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747 - 74S - Jahreszeit bald alle» AuSslügen ein Ende.* Sie blieb sieben und warf aufatmend einen entzückten «Mick in die Runde. »Wie ich dies« starre Felsenwel». In der sich die letauon nur mühsam und doch üppig fortsrist«t. liebe!" sagte sie. .Man möchte unwillkürlich beten. Wie ichön auch das Meer ist. «4 hat mich mit seiner färben» schillernden Vaiveglichkeit doch nie so ties gepackt, wie diese unbewegliche, versteinerte stumm« Erhabenheit hier . . . aber was ist vaS?" unterbrach sie sich und wirs mit dem Flnger auf einen Abhaiw des Karlhockiisteins. „dort sind Menschen — sehen Eie sie?" Hans zog seinen Feldstecher heraus und blickt« nach der Stell«. Lta — es sind Touristen. Vier Männer und zwei Frauen. Auch sie sehen durch «in Glas aus unS herüber." „Meinen Sie. daß man uns erkennen kann?" fragte Ina hastig. „Ich «laude nicht." er steckte das GlaS ein und schritt weiter. Was er Ina verschwiegen batte, um sie nicht zu beunruhigen. war, dah er Lie Leute drüben ganz deutlich gesehen und m einem derselben sogar einen Beamten der Herzogl'chen Werke erkannt hatte. Wenn der «in ebenso gutes GlaS besah, dann würde die Sache wähl bald die Runde machen durch Winkel, so harmlos sie an sich war. Zu dumm, daß man nirgends sicher lern konnte vor kleinlichen Menschen! Hans blieb den Rest des Tages über verstimm«, und als er sich gegen Abend an der Klamm unten von Ina trennte, sagt« er kein Wort mehr von erner etwaigen Verabredung zu anderen Ausflügen. Io herrlich dies Wan dern zu Zweien mit dem klugen Mädchen gewesen war — um ihretwillen durste er daS Gerede der Leute nicht herausfordern. 11. Kapitel. Eines Tages, anfangs «Oktober, als Hans Paur eben im Begriff stand, zum Mittagessen in die Villa zu gehen, trat ein fremder, ältlicher Herr aus ihn zu und glühte höflich. ,.Entschuldigen «sie. mein Herr — nicht wahr, hier wvhnt doch der Gewerk- schastsbefitzer Jakob Paur von Pcmregg?" „Jawohl. Aber mein Vater ist seit drei Tagen verreist und wird wohl, wie er schreib:, noch eine Woche sorlbleiben. Kann ich Ihnen vielleicht mit etwas dienen ?" Der Fremde blickte verlegen vor sich hin. Tann sagte er: ,Mein Name ist Albert Nkaycr. ich komme direkt aus Wien ... es ist mir lehr peinlich, Herrn von Paur nicht zu treffen, indessen, wenn Sie vielleicht so freund lich wären, es handelt sich um ein Geschäft . . ." „Bitte, wollen Sie vor allem ein- treten." Hans öffnete höflich die Haustür und lieh dem Fremden den Vortritt. Als sie in dem kleinen Salon angelangt waren, der gelegentlich auch zu Geschästs- zwecken benutzt wurde, sagte Herr Mayer: „Tie Sache »t nämlich die — Ihr Herr Vater hat mir vor «zwei Jahren verschiedene Antiquitäten verkauft ... ich bin näm lich Händler in solchen Dingen . . . welche, wie sich nachträglich erwies, außerordent lichen Äniwert fanden bei meinen Kunden. Ta war besonders ein altes Kollier — Venelianerarbeit — weiches Se. Durchlaucht der Fürst Scliwarzenberg erstand. Aber er behauptet, bah unbedingt auch -Ohrgehänge dazu gehören mühten, und beauftragte mich, sie um jeden Preis zu erwerben: Zie verstehen, Herr von Paur. um jeden Preis! Ihr Herr Vater sagte, es sei ein alter Faniilieiifchmnck, er wirb gewih die Ohr gehänge noch haben." Hans war sehr erstaunt. „Tas muh wohl ein Mißverständnis sein. Ich wüßte nicht, daß mein Vater Familienschm'uck besessen hätte. Keinesfalls aber könnte er wert voll sein." „Pardon — die Gegenstände waren durchaus von hohem Werte. Ich glaube, wir worden damals um eine summe von 40000 Kronen handelseins." „Nicht mög lich!" Hans war sprachlos. „Sie müssen sich irren!" Dann kam ihm eine Idee. „Ich weih schon, wie es gewesen sein wird. S'ie behielten in der Erinnerung, da« es sich um einen Gewcrkschaftsbesitzer in Winkel handelte, aber der Verkäufer wird wohl Herr Peter Herzog gewesen sein. Die Herzogs sind eine alte reiche Familie hier, da mag es Wohl kostbare Familienschmuckstücke geben aus aller Zeit." „Entschuldigen Sie. der Herr nannte sich ausdrücklich Paur von Paurcgg. 'Den Namen Herzog habe ich nie gehört. Es war ein kleiner, breitgebauter Herr mit langem, weihem Bart, wenn ich nicht irre, Halle er logar einige Aehnlichkeit mit Ihnen!" „Dann begreife ich die Sache nicht, und Sie müsien sich schon nochmals Kerbemühen, wenn mein Vater zurück ist. Es wäre ja möglich, dah er die Sachen selbst irgendwo zufällig erstanden hätte." .-Wann darf ist wieder anfragen?" .Heute haben wir den 10. Oktober, ich denke am 19. oder 19. wird mein Vater wohl zurück sein." ,Out. Ich werde mir alsdann er lauben. vorzusprechen." Bei Tisch fragte Hans Barbara, nachdem er ihr die Sache erzählt hatte: „Hat er je etwas zn Dir -gesagt von Schmuckstücken?" Sie schüttelte den Kopf. „Niemals. Ich wüßte auch nicht, woher er —plötzlich verstummte sie und blickte kopfschüttelnd vor.sich hin. Hans, der sie unruhig beobachtete, sagte: „Was hast Du. Tante Barbara? Worüber grübelst Tu denn aus einmal?" „Ach. mein lieber Bub — es ist komisch, aber da fiel mrr eben etwas ein. Wenn das am Ende . . ." „Was denn? Sprich doch deutlich!" sagte Hans ungeduldig. ,,Das war just vor zwei Jahren, und da war Dein Vater eine zeitlang wie aus dem Häuschen : keine Antwort, wenn man ihn etwas fragte, und immer so vor sich hingrübelnd und rechnend, und nachts brannte in seiner Stube das Licht bis ,n den Hellen Morgen hinein. Ich glaube, er hat überhaupt nicht ge- schlafen damals. Und auf einmal hieß es: „Ich muß verreisen." „Das tut er doch öfter! „Aber nie zuvor und nie nachher in der Welle, wie damal», eifenbeschlaaene Koffer muht« ich vom Boden in feine Stube schaß' nachher jo schwer, dah vier Männer an einem zu schleppen hatten. ^ ^ was er denn drin hatte, fuhr er mich barsch an: .Kümmert'S Dich?" Nachher sagt« er so nebenher: „PLusterproben sind» von Eisenwaren für «ine» Geschäftsfreund? " ' a jst komisch? Hab' mir'» gleich dam-l» »»acht j» "at s gar nicht hinein wollen! Wenn da» ^tzt am Ende gar «''dzll «an» K-'NaL*-' ir wollen alles Vermuten lassen. Tante Barbara, bi» der Later hätte Han» aber beinah« die Geschichte s» ver- in» be- eten. „Eilenwaren?" . meinen alten Kap HonS stand auf. zuvückkommt." Als der Alte nach acht Tagen ankam ver " - ^ . va.„. bost über bie .. . ,, ^ , Betrüger nannte, wescher ihn schon einmül über s Ohr gehauen habe und'«» n zweiten Male versuche. Aber dem werde er seine Meinung schon sagen, der s« nur kommen ... Es dauerte eine ganze Weile, bis er seinem Aerger genüg' gemacht hatte und HanS endlich die Frage wiederholen konnte, um wa» für sachen eS sich denn eigentlich gehandelt habe ? ./Ja so." sagte Jakob Paur kur» a bunde». „düs muht Du auch wissen! Also höre: Die Sache» habe ich für «me» , kannten drin in iseetal. der sie geerbt hat. «unter der Hand verkauft. Er bat mich drum und wollt« natürlich nicht, dah die 'Lache bekannt wir». Du weiht. w«e die Leus« hier sind: hat einer Geld, dann hängen sie sich an ihn wie die Kletten. Her Mauer bat mir übrigens viel zu wenig dafür gegeben — natürlich, ich verstand ja nicht, was das Zeug wert war! Aoer nun soll er mir nur wiederkommen!" . , Indessen Herr Albert Mayer lieh sich nicht mehr in Winkel blicke», und aaß Hans bald die Sach«. Um so mehr, als ihm ganz ander« Dinge den S Mperten. Zwlchen ihm und Konftanze Herzog war eine Entseuchung «>r' die er sich nicht erklären konnte und die ihn um so tiefer traf, als er die foyn . lichkeit. mit der sie chm früher entgegengekommen war. schmerzlich vernicht«. svnst hatte sich vieles verändert in den letzten Wochen. Der alte Paur war von einer unruhigen Geschäftigkeit und verreiste alle Augenblick«, ohne zu sagen, wohin. Die Sache mit dem Kohlenlager, welches sich aiS ergiebiger erwies, als Man angenommen hatte, lieh ihm keine Ruhe, und bei jeder Gelegenheit lieh er sich zu heftigen Mus brüchen gegen die Familie Herzog im allgemeinen und Peter Herzog im besondere» hinreihen. Richard Herzog war wenlg in Winkel zu sehen. Er widmete sich mit Feuereifer den Bergwerksarbeltcn in Mitterbach, welche er selbständig leitete, und zwar, wie selbst die Ingenieure zugaben, sehr tüchtig. Dafür war der alte Peter fieihig m den Hütten werken zu sehen. Er hatte sich bei Konstanz« ein Absteigequartier eingerichtet, kehrte oft tagelang nicht mehr nach Bixengut zurück und schien ganz die älte Energie früherer Jahre wiedergesunden zu haben. Halte man sich vor kurzem noch zugeslüftrrt, dah es mit dem „Alten drin in Bizengut" langsam zu Ende ginge, so ftaunte >etzt jedermann in Winkel, wie frisch und kräftig Peter Herzog seinen Geschäften nachgina. „.Der ist halt wie ich." meinte die Rosenauerin, „ie älter er wird, desto jünger fühlt er sich!" Auch Konftanze begleitete ihren Schwiegervater oft auf seinen Gängen in die Hütt«»- werke. Wie eine Lichtgestalt trat sie in die ruhigen Werkstätten, wo die rissigen Essen glühten und silberne Funkenfterne von weihglühendem Eisen flogen, wenn die mäch tigen Hämmer darauf niederfielen mit dumpfem Dröhnen, und hundert fleißige Hände beschäftigt waren, das Metall zu formen. Aufmerksam lauschend, ließ sie sich die ein zelnen ,'Meige des Betriebes erklären, hatte für jeden Arbeiter «in freundliches Wort oder ein aufmunterndes Lächeln und eroberte dadurch nach und nach die begeisterte» Sympathien dieser einfachen Menschen. Eines Taaes lieh sich auch der alte Paur bei Konftanze melden. Er war lange nicht im Herzog'chen Hause gewesen und hatte sich wohlweislich vorher informiert, ob der „Alte nicht etwa gerade dort anwesend fei. Aber Konftanze war allein. Kühler als sonst reichte sie ihm die Hand und bot ihm sehr gemessen Platz an. Wie einem frem den Besucher. Auch die Unterhaltung bewegte sich anfangs durchaus in konventionellen: Gleise, sehr zum Aerger Paurs, der eine Menge auf dem Herzen hatte und nicht wußte, wie er damit beginnen sollte. Lavieren lvar so gar nicht seine Sache. Endlich hielt er es nicht länger aus und platzte heraus: „Jetzt jagen «Sie mir aber auch, Frau Kon- stanze, was das heißen soll, diese dicke FreunLischa'ff mit dem alten Mrekulattten in Bircngut? Ter nistet sich ja förmlich ein bei Ihnen, und Sie spazieren mit ihm herum in den Hütten wie mit einem Liebsten . . ." .Ach muh skhr bitten, lieber Herr Payr." jagte Konftanze ruhfq, „nicht zu vergessen, daß es sich um meinen Sckwiegerpapo bän- delt!" „Zum Kuckuck — ja! Aber ich begreife Sie wirklich nicht! Erst ftanden Sie wie Hund -und Katze miteinander, und fetzt . . ." „Jetzt haben wir uns sehr Iftzb,' nickte sie lächelnd. „Ja — man muh sick> oft nur besser kennen lernen. Peter ist ein Ehrenmann, und Ehrenmänner habe ich immer hoch gsschätzt. Sie si! selten heute." (Fortsetzung folgt.» sehr Ligns Zsr-gfsbi-ik unö ^sgsrins. I H I 8. L Trsusnvsrsn-b/IaZarin. t» « Usil VkrÄeikde äis IsM öesorxunz LeercliLunzrvesea derüxl. -^nxelexcnlieiten kier rvie susvvsrls «ovie kestellunL VbLlrlL«- ciurck clie Lomptoire: >1. vt» ki»«ULUllß-«ii »erUsi» uur »»cd d». dSi-Ulicd «i»Lcrc!cdlcm r,rit »ukxcctcUt »»<> »d?»»t«wp«It. Kickt »br«,t»wp»lta Nsckllucxeil »iixi mrüedruvcl»«». 3ee 26 kaulrnerstl'. 37 lelepsion 157. IMr.-L<Il'.: Pietät Dresden. Delepsion 2672. kitte xenLU auk kinns aaä Häusnummer ru ächten k llenverZMiiZ von Spiegel-u Bilderrahmen, Ofenschirmen. KonsolS n. i» eigener Vergoldern. MM« Nlrlicli, Grunaer Straffe IS, Johannesstraffe S. « »Misst« VoLrdLäsvLUlls für «li. iz,r». - < .... - * --T't. L. kk. skicfflsr, ämr»I1oii8tril88v IS, Mrt. <o»il «losslrasse). . kür LLvZönäss SasAMIrelit mit bvs1«m Srvnnors^stvm. »lockvro« Ginnte« lüt ü»s llül! slsklrlsedos hiebt. Va»lt«ol»vr, «»«etüIUlvIlt uvcl vlüIiItSrper k viIU88tv rrol8v. Llxvnv kttkillrütlon. LöLm. 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