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Dresdner Nachrichten : 07.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-07
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.08.1896
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Dresdner Naehrl^ten. Nr. 217. Seite 2. Freitaa. 7. Nuaust Iktttt Wesel. Die Königin der Niederlande hat den Ordonnanz- omzier von Sichteten entsendet, um die Kaiserin und den Prinzen Heinrich morgen zu begrüßen. Saarbrücken. Das Tenkmal sür die im lebten Kriege vom 5. Brandenburger Infanterie-Regiment Nr. 48 Gefallenen, welches auf dem Rothenberge bei Spichern errichtet worden ist. wurde heute unter grosser Betheiligung selten» der Saarbrückener wie der rrichsländischeii Bevölkerung enthüllt. DaS Regiment hatte eine Deputation zur Feier entsendet. Wien. Der Mechaniker Johann Hock, gegen den der Ver dacht besteht, daß er der Urheber jene» Bombcnattentats sei. durch welche» in der Werkstätte de» Schlossers Bach in der Kaiser- Josephstraße ei» Gehilfe getödtet und zwei Gehilsen verwundet wurden, ist heute zum dritten Male verhaftet worden. Pari». Der Kassationsaerichtsbof hat da» Nrtheii de» Schwurgericht», durch welche» Alton wegen Mischung zum Nach therle der Dmiaiiiit-Geiellschast zu st Jahren Züchtbar,» vernrtheilk worden war. wegen Formfehler» ansgehobeii — Dir Bescher der Melallwaareiisavrilen in Lille haben infolge eine» Iheilweisen Streike» alle Gießer, etwa 12.000. entlassen. Tie Bescher werden die Gießarbeiten anderwärts vornehmen lassen. B r ü s s e l. Lolhaire isl sieigesprochen worden. Brüssel. In der heutigen Fortsetzung der Verhandlung gegen Lotlcacre ipracb der Beulieidiger. der frühere Bcinister Graue. Denelve be'cbästigte sich fast au»scbl>ei;lich mit Stokes, den er al» einen Schurken cchclderle. der mit Pulver nnd KriegSniiiilition Icandelte und solche rstegenslcinde au die Araber verkaufte. Rom Ler Bericht de» italirnilchen Konstrl» in Zürich über die dortigen Unruhen schreibt dieBerantwortlichteit für diele den schon lange andauernden Uinineben deutscher Sozialdemokraten zn. die die italienischen Arbeiter feit Monaten auf da» Gehässigste verfolgten nnd verächtlich zn machen suchten, weil sie ihren politischen An sichten abhold sind. Darum kamen schon 'eit langer Zeit Raufe reien zwischen Dent chen nnd Italienern vor. die die sozialistischen Organe den Italienern znr Last legten. Der Bericht leugnet, daß die Italiener für geringeren Lohn al» Andere arbeiten und acc gehalten vekar «m... M kommendrn Geschlechter übertrage» werde, und mit dem Wunsche, dass die Gilde noch recht lange bestehen möge, leere er sein Gla» auf da» Wohlergehen und dal Fortbestehen der Prtv. Bogen schützen aesellschast. Herr Stelnbruchsvrsitzrr Schulze gab der Freude Ausdruck, welche der Gesellschaft durch da- Erscheinen de- König!. Herrn Kommissar-, der seine» Amte» mit so grober Liebenswürdigkeit und Ausdauer walte, bereitet werde und schloß mit einem -Hoch auf den Herrn Kammerberrn Herr Maler HanS dankte i» seinem Toast der Polizeidtrektion nnd den Stadtbehör- de» iür t ie bereitwillige Förderung de» Unternehmen- der Bogen schützen. Daraus schilderte Herr Regierung»,ath Manitz mit jiebenswüldigem Hnnior die dornenvolle Tbätigkeit eine» Polizei- beainten. eine Tbätigkeit, welche 'eiten mit Dank und Anerkenn ung vecbcinde» iei Da» grosze Publikum trete mit allen mög lichen Ansprüche» an die Polizeiorgane heran, die verschiedensten Interessen wurden geltend gemacht, nnd wenn dann die Behörde die goldene Mittelslrasze gehe, so ernte sie denselben Undank, wie bei einem Verbote schlechilsin. denn wa» dem Einen zn viel sei. da» sei dem Anderen zn wenig. Uni io mehr erfreue e» das Herz eine» Polizeibeamten. wen» er ei» Wort der Anerkennung höre, besonder» wenn dieirS Wort an» dem Munde von Männern komme, welche stet» dcn Mnlh gehabt haben, eine eigene Meinung zu vertreten. Er trinke daraus, da» diese Gesinnung fortgesetzt der Gesellschaft erhalte» bleibe Vecr Stadtralh Dr. Körner trat gegen die Meinung ans. al» hätten sich die Schützenfeste überlebt nnd verwies daran», das; die Uebnng im Wassengebranche von grober Bedeutung sei. Die Vogelwiese sei überdies ein Volksfest im eminenten Sinne, welche» Hoch nnd Niedrig vereinige. Deshalb werde sie sciren» der Behörden fortwährende Förderung erfahren. Er wünsche an» aufrichtigem Herzen, das; die Vogelwiese diesmal nnd in Zukunft ein fröhliche» Gedeihen haben möge. Herr Depu- tirter Schulze wies nach, daß die Gesellschaft bereit» mis eine Ver gangenheit von 450 Jahren zurückblicke, während die Einrichtung einer Festwiese schon vor mehr als 300 Jahren getroffen wurde, nnd feierte diele einem Eichbaum an Kraft gleichende mrhrhundert- sährige Vereinigung. Herr Postdirektionssekretär Hase feierte den Repräsentationsvorstand, Herrn Hofrath Dr. Mehnert. welcher stets in Treue zur Gilde gehalten habe, Herr Stadtrath Weigandt ge dachte der nichtanwei'enden Schützenbrüder. Herr Hofiuwelier Jähne toastete auf die Presse, Herr Privat»» Schumann aut Stadtrath Weigandt nnd Herr Gürtlermeister Brendler ans die Frauen. Nach Aushebung der Tai l wurde da» Hauptlchicszen fortgesetzt, an wel chem sich auch die Ehrengäste betlieitigten und später ein gemein schaftlicher Nundgang durch die größeren Hallen der Festwiese an getreten. — Das gestrige Dainenschießen aut der Vogelwiese war vom schönsten Wetter begünstigt. Als Schützenkönigin ging Frl. Elsa Richte,. Tochter de» Herrn Wcinhändler» Emil Richter, hervor. Da» Elbslügelkleinod erhielt Fra» Deputirte Schulze «ge schossen von Frl. Schützet, da» Landslügelkleiuod Frau Bäcker meister Roder iielbst geschossen!, das Schwanzklcinod Frau Deko rationsmaler Schlenkrich, die Fahne Fra» Hotelier Hoher, die Kopfkleiiwde Frl. Bohle nnd Frau Schmiedel. Nachdem Frl. Richter durch den König!. Kommissar Herrn Kammerherrn v. Stammer als Schützcnkönigin für diese» Jahr anerkannt worden, ward sie nach festlichem Umzug im Königszelte durch Herrn Deputirten Jähne dem König!. Herrn Konimissar voraestcllt nnd von dem stellvertretende» Vorstand Herrn Stadtralh Weig„ndt Namens der Gilde beglückwünscht. Dieser wie» in seiner Anivrache daraus hin, daß sich heute ei» Zeitraum von 45 Jahren erfülle, seit die hoch selige Prinzessin Amalie hl- 18. Scpt. 1870) höchst eigenhändig den KöiiigSschns; errang nnd zu diesem Angedenken eine Kette gestiftet habe mit der Bestimmung, daß sie von der jeweilige» Schntzen- königin getragen werde» solle. Die Widninngsinschrist auf der Kette lautet: „In königlicher Huld und Liebe verehrt von I. K. H. Prinzessin Amalie zum bleibenden Andenken an den bei dem Damenschleszen am li. Ang. >K5l mit eigener Hand vollbrachten Königsschnß." Die Umschrist der Gilde tautet: „Unsere Liebe be durfte diese Erinnerung nicht: den Enkeln zeige sie die Tresslichkeit der sächsischen Fürstinnen." Nach Ueberrcichnng der Kette au Frl. Richter erinnerte Herr Stadstath Weigandt ferner an den Geburts tag Ihrer Majestät der Königin «5. August) und gab der jungen Schützenkönigs» den Wniiich ans den Lebensweg, der edlen Tugen den »nsercrLandeSmntterrlngedeiik zn bleiben und ihnen nachzufolgen. Tie Schützenlönigiu dankie mit herzlichen Worten nnd brachte ein Hoch ans die Gilde ans. Tie Prämien bestanden für die Schützen königin auS einem Dutzend vergoldeter Mokka-Löffel. für die übrigen geschossenen Kleinode an-? ie einem silbernen Sveiielösiel. Am Abend wurde, während für die Mitglieder der Gesellschaft und deren Damen im Schützenzclt ein Heiner Ball abgehalteu wurde, die Festwiese glänzend erleuchtet. T ie Illumination war diesmal viel großartiger wie in anderen Jahren. Der Königsplatz und die Schmnckanlagen waren durch rni d 3M0 bunte Lampion» feenhaft illiiniinilt und boten in dieser Beleuchtung, welche sich wirkniigSvoll von de» diuikelarilcien Flächen abhob, einen herr lichen Anblick. Aus den Raienilächen erhoben sich zierliche Pura- miden, an» kleinen bniitcn Gelaünelämpchcm hergcstellt. TaS sehr geschmackvolle Arrangement lag in den Händen de» Herrn Depn- tirten Schulze, wählend die Lampions von der detaiinten Ficma Franz Fröhlich geliefert wiirdcii. Auch einige größere Jesthallen und eine Anzahl kleiner Zelle waren mit Lampion» nnd Lictucr- uäpscheu kiicnchtct. Al» der festlich beleuchtete Dampser. welcher die znm Kongreß hier weilenden Geometer von ihrer Fcslsabrt nach der Sächsische» Schwei; zurück nach Dresden brnchtc, die Vogel wiese paisirte, wurden die Gäste von dem Platze vor der Schrcß- hnlle au» mit dreifachen Döllersalveu und bengalischer Beleuchtung begrüßt. TaS für heute Freitag in Aussicht genommene Feuer werk ist wieder dem bewährten Dresdner Pyrotechniker Herrn G. Heller übertragen worden und wird diesmal gcoszarkige Piecen bringen. BoraciSgesetzt. daß die Witterung nicht einen Strich durch die Rechnung macht, dan man sicher erwarten, daß Herr Heller seinen guten Rns als tüchtiger Liislseiikrwerler nirs's Nene wieder bethcitigen wird. — Das große I e st der akademische» Jugend in der Ailsstelliing de» sächsischen Handwerk» und KimilgcwerbeS in Dresden wird am Montag den Io. ds. Mt», nbgchnlteii nnd sicher lich die Eiilsaltniig emes reizvollen, eigenartigen Leben» und Treibens in der Altenstädt veranlassen. Vormittags und Mittag» werden sich die Korporationen der lächsiichen Hochschulen in den Etablissement» de» Ailsstelllliigsvarkes vereinigen, und Abends li Uhr findet ans dem Marktplatz der Alten Stadt, der bei cc'n- tretender Dinikelheit festlich beleuchtet wird, der Vesperschoppen statt. Das Fest ist von den Herren Kammietzer und Dr. Sponsel wohl vorbereitet. Ans dem Marktplatz concertirt ein Orchester «Kapelle des Schützen-Regiments), das porzugsweise Kommerslieder vortrage» wird. Tie einzelnen farbentrageiideii Korporationen ver- tbcilen sich ans die am Markt stehenden Bauten derart, daß die Stiidirendeii der Universität Leipzig, der Technischen Hochschule in Dresden, der Bergakademie in Jrciberg. der Forstakadcmie in Tbarcmdt u. A. m„ sowie die alten Herren an reservirten Tischen vor den betreffende», dem Pnblikilm völlig zur Verfügung gestellten Etablisscmcnl» Platz nehmen. TaS Fest wird mit einem Salamander ans Se Majestät den König eröffnet, im Ucbrigen ganz zwanglos verlausen. Tic betheiligten Korporationen werden in ihren ver schiedenen Farbe», sei es im vollständigen studentischen Wichs oder nur in den bekannten, zur Couleur gehörigen Abzeichen ein un gemein farbenprächtiges Bild abgebe» und ein echt studentisches frisches Leben und Treiben in der Alten Stadt entwickeln. Der Eintrittspreis beträgt am Tage wie am Abend 50 Pfennige. — Heute Abend finden im Ansstellnug »parke drei große Eoncertc statt, von 4—H57 Uhr Nachmltags nnd von hc-8—10 Uhr Abends ans der Teichterrasse vor dem Hanpt- restaurant, ausgeführt von der Kapelle des Allgem. Mnsiker- VercinS niilcr Leitung de? Kapellmeisters Nnd. Dellinger, nnd von 5—10 Ul>r Abends vor dem Hofbrän und dem Hailpt-Cafö Krüger, ausgeführt vonderKapclle desl.Nlgnen-NcgimcntsNr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich" unter Leitung des Königl. StabstrompelerS O. Linke. Oschatz. — Bei ungünstiger Witterung siiiden die Concerte im Speisesaal des Hauptrcstaurants statt. — Morgen findet im Park der Ausstellung des sächsischen Handwerks nnd Kunstgewerbes in Dresden zum letzten Male ein Kunslfeilerwerk statt, das die Pyrotechniker-Firma I. Pain und Söhne aus London abbrennen wird. Auch bei die ser Darbietung darf Großartiges erwartet werde». Es werden Effekte erzielt werde», wie sie hur noch nicht zu sehen waren. Das Feuerwerk beginnt mit einer Begrüßung an das Publikum, dann folgen prismatische Lampen. Wasserfeuerwerk, bewegliche Figuren, Feilererscheinungen aller Art, Fcuerspringbrunnen, Bouquets, römische Lichter. Fcuerräder, Gold- und Silberregen. Zwischen allen Nummern werden unaufhörlich Leuchtkugeln. Raketen, Sterncnregen. Feuer-Kometen. Riesenbonquets und Bnntfeuer er glänzen. soustcstir! einen Monge! an Energie bei den Behörden. Da ober die Kantc'nsrcgic'rniig versprochen habe, ieden Schaden zn ersetzen, erklärt der Bericht jede Be'chwerde der italienischen Regierung für überflüssig. H a in merfe st. Der Nordpolsabrer Andree hat die Füllung 'eine» Bolton? om Domierc-tag «30. Juli) beendet »nd wartet letzt au" günstigen Wind. Er will nur mit einem Winde nnfsteigen. der von einem Ost in Südwind übergegongen ist: in den letzten l l Togen wor der Wind iliigünstig. Der Schnelldampfer „Spree" des Nörd lich mit 23sinndiger Verspätung hier ein avoiiM L o n t y a m v l o n. deutschen Liovd ist heute „ , gcnonen. Die Verzögerung war onrch Neberhitzung von Maschinell st eilen vernr'acht worden. An Bord ist Alles wohl. Der Tanipser! 'etzte die Reise »ach der Weier alsbald fort. Warschau. Die 'Verwaltung der Warschau-Wiener Bahn beschloß. Blitzzüge im direkten Verkehr zwischen Petersburg. Wien > und Berlin eiiiziisübreii. Die Fahrgeschwindigkeit wird 80 Werst" pro Stunde betragen. K o iistaiiti n v P c l. Die Nachricht, daß griechische Sträflinge in Freiheit gesetzt wurden, »in in türkisches Gebiet cinziiiallen. be stätigt sich Einer der berüchtigsten Banditen Thessalien-». Gelottis, der vor drei Jahren z» 0" Jahren Zwang-Sarve't vernrtbeilk wor den ist. bat mit vielen anderen Sträflingen die türkische Grenze iibcr'cbritte». New-Bork. Nach einer Depe'che cm» El Raum in Rica- ragna richteten dort am st!>. Juli mächlige Fliitbmassen große Ver heerungen an: mir 15 Häisier der Stadt blieben stehen. Der Schaden wird an« eine Million Dollar» geschätzt. ! B ii e n o » A v r e s. Die Kammer beschloß, aus dem Amen dcnicnt vom 17. Juli d». IS. zn der Geictzesvorlage betreffend die lluiiiziriiiig der argentinischen Staatsschuld nicht zu bestehen. Die 'Vorlage ist wiiiit in der vom Semit beschlossenem Fassung jendgiltig angenommen. Tie heutige Berliner Börse begann im Anschluß au festere Tendenzberichie von den auswärtigen Börsen, namentlich von Pari? und London, mit gut behauvteten Kurien. Der Verkehr zeigte eine leichte Belebung, besonders bervorzuhebende Momente traten nicht zn Tage. KinSsteigernd wirkte die allgemein zuver sichtliche Ansicht über die Lage im Orient und über die Verhält- i nissc des nordamcrikaiiischcir Geldmarktes. E» zeigte sich 'Neigung zu Neukänseii und etwas Deckuiigsbegehc. mit den hin die meisten Kurse sich bessern konnten. In der zweiten Stunde war der Ver kehr wieder sehr still, die Tendenz schwächte sich ab und die Kurse ^ gingen zurück, blieben aber immer noch höher al» am gestrigen ! Schluß. Am Bank-Aktienmarkt konnten sich besonders Kommandit- anlbeile höher stellen, auch die übrigen Warthe wiesen .Kiirsbesser- uiigeii aist Von Eisenbahnen zogen Dortmund Gronauer aus günstige Meldungen übcr die VertehrSentwickelnn-g Weiler an. Ostpreußen und Lübeck-Buchener knapp behauptet: von fremden Bahnen waren Prince Henri. Eanndci Pacific nnd schweizerische höher. lRecbl fest lag der Montau-Aktienmarkt, höher waren Bochnmer. Dortmunder Union und Gellenkirchener. Renten still, aber fest. Merikaner. Türken und Italiener erholt, heimische An leihen behauptet. Privatdiskont 2'-> Proz. — Tie Getreide lt»!«' rse nah», aus günstiges Wetter, matte Allslaiidsmeldiingcn. ! sowie größeres Angebot von Wanrcn aus Südriißland und von 'der Donau einen schwachen Verlauf. Weizen wie Roggen gaben ciwa eine halbe Mark nach. Haler ans Erwerbungen iüdrii'si'cher Wcmre abgeichwächt. Spiritus ohne zedeS Geschäft, Termine 20! bi» sto Pfg. niedriger. — Wetter: Schön. Nordwestwind. g »«r i > >-, rvg ikkl lusi.' Credit ac4.25. T:?ccmio Dresdner! c-.-.iii is7.c>3. L iciaxdvl » —. Lombarden 89°/,. r'anra ic-a.zs. Una. Gold —. ^-ccinaicn-ii —. acn. V »eik. IS I!Ir Iteüni.' Reine 112 25. cuallener S7.IL. Cvaniec es'/«, l Pcrinaieien 25.75. Lcirien ?nrteiilooic s->.7v. Lttonianvan: se4.ec. . i^ic.ll!:-bami 7c5.co. Lombarden —. Nnlni. 1-ertd. n irdi Her 'L ll lub ' Westen rer Auansl 18.40. rer Aooember-s --- .rar :s.4v. dcu. TvirllnS rer A»„„i! ro.ra. rer lZaniwr-Avr-l c-r.rs. riilna. L.ui-l rer Armin e-a.c-. rec gannai Arni 54.25. rnlna. Rrrdrlic»'Eeiirl!.! Westen rer November im. rer Man n-. .-' raaer rer C'lvber «9. ver Mär-, 82. Oertlichcs nutz Sächsisches. — Se. Majestät der König begab sich gestern Vormittag r-c ii Pillnitz aus in Begleitung des Gcneraladjutauten General leutnants v. Treitschke. Eicellcnz. und des Kanimerberrn Snbrer v. Sahr-Dahlcu zur Hochwildiagd aui UllerSdorfer Revier. Tie Ruclkchr^Sr. Maiestät nach Pillnitz erfolgte Nachmittag». — Se. Königs. Hoheit Prinz Georg fuhr gestern früh nach Bautzen zur Besichtigung des McmöverterrainS. In der Begleit ung des Prinzen befand sich u. A. der Tcpartementsdirektor im Kriegs-Ministerium zu Berlin Generalleutnant Freiherr von Falken- haiiseu. — Se. Königl. Hoheit Prinz Albert, der gegenwärtig in Hostcrwitz weilt, trifft morgen in Leipzig ein, um nach kurzem Verweilen eine Jcr>enrci>e nach der Schwei; anzutreten. Begleitet wird der Prinz von seinem Adsiitanten Herrn Premierlentnant v. Schönberg. Nach Beendigung der akademischen Ferien kommt Prinz Albert wieder nach Leipzig, um im Winterleincster seine Stadien fortznietzen. — Ter AbtheilungSdirektor im Finanzministerium, Geh. Rath L ttv Theodor Mensel, erhielt von dem Herzoge von Sachsen- Altenburg das- Komthnrkrcuz 1. Klasse des Herzoglich Sachl'en- Ernestinischen HansordeiiS. — Ter König von Italien bat den hiesigen Vicekonsnl Baron von Locclla ziim Ritter des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus ernannt. — Das übliche Herrenessen der priv. Bogenschützen- <tze > elllchaft fand gestern iliachmittag unter zahlreicher Bcthei- lignng im Schützenzeltc statt nnd wurde durch die Theilnabme der Herren sliegiernngSrath Manitz. Polizeihailptmann de Rudder, Stadträthe Dr. Körner nnd Dr. Teichmann. WohlfahrtSpolizei- komniissar Maior Bock v. Wülfingen und Straßenbabndirektor Stvßncr ausgezeichnet. Ter geschästsführende Vorstand, Herr Stadtralh Weigandt, ergriff zunächst da-S Wort, um daran zu er innern daß seit Jahrhunderten die Gunst des- Herrscherhauses der Gilde erhalten geblieben, nnd die Kurfürsten nnb späteren Könige stets sich aktiv an den Festen der Gesellschaft belheiilgt haben, wie auch einmal eine Knrfürstin znr Königin geschossen worden ist. Vorigen Montag habe die Gilde die Freude gehabt, Se. Majestät den König nach schwerer Krankheit gesund und munter in ihrer Mitte begrüßen zu dürfen. Er wünsche, daß Se. Majestät unserem Vaterlande und damit auch den Bogenschützen noch lange erhalten bleiben möge. Nachdem das znm Schluß der Rede auf Se. Ma- lestät ausgebrachlc Hock verklungen war. dankte Herr Kammerherr o. Stammer als Stellvertreter Sr. Majestät für diesen neuen Beweis treuer Anhänglichkeit an das Königshaus mit dem Hinzu- ßügcn, daß diese patriotische »nd königsireiie Gesinnung seit Jahr hunderten der Kitt gewesen sei. welcher die Milde fest zujammen- «rrtnreifender enosfnr hatte gestern ,u selnc Interessenten am Reise- und Marktgeh allgemeine, den Reisendenstand betreffen) Der Vorsitzende GeÄausen.Straßburg s« e Bestreb einige Worte über die Bestrebungen und' dm Nutzen für den gelammten Schaustellerstand voran-. Dann über die Schaffung eine» SchaiislellerhelmS. Der Vorsitzen zog sich zur Begründung dafür, daß der Stand eS al- ( »gäbe betrachten müsse, für seine der Stand .. gebrechlichen all« , über tttreu. en n- man . de- , Ehren« mittellosen StandeSgenossen zu sorgen, auf den Vorgang der Schauspieler. Dieser Stand sei früher genau so über die Achsel anaesehen wachen. weil er auch wanderte. wir jetzt noch vielfach die Schausteller. Dieser Wandel in der Anschauung des großen Publikum» werde auch elntreten. wenn der Verein seine segensreiche Tbätigkeit immer weiter anSbaue nnd dle Fürsorge sür die Veruf-genoffen au» eigenen Kräften übernehme. Mehrere Redner zweifelten an der Durchführung der Einrichtung ein S Heim», da eS bedeutende Baarmlttel verschlingen würde. Vom Schriftführer Stüber wuche die» Einrichtung einer Pensionskasse verfochten, während Burg» Hauser beantragte, daß die für das Schanstellerhelm gesammelten Gelder, falls dieses nicht zu Stande kommen sollte, spater dazu zu verwenden wären, daß alte, invalid gewordene Schausteller in ihrer Heimath oder nach ihrem Willen gewissermaßen wie ein anderer Bürger in einem angegebenen Stift sich einkaufen können, um dort ihre letzten Tage in Frieden zu verleben. Bis jetzt sind 3000 Mark zu diesem Zwecke gesammelt worden Im Lause oer Zeit hat man aber die Schwierigkeit der Realisirung einaesehen. Nachdem ver schiedene Vorschläge ansgetaucht waren, wird der Vostand beauf tragt. Vorarbeiten vorzmikhmen, um der nächsten Generalversamm lung Vorschläge zur Gründung einer Pension-kaffe zu unterbreiten. Ein Antrag Helsch strebte an, daß von Seiten des Vereins Volks feste in's Leven gerufen werden möchten. Die bisherigen, von Privatunternehmern arrangirtcn Volksfeste sind meistens mit einer finanziellen Einbiche der Schausteller verbunden gewesen. ES wird betont, daß sür Lachsen ein Bcdürfniß zur Nnternehnmng solcher Feste nicht vorhanden sei. aber in anderen Gegenden Deutschlands bestünden wenigstens regelmäßige Volksfeste. Man beschließt, den Antrag der Generalversammlung zu unterbreiten, nachdem man die aroßen Schwierigkeiten dieses Unternehmens betont hat. Ein weiterer Antrag, in den verschiedenen Bundesstaaten Sektionen des Vereins einzimchteil. wurde mit Beifall aufaenommen, da die Lokalverbände erfahrnngSgeinäß bei den heimathlichen Behörden mehr erreichen können als die Eentrale in Hamburg, da sie das geeignete Material besser zusanimenbrinqen nnd die Verhältnisse besser deurthellen könnten Nach Erledigung der Tagesordnung wurden noch mehrere freie Anträge und Beschwerden angebracht. — Der Kongreß finde» beute Vormittag seinen Abschluß durch eine gemeinschaftliche Damviichiffpartie mit Musik und Besuch von Donath's Neuer Weit in Tolkewitz. — An dem diesjährigen Ritte der sächsischen Kavallerie-Offiziere um den Ehrenpreis Sr. Majestät des Kniiers. der am DienStag Abend und Mittwoch früh von Pirna ans zur Ansfühniiig gelangte, nahmen 25 Offiziere, die sich ziemlich gleichniäsiig ans alle sächsischen Kavallerie-Regimenter ver- theilcn, Theil. Von diesen Herren sind nenn in die Gegend von Mittweida, sechzehn in die Gegend von Eheinnitz geritten. Das Reiten geschah in Gruppen von drei oder vier Herren, lvelchc in halbstündigen Zwischenräumen einander folgte». Nach Mittweida sind die älteren Ossiziere — Rittmeister und Premierlentnants —, nach Chemnitz die Sekondeleiltnants entsendet worden. In beiden Richtungen liaiidcllc es sich nach dem „Pirn. Anz." zunächst um eine sehr bedeutende reiterliche Leistung, da 180 bez. 170 Kilometer i» sehr bergigem Gelände ziirückzulegen waren nnd war die Er ledigung eines tnkti'chen Anstrages in der Nähe der Bestimmungs orte. Beides stellt an die Körperkräfte nnd Umsicht der betheittg- ten Herren große Anforderungen, deren gerecht zu werden eS einer hervorragenden Energie bedarf. TageSgeschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser leidet an einer leichten katarrhalischen Halsaffektion und hat unter lebhaftem Bedauern die Reise von Wilhelmshöhe nach Wesel. Ruhrort und Essen auf ärzt lichen Rath auigeben müssen. Die Kaiserin führt jedoch die Reise programmgemäß ans nnd wird von dem Prinzen Heinrich als Vertreter des Kaisers begleitet. Ter Kaiser hat von seiner Nordlandfahrt den Entwurf eines neuen Gemäldes fast vollendet mitaebracht. Es versinnbildlicht den Schutz der Künste und der Industrie durch die Armee. Unter einem gothilchen Thorbogen stehen die idealen Frauenaestalten. welche die Knuste nnd Gewerbe versonificiren: gegen sie heran zieht eine drohende Wolke, aus welcher unheimliche feindliche Ge stalten auftauchen. Ein germanischer Krieger tritt den Schreck- biidern machtvoll entgegen Professor Knackfuß zu Kassel ist mit der Ausarbeitung einiger Einzelheiten beanstragt, und man hofft, daß bald auch dies Werk der Oeffentlichkeit übergeben werden wird. In ausländischen Blättern werden Betrachtungen darüber an- gestcllt, daß heute in Preußen das ganze politiiche Leben von der Person des Kaisers abhcinge und es keinen Willen neben dem sei- nigen gebe Dazu bemerkt die „Köln. Volksztg.": Die Untersuch ungen über Misere politischen Verhältnisse scheinen sich immer mehr in einer sonderbaren Werse zuzuspitzen, nämlich zu Vergleichen zwi'chen dem alten und den, neuen Kurs. Die Polemik wider die Gegenwart pflegt in eine Verherrlichung der Vergangenheit aus- ziikliiigen. Im Uebrigen trifft das Wort: „Alles der Kaiser!" das Richtige. Das haben auch die Leute erfahren, die so viel Kraft ansetzle», um den Grafen Caprivi zu stürzen. Es hat sich nichts geändert, weil nicht der Kanzler der eigentliche politische Leiter ist, sondern der Kaiser. Und ginge Fürst Hohenlohe ab — so würde eS „noch so" sein. Er würve zweifellos einen Nachfolger erhalten, der denselben Faden spänne, und die wirklich leitende Instanz bliebe wie bisher der Kaiser. Auch die bald gegen v. Bötticher, bald gegen v. Marschall. bald gegen v. Hammerstein gerichteten Einzelangrisse werden ihr Ziel verfehlen, denn entweder bleiben diese Minister doch auf dem Posten oder, wenn einer von ihnen abgehen sollte, kommt ein Gesinnungsgenosse von ihnen wieder. Es ist gar nicht daran zu denken, daß der Kaiser einem seiner Minister die Freiheit lassen sollte, neue Wege zu wählen. Die Blätter, welche in den Hundstageil allerhand Scherze zu machen pflegen, veröffentlichten kürzlich eine Zusammenstellung der unter dem jetzigen Kaiser entlassenen Minister, die so geordnet war, daß die mittelste senkrechte Blichstabentinie die Worte: „Guten Morgen Lucanus" ergab. Das gilt beute für ieden Minister, auch jeden Ministerpräsidenten, der aus eigne Faust Politik treiben wollte. Die Klagen übcr „niemals gesehene Verworrenheit" sind insofern nicht zutreffend, als es heute wie früher einen maßgebenden Willen giebt. Früher war dies Fürst Bismarck, jetzt ist es der Kaiser. Der chinesische Vicekönig Li-Hnng-Tschang bat den Professor Schwciriilger, dessen ärztlichen Rath er bereits während seines Aufenthaltes in Berlin in Anspruch genommen hatte, zu einer erneuten Konsultation nach London gebeten. Bei den Berliner Industriellen scheint nur wenig Lust vor handen zu lein, die Pariser Weltausstellung des Jahres 1900 zu beschicken. Auf eine Umfrage eines Berliner Blattes antworten Siemens nnd HalSke: „Wir halten überhaupt nichts mehr von Weltausstellungen. Was wir mit Freuden begrüßen würden, wäre eine internationale Fachausstellung. Hier könnte jede einzelne Nation zeigen, was sic auf einem bestimmten Gebiet zu leisten vermag." — Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft: „Wir gehen nicht nach Paris. Es wäre völlig zwecklos. Frankreich wird doch bei uns nichts machen lassen." — A. Borsig: „Uns liegt die Sache noch vollkommen fern." — Heintze nnd Blanckertz: „Lassen Sie uns doch erst Treptow verdauen! Nachdem die Regierung voran- gegangen, wird man ja wohl folgen müssen. Wir haben ja auch Kunden in Frankreich. Aber die Sache ist schwieriger geworden durch das neue Gesetz, nach welchem dem Fabrikanten es nicht mehr gestattet ist, die ,rirma seines Abnehmers statt der seinigen der Waare aufznpräaen. Tic Entdeckung, daß Federn, mit denen vielleicht gar französische Offiziere geschrieben, Berlin entstammten, bat z. B. m den achtziger Jahren Veranlassung zn den grimmigsten Hetzartikeln gegeben." — Zahlreiche andere Firmen erklären kurz, in Paris nicht auSstellcn zu wollen: Andere antworteten, sie be suchten überhaupt keine Ausstellung mehr: nur wenige stellte» zhre Betheiligung in Aussicht. Dle Eltern de» Kommandanten des „Iltis", de» tapferen Kapitän-LcutnantS Braun, kündigen den Tod ihres Sohnes wir folgt an : „Am 23. Jnli entriß nns bei einem Taifun in den Anesischen Gewässern der Tod unseren theucren, unvergeßlichen Aohn, den Kaptiän-Leutnant Otto Braun, Kommandanten des Kanonenbootes „IltiS". Er starb, 37 Jahre alt. in treuer Pflicht erfüllung für Kaiser und Vaterland. Mit nnS, seinen von Gram tiefgebeugten Eltern, beweinen sein srüheS Dahinscheiden seine Wittwe. sein vier Jabre alter Soun und seine Geschwister. Wer
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