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Dresdner Nachrichten : 13.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-13
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.07.1896
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veA«a»ftebNhr «rrteliwrlA H,, -no. tumb l-o ^ Po» Mt. L70 ^.Uflnalinik von M»m>o>cm»u>>n Mariknur : « r> Vor»- n-n lll-, Nml»n. Hoimtao-v. Von» ii-'/«t NiirMitt. Sn Neuiiadi tzi, .«losic>„.-, mir a» Wochen,«»>'» bi» Llth, Nait-miNoa«. Die Uvglliac Gi»n!>;c,le «!I»a,fal,r « Silboi» is Psa,. An. riiimiaiiiiac» auf dorPrivaiirN,' Zeile « P«a, :DovveI>eiio „umeiiu Llnch" <8lii-lk!aiwt- « Pia. wiiiudzeilc iur Moiitaar ober »ach gksiiaarii 20 Pia. »für fta»»>ie»n»»>n<Iilkii ics, bra. so Psg »aa- brloadorriii Tarif. «uSwariiak Auilraao nur aeae» ^ ... Boraiiobomlilu»,!. vmundiaunar» »eluncii lämintliche »amliaiir Aiiiiriirriibiireaur aii. Veleablallrr wertti- m» 10 Psg. . .. „„. ber«I»ikt. Kur >f»<kaabk eu,»e-a->tter Schritt» snickc keinc Vrrbiiiblichseit. LrrnspvrttistoUr Ur. ll. WWOW sneklcgnnk deslei' Lsuei'bmnn VonAtkix io liontnurLnt», UlnarnIrvivinorhirnilluiiFoll u. ^potkelcsu. V n dsrls ^Ms M »Silit. «We, Llirirtlslils. 41. Jahrgang. S/IäuLlx^prelss. b'ki-. «SrnpL'ilL^ V«>tln«r,»r.28,l MM »WII llMMM !p°-iz!l,z, 0sdl88v p«pnspi>voli8U>lIo kto. 878. /imt I Ltnrslav vollekonardolbi-» piombirrmgen rolimen/Ioi« 2i»t>n opaoatlonen «»« : <r x» ^ *4 Lreisliston L«att» unä tr.rriec-. Treoden, LLrl?lLuI. .i vrasäen. Msllstrsss« 25. W -ämt I, IL7. V.VrV. V4.r-K.v-1. z I>ie^<ivn doi äütlN^I'M verlineratr. !8 ßk^!'LVrVL?iVtA«rriVMV^V-VrV-'.VtV.V-rVrV-r?K?!itVrD; A Iwelileine», Iciiiltiges, ei^oiw» Destillat in llottwsiw'8 kalöllt- »- § ÜLseilva mit vaservelrork, ä I I. I )Il>. Z XnIuI-N»S»«I»n » I i I,') )llc. I»1v« ^»«1; II»»ni nii>,!8«;n «'S«. Ltlli'cli-Kpattigicg. üi'kzljkli. fjünitrel'Zll'. ^V.V.V»rrVrV.r^V.r-rrV-NrrVN^V»V>iV»V7^V4V<Ä Oi:>sc>>e SO 1'l., I R.uic »N'I I lllarlc 7S I'i. uiul aiis^vrvoxen. — l'wnrptor Vorsancit nacli niisrväitK. 8oecke.5 Verllii, Lreslsli, llolo, llsmburZ, l-eiprig. Llultsai t. 100U, üürßfl-Utix, «».Unbl!. vsi» UrLv.luli^eu. Lr ^S«;Ls«2fLL7o. Rr.lSS. Kpiescl: »sii »iiilletli gstii eissslisillliiöli. Neueslc Fcrnschrcib- und ^ernsprech Bcrichtc. Hosnachrichlen. Hindmi.'il'lsest. Schul',en Ncaimrnt „Prinz Gcorki". Bisnwrrk Tcntmnl in Grr'beichai». ?lr»vld's Kunsllalon. Brinkaslc». !Mont,lg, irr. Fernschreib- nnd Fernsprech-Berichte vom 12. Juli. Lcipzit>. Einr rrichütterndc Trallvdie hcil sich gcslcrn in dem BorslndtSm'tc '.'inlicr-lLrotteiidorf abarspicll. Tnjeldst wohnt in dcm Grundstück Jelnslrcche l>,r. 20 in der I. Elnnc der Weinküfcr Schipkc mit Jinn und zwei rtiiidorii, Müdchen im Mer von 5 nnd 3 Jahren. Tos Ziiiaimncnlebcn der Eheleute war kein gutes, nnd waren Zant und Sireit an der Tagesordnung. Als gestern 'Abend ein bei der Jamilie Schichte wohnendes Schlaf- Mädchen nach Hnuie tarn und die Wohnstube beirrten wollte, bot sich ihm ein schauderhafter Anblick dar. Iran Lchipke und das älteste Mädchen hingen im Innere» an dcm Thnigewande der Slnbenthür, während das kleinere Kind an einem Gewände der Kammerthür anfgchcingcn worden war. Bei allen drei Personen war die Todcsstarre bereits cingetrctcn. Aus zwei Briefen, welche die Iran hinterlasscn hat, ist zu ersehen, dag sic erst die Kinder nmgebracht und dann sich ebenfalls erhängt hat. Dieselbe ist erst NO Jahre alt. Tie scheint sich schon längere Zeit mit dem Gedanken des Selbstmordes rech, des Berbrechens getragen zu haben, da sic erst vor drei Wochen zu einer in demselben Hause wohnhaften Iran gciagt hat: „Wenn ich mich aushängc, nehme ich auch meine Kinder mit." Gestern hat sic die Sache wahrgemacht. Bermnth- lich hat die Mutter vor Bcrübnng der That die Kinder betrunken gemacht und vielleicht cbensickls getrunken, denn ans einem Wasche i»ch stand eine Jlaichc mit einem Ziest anscheinend Pnnschcsscnz nnd daneben zwei Schnapsgläser, ans denen erst getrunken zu sein schien. Hamburg. Die Korlstcinsabrik von Naszger und Nan in Billwärder an der Bille ist gestern Abend vollständig nieder- gebrannt: nur das Maschinenbaus, das Wohnhaus und das Eomptvir blieben vom Jener verschont. llilieux. Bei dem heute hier slnttgehabtcn Bankett feierte Bourgeois in einem Toaste die Bereinigung aller Republikaner zur -Herbeiführung der Reformen. Könne diese Bereinigung nicht erfolgen, so würde die 'Rechte sortsahrcii, die demokratischen Bor lagen zu hintcrtreiben. Madrid. Einer amtlichen Depesche zufolge fanden aus Euba zwei Tresse» statt, in welchen die Aufständischen geschlagen wurden. Dieselben hatten einen Bcrlnst von 20 Todlcn. Einige Aufständische ergaben sich den Behörden mit Waffen und Pferden. B r ü siel. Soweit bisher bekannt ist, sind bei den Stich wahlen für die Rcprciscntantcnkammcr in Brüssel und 'Antwerpen die katholische» Kaudidalcn gewählt Die Regierung wird damit in der Kammer eine Mehrheit von etwa 00 Stimmen haben. New-?Iork. Wie ans Logan lJowa) berichtet wird, sind daselbst auf der Ehieago-Rorihwesleru-Bah» gestern 'Abend zwei Personenzüge zulainineiigestohen. 27 Personen sollen geiödtct nnd 51 verletzt sein. verllichks und LiichsischcS. Georg hat der iZrau Anna Prädikat.Hoflieferant!» vcr- — Se. Kvnigl. .Hoheit Prinz verw. Regner in Dresden das liehen. — Ihre .Hoheit die Iran Herzogin von Schleswig- Holstein ist mit ihrer Tochter Prinzessin Jeodora vorgestern Abend von Potsdam „ach Dresden znrückgclehrt. — Mit dem Sp ! clfcst der Kinder, das gestern Nach mittag in der Ausstellung des sächsischen Handwerks und Knnsl gewerbes bei der dcnlbar schönsten Wiiicrnng in Scene ging, halte der Jestausschnst einen glücklichen Griff gethan. Das bcwreS die Thcilnc.hmc ans allen Kreisen der Bevölkerung nnd dafür zeugte die herzerfrischende Freude, mit der 1500 Schulkinder, Knaben wie Mädchen, im Fcstzuge. sowie bei den Spielen und Belustigungen oller Art austrateu. Das Gesammt-Arrannement nnd die Jsee dcS ganzen UniernehmenS lobten ihren Meister. Der anssühreudc Auslchntz, der sich aus den -Herren Bier. Brückner. Eckardt, Froh berg. Knos und Währmanu des „Dresdner Tnrnlchrervcreins" rckrutirte, hat mit der gestrigen Beranftaltnng ein Werk geschaffen, das bald hier und anderwärts Nachahmung finden dürste. Das Programm ward in seinen einzelnen Thcilen bereits mitgethcilt. Selten hat Dresden solch' einen Fcstzng gesehen, der Jung wie 'Alt in gleicher Weise erfreute nnd bei Aufbietung verhältnisznMig geringer Mittel von so allgemein znsriedenslcllendcm Erfolg be gleitet gcwc'cn wäre. Es klappte 'Alles bestens nnd würdevoll: getragen von Liebe nnd Begeisterung für die Sache, führte die ingenoliche Schaar ihre Nolle durch. Tie frohen Weisen von mehr als einem halben Dutzend Musikkapellen belebten all' die bunten Gruppen, aus deren Panier „Kindcrlnst nnd Jugendzeit" geschrieben stand. Als der Fcstzng gegen halb 3 Uhr den AnsstcUnngsplatz erreichte, bildeten dichte Menschenmasscn zu beiden Seiten Spalier, das bereits auf der Johann,Gcorgen-Allec eine Stärke erreicht hatte, dah der übrige Berkehr auf den beiden Wegen fast zur Un möglichkeit ward. Die Herren Stadtrath Lungwitz nnd Apotheker Jäckel. Kommissar der Wvhlsahrtspolizci Major Bock v. Wnlsfingen, Polizeihaupimann de Nudder empfingen am Eingang auf der Lennöstraße den Fcstzug, dem auch seitens der Herren Stadtrath Fischer nnd Sladlschnlralh Tr. Prictzel das lebhafteste Interesse entaegengebracht ward. Um die Teichanlagen des herrlichen AuS- stellnngspnrkes bewegte sich der Zug. freudig begrüßt von all' den Hunderten von Zuschauern. Die Bersinnbildlichung der vier Jahreszeiten in dcm langen Festzugc war durchweg als eine höchst gelungene zn bezeichnen, fodas; einem Prcisrichlerkollcgium die Ent scheidung schwer gefallen wäre, welcher von den all' den lieblichen Gruppe» kindlicher Unschuld die Palme des Sieges gebührt hätte. Die Rococcofigürchen in Meißner Zwiebclmustcr nahmen sich überaus reizend ans, die blumengeschmückten Räder der kleinen Zwei- nnd Treiradsahrcr, crwccklen allczemeinc Bewunderung. Wenn das Ziegenbockgespann mit lieblichen kleinen Insassen auf der Fahrt wiederholt streikte, so hatte dies seinen Grund darin, daß den Thicren die Tour bedeutend länger vorlam. als im gewohnten Turnus, dcu der „Zoologische Garten" bietet. Stramm marschir- ten durchweg die Knaben, als wollten sie tagen, wir gehöre» dem Bolk in Waffen an. Ter schöne Wagen der Schntzgötti» des Ge- werbekreiscs gab dem ganzen fröhlichen Kinderziige einen trefflichen Abschluß. Musterhaft prücis Vollzog sich nach Auslösnng des Zuges die Bertheilung der sugendlichen Festtheilnchmcrichaar aus die einzelnen Spielplätze des Ausstcllungsparkes nnd der alten Stadt. Freude mbclte das Publikum allen Darbietungen zu. insonderheit der turnerischen Arbeit, die überzeugend darlcgte. daß das Dresdner Tnrnichulwesen aus einer hohen Stnfe der Vollend ung steht. An Slcphani's Kaspertheater ergövtc sich ebenfalls Groß und Klein Wer seinen Obolus nicdergelegt hatte, der schaute mit Wohlbehagen den Vorführungen: „Verunglückte Dampsschisspnrtic", „Ter nngcralhene Sohn" nnd „Kasper in der Türkei oder Ter 'Regenschirm als Lcoensrettcr" zu. 'Aus dcm Marklp!cw,c der alten Stadt war in den Nachmitkagsstiiiiden kaum durch',»kommen. Alles drängte nach dcm „Rathskcllcc", woselbst der Trommler- und Pseiscrzug des PeslalozzistislcS unter großem Beifall dcbntirte. l.Hcntc tritt daselbst znm ersten Male die Raihs- ivaage nach dem Original des Jahres 1731 in ThätiglciG Nach 7 Uhr versammelten sich alle in der alten Stadt nnd im 'Ausstcll- nngspark thaiig gewesenen Einzelgruppen. Tausende umstanden den Teich, um welchen die frohe Kinderschanr beim Gesang volkS- lhümlicher und Patnotücher Lieder unter Begleitung der Musik zum Ablchicd „och einmal Piomenirte. Doch als am Spätadend der Schlasengel den Kleinen schon längst die Wangen geküßt Helte, herrichte in dcm AnSstcllimgSpalasl nnd besonders in der alten Stadt noch lange biliilbcwcgtcS Leben. Auch die Provinz war wiederum stark vertreten. — Wie bereits kur; erwähnt, feierte vorgestern das S ch ü tz c n - reg im ent den Tag, an welchen: vor 25 Jahre» Se. König!, Hoheit Prinz Georg zum Ehes des Regiments ernannt wurde. Das Regiment halte im großen Hofe der Kaiernc Ausstellung ge nommen. Olm rechten Flügel hatten sich die Herren der Genera lität und des Offizierskorps, am linken Flüael Abordnungen des hiesigen und des Leipziger Militärpereins „Jäger und Schützen" mir der Standarte ausgestellt. Um halb 5 Uhr betrat Se. Köm'gl. Hoheit Prinz Georg !n Begleitung seines Adintaiiten, des Ritt meisters Krug v. Nidda, de» Kasernenbos. Der Prinz halte die Uniform seines Regiments angelegt. Die Ossiziere und Mann schaften erwiesen die Ehrenelwelsnng dann schritt Prinz Georg mit Ihren Ercellcnzcn dem Gencrallentnanc und König!. Gencral- adjntanten v, Minckwitz, dem BligadetvmmnndeurGeneiallenliiaiit P. Minckwitz, dcni Gciierallentiiciiit v- Kirchbnch, dem Generalleut nant v. Raab, ferner mit dem Gencralmaior Prinz Friedrich 'August, Könial, Hoheit, dcm Gencralnmior Grasen Bitzilmm, Generalmajor Blohm »nd mit anderen Stabsoffizieren die Front ob und zeichnete die Vorstände der Militärvercine, die Herren Riedel-Dresden nnd Grünbcrg-Lcipzig, mit Antprachcn aus. Hierauf dcsilirtc das Regiment in Kompagniesronren vor seinem erlauchten Ehef und trat sodann in rin offenes Earro zusammen. Der Kommandrilr dc-S Regiments, Here Oberst Kirchhofs, hielt eine urrzc Ansprache, der Zeit gedenkend, da nach den beiße» Schlachten und Nnhmestagen dcS Regiments bei Villiers dem verehrte» und geliebten Führer des Regiments, dem Prinzen Georg, vor 25 Jahren durch Se. Majestät den König das 'Regiment ver liehen wurde. In dantbarem Gedächtnisse brachte der Regiments kommandeur ans Se. Maiestät den König rin dreifaches Hoch ans. Hierauf brachte Herr Oberst Kirchhofs Namens des Regiments dessen erlauchtem Ehef zur Feier der 25iährlgen Jnhaberschait ehr erbietigsten Glückwunsch dar. Er schloß mit einem dreifachen Hochrufe ans Ce. König!. Hoheit den Prinzen Georg. Dieser dankte den- Regiment und sprach die Hossnnng ans, daß sein Re giment, wie in iencn RnhmcStcigcn, so auch fernerhin des König- rnfs gewärtig sein und die Ehre des Regimenis stets Hochhalten werde. Es werde sich damit des Beifalls und der Anerkennung seines Königs nnd Kriegsherr» noch stets würdig erweisen. Ter Regimen tskomman- deur Herr Obers: Kirchhofs, Herr Hnnplmanii p. Holleben und Sergeant Breunig erhielte» Orden nnd Ehrenzeichen, die Sc, Majestät ans diesem Anlafsc verliehen, durch den erlauchten Ehef überreicht. Sodann machte der Regimentskommandeur noch einen allerhöchsten Befehl bekannt, nach welchem das Regiment zum Gedächtnis; sei nes Ehef-Jubitars von nun an dessen NamcnSzng mit Auszeich nung tragen soll. Der Redner brachte für dieses Zeichen allcr- höchtter.Huld nnd Gnade einen nochmaligen dreifachen Hochruf ans Se. Majestät ans. Hieraus trat Se. Königl. Hoheit Prinz Georg zu einem in der Nähe ausgestellten Tische, wo der Milikar- verci» „Jäger und Schütze»' zn Leipzig durch seinen Vorsitzenden Herrn Grimberg ein Ehrendiplom überreichte. TaS Titelblatt zeigt eine mit der Büste des GeneralteldmarschallS Prinz Georg bekrönte Mnrmorsäule. welche mit goldenem Eichengewinde nm- schlnngcn ist und in den Zwischenräumen die Namen der Schlacht felder Billwrs-Bm HM.. Sedan, Paris und St. Privat trägt. 'Am Fuße der Säule stützt in inmbolischcr 'Andeutung rin verwun deter Schütze das sächsische Wappen, während ein anderer Schütze dcm crlunchten Rcgimentschcs huldigend einen Lorbeerkran; cnt- gcgcnhält. Tie Gruppe ist a»f dem Schlachtsclde Billkcrs-Brp ge dacht. wie der Hintergrund, Paris mit dem davor liegenden Ge lände nnd dem gesprengten Viadukt erkennen läßt. Herr Riedel vom Dresdner Verein „Jäger und Schützen" überreichte eine Glückwunschadressc. Beide Ehrcncrwcisnngcn nahm der Prinz huldreichst entgegen nnd unterhielt sich längere Zeit mit den Kameraden, deren mehrere den Feldzug vor 25 Jahren mitgemacht hatten. Mittlerweile traten dieBataillone ab und begaben sich zu besonderen Feierlichkeiten nach den Mannschnftsstubcn. Se. Königl. Hoheit Prinz Georg, Sc. Königl. Hoheit Prinz Friedrich 'Anglist, die Generalität und Offiziere begaben sich nach dem Osfi- zicrskasino. Abends fanden in den verschiedenen Pnrkgcgenden mehrere Festlichkeiten statt. — Der gestrige Sonntag war ein Festtag für die Stadt Großenhain. Er war der Enthüllung des neuerrichtetcn BiSmarck - Dcnkmalcs gewidmet und dazu ansecwählt wor den als der Tag, an welchem vor 25 Jahren die siegreichen Truppen anS Frankrcich wieder heimkehrten in die Stadl. Der Gedanke zur Errichtung des Dcnkmales war zur 80jährigen Ge burtstagsfeier des Fürsten gefaßt worden und aus der Mitte der Bürgerschaft hervorgegangen. Bald hatte sich ein Komitee gebildet, und dank der rührigen Thätigkeik des Vorsitzenden, Amtsgerichts- rath Steche, und der Ovferwilligkcit von Stadt nnd Umgegend, nicht rnm Letzten der Stadtvcrtrctung selbst, war binnen Kurzem eine Stimme zusaminengebiacht, die zn einem würdigen Denkmale des großen Ehrenbürgers der Stadt ausreichte. So wurde denn Bildlmuer Bruno Krute in Berlin, der bereits durch seine Figur der Mosel am Niederwald-Denkmal nnd sein Molttc-Standbild sich einen gefestigten Ruhm erworben hat. mit der Modellirung. Erzgießer Albert Bruno Vierling in Dresden mit dcm Guß, Bau meister Ernst Fleischer in Dresden mit der Herstellung des Sockels und Baumeister Müller In Großenhain mit der Ausstellung des Denkmals betrank. Einen sehr passenden Standort fand man in dem freien Platz vor der Front des Hotel de Taxe. 'Ans einem granitnc» Fundament erhebt sich eine 2fs Meter hohe viereckige Säule von Postelwitzcr Sandstein, und auf diele ist die in doppellcr Lebensgröße modcllirte Broncebüste gesetzt. Das Postament weist keine andere Inschrift auf als an seiner Stirnseite bas Alles be sagende Wort „Bismarck . Ter Fürst ist in Kürassier Uniform entblößten Hauptes daracstellt. mild und offen schaut das Ange unter der hohen Lenkerstim hervor. — Ein ungetrübt blauer Himmel waltcle über der Eiilhüllungsseicrlichleit. die BoninllaoS ll Uhr slaittaiid. Um das mit Fahnenmasten umstellte, niit Blumen und Giiirlanden sinnig geschmückte, noch verhüllte Staiidhild schciaitcn sich die Ehrengäste, die Fahnen der Korporationen, 20 Ehrenjiingsrnncn, in weiterem Bogen die 'Vertreter der kaiserlichen, königlichen und städtischen Behörden, sämmtlichc vrtsaiiivesenden nnd dienstfreien Ossiziere und Unter ossizierc der Gronenhainer Garnison, die Lehrerkollegien der Realschule und Bürgerschule mit Schülern nnd Schulkindein, Getangvercine, Militärvercine. Turnvereine, Priv. Scheiben- und Pogcnichützen-Gcielltchast. Bcamlcnvercin und dcnttcher Jugend blind. Einen dritten Ring bildete eine zahlreiche Znschaucrschast. Unter den Festtheilnehmem besanden sich auch die Herren Amts hcniptinann v. Wilucki, Oberamtsiichtcr Schcnister, 'Archidiatviius Wilsdocs nnd Postsckrelär Schulze. Nach einem Fcstmarich des Sladtmiisikchois und nachdem die Gesangvereine unter Organist Müller'S Leitung die Julius Otto'icho H>ni»ic „Gott Tn bin meine Zuversicht", zu Gehör gebracht, leitete Herr Amtsgerichts rath Steche die eigentliche Einhüllung mit einer formvollendeten gehaltvollen 'Ansprache ein, in welcher er, davon ausgehend, daß eS in unterer Zeit nervöser Unruhe und hastigen Drängens wahr hast erfrischend wirkte, wenn sich der Deutsche zum Bewußtsein bringe, daß er in dem geeinten Reich ein köstlich Gut sein eigen nenne, welches er hauptsächlich dem Fürsten Bismarck zu verdanken! habe, einen lurzen Rückblick ans die Entstehung des Denkmals!.?' warf, und unter herzlichem Tank des Komitees für die allseiligc^ fr Aillheilnahnic der Bevölkerung das vollendete Wert dcm Vertreter! der Ctadtgcmeinde, Herrn Bürgermeister Herrmann übergab, j Wie die Hülle laiigiam siel und das ioiincnbe»rahlle lcbenswährc' Anllitz dcS Altreichskanzlers sichtbar wurde, ertönte ein spontanes mehrfaches Hurra!,. 'Während die etwa 200 Schulkinder dies Melodie „Wir grüßen dich, du deutscher Held" nnslimmtcn, legten vier Festinngfrallcn .Kranze an den Suisen nieder. Herr Bürger meister Hemnann ergriff nunmehr da« 'Wort und ging davon au§, daß er vor wenigen Wochen in Nassau vor dcm Denkmal des Frhrn. v. Stein gestanden habe, der ihm in seiner Jugend schon als eifriger und begeisterter Patriot geschildert worden war. Unwilllüriich habe er die Zeit, in welcher ein Stein gelebt, mit der verglichen, in welcher wir letzt noch vereint mit einem Bis-! macck leben Damals politische Zeirisicicheil und Zersahiicisinnt/ jetzt ein geeintes mächtiges Reich dank der starken Hand dieses Mannes, dessen 'Standbild den Nachkommen ein sprechendes Zeugnis; aölcgen werde, daß man in Großenhain den Geist deijk Zeit verstanden und wahrhast deutsch gesuhlt habe. Er übernehme!! das Denkmal im Namen der Stadt, dem Denkninlkvmitce. den!! ausführeiidcn Künstlern nnd alle» Temeniacn herzlich dankend, dielt das Werk fördern halfen. Hoch dem Fürsten Bismarck, dem ». ^ Ehrenbürger der Stadt Großenhain! Darauf sangen noch die ^ Gesangvereine „Das Irene deutsche Herz" von Julius Otto und das Stadtmnsilchor spielte „Hie gncl Brandenburg allewege" - 'An diese Feier schloß sich ein gemeinsames Frühstück im Saale des .Hotel de Saze, an welchem auch sämmtlichc bcthciligten .7 Künstler theilnahinen. AmtsgcrichlSmIH Steche toastete ans Kaiser § 2" nnd König, Stadtvclordnctcn-Vicevorslchcr Hoffmann ans Fürst 1 " Bismarck. 'Assessor Tr. Kraner ans Bildhauer Kruse nnd Erzgicßer Bieciliig, Bürgermeister Herrmann ans Architekt Fleischer. Bierling- Drcsden ans das Komitee. Nach Friedrichsruh wurde folgende Depesche abgcschickt: „Tie zu dem anläßlich der soeben vollzogene» Enthüllungsseicc dcS vom Bildhauer Bruno Krnse-Berli» nnd Architekt Ernst Fleischer Dresden für Großenhain geschaffenen BiSniarck-TcntinalS im Hotel de Sarc veranstalteten Festmahle versammelten Großenhaincr gestatten sich hierdurch. Euer Durch laucht, ihrem großen Ehrenbürger, den 'Ausdruck ihrer unwandel baren Liebe und Verehrung zn übermitteln." — 'AuS den amtlichen Bekanntmachungen. In dankbarer Würdigung der 'Verdienste, welche sich der am 0. März l8N> verstorbene Obcrhl'lrgermcisterGeh.RathDr. iur. Paul Alfred St übel um daS Wohl, den 'Ansschwnng und die Verschönerung der Stadt Dresden erworben hat, hat der Rath beschloffcn, thi» zn Ehren ein künstlcritch gestaltetes Brunnen-Denkmal zn errrichteii. Zur Erlangung geeigneter Entwürfe für dieses Denkmal, zn dessen AliMhriing die Summe von 00.000 Ml. ans den Mitteln des Tr. Gniitzlchen Verschöncrnngssonds verwendet werden soll, ver anstallet der Rath unter Künstlern, welche in Dresden geboren sind oder daselbst ihren wesentlichen Wohnsitz bez. ihre Arbeitsstätte haben, eine Preisbewerbung, für welche Preise in der Gesamnil »imme von 50 >0 Mk. zur Verfügung gestellt werden. Das Preis ricyteraml haben folgende Herren übernommen: Oberbürgermeister Geh. Finanzraih Beutler, Stadtbaurath Bräter. Sladtrath Fabril- bcsitzlr O- B. Friedrich, Hofrath Prof. Grass, Direktor der Königl. Kilnstgewcrbeschnlc. Geh. Hofralb Pros. Heim. Ballrath Stadtralh Richter, Geh. Hofrath Pros. Dr. I. Schilling. Pros. Dr. Treu, Direktor der Köni l. Skttlptnrensammlung, Geh. Baurath Pros. Dr. Wallot, sämmtlich in Dresden. Die Entwürfe sind bis zum 30. November ROll Mittags 12 Uhr an den Rach zn Dresden (!ni Ansstclliliigsgedändc an der Stübelallcc) abzuliesern. Die für die Pceisbewervnng ausgestellten Bedingungen sind im Rathhanse, Zimmer Nr. 13, zu erhalten. — Tie Ausübung des Schau! bclriebeS jeder 'Art, sowie der Kleinhandel mit Branntwein ans der Festwiese während des großen Vvgeffchießcns der hiesigen Bogmichützen-Gesellichaft ist nur Dellien,'gen gestaltet, weiche vom Rache mit besonderer Erlaubnis; versehen worden sind. Diese wird nur hiesigen Einwohnern, welche den im 8 33 der Reichs gewerbcordnnng gestellten Anforderungen genügen, crthcilt; aus wärtig Wohnende sind aiisgeschloffeii. Tie Konzcssionsacsnchc sind bis längen? den 25. Juli einzlircichen. Die Ausübung de, erthciitcn Schankbcsugniffc ist mir von Sonnabend den l. August dis Sonntag den 0. August dS. I. gestaltet. — Es werden von bcutcL ab die Spenerstraße zwischen der Wittenberger- nnd de> AligSbiirgcrstraße wegen Beschotterung, die Humbotdtslraße zwecks Vornahme von GasleitnngSarbcitcii, desgleichen die Frcibcrgcr straße zwischen der Ammonstraße und der Papicrmi'chlengassc und die nördliche und westliche Fahrstraße des Holbcinplatzes zwecks Bornnhmc von Pflastcrungsarhcilcn. sowie vom 16. ds. M. ab die Lötcherstraßc zwilchen der Wartburgstcaße und der Fturgrenz mit Blascwitz wegen Beschotterung aus die Tauer der Arbeite,, für den Fahr- und Ncitvcrkchr gesperrt. — Ein wahrhaft fürstliches Geschenk hat der Herzog von Anha l t dem «cstauStchns; deö 13. Bundestages dcS Deutschen a d f a h i e r b n n d e S in Halle a. d. S. übermitteln lassen. Es bsstcht ui einer prachtvollen Standuhr, aus deren Bronccfuß. die Ä? .WpOMiistuck eine Onvrplatte answcist. eine Kugel anS blauer Maiolika rubt, auf welcher eine Bronccsigiir der Siegesgöttin, den goldenen Lorbeerkranz in der Hand, ans dem geflügelte» Rade ein-
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