Volltext Seite (XML)
»rr> L 8 S . ^ , «erde. G» «En« »»«tfel. los eine Liktatnr. wenn die kl« t »k« Grnvp« »it d,m roduftesten Schädel und dem ar»»ti« Maul di« Massen beherrsche. Wir MehrheitSsozialiften «o»«n dt» Rät«. und zwar in «tnem reicheren Auddau. ai» »msere Minister r« leider vertreten haben. Die Rät« als solche marschieren, und diesen Marsch kann keine Macht d«r Welt mehr aushalten. Ter wahre Revolutionär ist nicht der. Ser am meisten schiebt »nd droht, sondern d«r. welcher Wert« schasst, die über die nächsten Monate hinauddauern. — An der NachuftttagSsitzupg gab Soldatenrat D, Lew in als Äorresereni zu den SterfaflungsfraaL» ein Bild von der Or ganisation des Rätcinftems. wobei er aber «tne «insach« Hebernat»ne der russisch-en Verfassung ablehnte. Nach weite rer unwesentlicher Debatte teilt« der Präsident. Soldaten rat Lauer, dem Kongresse «inen Aufruf der vayri- -chen Abgeordneten in Weimar mit. der n. a. auch ds-e Aieüereinsetzmig des versassungogebenden Landtages verlangt. Der Rätrkvngreß wird hierzu sofort Stellung nehmen und bat hiermit eine besondere zwülfgliedriiie Kom mission beauftragt. Äon der nächsten Tagung ab soll der provisorische Nationalrat des freie« BolksstaateS Bayern auL AO Mitgliedern bestehen. Die künftige Verfassung des freien BolktstvateS Bayern häng: ab von einer groben un systematischen Voltsausklärung. Zu Ihrer Durchführung wir- «in selbständiges Ministerium für Volk - auf - klärung geschaffen. Ungetreu« A, «ud L -Ratsvorfitzende. tDrahtmeldung unsere» Kölner Mitarbeiter».) Oberhansen. 20. Febr. Die beiden Bor sitzen den de « A. - und S. -Rates sind mit 12 WO Mk. Strafgelder. 76 000 Mk. Löhnung für die Wackl mann schäften und einem Automobil im Werte von 20000 Mk. in der Richtung nach Holland geflüchtet. AuflSfinig der kommunalen Aebelterräte. Berlin. 27. Febr. In der Sitzung der mehrheirs- sozialistischen Arbeiterräte von Grvß-Bcrltn wurde eine Entschließung angenommen, dag na« Vornahme »er Wahlen für die Staats- und Gemeindevertretungen die kommunalen Arbeiterräte nicht mehr er forderlich seien, und ihr Rücktritt zweckmäßig erscheine. Ser Na«gel au Meldvugsftückeu.. Bo» »aserc« nach Weimar eutsaudteu Mitarbeit«. Weimar. 27. Febr. Die Abgeordneten Irl. Zewadzki, Frerker richten an die Negierung folgende Anfrage: Weite Kreise der Bevölkerung leiden gegenwärtig unter dem Mangel an Kleidungsstücken. Ist der Reichsregterung be kannt, Lab eine dazu eingesetzte Kommission, wie in der Tagespresse behauptet wird, für die noch im Besitz deS Reiches befindlichen Textilwaren einen An sich lag von 800 bis 700 Prozent auf 28 oll- und Baum- Wollstoffe Uber dea Friedenspreis hinaus genommen hat? Welche Maßnahme» gedenrk die Roichsregicrung zu treffen, um einer solchen maßlosen Betreuerung «ntgegenzutreten? Wir begnügen uns mit einer schrift lichen Antwort. Gegen die Kapitalsflucht. Boa nusere« »ach Weimar eatsandten Mitarbeiter. Weimar. 27. Feör. liegen die K a 0 i t a l S s l u ch t richtet sn!) ein 0'>esetzentwurs über die Einsiegelung von Schriften. Drucksachen, Wertpapieren und Zahlungsmitteln beim Grenzübenriit na« dem Auslande. ES heißt darin: Schriften. Drucksache», Wertpapiere und Zahlungsmittel dürfen biS auf weiteres unbesrliadet der für Wertpapiere und Zahlungsmittel geltenden Vorschriften nur dann über die Reichsgrenze mitgenommen werden, wenn sie vor dem Grenzübertritt von einer dafür zuständigen Stelle geprüft a»d eingestegelt worden sind, .'inständig zur Einsiegelung sin- Sie Postübcrmachungs- und die PostprüsungSstellen. sowie di« sonstigen von den Landeszentralbehörden bezeich- rreten Stellen. Die Grenzübenvachungsstellen sind befugt, die Mitnahme nichteingcsiegcltcr Schriften and Drucksachen, die ihnen vor dem Beginn der Grenzabsertignng von den Reisenden vorgelegt werden, zu gestatten, wenn eS ihnen ohne wesentliche Verzögerung -er Abfertigung anderer Reisender möglich ist, zu prüfen, ob darin keine Verfügun gen über Vermögenswerte enthalten sind, die den Verdacht einer Steuer- oder Kapitalsflucht begründen. Die Mitnahme nichtcingcsiegetter 'Wertpapiere und Zahlungsmittel ist zu gestatten, sofern die hieriür stach den bestehenden Vorschriften erforderlichen Bescheinigungen »orgelegt werden oder ihre Verbringung in das Ausland ichnc solche Bescheinigungen zulässig ist. Die Deutsche Bolkspartei und die religiöse« Grundrechte. Vau «asere« nach Weimar entsandten Mitarbeiter. Weimar. 27. Febr. Tic Deutsche Bolkspartei wird im BersasiungSaus'chuß zum zweiten 'Abschnitt des Vcr- iassungsentwurfcs eine Reibe von Anträgen stellen, von denen wir folgende hervorheben: I. wird beantragt, dem Art. 30. der die persönlichen religiösen Grundrechte ent hält. Sie weitere Bestimmung hinzuzuftlgcn: Jeder Deutsche kann sich statt des Eides einer anderen, durch Rctchsgesetz sestzusctzenden Bcteucrungsform bedienen. Der Gebrauch der Beieuerungsform hat die gleichen rechtlichen Wirkun gen wie die Eidesleistung, ferner wird beantragt, die Regelung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche der Gesetzgebung der deutschen Gliedstaaten zu überlasten. Für diese Regelung werden eine Anzahl Grundsätze vor geschlagen. von denen folgende hervorzuheben sind: Kirchen »gch hg« ylltz«MTp»iU KlgEtöNMrfchpIflgn. Ksedg Elichg ««ö " - *«d - - ^ ' bette« selbständig, »leibt aber den allgemeinen 'Vtaät». gesehen unlermarsen. Kirchen nn- «eltglan-gesellschafte«. denen bt« Recht« einer öffentliche» Körperschaft zustehen, chletbe« -t«s« Rechte erhaüin. Den Kirchen und Rekl-ion». gesellschasten, denen da» Recht der vestenerung ihrer Mit glteber nach bisherige« Strchenftenerrecht »ufteht. bleibt diese» erhnlte». Gleiche Recht« können durch Gesetz andere« Religi»nbges»klschaften gemöhrt werden. Die Sonntage, da» Weihnacht«-. Oster- und Pfingstfest sind ge setzliche Feiertage. In der Wehrmacht de- Reiche» werden Einrichtungen sür de» Gottesdienst und di« Seelsorge ge troffen. Der Religionsunterricht ist kein verbindliches Untrrrtchtdsach der öffentlichen Schule. Kein Sind kann gegen den Villen der Erziehung-berechtigten zur Teil nahme am Religionsunterricht. kein Lehrer zur Erteilung de- Religionsunterrichte« gezwungen werden. Dt« Frei, heit der Kirchen und RcligionSgesellschastrn zur Erteilung von Reltgtondunterrtcht ist unbeschränkt. Die theologischen Fakultäten an den deutschen Universität«» bleiben bestehen. BgsMlLnpgufiouirrung i« Veeuhfe». Weimar. 28. Febr. Di« preußisch, Regierung hat »tue Verordnung über die ein ft «eilig, Versetzung der unmittelbaren Staatsbeamten in den Ruhe- stand erlassen. Sie bestimmt, daß Staatbheamte. di« in folge von Umbildung von Staatsbehörden nicht mehr ver- werden können, einstweilen unter Bewilligung »» nicht »HMik'v daß «rfer G»a^ S^Ie» zu einem Lande Grdetzter «trtschafMcher xperimentc werde. Redner wendet sich schließlich den MindrrhettSantraa betr. di« L-. und S-Räde. «Lg. Dr. Salser lDtlch. Bp i: Auch leine Srsünd« te« dem Staatsgrundgosetz« in der beantragt»« «nssun« z». Sie stellt»« viele Bedenken zurück. um «inen möglichst «in- stimmig,« Beschluß herbetzuführen. Dem beantragte«»»,fchluß über dt« Soztaltsterung könne «r nicht zusttm»,«. Die Annahme diese« Beschlusses könnt» schwerwiegende »o- ltttsch« Folgen nach außen hin haben. Sachs»» »eh« und fall« mit seiner Industrie. In dem Augenblick, in dem Sachsen als erster Freistaat sich auf diese» extreme Pro- gramm festlege, würde die Industrie sich von Sachse» ab- wenden, l» dem ü« «in« wetter« Lnttptcklungdmögltchbeft dann nicht mehr habe« würde. Dt« Resolution gebe auch wett über das hinaus, was von seiten der Mehrhätssozial- demokrati« in sie htnetngelegt werde. In ihre« Endziele bedeut« sie nicht» ander»«. «IS di» AKfhvbung -es Privat- «Igentums. Prüüdent -rüßtzprf: Es ist ein Antrag vüchrtng lUnabh.) elngegange». i» Fall« der Ablehnung he» Minder- heitSantrage» über di« L, und S.-Räte folgende« Satz tn den Entwurf «inzufügen: »Ueber di« Recht« und Pflichten der und S.-Räte als Sontroll. und EiusprmhsLk-au« ist «tn besonderes Gesetz zu erlaffen." »bg. «ipinski tUnabb.s verteidigt zunächst,»«« «»Muß über die SoziaNsterung. Daß man die.GoztaKsterung «icht von beute auf morgen durchführe» könne, sei felbstverständ- «instwetlen unt.r «rwtlltgung de» «ich- Die Soztaltsterung müffe kommen, weil wir finanziell gesetzlichen Wartegelde« in den Ruhestand versetzt werden, ^sammengobrochen seien und unser« Schulden nicht ander» Sie erhalten als Wartegeld während eine« Zeitraumes von decken könnten. Di« und D.-RLte müßten unbedingt fünf Jahren den vollen Betrag, nach Ablaut de» fünf- Sicherung der Errungenschaften der Revolution bei jährigen Zeitraumes aber Diensteinkommens. ihres ruhegehaltsfähige» Der Ltreik der spanische« Werftarbeiter. Cadix. 27. Iebr. sAgence HaoaS.s Trotz der Warnung der spanisuien LchifssbaugeseUschasten, daß sie ihre Wers ten auf unbestimmte Zeit schließen werden, traf kein Arbeiter auf den Wersten ein. Die Gesellschaften geben bekannt, daß sie ihre Arbeiter entlassen. Sächsische V-llrl-mmer. Dresden. 28. Kebr, vorm. A10 Uhr. Unter nur geringer LnteilnaÄw der OefseutUchkeit findet die Schlußdrratung über den Entwurf eine» vorläufigen Grundgesetz«» für de« Kreiftaat Sachse« statt. Mehrere Abgeordnete au» Leipzig haben wegen des EisettbahnerstreikS nicht eintreffen können. Abg. Dr. Koch iDtsch. Vv-t erstattet den Bericht namenS deS Ge'etzgebunsSausschusfeS. Dieser habe beschlossen, eiust- iveilen von der Einsetzung eines Staatspräsidenten abzuschen. Man werde erst die Erfahrungen in anderen Gliedstaaten und auch bei uns abwarten müssen. Die dem Staatspräsidenten zugiedachten Rechte und Pflichten seien aus den Ministerpräsidenten übergegangen. Weiter Hab« der Ausschuß besckftossen. mit dem vorläufigen Grundgesetze gleichzeitig im Gesetz- und Verordnungsblatie folgenden Be schluß zu veröffentlichen: -Beim Erlasse de» vorläufigen Grundgesetzes für den Freistaat Lachsen erklärt die Volkskammer, dah di« Politik Sachsens nach iolgr.lden Grundsätzen zu führen ist: Lachsen Ist ei» demo kratisch-sozialistischer Freistaat im Nahmen de» Deut- ichen Neickcs. Die Sozialisierung der Wirtschaft ist nach dem Stande der Entwicklung herbeizusüvren. Di« dazu reisen Winschafisgebiete und die Schätze des Bodens sind in gesellschaft liches Eigentum üb^rzuführcn und unter staatliche Aufsicht zu stellen. Auch hierbei ist der Zusammenhang Sachsens mit dem Reiche zu beachten und zu wahren. Die Produktion ist »lanmäßtg nach sozialistischen Grundsätzen zu gestalten, die Verteilung der Vcrbrauchsgüter dementsprechend zu regeln." Nach dem Wegfall des Staatspräsidenten sei nunmehr das G e s a m t m i n i st e r i u m die oberste Behörde. Die Zahl der Minister sei <m Gesetze nicht festgelegt worden. Er wogen morden sei. den Abschluß sämtlicher Staatsv er trage der Volkskammer zu unterstellen. Da dies aber eine ungeheure Belastung mit Geschäften bedeuten würde, beantrage der Ausschuß, die Negierung um eine Zusage zu criuchen, daß sie wichtige Staatsverträge nachträglich in ihrem wesentliche« Inhalte der Volkskammer mitteile» werde. Mitberichterstatter Uhlia iSozI erklärt, daß seine poli tischen Freunde durchaus keine Abneigung gegen die A.- und S.-Räte bekunden wollten, wenn sie ihre Veranke rung in dem Nersassungsenlwurfe ablehnten. Sie seien also gegen den Minderheitsantrag der Unabhängigen, der den 2T- und S.-Räten das Recht der Kontrolle und des Ein spruchs gegenüber Maßnahmen und Beschlüssen des Parla ments cinräumcn wolle. Ein solches Zweikammersystem vertrage sich nicht mit dem Grundsätzech-er Demokratie, daß der in der Volkskammer ausgeprägte Wille des Volkes zu gelten habe. Schließlich vertritt Redner die Bestimmung über die Sozialisierung. Abg. Ritzschke-Leutzsch lDernZ erklärt die Zustimmung . seiner Ireunde zu den 20 Paragraphen des Entwurfs. Sic! danke dem GesetzgebungsauSschuß für die schnelle und fleißige Beibehaltung der A.. seine Freunde Sa- und Der- behalten werden. Werde die S.-Räte abgelehnt, so würden fassungsgefttz ableünen. Abg. Dr. Rentler-Chemnitz sDtsch-uat.): Seine Partei stimm« der Vorlage tn der Ausschußfassung zu. um der verfassungsloscn Zeit ein Ende zu machen. Die L. - und S. - Räte seien überflüssig. Seine Freunde sorberten ihren Abbau und wünschten auch einen Bericht über die finan zielle Gebarung dieser Räte. Wir stimmen auch gegen die Resolution betreffend die Soztaltsterung der Wirt schaft. Durch di« Resolution werde eine bedauernswerte Beunruhigung in die Unternehwerkreis» getragen. Die Gefahr der Abwanderung derIndustrie set nicht zu unterschätzen. Es wanürrten aber nicht nur die Geld säcke und Maschinen, sondern auch die Intelligenzen und die Arbeiter aus. Wir lehnen auch auS sachliche« Gründe» die Resolution ab. weil wir prinzipielle Gegner der all gemeinen Sozialisierung unseres Wirtschaftslebens sind- Konkreten Sozialist« cungsvlänen werden wir zustivune». wenn sie die größte Wirtschaftlichkeit für bt« AllgemeinKeit gewährleisten. Warnen müsse er. auf die Enteignung der Gesellschaften irgendwelche Finanzpläne zu bauen. An de» von Lipinski erwähnten Morden trage der unglaubliche Terror der Spartakisten und Unabhängige« die Schuld. Die sogenannte Gegenrevolution sei ein Schreckgespenst, das die Unabhängigen immer wieder an die Wand malte«, um die Maßnahmen ihrer Partei zu rechtfertigen. Abg. Siuderman» sSoz.) verteidigt Lipinski gegenüber die Tätigkeit Noskes, der es zu danken set. das geringe Maß von Ruhe und Ordnung, das wir noch haben, auf- rechtzuerhalten. sowie auch di« Lebensmittellieferung. Die Leipziger Unabhängigen würden jetzt hoffentlich die Folgen deS spartakistischen Terrors am eigenen Leibe fühlen. Jetzt versuchten die Unabhängigen radikaler zu erscheine», um von der spartakistischen Peitsche nicht allzuhart getroffen zu we"den. Was die Sozialisierung anlange, so sei ein einzelner Gliedstaat nicht fähig, st« einseitig vorzu nehmen. wenn dabei ein auch nur einigermaßen annehm barer finanzieller Effekt herauskommcn solle. Redner spricht dann gegen das Wciterbestehen der A.- und G-RLtr. Abg. LieLmaua sUnabh.) kritisiert die Tätigkeit RoSLeS. iZuruf des Abg. Sindermann: Ihr werdet noch einmal froh sein, wenn NoSke auch Euch zu Hilfe kommtN Deutsch land und seine Arbeiterschaft würden nicht zur Ruhe kom men, bis die Sozialisierung durchgeführt sei. Die Neuord nung der Gesellschaft werde nicht durch parlamentarische Beschlüsse geregelt werden können. Damit schließt die Aussprache. Die Berichterstatter weisen in ihren Schlußworten vor allem die Ausführungen der Unabhängigen zurück. Dann erfolgt die Ab st im- mung über di« einzelnen Abschnitte des Entwurfs. Der Minderheitsantrag betr. die Erhaltung der A^ und S.-Räte wird gegen 10 Stimmen abgelehnt. Desgleichen -er Eventua-lantrag Bühring. Dafür findet mit 43 gegen 32 Stimmen folgender Antrag Uhlig sSvz.1 Annahme: „lieber die Rechte und Pflichten der N.- und S.-Räte ist ein besonderes Gesetz zu erlassen". Da«« wird der ganze Eutwnrf in der SnSschnßfaAnng gegen 21 Stimme» der Deutschuastionalen »nd der Una», hängigeo angenommen. Die Entschließung über die So z talif i e.ru ng findet mit 43 Stimmen gegen 28 Stimmen Annahme. Hieraus erklärt Bo US beauftragter Dr. Grn»n««er: Ich wollten sich aber durch ihre Zustimmung zu dem Gesetze nicht ihre Stellungnahme zu der endgültigen Verfassung fest- leoen. Ein ungewöhnlicher Vorgang sei es. dah man mit der Zustimmung zu einer reinen Bcrfassungsangelegen- heit zugleich die Zustimmung zu einem wirtschaftlichen Pro gramm verlange. Der Begriff der Sozialisierung sei zu einem Schlagworte geworden, unter dem jede Partei und jede Person etwas anderes verstehe. Wir dürften schon im Arbeit bei der Verabschiedung des vorläufigen Grund- gesetzes. Durch dir Annahme de« Gesetzes haben sich die -er gegenwärtigen Regierung gestellten Aufgaben erledig!. Infolgedessen legt das Gesamtmini st erium sein« Aemter in die Hände der BolkskammPr »». rück. Abg. Ritzschke-Leutzsch sDemI beantragt. Li« Regt», rung zu ersuchen, bis zur Bildung einer neuen Regierung Glucks „Iphigenie auf Tauris". Zur bev»rstehc»Le» Nr-ieiastndirrun« im Dresdner Lpern-aus. Die «Iphjgeuie aus Tauris" ist gewissermaßen der „Parstfal" Glucks. Mit ihr hat seine der Wagncrschcn verwandte mnsitüra,!,arische Reform den krönenden Sieg erstritten. Dieier Lieg war nicht leicht zu gewinnen ge wesen. Zwar hau. -er Meister nach den Wiener Lokal erfolgen der ersten h.'ormopern mit seiner „Iphigenie in Aulis" am 10. Apr.l !77i in der Weltstadt der Oper, in Paris, starken Eindr - gemacht, allein die Freunde der in Sinnenschvnheit stch .lgcnden italienischen Modemusik lehnten sich gegen den entsagungsvollen Ernst des neuen Musikdramatikers mehr und mehr aus und stellten diesem mit dem Italiener Nicola Piccint einen hochbegabten ge fährlichen Rivalen entgegen. Jahrelang tobte nun Zn Paris der „Streit der Gluckisten und Piccinisten" mit lener Lebhaftigkeit, die bei Behandlung von Kunstfragen sstr den Romanen tavisch ist. Mit seiner „Armida" schien Gluck das Spiel beinahe schon verloren zu haben: die Weihe und Würde der Tauridiichen Iphigenie hat es ihm zuguterletzt am 18. Mai 1779 doch noch gewonnen. Aber auch er selbst war damit am Ende angelangt und hat nach her nichts Bedeutendes mehr gcichaften. Gluck ist als Schöpfer eines von Mnsikwillkür und äußerer Theatcalik gereinigten antikiichen Mnsikdramas ein Geistcskind der Zeit Winckclmanns und der Renaissance des le-. Jahrhunderts. Gerade ein Werk wie seine Tauridischc Iphigenie prägt dielen Zusammenhang recht deutlich aus. Wenn der alte Sagenstoss von Gluck und seinem Dichter Guillard auch etwas durch die Brille des französischen Theaters gelehen ist, so steht seine Ausführung mit -cr un erbittlichen Herbheit ihrer Linien doch der Antike wesentlich näher als beispielsweise Goethes humanistisch abgeklärtes Drama. Nur Iphigenie selbst, die sogar dem Tyrannen Lhoas gegenüber ihr Edelmenschentum nicht ganz zu ver leugnen vermag, hat vom Geiste des Humanitätözeftal'ers .«Lensalls einen Hauch verspürt. Im übrigen ist die Handlung frei nach Euripiües spannend und wirkungsvoll von Guillard entwickelt. Sie beginnt mit dem Gewittersturm» der Orest. den von de« Furien verfolgten Muttermörder, und Pylades nach TauriS zu den Sknthen verschlägt. Dort werden beide der Tianavriesterin Iphigenie zur Opferung überwiesen, die den Orest. ohne ihn als ihren Bruder zu er kennen. zu reiten beschließt. Doch Orest. von (ssewissenS- -issen gefoltert, will nur den Tod und läßt Pnlades statt seiner entweichen. Der Slythcnkönia Thoas, über die Ver zögerung des Opfers erzürnt, will eben an Iphigenie und Orest selbst blutige Rache nehmen, als Pylades mit den Ge fährten vom Schiffe zuriickkchrt und ihn erschlägt. Der be ginnende Kamps zwischen Skytlzen und Griechen wird unter brochen durch die Erscheinung der Göttin Diana, die ge bietet. die Griechen in Frieden ziehen zu lassen, und dem Orest die Lösung vom F'uche deS Muttermordes verheißt. Mit dem Nebencinanocr von wilden Kriegstän.zen und feierlichen Priesterinnemchören, von gegensätzlichen Ge stalten, wie der elegischen Iphigenie, des wilden Thoas. des snrirngepeitschtcn Oresr. des jugendlich heldischen Pylades birgt diese Handlung eine Fülle musikalischer Ausdrucks- Möglichkeiten, in denen sich Lyrisches und Dramatisches in glücklichster Weise mischt. Gluck hat dieseMöglichkeitenmitsiche- rer Meisterhand verlebendigt. Daß er für lyrische Einzelheiten mehrfach Ansehen bei leinen früheren, noch mehr der reinen Melodieschönheit huldigenden Werken machte, steigert den musikalischen Ausdrucksreichtum» ohne dem dramatischen zu schaden. In diesem aber liegt letzten Endes das Geheimnis der eigenilichen Wirkung des Werkes beschlossen. Und hier wiederum erheben sich Momente, wie die mit einer gran- diwen Mischung von Shakelpearescher und Euripideischer Phantasie hingeslellte Szene des von den Furien bedrohten schlafenden Mutiermörders Orest. zu einer Höbe des Ein drucks. die zu erreichen nur den erlesensten Geistern der lnusikdramatischen Bühne beschiedcn ist. Freilich muß sich das moderne Ohr selbst hier und mehr noch anderweit mit der asketisch zu nenGenden Schlichtheit und Ein fachheit der von Gluck gebrauchten klang lichen Mittel absindsn. GluckS Zurückhaltung gegen über den sinnlichen Wirkungen der Mpsik steht al« solche dem heutigen Musikempsinden, das sich io gerne an über, ouellender Klangfarbe, am elementaren Tonstrvw be« rauscht, sehr ferne. Um so überzeugender sprich: dafür die innere Wahrheit seiner Kunst zu un-. Nnd dadurch kann ein Werk wie die Tauridisth« Iphigenie nach im besten Sinne erzieherisch auf unsere dem Bluff nur zu sehr zugängliche Zeit wirken. R. 8. MM md Wissesschast. ß* Mitteilungen der SSchs. La»de«the<tt«r. Oper«. h a u S. Am 2. März, « Uhr, „T a n n b ä u s e r". Besetzung: Forti, LiemS. Luhmann. Plaschke. Zottmayr. Die Programmhefte zu der morgen stattfindeuden Neueinstudie rung der Over „Iphigenie aus Tauris" enthalte» eiue Er läuterung deS Werkes. Außerdem wird den Programmhester morgen au» Anlaß deS Abschied» von Exzellenz Graf v. Veedäch al» ErtnnerungSblatt eine Kunstbetlag« von Professor Kr»« Beckert beigesügt. darstellend da» Verwaltungsgebäude der raube», thrater aus der LchSflergaffe. Schauspielhaus. Als nächste Neuheit wird für dev 6. März das Schauspiel Z) iosIrav" von Anton Wtld- gans vorbereitet, der damit zum ersten Male tm Scham spielhause zu Wort kommt. Spieleitung: Berthold Viertel Anfang 6 Uhr. ß» Lplelplau de» Nestdeuz-Theater» mnn 2. bt« lö. März Sonntag (2.l nachm.: „Der Btnsenmichel"; abend»: „Iulogniiv- Montag: „Der Bettelstudent". Dienstag: „Inkognito". Mtttwvss nachm.: „Der Btnsenmichel": abend»: „Der Bettelstubeuv'. Don nerstag und Freitag: „Inkognito". Lonnabend nachm.: „De, VIitscnmiAel": abends: „Inkognito". Lonntag iv.) nach«.: „D«> Binlenmichel": abend»: (Unbestimmt). Montag: „Der Beitel, student". Lptelpla» de» Alberi>DH«ai«r» vom 2. biS Ul. März. Gönn tag ist) nachm.: „Der LeVenSschttter": abend«: „Mein Leopold*. Montag: „Die Schwestern und der Fremde". Dienstag: „Juirg, geselleudämmcrung". Mittwoch: „Die fern« Prtnzrsst«", ^>0 Banausenschlacht", „Familie". Donnerstag: „Musik". Freitag: Zdtdalla". Sonnabend: „Mein Leopold". Sonntag <2.1 noch«- „Glaube nnd Heimat": abends: „Htdalla". ß* Aldert-Lheate«. Sonntag nachmittag neu «tustudtert: „Der Lebendschüler". Di« GonntagSvvrftellunge« degiuneu vor jetzt ad nachmittag« um V Uhr. abends oh«, SaSuahui« um 7 Uhr ß« «pirlpln» »«» Sautral-Dheat«» »ow L bi» 10. MFrz Montag bis Sonnabend allabendlich: „Die KaschiugSfee". Van» tag (st.) nachm.: „Da» Gchwarzwaldmäd«": «Leus«: FaschingDsee". Montag abend»: „Dt» F«fching»f«e".