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Dresdner Nachrichten : 20.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188606207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-20
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1886
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Tageblatt für Politik, AikrsÄlM, HesWs»ttliest, Mrswlttilhl, IrmMHIe. 2ä. ?LVÜ1^MLM1 L. 8.LokUvkswnt 7 7. nirDViö, tOl»O» laGä»r- »»L vwoes I LSU-MAA«. »u« vr.KÄ^M.«>.! n»»»'«—Mt 187V »« krvrvrvtr»«« 7. «,,«,»1 IM >»»4»«, N»I,»r»»»- >»«»» ,. >i»«»»»«»ri-». «WM«» «MV!« I« e»Ir»»i>I»I-N«»»»r»I« ». n»r>»»»ä. ?srä. Ssrlaed. Nsodk. ^VsinIlunsUnnA mit kiodisrstni-v» ^onlrslv. 22. ssemsprsek-tsüs 321. K /Irisklilirliehe ?roisli»ton versonüo frei. 6«rröiir tllr rvino Xatrrnreine. 0r»8ckvllor VvrlllvkvIiwKs-LiistLll von VUo VMWvr, MM». 1 ^ M,-« _. ^ . - .. ^ . ! Wttterun»»M»sftchte» nir den 2«. Juni: vo» mittlerer Stärke »ei > - . Nr. 171. 31.rührßlm, A«flü,e: 42,000 «r»l. > > Dresden, 1886. SvNNtNg, 20. JUtti. Aborrrrerr^er^l. Die geehrten auswärtigen Leser -er „Dresdner Nach, richten" (mit humoristischem Beiblatt) bitten wir -as DoimeuM für -as -rille WM 1888 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummenr ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Mesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (mol. Bringcrlohn) 2 Mark 50 Pf. vierteljährlich, bei den Kaiser!. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 Pf., in der Gesterreichisch - Ungarischen Monarchie 2 Hulde« 29 Kreuzer erct. Kgioz,»schlag. <M-itioll -er „Ires-ller AMWell-. r-cvaii!wortlich«r Redakteur kiir Politische- vr. Emil Bieres in Dresden. Mit königlicher Pracht, wie sie Ludwig H. so liebte, ist inin- nichr sein Leib in die Gruft seines Ahnen gebettet worden. Die Mn Mut des TodcS läßt ans einige Zeit die furchtbaren Anklagen verstummen, die sich, je länger je belastender, gegen dir tobte Ma- icsiiit erheben. Berghoch lagen Kränze von Edelweiß, Zweige von Palme» zu Füßen der königlichen Leiche, sie mußte sich sogar die Nähe eines KornblumenstraußcS gefallen lasse», mit Rosen war der Larg überstreut — nur das Vergißmeinnicht fehlte. Was sollte es auch dort? Vergessen wird de» König Ludwig, der sich aus einen Alpenkönig zuletzt noch durch de» Tod im Starnbergerste in einen „Tcckönig" verwandelt hatte, weder da- bayrische Volk noch das Luitsche Reich ohnedies nicht. Freilich nicht in dem anheimelnd- tröstlichen Sinne, den der Begriff sonst mit der lieblichen Blume Vergißmeinnicht verbindet. Nach der Beendigung der Trauerfeier- lichkcit tritt die politische Arbeit wieder in ihr Recht. Dem Prinz- Negentcn Luitpold wird die Nähe so vieler erlauchter Fürste» und Prinzen zur Stärkung und Festigung in seiner schwierigen Stellung g-rcichen. Eine Einmischung in die Thronfolge und die sonstigen inneren Verhältnisse des Bayernlandes wird von keiner Seite versucht werden; aber daß dem Prinz-Regenten die Gegenwart des Thron erben des deutschen Reichs und so vieler Bundcöfürstrn oder Ver treter fürstlicher Häuser eine erwünschte Unterstützung in den jetzigen Tagen großer Aufregung gewährt, ist gewiß. Schon fangen die „Patrioten", d. h. die klerikalen Abgeordneten an, sich zu mäßigen. Zurrst träumten sic davon, dem Prinzen Luitpold die Uebernahme der Regentschaft zu verleiden. Der ist ihnen zu wenig klerikal Tie wollten ihn bei seinem hohen Alter durch fortgesetzte Angriffe und Nörgeleien von der Regentschaft wegärgern, damit für seinen ältesten Sohn, den Prinzen Ludwig, Platz werde. Von diesem ver- iprachen sich die Klerikalen goldene Berge, zum Mindesten ein Mi nisterium Blankenstein. Zu diesem Beliufe wollten sic gar nicht in die Berathungen der Vorlagen des Prinz-Regenten eintrcten; dann, als mail das Unsinnige dieses Plans einsah, wollte man's mit einer Adresse versuchen, in die eine Art Mißtrauensvotum eingewickelt war. Auch das hat man ausgcgcben. Ter Prinz - Regent wird unter keinen Umstünden das Ministerium Lutz entlassen: ihn dazu aussordcrn, hieße ihm zumuthcn. seine Regentschaft mit einem Wortliruche zu beginnen und damit Wirrnisse hervorzurnscn, gegen welche das Einsetzen eines geisteskranken Königs Otto ein Kinder spiel wäre und die zu sehr bedenklichen Folgen für die Dynastie und den Staat Bayern auswachsen könnten. Das Ministerium v. Lutz ist der ernsten Lage vollständig gewachsen und der Prinz- Regent hat bereits erklärt, daß er es nach Lage der inneren und äußeren Verhältnisse nicht entlassen werde. Wenn die bayrischen ..Patrioten" wirklich patriotisch handeln wollen, müssen sie Alles unterlassen, dem Prinz-Regenten seine Amtsführung zu erschweren. Wie lange der deutsche Reichstag nach seinem Wiedcr- zusammcntrilt am nächsten Freitag sich Hinschleppen wird, darf inan wirklich mit Neugierde erwarten. Eine gründliche Turchberathmiy der Branntweinsteuer-Vorlage wird der Reichs tag ganz bcstmmit nicht vornehmen: besteht der Reichskanzler auf einer formellen Stellungnahme dcS Reichstags zu dem Ent würfe. jo wird allenfalls eine Generaldebatte stattfmden. in welcher die cinrclnm Parteien ihren Standpunkt zu der Sache darlcgcn. Versuche, Anträge zu stelle», in» doch Etwas zu Stande zir bringen, wird keine einzige Partei mache». Alle fassen sie die nochmaiige Einberufung eines über 7 Monate versammelt gewesenen Reichstags als eine Art Ehicane auf. die der Scbulstrase des Nachsitzcns sur ichlechtcs Verhalten ähnlich sieht. Der Reichstag hat cs ganz in icincr Hand, diese Strafe abzrrkürze». Nach der vorliegenden Tages - Ordnung wird er die Litrrar - Convention mit Groß britannien und die Gcldsordeniiigen für Errichtung eines orientalischen Seminars und einer physikalisch - technischen Neichs- anstalt erledigen; dazu genügen zwei bis drei kurze Sitzungen. Militärische Nachsorderrnigen sollen nicht an den Reichs tag licrantreten, denn das soeben dem Buiidesrath zugegair- ge»e Pcnsionsgesetz für die Hinterbliebenen von Militärvcrsonen hat keinen eigentlichen militärischen Charakter. Dieses Gesetz wird jetzt eben erst dem Bundesrath vorgelegt; selbst wenn dieser eS in SlurmeScile durchpeilickte, würde sich der Reichstag weigern, in seine Berathung einzutrcten. Wiederholt haben ähnliche Entwürfe frühere Reichstage beschäftigt. Stets sind sie daran gescheitert, daß der BundeSrath die- unverheiratheten Hauptleute »werter Klasse und die Premier- und Sccondc - Leutnants gänzlich von den Beiträgen zu der Witwen- und Waisenversoraung befreit erhalten wollte. Der Reichstag nahm schließlich den BennittclungSvorschlag Windthorst's an. dass zerre nnverheirathetcn Offiziere statt 8 nur l'/» Proz. ihres GehaltS zu jenen Zwecken beitragen sollten. Der BundeSrath ging jedoch darauf nicht rm und macht jetzt de» Vor« daß von den unverheiratheten Offizieren Beiträge «bis nach ersolgtcr entsprechender Erhöhung der Gehisster nicht erhoben werden sollen". La eine Aufbesserung der Osfiziersgehälter vor der Hand nicht bevorsteht, so läuft der neue Bnndcsrathsvorschlag lediglich aus die Ausrechtcrhaltung der Beitragsbrsieinng hinaus. Jetzt ge« »ließen die gedachten Osfiziecsklasscn diese Steuerfreiheit, und für die Aufhebung eines Privilegs ist stets eine Enschädrarrng zu ge währen; eine Erhöhung des Gehaltes der betr. Osstziersklassen »rin die künftig zu leistenden Witwen- und Waiienbeiträge (näm lich beim Hauvtmanir 2. Kl. um jährlich 108 Mk., bei den Leut nants um 6t und ü»Mk.) entspräche im Ganzen der Billigkeit; denn diese Gagen sind nicht so hoch, daß sic noch zu anderen Zwecken gekürzt werden konnten. Aber über diese Fragen läßt sich in einem übermüdeten Reichstag nicht mehr reden. Die ReichSfrnamen würden, wen» das Gesetz durchginge, rim etwa 770,000 Mk. belastet werden. In England regnet cs Wahlprogranime. Viel Neues ist daraus nicht zu cntnchnien. Tic iriscke Frage ist zur Genüge dnrchge- sprochcn. Wochenlang hat das Unterhaus darüber beratheii. rn un zähligen Artikeln haben die Zeitungen, in unzähligen Reden die Volksversammlungen diese Frage von allen Seiten beleuchtet. Um sür die Wahlen zu agitircn, hat sich Gladstone persönlich nach Schott land begeben. Wie immer bei früheren Anlässen glich seine Reise einem TriuiNvhbogcn: der persönliche Enthusiasmus für Gladstone that sich in völlig unverminderter Stärke kund. Aus allen Eisen bahnstationen hielt Gladstone an die hcrbeigeeilten Bollsmaffen zündende Anreden. Der Zauber seiner Beredffanrkeit wirkt fort, und Gladstone ist sich der Wirksamkeit dieses meisterhaft gespielten In struments so bewußt, daß er ungejcheut zu den Mitteln der Täusch ung greift. Mehr »och als früher versucht er es. die Streitfrage in ralschem Lichte darznstelle». Wegen dringlicherer Angelegenheiten hat man in den letzten Wochen die orientalischen Wirren etwas aus dem Auge verloren. Die Rede des Fürsten Alexander bei Eröffnung der bulgarischen Nationalversammlung hat dafür geiorgh daß diese Dinge wieder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Sobranje (Nationalversamm lung) ist zu dein Zivecke nach Sofia berufen worden, um den zwischen dem Fürsten Alexander und dem Sultan abgeschlossenen Vertrag gutzuheißen. Die Thronrede des Fürsten macht aber gar keinen Unterschied betreffs der verschiedenartigen staatsrechtlichen Stellung Bulgariens und Nurneliens. In crstcrem ist Alexander l. erblichrr Fists», in letzterem nur türkischer Generalaouverneur auf S Iah«. Indem der Fürst dieser» Unterschied irr s«mer Thronrede unbeachtet ließ, verkitte er nichtbtasdenZaren. sondern auch den Sultmr Alexander Hut so, als se, die Union beider Länder nicht blvS irr allen Stücken vollzogen, sondern auch schon von allen Groß mächten anerkannt. Soweit ist cs . aber noch lange nicht. Wie kommt cs nun, daß der Fürst, der sich bisher nicht bros als tapserer Feldherr, sondern auch als reiner Diplomat bewährte, so alle Klug heit bei Seite ließ? Drängt ihn England zu diesem kühnen Vor gehen. um Rußland ans's Nene irr Balkanhändel zu verwickeln und es von Afghanistan abzuzichen? Denn daß der Zar das unaenirte sich Hinwcasetzen des chm ohnehin verhaßten Bulgaremürsten nicht ohne Weiteres hurnimnrt. zeigten schon die giftigen Auslassungen der rus»schen Presse über die Thronrede Alexanders. Höchstwahr scheinlich ist Letzterer durch die unanshörlrchcn Wühlereien russischer Agenten genöthigt, einen weiteren kühnen Schritt zu ihn». Die Wünsche der bulgarischen und rumeliotrschen Bevölkerung zu beiden Seiten des Balkan drängen auf eine vollständige Verschmelzung beider Landesthcile, nicht blos zu der Abmachung, wonach der Fürst 5, Jahre lang türkischer Generalgouvernrnr in Rrnirelien sein soll. rumple». Es liegt den Fürsten zrrnr Könige von Bulgarien Es siegt io Etwas in der Lust, alS solle die Sobranje übertrumpfe». .. ansrufen. WaS wird Rußland dazu lagen? Tle übrige» Großmächte würden gewiß keine Schwierigkeiten erheben. Selbst die Pforte wurde eine» Konflikt zu vermeiden suchen, denn sie glaubt z» wissen, daß in der Krim und Bessarabicn eine ungewöhnliche Blasse russischer Truppen kon- zcntrirt ist. Es ist überflüssig, an den Fürsten Alexander Mah nungen zur Vorsicht und Mäßigung zu richten, denn tür ihn liegt das einzige Mittel, sich gegen die russischen Jntriauen auf dem Throne zu erhalten, darin, daß er dem Drängen der Birlgaren nach vollständiger Verschmelzung nachgiebt. Ernste Gefahr droht bloS von Rußland und nur dorthin wären alle Mahnungen zu richten. «entfteTelear«««e »er..Dre-»»er««chr." vom 19. Juni. Berlin. Der Kaiser hatte eine längere Konferenz mit Bis marck und empfing gestern den aus Wien eingetrofscrien Kronprin zen von Japan Sadanrari Juschimi in feierlicher Audienz. Abends erfolgte die Abreise nach Ems. — Die Kaiserin begiebt sich am Montag von Baden-Baden zu einen, nrchrwöchentlichen Aufenthalt nach Koblenz. — Der Kronprinz kehrt morgen von den Tranerfeier- lichkeiten in München nach Berlin zurück. Münche n. Ganz München ist in Trauer. Die Straßen, die der Zug passirt, sind gesperrt; die Geschäfte, Bureaus und Fabriken ge schloffen, ebenso die Schule» und Gerichte. Fremden überfüllt. Ganz bcjonders stark ist Landes aus Fmn Die Stadt ist von ist die Bevölkerung dcS vertreten, fcmcr haben sich ebenso die t. Ganz Franken und Schwaben . Tausende von Bergbewohnern ans Oberbayern und Tirol einge- fundcn. Heute Nacht haben die anwesende» srenidcn Fürstlichkeiten die Hoskapellc besucht, in welcher die Leiche dcS Königs ruht; so dann wurde letztere Photographirt. Der Prinz-Regent Luitpold cmpfiirg Mittags in großer Audienz die srcmdcn Fürstlichkeiten und die zum Condolircrr eingctrosfenen Deputationen der bayrischen Städte, llm Unfällen vor;nl>eugc». ist die Strecke, die der Trauer- »ng zu passiren hat. verlängert worden. Alle Straße» werden von Menschcilinassen belagert, die Fenster und sogar die Dächer sind übcrsüllt mit Zuschauern. Die Stimmung des Volkes ist eine sehr ig von kOk Kanonenscyrissrn setz! Lcicheirzug von der königlichen Residenz, beziehentlich der.Hofkapelle, aus in Bewegung. Das Kommando über die Truppen sührte der Gcncral der Infanterie Baron Horn; es folgten die dienstthncndc Generalität. >e zwei Regimenter Kabalcric urrd Jnscmterie, ein Regiment Artillerie, die Kadetten »nd Schüler der Kriegsschule und nach diesen kamen die Livrecdiener des Adels, die Bruderschaften in ihren man»»! Fahnen, die . siche bayrische ' ispänni der acht sichen Orden, die Edcll ' igsaltigen und bunten Pilgcrröckcm sowie zahlreichen Schulen, die königl. Beamten, daSDomkapitel, sämint- Bischöfc nnd der Cereinvuiennreistcr. Nunmehr folgte e Leichenwagen mit den NrichSiusignien und säimnt- . ie König Ludwig getragen, alsdann die Adjutanten, knaben, die Hatschiergarde und daS Reitpferd des Königs. preußischer, der Kronprinz von Oesterreich in bayrischer Uniform schwerer Reiter, iämmtliche Prinzen und Kronbeamten, daraus die Reichsräthe, die Abgeordneten und die Standeshcrrcn ari. Sodann folgten die Hvscharge», die Staatsminister, die Generalität, die Ritter des St. Georgsordens, sämmtliche Stabsoffiziere, die Kammer- Herren, die Snbalternoffisiere und Hofintendanzen, dann sämmtliche höhere Beamte aller Ministerien, der Münchener Magistrat, Depn tationeii der Krieger- nnd Beteranen-Bererne und anderer Vereine Infanterie- nnd Kavalerie-Abtlicilnngcil schlossen den gewaltigen Zug, der sich durch die Brienner-, Arcrs und Sophien-Straße über den Maximiliansplatz, beim Kadettencorpsgebäude einbiegend durch daS Karlsthor in die Neuhuuserstraße und zur Hvskirche von Sk- Michael bewegte. Der Zug dauerte si'/4 Stunden. In der Äichncl- kirche fand zunächst die Einseannng der Leiche statt, und als das Gebet gesprochen, erfolgte die Beisetzung des Sarges in die Grnsi. Die inipolante Tranericicr war von schönem Wetter begünstigt. München. Fast die ganze gestrige Ausschuß-Sitzung wurde durch Verlesung von Akten seitens der Minister Lutz, Fäustle nnd Riedel ausgesiillt. Die Berliner Börse erössnete schwach und scheint k er knappere Geldstand die Course zu drücken. Spekulative Banken waren abgeschwächt, Bergwerke matt und cmgeboten, Bahnen still. Fremde Renten blieben fest und Egypter zeigten sich vorübergehend belebt. Im Kassoverkehr blieben deutsche Bahnen ruhig und wenig verändert, österreichische behauptet, Banken schwach und Montan- werthc matt. Industriell waren thcilweise belebt und Brauereien steigend. Deutsche Fonds blieben fest, österreichische Prioritäten still. Privatdiskont 2V» Prozent. , r » »e,« rr M.. ». Juni. are»It W-/,. ei«-u»««» ,87-/.. »,«. t«r»k» »Z'/s. Gattzlkr lL9>/,. «kiqpter 7ü,7ö. «»r,c. w««r. . S»»«»ar»d. —. LrrStner v«ul —. Di«c«nto 210,l», Schw«ch. « »e «. IS. Iiioi. Sr«»»« 28«,w. ««o««»»», 2»«»«r»ru «oll,irr »I»r„,l Un«. G,l» l«v.»7. ««-„«»«»» «»««. Vor»». ,S. «chlo». «r»le 82,77. «iNetde 1l«,«S. JM»««r ««i»««b,hi» 478,7». L»«»»rdrn L»l,2'>. »,. «r>,rit«»ki> «»«»irr »S.A. «,tz»trr R2.«0. !S7M. Rrur «nlrihr —. Krft. «»«»»», >!>. Juni, vor«. 11 Uhr 1« Mi». S,«s»l» l«l'/,.. »87»rr Ruff«« 88«/,. I««IIr»er IO»'/«- 2om»ar»r» S-/„. «,»». Litrlrri 15. «»roc. sm«»1rtr «mrrilaArr l27>/„ 4«roc. u»,«r. <»,l»rri>«r 85-/,. Oester«. «»>»- rrnre S4. Vre«». S,«s»l« I»5. S«»»ter 71«/,. Rene «»«»Pier 85'/,. G«r«itt. »g«»«er 88«/,. vtto«,,»«n» ri-/„. V,r,-««re» 84. — ««ionm»,,: Arft. — »r«er! Mil». «reit««. 18. A«»l. N«ch«. iVrrrettrouirltl. VrNrI«,» str. IM «irr 1« Pr«, yr. I«»>.J«« »L», »r. »»,«8-Le»«»e. R.8«, »r. er»«.-0et. »7^». «»»M« »r. KM-A«lr U4.SV. »r. 134^0. vr. Vr»«.-0r>»»er 1ÄM. «V-l I»r, »r. S««i 4ix», »r. Vr»«e»»er.0k«»»rr 44L«. Ztnk — Wetter: Irstbr. S «r««I». 18. -«»I. ««»»itt-as « »».. ,«rirr»r««rr»>. «eize» fest, l«» 144—155, »r. 6»^«. »r. Sr»tr«»kr-Oct«»rr 155,5». «,„r» fest, 1,r» 125-127. ,r. Ä««».J«lI I27M. »r. «e»«r»ber.Oc«,»rr I28M. Rübül »N»«r»«»rrt, »r. J»«I A»lt 45^». »r. «e»«»r. 0ct»»er 45^!0. V»»r«t«» stell»«», l»r» 57,l», »r. J«,I J»ll 57.5«, »r. «»«»ft-VePtnoter 58.1«. »r. Ve»».-Vc«»r. 58M. V««r»le»« 1»«» «ersteuer« Uf««ee »>/, Vr,c. Tara r«,75. « « ster » - m <Pr°»»Nrn>, 18. J««I. «Schl«».» »elje« »er R»»««»er 212. V»«ir« «r O«t»»er 152. . Der Ham»«r»rr P«st»,«»ser „Grllert", S»»t. »sthlewrin, ist «« 18. ». M. 1« Ve«>.B»r« rin„»r,ffe«. An das nun folgende bayrischer Jeldmurschall- Neaent in ceußeir m i!°IÄ» II» — Ihre Majestät die Königin beehrte am Mittwoch m Be gleitung der Hofdame Gräfin Einsiedel mit ihrem hohen Besuche Bitztynm'sche Gymnasium hier besucht, ist aus Schloß Alterrstein bei Licbenftein. wo der Prinz die Pfiiigstferien verbrachte, an den Masern erkrankt. — Der Oberrechmlirgsrevisor Emst Friedrich Flach erhielt das Albrechtstreuz. — Die sehr zahlreiche Familie derer von Witzlcbcn hielt gestern ans dem Kgl. Belvedere ihren Geschlechtstag ab. Mitglieder aus allen Theilcn Deutschlands waren hierzu erschienen. Nach Erledigung der Familienangelegenheiten fand ein Diner statt. — Die Hauptversammlung des sächsischen Realschul- männervereins in Grimma, zu welcher Herr Geh. Schulrats, Dr. Vogel »m Aufträge des Ministeriums erschienen war, wurde am 17. Juni in der Aula der dortigen neuen Bürgerschule abgc- lten. Den Vorsitz rührte Herr Direktor Dr. Scholtze-Grimma. seiner Eröffnungsrede berührte derselbe den Gegensatz zwischen und den realistischen Anstalten. , dr ' , , sffmurgsrede den humanistischen Gymnasien und den realistischen Nielch' letztere aus der Nöthiguna entstanden seien, den Bildungs schatz der neueren Zeiten und Völker dem Unterrichte in größerem Umfange anzueignen, sowie die hauptsächlichsten Vorgänge und Er scheinungen, »velchc im vcrwichcncn Vcreinsjahre an der Schlich tung dieses Gegensatzes gearbeitet und manches Vorurtheil gegen Erweiterung der Berechtigungen der Realgymnasien erschüttert haben. Im Namen der Stadt hieß Herr Stadtrath Mey die Ver sammlung willkommen. Nachdem Herr Geh. Schnlrath Dr. Vogel das Wort zur Erwiederung der ihm zu Thcil gewordenen Be grüßung genomnren hätte, hielt Herr Rektor Prof. Dr. Lippold einen Vortraaüber den deutschen Unterricht in den Oberklasscn. dessen erster Tbeil das Wesen des deutschen Unterrichts zeichnete, insofern er nicht sowohl uriinittelbar auf die Mehrung des graui- matisch-historischcir Wissens und dcS styllstischen Könnens, sondern auf die Förderung der Genrüthsbildring und der Lust zum Lerne» airsgeht. Dabei wurde die Schwierigkeit betont, sür diese Art des Unterrichts Prinzipien aufzustcllen, aus denen eine allgemeinailtige und in Praxis leicht perlverthbare Theorie entwickelt werden könnte; insbesondere wurden auch die Gefahren des sogenannten anregenden Unterrichts betont, insofern er unter Umständen als eine unklare, zerfahrene, oder als eine triviale, oder endlich auch als eine durch schrankenlose Willkürlichkeit das Geistes- und Gcmüthsleben der Jugend geradezu verwüstende Form des Unterrichts sich erweise» könne. Als bestes Mittel für die Empfehlung der Amvcndung eines gesunden, anregenden Verfahrens wurde die Entwickelung von Beispielen hingcstellt. Im zweiten Theile des Vortrages suchte der Redner das Interesse der Versammlung sür die Bestrebungen der deutschen Sektion des Vereins, welche seit einigen Jahren im Sinne des arrregendcn Unterrichts thätig ist, zu Gewinnen und forderte zu eingehender Begutachtung der in der Sektion bereits gehaltenen und weiterhin Nach Erstattung für die nächste bracht. Bei der Wahl des Ausschusses wurden die bisherige» Mitglieder desselben, Rektor Prof. Dr. Lippold-Zwickau, Direktor Dr. Scholtze-Grimma, Oberlehrer Pros. Dix-Httarr. Direktor Dr. Muth-Pirna und Oberlehrer Dr. Welte - Dresden wieder« gewählt. Mit geschäftlichen Mittheilungcn des Herrn Geh. Schulraths Dr. Vogel über die Einführung nenn Lehrbücher zxrzrrrsL MM-tl
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