Millionen Mark mit Vertrauensleuten dcr Hiegierung zu besetzen ist, die in der wirtschaftlichen Politik des Unternehmens die Interessen des Gemeinwohls zu vertreten hätten: überdies sollen die Dividenden über 10 Prozent je zur Hälfte dem Reiche und dem Staate znsallcn. Schmoller erblickt asio den TyvuS der schädlichen Nicffn-Unternehmung in den Gesellschaften mit mehr als 75 Millionen Mark Kapital. Allein das ist offenbar eine ganz willkürlich gezogene Grenze, die in der Sache selbst nicht begründet erscheint. Das, worauf es hauptsächlich ankommt, ist, wie bereits betont wurde, der Monopol-Charakter eines Syndikats, der cs zum Trust, zum Ringe macht, und auf dcr Grundlage dieses Unterscheidungs-Merkmals wird sich auch das in Aussicht gestellte deutsche Syndikatsgcsctz ausvaucn muffen, wenn anders es wirksam sein und mit möglichstem Erfolge die unverkennbaren Auswüchse und Schädlichkeiten der Kartelle treffen soll, ohne diese selbst in ihrer eiuwandsrcicn wirt schaftlichen Tätigkeit zu hemmen. Auf derselben Linie bewegte sich auch dcr Antrag, den >m Jahre 1900 der nationallibcrale Abgeordnete Freiherr von Heyl im Reichstage cinbrachte, des Inhalts, solche Kartelle und Syndikate, deren Gcschäftsgebarung eine» nachweislich monopolistischen Charakter angenommen hat, einer sachgemäßen Neichsaussicht -u unterstellen. In jedem Falle birgt die Kartellfrage eine solche Menge von theoretischen und praktischen Widerständen und Hemmnissen in ihrem Schoße, daß eS selbst bei dem besten Willen aller beteiligten, nicht von parteipolitischen Schlagworten bccinslußtcn Kreise außerordentlich schwer hält, eine ersprießliche, olle be rechtigten Interessen sorgfältig obwägendc Lösung hcrbcizuführcn. Es wird daher auch aller Voraussicht nach noch gute Weile haben, che ein brauchbares Syndikatsgcsetz sich aus den jetzigen vorbereitenden Maßnahmen herausschält. Der grundsätzliche Standpunkt der Regierung ist in der Erklärung enthalten, die Gras Posadowsky bei den zollpolitischen Verhandlungen im Reichstage abgab: „Die Reichsverwaltung verfolgt die Vorgänge aus dem Gebiete des Kartellwcsens mit der größten Aufmerk samkeit, ist aber von der Ueberzeugung durchdrungen, daß bei der gesetzgeberischen Behandlung dieser volkswirtschaftlich so außerordentlich schwerwiegenden Frage die größte Vorsicht ge- boten ist." ncmt Ligipiege! schlug mit Teilen der dritten Kompagnie die llnsständiichcn am llmbcknrnffuffe, zwnchen Kilwa und Lindi. Major 'Jolmnnes ging mil dein Ciwediliviickvrps heute a»i den Kreuzern „Bussard", „Seeadler" und dem Gouvernements vampter „Kaiser Wilhelm ll " nach Kilwa, von wo er in drei Kolonnen aus ^iongea vormariclsiere» soll. Das Eiepcdinons lorps besteht aus der Kompagnie v. Marwitz, dcr Kompagnie v. Kleist, dem Detachement Marinc-Jnsantcrie v. Sclilicyting und den Etappentriippcn unter Oberleutnant Frank, zusammen etwa 500 Gewehre, drei Maschinengewehre, 50 HilsSkricger uiw 600 Träger. Das Detachement v. Grawert ging gleichzeitig zur Verstärkung nach den Piatilmbibergen. Die nach Kilwa äbgc- reiste Eiienbahn-Ttudleilkouimiision dcr Unternehmer Philipp Holzmaiiii für Erkundung dcr Lüne Kilwa—Liwale wiro von 40 Mann nnier Oberleutnant Schulz begleitet. Ucber Kap stadt melde! Bezirksamtinonii Richter die Besetzung Ssongeas durch Oberleutnant Klinghardt mil Hilsskorvs ans Bismarcks- Äerlin. lPriv.-Tcl.l Das „Hanseatische Preßburcau" bat über daS vielnesprochene B » r e n k o in p l o t t, in Wind - h n k weitere Nachrichten erhalten. Cs bestätigt sich, daß, wie allgemein vermutet wurde, die Verschwörer dcr Klaffe der Nationalscvuts angchören. Es handelt sich ober nicht, nur wie aus der Dcpciche des Gouvernements heroorzugeyen schien, um einen verbrecherischen Plan dcr lieben verhafteten Rädels führer, sondern hinter dielen standen noch, wie die neuesten Privciiiiachrichlcn erkennen lassen, zahlreiche Helfershelfer, da der zuerst geplante Ueberinli der nach dem Süden gehenden deutschen Proviant- und Munitionskolonnen natürlich nur von einer größeren Schar versucht werden kann. Die Namen der Verhafteten find: Miller. Liljenveld, Gildenhuis, Watersow De. la Rey. Brink und Botha. Zwei von ihnen, Miller und Liljenveld, brachen in Gcmcinschast mit einem wegen Ilrkiinden- sälichung r»l,asteten Dritten aus dem Gefängnis aus, in O!a- haudja wurden sic aber gestellt und beim Versuche, zu fliehen, wurde einer von ihnen durch einen Schuß schwer verletzt. Die Flüchtlinge und wieder nach Windhuk überführt worden, wo ihnen init ihren Komvlizen der Prozeß gemacht wird. Die Untersuchung wird bald ven Ulmnng und die 'Bedeutung des Komplotts erkennen lassen. Im übrigen wird der „Nat.-Ztg." anS Windhuk gemeldet, daß unter den alteingesessenen Buren- elcmenten die Erbitterung gegen die „eingeführtci, Südafrikaner" ebeno grog wie bst den Deutschen ist. Seitens der Negie rung sollen Maßnahmen gelroffen werden, nm ähnlichen Vor fällen in Zukunft vorziibengen. Wie verlautet, soll die Ein- fuhr dieser Bnrcii zu Transporizwecken sistiert und den die 1 Neueste Drahtmeldungen vom 17. Oktober. Koloniale-. Berlin. Der Gouverneur Graf Götzen telegraphiert aus Dar-es^Salaam: Haiiptmoyn v. Wqngenheim schlug, unter stützt von Massaihilsskriegern. 600 Aufständische am 10. Oktober bei Jsega im Südwesten des Bezirkes Mrogoro an der Straße von Kiloffa noch Jringa und marschierte auf Widunda weiter. Damit ist der größt« Teil des Bezirkes Mrogoro unten- worfen. Im Lindi-Bezirke schlug Hauptmann Seyfried auf einem Streifzuge nach Mafiosi dis Rebellen bei Nyangao: Leut- ransportkoloiii:e-i begleitenden Kapboys sollen keine Gewehre! mehr mikgegeben werden. H a in b n r g. Ein Transport v^erwundetcr u n d kranker K r i e ger, bestehend aus 5 Offizieren und 52 Manu, ^ kehrte heute mit dem Neichspostdampser „Fcldmarschall" von! Südwesiairika zurück. Wie bei früheren Rücktransporten waren vom Berliner Oberkommando Vorkehrungen getroffen worden, uni die Krieger gleich in Hamburg abzufertigen, damit sic von hier aus auf Urlaub oder zur völligen Heilung nach einem Kurorte geschickt werden können. Deutschland. Frankreich und England. London. «Priv.-Tel.) Der Berliner Vertreter des „Stan dard" weiß z» berichten, dcr englische Minister des Aeußercn Lord LanSdownc habe vor vier Monaten im Laufe eines Gesprächs dem deutschen Botschafter in London Graten M ctterni ch ge sagt, wenn Deutschland einen Angriffskrieg gegen Frank reich anfangen würde, müßte England den Franzosen mililä rische Hilfe leisten: er glaube aber nicht an eine solche Eventualitä!. Paris. sPrio.-Tel.j Nach den „Döpöchcs de Toulouse erklärte Rouvicr im M i n i st e r r a t e. der z»m Rückiritt Da- cassc's sichtte: Air haben kein Recht, unser Lanv ohne ocssen Wissen und Villen wegen eines Stückes afrikanischer Erde in einen folgenschweren Krieg zn stürzen, nachdem ^rankreiclis Degen trotz Elsaß-Lothringens 31 Jahre in der Scheib: a blieben ist. Zur Lage in Rnstland. Petersburg. lPrio.-Tel.) Hier geht das Gerücht, Fürst Trubctzroi sei von seinen politischen Feinden ver giftet morden. Es habe deshalb auch keine -Obduktion der Leiche stattaefundci,. — In Tiflis wurde in einem vollbesetzten Straßenbahnwagen der Fürst Dawid Amilachwari von zwei Armeniern überfallen und durch eine» Rcvolvcrschuß ge tötet. Die ?äter entkamen. — Im Kreise Sansegur cm Kaukasus überfielen Tataren zwei armenische Dörfer und z^e r st ö r t e n sie vollständig. Die Armenier rächten sich an den Tataren, indem sie nenn ihrer Dörfer in Brans setzte u. Dabei kam es z„ einem erbitterten Kampfe, in dessen Verlaufe zahlreiche Perionen schwer verwundet wurden. Moskau. tPnv.-Tel.j Das L e i ch e n be g ä n g n i s des Fürsten Trnbetzko, qestaiteie sich zu einer großartigen politischen Manifestation. Roch der Bestattung im Donschc» Kloster zogen etwa 200tt Studierende sämtlicher Hochschulen durch die Donsche Straße, wobei sie die „Marseillaise" 'äuge». Ein Schliß gab dos Signal zum Eingreifen von KWaken Die Menge wurde zerstreut, sammelte sich aber wieder und zoa unter Gesang weiter. Au« der Steindrucke kam cs abermals zn einem Zittammenstoßc mit Kosaken und Polizei. Es entstand ein S t i >r ß e n ka m ps: sniff Personen wurden durch Säbel hiebe verwundet, darunter zwei Studenten schwer. — Die Ar beiter der Moskau-Brester Eisenbahn nahmen die Arbeit wie der auf, ebenso die Schriftsetzer der Zeitiinasdruckereien. Petersburg. lPriv-Tcl.) Eine Anzahl junger Bur schen drang gestern in die Maschinenräume des Etablissements iür die Herstellung der Stcustspapiere und zerstörte die elektr'schcn Maschinen. Als heute früh zur gewöhnlichen Zeit die Arbeiter erschienen, fanden sie eine Kompagnie detz Jsiiiaükosstchcu Regiments vor dem 'Fabrikgebäude, die ihnen den Einlaß verwehrte. ES kani zn einem blutigen Zu sammenstöße. wobei daS Militär mit dem Gewehrkolben in die Menge hieb. Sechs Personen wurde» schwer verwundet, zehn leicht, Petersburg. tPriv.-Tel.) Dem „SlovG' zufolge sind die Mitglieder des Ausschusses der Petersburger «studentcn- g.uns Lrbsivurst! «»m,» Zllyxell! ch rsdnlr Lsäedeal ! 8
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite